DE2025917B2 - Verfahren zur Herstellung von N hochalpha-Acetyl-2-O-methyltyrosinoxytocins - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von N hochalpha-Acetyl-2-O-methyltyrosinoxytocinsInfo
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Description
H — Cys — Tyr — He — GIn — Asn — Cys — Pro — Leu — GIyNH2
in Dimethylformamid bei 0 bis +5"C einen
aktiven Ester der Essigsäure oder das Anhydrid oder ein Halogenid dieser Säure einwirken läßt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Zubereitung eines neuen NVAzetyl^-O-methyltyrosin-oxytocins,
das inhibierende Eigenschaften aufweist.
Bisher wurden in der Literatur zwei Analoge des Oxytocins beschrieben, die in vivo inhibierende Eigenschaften
aufweisen: das !-Penizillamin-oxytocin und das N'-Karbamyl^-O-methyltyrosin-oxyiocin. Die
Synthese dieser beiden Analoge ist sehr schwierig: bei dem ersten ist es unumgänglich notwendig, eine
unnatürliche, schwierig zugängliche Aminosäure zu benutzen, bei dem zweiten Analogen ist insbesondere
die letzte Synthesestufe — die oxydative Zyklisierung des Disuifhydrylderivats zu einem Disulfid — mit
Schwierigkeiten verbunden. Darüber hinaus zeigten pharmakologische Untersuchungen mit den Penizillarninderivaten
an Ratten, daß es bei deren Infusion zu einem Absinken des Blutdrucks kommt, was ein
Hindernis für die klinische Anwendung bedeuten könnte. Im Vergleich mit den gemäß dieser Erfindung
zubereiteten Substanzen sind ferner die vorerwähnten Analoga — was die Inhibition der uterotonischen
Wirksamkeit des Oxytocins anbelangt — bei Versuchen in vivo um ungefähr das Dreifache weniger
wirksam. In einigen Fällen wurde bei der Anwendung des Na-Karbamyl-2-O-methyltyrosin-oxytucins bei
Ratten eine Hämoglobinurie unbekannter Herkunft beobachtet.
Auf Grund der Forschungsarbeiten gelang es. ein neues Analogon des Naturhormons Oxytocin herzustellen,
in dem beide freien funklionellen Gruppen substituiert sind: die «-Aminogruppe des Cysteins in
der Stellung 1 ist mit einer Azetylgruppe azyliert, das Wasserstoffatom der Hydroxylgruppe des Tyrosins
in der Stellung 2 ist sodann durch eine Methylgruppe substituiert. Das gewonnene neue Analogen
des Oxytocins, das N*-Azetyl-2-O-methyltyrosin-oxytocin,
entspricht der Formel 1:
Me
Ac — Cys — Tyr — Ue — GIn — Asn — Cys — Pro — Leu — GIyNH2
Diese Substanz zeigt sowohl in vitro, als auch in vivo sehr starke Inhibitionseigenschaften auf. die die Anwendung
dieser Analogene des Oxytocins in der klinischen Praxis ermöglichen.
Ein Kennzeichen der Erfindung eines Verfahrens zur Zubereitung eines neuen N*-Azetyl-2-O-methyltyrosinoxytocins
mit inhibierenden Eigenschaften der Formel I
Me
Ac — Cys — Tyr — lie — Gin — Asn — Cys — Pro — Leu
besteht darin, daß auf das 2-O-Methyltyrosin-oxytocin der Formel II
GIyNH2
Me
H — Cys — Tyr — He — GIn — Asn — Cys — Pro — Leu — GIyNH2
(H)
im Dimethylformamid bei einer Temperatur von 0 bis 5°C mit einem aktiven Ester der Essigsäure,
zweckmäßigerweise mit 5-Chlor-chinolyl-8-azetat, oder mit dem Anhydrid oder dem Halogenid dieser
Säure eingewirkt wird.
Wie ersichtlich, kann dieses neue Analogen des Oxytozins durch eine einfache Synthese aus dem
kommerziell zugänglichen Methyloxytocin (aus dem 2-O-Methyltyrosin-oxytocin) durch Einwirkung eines
geeigneten Azylierungsmittels, vorzugsweise des S-Chlorchinolyl-e-azetats oder des Anhydrids oder
des Halogenids der Essigsäure, zubereitet werden.
Das zubereitete neue Na-Azetyl-2-O-methyltyrosin-oxytocin
zeigte in Versuchen mit isolierten Rat-
tengebJrmttuero — bet den fUr die Bestimmung der
Aktivität des Oxytocins Üblichen Standardbedingwngen:
0,5 mM Ca++, 250C, isometrische oder isotonische
Kontraktionsregistrotion — keine uterotonische
Aktivität.
Wenn diese Substanz (in einer 15- bis 30mal höheren
Konzentration als das Qxytocin) 3 bis 4 Minuten vor der Oxytocindosis in die Nährlösung zugegeben
wurde, wirkte sie wie ein Inhibitor. Gemäß der parallelen Verschiebung der Kurve der Oxytocinwirksarakeit
in Anwesenheit dieser Substanz handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den kompetitiven
Typ der Inhibition.
Auf einer Rattengebärmutter in vivo (estrus oder proestrus) bewirkten die Dosen von 50 μg des Analegons
ein 5 bis IO Minuten andauerndes Anhalten der Kontraktiltätigkeit, welche durch die Infusion von
Oxytocin (1 bis 21.E./St.) hervorgerufen wurde. Wurde
das Analogon in der Infusion angewendet, kam es zu
einer Verminderung des Gebärmuttertonus (und parallel damit aach zu einer Kontraktion) auf 50% bei
einer Infusionsmenge, die ungefähr das Sieben- bis Zwölffache der Infusionsmenge des Oxytocins betrug:
eine vollständige Inhibition des Oxytocins stellte sich bei einem Mengenverhältnis von 15:1 bis 20:1
ein.
Bei einmaliger Verabfolgung kommt es nach Verschwinden
des Analogons zur totalen Restitution der Oxytocinwirkung (keine Tachyfylaxe). Auf die spontane
Gebärmuttertätigkeit hat das Analogon keine Einwirkungen.
Im Hinblick auf die vorerwähnten Inhibitionseinwirkungen auf die Gebärmuti^r besitzt das N*-Azetyl-2-O-methyltyrosin-oxytucin
ρ tentielle Anwendungsmöglichkeiten in der Geburtshilfe und dies insbesondere
beim abortus imminens. beim partus praematurus imminens, bei tetania uteri und bei einer übermäßig
starken Gebärmuttertätigkeit während der Entbindung.
Das erfindungsgemäß hergestellte neue Na-Azetyl-2-O-methyltyrosin-oxytocin
wurde pharmakologisch in folgenden Tests geprüft:
a) Rattengebärmutter in vitro.
b) Rattengebärmutter in vivo.
c) Milchdrüse,
d) Blutdruck.
a) Rattengebärmutter in vitro
Unter Bedingungen, welche für Bioassay von Oxytocin,
d. h. bei Verwendung von östrogenisiertcn Gebärmüttern einer bei Konzentration von Calcium
0,5 mM, Magnesium 0,5 mM und bei Temperatur 3O0C üblicherweise benutzt werden, wirkte N*-AzetyI-2-O-methyltyrosin-oxytocin
als Inhibitor des Oxytocins. Der Inhibierungseffekt macht sich mehr oder weniger parallel durch eine Verschiebung der Effektivitätskurve
von Oxytocin im Gebiet höherer Konzentrationen bemerkbar. Für die Bestimmung der
pA2-Werte wurde die Temperatur noch weiter auf 19 bis 20° C erniedrigt, um die Tendenz von Gebärmutterstreifchen
zu spontanen Kontraktionen und zur Reaktion »alles oder nichts« einzuschränken. Der Durchschnitt von zwölf pA2-Werlbestimmungen
betrug 7,03. Dagegen strebte man in Experimenten auf Streifchen aus trächtigen Gebärmuttern an sich
den Bedingungen im lebendigen Organismus anzunähern, und deswegen wurde eine Lösung mit einer
Konzentration von Calcium 1,5 mM, Magnesium 0,5 mM und bei einer Temperatur von 37" C verwendet.
Unter diesen Bedingungen wiesen die Gebärmutterstreifchen in der Mehrheit spontane Aktivität
auf, Oxytocin erhöhte die Amplitude und Frequenz von Kontraktionen. Bei allen Versuchen auf GebärmUttern
von Ratten in verschiedenen Trächiigkeitsstadien inhibierte das studierte Derivat die Wirkung
von Oxytocin, und zwar auch in solchen Fällen, in
ίο welchen es eigene niedrige Aktivität aufwies. Das
Ausmaß der Inhibierung schwankte in einzelnen Experimenten bei demselben Verhältnis des Inhibitors
zu Oxytocin nur mäßig.
b) R&ttengebärmutter in vivo
Bei gleichzeitiger Infusion des studierten Derivats und des Oxytocins inhibierte das Derivat ausgeprägt
Wirkungen von Oxytocin in Versuchen auf Ratten unter Einfluß von Ostrogenen. Auch in diesen Experimenten
wurde bei einer Infusion des bloßen Derivats in einigen Fällen eine mäßige Erhöhung von Gebärmuttermotilität
beobachtet, welche 30% der spontanen Aktivität nicht überschritt. Auf trächtigen Ratten
inhibierte Na-Azetyl-2-O-methyltyrosin-oxytocin
den Wirkungen von Oxytocin. Messung der Wirkung bei trächtigen Ratten ist in bezug auf unregelmäßige
Kontraktionen beträchtlich schwieriger und weniger genau als bei bstrogenisierten Ratten; allerdings kann
man auch dann eindeutig feststellen, daß die Inhibierung von Oxytocin bei trächtigen Ratten von
einem höheren Grad als bei den östrogenisierten war. Auch bei diesen Versuchen rief in einigen Fällen das
studierte Derivat eine mäßige Erhöhung der Gebärmuttermotilität hervor, aber gleichzeitig inhibierte es
die Wirkung der folgenden Dosis von Oxytocin.
c) Milchdrüse
Die Wirkungen auf die Milchdrüse sind nicht eindeutig. In sechs von acht Experimenten rief das studierte
Derivat niedrige Kontraktionen, welche 20% der maximalen Wirkung von Oxytocin nicht überschritten,
hervor, und inhibierte nur ganz schwach die Wirkung von Oxytocin. Nur in zwei Fällen rief
es keine Kontraktion hervor und inhibierte ausgeprägt Oxytocin. Parallel mit diesen Versuchen wurde
die Wirkung des Derivats in Lösung ohne Magnesium, aber sonst unter denselben Bedingungen auf
Streifchen ans Milchdrüsen verfolgt. In Abwesenheit von Magnesium wirkte das Derivat als Inhibitor von
Oxytocin in allen Fällen.
d) Blutdruck
Bis zur Dosis 50 :ig 100 g Gewicht rief N"-Azetyl-2-O-methyUyrosin-oxytocin
bei despinalisierten Ratten keine Änderung des sysmologischen Druckes hervor. Bei gleichzeitiger Dosierung mit Lysinvasopressin
inhibiert es presorische Antworten. Die Inhibierungswirkung
läuft schnell an und läßt mit der gegebenen Dosis proportionaler Geschwindigkeit
te nach.
Zu einer Lösung von 2-0-Methyltyrosin-oxytocin
(100 mg) in Dimethylformamid (0,5 ml) wird 5-Chlorchinolyl-8-azetat
(65,1 mg) zugesetzt. Nach 60stündigem Stehen bei 0°C wird die Lösung mit Äther
(25 ml) verdünnt, die ausgeschiedene Substanz abnitriert
und getrocknet. Die Ausbeute beträgt 89,4 mg.
Diese Substanz wird nach Auflösung in einem Pyridiii-Azetat-Puffer
f2m1) über eine CM-Sephadex-(tQO—270
mesh, 4,5 meq/gJ-Kolonne (1,4 χ 40 cm) filtriert,
und dies wiederum mit einem Pyridin-Azetat-Puffer
(pH = 6,5) und bei einer Laufgeschwindigkeit von 15 inl/St. Das das azylierte Peptid enthaltende
Eluat wird nach Eindickung auf ein kleinrs Volumen
gefriersubliraiert. Man gewinnt 61 mg einer Substanz,
die nach Auflösung in 1 M-Essigsäure (2 ml) über eine Βίο-Gel P 4-Kolonne (1,2 χ 104 cm) mit 1 M-Essigsäure
bei einer Laufgeschwindigkeit von S ml/St, filtriert
wird. Die dem Monomer des azylierten Peptids entsprechenden Fraktionen (zu je 1,8 ml) werden vereinigt,
auf ein kleines Volumen eingedickt und gefriersublimiert. Man gewinnt 57 mg (57%) des Produkts,
(α) ο -87,0° (c, 0,316, 1 M-Essigsäure). Das Produkt
ist sowohl elektrophoretisch als auch chromatographisch rein, RF = 0,50(n-Butanol—Essigsäure—Wasser
4:1:1), 0,72 (n-Butanol—Pyridin—Essigsäure—
Wasser 15:10:3:6), 0,29 (sek.Butano!-90% Ameisensäure—Wasser
75:13. 5:11, 5). Aminosäuren-Analyse (20stündige Hydrolyse mit 6M-HCL): Asp 1,00.
Gin 1,00, Pro 0,92, GIy 0.96. Cys 1.1. He 0.92. Leu 1.00.
Tyr 0,68. Tyr(Me) 0.28.
Die Probe (Ur die Elementaranalyse wird 24 Stunden
beim I mm Hg ober PaO5 getrocknet, die Gewichtsabnahme
wahrend dieses Trocknungsprozesses beträft 6,20%.
Analyse Wr C40H10N12O13Sa · 3H2O (11 Ϊ7.2):
Berechnet ... C 49,45, H 6,68, N 15,05%;
gefunden .... C 49,50, H 6,96, N 14,43%.
gefunden .... C 49,50, H 6,96, N 14,43%.
Zu einer Lösung von 2-O-Methyltyrosin-oxytocin
(II) (20 mg) in Dimethylformamid (0,1 ml) wird Azetanhydrid (6,0 mg) zugesetzt. Nach 60stündigem
is Stehen bei 0' C wird das Reaktionsgemisch mit Äther
(10 ml) verdünnt, die abgeschiedene Substanz abfiltriert und getrocknet. Die Reinigung der Substanz
erfolgt auf ähnliche Weise wie im Beispiel 1 beschrieben. Die Ausbeute beträgt 10 mg (50%). Das Produkt
ist elektrophoretisch und chromatographisch mit der im Beispiel 1 gewonnenen Substanz identisch.
Aminosäuren-Analysc:Asp 1,09, GIn 1,05, Pro 1.05.
GIy 1.00. Cys 0.92. He 0.9.*. Leu l,01.Tyr0.65. Tyrlmel
0.23.
Claims (1)
- Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung dss N*-Amyl~2-O-roethyltyrasin-Qxytocins der Formel IMeAc — Cys — Tyr — Ue — GIn — Asn — Cys — Pro — Uu — GIyNH2 (I)gekennzeichnet dadurch, daß man auf das 2-O-Methyltyrosin-oxytocin der Formel IIMe
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