DE2210262A1 - Polyvalente proteaseninhibitorpraeparate aus helix pomatia - Google Patents
Polyvalente proteaseninhibitorpraeparate aus helix pomatiaInfo
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Description
Si/MH Polyvalente Proteaseninhibitorpräparate aus Helix pomatia
Es ist bekannt, daß das Blutserum der Weinbergschnecke (Helix pomatia) einen Hemmkörper für !Trypsin und Kallikrein enthält
/&. Werle, W. Appel, E. Happ, Arch. exp. Path. u. Pharmak.,
234 (1958), 364 - 3727. Man kennt ferner bereits Hinweise auf
vier polyvalente, allerdings kaum näher charakterisierte Proteaseninhibitoren
in der Eiweißdrüse der Weinbergschnecke /ß. Uhlenbruck, I. Sprenger, I. Ishiyama, Z. klin. Chem.
u. klin. Biochem. j£ (1971), 361 - 362; G. Uhlenbruck,
ö. Sprenger, G. Hermann, Z. klin. Chem. u. klin. Biochem. 2. (1971), 494 - 49£7.
Gegenstand der Erfindung sind neue, polyvalente Proteaseninhibitorpräparate
aus Helix pomatia. Die in diesen erfindungsgemäßen Präparaten enthaltenen Inhibitoren besitzen eine
Hemmwirkung gegenüber Trypsin, Chymotrypsin, Plasmin und Kininogenasen, haben ein Mol-Gewicht von etwa 6500, einen
Gehalt von 55 - 70 Aminosäureresten pro Molekül Inhibitor, einen isoelektrischen Punkt niedriger als 10,5 und sind mit
Ammonsulfat bis zu 63 "p der Sättigungskonsentration vollständig
fällbar. Die erfindungsgemäßen Präparate enthalten außerdem Isoinhibitoren.
Besonders enthalten die erfindungsgemäßen Präparate solche Inhibitoren, die 58 Aminosäurereste pro Molekül enthalten,
unter denen Histidin und Tryptophan fehlen, und die einen Argininrest im reaktiven Zentrum enthalten, der für die
Hemmwirkung essentiell ist.
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Die Unterschiede zwischen den oben genannten Inhibitoren aus
dem Blutserum von Helix pomatia und den erfindungagemäßen,
im folgenden Helicin genannten Präparaten gehen aus der
folgenden Gegenüberstellung hervor:
Inhibitor aus Blutserum
Helicin
1. Hemmung a) progressiv, abhängig von
Vorinkubationszeit
b) progressiv, abhängig von Inkubationstemperatur
maximal bei 45 C
c) von Salzkonzentration abhängig, wird gehemmt von
5 χ 10"2M (NHJ2SO4
2. Temperatureffekte a) siehe oben
b) thermolabil
3. Molekulargewicht hochmolekular,
dissoziierend
4. Chymotrypsinhemmung keine
sofort (1 Min.)
bei 250C sofort maximal
unabhängig
hitzebeständig
niedermolekular
hemmt Chymotrypsin
Die Unterschiede zwischen den oben genannten vier polyvalen- ten Inhibitoren aus den Eiweißdrüsen von Helix pomatia und
Helicin gehen aus der folgenden Gegenüberstellung hervor:
Inhibitor aus Eiweißdrüse Helicin
1. Organvorkommen Eiweißdrüse nicht in Eiweißdrüee (sondern in
Schleim, Fuß u. Mantel)
2. Hemmung
erstaunlich breites Spektrum, Bromelain, Picin und Papain
werden gehemmt, ferner Pronase und Thermolysin.
3. Immunelektrophorese positiv im Uhlenbruck-Test
begrenzt und definiert; keine Hemmung von Bromelain, Picin u. Papain
bzw. Pronase oder Thermolysin.
negativ
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4. Molekulargewicht nicht direkt bestimmt, 6.500
hochmolekular nach Daten der Immunelektrophorese bzw. nach Eiution an Ser
phadex G-200 vor Anti-A-Agglutinin!
Helicin ist auch eindeutig von dem bekannten Kallikrein-Trypsin-Inhibitor
(KTI) unterschieden, wie aus folgendem klar hervorgeht:
Helicin zeigt gleiches Hemmspektrum wie KTI, wenn auch die gereinigten Isoinhibitoren I.B, I.E und I.G- unterschiedliche
Aktivität (geringer als die Ausgangsmischung) gegenüber Kininogenasen aufweisen. Aber alle vier Enzyme Trypsin, Chymotrypsin,
Plasmin und Kininogenasen werden eindeutig gehemmt.
Die Hemmung tritt sofort ein, in weniger als einer Minute ist der Endwert der Hemmung erreicht. Dies dauert bei KTI bis
20 Minuten.
Die drei Isoinhibitoren weisen gleiche Anzahl von Aminosäuren pro Molekül auf wie KTI (58 Reste), ferner eine auffallend
ähnliche Aminosäurezusammensetzung. Insbesondere die für die Tertiärstruktur wichtigen hydrophoben Aminosäuren sind in
gleicher Anzahl vertreten: 4 Tyr, 4 Phe, 2 He, 6 Cys und 6 (7) GIy.
Alle drei Isoinhibitoren besitzen Arginin im aktiven Zentrum und sind damit ohne Inaktivierung chemisch modifizierbar,
z. B. acylierbar. KTI besitzt Lysin im aktiven Zentrum.
Die isoelektrischen Punkte der Isoinhibitoren liegen alle tiefer als die von KTI, zum Teil erheblich niedriger im
Bereich von 6 - 9,5, was physiologisch bedeutungsvoll ist.
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Es war überraschend, in Weichtieren niedermolekulare Inhibitoren mit analogen Hemmspektren wie aus Säugetieren isolierter
polyvalenter KTI vorzufinden und daraus zu isolieren. Alle anderen aus Schnecken isolierten Inhibitoren sind
nämlich hochmolekular, und KTI kommt nicht bei allen Säugetieren bzw. Wiederkäuern vor, vielmehr bildet das Rind die
Ausnahme.
Gegenüber den bekannten Inhibitoren, einschließlich KTI, besitzt das erfindungsgemäße Helicin eine Reihe von Vorteilen,
die wie folgt zusammengefaßt werden können:
1. Wegen isoelektrischer Punkte zwischen 6-10 besteht eine höhere Nierengängigkeit.
2. Die raschere Ausbildung des Hemmgleichgewichtes ist physiologisch
und therapeutisch bedeutungsvoll.
3. Der Argininrest im reaktiven Zentrum ermöglicht eine leichte chemische Modifizierung ohne Inaktivierung der
Helicin-Inhibitoren. z. B. eine Acylierung wie bei der
Herstellung von Tetramaleoyl-KTI.
4. Die Helicin-Inhibitoren sind native Inhibitoren, die sich
verhalten wie. Tetramaleoyl-KTI.
5. Durch Acylierung von Helicin-Inhibitoren mit Dicarbonsäuren
anhydriden wie Maleinsäure- oder Bernsteinsäure-anhydrid lassen sich besonders saure Inhibitoren mit sehr niedrigen
isoelektrischen Punkten herstellen, die von KTI nicht zu gewinnen sind.
Das erfindungsgemäße Helicin stellt kein homogenes Inhibitormaterial
dar, wenn auch die Gelfiltration auf ein etwa
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einheitlich gleiches Molekulargewicht von ca. 6.500 für diese Fraktion hindeutet. Durch Ionenaustausehchromatographie an
SE-Sephadex C-25 ließ sich mittels pH-Gradientenelution das gewonnene Präparat in wenigstens sechzehn aktive Komponenten
zerlegen.
So zeigt Pig. 1 die ionenaustauschchromatographische Auftrennung der Fraktion I (70 mg) in die Subfraktionen I.1-1.10
mit SE-Sephadex C-25 (Säule: 1,5 x HO cm; Eluant: 0,05 m
NH4Ac, Vorlage 100 ml pH 4,9» Durchfluß: 14 ml/Std)
: Extinktion bei 280 nm; ..o.. : Trypsinhemmaktivität
in mIU/ml; —A— : pH-Kurve
Drei der aktivsten Hauptfraktionen konnten rein dargestellt
und als IsoinhiMtoren I.B, I.E und I.G, jeweils "bestehend
aus 58 Aminosäuren, mit Mol-Gewichten von 6.500 näher charakterisiert werden. In Fig. 1 sind sie "bei 2_t _5_ und 7. sichtbar,
ihre Aminosäureanalysen sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt:
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T a b e lie
Inhibitoren | • 16 | I. | B | 48+> | 7 | I | 16 | .E | 48 | AS/to | I. | 16 | 6 |
iydrol (Std) |
6,99 | „♦> | 6,37 | 2 | 5,91 | 5,90 | 6 | 7,01 | AS/to | ||||
Asp | 1,79 | 6,20 | 1,50 | 5 | 2,12 | 1,99 | 2 | 1,94 | 7 | ||||
Thr | 5,00 | 1,76 | 4,53 | 6 | 5,22 | 4,58 | 5 | 3,24 | 2 | ||||
Ser | 6,20 | 5,27 | 6,10 | 5 | 7,22 | 6,60 | 7 | 8,32 | 3 | ||||
&lu | 5,00 | 6,17 | 4,82 | 6 | 4,96 | 4,92 | 5 | 2,64 | 8 | ||||
Pro | 5,90 | 4,90 | 6,04 | 3 | 7,02 | 6,99 | 7 | 6,03 | 3 | ||||
GIy | 2,98 | 6,04 | 3,12 | 0 | 2,63 | 2,94 | 3 | 1,93 | 6 | ||||
kla | — | 3,22 | - | 6 | 0,25 | 0,26 | 0 | 2,79 | 2 | ||||
VaI | 5,97 | - | 3,60 | 1 | 5,75 | 5,04 | 6 | 5,84 | 3 | ||||
Cys | 0,87 | 3,58 | 0,75 | 2 | 0,85 | 0,74 | 1 | - | 6 | ||||
«et | 1,76 | 0,75 | 2,00 | 2 | 1,94 | 1,94 | 2 | 1,87 | 0 | ||||
lie | 1,40 | 1,75 | 1,84 | 4 | 0,90 | 0,96 | 1 | 1 ,18 | 2 | ||||
Leu | 3,86 | 1,65 | 3,14 | 4 | 3,78 | 3,38 | 4 | 3,73 | 2 | ||||
Ty r | 3,78 | 3,44 | 3,64 | 1 | 3,88 | 3,52 | 4 | 3,39 | 4 | ||||
Phe | 1,02 | 3,56 | 1,01 | 4 | 0,98 | 0,96 | 1 | 2,01 | 4 | ||||
Ly s | 4,00 | 1,01 | 4,00 | 58 | 4,00 | 4,00 | 4 | 4,00 | 2 | ||||
Arg | 4,00 | 58 | 4 | ||||||||||
Summe | 58 | ||||||||||||
Aminosäureanalysenwerte der aus Weinbergschnecken isolierten Inhibitoren I.B , A.E und I.G (entsprechen den gereinigten
Fraktionen 1.2, 1.5 und 1.7)
AS/ϊΊ = Aminosäuren pro Molekül
+ ' Analysenwerte aus der Fraktion 1.2.1 nach
dreifacher Rechromatographie
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Präparate, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß man Helix pomatia homogenisiert, das Homogenat zentrifugiert, den Überstand mit Ammonsulfat bis
zu 63 i> der Sättigungskonzentration versetzt und die dabei
entstandene Fällung abtrennt und an sich bekannten weiteren Reinigungsmaßnahmen unterwirft.
Gegenstand der Erfindung sind vor allem auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Präparate in Arzneimitteln, ferner die
Arzneimittel selbst, die die erfindungsgemäßen Präparate enthalten.
Hierbei kommen folgende Indikationen in Präge:
I) Direkte, lokale, hämostyptische Wirkung zusammen mit Thrombin (allenfalls mit Tamponmaterial), allenfalls
auch ohne Thrombin und bzw. oder andere Koagulantien.
II) Indirekte, lokal hämostyptische Wirkung prophylaktisch und therapeutisch.
III) Hemmung primärer Hyperfibrinolysezustände.
IV) Hemmung überstarker sekundärer Hyperfibrinolysezustände zur Ermöglichung einer Substitution (Pibrinogen) vor der
Heparintherapie.
V) Gefäßabdichtung während der Heparintherapie bzw. der Therapie mit anderen Antikoagulantien bei Schockzuständen.
VI) Pankreatitis akuta.
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ad I) Zur Erzielung eines gehärteten, länger als ohne eine solche Härtung ausdauernden Verschlußthrombus bei
Blutungszuständen, z. B. zur Nasentamponade (bei der
3etufigen Tamponade), zur Blutstillung im operierten
Sinus maxillaris, zur Verstärkung der lokal blutstillenden Wirkung der Sengstaken-Blakemore-Sonde
bei Oesophagusvarizenblutungen, bei Leberzirrhose usw.,
aufgeträufelt auf das Tamponadematerial (Oxycellulose, Fibrinschaum, Kollagenschaum usw.) 1000 E auf die
Oberfläche des Tamponmaterials (Kontaktflächenbenetzung).
Pur die Tamponade blutender Uteruskarzinon*
kava - 10000 E zur Durchtränkung des Tampons.
ad II) Prophylaktisch:
1) Zur intra- und postoperativen Anwendung zur Verminderung postoperativer Blutungen und Embolien (etwa
2 Mill. E in 3 Tagen).
2) Zur Vermeidung von postoperativen Blutungen bei überdehntem Uterus und nach Myomektomie in der
Gynäkologie (etwa 300 000 E per infusionem).
3) Zur Verminderung von Strahlenschäden bei Malignombestrahlungen (100 000 bis 200 000 E ante radiationem).
ad III) Zur Blockierung der durch Urokinase- und Streptokinase induzierten primären Hyperfibrinolyse 100 000 E per infusionem
bei Blutungszwischenfällen mit Fibrinogen.
ad IV) Bei post partum MASSIVBLUTUNGEN mit unmittelbarer Verblutungsgefahr
zusammen mit 3 - 6 g Fibrinogen, 100 000 E i. v.
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ad V) 1) Bei operierten intrazerebralen Blutungen - 100 000 E per infusionem.
2) Bei Rhexisblutungen zur Verminderung des Hirn-Endstrombahn-Oedems
- 100 000 E 2 - 4mal tgl.
3) Zur Abdichtung der hyperpermeablen Kapillarstrombahn
bei posthämorrhagischem und septischem Schock zusammen
mit einem Antikoagulans..
Geeignete Zubereitungsformen für alle genannten Indikationen
sind Ampullen, die den Wirkstoff in steriler, isotonischen Lösung enthalten.
Es wurden 2 kg Weinbergschnecken (P. JV Jungwirth G.d.b.R.,
Hausen i. K.) in halbgefrorenem Zustand von ihren Gehäusen getrennt und mit 4 Liter Wasser bei 0 - 1O0C in 10 Minuten
homogenisiert. Aus dem Homogenat erhielt man 4,1 Liter klaren Überstand, indem man 60 Minuten bei 12 000 U/min (Ultrazentrifuge
Sorvall RC 2-B, 24 000 χ g) zentrifugierte.
Die folgenden Arbeiten wurden bis zur Neutralisierung des
Trypsinharz-Eluats bei 0 - 4°C, sodann bei Raumtemperatur durchgeführt.
In dem Überstand wurden unter ständigem Rühren 1839 g festes (NH^)2SO4 gelöst (447 g/Liter; 63 # gesättigt bei 30C).
Um den Niederschlag zu gewinnen, wurde 30 Minuten bei 12 000 U/min zentrifugiert. Der Niederschlag wurde sofort
wieder ad 1,9 Liter Wasser suspendiert und weitgehend gelöst. Ein unlöslicher Rest wurde durch 30 Minuten Zentrifugation
bei 12 000 U/min abgetrennt.
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Die Isolierung der Inhibitoren mit Hilfe von aktivem, wasserunlöslichem
Trypsinharz (Rindertrypsin polymer gebunden an CM-Cellulose, 7-10 U(BAEE)/mg; Merck AG, Darmstadt) (10,
11, 13) erfolgte im batch-Verfahren.
Dazu wurden 5 g Trypsinharz, das über Nacht in einem 0,1 m TRA-Puffer (0,4 m NaCl; pH 7,8) gequollen war, mit jeweils
der halben Inhibitorlösung 60 Minuten bei pH 7 gerührt.
Nach dieser Zeit war in der Lösung keine merkliche Hemmaktivität gegenüber Trypsin mehr nachweisbar.
Nach dieser Zeit war in der Lösung keine merkliche Hemmaktivität gegenüber Trypsin mehr nachweisbar.
Das nach 20 Minuten bei 4000 U/min abzentrifugierte Harz
wurde durch wiederholtes Suspendieren mit 0,1 m TRA-Puffer (0,4 m NaCl; pH 7,8) und Zentrifugieren von nicht gebundenen Fremdsubstanzen gereinigt. Die 6. und letzte Waschlösung mit 0,01 m TRA-Puffer (0,04 m NaCl; pH 7,8) zeigte dann keine Färbung mehr. Eine Hemmaktivität war im Waschwasser nicht
nachzuweisen.
wurde durch wiederholtes Suspendieren mit 0,1 m TRA-Puffer (0,4 m NaCl; pH 7,8) und Zentrifugieren von nicht gebundenen Fremdsubstanzen gereinigt. Die 6. und letzte Waschlösung mit 0,01 m TRA-Puffer (0,04 m NaCl; pH 7,8) zeigte dann keine Färbung mehr. Eine Hemmaktivität war im Waschwasser nicht
nachzuweisen.
Der Inhibitor wurde dann durch mehrmaliges 10-minütiges
Rühren mit einer 0,4 m KCl/HCl-Lösung (pH 1,7) und Zentrifugieren wieder vom Harz eluiert. Die Elutionsvolumina
wurden sofort neutralisiert und ergaben insgesamt ein Volumen von 1 Liter.
Rühren mit einer 0,4 m KCl/HCl-Lösung (pH 1,7) und Zentrifugieren wieder vom Harz eluiert. Die Elutionsvolumina
wurden sofort neutralisiert und ergaben insgesamt ein Volumen von 1 Liter.
Das Trypsinharz-Eluat wurde am Rotationsverdampfer bei 35 C
und 12 Torr konzentriert, vom Salzniederschlag getrennt und auf einer Sephadex G 50 fine (Pa. Pharmacia, Frankfurt/faain;
Korngröße 20 - 80 ax) Säule (6 χ 740 cm), äquilibriert mit
0,1 m Essigsäure, in 20-ml-Fraktionen aufgetrennt.
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Der Durchfluß betrug 100 ml/Stunde. Die von hochmolekularen Stoffen und Salzen freien Inhibitorfraktionen wurden eingeengt
und lyophilisiert.
Die Ausbeute an fast weißer Inhibitorsubstanz (Fraktion I) betrug 140 mg.
Auftrennung der Inhibitoren mit Sephadex C 25 durch pH-Gradient en-Elut ion
Die Elution von Sulfoäthyl-(SE)-Sephadex C 25 erfolgte
stets mit 0,05 m NH.Ac-Puffer unter jeweils angegebenen
pH-Bedingungen.
Auf eine Säule (1,5 x 140 cm) mit SE-Sephadex C 25 (Pharma=
cia, Frankfurt/Main; Korngröße 40-120 /a), äquilibriert
mit NH.Ac-Puffer pH 4,9» wurden 70 mg der Inhibitorsubstanz (Fraktion I), gelöst in 2 ml 0,05 m NH.Ac-Puffer pH 4,5,
aufgegeben.
Um eine annähernd lineare pH-Gradienten-Elution zu erreichen,
wurden 100 ml HH.Ac-Puffer pH 4,9 in einem engen Zylindergefäß
vorgelegt und in einem weiten zylindrischen Becher NH.Ac-Puffer pH 8,0 angeschlossen. Der Durchfluß betrug
14 ml/Stunde.
Die gemessenen Aktivitäten der einzelnen Fraktionen zeigten fast durchweg Höchstwerte dort, wo auch die "Uvicord"-kur- e
Maxima aufweist.
Die jeweils über Bio-Gel P2 (Fa. Bio-Rad Laboratories, Richmond CaI., USA; 100 - 200 mesh; Säulen: 0,8 χ 30 cm
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bzw. 0,8 χ 60 cm) entsalzten Fraktionen wurden an Säulen
(0,8 χ 60 cm) aus SE-Sephadex C 25, äquilibriert mit
0,05 m NH.Ac, gereinigt.
Die Fraktionen 1.2 und 1.5 wurden bei pH 4,7
und die Fraktion 1.7 bei pH 5,7 rechromatogrfcphiert.
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1S
Trennschema
4 | I | 1.1 | + Sephadex | 1.4 | E | pH 1 | ,7 | 1 | 4,9 - | I Rückstand |
8,0 | 1.7. | 1 | • | |
1.2 1.3 | + Sephadex | I | 1.7 | 1.8 1.9 1.10 | I.G | ||||||||||
1.2.1 | G 50 | I Lösung |
|||||||||||||
2 | |||||||||||||||
+ Trypsinharz | 0 25 | ; pH | 13 | ! Rückstand |
|||||||||||
1.5 | 1.6 | ||||||||||||||
Schnecken | + Sephadex | 0*25 | I Überstand |
||||||||||||
1.2.2 | 1.5. | ||||||||||||||
I. Le A 14 187 |
CJ25 | I Trypsinharz |
|||||||||||||
1.5. | |||||||||||||||
I.E | |||||||||||||||
+ H2O | |||||||||||||||
Homogenisat | |||||||||||||||
Rohextrakt | |||||||||||||||
Trypsin-Inhibitor-Komplex | |||||||||||||||
+ (NH4)2SO | + KCl/HCl; | ||||||||||||||
Niederschlag | Eluat | ||||||||||||||
+ H2O | |||||||||||||||
Lösung | |||||||||||||||
+ Sephadex | |||||||||||||||
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Claims (7)
1) Polyvalente Proteaseninhibitorpräparate aus Helix pomatia,
gekennzeichnet durch ihre Hemmwirkung gegenüber Trypsin, Chymotrypsin, Plasmin und Kininogenasen, durch einen Gehalt
an Isoinhibitoren, durch ein Mol-Gev/icht von etwa
6500, durch einen Gehalt von 55 - 70 Aminosäureresten pro Molekül, durch vollständige Fällbarkeit mittels
Ammoniumsulfat bis zu 63 i° der Sättigungskonzentration
und durch einen isoelektrischen Punkt niedriger als 10,5.
2) Präparate nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 58 Aminosäureresten pro Molekül, durch Abwesenheit
von Histidin und Tryptophan bei diesen Aminosäureresten und einen Argininrest im reaktiven Zentrum, der
für die Hemmwirkung essentiell ist.
3) Verfahren zur Herstellung von Präparaten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß,man Helix pomatia
homogenisiert, das Homogenat zentrifugiert, den Überstand mit Ammonsulfat bis zu 63 i° der Sättigungskonzentration
versetzt und die dabei entstandene Fällung abtrennt und an sich bekannten weiteren Reinigungsmaßnahmen unterwirft.
4) Verwendung der Präparate nach Anspruch 1 und 2 in Arzneimitteln.
5) Verwendung nach Anspruch 4 in Arzneimitteln, die die Fibrinolyse hemmen.
6) Verwendung nach Anspruch 4 in Arzneimitteln gegen Pankreatitis.
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7) Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Präparaten nach Anspruch 1.
Le A 14- 187 - 15 -
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Leerseite
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DE2210262A DE2210262A1 (de) | 1972-03-03 | 1972-03-03 | Polyvalente proteaseninhibitorpraeparate aus helix pomatia |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE2210262A1 true DE2210262A1 (de) | 1973-09-06 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2210262A Pending DE2210262A1 (de) | 1972-03-03 | 1972-03-03 | Polyvalente proteaseninhibitorpraeparate aus helix pomatia |
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