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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Enzym mit Galactanase-Aktivität, ein DNA-Konstrukt kodierend für das Enzym
mit Galactanase-Aktivität,
ein Verfahren, das Enzym herzustellen, eine Enzymzusammensetzung
umfassend das Enzym mit Galactanase-Aktivität und die Verwendung des Enzyms
und der Enzymzusammensetzung für
eine Anzahl von gewerblichen Anwendungen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Galactane
und Arabinogalactane sind in den meisten Pflanzen als Bestandteile
der pektinischen „hairy regions" vorhanden. Sie sind üblicherweise
an O-4 der Rhamnosereste im Rhamnogalacturonanrückgrat der „hairy region" befestigt. Die Verteilung
und Zusammensetzung der Seitenketten variieren beträchtlich
zwischen unterschiedlichen Zelltypen und physiologischen Zuständen, aber
im Allgemeinen haben ungefähr
die Hälfte der
Rhamnosyleinheiten in den Rhamnogalacturonanregionen angefügte Seitenketten.
Die Galactanseitenketten sind in den meisten Pflanzen Typ 1 Galactane,
welche aus β-1,4
verknüpfter
Galactopyranose mit einigen Verzweigungspunkten und einer Länge von
bis zu 60 Saccharideinheiten (DP60) zusammengesetzt sind. Arabinofuranosereste
oder kurze Arabinanoligomere können
an die Galactankette am O-3 der Galactosyleinheit angefügt sein,
daher Arabinogalactan genannt. Galactane (oder Arabinogalactane)
haben eine wichtige Funktion in der Primärzellwand, wo sie mit anderen
Strukturbestandteilen der Zellwand wie zum Beispiel Xyloglucanen
oder Arabinoxylanen interagieren. Daher dienen sie vielleicht dazu,
die pektinische Matrix in der Zellwand zu verankern. Außerdem steigern
sie die Hydratisierungs- und Wasserbindungsfähigkeit und verringern die
Interkettenassoziation zwischen Pektinpolymeren, von der angenommen
wird, dass sie für
die Modulation der Potosität
und passiven Diffusion wichtig ist (Carpita & Gibeaut, 1993, Plant J., 3, 1–30; O'Neill et al., 1990, Methods
in Plant Biochemistry, 415–441;
Selvendran, 1983, The Chemistry of Plant Cell Walls. Dietary Fibers; Hwang
et al., Food Hydrocolloids, 7, 39–53; Fry, 1988, The growing
Plant Cell Wall: Chemical and Metabolic Analysis).
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β-1,4-Galactanasen
(E.C.3.2.1.89) bauen Galactane (und Arabinogalactane) ab und sind
aus einer Vielzahl von mikrobiellen Quellen gereinigt worden (Nakano
et al., 1985, Agric. Biol. Chem., 49, 3445–3454; Emi & Yamamoto, 1972, Agric. Biol. Chem.,
36, 1945–1954; Araujo & Ward, 1990, J.
Ind. Microbiol., 6, 171–178;
Van De Vis et al., 1991, Carbohydr. Polym., 16, 167–187).
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Das
pH-Optimum der zurzeit bekannten Pilz-Galactanasen liegt im niedrigen
pH-Bereich. Daher beschreiben Araujo et al. (J. Industrial Microbiology
(1990) 6: 171–178)
eine Pilz-Galactanase
(Thielavia terrestris) mit einem pH-Optimum von 5,8; und Hirofumi
et al. (Kagaku to Kogyo (science) (science and Industry), (1990)
Bd. 64, Nr. 9, S. 440–445)
beschreiben eine Pilz-Galactanase aus Aspergillus niger mit einem
pH-Optimum um 4,0.
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Obwohl
sogar eine Anzahl von β-1,4-Galactanasen
gereinigt worden ist, ist nur eine kloniert und ihre DNA sequenziert
worden. Daher beschreibt WO 92/13945 das Klonieren und DNA-Sequenzieren
einer Pilz-β-1,4-Galactanase
(Aspergillus aculeatus).
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, neue Galactanasen mit
einem pH-Optimum im neutralen oder basischen Bereich bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf dem Klonieren und der Charakterisierung
von zwei DNA-Sequenzen, die aus Pilzstämmen innerhalb der Ordnung
der Sordariales erhalten wurden, welche beide für Pilzenzyme kodieren, die
Galactanase-Aktivität
zeigen und ein pH-Optimum von wenigstens 5,9 aufweisen.
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Die
erfindungsgemäßen Galactanasen
sind die ersten bekannten und gereinigten Pilzgalactanasen mit einem
pH-Optimum über
5,8.
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Es
wird zurzeit angenommen, dass dies für eine Anzahl von gewerblichen
Anwendungen vorteilhaft ist, zum Beispiel in der Tierfutterindustrie
(siehe z.B. ein hierin offenbartes Arbeitsbeispiel (siehe unten)).
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Dementsprechend
betrifft die Erfindung in einem ersten Aspekt eine Pilz-Galactanase,
die ein pH-Optimum über
5,9 aufweist.
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Weiterhin
haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung zwei Aminosäuremotive
in den Aminosäurensequenzen
der zwei Galactanasen, die aus Sordariales erhalten wurden, identifiziert.
Es wird zurzeit angenommen, dass diese Motive für Galactanasen aus Sordariales
charakteristisch sind. Basierend auf die vorstehend erwähnten zwei
Motive sind zwei degenerierte PCR-DNA-Primer hergestellt worden
und es wird zurzeit angenommen, dass es möglich ist, andere Galactanasen
aus Sordariales zu klonieren, die ähnliche Eigenschaften wie die
zwei vorstehend beschriebenen aufweisen. Insbesondere das hohe pH-Optimum-Profil,
welches für eine
Anzahl von gewerblichen Anwendungen vorteilhaft ist (siehe vorstehend).
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Dementsprechend
betrifft die Erfindung in einem weiteren Aspekt ein DNA-Konstrukt,
erhalten der vorliegenden Erfindung aus einem Pilzstamm der Ordnung
Sordariales, kodierend für
ein Enzym, welches Galactanase-Aktivität zeigt, wobei die DNA-Sequenz
unter Bedingungen geringer Stringenz mit einer Sonde hybridisiert,
die ein Produkt einer PCR-Reaktion mit DNA, die aus Humicola insolens
(DSM 1800) isoliert ist und/oder mit DNA, die aus Myceliophthora
thermophila (CBS 117.65) isoliert ist, und den folgenden Paaren von
PCR-Primern ist:
- "5'-CTA TTC GGA TCC
AG(C/T) GA(C/T) AC(A/C) TGG GC(G/C) GA(C/T) CC(G/T) GC(G/T) C-3'" [SEQ ID NR 5] als dem Strang-Primer
und
- "5'-CTA ATG TCT AGA
(A/G)AT CCA (A/G/C/T)GC (A/G/C/T)GG (C/T)TC CCA (A/G)TA AAA-3'" [SEQ ID NR 6] als dem Gegenstrang-Primer.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein DNA-Konstrukt,
das eine DNA-Sequenz
kodierend für
ein erfindungsgemäßes Galactanaseenzym
umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung einen rekombinanten Expressionsvektor
bereit, welcher die rekombinante Herstellung eines erfindungsgemäßen Enzyms
ermöglicht.
Dadurch ist es möglich,
eine einkomponentige-Galactanasezusammensetzung herzustellen, was
für eine
Anzahl von gewerblichen Anwendungen sehr vorteilhaft ist.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes Enzym,
welches Galactanaseaktivität zeigt,
welches die Aminosäure-Teilsequenz
umfasst
- a) Ser(S)-Asp(D)-Thr(T)-Trp(W)-Ala(A)-Asp(D)-Pro(P)-Ala(A)-His(H) und/oder
Phe(F)-Tyr(Y)-Trp(W)-Glu(E)-Pro(P)-Ala(A)-Trp(W)-Ile(I).
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Schließlich betrifft
die Erfindung eine isolierte, im Wesentlichen reine, biologische
Kultur des Saccharomyces cerevisiae Stammes DSM Nr. 9983, die eine
Galactanase kodierende DNA-Sequenz enthält (gezeigt in SEQ ID NR. 1)
(der für
die Galactanase kodierende Teil der DNA-Sequenz, die in das Plasmid
pYES 2.0 kloniert ist, das in Saccharomyces cerevisiae DSM 9983
vorhanden ist) abgeleitet von einem Stamm des filamentösen Pilzes
Myceliophthora thermophila oder jeglicher Mutante von dem Saccharomyces
cerevisiae – Stamm,
der die Galactanase kodierende Fähigkeit
beibehalten hat; und
die Erfindung betrifft eine isolierte,
im Wesentlichen reine biologische Kultur des Saccharomyces cerevisiae Stammes
DSM Nr. 9976, die eine Galactanase kodierende DNA-Sequenz enthält (gezeigt
in SEQ ID NR 3) (der für
die Galactanase kodierende Teil der DNA-Sequenz, die in das Plasmid
pYES 2.0 kodiert ist, das in Saccharomyces cerevisiae DSM 9976 vorhanden
ist), abgeleitet von einem Stamm des filamentösen Pilzes Humicola insolens
oder jeglicher Mutante von dem Saccharomyces cerevisiae-Stamm, der
die Galactanase kodierende Fähigkeit
beibehalten hat.
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DEFINITIONEN
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Bevor
diese Erfindung in weiteren Einzelheiten diskutiert wird, werden
zunächst
die folgenden Begriffe definiert werden.
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"Ein DNA-Konstrukt": Der Begriff "ein DNA-Konstrukt" bezeichnet eine
DNA-Sequenz, die in Einklang mit Standard-Klonierungs-Arbeitsverfahren,
die in der Gentechnik verwendet werden, kloniert wurde, um ein DNA-Segment
aus seiner natürlichen
Lage an eine andere Stelle zu verlagern, wo es reproduziert werden
wird. Der Klonierungsprozess bezieht das Ausschneiden und die Isolierung
des gewünschten
DNA-Segmentes ein, die Insertion des Teilstücks der DNA in ein Vektormolekül und die
Inkorporation des rekombinanten Vektors in eine Zelle, wo vielfache
Kopien oder Klone des DNA-Segmentes
repliziert werden.
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Das
erfindungsgemäße "DNA-Konstrukt" kann alternativ "klonierte DNA-Sequenz" oder "isolierte DNA-Sequenz" genannt werden werden.
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"Erhalten aus": Für den Zweck
der vorliegenden Erfindung meint der Begriff "erhalten aus" wie er hierin in Verbindung mit einer
spezifischen mikrobiellen Quelle verwendet wird, dass das Enzym
durch die spezifische Quelle oder durch eine Zelle, in welche ein
Gen aus der Quelle insertiert worden ist, produziert wird.
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"Ein isoliertes Polypeptid": Wie hierin definiert,
ist der Begriff "ein
isoliertes Polypeptid" oder "isolierte Galactanase", wie er über die
erfindungsgemäße Galactanase
verwendet wird, eine Galactanase oder Galactanase-Teil-Zubereitung,
welche wenigstens, wie durch SDS-PAGE bestimmt, ungefähr 20% rein,
bevorzugt wenigstens ungefähr
40% rein, mehr bevorzugt ungefähr
60% rein, noch mehr bevorzugt ungefähr 80% rein, am meisten bevorzugt
ungefähr
90% rein und noch mehr bevorzugt ungefähr 95% rein ist.
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Der
Begriff "isoliertes
Polypeptid" kann
alternativ "gereinigtes
Polypeptid" genannt
werden.
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"Homologe Verunreinigungen": Wie hierin verwendet
meint der Begriff "homologe
Verunreinigungen" jede
Verunreinigung (z.B. ein anderes Polypeptid als das erfindungsgemäße Enzym),
welche aus der homologen Zelle stammt, aus der das erfindungsgemäße Enzym
ursprünglich
erhalten wurde. Bei der vorliegenden Erfindung kann die homologe
Zelle z.B. ein Stamm von H. insolens und/oder ein Stamm von M. thermophilum sein.
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"Galactanase kodierender
Teil": Wie hierin
verwendet meint der Begriff "Galactanase
kodierender Teil", wenn
er in Verbindung mit einer DNA-Sequenz verwendet wird, die Region
der DNA-Sequenz, welche der Region, die in einer Polypeptidsequenz
translatiert wird, entspricht. In der in SEQ ID NR 1 gezeigten DNA-Sequenz
ist es die Region zwischen dem ersten "ATG" Start-Codon
("AUG" Codon auf der mRNA)
und das folgende Stopp-Codon ("TAA", "TAG" oder "TGA"). Mit anderen Worten
ist es das translatierte Polypeptid.
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Das
translatierte Polypeptid umfasst, zusätzlich zu der reifen Sequenz,
welche Galactanaseaktivität zeigt,
eine N-terminale Signalsequenz. Die Signalsequenz lenkt üblicherweise
die Sekretion des Polypeptids. Für
weitere Informationen siehe (Stryer, L., "Biochemistry" W.H., Freeman and Company/New York,
ISBN 0-7167-1920-7).
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Im
vorliegenden Zusammenhang soll der Begriff "Galactanase kodierender Teil" das translatierte
Polypeptid und den reifen Teil davon umfassen.
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"Galactanase" Im vorliegenden
Zusammenhang ist eine Galactanase nach der Enzymklassifikation (EC)
definiert als die EC-Nummer: 3.2.1.89 aufweisend.
- Offizieller
Name: ARABINOGALACTAN-ENDO-1,4-BETA-GALACTOSIDASE.
- Alternative(r) Name(n):
ENDO-1,4-BETA-GALACTANASE.
GALACTANASE.
ARABINOGALACTANASE.
- Katalysierte Reaktion:
ENDOHYDROLYSE VON 1,4-BETA-D-GALACTOSIDISCHEN
BINDUNGEN IN ARABINOGALACTANEN.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Pilz-Galactanase mit einem
pH-Optimum über
5,9:
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Die
vorliegende Erfindung stellt zum ersten Mal eine Pilz-Galactanase
bereit, welche ein pH-Optimum über
5,8 aufweist.
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Der
Ausdruck "pH-Optimum
bei 5,9" meint,
dass ein erfindungsgemäßes Enzym
seine maximale Aktivität
bei pH 5,9 zeigt, verglichen mit der Aktivität bei anderen pH-Werten in
dem pH-Intervall von 2,5–10,0. Die
Aktivität
wird als die Freisetzung von blauem Farbstoff aus AZCL-Galactan
nach 15 Minuten Inkubation bei 30°C
in Citrat/Phosphatpuffern gemessen, siehe Beispiel 3 für eine weitere
ausführliche
Beschreibung. Daher meint im vorliegenden Zusammenhang der Begriff "pH-Optimum über 5,9", dass ein erfindungsgemäßes Enzym
seine maximale Aktivität
bei einem pH-Wert über 5,9
zeigt.
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Das
pH-Optimum ist bevorzugt über
5,9, mehr bevorzugt über
6,0, mehr bevorzugt über
6,25, mehr bevorzugt über
6,5, mehr bevorzugt über
7,0, mehr bevorzugt über
7,5. Anders ausgedrückt,
das pH-Optimum der erfindungsgemäßen Galactanase
liegt bevorzugt in dem Bereich von 5,8–10, mehr bevorzugt von 6,0–10, mehr
bevorzugt von 6,5–10,
mehr bevorzugt von 7,0–10,
mehr bevorzugt von 7,5–10.
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Ohne
durch jegliche Theorie limitiert zu sein, wird zurzeit angenommen,
dass eine Pilz-Galactanase mit
einem pH-Optimum über
5,9 aus anderen Pilzen stammen kann. Daher kann das Enzym von beiden
stammen, einem filamentösen
Pilz und einer Hefe. Bevorzugt stammt das Enzym von einem Pilz der
Ordnung Sordariales, insbesondere von einem Pilz der Gattung Humicola,
Myceliophthora, Scytalidium, Chaetomium, Melanospora, Cercophora,
Gelasinospora, Neurospora, Podospora, oder Thielavia. Mehr bevorzugt
wird die erfindungsgemäße Galactanase
aus einem Stamm von Myceliophthora thermophila oder Humicola insolens kloniert.
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DNA-Konstrukte
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DNA-Konstrukt kodierend
für eine
Pilz-Galactanase mit einem pH-Optimum über 5,9
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein DNA-Konstrukt bereit,
umfassend eine DNA-Sequenz kodierend für ein Erfindungsgemäßes Enzym,
welches Galactanase-Aktivität zeigt
und ein pH-Optimum über 5,9
aufweist.
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Die
DNA-Sequenz kann aus einem Organismus isoliert werden, der das Enzym
produziert, z.B. durch Reinigen des Enzyms, Aminosäure-Sequenzieren,
und Herstellen einer geeigneten Sonde oder eines PCR-Primers basierend
auf dieser Aminosäuresequenz.
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Andere
geeignete Verfahren zur Isolierung der DNA-Sequenz sind nachstehend
beschrieben.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße DNA-Konstrukt,
das für
eine Pilz-Galactanase mit einem pH-Optimum über 5,9 kodiert, die DNA-Konstrukte,
die durch die Charakteristika a)–f) definiert sind, welche
in weiteren Einzelheiten nachstehend beschrieben sind, oder das
DNA-Konstrukt nach dem dritten Aspekt der Erfindung.
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DNA-Konstrukt kodierend
für eine
Galactanase definiert durch Verwenden von Aminosäuresequenz-Motiven
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Bevorzugt
kodiert das DNA-Konstrukt nach dem dritten Aspekt der Erfindung,
d.h. die DNA-Sequenz basierend auf Hybridisierung mit der PCR-Sonde,
die wie vorstehend beschrieben durch Verwenden der PCR-Primer, die
in SEQ ID NR 5 und 6 gezeigt sind generiert wurde, ein Enzym mit
Galactanase-Aktivität,
wobei das Enzym die folgende Aminosäure-Teilsequenz umfasst
- a) Ser(S)-Asp(D)-Thr(T)-Trp(W)-Ala(A)-Asp(D)-Pro(P)-Ala(A)-His(H) und/oder
- b) Phe(F)-Tyr(Y)-Trp(W)-Glu(E)-Pro(P)-Ala(A)-Trp(W)-Ile(I).
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Mehr
bevorzugt kodiert das DNA-Konstrukt für ein Enzym mit Galactanase-Aktivität, welches
die Aminosäuresequenz
SEQ ID NR 2 oder SEQ ID NR 4 umfasst.
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Es
wird zurzeit angenommen, dass das DNA-Konstrukt gemäß diesem
Aspekt aus jeder der nachstehend in weiteren Einzelheiten in dem
Abschnitt Mikrobielle Quellen beschriebenen Quellen stammen kann.
Bevorzugt stammt die klonierte DNA-Sequenz von einem Stamm der Ordnung
Sordariales.
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DNA-Konstrukt definiert
unter Bezug auf SEQ ID NR 1 und 3
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein DNA-Konstrukt
umfassend eine DNA-Sequenz kodierend für ein Enzym, das Galactanase-Aktivität zeigt,
wobei die DNA-Sequenz umfasst
- (a) den Galactanase
kodierenden Teil der DNA-Sequenz, die in das Plasmid pYES 2,0 kloniert
ist, das in Saccharomyces cerevisiae DSM 9983 vorhanden ist;
- (b) die DNA-Sequenz, die an den Positionen 1-1050 in der SEQ
ID NR 1 oder mehr bevorzugt 55-1050 gezeigt ist oder ihr komplementärer Strang;
- (c) ein Analog der in (a) oder (b) definierten DNA-Sequenz,
das wenigstens zu 70% homolog mit der besagten DNA-Sequenz ist;
- (d) eine DNA-Sequenz, die mit der DNA-Sequenz, die an den Positionen
1-1050 in der SEQ ID NR 1 gezeigt ist, bei geringer Stringenz hybridisiert;
- (e) eine DNA-Sequenz, die wegen der Degeneriertheit des genetischen
Codes nicht mit den Sequenzen von (b) oder (d) hybridisiert, aber
die für
ein Polypeptid kodiert, das die gleiche Aminosäuresequenz wie das Polypeptid
aufweist, das von einer beliebigen dieser DNA-Sequenzen kodiert
ist; oder
- (f) eine DNA-Sequenz, die eine allele Form oder ein Fragment
der DNA-Sequenzen ist, die in (a), (b), (c), (d), oder (e) spezifiziert
sind.
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Auch
betrifft die vorliegende Erfindung ein DNA-Konstrukt umfassend eine
DNA-Sequenz kodierend für ein Enzym,
welches Galactanase-Aktivität
zeigt, wobei die DNA-Sequenz
umfasst
- (a) den Galactanase kodierenden Teil
der DNA-Sequenz, die in das Plasmid pYES 2,0 kloniert ist, das in Saccharomyces
cerevisiae DSM 9976 vorhanden ist;
- (b) die DNA-Sequenz, die an den Positionen 1-1047 in der SEQ
ID NR 3 oder mehr bevorzugt 58-1047 gezeigt ist oder ihren komplementären Strang;
- (c) ein Analog der in (a) oder (b) definierten DNA-Sequenz,
das wenigstens zu 70% homolog ist mit der besagten DNA-Sequenz;
- (d) eine DNA-Sequenz, die mit der DNA-Sequenz, die an den Positionen
1-1047 in SEQ ID NR 3 gezeigt ist, bei geringer Stringenz hybridisiert;
- (e) eine DNA-Sequenz, die wegen der Degeneriertheit des genetischen
Codes nicht mit den Sequenzen von (b) oder (d) hybridisiert, aber
die für
ein Polypeptid kodiert, das die gleiche Aminosäuresequenz wie das Polypeptid
aufweist, das von einer beliebigen dieser DNA-Sequenzen kodiert
ist; oder
eine DNA-Sequenz, die eine allele Form oder
ein Fragment der DNA-Sequenzen ist, die in (a), (b), (c), (d), oder
(e) spezifiziert sind.
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Es
wird zurzeit angenommen, dass der Galactanase kodierende Teil der
DNA-Sequenz, die in das Plasmid pYES 2,0 kloniert ist, das in DSM
9983 vorhanden ist, identisch ist zu dem Galactanase kodierenden Teil
der DNA-Sequenz, die in SEQ ID NR 1 gezeigt ist.
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Dementsprechend
können
die Begriffe "der
Galactanase kodierende Teil der DNA-Sequenz, die in Plasmid pYES 2,0 kloniert
ist, das in DSM 9983 vorhanden ist" und "der Galactanase kodierende Teil der DNA-Sequenz,
die in SEQ ID NR 1 gezeigt ist" synonym
verwendet werden.
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Es
wird zurzeit angenommen, dass der Galactanase kodierende Teil der
DNA-Sequenz, die in Plasmid pYES 2,0 kloniert ist, das in DSM 9976
vorhanden ist, identisch ist zu dem Galactanase kodierenden Teil
der DNA-Sequenz, die in SEQ ID NR 3 gezeigt ist.
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Dementsprechend
können
die Begriffe "der
Galactanase kodierende Teil der DNA-Sequenz, die in Plasmid pYES 2,0 kloniert
ist, das in DSM 9976 vorhanden ist" und "der Galactanase kodierende Teil der DNA-Sequenz,
die in SEQ ID NR 3 gezeigt ist" synonym
verwendet werden.
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Die
DNA-Sequenz kann genomischen, cDNA, oder synthetischen Ursprungs
sein oder jegliche Kombination davon.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst eine klonierte DNA-Sequenz, welche
ein Enzym kodiert, das Galactanase-Aktivität zeigt und die Aminosäuresequenz
aufweist, die als der reife Teil von SEQ ID NR 2 (d.h. Pos. 19-350)
dargelegt ist, diese DNA-Sequenz unterscheidet sich von SEQ ID NR
1 auf Grund der Degeneriertheit des genetischen Codes.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine klonierte DNA-Sequenz, welche
ein Enzym kodiert, das Galactanase-Aktivität zeigt und die Aminosäuresequenz
aufweist, die als der reife Teil von SEQ ID NR 4 (d.h. Pos. 19-349)
dargelegt ist, diese DNA-Sequenz unterscheidet sich von SEQ ID NR
3 auf Grund der Degeneriertheit des genetischen Codes.
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Die
DNA-Sequenz, die in SEQ ID NR 1, 3 gezeigt ist und/oder eine erfindungsgemäße, analoge DNA-Sequenz
kann aus einem Mikroorganismus wie zum Beispiel einem Bakterium,
einer Hefe oder einem filamentösen
Pilz stammen. Bevorzugt wird sie aus einem filamentösen Pilz
stammen und Beispiele von geeigneten Pilzen werden in dem Abschnitt "Mikrobielle Quellen" (siehe unten) gegeben.
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Alternativ
kann die analoge Sequenz auf der Basis der DNA-Sequenz konstruiert
werden, die als der Galactanase kodierende Teil von SEQ ID NR 1
oder 3 gezeigt wird, z.B. eine Sub-Sequenz davon sein und/oder durch
Einfügen
von Nukleotid-Substitutionen, welche nicht zu einer anderen Aminosäuresequenz
der durch die DNA-Sequenz kodierten Galactanase führt, aber
welche der Codon Verwendung des Wirtsorganismus entspricht, der
für die
Produktion des Enzyms vorgesehen ist oder durch Einfügen von
Nukleotid-Substitutionen,
welche zu einer unterschiedlichen Aminosäuresequenz führen.
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Wenn
Nukleotidsubstitutionen vorgenommen werden, sind die Aminosäureaustausche
bevorzugt von geringer Natur, das heißt konservative Aminosäuresubstitutionen,
welche die Faltung oder Aktivität
des Proteins nicht signifikant beeinflussen, kleine Deletionen,
typischerweise von einer bis ungefähr 30 Aminosäuren; kleine
amino- oder carboxylterminale Ausdehnungen, wie zum Beispiel ein
aminoterminaler Methioninrest, ein kleines Linkerpeptid von bis
zu ungefähr
20–25
Resten, oder eine kleine Ausdehnung, welche die Reinigung erleichtert,
wie zum Beispiel ein Poly-Histidin-Trakt, ein antigenes Epitop oder
eine Bindedomäne.
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Beispiele
für konservative
Substitutionen sind innerhalb der Gruppe der basischen Aminosäuren (zum Beispiel
Arginin, Lysin, Histidin), sauren Aminosäuren (zum Beispiel Glutaminsäure und
Asparaginsäure),
polaren Aminosäuren
(zum Beispiel Glutamin und Asparagin), hydrophoben Aminosäuren (zum
Beispiel Leucin, Isoleucin, Valin), aromatischen Aminosäuren (zum
Beispiel Phenylalanin, Tryptophan, Tyrosin) und kleinen Aminosäuren (zum
Beispiel Glycin, Alanin, Serin, Threonin, Methionin). Für eine allgemeine
Beschreibung von Nukleotidsubstitutionen siehe z.B. Ford et al.,
(1991), Protein Expression and Purification 2, 95–107.
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Es
wird für
den Fachmann offensichtlich sein, dass solche Substitutionen außerhalb
der Regionen, die für
die Funktion des Moleküls
kritisch sind, durchgeführt
werden können
und dennoch zu einem aktiven Polypeptid führen können. Die Aminosäuren, die
essentiell sind für
die Aktivität
des durch das Erfindungsgemäße DNA-Konstrukt
kodierten Polypeptids, und daher bevorzugt nicht Gegenstand von
Substitution sind, können nach
im Stand der Technik bekannten Arbeitsverfahren identifiziert werden,
wie zum Beispiel ortsgerichteter Mutagenese oder Alanin-Scanning
Mutagenese (vgl. z.B. Cunningham and Wells, (1989), Science 244, 1081–1085).
Bei der letzteren Technik werden Mutationen an jedem Rest des Moleküls eingefügt und die
resultierenden Mutantenmoleküle
werden auf biologische (z.B. Galactanase-) Aktivität getestet,
um Aminosäurereste
zu identifizieren, die für
die Aktivität
des Moleküls
kritisch sind. Die Stellen der Substrat-Enzym-Interaktion können auch
durch die Analyse der Kristallstruktur bestimmt werden, wie durch
Techniken wie magnetische Kern-Resonanzanalyse, Kristallographie
oder Photoaffinitätslabelling
bestimmt (vgl. z.B. de Vos et al., (1992), Science 255, 306–312; Smith
et al., (1992), J. Mol. Biol. 224, 899–904; Wlodaver et al., (1992),
FEBS Lett. 309, 59–64).
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Die
in (c) vorstehend genannte DNA-Sequenzhomologie wird bestimmt als
der Grad der Identität
zwischen zwei Sequenzen und gibt eine Ableitung der ersten Sequenz
von der zweiten an. Die Homologie kann geeigneterweise durch Computerprogramme
bestimmt werden, die im Stand der Technik bekannt sind, wie zum
Beispiel GAP, bereitgestellt in dem GCG-Programmpaket (Program Manual
for the Wisconsin Package, Version 8, August 1994, Genetics Computer
Group, 575 Science Drive, Madison, Wisconsin, USA 53711) (Needleman,
S.B. and Wunsch, C.D., (1970), Journal of Molecular Biology, 48,
443–453).
GAP wird mit den folgenden Einstellungen für den DNA-Sequenzvergleich
verwendet: GAP creation penalty von 5,0 und GAP extension penalty
von 0,3, die vorstehend genannte kodierende Region der analogen
DNA-Sequenzen zeigten einen Identitätsgrad bevorzugt von wenigstens
70%, mehr bevorzugt von wenigstens 80%, mehr bevorzugt von wenigstens
90%, mehr bevorzugt von wenigstens 95%, mehr bevorzugt von wenigstens
97% mit dem Galactanase kodierenden Teil der in SEQ ID Nr. 1 gezeigten
DNA-Sequenz.
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Die
Hybridisierungsbedingungen, die vorstehend genannt sind, um eine
analoge DNA-Sequenz
wie vorstehend in (d) definiert zu definieren, die an den Galactanase
kodierenden Teil der DNA-Sequenz, die in SEQ ID Nr. 1 gezeigt ist,
hybridisiert, d.h. an Nukleotide 1-1050, und/oder an den Galactanase kodierenden Teil
der DNA-Sequenzen, die in SEQ ID Nr. 3 gezeigt sind, hybridisieren,
d.h. an Nukleotide 1-1047, unter mindestens Bedingungen geringer
Stringenz, aber bevorzugt unter mittleren oder hohen Stringenzbedingungen, werden
im Detail nachstehend beschrieben.
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Ähnlich hybridisiert
in dem dritten Aspekt der Erfindung die Sonde, welche ein Produkt
einer PCR-Reaktion ist, unter mindestens Bedingungen geringer Stringenz,
aber bevorzugt bei mittlerer oder hoher Stringenz, an eine DNA-Sequenz
kodierend für
eine Galactanase, die aus Sordariales erhalten wurde, unter den Bedingungen,
welche nachstehend ausführlich
beschrieben werden.
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Geeignete
experimentelle Bedingungen, um die Hybridisierung bei geringer,
mittlerer oder hoher Stringenz zwischen einer Nukleotidsonde und
einer homologen DNA- oder RNA-Sequenz
zu bestimmen, schließen voreinweichen
der Filter enthaltend die DNA-Fragmente oder RNA ein, um in 5 × SSC (Sodium
chloride/Sodium citrate, Natriumchlorid/Natriumcitrat, Sambrook
et al., 1989) für
10 Min. zu hybridisieren, und die Prähybridisierung der Filter in
einer Lösung
von 5 × SSC,
5 × Denhardt's Lösung (Sambrook
et al., 1989), 0,5% SDS und 100 μg/ml
denaturierter mit Ultraschall behandelter Lachssperma-DNA (Sambrook
et al., 1989), gefolgt durch Hybridisierung der gleichen Lösung enthaltend
eine Konzentration von 10 ng/ml einer random-geprimten (Feinberg,
A. P. and Vogelstein, B. (1983) Anal. Biochem. 132: 6–13), 32P-dCTP-markierten
(spezifische Aktivität > 1 × 109 cpm/μg) Sonde
für 12
Stunden bei ca. 45°C.
Der Filter wird dann zweimal für
30 Minuten in 2 × SSC,
0,5% SDS bei wenigstens 55°C
(geringe Stringenz) gewaschen, mehr bevorzugt bei wenigstens 60°C (mittlere
Stringenz), noch mehr bevorzugt bei wenigstens 65°C (mittlere/hohe
Stringenz), noch mehr bevorzugt bei wenigstens 70°C (hohe Stringenz)
und noch mehr bevorzugt bei wenigstens 75°C (sehr hohe Stringenz) gewaschen.
-
Moleküle, an die
die Oligonukleotidsonde unter diesen Bedingungen hybridisiert, werden
detektiert, indem ein Röntgenfilm
verwendet wird.
-
Die
DNA-Sequenz kodierend für
eine erfindungsgemäße Galactanase
kann aus dem Stamm Saccharomyces cerevisiae DSM Nr. 9983 und/oder
Saccharomyces cerevisiae DSM Nr. 9976 isoliert werden, indem Standardverfahren
verwendet werden, z.B. wie beschrieben bei Sambrook et al., (1989),
Molecular Cloning: A Laboratory Manual. Cold Spring Harbor Lab.;
Cold Spring Harbor, NY.
-
Die
DNA-Sequenz kodierend für
ein Enzym, welches erfindungsgemäße Galactanase-Aktivität zeigt, kann
auch isoliert werden durch jegliches generelle Verfahren, welches
einschließt
- – Klonieren,
in geeigneten Vektoren, einer cDNA-Bibliothek aus jeglichem Organismus,
von dem erwartet wird, dass er die interessierende Galactanase produziert,
- – Transformieren
geeigneter Hefewirtszellen mit diesen Vektoren,
- – Kultivieren
der Wirtszellen unter geeigneten Bedingungen, um jegliches interessierende
Enzym, kodiert durch einen Klon in der cDNA-Bibliothek zu exprimieren,
- – Screening
auf positive Klone durch Bestimmen jeglicher Galactanase-Aktivität des Enzyms,
das durch diese Klone produziert wird, und
- – Isolieren
der für
das Enzym kodierenden DNA aus solchen Klonen.
-
Ein
generelles Isolierungsverfahren ist in WO 93/11249 oder WO 94/14953
offenbart worden, die Inhalte von diesen werden hiermit durch Bezugnahme
eingeschlossen. Eine ausführlichere
Beschreibung des Screeningverfahrens wird in einem Arbeitsbeispiel
hierin gegeben (siehe unten).
-
Alternativ
kann die für
eine Erfindungsgemäße Galactanase
kodierende DNA in Übereinstimmung
mit gut bekannten Arbeitsverfahren in geeigneter Weise aus einer
geeigneten Quelle isoliert werden, wie zum Beispiel jegliche der
unten genannten Organismen, durch Verwenden von synthetischen Oligonukleotid-Sonden, die
auf der Basis einer hierin offenbarten DNA-Sequenz hergestellt wurden.
Beispielsweise kann eine geeignete Oligonukleotid-Sonde auf der
Basis des Galactanase kodierenden Teils der Nukleotidsequenz, gezeigt als
SEQ ID NR. 1 und/oder SEQ ID NR. 3, oder jeglicher geeigneter Sub-Sequenz
davon oder auf der Basis der Aminosäuresequenz SEQ ID NR. 2 und/oder
SEQ ID NR. 4 hergestellt werden.
-
Alternativ
kann die DNA-Sequenz kloniert werden, indem PCR-Primer verwendet
werden, die auf der Basis der hierin offenbarten DNA-Sequenz hergestellt
wurden, insbesondere auf der Basis der degenerierten PCR-Primer,
offenbart im dritten Aspekt der Erfindung.
-
Mikrobielle
Quellen
-
Es
wird zurzeit angenommen, dass eine erfindungsgemäße klonierte DNA-Sequenz auch
aus anderen Mikroorganismen erhalten werden kann. Beispielsweise
kann die DNA-Sequenz
abgeleitet werden, indem in ähnlicher
Weise eine cDNA-Bibliothek von einem anderen Mikroorganismus gescreent
wird, insbesondere von einem Pilz, wie zum Beispiel einem Stamm
von Aspergillus sp., insbesondere einem Stamm von A. aculeatus oder
A. niger, einem Stamm von Trichoderma sp., insbesondere einem Stamm
von T. reesei, T. viride, T. longibrachiatum, T. harzianum oder
T. koningii oder einem Stamm von einer Fusarium sp., insbesondere
einem Stamm von F. oxysporum, oder einem Stamm von Humicola sp.,
oder einem Stamm von einer Neocallimastix sp., einer Piromyces sp.,
einer Penicillium sp., einer Aureobasidium sp., einer Thermoascus
sp., einer Paecilomyces sp., einer Talaromyces sp., einer Magnaporthe
sp., einer Schizophyllum sp., einer Filibasidium sp., oder einer
Cryptococcus sp.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die klonierte DNA-Sequenz kodierend für eine erfindungsgemäße Galactanase
aus einem Stamm erhalten, der zu der Ordnung Sordariales gehört, wie
zum Beispiel den Genera Humicola, Myceliophthora oder Thielavia,
insbesondere ein Stamm von H. insolens oder M. thermophilum.
-
Das
Expressionsplasmid pYES 2.0 umfassend die volle Länge der
DNA-Sequenz (gezeigt in SEQ ID NR. 1), kodierend für eine erfindungsgemäße Galactanase,
ist in einen Stamm von Saccharomyces cerevisiae transformiert worden,
welcher durch die Erfinder nach dem Budapester Vertrag über die
internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen
und Zellkulturen GmbH., Mascheroder Weg 1b, D-38124 Braunschweig, Bundesrepublik
Deutschland, (DSM), hinterlegt wurde.
Hinterlegungsdatum: | 11.05.95 |
Ref.
Hinterleger: | NN049019 |
DSM-Bezeichnung: | Saccharomyces
cerevisiae DSM Nr. 9983 |
-
Das
Expressionsplasmid pYES 2.0 umfassend die volle Länge der
cDNA-Sequenz (gezeigt in SEQ ID NR. 3) kodierend für eine erfindungsgemäße Galactanase,
ist in einen Stamm von Saccharomyces cerevisiae transformiert worden,
welcher durch die Erfinder nach dem Budapester Vertrag über die
internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen
und Zellkulturen GmbH, Mascheroder Weg 1b, D-38124 Braunschweig,
Bundesrepublik Deutschland, (DSM), hinterlegt wurde.
Hinterlegungsdatum: | 11.05.95 |
Ref.
Hinterleger: | NN049018 |
DSM-Bezeichnung: | Saccharomyces
cerevisiae DSM Nr. 9976 |
-
Expressionsvektoren
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung einen rekombinanten Expressionsvektor
bereit, umfassend das erfindungsgemäße DNA-Konstrukt.
-
Der
erfindungsgemäße Expressionsvektor
kann jeglicher Expressionsvektor sein, welcher in geeigneter Weise
rekombinanten DNA-Arbeitsverfahren unterzogen wird, und die Wahl
des Vektors wird oft abhängig sein
von der Wirtszelle, in die er eingeführt werden soll. Daher kann
der Vektor ein autonom replizierender Vektor sein, d.h. ein Vektor,
der als eine extrachromosomale Einheit existiert, deren Replikation
unabhängig
von der chromosomalen Replikation ist, d.h. ein Plasmid. Alternativ
kann der Vektor ein Vektor sein, der, wenn er in eine Wirtszelle
eingeführt
wird, in das Wirtszellgenom integriert wird und zusammen mit dem/den
Chromosom(en), in die er integriert worden ist, repliziert.
-
In
dem Expressionsvektor sollte die DNA-Sequenz kodierend für die Galactanase
funktionell mit einer geeigneten Promotor- und Terminatorsequenz
verknüpft
sein. Der Promotor kann jegliche DNA-Sequenz sein, welche transkriptionelle
Aktivität
in der Wirtszelle der Wahl zeigt und kann von Genen, kodierend für Proteine entweder
homolog oder heterolog für
die Wirtszelle, stammen. Die Arbeitsverfahren, die verwendet wurden, um
die DNA-Sequenzen kodierend für
die Galactanase, den Promotor bzw. den Terminator zu ligieren und
sie in geeignete Vektoren zu insertieren, sind den Fachleuten gut
bekannt (vgl. zum Beispiel Sambrook et al., (1989), Molecular Cloning.
A Laboratory Mannual, Cold Spring Harbor, NY).
-
Beispiele
für geeignete
Promotoren zur Verwendung in Wirtszellen filamentöser Pilze
sind zum Beispiel der ADH3 Promotor (McKnight et al., The EMBO J.
4 (1985), 2093–2099)
oder der tpiA Promotor. Beispiele für andere verwendbare Promotoren
sind diejenigen, die von den Genen kodierend für die Aspergillus oryzae TAKA-Amylase,
Rhizomucor miehei Aspartyl-Proteinase, Aspergillus niger neutrale α-Amylase,
Aspergillus niger säurestabile α-Amylase,
Aspergillus niger oder Aspergillus awamori Glucoamylase (gluA),
Rhizomucor miehei Lipase, Aspergillus oryzae alkalische Protease,
Aspergillus oryzae Triosephosphat-Isomerase oder Aspergillus nidulans
Acetamidase stammen.
-
Wirtszellen
-
In
noch einem anderen Aspekt stellt die Erfindung eine Wirtszelle bereit
umfassend das erfindungsgemäße DNA-Konstrukt
und/oder den erfindungsgemäßen rekombinanten
Expressionsvektor.
-
Die
Wahl der Wirtszelle wird zu einem großen Teil von dem Gen, das das
Polypeptid kodiert, und seiner Quelle abhängen. Die Wirtszelle kann ein
einzelliger Mikroorganismus sein, z.B. ein Prokaryot, oder ein nicht-einzelliger
Mikroorganismus, z.B. ein Eukaryot.
-
Bevorzugt
ist die erfindungsgemäße Wirtszelle
eine eukaryotische Zelle, insbesondere eine Pilz-Zelle wie zum Beispiel
eine Hefe oder filamentöse
Pilz-Zelle. Insbesondere kann die Zelle zu einer Spezies von Trichoderma,
bevorzugt Trichoderma harzianum oder Trichoderma reesei, oder einer
Spezies von Aspergillus, am meisten bevorzugt Aspergillus oryzae
oder Aspergillus niger, oder einer Spezies von Fusarium, am meisten bevorzugt
einer Fusarium sp., welche die identifizierende Eigenschaft von
Fusarium ATCC 20334 besitzen, wie weiter beschrieben in PCT/US/95/07743,
gehören.
-
Pilzzellen
können
durch einen Prozess transformiert werden, der Protoplasten-Bildung
und Transformation der Protoplasten, gefolgt durch Regeneration
der Zellwand in einer Art, die per se bekannt ist, einschließt. Die
Verwendung von Aspergillus als Wirts-Mikroorganismus ist in
EP 238 023 (Novo Nordisk A/S) beschrieben,
die Inhalte dieser sind hiermit durch bezugnahme eingeschlossen.
Die Wirtszelle kann auch eine Hefezelle sein, z.B. ein Stamm von
Saccharomyces, insbesondere Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces
kluyveri oder Saccharomyces uvarum, ein Stamm von Schizosaccharomyces
sp., wie zum Beispiel Schizosaccharomyces pombe, ein Stamm von Hansenula
sp., Pichia sp., Yarrowia sp., wie zum Beispiel Yarrowia lipolytica
oder Kluyveromyces sp. wie zum Beispiel Kluyveromyces lactis.
-
Verfahren
zur Herstellung von Galactanase
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Herstellen eines
isolierten erfindungsgemäßen Enzyms
bereit, wobei eine geeignete Wirtszelle, welche mit einer DNA-Sequenz
kodierend für
das Enzym transformiert worden ist, unter Bedingungen kultiviert
wird, die die Herstellung des Enzyms erlauben, und das resultierende
Enzym aus der Kultur gewonnen wird.
-
Wenn
der Expressionsvektor, umfassend eine DNA-Sequenz kodierend für das Enzym,
in eine heterologe Wirtszelle transfomiert wird, ist es möglich, die
heterologe rekombinante Herstellung eines erfindungsgemäßen Enzyms
zu ermöglichen.
-
Dabei
ist es möglich,
eine hochreine Galactanase-Zusammensetzung zu fertigen, die dadurch
charakterisiert ist, dass sie frei von homologen Verunreinigungen
ist.
-
Bei
der vorliegenden Erfindung kann die homologe Wirtszelle z.B. ein
Stamm von H. insolens oder M. thermophilum sein.
-
Das
Medium, welches verwendet wird, um die transformierten Wirtszellen
zu kultivieren, kann jegliches konventionelle Medium sein, welches
geeignet ist, um die fraglichen Wirtszellen wachsen zu lassen. Die exprimierte
Galactanase kann in geeigneter Weise in das Kulturmedium sekretiert
werden und kann daraus durch gut bekannte Arbeitsverfahren gewonnen
werden, die das Trennen der Zellen vom Medium durch Zentrifugation
oder Filtration, präzipitieren
der Proteinösen
Bestandteile des Mediums durch Salz wie Ammoniumsulfat gefolgt durch
Chromatographie-Arbeitsverfahren wie zum Beispiel Ionenaustausch-Chromatographie, Affinitätschromatographie
oder ähnlichem
einschließen.
-
Erfindungsgemäßes Enzym
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes Enzym,
das Galactanase-Aktivität aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass (i) es frei von homologen Verunreinigungen
ist und (ii) das Enzym wie vorstehend beschrieben hergestellt wird,
indem eine heterologe Wirtszelle verwendet wird.
-
In
noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes
Enzym, das Galactanase-Aktivität aufweist,
das die Aminosäure-Teilsequenz
umfasst
- a) Ser(S)-Asp(D)-Thr(T)-Trp(W)-Ala(A)-Asp(D)-Pro(P)-Ala(A)-His(H) und/oder
- b) Phe(F)-Tyr(Y)-Trp(W)-Glu(E)-Pro(P)-Ala(A)-Trp(W)-Ile(I).
-
Bevorzugt
besitzt das Enzym nach dieser Ausführungsform die Eigenschaften
a)–d)
der Enzyme, die unmittelbar nachstehend beschrieben werden.
-
In
noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes
Enzym, das Galactanase-Aktivität zeigt,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
- (a) einem Polypeptid,
das von einem Galactanase-Enzym kodierenden Teil der DNA-Sequenz, die in das Plasmid
pYES 2.0 kloniert ist, das in Saccharomyces cerevisiae DSM 9983
vorhanden ist, kodiert ist;
- (b) einem Polypeptid, das eine wie in den Positionen 19-350
von SEQ ID NR. 2 gezeigte Aminosäuresequenz
umfasst;
- (c) einem Analog des in (a) oder (b) definierten Polypeptids,
das wenigstens zu 70% homolog mit dem besagten Polypeptid ist; und
- (d) einer allelen Form oder eines Fragments von (a), (b) oder
(c).
-
In
noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes
Enzym, das Galactanase-Aktivität zeigt,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
- (a) einem Polypeptid,
das von einem Galactanase-Enzym kodierenden Teil der DNA-Sequenz, die in das Plasmid
pYES 2.0 kloniert ist, das in Saccharomyces cerevisiae DSM 9983
vorhanden ist, kodiert ist;
- (b) einem Polypeptid, das eine wie in den Positionen 19-349
von SEQ ID Nr. 4 gezeigte Aminosäuresequenz
umfasst; und
- (c) einem analog des in (a) oder (b) definierten Polypeptids,
das wenigstens 70% homolog mit dem besagten Polypeptid ist; und
einer allelen Form oder Fragment von (a), (b) oder (c).
-
Die
vorstehend genannte Polypeptid Homologie (Eigenschaft (c)) von dem/den
erfindungsgemäßen Polypeptid(en)
wird bestimmt als der Grad der Identität zwischen zwei Sequenzen,
der eine Ableitung der ersten Sequenz von der zweiten angibt. Die
Homologie kann geeigneterweise mittels Computerprogrammen bestimmt
werden, die im Stand der Technik bekannt sind, wie zum Beispiel
GAP bereitgestellt in dem GCG-Programmpaket (Program Mannual for
the Wisconsin Package, Version 8, August 1994, Genetics Computer Group,
575 Science Drive, Madison, Wisconsin, USA 53711) (Needleman, S.B.
and Wunsch, C.D., (1970), Journal of Molecular Biology, 48, 443–453). Bei
Verwenden von GAP mit den folgenden Einstellungen für den Polypeptidsequenzvergleich:
GAP creation penalty von 3,0 und GAP extension penalty von 0,1,
zeigt der reife Teil eines Polypeptids kodiert durch eine analoge,
erfindungsgemäße DNA-Sequenz
einen Identitätsgrad
bevorzugt von wenigstens 70%, mehr bevorzugt von wenigstens 80%,
mehr bevorzugt von wenigstens 90%, mehr bevorzugt von wenigstens
95%, und speziell wenigstens 97% mit dem reifen Teil der Aminosäuresequenz
gezeigt in SEQ ID NR. 2, d.h. mit den Positionen 19-350 in SEQ ID
NR. 2 und/oder mit dem reifen Teil der Aminosäuresequenz, gezeigt in SEQ
ID NR. 4, d.h. mit den Positionen 19-349 in SEQ ID NR. 4.
-
Die
vorliegende Erfindung ist auch auf Galactanase-Varianten gerichtet,
welche eine Aminosequenz aufweisen, die sich in nicht mehr als drei
Aminosäuren,
bevorzugt in nicht mehr als zwei Aminosäuren und mehr bevorzugt in
nicht mehr als einer Aminosäure
von dem reifen Teil der Aminosequenz unterscheidet, die in SEQ ID
NR. 2 und/oder SEQ ID NR. 4 dargelegt ist.
-
Das
erfindungsgemäße Enzym
kann von jeder beliebigen der Quellen stammen, die in dem "Mikrobielle Quellen" betitelten Absatz
beschriebenen werden.
-
Enzymzusammensetzungen
-
In
nach einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine
Enzymzusammensetzung, die für
den Abbau von Pflanzenzellwand-Bestandteilen verwendet werden kann,
diese Zusammensetzung ist angereichert durch ein Enzym, das Galactanase-Aktivität wie vorstehend
beschrieben aufweist. Auf diese Weise kann ein Fördern der Zellwand-abbauenden
Fähigkeit
der Enzymzusammensetzung erreicht werden.
-
Die
Enzymzusammensetzung, die mit einem erfindungsgemäßen Enzym
angereichert wurde, kann z.B. eine Enzymzusammensetzung umfassend
eine Vielzahl von enzymatischen Aktivitäten sein, insbesondere eine
Enzymzusammensetzung umfassend eine Vielzahl von Pflanzenzellwand-abbauenden
Enzymen wie zum Beispiel Biofeed®, Biofeed
Wheat®,
Energex®,
Viscozym®,
Pectinex®,
Pectinex Ultra SP®, Phytase Novo®, Celluclast
oder Celluzym (alle erhältlich
von Novo Nordisk A/S).
-
Im
vorliegenden Zusammenhang soll der Begriff "angereichert" angeben, dass die Galactanase-Aktivität der Enzymzusammensetzung
gesteigert worden ist, d.h. mit einem Anreicherungsfaktor von 1,1
günstigerweise
aufgrund des Hinzufügen
eines erfindungsgemäßen Enzyms,
welches durch das vorstehend beschriebene Verfahren hergestellt
wurde.
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Die
erfindungsgemäße Enzymzusammensetzung
kann, zusätzlich
zu einer erfindungsgemäßen Galactanase-Aktivität, ein oder
mehrere andere Enzym(e) enthalten, zum Beispiel solche mit xylanolytischen
oder pektinolytischen Aktivitäten
wie zum Beispiel α-Arabinosidase, β-Glucuronisidase, β-Xylosidase,
Xylanacetylesterase, Arabinanase, Rhamnogalacturonase, Pektinacetylesterase,
Phytase, Galactanase, Polygalacturonase, Pektinlyase, Pektatlyase,
Glucanase, Pektinmethylesterase, Laccase oder Oxidoreductase. Das
1 die zusätzliche(n)
Enzym(e) kann/können
durch einen Mikroorganismus herstellbar sein, der zu dem Genus Aspergillus
gehört,
bevorzugt Aspergillus niger, Aspergillus aculeatus, Aspergillus
avamori oder Aspergillus oryzae oder Trichoderma oder Humicola insolens.
-
Alternativ
kann die Enzymzusammensetzung, die angereichert ist mit einem Enzym,
welches Galactanase-Aktivität
zeigt, eine Zusammensetzung sein, welche ein erfindungsgemäßes Enzym
als enzymatischen Haupt-Bestandteil umfasst, z.B. eine einkomponentige
Enzymzusammensetzung.
-
Die
Enzymzusammensetzung kann im Einklang mit im Stand der Technik bekannten
Verfahren hergestellt werden, und kann in Form einer flüssigen oder
einer trockenen Zusammensetzung vorliegen. Zum Beispiel kann die
Enzymzusammensetzung in der Form eines Granulats oder eines Mikrogranulats
vorliegen. Das Enzym, das in die Zusammensetzung eingeschlossen
werden soll, kann in Einklang mit im Stand der Technik bekannten
Verfahren, stabilisiert werden.
-
Nachstehend
werden Beispiele von bevorzugten Verwendungen der erfindungsgemäßen Enzymzusammensetzung
gegeben. Die Dosierung der erfindungsgemäßen Enzymzusammensetzung und
andere Bedingungen, unter denen die Zusammensetzung verwendet wird,
können
auf der Basis von Verfahren bestimmt werden, die im Stand der Technik
bekannt sind.
-
Die
erfindungsgemäße Enzymzusammensetzung
kann für
wenigstens einen der folgenden Zwecke benutzt werden.
-
Abbau oder
Modifikation von Pflanzenmaterial
-
Die
erfindungsgemäße Enzymzusammensetzung
wird, aufgrund der hohen Pflanzenzellwand abbauenden Aktivität der erfindungsgemäßen Galactanase,
bevorzugt als ein Mittel zum Abbau oder zur Modifikation von Pflanzenzellwänden oder
jeglichem Galactan-enthaltenden Material, welches von Pflanzenzellwänden stammt,
verwendet.
-
Die
erfindungsgemäße Galactanase
hydrolysiert β-1,4-Bindungen
in Galactanen. Galactane sind Polysaccharide, die ein aus β-1,4-verknüpfter Galactose
gebildetes Rückgrat
aufweisen. Das Rückgrat
kann Seitenzweige, wie zum Beispiel Arabinose, aufweisen. Die Zusammensetzung
und die Anzahl der Seitenzweige variieren nach der Quelle des Galactans.
(Stephen, A.M., 1983, Kp. 3 in The Polysaccharides, Bd. 2, Hrsg. Aspinall,
G.O.).
-
Der
Abbau von Galactan durch Galactanasen wird beschleunigt durch das
gesamte oder teilweise Entfernen der Seitenzweige. Arabinose Seitengruppen
können
durch eine milde Säurebehandlung
oder durch alpha-Arabinosidasen entfernt werden. Die Oligomere,
welche durch die Galactanase oder durch eine Kombination von Galactanasen
und Seitenzweige-hydrolysierenden Enzymen wie oben erwähnt freigesetzt
werden, können
weiter durch beta-Galactosidasen zu freier Galactose angebaut werden.
-
Die
Galactanase der vorliegenden Erfindung kann, ohne andere pektinolytische
oder hemicellulolytische Enzyme oder mit einer begrenzten Aktivität von anderen
pektinolytischen oder hemicellulolytischen Enzymen verwendet werden,
um Galactane für
die Herstellung von Oligosacchariden abzubauen. Die Oligosaccharide
können
als „bulking
agents" verwendet
werden, wie von Soja-Zellwandmaterial freigesetzte Arabinogalactan
Oligosaccharide, oder wie mehr oder weniger gereinigte Arabinogalactane
aus Pflanzenmaterial.
-
Die
Galactanase der vorliegenden Erfindung kann in Kombination mit anderen
pektinolytischen oder hemicellulolytischen Enzymen verwendet werden,
um Galactane zu Galactose und anderen Monosacchariden abzubauen.
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Die
Galactanase der vorliegenden Erfindung kann allein oder zusammen
mit anderen Enzymen wie Glucanasen, Pektinasen oder Hemicellulasen
verwendet werden, um die Extraktion von Öl aus ölreichen Pflanzenmaterial zu
verbessern, wie Sojabohnenöl
aus Sojabohnen, Olivenöl
aus Oliven oder Rapsöl
aus Rapssaat oder Sonnenblumenöl
aus Sonnenblumen.
-
Die
Galactanase der vorliegenden Erfindung kann zur Trennung von Bestandteilen
der Pflanzen-Zellmaterialien verwendet werden. Von besonderem Interesse
ist die Trennung von zucker- oder stärkereichem Pflanzenmaterial
in Bestandteile von beachtlichem kommerziellen Interesse (wie Saccharose
aus Zuckerrübe oder
Stärke
aus Kartoffel) und Bestandteile von geringem Interesse (wie Pulpe
oder Hülsenfraktionen
(hull fractions)). Auch von besonderem Interesse ist die Trennung
von proteinreichen oder ölreichen
Nutzpflanzen in wertvolle Protein- und Öl- und nicht wertvolle Hülsenfraktionen.
Der Trennungsprozess kann durchgeführt werden, indem im Stand
der Technik bekannte Verfahren verwendet werden.
-
Die
erfindungsgemäße Galactanase
kann auch, um die Ausbeute zu steigern, bei der Herstellung von Frucht-
oder Gemüsesaft
verwendet werden, und bei der enzymatischen Hydrolyse von zahlreichen
Pflanzenzellwand-abgeleiteten Materialien oder Abfallmaterialien,
z.B. aus der Wein- oder Saftherstellung oder agrarwirtschaftliche
Reste wie zum Beispiel Gemüsehülsen, Bohnenhülsen, Zuckerrübenpulpe,
Olivenpulpe, Kartoffelpulpe und ähnlichem.
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Das
Pflanzenmaterial kann angebaut werden, um unterschiedliche Arten
von Bearbeitungen zu verbessern, die Reinigung oder Extraktion von
anderen Bestandteilen als den Galactanen, wie die Reinigung von Pektinen
aus Zitrusfrüchten,
zu ermöglichen,
den Futterwert (feed value) zu verbessern, die Wasserbindungsfähigkeit
zu erniedrigen, die Abbaubarkeit in Abwässerungsanlagen zu steigern,
die Umwandlung von Pflanzenmaterial in Gärfutter zu verbessern etc.
-
Durch
eine erfindungsgemäße Enzymzubereitung
ist es möglich,
die Konsistenz und das Aussehen von bearbeiteten Früchten oder
Gemüsen
zu regulieren. Es ist gezeigt worden, dass die Konsistenz und das Aussehen
ein Produkt der tatsächlichen
Kombination der Enzyme sind, die für die Bearbeitung verwendet
werden, z.B. der Spezifität
der Enzyme, mit denen die erfindungsgemäße Galactanase kombiniert wird.
Beispiele schließen
die Produktion von klarem Saft, z.B. aus Äpfeln, Birnen oder Beeren;
trübungsstabile
Säften,
z.B. aus Äpfeln,
Birnen, Beeren, Zitrusfrüchten
oder Tomaten; und Pürees,
z.B. aus Karotten und Tomaten ein.
-
Die
erfindungsgemäße Galactanase
kann bei der Modifizierung der Viskosität von von der Pflanzenzellwand
stammendem Material verwendet werden. Zum Beispiel kann die Galactanase
verwendet werden, um die Viskosität von Futter zu reduzieren,
welches Galactan enthält,
und das Bearbeiten von viskosem, Galactan-enthaltenden Material
zu fördern.
Die Viskositätsreduktion
kann durch Behandeln des Galactan-enthaltenden Pflanzenmaterials
mit einer erfindungsgemäßen Enzymzubereitung,
unter geeigneten Bedingungen, zum gesamten oder teilweisen Abbau
des Galactan-enthaltenden Materials erreicht werden.
-
Die
Galactanase kann, z.B. in Kombination mit anderen Enzymen, für das Entfernen
von pektischen Substanzen aus Pflanzenfasern verwendet werden. Dieses
Entfernen ist z.B. bei der Herstellung von Textilfasern oder anderen
zellulosehaltigen Materialien essentiell. Für diesen Zweck wird Pflanzenfasermaterial
mit einer geeigneten Menge der erfindungsgemäßen Galactanase unter geeigneten
Bedingungen behandelt, um einen vollen oder teilweisen Abbau der
pektischen Substanzen, welche mit dem Pflanzenfasermaterial assoziiert
sind, zu erreichen.
-
Tierfutterzusatzstoff
-
Galactanasen
der vorliegenden Erfindung können
zur Modifikation von Tierfutter verwendet werden und können ihren
Effekt entweder in vitro (durch Modifizieren von Bestandteilen des
Futters) oder in vivo zeigen. Die Galactanase ist insbesondere geeignet,
um sie zu Tierfutter-Zusammensetzungen hinzuzufügen, welche hohe Mengen an
Arabinogalactanen oder Galactanen enthalten, z.B. Futter, welches
Pflanzenmaterial aus Sojabohne, Rapssamen, Lupine etc. enthält. Wenn
sie zu dem Futter hinzugefügt
wird, verbessert die Galactanase signifikant den in vivo-Abbau von
Pflanzenzellwand-Material, wobei eine bessere Nutzung der Pflanzennährstoffe
durch das Tier erreicht wird. Dadurch wird die Wachstumsgeschwindigkeit
und/oder das Futter-Umsetzungsverhältnis (d.h. das Gewicht von
aufgenommenem Futter relativ zur Gewichtszunahme) des Tieres verbessert.
-
Zum
Beispiel wird das einnehmbare Galactan durch Galactanase, z.B. in
Kombination mit β-Galactosidase,
zu Galactose oder Galactooligomeren angebaut, welche durch das Tier
verdaut werden können
und daher zur verfügbaren
Energie des Futters beitragen. Auch kann die Galactanase durch den
Abbau von Galactan die Verdaubarkeit und die Aufnahme von Nicht-Kohlenhydrat-Futterbestandteilen,
wie zum Beispiel Protein, Fett und Mineralien, verbessern.
-
Für eine ausführlichere
Beschreibung wird auf PCT/DK 96/00443 und einem Arbeitsbeispiel
hierin (siehe unten) hingewiesen.
-
Wein- und Saftbearbeitung
-
Eine
erfindungsgemäße Enzymzubereitung
kann für
die Depektinisierung und Herabsetzung der Viskosität bei Gemüse- oder
Fruchtsaft verwendet werden, insbesondere bei Apfel- oder Birnensaft.
Dies kann erreicht werden, indem der Frucht- oder Gemüsesaft mit
einer erfindungsgemäßen Enzymzubereitung
in einer Menge behandelt wird, die effektiv ist, um das Pektin-enthaltende
Material, welches in dem Frucht- oder Gemüsesaft enthalten ist, abzubauen.
-
Die
Enzymzubereitung kann bei der Behandlung von Püree aus Früchten und Gemüsen verwendet werden,
um die Extrahierbarkeit oder Abbaubarkeit des Pürees zu verbessern. Zum Beispiel
kann die Enzymzubereitung bei der Behandlung von Püree aus Äpfeln und
Birnen für
die Saftproduktion und bei der Püreebehandlung
von Trauben für
die Weinherstellung verwendet werden.
-
Vorteil von einkomponentigen
Galactanasen
-
Aus
dem Vorangehenden wird es offensichtlich sein, dass die erfindungsgemäße Galactanase
als einzelkomponentige Enzymzusammensetzung hergestellt werden kann,
die im Wesentlichen frei von anderen Enzymaktivitäten, wie
zum Beispiel Pektinmethylesterase und anderen pektinolytischen Enzymen,
ist, die normalerweise in kommerziell erhältlichen, Galactanase enthaltenden,
pectinolytischen, hemizellulolytischen oder zellulytischen Enzymzubereitungen
gefunden werden.
-
Aus
diesem Grund ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Galactanase
besonders vorteilhaft für Zwecke,
bei denen die Wirkung von solchen anderen Enzymaktivitäten nicht
gewünscht
wird. Beispiele schließen
die Herstellung von trübungsstabilen
Säften
und die Herstellung von Pürees
ein. Bei diesen Herstellungen führt
die Anwesenheit von z.B. Pektinmethylesterase, welche normalerweise
als eine Nebenaktivität
in konventionellen pektinolytischen Enzymzubereitungen gefunden
wird, zu einer abnehmenden Stabilität der Trübung in trübungsstabilen Saft, oder verursacht
eine Synärese
im Püree.
-
Außerdem kann
die erfindungsgemäße Galactanase
durch ihre im Wesentlichen Reinheit verwendet werden, um Pektin
in einer Weise zu modifizieren, dass nur die Teile des Pektins,
welche Galactan enthalten, angebaut werden. Wenn konventionelle
pektinolytische Aktivitäten
vorhanden wären,
wurde ein umfangreicherer Abbau des Pektins erreicht, mit einer
resultierenden Reduktion in der Viskosität- verleihenden oder gelierenden
Fähigkeit
des Pektins.
-
Schließlich kann
die im Wesentlichen reine Galactanase verwendet werden, um selektiv
Galactose und Galactooligomere aus Pflanzenmaterial, das als Futter
verwendet wird, freizusetzen. Galactose wird leicht durch Tiere
abgebaut. Konventionelle pektinolytische oder hemicellulolytische
Enzymzubereitungen mit Galactanase-Aktivität enthalten, zusätzlich zu
der Galactanase, eine Mischung von Endo- und Exoenzymen, welche z.B.
Xylose und Galacturonsäure
produzieren, die in Futter unerwünscht
sind.
-
Die
Erfindung wird in weiteren Einzelheiten in den folgenden Beispielen
beschrieben, welche in keiner Weise den Umfang der Erfindung, wie
beansprucht, limitieren sollen.
-
MATERIALIEN UND METHODEN
-
Hinterlegte Organismen:
-
Saccharomyces
cerevisiae DSM 9983 enthaltend das Plasmid, umfassend die volle
Länge DNA-Sequenz,
kodierend für
eine erfindungsgemäße Galactanase
(gezeigt in SEQ ID NR 1) in dem Shuttle-Vektor pYES 2.0.
-
Saccharomyces
cerevisiae DSM 9976 enthaltend das Plasmid, umfassend die volle
Länge cDNA-Sequenz,
kodierend für
eine erfindungsgemäße Galactanase
(gezeigt in SEQ ID NR 3) in dem Shuttle-Vektor pYES 2.0.
-
Andere Stämme:
-
- Myceliophthora thermophila CBS Nr. 117.65 umfasst die erfindungsgemäße, Galactanase
kodierende DNA-Sequenz (gezeigt in SEQ ID NR 1).
- Humicola insolens DSM Nr. 1800 umfasst eine erfindungsgemäße, Galactanase
kodierende DNA-Sequenz (gezeigt in SEQ ID NR 3).
- Hefestamm: Der verwendete Saccharomyces cerevisiae Stamm war
W3124 (MATa; ura 3-52;
leu 2-3, 112; his 3-D200; pep 4-1137; prc1::HIS3; prb1::LEU2; cir+).
-
E. Coli Stamm: DH5α (Life Technologies
A/S)
-
Plasmide:
-
Der
Aspergillus-Expressionsvektor pHD414 ist ein Derivat des Plasmids
p775 (beschrieben in
EP 238 023 ).
Die Konstruktion von pHD414 wird näher in WO 93/11249 beschrieben.
-
pYES 2.0 (Invitrogen)
-
Generelle molekularbiologische
Verfahren:
-
Wenn
nicht anders erwähnt,
wurden die DNA-Manipulationen und -Transformationen durchgeführt, indem
Standardverfahren der Molekularbiologie verwendet wurden (Sambrook
et al. (1989) Molecular cloning: A laboratory manual, Cold Spring
Harbor lab., Cold Spring Harbor, NY; Ausubel, F. M. et al. (Hrsg.) "Current protocols
in Molecular Biology".
John Wiley and Sons, 1995; Harwood, C. R., and Cutting, S. M. (Hrsg.) "Molecular Biological
Methods for Bacillus".
John Wiley and Sons, 1990).
-
Enzyme
für die
DNA-Manipulationen wurden nach den Anweisungen der Hersteller verwendet.
-
Enzyme für DNA-Manipulationen
-
Wenn
nicht anders erwähnt,
wurden alle Enzyme für
die DNA-Manipulationen, wie zum Beispiel Restriktionsendonukleasen,
Ligasen etc., von New England Biolabs, Inc. bezogen.
-
Fermentationsverfahren
für Humicola
insolens DSM 100 für
die mRNA-Isolierung:
-
Humicola
insolens DSM 1800 wurde von einer Platte mit ausgewachsenem Mycel
in eine Schüttelflasche
enthaltend 100 ml Mais-Gries („grits") enthaltendes Medium
PD flüssige
Brühe inokuliert
(24 g Kartoffel-Dextrose-Brühe,
Difco 0549, deionisiertes Wasser bis zu 1000 ml; Autoklavieren (121°C für 15–20 Min.)).
-
Die
Kultur wurde bei 26°C
für 5 Tage
fermentiert. Die resultierende Kulturbrühe wurde durch Miracloth gefiltert
und das Mycel wurde in flüssigem
Stickstoff gefroren.
-
mRNA
wurde aus dem Mycel dieser Kultur, wie in (H. Dalboege et al Mol.
Gen. Genet (1994) 243: 253–260;
WO 93/11249; WO 94/14953) beschrieben, isoliert.
-
Fermentationsverfahren
von Myceliophthora thermophila CBS Nr. 117.65 zur mRNA-Isolierung:
-
Myceliophthora
thermophila CBS Nr. 117.65 wurde von einer Platte mit ausgewachsenem
Mycel in eine Schüttelflasche
enthaltend 100 ml Cellulose-enthaltendes Medium PD flüssige Brühe inokuliert
(24 g Kartoffel-Dextrose-Brühe,
Difco 0549, deionisiertes Wasser bis zu 1000 ml; Autoklavieren (121°C für 15–20 Min.)).
-
Die
Kultur wurde bei 26°C
für 5 Tage
fermentiert. Die resultierende Kulturbrühe wurde durch Miracloth gefiltert
und das Mycel wurde in flüssigem
Stickstoff gefroren.
-
mRNA
wurde aus dem Mycel dieser Kultur, wie in (H. Dalboege et al Mol.
Gen. Genet (1994) 243: 253–260;
WO 93/11249; WO 94/14953) beschrieben, isoliert.
-
Extraktion
von Gesamt-RNA wird mit Guanidiniumthiocyanat durchgeführt, gefolgt
durch Ultrazentrifugation durch ein 5,7 M CsCl-Kissen, und die Isolierung
von Poly(A)+RNA wird durch Oligo(dT)-Cellulose-Affinitätschromotagrophie
durchgeführt,
indem die in WO 94/14953 beschriebenen Arbeitsverfahren verwendet werden.
-
cDNA-Synthese:
Doppelsträngige
cDNA wird aus 5 mg Poly(A)+RNA durch das
RNase-H-Verfahren synthetisiert
(Gubler and Hoffman (1983) Gene 25: 263–269, Sambrook et al. (1989)
Molecular cloning: A laboratory ml, Cold Spring Harbor lab., Cold
Spring Harbor, NY). Die Poly(A)+RNA (5 mg
in 5 ml DEPC-behandeltem Wasser) wird in einem präsilikonisierten,
RNase-freien Eppendorf-Röhrchen
für 8 Min.
auf 70°C
erhitzt, auf Eis kalt abgeschreckt und in einem Endvolumen von 50
ml mit Reverse Transcriptase Puffer (50 mM Tris-Cl, pH 8,3, 75 mM
KCl, 3 mM MgCl2, 10 mM DTT, Bethesda Research
Laboratories) kombiniert, enthaltend 1 mM dATP, dGTP und dTTP und
0,5 mM 5-Methyl-dCTP
(Pharmacia), 40 Einheiten menschlichen plazentalen Ribonuklease-Inhibitor
(RNasin, Promega), 1,45 mg Oligo(dT)18-Not
I Primer (Pharmacia) und 1000 Einheiten SuperScript II RNase H Reverse
Transcriptase (Bethesda Research Laboratories). Die ErstStrang cDNA
wird durch Inkubieren der Reaktionsmischung bei 45°C für 1 Stunde
synthetisiert. Nach der Synthese wird die mRNA:cDNA-Hybridmischung
durch eine MicroSpin S-400 HR (Pharmacia) Spinsäule nach den Anweisungen des
Herstellers gelfiltriert.
-
Nach
der Gelfiltration werden diese Hybride in 250 ml Zweit-Strang-Puffer
verdünnt
(20 mM Tris-Cl, pH 7,4, 90 mM KCl, 4,6 mM MgCl2,
10 mM (NH4)2SO4, 0,16 mM bNAD+),
enthaltend 200 mM jeweils dNTP, 60 Einheiten E. coli DNA Polymerase
I (Pharmacia), 5,25 Einheiten RNase H (Promega) und 15 Einheiten
E. coli DNA-Ligase (Boehringer Mannheim). Zweit-Strang cDNA-Synthese
wird durchgeführt
durch Inkubieren des Reaktionsröhrchens
bei 16°C
für 2 Stunden
und zusätzlichen
15 Min. bei 25°C.
Die Reaktion wird durch Hinzufügen
von EDTA bis zu einer Endkonzentration von 20 mM gestoppt, gefolgt
durch Phenol- und Chloroformextraktionen.
-
Mungbohnen-Nuklease-Behandlung:
Die doppelsträngige
cDNA wird bei –20°C für 12 Stunden
durch Hinzufügen
von 2 Vol. 96% EtOH, 0,2 Vol. 10 M NH4Ac
präzipitiert,
durch Zentrifugation gewonnen, in 70% EtOH gewaschen, getrocknet
und in 30 ml Mungbohnen-Nuklease-Puffer (30 mM NaAc, pH 4,6, 300
mM NaCl, 1 mM ZnSO4, 0,35 mM DTT, 2% Glycerol)
resuspendiert, enthaltend 25 Einheiten Mungbohnen-Nuklease (Pharmacia).
Die Einzelstrang-Hairpin DNA wird abgetrennt durch Inkubieren der
Reaktion bei 30°C
für 30 Min.,
gefolgt durch Hinzufügen
von 70 ml 10 mM Tris-Cl, pH 7,5, 1 mM EDTA, Phenolextraktion und
Präzipitation
mit 2 Vol. 96% EtOH und 0,1 Vol. 3 M NaAc, pH 5,2 auf Eis für 30 Min.
-
Herstellen
von Blunt-Enden mit T4 DNA Polymerase: Die doppelsträngigen cDNAs
wurden durch Zentrifugation gewonnen und mit Blunt-Enden versehen
in 30 ml T4 DNA Polymerasepuffer (20 mM Tris-Acetat, pH 7,9 10 mM
MgAc, 50 mM KAc, 1 mM DTT) enthaltend 0,5 mM jeweils dNTP und 5
Einheiten T4 DNA Polymerase (New England Biolabs) durch Inkubieren
der Reaktionsmischung bei 16°C
für 1 Stunde.
Die Reaktion wird durch Hinzufügen
von EDTA bis zu einer Endkonzentration von 20 mM gestoppt, gefolgt
durch Phenol- und Chloroformextraktionen und einer Präzipitation
für 12
Stunden bei –20°C durch das
Hinzufügen
von 2 Vol. 96% EtOH und 0,1 Vol. 3 M NaAc pH 5,2.
-
Adapter-Ligation, Not
I Verdau und Größenselektion:
-
Nach
der Auffüllreaktion
werden die cDNAs durch Zentrifugation gewonnen, in 70% EtOH gewaschen und
getrocknet. Das cDNA-Pellet wird in 25 ml Ligationspuffer (30 mM
Tris-Cl), pH 7,8, 10 mM MgCl2, 10 mM DTT,
0,5 mM ATP) resuspendiert, enthaltend 2,5 mg nicht-palindromische
BstXI-Adaptoren (Invitrogen) und 30 Einheiten T4-Ligase (Promega)
und bei 16°C
für 12
Stunden inkubiert. Die Reaktion wird durch Erhitzen auf 65°C für 20 Min.
gestoppt und dann für
5 Min. auf Eis gekühlt.
Die adaptierte cDNA wird mit Not I Restriktionsenzym verdaut durch
Hinzufügen
von 20 ml Wasser, 5 ml 10× Not
I Restriktionsenzympuffer (New England Biolabs) und 50 Einheiten
Not I (New England Biolabs), gefolgt durch Inkubation für 2,5 Stunden
bei 37°C.
Die Reaktion wird durch Erhitzen auf 65°C für 10 Min. gestoppt. Die cDNAs
werden größenfraktioniert
durch Gelelektrophorese auf einem 0,8% SeaPlaque GTG „low melting
temperature" Agarosegel
(FMC) in 1× TBE,
um unligierte Adaptoren und kleine cDNAs abzutrennen. Die cDNA wird
mit einem Ausschluss von 0,7 kb Größen-selektiert und aus dem
Gel gewonnen, indem b-Agarase (New England Biolabs) nach den Anweisungen des
Herstellers verwendet wird, und für 12 Stunden bei –20°C präzipitiert
durch Hinzufügen
von 2 Vol. 96% EtOH und 0,1 Vol. 3 M NaAc pH 5,2.
-
Konstruktion
von Bibliotheken: Die gerichtete, Größen-selektierte cDNA wird durch
Zentrifugation gewonnen, in 70% EtOH gewaschen, getrocknet und in
30 ml 10 mM Tris-Cl,
pH 7,5, 1 mM EDTA resuspendiert. Die cDNAs werden durch Gelfiltration
durch eine MicroSpin S-300 HR (Pharmacia) Spinsäule nach den Anweisungen des
Herstellers entsalzen. Drei Testligationen werden durchgeführt in 10
ml Ligationspuffer (30 mM Tris-Cl,
pH 7,8, 10 mM MgCl2, 10 mM DTT, 0,5 mM ATP)
enthaltend 5 ml doppel-strängige
cDNA (Reaktionsröhrchen
#1 und #2), 15 Einheiten T4-Ligase (Promega) und 30 ng (Röhrchen #1),
40 ng (Röhrchen
#2) und 40 ng (Röhrchen
#3, die Vektorhintergrundkontrolle) von BstXI-NotI geschnittenem
pYES 2.0 Vektor. Die Ligationsreaktionen werden durch Inkubation
bei 16°C
für 12
Stunden, Erhitzen auf 70°C
für 20
Min. und Hinzufügen
von 10 ml Wasser zu jedem Röhrchen
durchgeführt.
1 ml von jeder Ligationsmischung wird in 40 ml elektrokompetente
E. coli DH10B Zellen (Bethesda research Laboratories) wie beschrieben
elektroporiert (Sambrook et al. (1989) Molecular cloning: A laboratory
manual, Cold Spring Harbor lab., Cold Spring Harbor, NY). Unter
Verwendung der optimalen Bedingungen wird eine Bibliothek in E.
Coli aufgebaut, die aus Vereinigungen (Pools) besteht. Jeder Pool
wird hergestellt, indem transformierte E. coli auf LB+Ampicillin-Agarplatten
ausgestrichen wurden, was 15.000–30.000 Kolonien/Platte nach
Inkubation bei 37°C
für 24
Stunden ergab. 20 ml LB+Ampicillin wird zu der Platte gegeben und
die Zellen wurden hierin suspendiert. Die Zellsuspension wird in einem
50 ml Röhrchen
für 1 Stunde
bei 37°C
geschüttelt.
Plasmid DNA wird von den Zellen nach Anweisung des Herstellers isoliert,
indem ein QIAGEN Plasmid Kit verwendet wird, und bei –20°C gelagert.
-
1
ml Aliquots der gereinigten Plasmid DNA (100 ng/ml) aus individuellen
Pools werden in S. cerevisiae W3124 durch Elektroporation (Becker
and Guarante (1991) Methods Enzymol. 194: 182–187) transformiert und die
Transformanten werden auf SC Agar, enthaltend 2% Glucose, ausplattiert
und bei 30°C
inkubiert.
-
Identifizierung positiver
Klone:
-
Die
Transformanten werden auf SC Agar enthaltend 0,1% AZCL-Galactan
(Megazyme, Australien) und 2% Galactose ausplattiert und für 3–5 Tage
bei 30°C
inkubiert.
-
Galactanase-positive
Kolonien werden als Kolonien identifiziert, die von einem blauen
Hof umgeben sind.
-
Isolierung eines cDNA-Gens
zur Expression in Aspergillus:
-
Eine
Galactanase-produzierende Hefekolonie wird in 20 ml YPD-Brühe in ein
50 ml Glasteströhrchen inokuliert.
Das Röhrchen
wird für
2 Tage bei 30°C
geschüttelt.
Die Zellen werden durch Zentrifugation für 10 Min. bei 3000 upm geerntet.
-
DNA
wird nach WO 94/14953 isoliert und in 50 ml Wasser gelöst. Die
DNA wird in E. coli durch Standardarbeitsverfahren transformiert.
Plasmid DNA wird aus E. coli isoliert, indem Standardarbeitsverfahren
verwendet werden, und durch Restriktionsenzymanalyse analysiert.
Das cDNA-Insert wird ausgeschnitten, indem geeignete Restriktionsenzyme
verwendet werden, und in einen Aspergillus-Expressionsvektor ligiert.
-
Transformation
von Aspergillus oryzae oder Aspergillus niger
-
Protoplasten
können
hergestellt werden, wie in WO 95/02043, S. 16, Zeile 21 – Seite
17, Zeile 12 beschrieben, was hierdurch durch Bezugnahme eingeschlossen
ist.
-
100 μl Protoplastensuspension
wird mit 5–25 μg der geeigneten
DNA in 10 μl
STC (1,2 M Sorbit, 10 mM Tris-HCl, pH = 7,5, 10 mM CaCl2)
gemischt. Die Protoplasten werden mit dem interessierenden Aspergillus-Vektor
gemischt. Die Mischung wird für
25 Minuten bei Raumtemperatur belassen. 0,2 ml 60% PEG 4000 (BDH
29576), 10 mM CaCl2 und 10 mM Tris-HCl,
pH 7,5 werden hinzugefügt
und sorgfältig
gemischt (zweimal) und schließlich
wird 0,85 ml der gleichen Lösung
hinzugefügt
und vorsichtig gemischt. Die Mischung wird für 25 Minuten bei Raumtemperatur
belassen, bei 2500 g für
15 Minuten geschleudert und das Pellet wird in 2 ml 1,2 M Sorbit
resuspendiert. Nach einer weiteren Sedimentation werden die Protoplasten
auf Minimalplatten (Cove, Biochem. Biophys. Acta 113 (1966) 51–56) ausgebreitet,
welche 1,0 M Saccharose, pH 7,0, 10 mM Acetamid als Stickstoffquelle
und 20 mM CsCl, um das Hintergrundwachstum zu inhibieren, enthalten.
Nach Inkubation für
4–7 Tage
bei 37°C
werden die Sporen aufgesammelt und, um Einzelkolonien zu erhalten,
ausgebreitet. Dieses Arbeitsverfahren wird wiederholt und Sporen
einer Einzelkolonie nach der zweiten Re-Isolation werden als eine
definierte Transformante gelagert.
-
Test auf A. oryzae Transformanten
-
Jede
der Transformanten wird in 10 ml YPM inokuliert (vgl. unten) und
vermehrt. Nach 2–5
Tagen Inkubation bei 30°C
wird der Überstand
entfernt. Die Galactanase-Aktivität wird bestimmt, indem 10 μl Überstand in
4 mm Durchmesser Löcher,
die in Agarplatten enthaltend 0,2% AZCL-Galactan (Megazyme, Australien) ausgestochen
wurden, aufgetragen wird. Die Galactanase-Aktivität wird dann
als blauer Hof bestimmt.
-
Fed Batch Fermentation:
-
Fed
Batch Fermentation wurde in einem Medium umfassend Maltodextrin
als Kohlenstoffquelle, Harnstoff als Stickstoffquelle und Hefeextrakt
durchgeführt.
Die Fed Batch Fermentation wurde durch Inokulieren einer Schüttelflaschenkultur
mit fraglichen A. oryzae Wirtszellen in einem Medium umfassend 3,5%
der Kohlenstoffquelle und 0,5% der Stickstoffquelle durchgeführt. Nach
24 Stunden Kultivierung bei pH 7,0 und 34°C wurde mit der kontinuierlichen
Bereitstellung von zusätzlichen
Kohlenstoff- und Stickstoffquellen begonnen. Die Kohlenstoffquelle
wurde als limitierender Faktor beibehalten und es wurde sichergestellt,
dass Sauerstoff in Überschuss
vorhanden war. Die Fed Batch Kultivierung wurde für 4 Tage
fortgesetzt.
-
Isolierung der DNA-Sequenz,
die in SEQ ID Nr. 1 gezeigt ist:
-
Der
für die
Galactanase kodierende Teil der DNA-Sequenz, die in SEQ ID Nr. 1
gezeigt ist, kodierend für
die Erfindungsgemäße Galactanase,
kann aus dem hinterlegten Organismus Saccharomyces cerevisiae DSM
9983 durch Extraktion der Plasmid DNA durch im Stand der Technik
bekannte Verfahren erhalten werden (Sambrook et al. (1989) Molecular
cloning: A laboratory manual, Cold Spring Harbor lab., Cold Spring
Harbor, NY).
-
Isolierung der DNA-Sequenz,
die in SEQ ID Nr. 3 gezeigt ist:
-
Der
Galactanase kodierende Teil der DNA-Sequenz, die in SEQ ID Nr. 3
gezeigt ist, kodierend für
die erfindungsgemäße Galactanase,
kann aus dem hinterlegten Organismus Saccharomyces cerevisiae DSM 9976
durch Extraktion der Plasmid DNA durch im Stand der Technik bekannte
Verfahren erhalten werden (Sambrook et al. (1989) Molecular cloning:
A laboratory manual, Cold Spring Harbor lab., Cold Spring Harbor, NY).
-
Medien
-
- YPD: 10 g Hefeextrakt, 20 g Pepton, H2O bis 900 ml. Autoklaviert, 100 ml 20% Glucose
(sterilfiltriert) hinzugefügt.
- YPM: 10 g Hefeextrakt, 20 g Pepton, H2O
bis 900 ml. Autoklaviert, 100 ml 20% Maltodextrin (sterilfiltriert)
hinzugefügt.
- 10fach Grundsalz (Basal salt): 75 g Hefe-Stickstoff-Basis, 113
g Bernsteinsäure,
68 g NaOH, H2O bis 1000 ml, sterilfiltriert.
- SC-URA: 100 ml 10 × Grundsalz,
28 ml 20% Casaminonsäure
ohne Vitamine, 10 ml 1% Tryptophan, H2O
bis 900 ml, autoklaviert, 3,6 ml 5% Threonin und 100 ml 20% Glucose
oder 20% Galactose hinzugefügt.
- SC-Agar: SC-URA, 20 g/l Agar hinzugefügt.
- SC-Variante Agar: 20 g Agar, 20 ml 10 × Grundsalz, H2O
bis 900 ml, autoklaviert
- AZCL-Galactan (Megazyme, Australien)
- PEG 4000 (Polyethylenglycol, Molekulargewicht = 4000) (BDH,
England)
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Klonieren und Expression
einer Galactanase aus Myceliophthora thermophila CBS Nr. 117.65
-
mRNA
wurde aus Myceliophthora thermophila, CBS Nr. 117.65 isoliert, in
Zelluloseenthaltendem unter Bewegung angezogen, um ausreichende
Belüftung
zu garantieren. Die Mycelien wurden nach 3–5 Tagen Wachstum geerntet,
sofort in flüssigem
Stickstoff gefroren und bei –80°C gelagert.
Eine Bibliothek von Myceliophthora thermophila CBS Nr. 117.65, enthaltend
ungefähr
9 × 105 einzelne Klone, wurde in E. coli mit einem Vektorhintergrund
von 1%, wie beschrieben, konstruiert. Plasmid DNA aus einigen der
Poole wurde in Hefe transformiert und 50–100 Platten enthaltend 250–400 Hefekolonien
wurden aus jedem Pool gewonnen.
-
Auf
SC-Agarplatten wurden Galactanase-positive Kolonien mit dem AZCL-Xylan-Assay
identifiziert und isoliert. Die cDNA Inserts wurden direkt aus den
Hefekolonien amplifizert und wie in dem Abschnitt Materialien und
Methoden vorstehend beschrieben, charakterisiert. Die DNA-Sequenz
der cDNA, die für
die Galactanase kodiert, wird in SEQ ID Nr. 1 gezeigt und die entsprechende
Aminosequenz wird in SEQ ID Nr. 2 gezeigt. In SEQ ID Nr. 1 definieren
die DNA-Nukleotide von Nr. 1-1050 die für die Galactanase kodierende
Region.
-
Die
cDNA kann aus dem Plasmid in DSM 9983gewonnen werden.
-
Die
gesamte DNA wurde aus einer Hefekolonie isoliert und die Plasmid
DNA wurde durch Transformation von E. coli, wie vorstehend beschrieben,
geborgen. Um die Galactanase in Aspergillus zu exprimieren wurde
die DNA mit geeigneten Restriktionsenzymen verdaut, auf einem Gel
größenfraktioniert
und ein Fragment, welches dem Galactanase-Gen entspricht, wurde
gereinigt. Das Gen wurde anschließend in pHD414 ligiert, mit
geeigneten Restriktionsenzymen verdaut, was zu dem Plasmid pA2G53
führte.
-
Nach
Amplifikation der DNA in E. coli wurde das Plasmid in Aspergillus
oryzae, wie vorstehend beschrieben, transformiert.
-
Test auf A. oryzae Transformanten
-
Jede
der Transformanten wurde, wie vorstehend beschrieben, auf Enzymaktivität getestet.
Einige der Transformanten zeigten Galactanase-Aktivität, die signifikant
größer war
als die des Aspergillus oryzae-Hintergrunds. Dies zeigt die effiziente
Expression der Galactanase in Aspergillus oryzae.
-
BEISPIEL 2
-
Eine
Homologiesuche mit einer DNA-Sequenz (gezeigt in SEQ ID Nr. 1),
kodierend für
eine erfindungsgemäße Galactanase,
wurde gegen Nukleotid- und Proteindatenbanken durchgeführt. Die
Homologiesuche zeigte, dass die ähnlichste
Galactanase eine β-1,4-Galactanase aus Aspergillus
aculeatus war.
-
Nach
dem Verfahren, das in "AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG" beschrieben wurde,
wurde die DNA-Homologie einer erfindungsgemäßen Galactanase (gegen die
meisten Galactanasen aus dem Stand der Technik) bestimmt, indem
das Computerprogramm GAP verwendet wurde. Die erfindungsgemäße Galactanase
hat nur 59% DNA-Homologie zu der Beta-1,4-Galactanase aus Aspergillus
aculeatus (WO 92/13945). Dies zeigt, dass die erfindungsgemäße Galactanase
in der Tat unterschiedlich von allen bekannten Galactanasen ist.
-
Beispiel 3:
-
Reinigung von rekombinanten
Galactanasen aus M. thermophilum.
-
Der
Kulturüberstand
aus der Fermentation von Aspergillus oryzae, welcher das rekombinante
Enzym exprimiert, wurde zentrifugiert und durch einen 0,2 μm Filter
gefiltert, um die Mycelien zu entfernen. 250 ml des gefilterten Überstandes
wurde in einer Filtron Ultracette oder einem Amicon Ultrafiltrationsgerät mit einer
10 kDa Membran ultrafiltriert und gleichzeitig wurde der Puffer
zu 25 mM Tris-HCl pH 8,0 gewechselt, in zwei aufeinander folgenden
Runden Ultrafiltration in demselben Gerät. Die resultierende 40 ml
Probe wurde bei 1,5 ml/Min. auf eine Pharmacia HR16/20 Fast Flow
Q Sepharose Anionenaustausch-Säule
geladen, welche mit 25 mM Tris-HCl pH 8,0 equilibriert worden war.
Nachdem die Probe aufgetragen worden war, wurde die Säule mit
zwei Säulenvolumen
25 mM Tris-HCl pH 8,0 gewaschen und gebundene Proteine wurden mit
einem linear ansteigenden NaCl-Gradienten von 0 bis 0,5 M NaCl in
25 mM Tris-HCl pH 8,0 eluiert. Die Fraktionen wurden auf AZCL-Galactan
auf Galactanase-Aktivität
getestet und die Fraktionen, die die Aktivität enthielten, wurden vereinigt.
-
Die
M. thermophilum Galactanase wurde nicht auf der Säule zurückbehalten
und die Waschfraktion aus dem Anionenaustauschschritt wurde gesammelt
und konzentriert und der Puffer zu 10 mM Natriumcitrat pH 4,0 gewechselt.
Dieses Material wurde bei 1,5 ml/Min. auf eine Pharmacia HR16/20
Fast Flow S Sepharose Kationenaustausch-Säule
geladen, welche mit 10 mM Natriumcitrat pH 4,0 equilibriert worden
war. Nachdem die Probe aufgetragen worden war, wurde die Säule mit
zwei Säulenvolumen
des gleichen Puffers gewaschen und gebundene Proteine wurden mit
einem linearen NaCl-Gradienten von 0 bis 0,35 M NaCl in 10 mM Natriumcitrat
pH 4,0 eluiert. Die Galactanase-Aktivität eluierte bei ungefähr 0,1 M
NaCl und die die Aktivität
enthaltenden Fraktionen wurden auf einem Filtron Macrosep 10 kDa
Ultrafiltrationsgerät
auf 500 μl
konzentriert. 450 μl
wurde bei 0,5 ml/Min. auf eine Pharmacia HR10/30 Supderdex 75 Gelfiltrationssäule geladen
und die Proteine wurden bei 0,5 ml/Min. mit 0,25 M Ammoniumacetat
pH 5,5 eluiert. Die M. thermophilum Galactanase wurde in elektrophoretisch
reiner Form von der Säule
eluiert.
-
Die
Proteinkonzentration wird durch Verwenden des "Bio-Rad Protein Assays" entsprechend den Empfehlungen
der Hersteller (Bio-Rad Laboratories GmbH) bestimmt.
-
BEISPIEL 4
-
Charakterisierung von
rekombinanten Galactanasen aus M. thermophilum.
-
Das
Molekulargewicht und der isoelektrische Punkt der Enzyme wurden,
wie in WO 94/21785 beschrieben, bestimmt.
-
Die
Aktivitäten
der Enzyme wurden entweder durch Freisetzung von reduzierenden Zuckern
aus Lupinen-Galactan (MegaZyme, Australien) oder durch die Freisetzung
von blauem Farbstoff aus AZCL-Kartoffel-Galactan (MegaZyme, Australien)
gemessen.
-
0,5
ml 0,4%-iges AZCL-Kartoffel-Galactan wurde mit 0,5 ml 0,1 M Citrat/Phosphatpuffer
von optimalem pH gemischt und 10 μl
einer geeignet verdünnten
Enzymlösung
wurde hinzugefügt.
Die Inkubationen wurden in Eppendorf Thermomixern für 15 Minuten
bei 30°C
durchgeführt
(wenn nicht anders angegeben) vor der Hitze-Inaktivierung der Enzyme
bei 95°C
für 20
Minuten. Die Enzym-Inkubationen wurden dreifach durchgeführt und
eine Blindprobe wurde hergestellt, bei welcher das Enzym hinzugefügt, aber
unverzüglich
inaktiviert wurde. Nach Zentrifugation wurde die Absorptionsfähigkeit
des Überstandes
in Mikrotiterplatten bei 620 nm gemessen und der Blindprobenwert
wurde abgezogen.
-
0,5%-Lösungen von
Lupinen-Galactan wurden in 0,1 M Citrat/Phosphat mit optimalem pH
(wenn nicht anders angegeben) hergestellt, 10 μl von geeignet verdünnter Enzymlösung wurde
zu 1 ml Substrat hinzugefügt
und die Inkubationen wurden bei 30°C über 15 Minuten, vor der Hitzeinaktivierung
bei 95°C
für 20
Minuten, durchgeführt.
Die reduzierenden Zucker wurden durch eine Reaktion, in Mikrotiterplatten
mit einem PHBAH-Reagenz umfassend 0,15 g Parahydroxybenzoesäurehydrazid
(Sigma H-9882), 0,50 g Kaliumnatriumtartrat (Merck 8087) und 2%
NaOH-Lösung
bis zu 10,0 ml, bestimmt. Die Ergebnisse der Blindproben wurden
abgezogen. Galactose wurde als Standard verwendet.
-
pH-
und Temperatur-Optima wurden auf AZCL-Galactan gemessen. 0,1 M Citrat/Phosphatpuffer
von pH (2,5, 3,0, 3,5, 4,0, 4,5, 5,0, 5,5, 6,0, 6,5, 7,0, 7,5, 8,0,
8,5, 9,0, 9,5, 10,0) wurden zur Bestimmung des pH-Optimums verwendet.
Um das Temperatur-Optimum
zu bestimmen wurden 0,1 M Citrat/Phosphatpuffer bei optimalem pH
für eine
Reaktion für
15 Minuten bei unterschiedlichen Temperaturen verwendet.
-
Der
Km und die spezifische Aktivität
wurden gefunden, indem Inkubationen mit Lupinen-Galactan-Konzentrationen (S), die von
0,025 bis 1,5% reichten durchgeführt
wurden und durch Messen der produzierten reduzierenden Zucker, dann
Kalkulieren der Reaktionsgeschwindigkeit (v), Abbilden S/v als eine
Funktion von S, Durchführen
einer linearen Regressions-Analyse, Finden der Steigung (= 1/Vmax)
und des Abschnitts (Km/Vmax) und Kalkulieren des Km und der spezifischen
Aktivität
(= Vmax/E), wobei E die Menge des zugefügten Enzyms ist.
Enzym | M.
thermophilum |
MW | 42
kDA |
pI | 7,8 |
pH-Optimum | 6,0 |
Temperatur-Optimum | 70°C |
Km
(% Galactan) | 0,5–0,9 |
Spezifische
Aktivität | |
(μmol/min/mg) | 800–1200 |
-
Aminoterminale Sequenz
-
Die
aminoterminale Analyse wurde bestimmt, indem Edman-Abbau mit der
Applied Biosystem-Ausrüstung
verwendet wurde (ABI 473A Proteinsequenzierer, Applied Biosystem,
USA), durchgeführt
wie durch den Hersteller beschrieben.
-
N-terminale Sequenz(en):
-
Für die erfindungsgemäße Galactanase,
welche die Aminosequenz, die in SEQ ID NR 2 gezeigt ist, aufweist,
ist die N-terminale Sequenz:
- N-terminal Ala-Leu-Thr-Tyr-Arg-Gly-Val-
-
Die
N-terminale Amino Ala ist Position 19 in SEQ ID NR 2. Dies zeigt,
dass an Position 19 in SEQ ID Nr. 2 das reife erfindungsgemäße Galactanaseenzym
beginnt.
-
Folglich
ist die reife Sequenz von 19-350 in SEQ ID NR. 2.
-
BEISPIEL 5
-
Klonieren und Expression
einer Galactanase aus Humicola insolens 1800
-
mRNA
wurde aus Humicola insolens DSM 1800 isoliert, welcher in einem
Mais-Gries-(maize
grits) enthaltenden Fermentationsmedium unter Bewegung angezogen
worden war, um ausreichende Belüftung
zu garantieren. Die Mycelien wurden nach 3–5 Tagen Wachstum geerntet,
sofort in flüssigem
Stickstoff gefroren und bei –80°C gelagert.
Eine Bibliothek von Humicola insolens DSM Nr. 1800, bestehend aus
ungefähr
9 × 105 einzelnen Klonen, wurde in E. coli mit
einem Vektorhintergrund von 1% wie beschrieben konstruiert. Plasmid
DNA von einigen der Poole wurde in Hefe transformiert und 50–100 Platten
enthaltend 250–400
Hefekolonien wurden aus jedem Pool gewonnen.
-
Galactanase-positive
Kolonien wurden auf SC-Agarplatten mit dem AZCL-Xylan-Assay identifiziert und
isoliert. Die cDNA Inserts wurden direkt aus den Hefekolonien amplifiziert
und wie in dem Abschnitt Materialien und Methoden vorstehend beschrieben
charakterisiert. Die DNA-Sequenz der cDNA, die für die Galactanase kodiert,
wird in SEQ ID Nr. 3 gezeigt und die korrespondierende Aminosequenz
wird in SEQ ID Nr. 4 gezeigt.
-
Die
cDNA kann aus dem Plasmid in DSM 9976 gewonnen werden.
-
Gesamt-DNA
wurde aus einer Hefekolonie isoliert und die Plasmid DNA wurde durch
Transformation von E. coli wie vorstehend beschrieben, geborgen.
Um die Galactanase in Aspergillus zu exprimieren wurde die DNA mit
geeigneten Restriktionsenzymen verdaut, auf einem Gel größenfraktioniert
und ein Fragment, welches dem Galactanase-Gen entspricht, wurde
gereinigt. Das Gen wurde anschließend in pHD414 ligiert, mit
geeigneten Restriktionsenzymen verdaut, was zu dem Plasmid pA2G51
führte.
-
Nach
Amplifikation der DNA in E. coli wurde das Plasmid in Aspergillus
oryzae, wie vorstehend beschrieben, transformiert.
-
Test auf A. oryzae Transformanten
-
Jede
der Transformanten wurde, wie vorstehend beschrieben, auf Enzymaktivität getestet.
Einige der Transformanten zeigten Galactanase-Aktivität, die signifikant
größer war
als die des Aspergillus oryzae-Hintergrunds. Dies zeigt die effiziente
Expression der Galactanase in Aspergillus oryzae.
-
BEISPIEL 6
-
Eine
Homologiesuche mit einer DNA-Sequenz (gezeigt in SEQ ID Nr. 3),
kodierend für
eine erfindungsgemäße Galactanase,
wurde gegen Nukleotid- und Proteindatenbanken durchgeführt. Die
Homologiesuche zeigte, dass die ähnlichste
Galactanase ein β-1,4-Galactanase aus Aspergillus
aculeatus war.
-
Nach
dem Verfahren, das in "AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG" beschrieben wurde,
wurde die DNA-Homologie einer erfindungsgemäßen Galactanase gegenüber den
meisten Galactanasen aus dem Stand der Technik bestimmt, indem das
Computerprogramm GAP verwendet wurde. Die erfindungsgemäße Galactanase
hatte nur 55% DNA-Homologie zu der β-1,4-Galactanase aus Aspergillus
aculeatus (WO 92/13945). Dies zeigt, dass die erfindungsgemäße Galactanase
in der Tat verschieden von allen bekannten Galactanasen ist.
-
Beispiel 7
-
Reinigung von rekombinanten
Galactanasen aus H. insolens
-
Die
Kulturüberstände aus
der Fermentation von Aspergillus oryzae, welcher die rekombinanten
Enzyme exprimiert, wurden zentrifugiert und durch einen 0,2 μm Filter
gefiltert, um die Mycelien zu entfernen. 250 ml des gefilterten Überstandes
wurden in einer Filtron Ultracette oder einem Amicon Ultrafiltrationsgerät mit einer
10 kDa Membran ultrafiltriert und gleichzeitig wurde der Puffer
zu 25 mM Tris-HCl pH 8,0 gewechselt, in zwei aufeinanderfolgenden
Runden Ultrafiltration in demselben Gerät. Die resultierende 40 ml
Probe wurde bei 1,5 ml/Min. auf eine Pharmacia HR16/20 Fast Flow
Q Sepharose Anionenaustausch-Säule
geladen, welche mit 25 mM Tris-HCl pH 8,0 equilibriert worden war.
Nachdem die Probe aufgetragen worden war, wurde die Säule mit
zwei Säulenvolumen
25 mM Tris-HCl pH 8,0 gewaschen und gebundene Proteine wurden mit
einem linear ansteigenden NaCl-Gradienten von 0 bis 0,5 M NaCl in
25 mM Tris-HCl pH 8,0 eluiert. Die Fraktionen wurden auf AZCL-Galactan
auf Galactanase-Aktivität
getestet und die Fraktionen, die die Aktivität enthielten, wurden vereinigt.
-
Die
H. insolens Galactanase wurde auf der Säule zurückgehalten und wurde mit NaCl
in elektrophoretisch reiner Form eluiert.
-
Die
Proteinkonzentration wird durch Verwenden des "Bio-Rad Protein Assay" nach Empfehlung
der Hersteller (Bio-Rad Laboratories GmbH) bestimmt.
-
BEISPIEL 8
-
Charakterisierung von
rekombinanten Galactanasen aus H. insolens
-
Das
Molekulargewicht und der isoelektrische Punkt der Enzyme wurde wie
in WO 94/21785 beschrieben, bestimmt.
-
Die
Aktivitäten
der Enzyme wurden entweder durch die Freisetzung von reduzierenden
Zucker aus Lupinen-Galactan (MegaZyme, Australien) oder durch die
Freisetzung von blauem Farbstoff aus AZCL-Kartoffel-Galactan (MegaZyme,
Australien) gemessen.
-
0,5
ml 0,4%-iges AZCL-Kartoffel-Galactan wurde mit 0,5 ml 0,1 M Citrat/Phosphatpuffer
von optimalem pH gemischt und 10 μl
einer geeignet verdünnten
Enzymlösung
wurde hinzugefügt.
Die Inkubationen wurden in Eppendorf Thermomixern für 15 Minuten
bei 30°C
durchgeführt
(wenn nicht anders angegeben) vor der Hitze-Inaktivierung des Enzyms
bei 95°C
für 20
Minuten. Die Enzyminkubationen wurden dreifach durchgeführt und
eine Blindprobe wurde hergestellt, bei welcher das Enzym hinzugefügt, aber
unverzüglich
inaktiviert wurde. Nach Zentrifugation wurde die Absorption des Überstandes
in Mikrotiterplatten bei 620 nm gemessen und der Blindproben-Wert
wurde abgezogen.
-
0,5%
Lösungen
von Lupinen-Galactan wurden in 0,1 M Citrat/Phosphat mit optimalem
pH (wenn nicht anders angegeben) hergestellt, 10 μl von geeignet
verdünnter
Enzymlösung
wurde zu 1 ml Substrat hinzugefügt
und die Inkubationen wurden bei 30°C für 15 Minuten, vor Hitzeinaktivierung
bei 95°C
für 20
Minuten, durchgeführt.
Die reduzierenden Zucker wurden durch eine Reaktion, in Mikrotiterplatten
mit einem PHBAH-Reagenz umfassend 0,15 g Parahydroxybenzoesäurehydrazid
(Sigma H-9882), 0,50 g Kalium-Natriumtartrat (Merck 8087) und 2%
NaOH-Lösung
bis zu 10,0 ml, bestimmt. Die Ergebnisse der Blindproben wurden
abgezogen. Galactose wurde als Standard verwendet.
-
pH-
und Temperatur-Optima wurden auf AZCL-Galactan gemessen. 0,1 M Citrat/Phosphatpuffer
von pH (2,5, 3,0, 3,5, 4,0, 4,5, 5,0, 5,5, 6,0, 6,5, 7,0, 7,5, 8,0,
8,5, 9,0, 9,5, 10,0) wurden zur Bestimmung des pH-Optimums verwendet.
Um das Temperatur- Optimum
zu bestimmen, wurden 0,1 M Citrat/Phosphatpuffer bei optimalem pH
für eine
Reaktion für
15 Minuten bei unterschiedlichen Temperaturen verwendet.
-
Der
Km und die spezifische Aktivität
wurden gefunden, indem Inkubationen mit Lupinen-Galactan-Konzentrationen (S), die von
0,025 bis 1,5% reichten durchgeführt
wurden und durch Messen der produzierten reduzierenden Zucker, dann
Kalkulieren der Reaktionsgeschwindigkeit (v), Abbilden S/v als eine
Funktion von S, Durchführen
einer linearen Regressions-Analyse, Finden der Steigung (= 1/Vmax)
und des Abschnitts (Km/Vmax) und Kalkulieren des Km und der spezifischen
Aktivität
(= Vmax/E), wobei E die Menge des hinzugefügten Enzyms ist.
Enzym | H.
insolens |
MW | 44
kDa |
pI | 8,5 |
pH-Optimum | 7,5 |
Temperatur-Optimum | 60°C |
Km
(% Galactan) | 0,7–1,0 |
Spezifische
Aktivität | |
(μmol/min/mg) | 475–575 |
-
Aminoterminale
Sequenz
-
Die
aminoterminale Analyse wurde bestimmt, indem Edman-Abbau mit der
Applied Biosystem Ausstattung verwendet wurde (ABI 473A Proteinsequenzierer,
Applied Biosystem, USA), durchgeführt wie durch den Hersteller
beschrieben.
-
N-terminale Sequenz(en):
-
Für die erfindungsgemäße Galactanase,
die die Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NR 4 gezeigt ist, aufweist, ist die N-terminale Sequenz:
- N-terminal Leu-Gln-Tyr-Lys-Gly-Val-Asp-
-
Die
N-terminale Amino Gln ist Position 19 in SEQ ID NR 4. Dies zeigt,
dass das reife erfindungsgemäße Galactanaseenzym
bei Position 19 in SEQ ID Nr. 4 beginnt.
-
Folglich
ist die reife Sequenz von 19-349 in SEQ ID Nr. 4.
-
BEISPIEL 9
-
Der Effekt von Galactanase
auf Tierfutter:
-
Die
in diesem Experiment verwendete Galactanase war die aus H. insolens
gewonnene erfindungsgemäße Galactanase
und wurde, wie in Beispiel 7 beschrieben, gereinigt.
-
Die
in diesem Experiment verwendete Lactase war eine kommerzielle Lactase,
die Sumilact L (Shinnihon Japan) genannt wird.
-
Männliche
Wistar-Ratten (66–68
g) wurden in Gruppen von 5 eingeteilt, wobei das Durchschnittsgewicht
der Behandlungen nicht über ± 0,5 g
hinausging. Ratten wurden in individuellen Stoffwechselkäfigen mit separater
Sammlung von Urin und Fäkalien
gehalten. Der experimentelle Zeitraum wird in einen 4-Tage-Akklimatisierungszeitraum,
in dem den Ratten erlaubt wird, sich an die Käfige und das Futter zu gewöhnen und
einen 4-tägigen Bilanzierungszeitraum
unterteilt, in dem Fäkalien
und Urin täglich
gesammelt werden.
-
Zehn
g DM (Dry matter, Trockenmasse) werden pro Tag pro Tier gefüttert. Die
Ernährung
umfasste 600 g/kg Lupin und 400 g/kg einer N-freien Mischung (8,9%
Rohrzucker, 5,2% Zellulosepulver, 5,2% pflanzliches Öl, 80,7%
Maisstärke)
Vitamine, Mineralien und 1,2 g DL-Methionin. Methionin wird hinzugefügt, um den Appetit
zu stimulieren, da Lupinen sehr gering in Schwefel-enthaltenden
Aminosäuern
sind. Die Ratten werden einmal täglich
zur selben Zeit gefüttert.
-
Am
Ende jedes experimentellen Zeitraums werden die Tiere einzeln gewogen
und mit CO2 getötet.
-
Der
Trockenmasse-Gehalt der Diät
und der Fäkalien
wurde durch Lyophilisierung bestimmt.
-
Der
Stickstoff-Gehalt der Ernährungs-,
Urin- und Fäkalienproben
wurde durch die Kjeltec-Verfahren des
Verdaus, der Destillation und der Titration bestimmt.
-
Die
Ergebnisse der Studie, bestimmt als die echte Verdaubarkeit und
die DM-Verdaubarkeit
wird in Tabelle 1 gezeigt. Nachstehend:
-
Die
Dosis ist in g Galactanase oder Lactase-Zubereitung/kg Lupin in
der Ernährung
angegeben.
-
BEISPIEL 10
-
Isolation eines PCR-Fragmentes
spezifisch für
ein Galactanase-Gen eines Stammes der Ordnung Sordariales:
-
Es
wurden zwei Aminosäuremotive
in den Aminosäuresequenzen
der zwei Galactanasen (welche die Aminosäuresequenzen gezeigt in SEQ
ID Nr. 2 und 4 aufweisen), die aus Sordariales erhalten worden waren, identifiziert;
- a) Ser(S)-Asp(D)-Thr(T)-Trp(W)-Ala(A)-Asp(D)-Pro(P)-Ala(A)-His(H)
(Pos. 101-109 in SEQ ID 2, und Pos. 100-108 in SEQ ID 4);
- b) Phe(F)-Tyr(Y)-Trp(W)-Glu(E)-Pro(P)-Ala(A)-Trp(W)-Ile(I) (Pos.
312-319 in SEQ ID 2, und Pos. 311-318 in SEQ ID 4);
-
Eine
Computeranalyse in der SWISS-PROT Aminosäuredatenbank wurde durchgeführt, um
zu untersuchen, ob die zwei vorstehend genannten Motive bereits
im Stand der Technik existierten.
-
Keines
der zwei Motive wurde identifiziert, was natürlich auch zeigt, dass diese
Motive nicht im Stand der Technik von Pilzgalactanase-Aminosäuresequenzen
aus Aspergillus acuelatus (WO 92/13945) existieren.
-
Degenerierte
PCR-DNA-Primer wurden hergestellt, basierend auf den vorstehend
genannten zwei Motiven,
- a) "5'-CTA
TTC GGA TCC AG(C/T) GA(C/T) AC(A/C) TGG GC(G/C) GA(C/T) CC(G/T)
GC(G/T) C-3'" [SEQ ID NO 5] der
Strang Primer;
- b) "5'-CTA ATG TCT AGA
(A/G)AT CCA (A/G/C/T)GC (A/G/C/T)GG (C/T)TC CCA (A/G)TA AAA-3'" [SEQ ID NO 6] der Gegenstrang Primer.
(Die
fettgedruckten Sequenzen sind Linker Seq., um die Klonierung des
PCR-Fragments zu
ermöglichen).
-
3
einzelne PCR-Amplifikationen wurden mit den vorstehenden Primern
und mit der cDNA-Bibliothek aus Aspergillus acuelatus CBS 101.43,
Myceliophthora thermophila CBS Nr. 117,65 und Humicola insolens DSM
1800 durchgeführt.
Ungefähr
10 ng DNA wurde als Template-DNA in jeder der 3 PCR-Reaktionen verwendet.
-
Die
cDNA-Bibliothek aus Myceliophthora thermophila CBS Nr. 117.65 und
Humicola insolens DSM Nr. 1800 wurden, wie hierin beschrieben, hergestellt.
Die cDNA-Bibliothek aus Aspergillus acuelatus CBS 101.43 wurde,
wie in WO 92/13945 beschrieben, hergestellt.
-
Der
Tag-Start Kit von Clontech wurde nach dem Protokoll der Hersteller
verwendet. Die Primerkonzentrationen waren für beide vorstehenden Primer
0,5 mM. Zur Amplifikation wurde Touch Down-PCR verwendet (Don, R.
H. et al. (1991), Nucleic Acids Res. 19: 4008). Zuerst wurde die
DNA für
3 Min. bei 95°C
denaturiert, dann wurden zwei Zyklen jeweils bei den folgenden Annealing-Temperaturen
durchgeführt:
60°C, 59°C, 58°C, 57°C, 56°C, 55°C, 54°C, 53°C, 52°C und 51°C mit jeweils
einer Annealing-Zeit von einer Min. Vor dem Annealing wurde die
Inkubation für
eine Min. auf 95°C
erhitzt und nach dem Annealing wurde die Verlängerung für 30 Sek. bei 72°C durchgeführt. Zyklen
21 bis 35 wurden wie folgt durchgeführt: Denaturierung eine Min.
bei 95°C,
Annealing eine Min. bei 50°C
und Verlängerung
für 30
Sek. Bei 72°C.
-
Aus
jeder der zwei einzelnen PCR-Reaktionen, durchgeführt mit
Myceliophthora thermophila CBS Nr. 117.65 und Humicola insolens
DSM Nr. 1800 DNA als Template-DNA,
wurde eine PCR-Bande von ungefähr 700
bp erhalten, wobei in der PCR-Reaktion mit Aspergillus acuelatus
CBS 101.43 DNA als Template keine spezifische PCR-Bande erhalten
wurde.
-
Dies
zeigt, dass die vorstehend identifizierten zwei Motive und die entsprechend
abgeleiteten degenerierten Primer spezifisch für die Galactanasen aus Sordariales
sind.
-
Es
wird zurzeit angenommen, dass es möglich ist, andere Galactanasen
aus einem Stamm des Genus Sordariales zu klonieren z.B. durch Verwenden
jedes der zwei vorstehend generierten PCR-Fragmente als Sonde in
einem Standard-Hybridisierungs-Klonierungsverfahren.
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