-
TECHNISCHES GEBIET
-
Die
Erfindung betrifft Tierfutterzusätze,
welche Zusätze
eine Xylanase, wie in Anspruch 1 beansprucht, umfassen.
-
ZUGRUNDELIEGENDER STAND DER
TECHNIK
-
Die
Arten und die Menge von Pflanzenrohmaterialien, die als Bestandteile
in Tierfutter verwendet werden können,
werden oftmals durch die Fähigkeit
der Tiere, diese zu verdauen, eingeschränkt. Futter verbessernde Enzyme
sind Enzyme, üblicherweise
von mikrobiellem Ursprung, die durch Verbessern der Verdaubarkeit
des Futters in der Lage sind, die Effizienz von dessen Nutzung zu
erhöhen.
-
Xylanolytische
Enzyme (EC 3.2.1.8) sind als Futter verbessernde („feed enhancing”) Enzyme
wohl bekannt. Es ist über
Xylanasen, die aus Stämmen
von Bacillus, Aspergillus, Trichoderma, Acremonium gewonnen worden
sind, berichtet worden. Darüber
hinaus ist ein Enzympräparat,
das durch Submersfermentation von Humicola insolens gewonnen worden
ist, auf den Markt gebracht worden (Bio-FeedTM Plus,
erhältlich
von Novo Nordisk A/S, Dänemark).
-
Es
sind Xylanase-Präparate,
die aus Stämmen
des Pilzes Thermomyces lanuginosus (Syn. Humicola lanuginosa) erhalten
worden sind, beschrieben worden [siehe Lischnig, T., Purkarthofer,
H., und Steiner, W.; Biotechnology Letters 1993 15(4) 411–414; Gomes,
J., Purkarthofer, H., Hayn, M., Kapplmüller, J., Sinner, M., und Steiner,
W.; Appl. Microbiol. Biotechnol. 1993 39 700–707]. Jedoch ist die Verwendung
einer Thermomyces lanugi nosus-Xylanase als Futter verbesserndes
Enzym niemals offenbart worden.
-
Darüber hinaus
betreffen die im Stand der Technik beschriebenen Xylanase-Präparate allesamt
komplexe Enzympräparate,
die eine Mehrzahl von Enzymkomponenten umfassen. Ein-Komponenten-Xylanase-Präparate,
die von Thermomyces durch Anwendung der Technik der in vitro-DNA-Rekombination
abgeleitet worden sind, sind niemals offenbart worden.
-
Für viele
Anwendungen wird die Verwendung von komplexen Enzympräparaten
aufgrund eines synergistischen Effekts, der aus der kooperativen
Wirkung einer Mehrzahl von Komponenten entsteht, als günstig angesehen.
Es besteht die Meinung, dass für
einige Anwendungen, z. B. die Umwandlung von Lignocellulose in flüssige Futtermittel
oder Kraftstoff, die Verarbeitung von Lebensmitteln und insbesondere
zum Erhöhen
der Verdaubarkeit von Tierfutter, eine Mischung von xylanolytischen
und cellulytischen Enzymen optimale Leistungseigenschaften aufweist
[Alam, M., Gomes, I., Mohiuddin, G., & Hoq, M. M.; Enzyme Microb. Technol. 1994
16 298–302].
-
ZUSAMNENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt zur Verfügung: einen Tierfutterzusatz;
eine Vormischung („Pre-mix”) für Tierfutter;
ein Verfahren zur Herstellung von Tierfutter; und Verwendungen einer
Xylanase wie sie in den beigefügten
Ansprüchen
definiert ist.
-
Gemäß der Erfindung
ist jetzt festgestellt worden, dass im Vergleich zu herkömmlichen
Futter verbessernden Enzymen, die von Thermomyces lanuginosus abgeleitete
Xylanase ein hervorragendes Futter verbesserndes Enzym ist, das
eine signifikante Verbesserung der Futterausnutzung, wenn es Tierfutter
zuge setzt wird, zeigt. Darüber
hinaus ist das von Thermomyces lanuginosus abgeleitete Xylanase-Präparat aufgrund
einer hervorragenden Wärmestabilität besonders
gut geeignet, unter Bedingungen, die mikrobielle Infektionen, insbesondere
eine Infektion durch Salmonella, verhindern, zu Futterzusätzen verarbeitet
zu werden. Es ist ebenfalls festgestellt worden, dass die von Thermomyces
lanuginosus abgeleitete Xylanase eine signifikante Verringerung
der Speisebreiviskosität
bewirkt, was eine signifikante Verbesserung in der Hühnerfutterumwandlungseffizienz
anzeigt.
-
Schließlich ist überraschenderweise
festgestellt worden, dass die rekombinant produzierte Thermomyces-Xylanase
signifikant wärmestabiler
ist als die native Xylanase, was die rekombinant produzierte Xylanase
besonders gut geeignet macht, um unter Bedingungen, die mikrobielle
Infektionen, insbesondere eine Infektion durch Salmonella, verhindern,
zu Futterzusätzen
verarbeitet zu werden.
-
Der
vorliegende Anmeldungstext beschreibt ein Ein-Komponenten-Xylanase-Präparat, welche
Xylanase-Komponente durch in vitro-DNA-Rekombinationstechniken aus einem
Stamm von Thermomyces oder einer verwandten Gattung erhalten wird.
-
Dementsprechend
beschreibt der Anmeldungstext unter seinem ersten Aspekt einen Tierfutterzusatz, welcher
Zusatz eine Ein-Komponenten-Xylanase,
die von einem Stamm von Humicola abgeleitet ist, umfasst.
-
Unter
einem anderen Aspekt beschreibt der Anmeldungstext ein Ein-Komponenten-Xylanase-Präparat, in
welchem Präparat
die Xylanasekomponente von einem Humicola-Stamm abgeleitet ist.
-
Unter
einem weiteren Aspekt beschreibt der Anmeldungstext ein DNA-Konstrukt,
das eine eine Xylanase-Komponente codierende DNA-Sequenz umfasst,
welche DNA-Sequenz umfasst:
- a) den Xylanase
codierenden Teil der als SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz oder
der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid in dem Stamm Saccharomyces
cerevisiae DSM 10133 erhältlich
ist; oder
- b) eine DNA-Sequenz, die zu dem Xylanase codierenden Teil der
als SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz oder der DNA-Sequenz, die
aus dem Plasmid in dem Stamm Saccharomyces cerevisiae DSM 10133 erhältlich ist,
analog ist, welche analoge DNA-Sequenz entweder
- i) zu dem Xylanase codierenden Teil der als SEQ ID NO: 1 angegebenen
DNA-Sequenz oder der DNA-Sequenz,
die aus dem Plasmid in dem Stamm Saccharomyces cerevisiae DSM 10133
erhältlich
ist, zu mindestens 80% homolog ist; oder
- ii) ein Polypeptid codiert, das zu mindestens 80% homolog ist
zu dem Polypeptid, das von der als SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz
oder der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid in dem Stamm Saccharomyces
cerevisiae DSM 10133 erhältlich
ist, codiert wird.
-
Unter
noch weiteren Aspekten beschreibt der Anmeldungstext einen Expressionsvektor,
der ein DNA-Konstrukt der Erfindung beherbergt, eine Wirtszelle,
die das DNA-Konstrukt oder den Expressionsvektor umfasst, und ein
Verfahren zum Herstellen eines Ein-Komponenten-Xylanase-Präparats der
Erfindung, welches Verfahren umfasst, die Wirtszelle unter Bedingungen,
die die Produktion des Enzyms erlauben, zu kultivieren und das Enzym
aus der Kultur zu gewinnen.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Die
Erfindung wird weiter durch Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen
veranschaulicht, in denen:
-
1 die
relative xylanolytische Aktivität
(%) einer Ein-Komponenten-Xylanase, bestimmt bei 30°C im Bereich
von pH 2,5 bis 9, zeigt. Es erweist sich, dass das Enzym ein pH-Optimum im Bereich
von 4,5 bis 7,5, spezieller im Bereich von 5,0 bis 6,5, um pH 6
herum, hat;
-
2 die
relative xylanolytische Aktivität
(%) einer Ein-Komponenten-Xylanase, bestimmt bei pH 5,5 im Bereich
von 30 bis 80°C,
zeigt. Es erweist sich, dass das Enzym ein Temperaturoptimum im
Bereich von 50–70°C, um 60°C herum hat;
-
3 die
relative restliche Aktivität
(%) des Ein-Komponenten-Xylanase-Präparats (I)
verglichen mit jener des nativen Thermomyces lanuginoxus-Xylanase-Präparats (II)
zeigt. Die restliche Aktivität
wurde bei pH 6,0 nach Inkubation für 60 min bei 60, 65, 70 bzw.
75°C bestimmt;
-
4 die
Ergebnisse eines Vergleichs der Effizienz der Verringerung der Viskosität von Weizen
zwischen einer nativen Thermomyces lanuginosus-Xylanase
und
eines Mehr-Komponenten-Enzympräparats, erhalten
durch Kultivierung von Humicola insolens (x), zeigt (Dosierung (FXU/g
Weizen) in der Probe);
-
5 die
Ergebnisse eines Vergleichs der Effizienz der Verringerung der Viskosität von Weizen
zwischen einer rekombinant produzierten Ein-Komponenten-Thermomyces
lanuginosus-Xylanase
(I) und einer nativen Thermomyces lanuginosus-Xylanase (II) zeigt, werden gezeigt
(Dosierung (FXU/g Weizen) in der Probe);
-
6 den
AMEn-Wert von Weizen (MJ/kg) als Funktion der Xylanase-Zugabe (FXU/kg
Futter) zeigt; (A) Thermomyces lanuginosus-Ein-Komponenten-Xylanase-Präparat; (B)
native Thermomyces lanuginosus-Xylanase-Präparat; (C) Referenz (Bio-Feed
Plus CT, ein Produkt von Novo Nordisk A/S, Dänemark; ein Mehr-Komponenten-Enzympräparat, erhalten
durch Kultivierung von Humicola insolens); und
-
7 die
Fettverdauung (%) in der experimentellen Diät als Funktion der Xylanasezugabe
(FXU/kg Futter) zeigt; (A) Thermomyces lanuginosus-Ein-Komponenten-Xylanase-Präparat; (B)
native Thermomyces lanuginosus-Xylanase-Präparat; (C) Referenz (Rio-Feed
Plus CT, ein Produkt von Novo Nordisk A/S, Dänemark; ein Mehr-Komponenten-Enzympräparat, erhalten
durch Kultivierung von Humicola insolens).
-
DETAILLIERTE OFFENBARUNG DER
ERFINDUNG
-
Tierfutterzusätze
-
Bei
einer Zugabe zu Tierfutter verbessern Futter verbessernde Enzyme
den in vivo-Abbau von Pflanzenzellwandmaterial zum Teil aufgrund
einer Verringerung der Darmviskosität (Redford et al., Proceedings
of the 1st Symposium an Enzymes in Animal
Nutrition, 1993, S. 73–77),
wodurch eine bessere Ausnutzung der Pflanzennährstoffe durch das Tier erreicht
wird. Dadurch werden die Wachstumsgeschwindigkeit und/oder das Futterumwandlungsverhältnis (d.
h. das Gewicht von aufgenommenem Futter bezogen auf die Gewichtszunahme)
des Tiers verbessert.
-
In
dem Kontext dieser Erfindung ist ein Tierfutterzusatz ein Enzympräparat, das
ein oder mehrere Futter verbessernde(s) Enzym(e) und geeignete Träger und/oder
Excipientien umfasst und welches Enzympräparat in einer Form, die für eine Zugabe
zu Tierfutter geeignet ist, bereitgestellt wird. Der Tierfutterzusatz
der Erfindung kann gemäß Verfahren,
die in diesem Fachgebiet bekannt sind, hergestellt werden und kann
in Form eines trockenen oder flüssigen
Präparats
vorliegen. Das in das Präparat
aufzunehmende Enzym kann gegebenenfalls gemäß Verfahren, die in diesem
Fachgebiet bekannt sind, stabilisiert werden.
-
In
dem Kontext dieser Erfindung ist ein eine Ein-Komponenten-Xylanase umfassender
Tierfutterzusatz ein Enzympräparat,
das in einer Form bereitgestellt wird, die für eine Zugabe zu Tierfutter
geeignet ist, in welchem Präparat
im wesentlichen die gesamte xylanolytische Aktivität (d. h.
die nachweisbare xylanolytische Aktivität) einer einzelnen Xylanasekomponente
zugeschrieben werden kann.
-
Der
Tierfutterzusatz der Erfindung kann ein granuliertes Enzymerzeugnis
sein, das leicht mit Futterbestandteilen gemischt werden kann oder,
mehr bevorzugt, eine Komponente einer Vormischung („Pre-mix”) bilden
kann. Das granulierte Enzymerzeugnis kann beschichtet oder nicht
beschichtet sein. Die Teilchengröße des Enzymgranulats
ist vorzugsweise mit jener der Futter- oder Vormischungskomponenten verträglich. Dies stellt
ein sicheres und bequemes Mittel zum Einarbeiten von Enzymen in
Futter bereit.
-
Der
Tierfutterzusatz der Erfindung kann auch eine stabilisierte flüssige Zusammensetzung
sein, die eine wässrige
oder auf Öl
basierende Aufschlämmung
sein kann.
-
Der
Tierfutterzusatz der Erfindung kann seine Wirkung entweder in vitro
(durch Modifizieren von Bestandteilen des Futter) oder in vivo ausüben. Der
Futterzusatz der Erfindung ist besonders geeignet für eine Zugabe
zu Tierfutterzusammensetzungen, die hohe Mengen an Arabinoxylanen
und Glucuronoxylanen enthalten, z. B. Futter, das Getreide, wie
Gerste, Weizen, Roggen oder Hafer, oder Mais, enthält.
-
Ein-Komponenten-Xylanase-Präparate
-
Die
Erfindung stellt einen Tierfutterzusatz, wie in Anspruch 1 beschrieben,
bereit.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Tierfutterzusatz der Erfindung eine Ein-Komponenten-Xylanase,
die von einem Termomyces-Stamm, insbesondere von einem Thermomyces
lanuginosus-Stamm, am meisten bevorzugt von dem Stamm Thermomy ces
lanuginosus DSM 4109 oder einer Mutante oder Variante davon, abgeleitet
ist.
-
Vorzugsweise
ist die Ein-Komponenten-Xylanase von einer Wirtszelle abgeleitet,
die ein Gen trägt, das
die Xylanasekomponente codiert. Insbesondere kann die Ein-Komponenten-Xylanase
- a) von der als SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz
oder von der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid in dem Stamm Saccharomyces
cerevisiae DSM 10133 erhältlich
ist, codiert werden; oder
- b) codiert werden von einer DNA-Sequenz, die zu dem Xylanase
codierenden Teil der als SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz oder
der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid in dem Stamm Saccharomyces cerevisiae
DSM 10133 erhältlich
ist, analog ist, welche analoge DNA-Sequenz entweder
- i) zu dem Xylanase codierenden Teil der als SEQ ID NO: 1 angegebenen
DNA-Sequenz oder der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid in dem Stamm
Saccharomyces cerevisiae DSM 10133 erhältlich ist, zu mindestens 80%
homolog ist; oder
- ii) ein Polypeptid codiert, das zu mindestens 80% homolog ist
zu dem Polypeptid, das von der als SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz
codiert wird, oder zu (von) der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid
in dem Stamm Saccharomyces cerevisiae DSM 10133 erhältlich ist,
oder.
-
In
noch bevorzugteren Ausführungsformen
kann die Ein-Komponenten-Xylanase weiter dadurch gekennzeichnet
sein:
- a) dass sie eine Enzymrestaktivität von mehr
als 96% nach Inkubation für
60 min bei pH 6,0 und 60°C
aufweist;
- b) dass sie eine Enzymrestaktivität von mehr als 83% nach Inkubation
für 60
min bei pH 6,0 und 65°C
aufweist;
- c) dass sie eine Enzymrestaktivität von mehr als 20% nach Inkubation
für 60
min bei pH 6,0 und 70°C
aufweist; und/oder
- d) dass sie eine Enzymrestaktivität von mehr als 10% nach Inkubation
für 60
min bei pH 6,0 und 75°C
aufweist.
-
Analoge DNA-Sequenzen
-
Wie
hier definiert, soll eine zu dem Xylanase codierenden Teil der als
SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz analoge DNA-Sequenz eine jegliche DNA-Sequenz bezeichnen,
die ein xylanolytisches Enzym codiert, welches Enzym eine oder mehrere
der oben unter (i) bis (iv) zitierten Eigenschaften aufweist.
-
Die
analoge DNA-Sequenz kann vorzugsweise aus einem anderen oder verwandten
(z. B. dem gleichen) Organismus, der die Xylanasekomponente produziert,
auf der Grundlage des Xylanase codierenden Teils der in SEQ ID NO:
1 gezeigten DNA-Sequenz oder einer geeigneten Untersequenz (wie
beispielsweise 20–500
bp) von dieser, z. B. unter Einsatz der hier beschriebenen Vorgehensweisen,
isoliert werden und kann folglich beispielsweise eine allelische
Variante oder Speziesvariante der DNA-Sequenz, die die hier präsentierte
DNA-Sequenz umfasst, sein.
-
Alternativ
kann die analoge Sequenz auf der Grundlage des Xylanase codierenden
Teils der als SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz oder einer jeglichen Untersequenz
davon konstruiert werden, z. B. durch Einführen von Nukleotidsubstitutionen,
die zu keiner anderen Aminosäuresequenz
des durch die DNA-Sequenz codierten xylanolytischen Enzyms führen, die
aber der Codonverwendung des Wirtsorganismus, der für die Produktion
des Enzyms vorgesehen ist, entsprechen, oder durch Einführen von
Nukleotidsubstitutionen, die zu einer unterschiedlichen Aminosäuresequenz
führen
können.
-
Beim
Ausführen
von Nukleotidsubstitutionen sind Aminosäureveränderungen vorzugsweise von
einer geringfügigeren
Natur, d. h. konservative Aminosäuresubstitutionen,
die die Faltung oder Aktivität
des Proteins nicht signifikant beeinträchtigen, kleine Deletionen,
typischerweise von einer bis ungefähr 30 Aminosäuren, kleine
amino- oder carboxylterminale Verlängerungen, wie ein aminoterminaler
Methioninrest, ein kleines Linker-Peptid von bis zu ungefähr 20–25 Resten
oder eine kleine Verlängerung,
die die Reinigung vereinfacht, wie ein Poly-Histidinstrang, ein Antigenepitop oder
eine Bindungsdomäne.
Beispiele von konservativen Substitutionen erfolgen innerhalb der
Gruppe von basischen Aminosäuren
(wie Arginin, Lysin, Histidin), sauren Aminosäuren (wie Glutaminsäure und
Asparaginsäure),
polaren Aminosäuren
(wie Glutamin und Asparagin), hydrophoben Aminosäuren (wie Leucin, Isoleucin,
Valin), aromatischen Aminosäuren
(wie Phenylalanin, Tryptophan, Tyrosin) und kleinen Aminosäuren (wie
Glycin, Alanin, Serin, Threonin, Methionin). Für eine allgemeine Beschreibung
von Nukleotidsubstitutionen, siehe z. B. Ford et al., Protein Expression
and Purification, 2, 1991 95–107.
-
Für Fachleute
auf diesem Gebiet wird offensichtlich sein, dass solche Substitutionen
außerhalb
der für die
Funktion des Moleküls
kritischen Regionen vorgenommen werden können und nach wie vor zu einem
aktiven xylanolytischen Enzym führen
werden. Aminosäuren,
die für
die Aktivität
der von dem DNA-Konstrukt der Erfindung codierten Xylanase essentiell
sind und dementsprechend vorzugsweise keiner Substitution unterzogen
werden, können
gemäß Vorgehensweisen,
die in diesem Fachgebiet bekannt sind, wie ortsgerichtete Mutagenese
oder Alanin-Scanning-Mutagenese
(siehe z. B. Cunningham und Wells, Science 1989 244 1081–1085),
identifiziert werden. Bei der letztgenannten Technik werden Mutationen
an jedem Rest im Molekül eingeführt und
die resultierenden mutierten Moleküle werden auf biologische (d.
h. proteolytische) Aktivität
getestet, um Aminosäurereste
zu identifizieren, die für
die Aktivität
des Moleküls
kritisch sind. Orte einer Substrat-Enzym-Wechselwirkung können eben falls
durch Analyse der Kristallstruktur bestimmt werden, die durch solche
Techniken, wie kernmagnetische Resonanzanalyse, Kristallographie
oder Photoaffinitätsmarkierung (siehe
z. B. de Vos et al., Science 1992 255 306–312; Smith et al., J. Mol.
Biol. 1992 224 899–904;
Wlodaver et al., FEBS Lett. 1992 309 59–64) bestimmt wird.
-
Es
versteht sich, dass der Xylanase codierende Teil der als SEQ ID
NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz oder eine jegliche Untersequenz davon
als Sonden zum Isolieren der vollständigen DNA-Sequenz, die das xylanolytische Enzym
kodiert, z. B. der DNA-Sequenz,
die als SEQ ID NO:1 angegeben ist, verwendet werden können.
-
Die
Homologie, auf die oben in i) Bezug genommen worden ist, wird als
das Ausmaß der
Identität
zwischen den zwei Sequenzen bestimmt, was eine Ableitung der ersten
Sequenz von der zweiten angibt. Die Homologie kann geeigneterweise
mittels Computerprogrammen bestimmt werden, die in diesem Fachgebiet
bekannt sind, wie GAP, das in dem GCG-Programmpaket bereitgestellt
wird (Needleman, S. B., & Wunsch,
C. D.; J. Mol. Biol., 1970 48 443–453). Unter Verwendung von
GAP mit den folgenden Einstellungen für einen DNA-Sequenzvergleich:
GAP-„creation
penalty” von
5,0 und GAP-„extension
penalty” von
0,3, weist die codierende Region der DNA-Sequenz ein Identitätsausmaß von vorzugsweise
mindestens 70%, insbesondere mindestens 80%, mindestens 85%, mindestens
90% oder sogar mindestens 95% zu der codierenden Region des Xylanase
codierenden Teils der in SEQ ID NO: 1 gezeigten DNA-Sequenz oder
zu der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid in dem Stamm Saccharomyces
cerevisiae DSM 10133 erhalten werden kann, auf.
-
Die
Hybridisierung, auf die oben in (ii) Bezug genommen worden ist,
soll angeben, dass die analoge DNA-Sequenz unter bestimmten spezifizierten
Bedingungen, die detailliert in dem nach folgenden Abschnitt Materialien
und Methoden beschrieben werden, an die gleiche Oligonukleotidsonde
wie die DNA-Sequenz, die die Xylanasekomponente codiert, hybridisiert.
Die zu verwendende Sonde kann bequemerweise auf der Basis des Xylanase
codierenden Teils der DNA-Sequenz SEQ ID No. 1 oder einer Untersequenz
davon, die mindestens 6–7
Aminosäuren
des Enzyms codiert, oder auf der Basis der abgeleiteten Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO 2 gezeigt ist, konstruiert werden. In dem letzeren
Fall wird die Sonde ausgehend von einer Aminosäureuntersequenz, die einer
hohen Anzahl von gering degenerierten Codons entspricht, hergestellt.
-
Normalerweise
ist die analoge DNA-Sequenz hochgradig homolog zu der DNA-Sequenz,
wie z. B. zu mindestens 70% homolog zu der in SEQ ID NO: 1 gezeigten
Sequenz, die eine Xylanasekomponente der Erfindung codiert, vorzugsweise
zu mindestens 80%, insbesondere mindestens 85%, mindestens 90% oder
sogar mindestens 95% homolog zu der in SEQ ID NO: 1 gezeigten Sequenz.
-
Das
Ausmaß der
Homologie, auf das oben in (iii) Bezug genommen worden ist, wird
als das Ausmaß an
Identität
zwischen den zwei Sequenzen bestimmt, was eine Ableitung der ersten
Sequenz von der zweiten angibt. Die Homologie kann geeigneterweise
mittels Computerprogrammen bestimmt werden, die in diesem Fachgebiet
bekannt sind, wie GAP, das in dem GCG-Programmpaket bereitgestellt
wird (Needleman, S. B., & Wunsch,
C. D.; J. Mol. Biol., 1970 48 443–453). Unter Verwendung von
GAP mit den folgenden Einstellungen für einen Polypeptid-Sequenzvergleich:
GAP-„creation
penalty” von
3,0 und GAP-„extension
penalty” von
0,1, weist das von einer analogen DNA-Sequenz codierte Polypeptid
ein Identitätsausmaß von vorzugsweise
mindestens 70%, insbesondere mindestens 80%, mindestens 85%, mindestens
90% oder sogar mindestens 95% zu dem Enzym, das von einem DNA-Konstrukt, das den
Xylanase codierenden Teil der in SEQ ID NO: 1 gezeigten DNA-Sequenz
umfasst, oder von der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid in dem Stamm
Saccharomyces cerevisiae DSM 10133 erhalten werden kann, codiert
wird, auf.
-
Gemäß dem im
Obigen beschriebenen Verfahren wurde die DNA-Homologie der Xylanase der Erfindung
zu den meisten Xylanasen des Standes der Technik unter Verwendung
des Computerprogramms GAP bestimmt. Die Xylanase der Erfindung zeigte
nur 63% DNA-Homologie
zu der Xylanase I aus Trichoderma reesei (Torronen, A., et al.,
Biotechnology 1992 10 11 1461–1465)
und 63% DNA-Homologie
zu Xylanase I aus Cochliobolus carbonum (Apel, P. C., et al.; Mol.
Plant Microb. Interact. 1993 6 467–473).
-
Der
Begriff „abgeleitet
von” in
Verbindung mit Eigenschaft (i) oben soll nicht nur eine Xylanasekomponente
bezeichnen, die von dem Stamm Thermomyces lanuginosus DSM 4109 produziert
wird, sondern auch eine Xylanasekomponente, die von einer DNA-Sequenz codiert wird,
die aus diesem Stamm isoliert worden ist, und die in einer mit der
DNA-Sequenz transformierten Wirtszelle produziert wird. Die immunologische
Reaktivität
kann durch das in dem nachfolgenden Abschnitt Materialien und Methoden
beschriebene Verfahren bestimmt werden.
-
Futter verbessernde Enzyme
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann der Futterzusatz der Erfindung zusätzliche Futter verbessernde
Enzyme enthalten.
-
Im
Kontext dieser Erfindung umfassen Futter verbessernde Enzyme α-Galactosidasen, β-Galactosidasen,
insbesondere Lactasen, Phytasen, β-Glucanasen,
insbesondere endo-β-1,4-Glucanasen
und endo-β-1,3(4)-Glucanasen,
Xylanasen, Xylosidasen, Galactanasen, insbesondere Arabinogalactan-endo-1,4-β-galactosidasen
und Arabinogalactan-endo-1,3-β-galactosidasen,
Endoglucanasen, insbesondere endo-1,2-β-Glucanase, endo-1,3-α-Glucanase
und endo-1,3-β-Glucanase,
Pektin-abbauende Enzyme, insbesondere Pec tinasen, Pectinesterasen,
Pectinlyasen, Polygalacturonasen, Arabinanasen, Rhamnogalacturonasen,
Rhamnogalacturonanacetylesterasen, Rhamnogalacturonan-α-rharnnosidase,
Pectatlyasen, und α-Galacturonisidasen,
Mannanasen, β-Mannosidasen,
Mannanacetylesterasen, Xylanacetylesterasen, Proteasen und lipolytische
Enzyme, wie Lipasen und Cutinasen, sind aber nicht darauf beschränkt.
-
Mikrobielle Quellen
-
Die
Erfindung betrifft einen Tierfutterzusatz, welcher Zusatz eine von
einem Stamm, der zu der Gruppe von thermophilen Pilzen gehört, z. B.
Thermomyces, abgeleitete Xylanase umfasst.
-
Die
Gattung Thermomyces, die mehrere Spezies umfasst [Appinis & Eggins, 1966],
genauer die Spezies Thermomyces lanuginosus (Syn. Humicola lanuginosa),
ist klassischerweise der Gruppe von thermophilen Pilzen zugeordnet
worden [Cooney & Emerson;
1964]. Mehrere der zu dieser Gruppe gehörenden Gattungen, z. B. Spezies
von Humicola, Thermoascus, Chaetomium, Mucor, Talaromyces, Malbranchea,
Myceliophthora, Thielavia [Cooney & Emerson, 1964] haben sich als sehr
starke Enzymproduzenten erwiesen. Auch Byssochlamus und Paecilomyces
sind dieser Gruppe zugeordnet worden.
-
Die
taxonomische Zuordnung von Thermomyces ist allgemein als unsicher
anerkannt worden. Jedoch klassifiziert die Datenbank Entrez des
National Institute of Health (Stand Januar 1996) Thermomyces als
eine mitosporische Pyrenomycete (d. h. eine Pyrenomycete, die nur
unvollständig
charakterisiert ist, wodurch keine ausreichenden Informationen zur
Verfügung
stehen, so dass diese weder einer speziellen Ordnung noch etwa einer
speziellen Familie zugeordnet werden kann).
-
Die
neuesten molekularen Studien haben eine Ermittlung der 18S-RNA-Sequenz
von Thermomyces versucht, um diese Information zu verwenden, um
die phylogenetische Verwandtschaft dieser Gattung weiter zu klären. Eine
vorläufige
Interpretation der verfügbaren
Daten legt nahe, dass Thermomyces näher mit den unter Plectomycetes,
insbesondere unter Erotiales, gruppierten Pilzen verwandt ist. Nach
einer Homologierecherche in Datenbanken ist die Sequenz der 18S-RNA
von Byssochlamus die Sequenz, die am engsten mit der beschriebenen
Sequenz von Thermomyces lanuginosus (Novo Nordisk 1996, unveröffentlichte
Daten) verwandt ist. Wenn Untersuchungen von mehr Isolaten, die
zu der Gattung Thermomyces gehören,
diese vorläufigen
Ergebnisse stützen,
könnte
dies einen Transfer der Gattung Thermomyces zu der Ordnung der Plectomycetes
unterstützen.
Dementsprechend betrifft die Erfindung auch Xylanase-Präparate,
die von Plectomycetes, insbesondere Erotiales, abgeleitet sind.
-
Es
wurde eine Homologierecherche mit der Xylanase der Erfindung in
Nukleotid- und Proteindatenbanken ausgeführt. Die Homologierecherche
zeigte, dass die am nächsten
verwandten Xylanasen die Xylanase I aus Trichoderma reesei und die
Xylanase I aus Cochliobolus carbonum waren. Beide Xylanase gehören zur
Familie 11 von Glycosylhydrolasen (Henrissat, B.; Biochem. J. 1991
280 309–316),
was anzeigt, dass die Xylanase der Erfindung ebenfalls zu dieser
Familie gehört.
-
Mehrere
Proben von Thermomyces lanuginosus sind hinterlegt worden und sind
von internationalen Hinterlegungsstellen, die unter dem Budapester
Vertrag anerkannt sind, z. B. der American Type Culture Collection
(ATCC), 12301 Parklaven Drive, Rockville, Maryland 20852, USA, öffentlich
erhältlich.
Ein Stamm von Thermomyces lanuginosus ist gemäß dem Budapester Vertrag über die
Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen
und Zellkulturen (DSM), Mascheroder Weg 1b, DE-3300 Braunschweig,
Deutschland, am 04. Mai 1987 hinterlegt worden und hat die Aufnahmenummer
DSM 4109 erhalten.
-
Ein
Stamm von Saccharomyces cerevisiae DSM 10133, der Plasmid-DNA enthält, die
die als SEQ ID NO: 1 angegebene Volllängen-DNA-Sequenz, die die Endoglucanase der
Erfindung codiert, in dem Hefevektor pYES 2.0 umfasst, wurde gemäß dem Budapester
Vertrag über
die Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen
und Zellkulturen (DSM), Mascheroder Weg 1b, DE-3300 Braunschweig,
Deutschland, am 19. Juli 1995 hinterlegt und hat die Aufnahmenummer
DSM 10133 erhalten.
-
DNA-Konstrukte
-
Unter
noch einem anderen Aspekt beschreibt der Anmeldungstext ein DNA-Konstrukt,
das eine DNA-Sequenz umfasst, die eine Xylanasekomponente codiert,
welche DNA-Sequenz umfasst:
- (a) den Xylanase
codierenden Teil der als SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz oder
der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid in dem Stamm Saccharomyces
cerevisiae DSM 10133 erhältlich
ist; oder
- (b) eine DNA-Sequenz, die zu dem Xylanase codierenden Teil der
als SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz oder der DNA-Sequenz, die
aus dem Plasmid in dem Stamm Saccharomyces cerevisiae DSM 10133
erhältlich
ist, analog ist, welche analoge DNA-Sequenz entweder
- i) zu dem Xylanase codierenden Teil der als SEQ ID NO: 1 angegebenen
DNA-Sequenz oder der DNA-Sequenz,
die aus dem Plasmid in dem Stamm Saccharomyces cerevisiae DSM 10133
erhältlich
ist, zu mindestens 80% homolog ist; oder
- ii) ein Polypeptid codiert, das zu mindestens 80% homolog ist
zu dem Polypeptid, das von der als SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz
codiert wird, oder zu der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid in dem Stamm
Saccharomyces cerevisiae DSM 10133 erhältlich ist.
-
Wie
hier definiert, soll der Begriff „DNA-Konstrukt” ein jegliches
Nukleinsäuremolekül von cDNA-,
genomischer DNA-, synthetischer DNA- oder RNA-Ursprung bezeichnen.
Der Begriff „Konstrukt” soll ein
Nukleinsäuresegment
bezeichnen, das einzel- oder doppelsträngig sein kann und das auf
einer vollständigen
oder teilweisen Nukleotidsequenz, die die Xylanase von Interesse
codiert, basieren kann. Das Konstrukt kann gegebenenfalls andere
Nukleinsäuresegmente
enthalten.
-
Das
das xylanolytische Enzym codierende DNA-Konstrukt kann geeigneterweise
von genomischem oder cDNA-Ursprung sein, beispielsweise erhalten
durch Herstellen einer genomischen oder cDNA-Bibliothek und Screenen
auf DNA-Sequenzen, die die Gesamtheit oder einen Teil des xylanolytischen
Enzyms codieren, durch Hybridisierung unter Verwendung von synthetischen
Oligonukleotidsonden gemäß Standardtechniken (siehe
z. B. Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor, NY, 1989).
-
Das
das xylanolytische codierende Nukleinsäurekonstrukt kann auch durch
etablierte Standardmethoden synthetisch hergestellt werden, z. B.
durch die Phosphoamiditmethode, die von Beaucage und Caruthers, Tetrahedron
Letters 1981 22 1859–1869
beschrieben worden ist, oder die Methode, die von Matthes et al., EMBO
Journal 1984 3 801–805,
beschrieben worden ist. Gemäß der Phosphoamiditmethode
werden Oligonukleotide synthetisiert, z. B. in einer automatischen
DNA-Synthetisiervorrichtung, gereinigt, durch Hybridisierung in
Doppelstränge überführt, ligiert
und in geeignete Vektoren kloniert.
-
Darüber hinaus
kann das Nukleinsäurekonstrukt
von gemischtem synthetischen und genomischen, gemischtem synthetischen
und cDNA- oder gemischtem genomischen und cDNA-Ursprung sein, hergestellt gemäß Standardtechniken
durch Ligieren von Fragmenten von synthetischem, genomischen oder
cDNA-Ursprung (wie jeweils geeignet), wobei die Fragmente verschiedenen
Teilen des gesamten Nukleinsäurekonstrukts
entsprechen.
-
Das
Nukleinsäurekonstrukt
kann auch durch Polymerasekettenreaktion unter Verwendung von spezifischen
Primern, beispielsweise wie in
US
4,683,202 oder von Saiki et al., Science 1988 239 487–491 beschrieben,
hergestellt werden.
-
Die
eine Xylanasekomponente codierende DNA-Sequenz kann von einem Humicola-Stamm,
einem Thermoascus-Stamm, einem Chaetomium-Stamm, einem Mucor-Stamm,
einem Talaromyces-Stamm, einem Malbranchea-Stamm, einem Myceliophthora-Stamm,
einem Thielavia-Stamm, einem Byssochlamus-Stamm oder einem Paecilomyces-Stamm abgeleitet
sein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die die Xylanasekomponente codierende DNA-Sequenz von einem
Thermomyces-Stamm, insbesondere einem Stamm von Thermomyces lanuginosus
abgeleitet. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die DNA-Sequenz
von einer DNA-Bibliothek von Thermomyces lanuginosus DSM 4109 oder
einer Mutante oder Variante davon abgeleitet oder wird auf der Grundlage
von dieser produziert.
-
Die
das xylanolytische Enzym codierende DNA-Sequenz kann durch herkömmliche
Methoden isoliert werden, welche Methoden typischerweise umfassen
können:
- – Klonieren
einer cDNA-Bibliothek, z. B. aus dem Stamm Thermomyces lanuginosus
DSM 4109 oder aus dem Plasmid in dem Stamm Saccharomyces cerevisiae
DSM 10133, in einen geeigneten Vektor;
- – Transformieren
einer geeigneten Wirtszelle mit diesem Vektor;
- – Kultivieren
der Wirtszelle unter Bedingungen, die geeignet sind, um das gewünschte xylanolytische
Enzym, das von einem oder mehreren Klonen in der cDNA-Bibliothek
codiert wird, zu exprimieren;
- – Screenen
auf positive Klone durch Bestimmen einer jeglichen xylanolytischen
Aktivität
des Enzyms, das durch solche Klone produziert wird, und
- – Isolieren
der DNA, die das gewünschten
xylanolytische Enzym codiert, aus solchen Klonen.
-
Ein
allgemeines Verfahren ist in
WO
93/11249 , dessen Inhalt hiermit unter Bezugnahme aufgenommen
wird, offenbart worden. Eine detailliertere Beschreibung des Screeningverfahrens
wird in Beispiel 1 unten gegeben.
-
Die
eine Xylanasekomponente codierende DNA-Sequenz kann beispielsweise
isoliert werden durch Screenen einer cDNA-Bibliothek eines Stamms von Thermomyces
lanuginosus und Selektieren auf Klone, die das xylanolytische Enzym
exprimieren (z. B. wie durch die Fähigkeit des Enzyms, 1,4-β-xylosidische
Bindungen in 1,4-β-Xylanen
zu hydrolysieren, definiert). Die geeignete DNA-Sequenz kann dann
aus dem Klon durch Standardmethoden, z. B. wie in Beispiel 1 beschrieben,
isoliert werden.
-
In
einer gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Nukleinsäurekonstrukt
den Xylanase codierenden Teil der in SEQ ID NO: 1 gezeigten DNA-Sequenz
oder einer jeglichen Untersequenz davon, die sich, aber von der
in SEQ ID NO: 1 gezeigten DNA-Sequenz aufgrund der Degeneriertheit
des genetischen Codes unterscheidet. Die Erfindung umfasst ferner
Nukleinsäuresequenzen,
die mit einem Nukleinsäuremolekül (entweder
genomisch, synthetisch oder cDNA oder RNA), das die in SEQ ID NO:
2 gezeigte Aminosäuresequenz
oder eine jegliche Untersequenz davon codiert, unter den nachfolgend
beschriebenen Bedingungen hybridisieren.
-
Rekombinante Expressionsvektoren
-
Unter
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung einen rekombinanten Expressionsvektor
bereit, der das DNA-Konstrukt der Erfindung umfasst.
-
Der
rekombinante Expressionsvektor der Erfindung kann ein jeglicher
Vektor sein, der in bequemer Weise in vitro-DNA-Rekombinationsprozeduren
unterworfen werden kann, und die Wahl des Vektors wird oftmals von
der Wirtszelle, in die er eingeschleust werden soll, abhängen. Folglich
kann der Vektor ein autonom replizierender Vektor, d. h. ein Vektor,
der als eine extrachromosomale Einheit existiert, dessen Replikation
von der chromosomalen Replikation unabhängig ist, z. B. ein Plasmid
sein. Alternativ kann der Vektor einer sein, der, wenn er in eine
Wirtszelle eingeschleust wird, in das Wirtszellgenom integriert
wird und zusammen mit dem oder den Chromosom(en), in das bzw. die
er integriert worden ist, repliziert wird.
-
In
dem Expressionsvektor der Erfindung ist die das xylanolytische Enzym
codierende DNA-Sequenz funktionell mit zusätzlichen Segmenten verknüpft, die
für die
Transkription der DNA benötigt
werden. Allgemein ist der Expressionsvektor von Plasmid- oder viraler DNA
abgeleitet oder kann Elemente von beiden enthalten. Der Begriff „funktionell
verknüpft” gibt an,
dass die Segmente so angeordnet sind, dass sie für ihre beabsichtigten Zwecke
zusammen wirken, z. B. beginnt die Transkription in einem Promotor
und schreitet durch die DNA-Sequenz, die das xylanolytische Enzym
codiert, hindurch fort.
-
So
sollte in dem Expressionsvektor der Erfindung die DNA-Sequenz, die
das xylanolytische Enzym codiert, funktionell mit einer geeigneten
Promotor- und Terminatorsequenz verbunden sein.
-
Der
Promotor kann eine jegliche DNA-Sequenz sein, die in der Wirtszelle
der Wahl transkriptionelle Aktivität zeigt, und kann von Genen
abgeleitet sein, die zu der Wirtszelle entweder homologe oder heterologe Proteine
codieren.
-
Beispiele
von geeigneten Promotoren, um die Transkription der das xylanolytische
Enzym der Erfindung codierenden DNA in bakteriellen Wirtszellen
zu steuern, umfassen den Promotor des Gens der maltogenen Amylase
von Bacillus stearothermophilus, des alpha-Amylase-Gens von Bacillus
licheniformis, des BAN-Amylase-Gens
von Bacillus amyloliquefaciens, des Gens der alkalischen Protease
von Bacillus subtilis oder des Xylanaseoder Xylosidase-Gens von
Bacillus pumilus, oder durch die PR- oder PL-Promotoren
des Phagen lambda oder die lac-, trp- oder tac-Promotoren von E.
coli.
-
Beispiele
von geeigneten Promotoren für
eine Verwendung in Hefe-Wirtszellen umfassen Promotoren von glycolytischen
Hefegenen (Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255 (1980), 12073–12080;
Alber und Kawasaki, J. Mol. Appl. Gen. 1 (1982), 419–434) oder
Alkoholdehydrogenasegenen (Young et al., in Genetic Engineering of
Microorganisms for Chemicals (Hollaender et al., Hrsg.), Plenum
Press, New York, 1982) oder die TPI1-(
US 4,599,311 )
oder ADH2-4c-(Russell et al., Nature 304 (1983), 652–654)-Promotoren.
-
Beispiele
von geeigneten Promotoren für
eine Verwendung in Wirtszellen in Form von filamentösen Pilzen
sind beispielsweise der ADH3-Promotor (McKnight et al., The EMBO
J. 4 (1985), 2093–2099)
oder der tpiA-Promotor. Beispiele von anderen nützlichen Promotoren sind jene,
die von dem die TAKA-Amylase von Aspergillus oryzae, die Asparginsäureproteinase
von Rhizomucor miehei, die neutrale α-Amylase von Aspergillus niger,
die säurestabile α-Amylase
von Aspergillus niger, die Glucoamylase (GluA) von Aspergillus niger oder
Aspergillus awamori, die Lipase von Rhizomucor miehei, die alkalische
Protease von Aspergillus oryzae, die Triosephosphatisomerase von
Aspergillus oryzae oder die Acetamidase von Aspergillus nidulans
codierenden Gen abgeleitet sind. Bevorzugt sind die TAKA-Amylase-
und gluA-Promotoren.
-
Der
Expressionsvektor kann ferner eine DNA-Sequenz umfassen, die es
dem Vektor ermöglicht,
sich in der jeweiligen Wirtszelle zu replizieren. Der Expressionsvektor
kann auch einen selektierbaren Marker umfassen, z. B. ein Gen, dessen
Produkt einen Defekt in der Wirtszelle komplementiert, wie das Dihydrofolatreductase
(DHFR) codierende Gen oder das Schizosaccharomyces pombe-TPI-Gen
(beschrieben von Russell, P. R., Gene 1985 40 125–130), oder
eines, das Resistenz gegen ein Arzneimittel, z. B. Ampicillin, Kanamycin, Tetracyclin,
Chlorampheni-col, Neomycin, Hygromycin oder Methotrexat, verleiht.
Für filamentöse Pilze
umfassen selektierbare Marker amdS, pyrG, argB, niaD und sC.
-
Um
das xylanolytische Enzym in den Sekretionsweg der Wirtszellen zu
dirigieren, kann eine sekretorische Signalsequenz (auch als Leadersequenz,
Präpro-Sequenz
oder Prä-Sequenz
bekannt) in dem Expressionsvektor vorgesehen werden. Die sekretorische
Signalsequenz ist im korrekten Leseraster mit der das xylanolytische
Enzym codierenden DNA-Sequenz verknüpft. Sekretorische Signalsequenzen
befinden sich üblicherweise
5' zu der das xylanolytische
Enzym codierenden DNA-Sequenz. Die sekretorische Signalsequenz kann
jene sein, die normalerweise mit dem xylanolytischen Enzym assoziiert
ist, oder kann von einem Gen, das ein anderes sezerniertes Protein
codiert, stammen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Expressionsvektor eine sekretorische Signalsequenz umfassen,
die im wesentlichen identisch ist mit der die sekretorische Signalsequenz
codierenden Sequenz des Bacillus licheniformis-α-Amylasegens, wie z. B. in
WO 86/05812 beschrieben.
-
Auch
können
Maßnahmen
für die
Amplifizierung der Expression ergriffen werden, z. B. durch Tandem-Amplifizierungstechniken,
die ein einfaches oder doppeltes „Crossing-over” umfassen,
oder durch „Multicopy”-Techniken,
z. B. wie sie in
US 4,959,316 oder
WO 91/09129 beschrieben
werden. Alternativ kann der Expressionsvektor einen temperaturempfindlichen
Replikationsstartpunkt, z. B. wie in
EP
283,075 beschrieben, umfassen.
-
Verfahren
zum Ligieren von DNA-Sequenzen, die jeweils das xylanolytische Enzym,
den Promotor und gegebenenfalls die Terminator- und/oder sekretorische
Signalsequenz codieren, und um diese in geeignete Vektoren, die
die für
die Replikation erforderliche Information enthalten, zu insertieren,
sind den Fachleuten auf diesem Gebiet wohlbekannt (siehe beispielsweise
Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor, NY, 1989).
-
Wirtszellen
-
Unter
noch einem anderen Aspekt beschreibt der Anmeldungstext eine Wirtszelle,
die das DNA-Konstrukt und/oder den rekombinanten Expressionsvektor
umfasst.
-
Das
DNA-Konstrukt kann zu der jeweiligen Wirtszelle entweder homolog
oder heterolog sein. Wenn es zu der Wirtszelle homolog ist, d. h.
in der Natur von der Wirtszelle produziert wird, wird es typischerweise mit
einer anderen Promotorsequenz oder, sofern anwendbar, mit einer
anderen sekretorischen Signalsequenz und/oder Terminatorsequenz
als in seiner natürlichen
Umgebung funktionell verknüpft
sein. In diesem Kontext soll der Begriff „homolog” eine cDNA-Sequenz umfassen,
die ein xylanolytisches Enzym, das zu dem jeweiligen Wirtsorganismus
nativ ist, codiert. Der Begriff „heterolog” soll eine DNA-Sequenz umfasen,
die von der Wirtszelle in der Natur nicht exprimiert wird. Folglich
kann die DNA-Sequenz von einem anderen Organismus stammen oder sie
kann eine synthetische Sequenz sein.
-
Die
Wirtszelle, in die das DNA-Konstrukt oder der rekombinante Expressionsvektor
eingeschleust werden soll, kann eine jegliche Zelle sein, die in
der Lage ist, das xylanolytische Enzym zu produzieren, und umfasst
Bakterien-, Hefe-, Pilz- und höhere
eukaryotische Zellen.
-
Beispiele
von bakteriellen Wirtszellen, die bei Kultivierung in der Lage sind,
das xylanolytische Enzym der Erfindung zu produzieren, sind grampositive
Bakterien, wie Stämme
von Bacillus, insbesondere ein Stamm von Bacillus subtilis, Bacillus
licheniformis, Bacillus lentus, Bacillus brevis, Bacillus stearothermophilus,
Bacillus alkalophilus, Bacillus amyloliquefaciens, Bacillus coagulans,
Bacillus circulans, Bacillus lautus, Bacillus megatherium, Bacillus
pumilus, Bacillus thuringiensis oder Bacillus agaradherens, oder
Stämme
von Streptomyces, insbesondere ein Stamm von Streptomyces lividans
oder Streptomyces murinus, oder gramnegative Bakterien, wie Escherichia
coli. Die Transformation der Bakterien kann durch Protoplastentransformation
oder unter Verwendung von kompetenten Zellen in einer an sich bekannten
Weise erfolgen (siehe Sambrook et al., Molecular Cloning. A Laboratory
Manual, Cold-Spring
Harbor, NY, 1989).
-
Bei
einer Expression des xylanolytischen Enzyms in Bakterien, wie Escherichia
coli, kann die Xylanase im Cytoplasma, typischerweise als unlösliche Granula
(bekannt als Einschlusskörperchen)
zurückgehalten werden
oder kann durch eine bakterielle Sekretionssequenz in den periplasmatischen
Raum dirigiert werden. In dem erstgenannten Fall werden die Zellen
lysiert und die Granula gewonnen und denaturiert, wonach das xylanolytische
Enzym durch Verdünnen
des Denaturierungsmittels rückgefaltet
wird. In dem letztgenannten Fall kann das xylanolytische Enzym aus
dem periplasmatischen Raum durch Aufbrechen der Zellen, z. B. durch
Beschallen oder osmotischen Schock, so dass der Inhalt des periplasmatischen
Raums freigesetzt wird, und Gewinnen des xylanolytischen Enzyms
gewonnen werden.
-
Beispiele
von geeigneten Hefezellen umfassen Zellen von Saccharomyces-Sp.,
insbesondere Stämme
von Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces kluyveri und Saccharomyces
uvarum, Zellen von Schizosaccharomyces-Sp., wie Schizosaccharomyces
pombe, Zellen von Kluyveromyces, wie Kluyveromyces lactis, Zellen
von Hansenula, z. B. Hansenula polymorpha, Zellen von Pichia, z.
B. Pichia pastoris (siehe Gleeson et al., J. Gen. Microbiol. 132,
1986, S. 3459–3465;
US 4,882,279 ) und Zellen
von Yarrowia-Sp., wie Yarrowia lipolytica. Verfahren zum Transformieren
von Hefezellen mit heterologer DNA und zum Produzieren von heterologen
Polypeptiden daraus werden z. B. in
US
4,599,311 ,
US 4,931,373 ,
US 4,870,008 ,
5,037,743 und
US 4,845,075 , die allesamt hiermit
unter Bezugnahme aufgenommen werden, beschrieben. Transformierte
Zellen werden anhand eines Phänotyps,
der durch einen selektierbaren Marker bestimmt wird, üblicherweise
Arzneimittelresistenz oder die Fähigkeit,
sich in Abwesenheit eines bestimmten Nährstoffs, z. B. Leucin, zu
vermehren, selektiert. Ein bevorzugter Vektor für eine Verwendung in Hefe ist
der POT1-Vektor, der in
US 4,931,373 offenbart
ist. Der das xylanolytische Enzym der Erfindung codierenden DNA-Sequenz
kann eine Signalsequenz und gegebenenfalls eine Leadersequenz, z.
B. wie oben beschrieben, vorangehen.
-
Beispiele
von anderen Pilzzellen sind Zellen von filamentösen Pilzen, z. B. Aspergillus-Sp.,
insbesondere Stämme
von Aspergillus Japonicus, Aspergillus oryzae, Aspergillus nidulans
o der Aspergillus niger, Neurospora-Sp., Fusarium-Sp., insbesondere
Stämme
von Fusarium oxysporum oder Fusarium graminearum, oder Trichoderma-Sp.
Pilzzellen können
durch ein Verfahren, das Protoplastenbildung und Transformation
der Protoplasten, gefolgt von einer Regeneration der Zellwand, in
einer an sich bekannten Weise umfasst, transformiert werden. Die
Verwendung von Aspergillus-Sp. für
die Expression von Proteinen ist beispielsweise in
EP 272,277 und
EP 230,023 beschrieben worden. Die
Transformation von F. oxysporum kann beispielsweise ausgeführt werden,
wie von Malardier et al., Gene 1989 78 147–156, beschrieben. Die Verwendung
von Aspergillus als Wirtsmikroorganismus ist z. B. in
EP 238 023 , dessen Inhalt hiermit unter
Bezugnahme aufgenommen wird, beschrieben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Wirtszelle ein Stamm von Aspergillus oryzae.
-
Verfahren zum Herstellen eines Ein-Komponenten-Präparats
-
Unter
einem noch weiteren Aspekt beschreibt der Anmeldungstext ein Verfahren
zum Herstellen des xylanolytischen Enzyms der Erfindung, worin eine
geeignete Wirtszelle, die mit einer das xylanolytische Enzym codierenden
DNA-Sequenz transformiert worden ist, unter Bedingungen kultiviert
wird, die die Produktion des Enzyms erlauben, und das resultierende
Enyzm aus der Kultur gewonnen wird.
-
Unter
einem weiteren Aspekt beschreibt der Anmeldungstext ein Verfahren
zum Herstellen eines Ein-Komponenten-Xylanase-Präparats, worin eine geeignete
Wirtszelle, die mit einer das Enzym codierenden DNA-Sequenz transformiert
worden ist, unter Bedingungen, die die Produktion der Xylanase-Komponente
erlauben, kultiviert wird, gefolgt von der Gewinnung der Xylanase-Komponente aus der
Kultur.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die das Enzym codierende DNA-Sequenz ein DNA-Konstrukt, das
wie oben beschrieben erhalten worden ist.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird das DNA-Konstrukt mit einer geeigneten Expressionssignalsequenz
in einem Expressionsvektor, wie oben beschrieben, kombiniert.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine, die oben beschrieben worden ist.
-
Das
zum Kultivieren der transformierten Wirtszellen verwendete Medium
kann ein jegliches herkömmliches
Medium sein, das zum Vermehren der jeweiligen Wirtszellen geeignet
ist. Das exprimierte xylanolytische Enzym kann passenderweise in
das Kulturmedium sezerniert werden und kann daraus durch Reinigungsprozeduren
gewonnen werden. Wohlbekannte Reinigungsprozeduren umfassen das
Abtrennen der Zellen von dem Medium durch Zentrifugation oder Filtration,
Präzipitieren
von proteinartigen Komponenten des Mediums mittels eines Salzes,
wie Ammoniumsulfat, und chromatographische Methoden, wie z. B. Ionenaustauschchromatographie,
Affinitätschromatographie.
-
BEISPIELE
-
Die
Erfindung wird weiter unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
veranschaulicht, die in keiner Weise den Umfang der Erfindung, wie
er beansprucht wird, beschränken
sollen.
-
MATERIALIEN UND METHODEN
-
Spenderorganismus
-
mRNA
wurde aus Thermomyces lanuginosus DSM 4109 isoliert, das in einem
Xylan enthaltenden Fermentationsmedium unter Bewegung, um ausreichende
Belüftung
sicherzustellen, kultiviert wurde. Myzele wurden nach 3–5 Tagen
Kultivierung geerntet, unverzüglich
in flüssigem
Stickstoff eingefroren und bei –80°C gelagert.
-
Hefestämme
-
Der
unten verwendete Saccharomyces cerevisiae-Stamm ist JG169 (MATα; ura 3-52;
leu 2-3, 112; his 3-D200; pep 4-113; prc1::HIS3; prb1:: LEU2; cir+).
-
Plasmide
-
Für die Expression
wurde das kommerziell erhältliche
Hefeplasmid pYES 2.0 (Invitrogen) verwendet.
-
Der
Aspergillus-Expressionsvektor pHD414 ist ein Derivat des Plasmids
p775, das in
EP 238 023 beschrieben
worden war. Die Konstruktion von pHD414 wird detaillierter in
WO 93/11249 beschrieben.
-
Extraktion von Gesamt-RNA
-
Die
Extraktion von Gesamt-RNA wurde mit Guanidiniumthiocyanat, gefolgt
von einer Ultrazentrifugation durch ein 5,7 M CsCl-Kissen und Isolierung
von poly(A)
+-RNA durch oligo(dT)-Cellulose-Affinitätschromatographie
unter Verwendung der in
WO 93/11249 beschriebenen
Verfahren ausgeführt.
-
cDNA-Synthese und -Modifizierung
-
Doppelsträngige cDNA
wurde aus 5 μg
poly(A)
+-RNA durch die RNase H-Methode (Gabler,
U., Hoffman, B. J., Gene 1983 25 263–269; Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Lab., Cold Spring
Harbor, NY, 1989) unter Verwendung der „hair-pin” (Haarnadelschleifen)-Modifizierung
synthetisiert. Das Verfahren wird detaillierter in
WO 93/11249 beschrieben.
-
Nach
einer Behandlung mit Mungobohnen-Nuklease wurde die ds-cDNA mit T4-DNA-Polymerase
(Invitrogen) mit stumpfen Enden versehen und die cDNA wurde an nicht-palindromische
BstX I-Adaptoren
(1 μg/μl, Invitrogen)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers ligiert.
-
Konstruktion von cDNA-Bibliotheken
-
Die
mit Adaptoren versehene ds-cDNA wurde durch Zentrifugation gewonnen,
in 70% EtOH gewaschen und in 25 ml H2O resuspendiert.
Vor der Bibliotheks-Ligation im großen Maßstab wurden vier Test-Ligationen
in 10 μl
Ligationspuffer (der gleiche wie oben) ausgeführt, wobei jede 1 μl ds-cDNA
(Reaktionsröhrchen #1– #3), 2
Einheiten T4-Ligase (Invitrogen) und 50 ng (Röhrchen #1), 100 ng (Röhrchen #2)
und 200 ng (Röhrchen
#3 und #4) mittels Bst XI gespaltetenen Hefe-Expressionsvektor (entweder
der Vektor pYES 2.0, Invitrogen, oder yHD13) enthielt.
-
Unter
Verwendung der optimalen Bedingungen wurde eine Ligation in großem Maßstab in
40 μl Ligationspuffer
vorgenommen. Elektrokompetente E. coli 1061-Zellen wurden mit 1 μl-Aliquots
transformiert und die transformierten Zellen wurden titriert und
die Bibliothek auf LB + Ampicillin-Platten mit 5000–7000 c.
f. u. (koloniebildende Einheiten)/Platte ausplattiert. Jeder Platte
wurden 3 ml Medium zugesetzt. Die Bakterien wurden abgekratzt, es
wurde 1 ml Glycerol zugesetzt und bei –80°C als Pools gelagert. Die restlichen
2 ml wurden für
die DNA-Isolierung verwendet. Für
weitere Einzelheiten bezüglich
dieser Methode wird auf
WO 94/14952 verwiesen.
-
Konstruktion von Hefe-Bibliotheken
-
Um
sicherzustellen, dass alle Bakterienklone in Hefe getestet wurden,
wurde eine Anzahl von Hefetransformanten, die 5-mal höher war
als die Anzahl der Bakterienklone in den ursprünglichen Pools, als Limit gesetzt.
-
Ein μl-Aliquots
von gereinigter Plasmid-DNA (100 ng/μl) aus individuellen Pools wurden
mittels Elektroporation (200 Ω,
1,5 kV, 25 μF)
in 40 μl
kompetente Saccharomyces cerevisiae JG169-Zellen (OD600 =
1,5 in 500 ml YPD eingeschleust, zweimal in kaltem DIW, einmal in
kaltem 1 M Sorbitol gewaschen, in 0,5 ml 1 M Sorbitol resuspendiert
(Becker, D. M., Guarante, L., Methods Enzymol. 1991 194 182–187). Nach
Zugabe von 1 ml 1 M kaltem Sorbitol wurden 80 μl-Aliquots auf SC + Glucose – Uracil
ausplattiert, so dass 250–400
c. f. u. (koloniebildende Einheiten)/Platte erhalten wurden, und
bei 30°C
3 bis 5 Tage inkubiert.
-
Identifizierung von positiven Klonen
-
Nach
3 bis 5 Tagen Kultivierung wurden die Agarplatten auf SC-Uracil-Platten, die
0,2% Azurin-vernetztes Birken-Xylan (AZCLTM birch
xylan, MegazymeTM, Australien) und 2% Galactose
enthielten, replikaplattiert, gefolgt von einer Inkubation für 2–4 Tage
bei 30°C
für die
Detektion von xylanolytischer Aktivität. Nach der Inkubation wurden
xylanolytisches Enzym-positive Kolonien als Kolonien, die ringsherum
einen blauen Hof aufwiesen, identifiziert.
-
Zellen
von Enzym-positiven Kolonien wurden für die Isolierung von einzelnen
Kolonien auf Agar verteilt und eine Enzym produzierende Einzelkolonie
wurde für
jede der xylanolytisches Enzym produzierenden Kolonien identifiziert.
-
Charakterisierung von positiven Klonen
-
Die
positiven Klone wurden als einzelne Kolonien erhalten. Plasmid-DNA
wurde aus einer Zellkultur, die aus den zwei positiven Hefekolonien
hergestellt worden war, isoliert. Plasmid-DNA wurde in E. coli eingeschleust (durch
Transformation), isoliert und individuell charakterisiert, indem
das 5'-Ende jedes
cDNA-Klons unter Verwendung der Kettenabbruchmethode (Sanger et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. U. S. A. 1977 74 5463–5467) und
des SequenaseTM-Systems (United States Biochemical)
sequenziert wurde.
-
Isolierung eines cDNA-Gens für die Expression
in Aspergillus
-
20
ml YNB-1-Brühe
in einem 50 ml Glasteströhrchen
wurden mit einer oder mehreren xylanolytisches Enzym produzierenden
Hefekolonien inokuliert. Das Röhrchen
wurde 2 Tage bei 30°C
geschüttelt.
Die Zellen wurden durch Zentrifugation für 10 min bei 3000 Upm geerntet.
-
DNA,
die gemäß
WO 94/14952 isoliert worden
war, wurde in 50 μl
Wasser gelöst.
E. coli wurden mit Aliquots der DNA transformiert, wie in
WO 94/14952 beschrieben.
Aus E. coli wurde Plasmid-DNA unter Verwendung von Standardverfahren
isoliert und durch Restriktionsenzymanalyse analysiert. Das cDNA-Insert wurde
unter Verwendung von geeigneten Restriktionsenzymen ausgeschnitten
und in einen Aspergillus-Expressionsvektor ligiert.
-
Transformation von Aspergillus oryzae
oder Aspergillus niger Allgemeine Vorgehensweise
-
100
ml YPD (Sherman et al., Methods in Yeast Genetics, Cold Spring Harbor
Laboratory, 1981) werden mit Sporen von Aspergillus oryzae oder
Aspergillus niger inokuliert und unter Schütteln bei 37°C ungefähr 2 Tage
inkubiert. Das Myzel wird durch Filtration geerntet und mit 200
ml 0,6 M MgSO4 gewaschen. Das Myzel wird
in 15 ml 1,2 M MgSO4 und 10 mM NaH2PO4, pH 5,8, suspendiert.
Die Suspension wird auf Eis gekühlt
und es wird 1 ml Puffer, der 120 mg NovozymTM 234,
Charge 1687, enthält,
zugesetzt. Nach 5 min wird 1 ml 12 mg/ml BSA (Rinderserumalbumin;
Sigma, Typ H25) zugesetzt und die Inkubation unter sanfter Bewegung
für 1,5
bis 2,5 h bei 37°C
fortgesetzt, bis eine große
Anzahl von Protoplasten in einer unter dem Mikroskop untersuchten
Probe sichtbar ist.
-
Die
Suspension wird durch Miracloth filtriert, das Filtrat in ein steriles
Röhrchen
transferiert und mit 5 ml 0,6 M Sorbitol, 100 mM Tris-HCl, pH 7,0, überschichtet.
Es wird eine Zentrifugation für
15 min bei 100 g ausgeführt
und die Protoplasten werden von der Oberseite des MgSO4-Kissens
gewonnen. 2 Volumen STC (1,2 M Sorbitol, 10 mM Tris-HCl, pH 7,5,
10 mM CaCl2) werden der Protoplastensuspension
zugesetzt und die Mischung wird 5 min bei 1000 g zentrifugiert.
Das Protoplastenpellet wird in 3 ml STC resuspendiert und erneut pelletiert.
Dies wird wiederholt. Schließlich
werden die Protoplasten in 0,2–1
ml STC resuspendiert.
-
100 μl Protoplastensuspension
werden mit 5–25 μg der geeigneten
DNA in 10 μl
STC gemischt. Die Protoplasten werden mit p3SR2 (einem das Aspergillus
nidulans-amdS-Gen tragenden Plasmid) gemischt. Man lässt die
Mischung bei Raumtemperatur 25 min stehen. 0,2 ml 60% PEG 4000 (BDH
29576), 10 mM CaCl2 und 10 mM Tris-HCl,
pH 7,5, werden zugesetzt und es wird (zweimal) vorsichtig gemischt
und schließlich
werden 0,85 ml der gleichen Lösung
zugesetzt und es wird vorsichtig gemischt. Man lässt die Mischung bei Raumtemperatur
25 min stehen, zentrifugiert sie bei 2500 g für 15 min und das Pellet wird
in 2 ml 1,2 M Sorbitol resuspendiert. Nach einer weiteren Sedimentation
werden die Protoplasten auf den geeigneten Platten verteilt. Protoplasten
werden auf Minimalplatten (Cove, Biochem. Biophys. Acta 1966 113
51–56),
die 1,0 M Sucrose, pH 7,0, 10 mM Acetamid als Stickstoffquelle und
20 mM CsCl zur Inhibition des Hintergrundwachstums enthalten, verteilt.
Nach einer Inkubation für
4–7 Tage
bei 37°C
werden Sporen gepickt und zur Gewinnung von Einzelkolonien verteilt.
Diese Vorgehensweise wird wiederholt und Sporen einer einzelnen
Kolonie werden nach der zweiten erneuten Isolierung als definierte
Transformante gelagert.
-
Test von Aspergillus oryzae-Transformanten
-
10
ml YPM (siehe unten) wurden mit jeder der Transformanten inokuliert
und diese wurden vermehrt. Nach 2–5 Tagen Inkubation bei 30°C wurde der Überstand
entfernt. Die xylanolytische Aktivität wurde durch Auftragen von
10 μl Überstand
auf Löcher
von 4 mm Durchmesser, die aus 0,2% AZCLTM Birken-Xylan
(MegazymeTM, Australien) enthaltenden Agarplatten
ausgestochen worden waren, identifiziert. Xylanolytische Aktivität wird dann
als blauer Hof identifiziert.
-
Hybridisierungsbedingungen
-
Geeignete
Hybridisierungsbedingungen, um die Hybridisierung zwischen einer
Oligonukleotidsonde und einer „analogen” DNA-Sequenz der Erfindung
zu bestimmen, können,
wie nachfolgend beschrieben, definiert werden. Eine geeignete Oligonukleotidsonde
zur Verwendung bei der Hybridisierung kann auf der Grundlage des
Xylanase codierenden Teils der in SEQ ID NO: 1 gezeigten DNA-Sequenz
oder einer jeglichen Untersequenz davon oder auf der Grundlage der
in SEQ ID NO: 2 gezeigten abgeleiteten Aminosäuresequenz hergestellt werden.
Ein Beispiel einer geeigneten Sonde ist die DNA-Sequenz, die dem
Xylanase codierenden Teil von SEQ ID NO: 1 entspricht, d. h. die
Nukleotide an den Positionen 31–705
in SEQ ID NO: 1.
-
Ein
Filter, der die zu hybridisierenden DNA-Fragmente enthält, wird
einem Vorquellen in 5 × SSC
unterworfen und 1 h bei ungefähr
50°C in
einer Lösung
von 5 × SSC,
5 × Denhardts
Lösung,
50 mM Natriumphosphat, pH 6,8, und 50 μg von denaturierter beschallter
Kalbsthymus-DNA vorhybridisiert. Nach einer Hybridisierung für 18 h bei
ungefähr
45°C in
der gleichen Lösung,
der 50 μCi 32P-dCTP-markierte Sonde zugesetzt worden
waren, wird das Produkt dreimal in 2 × SSC, 0,2% SDS 30 min bei
einer Temperatur von vorzugsweise mindestens 55°C, insbesondere mindestens 60°C, mindestens
65°C, mindestens
70°C, mindestens
75°C, vorzugsweise
mindestens 80°C
gewaschen.
-
Moleküle, an die
unter diesen Bedingungen die Oligonukleotidsonde hybridisiert, können unter
Verwendung eines Röntgenfilms
nachgewiesen werden.
-
Medien
-
- YPM-Medium: 10 g Hefeextrakt, 20 g Pepton, H2O
auf 810 ml. 90 ml 20% Maltodextrin, autoklaviert und sterilfiltriert,
werden zugesetzt.
- YPD-Medium: 10 g Hefeextrakt, 20 g Pepton, H2O
auf 810 ml. 90 ml 20% Glucose, autoklaviert und sterilfiltriert, werden
zugesetzt.
- 10 × Basal-Salzmedium:
66,8 g Hefe-Stickstoffbase, 100 g Bernsteinsäure, 60 g NaOH, H2O
auf 1000 ml, sterilfiltriert.
- SC-URA: 90 ml 10 × Basal-Salz,
22,5 ml 20% Casaminosäuren,
9 ml 1% Tryptophan, H2O auf 806 ml, autoklaviert,
Zugabe von 3,6 ml 5% Threonin und 90 ml 20% Glucose oder 20% Galactose.
- SC-H-Brühe:
7,5 g/l Hefe-Stickstoffbase ohne Aminosäuren, 11,3 g/l Bernsteinsäure, 6,8
g/l NaOH, 5,6 g/l Casaminosäuren
ohne Vitamine, 0,1 g/l Tryptophan. 20 min bei 121°C autoklaviert.
Nach dem Autoklavieren wurden 10 ml einer 30%-igen Galactoselösung, 5
ml einer 30%-igen Glucoselösung
und 0,4 ml einer 5%-igen Threoninlösung pro
100 ml Medium zugesetzt.
- SC-H-Agar: 7,5 g/l Hefe-Stickstoffbase ohne Aminosäuren, 11,3
g/l Bernsteinsäure,
6,8 g/l NaOH, 5,6 g/l Casaminosäuren
ohne Vitamine, 0,1 g/l Tryptophan und 20 g/l Agar (BactoTM). 20 min bei 121°C autoklaviert. Nach dem Autoklavieren
wurden 55 ml einer 22%-igen Galactoselösung und 1,8 ml einer 5%-igen
Threoninlösung
pro 450 ml Agar zugesetzt.
- YNB-1-Agar: 3,3 g/l KH2PO4,
16,7 g/l Agar, pH auf 7 eingestellt. 20 min bei 121°C autoklaviert.
Nach dem Autoklavieren wurden 25 ml einer 13,6%-igen Hefe-Stickstoffbase
ohne Aminosäuren,
25 ml einer 40%-igen Glucoselösung,
1,5 ml einer 1%-igen
L-Leucinlösung
und 1,5 ml einer 1%-igen Histidinlösung pro 450 ml Agar zugesetzt.
- YNB-1-Brühe:
Zusammensetzung wie YNB-1-Agar, aber ohne Agar.
-
Xylanolytische Aktivität
-
Die
xylanolytische Aktivität
kann in FXU-Einheiten, die bei pH 6,0 mit Remazol-Xylan (4-0-Methyl-D-glucurono-D-xylan,
gefärbt
mit Remazol Brilliant Blue R, Fluka) als Substrat bestimmt werden,
ausgedrückt
werden.
-
Eine
Xylanaseprobe wird mit dem Remazol-Xylan-Substrat inkubiert. Der
Hintergrund von nicht-abgebautem gefärbtem Substrat wird durch Ethanol
präzipitiert.
Die restliche blaue Farbe im Überstand
(wie spektrophotometrisch bei 585 nm bestimmt) ist proportional
zur Xylanaseaktivität
und die Xylanaseeinheiten werden dann bezogen auf einen Enzymstandard
bei Standardreaktionsbedingungen, d. h. bei 50,0°C, pH 6,0 und 30 min Reaktionszeit,
bestimmt.
-
Ein
Informationsblatt AF 293.6/1, das diese Analysenmethode detaillierter
beschreibt, ist auf Anfrage von Novo Nordisk A/S, Dänemark,
welcher Folder hiermit unter Bezugnahme aufgenommen wird, erhältlich.
-
BEISPIEL 1
-
Isolierung des Gens
-
Es
wurde eine Bibliothek von Thermomyces lanuginosus, bestehend aus
ungefähr
1,5 × 10° individuellen
Klonen in 150 Pools, konstruiert. Aus 20 einzelnen Klonen aus der
Bibliothek wurde DNA isoliert und einer Analyse hinsichtlich einer
cDNA-Insertion unterworfen. Die Insertionsfrequenz wurde zu > 90% ermittelt und die
durchschnittliche Insertgröße betrug
ungefähr
1400 bp.
-
Hefe
wurde mit der DNA aus einigen der Pools transformiert und es wurden
50–100
Platten, die 200–500
Hefekolonien enthielten, von jedem Pool erhalten. Nach 3–5 Tagen
Kultivierung wurden die Agarplatten auf mehrere Sätze von
Agarplatten replikaplattiert. Ein Satz von Platten, der 0,1% AZCLTM Xylan (MegazymeTM,
Australien) enthält,
wurde dann 3–5
Tage bei 30°C
inkubiert, um Xylanaseaktivität
zu detektieren. Positive Kolonien wurden als Kolonien, die von einem
blauen Hof umgeben waren, identifiziert. Alternativ wurde ein Satz
von Platten dann 3–5
Tage bei 30°C
inkubiert, bevor er mit einem Xylan-Überschichtungsgel, das 0,1%
AZCLTM-Xylan und 1% Agarose in einem Puffer
mit einem geeigneten pH enthielt, überschichtet wurde. Nach der
Inkubation für
1–2 Tage
bei 30°C
wurden positive Kolonien als Kolonien, die von einem blauen Hof umgeben
waren, identifiziert.
-
Zellen
aus Enzym-positiven Kolonien wurde für die Isolierung von Einzelkolonien
auf Agar verteilt, und es wurde für jede der identifizierten
Xylanase produzierenden Kolonien eine Enzym produzierende Einzelkolonie
selektiert.
-
Charakterisierung von positiven Klonen
-
Die
positiven Klone wurden als Einzelkolonien erhalten. cDNA-Inserts wurden direkt
ausgehend von der Hefe-Kolonie unter Verwendung von biotinylierten
Polylinker-Primern amplifiziert, mittels des magnetische Körnchen (DynabeadTM M-280, Dynal)-Systems gereinigt und einzeln durch
Sequenzieren des 5'-Endes
jedes cDNA-Klons unter Verwendung der Kettenabbruchmethode (Sanger,
F., Nicklen, S. & Coulson,
A. R.; Proc. Natl. Acad. Sci. U. S. A. 1977 74 5463–5467) und
des SequenaseTM-Systems (United States Biochemical)
charakterisiert.
-
Die
DNA-Sequenz ist als SEQ ID NO: 1 gezeigt, die der als SEQ ID NO:
2 angegebenen Aminosäuresequenz
entspricht.
-
Isolierung von Hefe-DNA
-
Um
PCR-Fehler in dem zu klonierenden Gen zu vermeiden, wurde die cDNA
aus den Hefe-Plasmiden durch Standardverfahren isoliert, z. B. wie
in Beispiel 1 von
WO 93/11249 beschrieben,
welche Veröffentlichung
hiermit unter Bezugnahme aufgenommen wird. Die Hefe-DNA wurde in
50 μl Wasser
zu einer Endkonzentration von ungefähr 100 μl/ml gelöst.
-
Escherichia
coli wurde durch Standardverfahen mit der DNA transformiert. Zwei
E. coli-Kolonien wurden aus jeder der Transformationen isoliert
und mit den Restriktionsenzymen HindIII und XbaI, die das DNA-Insert
herausschnitten, analysiert. Der Hefestamm JG169 wurde mit der DNA
von einem dieser Klone erneut transformiert.
-
Die
DNA-Sequenzen von mehreren der positiven Klone wurden teilweise
bestimmt. Die DNA-Sequenzen der Xylanase der Erfindung ist als SEQ
ID NO: 1, die der Aminosäuresequenz,
die als SEQ ID NO: 2 angegeben ist, entspricht, gezeigt.
-
BEISPIEL 2
-
Expression in Aspergillus
-
Um
das Gen in Aspergillus zu exprimieren, wird cDNA aus einem der obigen
Klone durch Verdau mit HindIII/XbaI oder anderen geeigneten Restriktionsenzymen,
Größenfraktionierung
auf einem Gel und Reinigung isoliert und nachfolgend an pHD414 ligiert,
was zu dem Plasmid pA2XITI führt.
Nach der Amplifizierung in E. coli wird ein Stamm von Aspergillus
oryzae mit dem Plasmid gemäß der allgemeinen
Vorgehensweise, die oben in dem Abschnitt Materialien und Methoden
beschrieben worden ist, transformiert.
-
Test von Aspergillus oryzae-Transformanten
-
10
ml YPM-Medium wurden mit jeder der Transformanten inokuliert. Nach
3–5 Tagen
Inkubation bei 30°C
und 250 Upm wurde der Überstand
entfernt. Die xylanolytische Aktivität wurde bestimmt, indem 10 μl Überstand
in 4 mm (Durchmesser)-Löcher,
die in einer Agarplatte, die 0,2% AZCLTM-Xylan
(MegazymeTM, Australien) in einem Puffer
mit geeignetem pH enthielt, ausgestochen worden waren, gegeben wurden
und über Nacht
bei 40°c
inkubiert wurde. Die Xylanaseaktivität wurde, wie oben beschrieben,
identifiziert. Einige der Transformanten hatten Höfe, die
signifikant größer waren
als der Aspergillus oryzae-Hintergrund.
Dies zeigt eine effiziente Expression von Xylanase in Aspergillus
oryzae. Die 8 Transformanten mit der höchsten Xylanase-Aktivität wurden
selektiert und damit YPG-Agar inokuliert und die Transformanten
darin gehalten.
-
Aus
YPG-Agar-Schrägröhrchen wurden
500 ml-Schüttelkolben
mit FG-4- und MDU-2-Medien mit jeder der 8 ausgewählten Transformanten
inokuliert. Nach 3–5
Tagen Fermentation mit ausreichender Bewegung, um gute Belüftung sicherzustellen,
wurden die Kulturbrühen
10 min bei 2000 g zentrifugiert und die Überstände wurden analysiert.
-
Ein
Volumen von 15 μl
von jedem Überstand
wurde auf Löcher
von 4 mm Durchmesser aufgetragen, die aus einem 0,1% AZCLTM-Xylan-Überschichtungsgel
(25 ml in einer Petrischale von 13 cm Durchmesser) ausgestochen
worden waren. Die Xylanaseaktivität wurde durch die Bildung eines
blauen Hofs bei der Inkubation identifiziert.
-
Nachfolgend
wurde die Xylanase in einem Medium, das Maltodextrin als Kohlenstoffquelle,
Harnstoff als Stickstoffquelle und Hefeextrakt enthielt, fermentiert.
Die Fermentation wurde ausgeführt,
indem ein Medium, das 3,5% der Kohlenstoffquelle und 0,5% der Stickstoffquelle
umfasste, mit einer Schüttelkolbenkultur
der Aspergillus oryzae-Wirtszellen inokuliert wurde. Nach 24 h Kultivierung
bei pH 5,0 und 34°C
wurde die kontinuierliche Zufuhr von zusätzlichen Kohlenstoff- und Stickstoffquellen
begonnen. Die Kohlenstoffquelle wurde als limitierender Faktor gehalten
und es wurde sichergestellt, dass Sauerstoff im Überschuss vorhanden war. Die
Kultivierung wurde 4 Tage fortgesetzt, wonach die Enzyme durch Zentrifugation,
Ultrafiltration, Klarfiltration und Keimfiltration gewonnen werden
konnten.
-
BEISPIEL 3
-
Reinigungsbeispiel
-
Der
Kulturübestand
aus der in Beispiel 2 beschriebenen Fermentation von Aspergillus
oryzae, die das rekombinante Enzym exprimieren, wird zentrifugiert
und durch einen 0,2 μm-Filter
filtriert, um die Myzele zu entfernen.
-
100
ml des filtrierten Überstands
werden in einer FiltronTM-Ultracette-Vorrichtung
oder AmiconTM-Ultrafiltrationsvorrichtung
mit einer 3 kDa-Membran ultrafiltriert, um eine 10-fache Konzentrierung
zu erreichen. Dieses Konzentrat wird in zwei aufeinanderfolgenden
Ultrafiltrationsrunden in der gleichen Vorrichtung in 20 mM TRIS,
pH 8,0, 100-fach verdünnt.
Diese Ultrafiltrationsprobe wird mit einer Rate von 2 ml/min auf
einen Pharmacia XK 26/20 Fast Flow Q-SepharoseTM-Anionenaustauscher,
der mit 20 mM TRIS, pH 8,0, äquilibriert
worden ist, aufgeladen.
-
Nachdem
die Probe aufgetragen worden ist, wird die Säule mit zwei Säulenvolumen
25 mM TRIS, pH 8,0, gewaschen und gebundene Proteine werden mit
einem linearen ansteigenden NaCl-Gradienten von 0 bis 0,5 M NaCl
in 25 mM TRIS, pH 8,0, eluiert. Die Fraktionen werden gesammelt
und die Xylanaseaktivität
in den Fraktionen, wie oben beschrieben, gemessen.
-
Xylanase
enthaltende Fraktionen werden gepoolt und in 10 mM Natriumcitrat,
pH 4,0, UF-konzentriert. Dieses Material wird auf eine XK 16/20
Fast Flow S-SepharoseTM-Säule mit
einer Rate von 1,5 ml/min aufgeladen. Das Enzym wird mit einem linearen
Gradienten von 0 bis 0,4 M NaCl eluiert und Xylanase enthaltende Fraktionen
werden gepoolt, konzentriert und für eine Charakterisierung und
weitere Experimente, wie nachfolgend beschrieben, verwendet.
-
BEISPIEL 4
-
Enzymcharakterisierung
-
Die
gemäß Beispiel
3 erhaltene Xylanase wurde der folgenden Enzymcharakterisierung
unterworfen.
-
SDS-PAGE-Elektrophorese
-
SDS-PAGE
(Natriumdodecylsulfat/Polyacrylamidgelelektrophorese) wurde in einer
Mini-Leck 4-Elektrophoreseeinheit (Kem-En-Tec, Kopenhagen) als eine
modifizierte Version des Laemmli-Verfahrens
(Laemmli, U. K.; Nature 1970 227 680–685; Christgau et al., 1991,
J. Biol. Chem. 1991 266 S. 21157–212664] ausgeführt.
-
Es
wurde eine relative Molekülmasse
(MW) von ungefähr
26 kDa bestimmt.
-
Isoelektrische Fokussierung
-
Eine
isoelektrische Fokussierung wurde auf AmpholineTM-PAG-Platten, pH 3,5–9,5, (Pharmacia, Schweden)
auf einer Mul tiphorTM-Elektrophoreseeinheit
gemäß den Anweisungen
des Herstellers ausgeführt. Nach
der Elektrophorese wurde das Gel mit Coomassie gemäß Standardprotokollen,
die in diesem Fachgebiet bekannt sind, angefärbt.
-
Es
wurde ein isoelektrischer Punkt (pI) von ungefähr 4,5 bestimmt.
-
pH- und Temperaturoptima
-
Enzymaktivitäten werden
durch die Freisetzung einer blauen Farbe aus AZCLTM-Birken-Xylan
(Megazyme, Australien) gemessen.
-
0,5
ml 0,4% AZCLTM-Substratsuspension wird mit
0,5 ml 0,1 M Citrat/Phosphatpuffer bei optimalem pH gemischt und
es werden 10 μl
einer geeignet verdünnten
Enzymlösung
zugesetzt. Inkubationen werden in Eppendorf-Thermomixern 15 min
bei 30°C
ausgeführt,
gefolgt von einer Hitzeinaktivierung für 20 min bei 95°C. Enzyminkubationen
werden an Dreifachproben ausgeführt.
Es wird eine Leerprobe erzeugt, in der Enzym zugesetzt, aber unverzüglich inaktiviert
wird. Nach der Zentrifugation wird die Absorption des Überstands
in Mikrotiterplatten bei 620 nm gemessen und der Leerwert abgezogen.
-
0,1
M Citrat/Phosphatpuffer von verschiedenen pH-Werten wurden für die Bestimmung
des pH-Optimums verwendet. Es wurde ein 0,1 M Citrat/Phosphatpuffer,
pH 5,5, für
die Inkubation bei unterschiedlichen Temperaturen für 15 min
verwendet, um das Temperaturoptimum zu bestimmen. Die Ergebnisse
sind in den 1–2 gezeigt.
-
1 zeigt
die relative xylanolytische Aktivität (%), bestimmt bei 30°C im Bereich
von pH 2,5 bis 9. Es zeigt sich, dass das Enzym ein pH-Optimum im
Bereich von 4,5–7,5,
spezieller im Bereich von 5,0–6,5,
um pH 6 herum aufweist.
-
2 zeigt
die relative xylanolytische Aktivität (%), bestimmt bei pH 5,5
im Bereich von 30 bis 80°C. Es
zeigt sich, dass das Enzym ein Temperaturoptimum im Bereich von
50–70°C, um 60°C herum hat.
-
BEISPIEL 5
-
Wärmestabilitätsvergleiche
-
In
diesem Beispiel wurde die Wärmestabilität eines
Ein-Komponenten-Xylanase-Präparats,
das gemäß den Beispielen
1 bis 3 erhalten worden ist, mit jener des native Thermomyces lanuginosus-Xylanase-Präparats verglichen.
-
Die
native Thermomyces lanuginosus-Xylanase wurde, wie unten beschrieben,
hergestellt.
-
200
Liter YPG-Medium der folgenden Zusammensetzung (g/l) wurden 24 h
mit dem Stamm Thermomyces lanuginosus DSM 4109 inokuliert:
Hefeextrat,
50% | 10 |
Glucose | 5 |
KH2PO4 | 3 |
Na2HPO4, 2H2O | 2 |
FeSO4 | 0,25 |
MgSO4, 7H2O | 2 |
Pluronic | 0,7 |
pH
eingestellt auf 6,0. | |
-
Nach
der Inokulation wurde das Inokulum 2000 Liter des folgenden Mediums
(g/l) zugesetzt und weitere 3 Tage fermentiert:
Natriumcaseinat | 10 |
Sojamehl | 20 |
Na2HPO4, 2H2O | 2 |
Xylan | 3 |
Xylose | 500 |
pH
eingestellt auf 7,5. | |
-
Die
Zellen wurden durch Zentrifugation entfernt, der Überstand
durch Ultrafiltration (unter Verwendung einer Membran mit einem
Molekülmassenausschluss
von 10000) konzentriert und das UF-Konzentrat durch Gefriertrocknen
in ein rohes Pulver umgewandelt.
-
Die
Präparate
wurden mit 100 mM Citrat-Phosphatpuffer, pH 6,0, verdünnt, um
die Enzymaktivität
in einen linearen Analysenbereich zu bringen, wenn die Präparate dem
nachfolgend beschriebenen Assay auf Enzymaktivität unterzogen wurden. Die verdünnten Proben
wurden in Aliquots von 2 ml bei Temperaturen von 60, 65, 70 und
75°C in
ein Wasserbad gesetzt. Eine Kontrolle wurde in Eiswasser gehalten.
Inkubierte Proben wurden nach 60 entfernt und in Eiswasser gesetzt.
-
Als
Substrat wurde Remazol-Xylan aus Buchenholz verwendet (4-O-Methyl-D-glucurono-D-xylan,
gefärbt
mit Remazol Brilliant Blue R, Fluka). Das Substrat wurde mit 100
mM Citrat-Phosphatpuffer,
pH 6,0, gelöst,
um eine 0,5%-ige (Gew./Vol.) Lösung
herzustellen.
-
Um
die restlichen Enzymaktivitäten
zu bestimmen, wurde 0,9 ml Substrat zu vier Röhrchen (zwei Hauptwerten und
zwei Leerwerten) zugesetzt und in einem Wasserbad bei 50°C 5 min vorgewärmt. Bei
t = 0 wurde 0,1 ml Enzymprobe allen Röhrchen, die die Hauptwerte
bildeten, zugesetzt und gemischt. Nach 60 min wurde die Inkubation
beendet durch die Zugabe von 5 ml Ethanolreagenz (eine Mischung
von 150 ml 99,9%-igem Ethanol und 1 ml 2 N HCl), gefolgt von 10
Sekunden Schütteln
auf einem Whirlimixer. Allen Röhrchen,
die die Leerwerte bildeten, wurde zuerst 5 ml Ethanolreagenz zugesetzt,
gefolgt von der Zugabe von 0,1 ml Enzymprobe und Schütteln für 10 Sekunden
auf einem Whirlimixer. Man ließ alle
Röhrchen
ungefähr
15 min bei Umgebungstemperatur stehen, bevor sie einer Zentrifugation
bei 4000 Upm für
10 min unterworfen wurden. Schließlich wurde die optische Dichte
bei 585 nm gemessen und ein Mittelwert der Doppelbestimmungen gebildet
und die Leerwerte abgezogen.
-
Die
relative restliche Enzymaktivität,
die als Funktion der Inkubationstemperatur und der Zeit bestimmt wurde,
wurde als Prozentsatz des Kontrollwerts (Kontrollwert definiert
als „100%”) berechnet.
Die Ergebnisse sind in 3 angegeben.
-
In
der Figur ist die restliche Aktivität des Ein-Komponenten-Xylanasepräparats der
Erfindung (weiße Balken)
im Vergleich zu jener des native Thermomyces lanuginosus-Xylanase-Präparats (schräggestreifte
Balken) dargestellt. Es ist die restliche Aktivität gezeigt,
die bei pH 6,0 und nach einer Inkubation bei 60, 65, 70 und 75°C für 30 bzw.
60 min bestimmt wurde.
-
Aus
der Figur ergibt sich, dass die Xylanasekomponente der Erfindung
nach Inkubation für
60 min bei pH 6,0 und 60°C
eine restliche Enzymaktivität
von mehr als 96%, spezieller von mehr als 97%, im wesentlichen 100%
aufweist.
-
Nach
einer Inkubation für
60 min bei pH 6,0 und 65°C
hat die Xylanasekomponente der Erfindung eine restliche Enzymaktivität von mehr
als 83%, insbesondere mehr als 85%, insbesondere mehr als 90%, im
wesentlichen 100%.
-
Nach
einer Inkubation für
60 min bei pH 6,0 und 70°C
hat die Xylanasekomponente der Erfindung eine restliche Enzymaktivität von mehr
als 20%, insbesondere mehr als 30%, spezieller mehr als 40%, noch
spezieller mehr als 50%, um 63% herum.
-
Nach
einer Inkubation für
60 min bei pH 6,0 und 75°C
hat die Xylanasekomponente der Erfindung eine restliche Enzymaktivität von mehr
als 9%, insbesondere mehr als 10%, speziell mehr als 20%, noch spezieller mehr
als 30%, um 48% herum.
-
Aus
der Figur ergibt sich auch, dass das Ein-Komponenten-Xylanase-Präparat der
Erfindung eine signifikant verbesserte Wärmestabilität im Vergleich zu jener des
native Thermomyces lanuginosus-Xylanase-Präparats zeigt. Neben der Tatsache,
das es ein hervorragendes Futter verbesserndes Enzym ist, macht diese
unerwartete Verbesserung der Wärmestabilität das Ein-Komponenten-Xylanase-Präparat der
Erfindung besonders gut für
ein Einbringen in Tierfutterzusätze
geeignet. Während
des Einarbeitens in Tierfutterzusätze spielt die Wärmestabilität des Enzyms
eine wichtige Rolle, um eine mikrobielle Infektion des Futters zu
verhindern.
-
BEISPIEL 6
-
Verringerung der in vitro-Viskosität
-
Die
Vorderdarm-Speisebreiviskosität
ist als Haupternährungseinschränkung, die
die Verdaubarkeit von auf Weizen und Gerste basierenden Broiler-Hähnchendiäten beeinflusst,
identifiziert worden. Es ist eine enge Korrelation zwischen der
Verringerung der Speisebreiviskositätsergebnisse und Verbesserungen
bei der Hühnerfutterumwandlungseffizienz
festgestellt worden [siehe z. B. Graham, H., Redford, M. und Choct,
M.; Feedstuffs 1993 65 (5) 14–15].
-
In
diesem Experiment wird die Weizenviskositätsverringerung, die durch Verwendung
von (i) einem gemäß den Beispielen
1–3 erhaltenen
rekombinant produzierten Ein-Komponenten-Thermomyces lanuginosus-Xylanase-Präparat, (ii)
einem native Thermomyces lanuginosus-Xylanase-Präparat, das durch Kultivierung,
wie in Beispiel 5 beschrieben, erhalten worden ist, bzw. (iii) einem
kommerziell erhältlichen
Mehrkomponenten-Enzympräparat,
das durch Kultivierung von Humicola insolens erhalten worden ist,
(Bio-Feed Plus CT, ein Produkt von Novo Nordisk A/S, Dänemark)
erhalten wird, untersucht.
-
Bei
t = 0 wurden 12 g gemahlener trockener Weizen („Statens Husdyrbrugsforsøg”, Foulum,
Dänemark),
1 mm Siebmaschenweite („mesh”), mit
38 ml Extraktionspuffer, 0,5 M HCl–KCl, pH 1,5, gemischt und darin
unter konstantem Rühren
bei 40°C
gehalten. Während
der Inkubation waren die Proben mit Zinnfolie abgedeckt. Bei t =
89 min wurde der pH mit 1 M NaOH auf 6,0 (± 0,15) eingestellt. Bei t
= 90 min wurde Enzymlösung
bis zu insgesamt 40 ml zugesetzt.
-
Die
obigen Enzympräparate
(i)–(iii)
wurden verdünnt,
um eine Enzymendkonzentration im Bereich von 0,16 bis 5,19 FXU/g
Weizen zu erhalten. Alle Experimente wurden doppelt vorgenommen
und Proben, d. h. Lösungen
ohne jegliches zugesetztes Enzym, wurden stets als Doppelproben
mit aufgenommen.
-
Nach
30 min Inkubation wurden die Proben für die Viskositätsbestimmung
entfernt. Es wurde ein Brookfield LVDV-III-Viskosimeter mit einem
kleinen Probenadaptor und der Spindel Nr. SC4-31 bei 250 Upm, was einer Scherrate
von 85 s–1 entsprach,
verwendet. Für
jede Bestimmung wurden ungefähr
13 ml Suspension schnell in den kleinen Probenadaptor gegossen,
der in den Wassermantel mit konstanter Wasserheizung auf 40°C gesetzt
wurde. Es wurden drei separate cP-Ablesungen, jede für 15 Sekunden,
vorgenommen und es wurde der Durchschnittswert verwendet.
-
In
allen Fällen
wurden die mit zugesetztem Enzym erhaltenen resultierenden Daten
als relative Viskosität,
d. h. bezogen auf die Viskosität,
die in den Kontrollproben gemessen wurde, die als „1” definiert
wurde, ausgedrückt.
-
In
4 sind
die Ergebnisse eines Vergleichs der Weizenviskositätsverringerungseffizienz
zwischen (ii) der nativen Thermomyces lanuginosus-Xylanase in einer
Dosis von 0,16, 0,32, 0,65, 1,29 und 2,58 FXU/g Weizen
und
(iii) einem Mehrkomponenten-Enzym-Präparat, das durch Kultivierung
von Humicola insolens erhalten worden ist, in einer Dosis von 0,32,
0,65, 1,29, 2,58 und 5,19 FXU/g Weizen (x) gezeigt. Aus der Figur ergibt
sich, dass im Vergleich zu (iii), einem durch Kultivierung von Humicola
insolens erhaltenen Mehrkomponenten-Enzym-Präparat,
die native Thermomyces lanuginosus-Xylanase (ii) die Viskosität einer
Weizensuspension bei Berechnung auf einer FXU-Basis signifikant
verringert.
-
Zusätzlich sind
in 5 die Ergebnisse eines Vergleichs der Weizenviskositätsverringerungseffizienz zwischen
(i) der rekombinant produzierten Ein-Komponenten-Thermomyces lanuginosus-Xylanase
(I) und (ii) der nativen Thermomyces lanuginosus-Xylanase (II) gezeigt. Die Ergebnisse
basieren auf zwei ähnlichen
Dosierungen von 0,65 und 2,58 FXU/g Weizen. Aus der Figur wird ersichtlich,
dass die Wirkung auf die Viskosität in Weizensuspensionen recht ähnlich ist.
-
Zusammenfassend
zeigt dieses Beispiel klar, dass bei Vergleich mit einem Futterzusatz
des Standes der Technik die von Thermomyces lanuginosus abgeleiteten
Xylanasen überlegen
darin sind, die Viskosität
einer Weizensuspension zu verringern, und dementsprechen ein großes Potential
für eine
Verwendung als Futter verbessernde Enzyme besitzen.
-
BEISPIEL 7
-
Thermomyces lanuginosus-Xylanase als Futter
verbesserndes Enzym
-
In
diesem Beispiel wird ein Thermomyces lanuginosus-Ein-Kompoenten-Xylanase-Präparat Tierfutter zugesetzt
und mit einem herkömmlichen
die Verdaubarkeit verbessernden Enzympräparat verglichen.
-
Das
Ein-Komponenten-Xylanase-Präparat
war gemäß den Beispielen
1 bis 3 erhalten worden. Das Referenzpräparat ist ein Futterzusatz
des Standes der Technik, ein Mehrkomponenten-Enzympräparat, das durch
Kultivierung von Humicola insolens erhalten worden ist (Bio-Feed
Plus CT, ein Produkt von Novo Nordisk A/S, Dänemark).
-
Broiler-Hähnchen wurden
drei Wochen mit einer experimentellen Diät mit und ohne Enzyme gefüttert. Die
Zusammensetzung der Diät
ist in Tabelle 1 unten gezeigt.
-
Die
Tiere wurden in fünf
Hauptgruppen eingeteilt und fünf
unterschiedlichen Behandlungen unterzogen. Jede Hauptgruppe wurde
in acht Untergruppen (Käfige),
bestehend aus 30 Broiler-Hähnchen (15
von jedem Geschlecht), unterteilt. Jede Untergruppe (Käfig) wurde
separat gewogen.
-
Die
fünf unterschiedlichen
Behandlungen umfassten eine Kontrollbehandlung ohne Enzyme und die folgenden
Behandlungen mit Enzymzusatz: 400 und 800 FXU/kg Futter des Referenzpräparats (Ref.)
und 200 und 400 FXU/kg Futter des Ein-Komponenten-Xylanase-Präparats der
Erfindung (Erf.). Tabelle 1 Futterzusammensetzung
Bestandteile | % |
Weizen,
entspelzt, geröstet | 73,10 |
Fischmehl,
aschearm | 12,50 |
Fleisch-und-Knochen-Mehl,
aschearm | 4,00 |
Tierisches
Fett | 4,00 |
Methionin
(40%) | 4,00 |
Kalkstein | 0,45 |
Dicalciumphosphat | 0,60 |
Vitamine/Mikromineralien-Vormischung
(„pre-mix”) | 0,75 |
Cholinchlorid | 0,26 |
| 0,04 |
Gesamt | 100 |
ME
pro kg Futter, MJ | 12,85 |
Protein, | 19,77 |
Pro
10 MJME, g | |
Protein | 154 |
Lysin | 7,26 |
Threonin | 5,17 |
Methionin
+ Cystein | 6,31 |
Arginin | 8,77 |
Calcium | 7,27 |
Phosphor,
verfügbar | 3,48 |
Natrium | 1,53 |
Chlorid | 2,21 |
-
Die
Behandlung wurde bei ein Tag alten Hühnchen begonnen. Nach drei
Wochen Behandlung wurden Gewichtszunahme und Futterverbrauch gemessen
und ein Futterumwandlungsverhältnis
(FUV) berechnet, siehe Tabelle 2 unten (in der das Hühnchengewicht
und die Futteraufnahme im Alter von drei Wochen angegeben sind).
-
Aus
Tabelle 2 ergibt sich, dass das FUV in den Gruppen, die 200 FXU/kg
Futter des Enzympräparats der
Erfindung (Erf.) erhalten hatten, geringer war im Vergleich zu der
Kontrollgruppe und der Gruppe, die 400 FXU des Referenzpräparats (Ref.)
erhalten hatten. Jedoch befindet sich das FUV, das nach Verwendung
von 200 FXU des Enzympräparats
der Erfindung berechnet worden ist, auf dem gleichen Niveau wie
nach einer Verwendung von 800 FXU des Referenzpräparats, was anzeigt, dass im
Vergleich zu dem Referenzpräparat das
Enzympräparat
der Erfindung bei ¼ der
FXU-Dosismenge die gleiche Wirkung hat.
-
Folglich
wird das Enzym der Erfindung als besser als das Referenzpräparat darin
angesehen, die Verdaubarkeit von Futtermaterialien zu verbessern.
Obwohl es ein Ein-Komponenten-Präparat ist,
ist das Präparat
der Erfindung im Vergleich zu einem Futterzusatz des Standes der
Technik, der die Wirkung einer Mehrzahl von Enzymkomponenten bietet, überlegen
darin, die Verdaubarkeit zu verbessern. Tabelle 2 Produktionsparameter von 0 bis 3 Wochen
| Gewicht/Hühnchen (g) | Futteraufnahme/Hühnchen (g) | Futterumwandlungsverhältnis (g/g) |
Kontrolle | 612 | 870 | 1,42 | 100 |
Ref. | 400 | 587 | 839 | 1,42 | 100 |
800 | 634 | 878 | 1,38 | 97 |
Erf. | 200 | 623 | 861 | 1,38 | 97 |
400 | 597 | 820 | 1,37 | 96 |
-
BEISPIEL 8
-
Verbesserung der metabolisierbaren Energie
von Weizen in Broiler-Hähnchendiäten
-
Dieses
Beispiel zeigt einen Vergleich von zwei Tierfutterzusätzen der
Erfindung mit einem Futterzusatz des Standes der Technik hinsichtlich
des Einflusses auf den Wert der apparenten metabolisierbaren Energie (AME)
von Weizen.
-
Die
zwei Tierfutterzusätze
der Erfindung sind (A) ein Thermomyces lanuginosus-Ein-Komponenten-Xylanase-Präparat, das
durch in vitro-DNA-Rekombinationstechniken gemäß den Beispielen 1 bis 3 erhalten
worden ist, und (B) ein native Thermomyces lanuginosus-Xylanase-Präparat, das
durch das in Beispiel 5 beschriebene Verfahren erhalten worden ist.
Der Futterzusatz des Standes der Technik ist ein Mehrkomponenten-Enzympräparat (C),
das durch Kultivierung von Humicola insolens erhalten worden ist
(Bio-Feed Plus CT, ein Produkt von Novo Nordisk A/S, Dänemark).
-
Es
wurden ein Tag alte männliche
Ross-Broiler-Hühnchen
verwendet, die von einer kommerziellen Brutstätte geliefert worden sind.
Von Tag 1 bis 16 wurden sie mit einer kommerziellen Starter-Diät gefüttert. Am Tag
16 wurden sie einzeln gewogen. Vögel
mit zu hohem oder zu geringem Körpergewicht
wurden ausgesondert und der Rest wurde Batteriekäfigen zugewiesen. Von Tag 16
bis Tag 23 wurden sie an die Käfige
gewöhnt.
-
Von
Tag 24 bis 28 wurde ein Bilanztest gemäß der Europäischen Referenzmethode für die in
vivo-Bestimmung der metabolisierbaren Energie AME [Bourdillon et
al.; Br. Pouly. Sci. 1990 31 557–565] ausgeführt. Der
Versuch umfasste 9 Behandlungen mit 5 Wiederholungen von 4 Broiler-Hühnchen pro
Wiederholung.
-
Die
Grunddiät
enthält
56% Sorghum, 32,5% Soyabohnenmehl, 6% tierisches Fett, 1% Sojabohnenöl und 5%
Mineralien, Vitamine, Spurenelemente und Aminosäuren. In der experimentellen
Diät wurde
die Hälfte der
Grunddiät
durch Weizen ersetzt. Die Hühnchen
wurden mit den Diäten
als Schlempe mit einer Konzentration von 90% für eine Aufnahme ad libitum
gefüttert.
-
Die
Exkremente wurden täglich
quantitativ gesammelt. Proben von Futter und gefriergetrockneten
Exkrementen wurden auf Fett, Bruttoenergie (BE) und Stickstoff analysiert.
Der AME-Gehalt der
Diäten
wurde aus ihrem jeweiligen Exkremente/Futter-Verhältnis wie
auch deren entsprechendem BE-Gehalt berechnet. Eine Korrektur für eine N-Retention
zu Null (AMEn) wurde unter Verwendung eines Energieäquivalents
von 34,36 kJ/g zurückgehaltenes
N ausgeführt.
Die Fettverdaubarkeit wurde durch Fettextraktion der Diäten und der
gefriergetrockneten Exkremente unter Berücksichtigung des Exkremente/Futter-Verhältnisses
bestimmt.
-
Die
Ergebnisse wurden durch eine Ein-Faktor-Varianzanalyse analysiert,
wobei signifikante Unterschiede durch einen LSD-Mehrfachbereichstest unter Verwendung
von Statgraphics Version 5 identifiziert wurden. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 unten und den 6–7 gezeigt.
-
6 zeigt
den AMEn-Wert von Weizen (MJ/kg) als Funktion der Xylanasezugabe
(FXU/kg Futter); (A) Thermomyces lanuginosus-Ein-Komponenten-Xylanase-Präparat; (B)
native Thermomyces lanuginosus-Xylanase-Präparat; (C) Referenz (Bio-Feed
Plus CT, ein Produkt von Novo Nordisk A/S, Dänemark; ein Mehrkomponenten-Enzympräparat, das
durch Kultivierung von Humicola insolens erhalten worden ist).
-
7 zeigt
die Fettverdauung (%) in der experimentellen Diät als Funktion der Xylanasezugabe (FXU/kg
Futter); (A) Thermomy ces lanuginosus-Ein-Komponenten-Xylanase-Präparat; (B)
native Thermomyces lanuginosus-Xylanase-Präparat; (C) Referenz (Bio-Feed Plus CT, ein
Produkt von Novo Nordisk A/S, Dänemark;
ein Mehrkomponenten-Enzympräparat,
das durch Kultivierung von Humicola insolens erhalten worden ist).
-
Eine
Ergänzung
der Grunddiät
mit 200 FXU/kg Futter von entweder (A) oder (B) führte zu
einem relativ geringen und nichtsignifikanten Anstieg des AMEn-Durchschnittswerts
wie auch von dem der Fettverdauung (siehe Tabelle 3). Folglich werden
keine Korrekturen hinsichtlich der Aktivität der Xylanasen gegenüber den Grundkomponenten
vorgenommen, wenn die AMEn-Werte von Weizen berechnet werden.
-
In
der experimentellen Diät
waren sowohl (A) als auch (B) in Dosen von 100 und 200 FXU/kg Futter enthalten,
wohingegen (C) in einer Dosis von 400 FXU/kg Futter enthalten war.
-
Wie
aus Tabelle 3 ersehen werden kann, führten beide Dosen der Tierfutterzusätze der
Erfindung zu einem signifikanten besseren AMEn-Wert als die experimentelle
Diät allein.
Der AMEn-Wert von
Weizen zeigt Verbesserungen von 4,9–8,6% nach Zugabe der Enzyme.
Der Referenzzusatz (C) zeigt eine Verbesserung hinsichtlich des
AMEn-Werts von Weizen von 4,9%.
-
Bei
einem Vergleich der Tierfutterzusätze der Erfindung mit einem
Zusatz des Standes der Technik ist klar, dass die Tierfutterzusätze der
Erfindung viel besser wirken als der Referenzzusatz, wenn sie auf
einer FXU-Basis dosiert werden. 200 FXU/kg von (B) sind signifikant
besser als 400 FXU//kg von (C).
-
Die
Fettverdauung der experimentellen Diät folgt dem gleichen Muster
wie die AMEn-Wert.
SEQUENZPROTOKOLL