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Die
Erfindung betrifft Gentransportvehikel, welche Nukleinsäure-Moleküle umfassen,
die für Apoptose-induzierende
Proteine VP2 und/oder eine Apoptin-(VP3)-artige Aktivität codieren.
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Außerdem betrifft
die Erfindung Antitumor-Therapien und die Diagnose von Krebs. Die
Infektion verschiedener humaner Tumorzellen mit den Gentransportvehikeln
der Erfindung wird zur Herbeiführung
einer Apoptose in Tumorzellen und einer viel reduzierteren Apoptose,
sofern überhaupt,
in normalen diploiden, nicht-transformierten/nicht-malignen Zellen
führen.
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In
vitro induzierte die Expression des vom Hühneranämie-Virus (CAV) stammenden
Proteins Apoptin (VP3) in transformierten Hühnerzellen eine Apoptose (Noteborn
et al. 1994, Noteborn und Koch, 1995). Die Apoptose ist durch ein
Schrumpfen der Zellen, eine Segmentierung des Kerns, die Kondensation
und Spaltung der DNA in Fragmente von der Größe einer Domäne, in den
meisten Zellen gefolgt von internukleosomaler Degradation, gekennzeichnet.
Schließlich
fragmentieren die apoptotischen Zellen zu membranumschlossenen apoptotischen
Körpern,
die durch benachbarte Zellen schnell phagozytiert werden. Daher
bewirkt eine Apoptose viel weniger Gewebezerstörung als eine Nekrose, die nicht-physiologische
Art von Zelltod (Wyllie et al., 1980, Arends und Wyllie, 1991, und
White, 1996).
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Apoptin
ist ein kleines Protein von lediglich 121 Aminosäuren Länge, das ziemlich basisch und Prolin-,
Serin- und Threonin-reich ist (Noteborn et al. 1991). In den analysierten
transformierten Hühnerzellen,
und all jenen, die eine Apoptin-induzierte Apoptose vollziehen,
ist Apoptin ausschließlich
innerhalb des Zellkerns lokalisiert. Eine Verkürzung der C-terminalen Basenabfolge
des Apoptins führt
zu einer verminderten nuklea ren Lokalisation und einer signifikant
reduzierten apoptotischen Aktivität (Noteborn et al., 1994).
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Apoptin,
und andere Proteine mit einer Apoptin-artigen Aktivität, können ebenfalls
eine Apoptose in humanen malignen und transformierten Zelllinien hervorrufen,
doch nicht in untransformierten humanen Zelllinien. Wir haben festgestellt,
dass die Apoptin-induzierte Apoptose in Abwesenheit von funktionellem
p53 auftritt (Zhuang et al., 1995a) und nicht durch Bcl-2 BCR-ABL
(Zhuang et al., 1995), das Bcl-2-assoziierte Protein BAG-1 und das
Kuhpocken-Protein CrmA (Noteborn, 1996) blockiert werden kann. In
vitro versagt das Apoptin beim Induzieren des programmierten Zelltods
in normalen lymphoiden, dermalen, epidermalen, endothelialen und glatten
Muskelzellen. Werden normale Zellen allerdings transformiert, so
werden sie empfänglich
für eine
Apoptose durch Apoptin oder andere Proteine mit Apoptin-artiger
Aktivität.
Eine Langzeit-Expression
von Apoptin in normalen humanen Fibroblasten zeigte, dass Apoptin
keine toxische oder transformierende Aktivität in diesen Zellen aufweist.
In normalen Zellen wurde Apoptin hauptsächlich im Zytoplasma gefunden,
wohingegen es in transformierten oder malignen Zellen, z.B. durch
Hyperplasie, Metaplasie oder Dysplasie charakterisierten Zellen,
im Kern lokalisiert war, was nahelegt, dass die Lokalisiation des Apoptin
mit seiner Aktivität
in Verbindung steht (Danen-Van Oorschot et al., 1997, Noteborn 1996).
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Die
Apoptose ist ein aktiver und programmierter physiologischer Prozess
zur Eliminierung überflüssiger,
veränderter
oder maligner Zellen (Earnshaw, 1995). Der apoptotische Prozess
kann durch eine Vielzahl regulatorischer Reize ausgelöst werden
(Wyllie, 1995, und White, 1996). Veränderungen bei der Zellüberlebensrate
spielen eine wichtige Rolle in der Humanpathogenese, z.B. der Krebsentwicklung,
welche durch eine vermehrte Zellwucherung, aber auch durch verminderten
Zelltod bewirkt wird (Kern, et al., 1994). Von einer Vielfalt chemotherapeutischer
Verbindungen und der Bestrahlung wurde gezeigt, dass sie eine Apoptose
in Tumorzellen induzieren, in vielen Fällen über Wildtyp-p53 (Thompson 1995,
Bellamy et al., 1995, Steller, 1995).
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Viele
Tumoren nehmen jedoch während
ihrer Entwicklung eine Mutation in p53 an, was oftmals mit einer
schlechten Reaktion auf die Krebstherapie korreliert (Hooper, 1994).
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Bei
verschiedenen (leukämischen)
Tumoren ist ein hoher Expressionsgrad des protoonkogenen Bcl-2 mit
einer starken Resistenz gegenüber
verschiedenen Apoptoseinduzierenden chemotherapeutischen Mitteln
verbunden (Hockenberry, 1994, Kerr et al., 1994, und Sachs und Lotem,
1993).
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Daher
kann Apoptin ein potenzieller Kandidat für die Zerstörung von Tumorzellen, oder
anderen durch Hyperplasie, Metaplasie oder Dysplasie gekennzeichneten
Zelten, werden, die resistent gegenüber der (chemo)therapeutischen
Induktion der Apoptose aufgrund des Fehlens des funktionellen p53 und
einer (Über)-Expression
von Bcl-2 und anderen Apoptose-inhibierenden Agentien geworden sind. Die
Tatsache, dass Apoptin in normalen nicht-transformierten Humanzellen
keine Apoptose induziert, zumindest nicht in vitro, legt nahe, dass
eine toxische Wirkung der Apoptinbehandlung in vivo sehr gering sein
könnte.
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Bisher
wird die Expression des Apoptin in Tumorzellen jedoch unter Anwendung
einer transienten Transfektion von Gewebekulturzellen vorgenommen. Der
Nachteil dieser Expressionsmethode besteht in dem sehr geringen
Prozentsatz an Zellen, der Apoptin unter in vitro-Umständen exprimieren
kann. In vivo werden die angewendeten Transfektionsmethoden mühsam und
nicht effizient sein, sofern überhaupt möglich, und
werden in keinster Weise zu einer wirksamen Behandlung von Krebs
beitragen.
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Adenovirus
kann von humanen Adenoviren (Ads) hergeleitet werden, bei denen
es sich um hüllenlose
icosaedrische DNA-Viren handelt. Das Genom besteht aus einem linearen,
doppelsträngigen DNA-Molekül von etwa
36 kb, das invertierte terminate Repititionen trägt (Horvitz, 1990). Die Serotypen, die
zur Vektor-Entwicklung verwendet worden sind (Ad2 und Ad5), sind
nicht mit einer schweren Pathologie beim Menschen verbunden (Horvitz,
1990). Das Virus ist extrem effizient beim Einführen seiner DNA in die Wirtszelle.
Ads kann eine breite Vielzahl sich teilender und nicht-teilender
Zellen eines breiten Bereichs von Spezies infizieren, und das Virus
kann in großen
Mengen relativ einfach hergestellt werden. Im Gegensatz zu Retroviren
integriert sich Ads nicht in das Wirtszellgenom. Alle derzeit verwendeten
rAdVs weisen eine Deletion in der EI-Region auf, wo neue DNA eingeführt werden
kann. Die EL-Deletion macht das rekombinante Virus replikationsdefekt
(Stratford-Perricaudet und Perricaudet, 1991). Einerseits bietet dies
ein wesentliches Sicherheitsmerkmal: das rAdV kann nicht an Humanzellen
in Abwesenheit von EIA-Proteinen replizieren. So kann das rAdV seine genetische
Information in eine menschliche Zelle transportieren, doch wird
dies nicht zu einer lytischen oder produktiven Infektion führen. Andererseits
stellt dies ein Problem für
die Herstellung dieser Vektoren dar. Allerdings brauchen die EI-Funktionen
nicht notwendigerweise durch den Vektor selbst codiert zu werden.
Sie können
auch in trans, in speziellen Helferzellen, die die EI-Gene exprimieren,
bereitgestellt werden. Auf die Infektion oder Transfektion dieser Helferzellen
mit einem EI-deletierten Ad-Vektor hin werden die zellulären EI-Proteine
die Replikation des rAdV komplementieren, was zur Produktion von rAdV-Nachkommen
führt.
Ad-Helferzellen müssen von
humanem Ursprung sein und müssen
die AdE1-Region enthalten und exprimieren, d.h. Ad-transformierte
Humanzellen wie die Zelllinie 293 (Graham und Prevec, 1991), die
911-Zelllinie (Fallaux, et al., 1996) und die PER.C6-Zelllinie (Fallaux, 1996).
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Die
Erfindung stellt nun ein Gentransportvehikel (oder Vektor) bereit,
welches die Nutzung der Merkmale des Antitumoragens Apoptin, oder
anderer Proteine mit Apoptinartiger Aktivität, für die Krebstherapie über die
Anwendung der Gentherapie, oder für die Behandlung von durch
Hyperplasie, Metaplasie oder Dysplasie gekennzeichneten Malignitäten ermöglicht.
Solch ein Gentransportvehikel, welches ein unabhängig infektiöser Vektor
ist, kann zum Beispiel ein Virus oder ein Liposom oder ein Polymer
oder ähnliches
sein, welches aus sich selbst heraus infizieren oder in irgendeiner
anderen Weise genetische Information zu beispielsweise Tumorzellen,
die behandelbar sind, transportieren kann. Die genetische Information
umfasst ein Nukleinsäure-Molekül, das für die Apoptin-artige
Aktivität
codiert. Die Erfindung stellt auch ein Gentransportvehikel bereit,
das hinsichtlich seiner Expressionskapazität der Apoptin-artigen Aktivität stark
vergrößert worden
ist. Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass das Verändern
von flussaufwärts
gelegenen nicht-codierenden Nukleinsäuresequenzen, die innerhalb
der Translationsinitiationsstelle liegen und den Codierungssequenzen
für das
Apoptinartige Protein vorangehen, die Expression des Proteins in
Tumorzellen stark erhöht.
Die Erfindung stellt auch ein Gentransportvehikel bereit, das eine
Nukleinsäure
umfasst, die für
die VP2-artige Aktivität
codiert. Von der VP2-artigen Aktivität wurde überraschenderweise gezeigt,
dass sie mit der Apoptin-artigen Aktivität bezüglich der Induktion der Apoptose
in Tumorzellen synergistisch wirkt, dass VP2-artiges Protein aus
sich selbst heraus ebenso synergistisch oder additiv zum Beispiel
zur (chemo)therapeutischen Induktion von Apoptose wirken kann. Die
Erfindung stellt außerdem
ein Gentransportvehikel bereit, welches eine Nukleinsäure umfasst,
die für
eine VP2-artige Aktivität
codiert und außerdem
ein Nukleinsäure-Molekül umfasst,
das für die
Apoptinartige Aktivität
codiert. Durch die Erfindung wird zum Beispiel ein Gentransportvehikel
gemäß der Erfindung
bereitgestellt, das ein Virus ist. Außerdem wird mit der Erfindung
ein Gentransportvehikel bereitgestellt, das in sich selbst ein replikationsdefektes
Virus ist, das aber in Helfer- oder Verpackungszellen replizieren
und Gentransportvehikel-Nachkommen
erzeugen kann. Das so durch die Erfindung bereitgestellte Gentransportvehikel
kann zum Beispiel ein Adenovirus oder ein Retrovirus, oder andere
DNA- oder RNA-rekombinante Viren sein, die als ein Transportvehikel
oder ein Plasmavirus verwendet werden können. Außerdem stellt die Erfindung
ein Gentransportvehikel bereit, das zusätzlich mit einem spezifischen
Liganden oder Zielmolekül
oder Zielmolekülen
ergänzt
worden ist, durch die das Gentransportvehikel spezifisch gesteuert
werden kann, um seine genetische Information an eine Zielzelle der
Wahl zu transportieren. Solch ein Zielmolekül kann zum Beispiel ein virales
Spike-Protein oder Rezeptormolekül
oder Antikörper
sein, das mit einem Tumorzell-Oberflächenrezeptor oder Protein reaktionsfähig ist.
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Außerdem wird
mit der Erfindung ein Gentransportvehikel bereitgestellt, das in
der Diagnose z.B. von Krebs verwendet werden kann. Solch ein Gentransportvehikel
kann z.B. für
die in vitro-Diagnose verwendet werden, bei der Gewebe- oder Zellproben
oder Biopsien von einem Menschen oder Tier genommen werden. Solche
Proben können
dann ausgewertet oder getestet werden, indem sie in Kultur oder
direkt mit dem Gentransportvehikel infiziert werden, das zum Exprimieren
z.B. der Apoptin-artigen Aktivität
fähig ist.
Lediglich transformierte Zellen, oder Zellen, die verschiedene Stadien
von Hyperplasie, Dysplasie oder Metaplasie, oder Tumor- oder Krebszellen
zeigen, exprimieren ein Protein mit einer Apoptin-artigen Aktivität innerhalb
des Kerns. Das Vorhandensein des Proteins kann z.B. mit klassischen
(immuno)histochemischen Techniken, d.h. mikroskopisch oder mit automatisierten
Zellsortiertechniken, nachgewiesen werden. Alternativ sind die obigen
infizierten Zellen durch Apoptose gekennzeichnet und können daher
auf die bekannten Charakteristika der Apoptose hin diagnostiziert
werden.
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Die
Erfindung stellt weiterhin alle Schritte bereit oder beschreibt
diese, die zur Konstruktion eines rekombinanten, replikationsdefekten
Adenovirus erforderlich sind, der das Apoptose-induzierende Agens
Apoptin exprimiert. Hohe Titer des rekombinanten Apoptin-Adenovirus
können
mittels Adenovirus-Verpackungszelllinien wie 293, 911 und PER.C6 erzeugt
werden. Apoptin zeigt keine nachweislich negative Wirkung auf alle
erforderlichen Adenovirus-Replikationsschritte und andere Lebenszyklus-Ereignisse
des Adenovirus unter Zellkulturbedingungen.
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Außerdem beschreibt
die Erfindung die Konstruktion eines rekombinanten Kontroll-Adenovirus, welches
alle Sequenzen des rekombinanten Apoptin-Adenovirus enthält, das
aber aufgrund der 3'-5'-Orientierung der
Apoptin-codierenden Sequenz unter Kontrolle der regulierenden Promotorelemente nicht
zum Exprimieren von Apoptin fähig
ist. Mittels dieses Kontroll-Adenovirus-Vektors können die
spezifischen Wirkungen der Apoptin-Expression durch ein rekombinantes
Adenovirus untersucht werden.
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Rekombinanter
replikationsdefekten Adenovirus exprimiert Apoptin in hohen Mengen
in verschiedenen Tumor- und/oder transformierten Zellen, was zur
Induktion der Apoptose führt.
Im Gegensatz dazu führt
die Expression von Apoptin in normalen nichttransformierten Humanzellen
mittels rekombinanter Adenoviren nicht zur Induktion von Apoptin-induzierter
Apoptose.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung Antitumor-Therapien. Die Behandlung von Tumorzellen) wird
durch die Expression von Apoptin mittels der Infektion von (Tumor)zellen
mit Gentransportvehikeln wie Adenovirus-Vektoren stattfinden, die
eine Codierungssequenz für
ein Protein mit Apoptin-artiger Aktivität enthalten. Daher stellt die
Erfindung Gentransportvehikel wie ein Apoptin exprimierendes Adenovirus
bereit, bei dem es sich um ein sehr potentes Antitumoragens handelt.
Die Adenovirus-Regulation von Apoptin induziert nicht oder zumindest
nicht nachweislich eine Apoptose in normalen Zellen, was zeigt,
dass die Toxizität
der in vivo-Behandlung mit rekombinantem Apoptin-Adenovirus gering sein wird. Durch die
Infektion mit rekombinantem Apoptin-Adenovirus kann eine viel höhere Menge
an Apoptin-exprimierenden (Tumor)zellen erreicht werden. Dieser Befund
stellt eine wichtige Verbesserung der Apoptin-Expression im Vergleich
zu DNA-Transfektionen dar.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
die Konstruktion einer VP2-Expressionseinheit ohne Synthese von
Apoptin und/oder einem Teil von Apoptin. Weiterhin haben wir den
Nachweis erbracht, dass die Expression des Hühneranämie-Virus-(CAV)-Proteins VP2
die Apoptin-induzierte Apoptose in menschlichen Tumorzellen verstärkt. Um
genauer zu sein wirken VP2 und Apoptin synergistisch bezüglich der
Induktion einer Apoptose in Tumorzellen. Dieser Befund zeigt, dass
die Koexpression von VP2 und Apoptin zu einer Verbesserung der Therapien
auf Apoptinbasis führen
wird.
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Die
Erfindung beschreibt eine signifikante Verbesserung der Apoptin-Expression,
indem seine direkt flussaufwärts
des ATG-Initiationscodons gelegenen Sequenzen verändert werden.
Die Verbesserung des Expression erfordert keinen Aminosäure-Austausch im Apoptin-Protein,
wie durch die KOZAK-Regel vorhergesagt wurde. Eine Verbesserung der
flussaufwärts
gelegenen Sequenzen des ATG-Initiationscodons der anderen CAV-Proteine
wird ebenfalls zu einer Verbesserung ihrer Synthese führen.
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Die
Erfindung betrifft auch die Konstruktion retroviraler Vektoren,
welche Apoptin in humanen Tumorzellen exprimieren, was zur Induktion
der Apoptose führt.
Dieses Ergebnis mit rekombinanten Apoptin-Retroviren in Kombination
mit den Daten für
das rekombinante Apoptin-Adenovirus zeigt, dass die Apoptin-Expression
für die
Replikation eines DNA- und RNA-Virus nicht toxisch ist.
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Die
Expression von Apoptin in (Tumor)zellen kann auch durch Infizieren
von Zellen mit anderen DNA- und/oder RNA-viralen Vektoren, neben
Adenovirus- oder Retrovirus-Vektoren,
erfolgen, die eine Codierungssequenz für Apoptin enthalten. Außerdem können von
Viren, wie etwa Plasmaviren, abgeleitete Vektorsysteme für die Induktion
einer Apoptin-induzierten Apoptose in Tumorzellen eingesetzt werden.
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Die
Erfindung wird auf der Grundlage des folgenden experimentellen Teils
ausführlicher
erläutert werden.
Dies dient lediglich dem Zwecke der Veranschaulichung und sollte
nicht als eine Beschränkung des
Schutzumfangs interpretiert werden.
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EXPERIMENTELLER
TEIL
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Zellen und Zellkultur-Bedingungen.
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Ad5
E1-transformierte humane embryonale Nieren-(HEK; 293) und humane
embryonale Netzhaut-(HER; 911 und PER.C6)-Zelllinien wurden in Dulbecco's modifiziertem Eagle-Medium
(DMEM), ergänzt
mit 10% fötalem
Kälberserum
(FCS) in einer 5% CO2-Atmosphäre bei 37°C gezüchtet. Zelllinie 293 wurde
von der American Type Culture Collection (ATCC CRL 1573) erhalten.
Zelllinien 911 und PER.C6 wurden von Fallaux et al. (1996) erhalten. Zellkultur-Medien,
Reagenzien und Seren wurden von GIBCO Laboratories (Grand Island,
NY) erworben. Die Kulturkunststoffe wurden bezogen von Greiner (Nürtingen,
Deutschland).
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Humane
epidermale Keratinozyten wurden aus Vorhaut isoliert und in Gegenwart
einer Schicht von Mäuse-3T3-Fibroblasten
gezüchtet,
die mit 137-Ca letal bestrahlt wurden. Primärkulturen der Keratinozyten
(FSK-1) wurden in komplettem Medium wie beschrieben (Rheinwald und
Green, 1995) bei geringfügigen
Modifikationen initiiert.
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Tumorigene
Keratinozyten, SCC-15-Zellen (Rheinwald und Beckett, 1981), die
von Plattenepithelzellkarzinom stammten, wurden in DMEM/F12 (3:1)-Medium
gezüchtet,
das 5% fötales
Kälberserum,
0,4 μg Hydrocortison
und 1 μM
Isoproterenol enthielt. Die humanen, von Hepatom stammenden HepG2-Zellen
(Aden et al., 1979) und die humanen, von Osteosarkom stammenden
U2OS und Saos-2-Zellen (Diller et al., 1990) wurden in DMEM (GIBCO/BRL),
ergänzt
mit 10% fötalem
Kälberserum,
gezüchtet.
Der spontan transformierte Keratinozyten-Stamm HaCaT (Boukamp et
al., 1988) war ein Geschenk von Prof. Dr. R. Fusenig, DKFZ, Heidelberg,
Deutschland. Die HaCaT-Zellen wurden in DMEM, ergänzt mit
10% fötalem
Kälberserum,
gezüchtet.
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Murine
Zelllinien wurden in Dulbecco's
modifiziertem Eagle-Medium mit hohem Glucosegehalt (4,5 Gramm pro
Liter) und 10% fötalem
Kälberserum in
einer 5% CO2-Atmosphäre bei 37°C kultiviert. Die ecotrope Verpackungszelllinie
Psi-2 (Mann et al., 1983) und die amphotrope Verpackungszelllinie PA317
sind früher
beschrieben worden (Miller, 1990a,b).
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Virus-Techniken.
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Plaque-Assays
wurden durchgeführt,
wie zuvor beschrieben (Fallaux et al., 1996). Kurz gesagt wurden
Adenovirus-Stocks reihenweise in zwei 2 ml DMEM verdünnt, das
2 Pferdeserum enthielt, und nahezu zusammenfließenden 911-Zellen in 6-Well-Platten
zugegeben. Nach 2-stündiger
Inkubation bei 37°C
wurde das Medium durch F-15-Minimum
Essential Medium (MEM) ersetzt, das 0,85% Agarose (Sigma, USA),
20 mM HEPES (pH 7,4), 12,3 mM MgCl2; 0,0025%
L-Glutamin und 2% Pferdeserum (hitzeinaktiviert bei 56°C für 30 Minuten)
enthielt.
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Eine
kleinmaßstäbliche Produktion
von Adenovirus-Lots wurde wie zuvor beschrieben vorgenommen (Fallaux,
et al., 1996). Kurz gesagt wurden nahezu zusammenfließende 911-
oder PER.C6-Monoschichten mit etwa 5-Plaque-bildenden Einheiten (PFU)
pro Zelle in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS), die 1% Pferdeserum
enthielt, infiziert. Nach 1 Stunde bei Raumtemperatur wurde das
Inokulum durch frisches Medium (DMEM/2% Pferdeserum) ersetzt. Nach
48 Stunden wurden die nahezu vollständig abgetrennten Zellen abgeerntet
und in 1 ml PBS/1% Pferdeserum gesammelt. Das Virus wurde aus den
Erzeugerzellen durch 3 Zyklen von Blitzgefrieren/Auftauen isoliert.
Das Lysat wurde durch Zentrifugation bei 300 UpM für 10 Minuten
geklärt und
bei –20°C gelagert.
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Die
mit 911- und PER.C6 erzeugten rAdV-Stocks wurden auf das Vorhandensein
von Rekombinanten-kompetentem Adenovirus gescreent, indem eine PCR-Analyse
mit Primern unter Verwendung eines Perkin Elmer PCR-Geräts vorgenommen wurde,
die aus der Ad5 ITR-Region (5_-GGGTGGAGTTTGTGACGIG-3_) und der EIA-codierenden Region
(5_-TCGTGAAGGGTAGGTGGTTC-3_) stammten, wie von Noteborn und De Boer
(1995) beschrieben. Das Vorhandensein eines amplifizierten 600-bp-Fragments
zeigt, dass replikationskompetenter (die E1-Region enthaltender)
Adenovirus im analysierten Virus-Stock (Hoeben, unveröffentlichte
Ergebnisse) oder durch Infizieren von HepG2-Zellen mit rAdV-Chargen
vorlag. Während
eines Zeitraums von mindestens 10 Tagen wurden die Zellen auf potenzielle
zytopathogene Wirkungen und durch indirekte Immunofluoreszenz unter
Verwendung eines spezifischen monoklonalen Antiserums, das gegen EIA-Protein
gerichtet war, überwacht.
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Plasmide und DNA-Transfektionen.
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Das
Adaptor-Plasmid pMad5 wurde aus pMLP10 konstruiert (Levrerno et
al. 1991), wie unten beschrieben. Plasmid-pMLP10-lin wurde von pMLP10
durch Insertion eines synthetischen DNA-Fragments mit einzelnen
Stellen für
die Restriktionsendonukleasen MluI, SplI, SanBI, Spl, AsuII und MunI
in die HindIII-Stelle von pMLP10 abgeleitet. Das Adenovirus-BglII-Fragment,
das nt 3328 bis 8914 des Ad5-Genoms umspannte, wurde in die MunIStelle
von pMLP-lin inseriert. Aus dem resultierenden Plasmid wurde das
SalI-BamHI-Fragment deletiert, um das Tetracyclin-Resistenzgen zu
inaktivieren. Das resultierende Plasmid wurde durch Restriktionsenzym-Analyse
kontrolliert und als pMad5 bezeichnet. Die Expression der in die
multiplen Klonierstellen inserierten Gene wird durch den Adenovirus-Major-Late-Promotor
gesteuert, welcher in dieser Konfiguration an den Adenovirus-Immediate-Early-Gen 1-(EI)-Enhancer
geknüpft
ist.
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Alle
CAV-DNA-Sequenzen sind ursprünglich vom
Plasmid plc-20H/CAV-EcoRi abgeleitet (Noteborn und De Boer, 1996).
Das Expressionsplasmid pCMV-fs, zuvor bezeichnet als pCMV-VP3, enthält CAV-DNA-Sequenzen,
die ausschließlich
Apoptin codieren (nt 427-868).
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Das
Plasmid pCMV-VP2mu enthält CAV-DNA-Sequenzen
von Positionen 380 bis 1512. Dieses CAV-DNA-Fragment enthält die Codierungsregion
für VP2,
flankiert durch 25 bp 5'-nicht-codierende
und 484 bp 3'-nicht-codierende
CAV-DNA-Sequenzen. 106 bp flussabwärts des Startcodons für VP2 ist
das Startcodon für
Apoptin in einem anderen Leseraster situiert. Um die Synthese von
Apoptin ohne Beeinträchtigung
der VP2-Synthese
zu verhindern, wurde eine Mutation im Apoptin-Initiationscodon (ATG
wurde zu ACG ausgetauscht) eingeführt und außerdem eine Punktmutation an
Position 549 (T wurde gegen ein A ausgetauscht), was ein zusätzliches
Stoppcodon innerhalb des für
Apoptin codierenden Gens ergab. Daher werden die inserierten CAV-Sequenzen
lediglich VP2-Protein der vollen Länge exprimieren. Durch indirekte
Immunofluoreszenz wurde gezeigt, dass VP2 erzeugt werden kann, doch
kein Apoptin synthetisiert wurde.
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Für das Klonieren
von PCR-amplifzierten DNA-Fragmenten haben wir Plasmid-PCR-3.1 verwendet, welches
kommerziell von InVitrogen (Carlsbad, CA) bezogen wurde. Für die Konstruktion
eines replikationsdefekten rekombinanten Apoptin-Retrovirus wurde
der Retrovirus-Vektor pLXSN verwendet (Miller, 1990a,b).
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Alle
Klonierschritte mit Plasmid-DNAs wurden im Prinzip gemäß den Methoden
von Maniatis et al. (1992) durchgeführt.
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Alle
verwendeten Enzyme wurden kommerziell bezogen von Boehringer Mannheim,
Deutschand und/oder BioLabs, USA.
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Plasmid-DNA
wurde durch Zentrifugation in einem CsCI-Gradienten und Säulenchromatographie in
Sephacryl S500 (Pharmacia, Uppsala, Schweden) gereinigt. Die humanen
Zelllinien HaCAT, HepG2, SCC-15, 293, 911 und PER.C6 wurden mit
Plasmid-DNA durch
Calciumphosphat-Ausfällung
transfiziert, wie beschrieben bei Graham und Van der Eb (1973).
Normale humane diploide Keratinozyten (FSK-1; zweite Passage) U2OS-
und Saos-2-Zellen wurden mit DOTAP transfiziert (Fischer et al.,
1996).
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Indirekter Immunofluoreszenz-Assay.
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Die
Zellen wurden mit 80% Aceton fixiert und für Immunofluoreszenz-Assays
mit CAV-spezifischen oder
Adenovirus-EIA-spezifischen monoklonalen Antikörpern und Ziege-Anti-Maus- und/oder
Ziege-Anti-Kaninchen-IgC, konjugiert mit Fluoreszein (Jackson Immunoresearch
Laboratories Inc., West Grove, PA) verwendet, wie beschrieben bei
Noteborn et al. (1990). Nukleare DNA wurde mit 2,4-Diamino-2-phenylindol
(DAPI) oder Propidiumiodid (PI) angefärbt.
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ERGEBNISSE
UND DISKUSSION
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Konstruktion des Adaptor-Vektors
pMab
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Zur
Einführung
einer BamHI-Restriktionsenzymstelle in das Adaptor-Plasmid pMAd5
wurde dieses mit dem Restriktionsenzym ClaI verdaut und mit alkalischer
Kälberdarm-Phosphatase behandelt.
Ein ClaI-BamHI-Linker wurde mit T4-Kinase behandelt und an sich
selbst unter Verwendung einer T4-DNA-Ligase und durch anschließenden ClaI-Verdau ligiert. Der
ClaI/BamHI/ClaI-Linker wurde isoliert und an den linearisierten pMadS-Vektor
ligiert. Der Bakterienstamm JM109 wurde mit den Ligationsprodukten
transformiert.
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Durch
Resktriktionsenzym-Verdaus wurde der fertiggestellte Vektor pMab
charakterisiert. Mittels des pMab-Vektors können Fremdgene in die einzige BamHI-Stelle
unter der Regulierung des Adenovirus-Major-Late-Promotors ligiert
werden. Eine schematische Darstellung von pMad5 und pMab ist in 1 gezeigt.
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Konstruktion
eines rekombinanten Apoptin- und Kontroll-Adaptor-Vektors Zur Konstruktion
eines Adaptor-Vektors zur Einführung
des Apoptin-Gens in ein Adenovirus wurde pMab mit BamHI und anschließend mit
Kälberdarm-Phosphatase
behandelt. Anschließend
wurde pCMV-fs mit BamHI behandelt, und ein 0,45 kb DNA-Fragment, das die
Apoptin-codierenden Sequenzen enthielt, wurde isoliert. Das Apoptin-DNA-Fragment
wurde in die BamHI-Stelle des linearisierten pMab-Adaptor-Vektors
ligiert. Die Ligationsprodukte wurden in den Bakterienstamm JM109
kloniert. Die Orientierung des Apoptin in pMab wurde durch Restriktionsenzym-Analyse
bestimmt.
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Das
pMab-Konstrukt, das das Apoptin-Gen in der 5'-3'-Orientierung
unter det Regulierung des Adenovirus-Major-Late-Promotors enthält, wird
das Apoptin-Gen exprimieren. Dieser Adaptor-Vektor wird als pMab-VP3
bezeichnet und wird zur Erzeugung eines Apoptin-exprimierenden Adenovirus-Vektors
verwendet. Das pMab-DNA-Plasmid, das die Apoptin-codierenden Sequenzen
in der 3'-5'-Orientierung flussabwärts des
Adenovirus-Major Late-Promotors enthält, kann Apoptin nicht exprimieren
und wird zur Herstellung eines rekombinanten Kontroll-Adenovirus-Vektors
verwendet. Eine schematische Darstellung beider rekombinanter Adaptor-Vektoren
ist in 2 gezeigt.
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Induktion der Apoptose
durch ein CMV-Plasmid gegenüber
einem Apoptinexprimierenden rekombinanten Apoptin-Adaptor-Vektor.
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Zunächst haben
wir untersucht, ob der pMab-VP3-DNA-Vektor tatsächlich zum Exprimieren von
Apoptin in transfizierten Zellen fähig ist, wohingegen dies bei
pMab-con nicht möglich
sein sollte. Zu diesem Zweck wurden humane Adenovirus-transformierte
293- und 911-Zellen mit pMab-VP3, pMab-con und als positiver Kontrolle
mit pCMV-VP3 transfiziert. Etwa
zwei Tage nach der Transfektion wurden die Zellen fixiert und auf die
Expression von Apoptin mittels eines indirekten Immunofluoreszenz-Assays
untersucht. Die mit pCMV-VP3 und pMab-VP3 transfizierten Zellkulturen
enthielten etwa 1 der Zellen, die mit einem Apoptin-spezifischen
monoklonalen Antikörper
reagierten, während
dies bei mit pMab-con-DNA transfizierten Zellkulturen nicht der Fall
war. Diese Ergebnisse legen nahe, dass pMab-VP3 Apoptin exprimiert,
pMab-con dagegen nicht, wie zu erwarten war.
-
Bei
einem anderen Transfektions-Experiment haben wir die Induktion der
Apoptose in 911-Zellen nach Transfektion mit pMab-VP3 gegen pCMV-VP3
analysiert. Drei Tage nach der Transfektion wurden die 911-Zellen
abgeerntet und mittels indirekter Immunofluoreszenz auf die Expression
von Apoptin hin untersucht. Außerdem
wurden die Zellen mit DAPI oder PI angefärbt, welche intakte DNA stark anfärben, apoptotische
DNA dagegen schwach und/oder unregelmäßig (Telford, 1992).
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Etwa
60% der Apoptin-positiven 911-Zellen, die mit pMab-VP3 transfiziert
waren, waren apoptotisch, wohingegen etwa 40% der Apoptin-positiven Zellen,
die mit pCMV-VP3
transfiziert waren, eine Apoptose vollzogen. Diese Ergebnisse zeigen,
dass die pMab-VP3-regulierte Expression von Apoptin zu einem ähnlichen
oder etwas höheren
Grad der Apoptose-Induktion führt
als das durch pCMV-VP3 exprimierte Apoptin. Die Ergebnisse sind
in 3 gezeigt.
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Darüber hinaus
ist Apoptin zum Induzieren einer Apoptose in humanen Adenovirustransformierten
Zellen fähig
und hemmt EIB eine durch Apoptin induzierte Apoptose nicht. Im Gegensatz
dazu ist EIB zum Blockieren der Apoptose fähig, die durch eine große Vielzahl
chemotherapeutischer Mittel induziert wurde. Diese Ergebnisse zeigen,
dass Apoptin ein sehr wirksames Antitumormittel ist.
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Konstruktion von rekombinantem
Apoptin-Adenovirus
-
Rekombinante
Apoptin-Adenovirus-Vektoren wurden durch Kotransfektion in die Helfer-Zelllinie 911 der
Adaptor-Plasmide pMab-VP3, die die Codierungssequenzen für Apoptin
plus einiger Adenovirus-Sequenzen tragen, und des Plasmids DNA-JM17,
das die gesamte Adenovirus-DNA abzüglich der E1- und E3-Region
enthielten, erzeugt (McGrory et al., 1988). Die Kotransfektionen
wurden mit Calciumphosphat-ausgefällter DNA transformiert, wie
beschrieben bei Graham und Van der Eb (1973). Die rekombinante Adenovirus-DNA
wird durch homologe Rekombination zwischen den homologen Virussequenzen,
die im Plasmid pMab-VP3 vorhanden sind, und der Adenovirus-DNA von
JM17-DNA erzeugt.
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In ähnlicher
Weise wurden Kotransfektionen von 911-Zellen mit pMab-con und pJM17-DNA vorgenommen,
um das rekombinante Kontroll-Adenovirus zu erzeugen, das Apoptin
nicht exprimieren kann und das als Adenovirus-Kontrolle für die Apoptin-induzierten
apoptotischen Wirkungen verwendet wird.
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Mehrere
Stunden nach der Transfektion wurden die 911-Zell-Monoschichten
mit einem Agarose-Überzug
bedeckt und bei 37°C
inkubiert, bis rekombinante Adenovirusinduzierte Plaques eindeutig sichtbar
wurden. Das Virus wurde aus den Plaques als PBS-Pferdeserum-Stocks
abgeerntet, wie beschrieben bei Fallaux et al. (1996). Anschließend wurde
ein Teil des rekombinanten Virus-Stock in eine 24-Well-Platte eingebracht,
die frische 911-Zellen enthielt. Mehrere Tage später wurden diese infizierten
911-Zellen lysiert und die rekombinanten Viren abgeerntet.
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Als
nächstes
wurde die Expression von Apoptin durch die potenziellen rekombinanten
Apoptin- Adenoviren (rAd-VP3) oder die Abwesenheit der Expression
durch rekombinante Kontroll-Adenoviren (rAd-con) untersucht. Ein
Teil der rekombinanten Virus-Stocks,
die von den infizierten 24-Well-Platten stammten, wurde zum Infizieren
von frischen 911-Zellen verwendet, die als Monoschichten auf Deckglasstreifen
gezüchtet
wurden. Einen Tag später
wurden die infizierten 911-Zellen mit Aceton fixiert und durch Immunofluoreszenz
unter Verwendung des Apoptin-spezifischen monoklonalen Antikörpers 85.1
analysiert. Fünf
von 5 analysierten 911-Zellkulturen, die mit mutmaßlichen
rAd-VP3 infiziert waren, enthielten die das Apoptin exprimierenden
Zellen. Keine der 911-Zellen, die mit Ad-con infiziert waren, und
der nicht-infizierten 911-Zellen waren für Apoptin positiv.
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Diese
Ergebnisse besagen, dass auf die Kotransfektion von Adenovirus-Verpackungszelllinien, wie
z.B. 911-Zellen, mit der erwünschten
Adaptor- und Adenovirus-DNA lebensfähiges, Apoptin exprimierendes
rAd-VP3 erzeugt werden kann.
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Zwei
von rAd-VP3- oder rAd-con-Plaques hergeleitete Stocks wurden zum
Reinigen der rAds verwendet, indem drei anschließende Plaque-Reinigungen mit
911-Zellen, oder parallel dazu ein Limited-Dilution-Assay an PER.C6-Zellen,
vorgenommen wurde, wie von Fallaux (1996) beschrieben.
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Basierend
auf den oben beschriebenen Methoden, die zur Erzeugung von Apoptin
exprimierenden rAd-VP3 unter der Regulierung des Adenovirus-Major-Late-Promotors
führen,
waren wir auch mit einen Apoptin exprimierenden Adenovirus-Vektor
unter der Kontrolle eines Cytomegalovirus-(CMV)-Promotors erfolgreich.
Diese Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Typen von rekombinanten
Adenoviren erzeugt werden können,
reguliert durch eines seiner eigenen oder heterologe Promotor-Elemente.
-
Produktion von rAd-VP3
und rAd-con unter Verwendung von PER.C6-Zellen
-
Eine
kleinmaßstäbliche Produktion
von rAd-VP3- und rAd-con-Lots unter Verwendung von PER.C6-Zellen
wurde wie beschrieben vorgenommen (Fallaux, 1996). Dieses Verfahren
ist im experimentellen Abschnitt kurz beschrieben.
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Mittels
Plaque-Assay wurden die Titer als etwa 1011-12 pro
ml geklärtes
Lysat sowohl für rAd-VP3
als auch rAd-con bestimmt. Die erhaltenen Titer sind nicht geringer,
als in unserem Labor für
andere rAd's beobachtet.
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Mittels
der PCR-Analyse und der Infektion von HepG2 mit rAd-VP3 und rAd-con
wurde untersucht, ob die erzeugten Viruschargen replikationskompetenten
Adenovirus enthielten (siehe auch Experimenteller Abschnitt). Sowohl
die rAd-VP3- als auch rAd-con-Chargen
waren frei von RCA, wie mittels beider Methoden nachgewiesen.
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Wir
folgern, dass die Expression von Apoptin alle erforderlichen Schritte
des Adenovirus-Lebenszyklus unter Zellkultur-Bedingungen nicht negativ
beeinflusst. Daher ist eine Gentherapie auf der Grundlage eines
Apoptin exprimierenden Adenovirus-Vektors möglich.
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Aufgrund
der Expression der anti-apoptotischen Ad5-E1-Proteine (White, 1996)
induziert Apoptin die Apoptose optimal, nachdem der rekombinante
Apoptin-Adenovirus in hohem Mengen erzeugt worden ist. Die Tatsache,
dass ein Apoptin-exprimierender Adenovirus-Vektor in menschlichen
Zellen erzeugt werden kann, die mit Adenovirus Typ 5-(Ad 5)-EI-Proteinen
transformiert worden sind, wie etwa 293-, 911- und PERC6-Zellen, zeigt, dass
das E1-Protein diesen DNA-Virus zum Replizieren zu hohen Titern
in Gegenwart des Apoptose-induzierenden Proteins Apoptin befähigt.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass die Erzeugung anderer rekombinanter DNA-Virus-Vektoren, die Apoptin
in Zelllinien exprimieren, die durch das Adenovirus 5 E1-Protein
transformiert wurden, ebenfalls möglich ist. Zum Beispiel können die
rekombinanten Parvovirus-Vektoren auf der Basis von H-1- oder MVM-Parvoviren
in 293T-Zellen vermehrt werden, die durch Ad5-E1-Protein transformiert
sind (Dinsart, et al., 1996).
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Die
H-1- und MVM-Parvoviren induzieren in transformierten Zellen spezifisch
den Zelltod, jedoch nicht in allen (Lopez-Guerrero, 1997). Apoptin
exprimierende Parvovirus-Vektoren
werden beim Induzieren einer Tumor-spezifischen Apoptose wirksamer sein
als ein Parvovirus als solches, was an der zusätzlichen Tumor-spezifischen
Induktion einer Apoptose durch Apoptin liegt (Dinsart et al., 1996;
Danen-Van Oorschot, 1997).
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Ein
Protokoll der Produktion von rekombinanten Apoptin-Virus-Vektoren
auf der Grundlage von Ad5-E1-Protein-transformierten Zellen trifft
auch für
RNA-Virus-Spezies, z.B. Retroviren, zu.
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Induktion von Apoptose
in humanen transformierten und/oder malignen Zelllinien
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Wir
haben untersucht, ob eine Infektion von humanen Tumorzellen mit
rAd-VP3 zu einer Apoptin-induzierten Apoptose führt. Zu diesem Zweck wurden
humane Hepatom-HepG2,
Osteosarkom-U2OS-Zellen, SCC-15-Zellen, die von einem Plattenepithelzellkarzinom
stammten, und Zellen von der spontan transformierten Keratinozyten-Zelllinie HaCaT
mit rAd-VP3 infiziert. Einen Tag nach der Transfektion wurden die
Zellen fixiert, und die Zellen wurden mittels Immunofluoreszenz
und DAPI-Anfärbung
auf die Apoptin-Synthese
und auf das Erfolgen der Apoptose hin untersucht. Bereits einen
Tag nach der Infektion waren fast alle analysierten Apoptin-positiven
humanen Tumorzellen apoptotisch. Bei nicht-infizierten Kulturen
waren lediglich wenige Prozent der humanen Tumorzellen apoptotisch.
Die Ergebnisse für
HepG2- und U2OS-Zellen sind in 4 gezeigt.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass rAd-VP3-exprimiertes Apoptin eine Apoptose
in verschiedenen tumorigenen und/oder transformierten Säuger-Zelllinien
induzieren kann.
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Expression von Apoptin
in normalen, mit rAd-VP3 infizierten Zellen
-
Um
die Wirkung von Apoptin, das durch rAd-VP3 in infizierten normalen
nichttransformierten Zellen exprimiert wurde, zu analysieren, wurden FSK-1-Zellen
mit rAd-VP3 infiziert. Vier Tage nach der Transfektion wurden die
Zellen mittels indirekter Immunofluoreszenz unter Verwendung des
monoklonalen Antikörpers
85.1 und durch DAPI-Anfärbung analysiert.
Maximal 8% der Apoptin-positiven Zellen zeigten eine DAPI-abnormale Färbung, was
darauf hinwies, dass sie möglicherweise
eine (Apoptin)-induzierte
Apoptose vollzogen. Allerdings wiesen 7% der Zellen, die nicht infiziert
waren, außerdem
ein abweichendes DAPI-gefärbtes
DNA-Muster auf. Die Ergebnisse sind in 4 gezeigt.
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Aufgrund
der hepatotropen Natur von humanem Ad5 nach der systemischen Verabreichung
ist es auch von Wichtigkeit, die Wirkung von Apoptin in normalen
diploiden Hepatozyten zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden isolierte
Ratten-Hepatozyten in Williams E-Medium gezüchtet (Gibco/Life Technologies,
Grand Island, NY, USA), ergänzt
mit Insulin (2 mE/ml) und Dexamethason (1 nM). Die Zellen wurden
auf Collagenbeschichteten Kulturträgern gezüchtet (Micronic).
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Die
primären
Ratten-Hepatozyten wurden durch den Apoptin exprimierenden Adenovirus-Vektor
Ad5-VP3, einen LacZ exprimierenden Kontroll-Adenovirus oder Scheininfiziert.
Nach zwei Tagen wurden die Zellen fixiert und mittels Immunofluoreszenz
und DAPI-Anfärbung
der Prozentsatz an apoptotischen Zellen untersucht. Kein Unterschied wurde
hinsichtlich des Anteils an toten Zellen der entweder Apoptin-exprimierenden,
der lacZ- oder Schein-infizierten Zellen beobachtet. Diese Beobachtungen
zeigen, dass (Ratten)-Hepatozyten keine Apoptin-induzierte Apoptose
vollzogen, auch dann nicht, wenn Apoptin mittels eines Adenovirus-Vektors synthetisiert
wird.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass die rAd-VP3-gesteuerte Expression von Apoptin
zu keiner Apoptin-induzierten Apoptose in normalen nicht-transformierten
Humanzellen, im Gegensatz zu transformierten/tumorigenen Humanzellen,
führt.
-
Erhöhung der Synthese von Apoptin
-
Um
die Wirkung der direkten Sequenzen vor dem Apoptin-ATG-Initiationscodon
zu untersuchen, haben wir zwei pCR-3,1-Apoptin-Konstrukte hergestellt.
pCR-VP3ori enthält
die ursprüngliche
direkt flussaufwärts
gelegenen Sequenzen (5_-TTTCAA-3_) des ATG-Codons, wohingegen das
andere, pCR-Vp3mu, die direkt flussaufwärts gelegene Sequenz 5_-GCCAAC-3_
enthält.
Mittels eines In-vitro-Transkriptions/Translations-Weizenkeim-Assays wurde
bestimmt, dass die Apoptin-Expression von pCR-VP3mu mindestens fünfmal höher war
als für pCR-VP3ori
beobachtet. Diese Daten zeigen, dass die Natur der direkt flussaufwärts gelegenen
Sequenzen des Apoptin-ATG die Synthese von Apoptin beeinflusst.
Die Konstruktion von (viralen) Vektoren mit der direkt flussaufwärts gelegenen
Sequenz 5_-GCCAAC-3_ vor dem ATG-Codon von Apoptin wird zu einer
höheren
Apoptin-Produktion und indirekt zu einer erhöhten Apoptininduzierten Apoptose
führen.
-
Wichtig
zu erwähnen
ist auch, dass die Aminosäuresequenz
von Apoptin nicht verändert
ist, wie als für
erhöhte
Translationsleistungen gemäß der "Kozak-Regel" erforderlich vorhergesagt
(Caventer und Stuart, 1991). Gemäß dieser
Regel hätten
wir das Nukleotid an Position +4 von einem A zu einem G austauschen
sollen, was zu einer unterschiedlichen zweiten Aminosäure von
Apoptin führt,
was seine Aktivität
verändert
hätte.
-
Identifikation eines wesentlichen
Apoptin-Fragments, das eine apoptotische Aktivität aufweist
-
Um
zu untersuchen, ob ein Teil des Apoptin-Proteins für seine
apoptotische Aktivität
wesentlich ist, wurde ein Plasmid konstruiert, das für chimäre Proteine
codiert, welches aus dem Grün-Fluoreszenz-Protein
(GFP; Rizzuto, 1995) und den N-terminalen 71 Aminosäuren von
Apoptin (N-Apoptin) oder seinen C-terminalen 50 Aminosäuren (C-Apoptin) besteht.
Humane transformierte Zellen, wie etwa Saos-2-Zellen (Zhuang, 1995)
wurden mit den Plasmiden transient transfiziert, die chimäres GFP/N-Apoptin oder
GFP/C-Apoptin exprimieren. Lediglich die Saos-2-Zellen, die das
GFP/C-Apoptin exprimieren, vollzogen eine Apoptin-spezifische Apoptose.
Dies stimmt mit der Tatsache überein,
dass C-Apoptin (geknüpft
an GFP) in den Kern eindringen kann.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass auch ein Teil des Apoptins ausreichen kann,
um eine Apoptose in (humanen) tumorigenen/transformierten Zellen
zu induzieren. Daher kann auch eine wirksame (Gen)therapie auf der
Grundlage von (Virus)-Vektoren entwickelt werden, die lediglich
jenen Teil des Apoptins exprimieren. Außerdem zeigen diese Daten,
dass ein Teil des Apoptins seine apoptotitsche Aktivität enthält, wenn
an ein Fremdprotein kovalent geknüpft.
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Koexpression von VP2 und
Apoptin in humanen Tumorzellen erhöht die Induktion der Apoptosis
synergistisch
-
Um
die Wirkung einer Koexpression von VP2 und Apoptin auf die Induktion
der Apoptose zu untersuchen, wurden Saos-2-Zellen mit pCMV-fs, das
Apoptin exprimiert, und/oder pCMV-VP2mu, das VP2 exprimiert, (ko)transfiziert.
Die Zellen wurden mit Aceton in verschiedenen Zeitabständen nach
der Transfektion fixiert. Durch indirekte Immunofluoreszenz wurden
die VP2-positiven Zellen mit monoklonalem Antikörper CVI-CAV-111.1 (Noteborn und Koch, 1996)
und die Apoptin-positiven Zellen mit monoklonalem Antikörper CVI-CAV-85.1
bestimmt. Am Tag 3 nach der Transfektion vollzogen lediglich 3% der
VP2-exprimierenden Zellen, und lediglich etwa 10% der Apoptinexprimierenden
Zellen, die Apoptose. Im Gegensatz dazu waren bereits etwa 40% der Saos-2-Zellen,
die sowohl VP2 als auch Apoptin exprimierten, bereits apoptotisch.
Außerdem
war 4 Tage nach Transfektion der Prozentsatz an VP2/Apoptin-positiven
Zellen, die eine Apoptose vollzogen, signifikant höher als
bei Zellen, die Apoptin oder VP2 alleine exprimierten.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass VP2 die Apoptin-induzierte Apoptose erhöht, was
in 5 gezeigt ist.
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Konstruktion und Produktion
von rAD-VP2
-
Um
einen rekombinanten Adenovirus zu konstruieren, der das virale Protein
2 (VP2) des Hühneranämie-Virus
exprimierte, wurde das Adaptor-Plasmid pMAb-VP2 herge stellt. Ein
1.1-kb-BamHI-Fragment wurde aus dem Plasmid pCMV-VP2mu isoliert,
das alle VP2-codierenden Sequenzen enthielt, doch 2 Punktmutationen
innerhalb der Apoptin-codierenden Region aufwies (siehe Experimenteller
Abschnitt), und in den BamHilinearisierten und alkalische Kälberdarm-Phosphatase-behandelten
Adaptor-Vektor pMAb ligiert. Das fertiggestellte Konstrukt pMAb-VP2
wurde durch Restriktionsenzym- und
Sequenz-Analyse charakterisiert und ist in 6 gezeigt.
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Durch
Kotransfektion von 911-Zellen mit pMab-VP2-DNA und pJM17-DNA wurde
rAD-VP2 hergestellt.
Die Kotransfektion und alle anderen erforderlichen Schritte für die Charakterisierung,
Reinigung und Herstellung von rAd-VP2 wurden durchgeführt, wie
beschrieben für
rAd-VP3 und rAd-con. Durch indirekte Immunofluoreszenz unter Verwendung
von monoklonalem Antikörper
CVI-CAV-111.1 wurde gezeigt, das 911- und PER.C6-Zellen, die mit rAd-VP2
infiziert waren, tatsächlich
das VP2-Protein exprimieren konnten.
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Konstruktion eines Apoptin-exgrimierenden
Retrovirus-Vektor
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Zur
Erzeugung des Plasmids pL-VP3-SN (siehe 7) wurde
ein BamHI-Fragment, das die Apoptin-codierenden Sequenzen trug,
in die einzige BamHI-Stelle von pLXSN inseriert. Mit Restriktionsenzym-Analyse
wurde die korrekte Orientierung des Inserts bestätigt. Um die Unversehrtheit
des Inserts zu testen, wurde das Plasmid pL-VP3-SN mit der Calciumphosphat-Kopräzipitationstechnik
in COS-7- und HepG2-Zellen transfiziert. Vier Tage nach der Transfektion
wurden die Zellen fixiert und mit monoklonalem Antikörper 85.1
auf die Expression des Apoptin-Proteins analysiert. Bei etwa 1 – 2 der
Zellen konnte die Apoptin-Expression nachgewiesen werden. Die Mehrzahl
der Zellen vollzog die Apoptose, wie durch DAPI-Anfärbung bestätigt. Diese
Daten zeigen, dass der provirale LTR-Promotor zum Steuern der Expression
des Apoptin-Proteins fähig
ist, dass sein Gen im DNA-Konstrukt intakt ist und dass in transfizierten
HepG2- und COS-7-Zellen
die Expression des Apoptins die Apoptose induziert.
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Um
Viren zu erzeugen, wurde das Plasmid pL-VP3-SN in Psi-2-Zellen und
in PA 317-Zellen
mit der Calciumphosphat-Kopräzipitationstechnik
transfiziert. Achtundvierzig Stunden nach der Transfektion wurde
der Überstand
der Zellen abgeerntet und Verdünnungen
zum Infizieren der HepG2-Zellen (dem PA317-Überstand) und NIH3T3- Zellen (der Psi-2-Überstand)
in Gegenwart von 4 μg/ml
Polybren verwendet. Vier Tage nach der Infektion wurden die Zellen
fixiert und auf die Apoptin-Expression durch Anfärben mit dem monoklonalen Antikörper 85.1 analysiert.
Etwa 1% der Zellen zeigte die Expression von Apoptin. Die Mehrzahl
der Apoptin-positiven HepG2-Zellen war apoptotisch. Diese Daten
zeigen, dass die Zellen mit den L-Apoptin-SN-Retroviren transduziert
worden waren. Außerdem
zeigen sie, dass eine einzelne Kopie des Provirus ausreicht, um ausreichende
Mengen des durch Immunofluoreszenz nachzuweisenden Apoptin-Proteins
zu exprimieren, und dass diese Menge ausreicht, um die Apoptose
in einer humanen Tumorzelllinie, nämlich der Hepatom-Zelllinie
HepG2, zu induzieren.
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Zusammengefasst
zeigen diese Daten, dass Retrovirus-Vektoren, die das Apoptin-Gen
tragen, erzeugt werden können
und zum Induzieren der Apoptose in humanen Tumorzellen verwendet
werden können.
Sie beweisen formal, dass weder das Apoptin-Gen noch seine Expression
die wesentlichen Schritte im Retrovirus-Lebenszyklus beeinflussen. Sie
zeigen auch, dass Apoptin-enthaltende Retroviren chargenweise in
ausreichenden Mengen hergestellt werden können, um zum Transduzieren
von humanen Tumorzellen in Gewebekultur verwendet werden zu können.
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Diese
Ergebnisse legen ferner nahe, dass die Apoptin-Expression, und folglich
die Apoptin-induzierte Apoptose in (humanen) Tumorzellen auch mittels
von (Retro)-Viren abgeleiteten Vektorsystemen, wie etwa den Plasmaviren,
möglich
ist (Noguiez-Hellin, 1996). Der entscheidende Punkt für ein rekombinantes
Apoptin-Plasmavirussystem ist, dass die Retrovirus-Replikation nicht
durch die Expression von Apoptin blockiert ist. Wir haben den Nachweis
erbracht, dass dies für
den oben beschriebenen rekombinanten Apoptin- Retrovirus tatsächlich nicht
der Fall ist, was die erfolgreiche Produktion von rekombinantem
Apoptin-Plasmavirus impliziert.
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Diagnostischer Assay für Krebszellen
auf der Basis von rAD-VP3
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Die
zelluläre
Lokalisation von Apoptin ist in tumorigenen/transformierten Humanzellen
verschieden von der in normalen nicht-transformierten Zellen. Außerdem stellt
ein weiterer Marker die spezifische Fähigkeit von Apoptin zum Induzieren
der Apoptose in tumorigenen/transformierten Zellen und nicht in normalen
Zellen dar.
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Durch
Infizieren von Zellen mit rAd-VP3 und Analysieren der Apoptin-Lokalisation
und/oder Induktion der Apoptose innerhalb dieser Zellen ist der Nachweis
möglich,
ob eine Zelle bösartig
ist oder nicht. Primärzellen
werden aus (verdächtigtem)
Gewebe isoliert und im erforderlichen Medium kultiviert. Die Zellen
werden mit rAd-VP3 und parallel dazu mit rAd-con infiziert und anschließend analysiert,
beispielsweise unter Verwendung eines Immunofluoreszenz-Assays auf
der Grundlage eines für
Apoptin spezifischen monoklonalen Antikörpers, 85.1. Die Zellen werden
darauf geprüft,
ob sie Apoptin im Zytoplasma (normale Zellen) oder im Kern (transformierte Zellen)
aufweisen. Zusätzlich
oder statt dessen wird der Prozentsatz an apoptotischen Zellen bestimmt. Ist
der Prozentsatz an apoptotischen Zellen signifikant höher für rAd-VP3-
als für
rAd-coninfizierte Zellen, so sind diese Zellen bösartig geworden.
-
Toxizitäts-Experimente
mit rekombinantem Apoptin- Adenovirus in gesunden Ratten.
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Unter
Gewebekultur-Bedingungen induziert Apoptin, das durch den rekombinanten
Adenovirus rAd-VP3 in normalen Zellen exprimiert wird, die z.B. von
menschlichem oder murinem Ursprung sind, die Apoptose nicht. Im
unten beschriebenen Experiment haben wir untersucht, ob die Expression
von Apoptin mittels des rekombinanten Adenovirus-Vektors rAd-VP3
in gesunden Ratten nicht zu einer akuten Toxizität führt.
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Der
verwendete rAd-VP3-Vektor und ein Kontroll-rAd-Vektor wurden beide
auf PER.C6-Zellen gezüchtet und
durch PCR-Analyse der Nachweis geführt, dass sie für replikationskompetenten
Adenovirus negativ sind (RCA-frei). Die rAd's wurden mittels CsCI-Gradienten-Zentrifugation
gereinigt.
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Männliche
Wag/Rij-Ratten (Harlan, Niederlande) mit einem Körpergewicht von 200 Gramm wurde
Apoptin-exprimierender rekombinanter Adenovirus (rAd-VP3; 2,5 × 109 Plaque-bildende Einheiten, PFU), rekombinanter
Kontroll-Adenovirus, das das Genprodukt Luciferase exprimierte (raD-luc;
2,5 × 109), injiziert. Beide Adenovirus-Vektoren
wurden in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung, die 0,1% Rinderserumalbumin
enthielt, und 10% Glycerol (PBS+) resuspendiert. Diese Lösung ohne
Adenovirus-Vektor wurde ebenfalls in Ratten injiziert und dient
als zusätzlicher
negativer Kontrolle. Zwei Ratten wurde intravenös, intraperitoneal oder subkutan
entweder rAd-VP3, rAd-luc oder PBS+-Suspension injiziert.
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Makroskopische pathologische
Analyse von Ad-VP3-behandelten Ratten.
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Die
erste Methode zur Untersuchung einer möglichen toxischen Wirkung von
Ad-VP3-exprimiertem
Apoptin bestand in der Bestimmung des allgemeinen Gesundheitszustands
und insbesondere des Körpergewichts
der behandelten Ratten, was an jedem Tag im Anschluss an die Injektionen
erfolgte. Alle Ratten waren in guter gesundheitlicher Verfassung
während
des Experiments. Das Körpergewicht war
nicht signifikant verschieden in den verschiedenen Gruppen. Nach
einer Woche hatten alle untersuchten Ratten, einschließlich jener,
denen rAd-VP3 injiziert worden waren, an Körpergewicht zugenommen, was
zeigt, dass keines der Tiere an akuter Toxizität aufgrund einer der Behandlungen
mit rAd-VP3 litt. Um weiter die Abwesenheit einer akuten Toxizität festzustellen,
wurden die folgenden Bestimmungen vorgenommen. Zwei Stunden vor
der Opferung wurde allen Ratten BrdU injiziert. Nach der Opferung wurden
verschiedene Gewebe (Leber, Niere, Darm, Herz, Lunge, Milz, Keimdrüsen und
Penis) pathologisch direkt untersucht und/oder zur weiteren histopathologischen
Analyse aufbewahrt (siehe unten). Die makroskopische Analyse zeigte,
dass keine der Ad-VP3-behandelten Ratten Organe mit signifikanten
pathologischen Wirkungen besaß.
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Bestimmung der Ad-VP3-DNA
in der Leber.
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Das
Hauptziel des intravenös
injizierten (rekombinanten) Adenovirus-(Vektors) ist die Leber und in
gewissem Umfang die Milz. Daher werden jegliche toxische Wirkungen
von Apoptin in der Leber beobachtet.
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Ein
Panel von Experimenten wurde durchgeführt, um das Vorhandensein von
Ad-VP3-DNA, die Apoptin-Expression
durch Ad-VP3 und eine mögliche zytopathologische
Wirkung in der Leber zu untersuchen.
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Zunächst haben
wir mittels Southern-Blot-Analyse untersucht, ob isolierte DNA aus
Lebern von Ad-VP3-behandelten Ratten die Apoptin-DNA am Tag nach
der Opferung enthielt, was also 8 Tage nach der Injektion bedeutet.
Als negativer Kontrollen wurde die DNA aus den Lebern von Ad-luc-behandelten
Ratten parallel untersucht. Vor Auf bringen der isolierten DNA auf
ein Agarosegel wurde die DNA mit BamHI verdaut, was ein Apoptin-DNA-Fragment
von etwa 0,5 kbp ergibt. Der Southern-Blot wurde mit einer 32P-markierten Apoptin-DNA-Sonde hybridisiert.
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Das
Apoptin-BamHI-DNA-Fragment war auf den Southern-Blot im Falle einer
von den Ad-VP3-behandelten Tieren stammenden DNA eindeutig sichtbar,
und war wie erwartet in den Bahnen abwesend, die aus Lebern von
Ratten isolierte DNA enthielten, die mit dem Kontroll-rAd-luc behandelt
worden waren. Um die Menge an Ad-VP3-Kopien in der Leber zu untersuchen,
wurden verschiedene Mengen an Apoptin-DNA parallel auf den Southern-Blot
aufgebracht und mit der markierten Apoptin-DNA-Sonde hybridisiert.
Selbst acht Tage nach intravenöser
Infektion konnten 0,25 Ad-VP3-Kopien pro Zelle bestimmt werden,
was eine sehr signifikante Transduktion von Ad-VP3 in der Leber
zeigt.
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Expression von Apoptin
und seine toxische Wirkung in Leberzellen.
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Durch
Immunanfärbung
von Paraffin-Sektionen von Lebern, die mit Ad-VP3 behandelt waren, oder
Kontroll-Lebern unter Verwendung der Apoptin-spezifischen monoklonalen
Antikörper CVI-CAB-85.1
oder CVI-CAV-111.3 haben wir gezeigt, dass etwa 20–30% der
Leberzellen der Ad-VP3-behandelten Tiere Apoptin exprimiert hatten. Die
Lebersektionen der Kontrollratten waren für Apoptin negativ.
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Um
die möglichen
zytotoxischen Wirkungen von Ad-VP3-exprimiertem Apoptin auf Leberzellen
zu untersuchen, wurden zwei verschiedene Methoden angewendet. Zunächst wurden
die Lebersektionen aller Ad-VP3-behandelten Ratten und solche beider Arten
von Kontrolltieren mit Hämatoxylin-Eosin
(HE) angefärbt.
Bei allen untersuchten Lebersektionen konnten keine morphologischen
pathologischen Veränderungen
beobachtet werden, was zeigt, dass die Apoptin-Expression für Rattenleberzellen
nicht toxisch ist.
-
Schädigende
Wirkungen können
mittels BrdU-Markierung erkannt werden, die neu geteilte Leberzellen
nachweist. Im Fall von Ad-VP3-enthaltender Leber war die Menge der
BrdU-markierten Leberzellen eine ähnliche (etwa 2%) wie bei Kontroll-Ad-luc-behandelten
Rattenlebern. Daher hat die Apoptin-Expression als solche keine
signifikante toxische Wirkung in vivo.
-
Apoptin zeigt keine akute
toxische Wirkung in einem in vivo-Modell.
-
Sowohl
die makroskopische als auch die histologische Analyse in Kombination
mit biochemischen und immunologischen Daten ergaben, dass die Expression
von Apoptin keine (akute) toxische Wirkung in einem in vivo-Modell
zeigt.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass eine Therapie auf der Grundlage der Expression
von Apoptin unter Verwendung eines Gentransportvehikels oder durch
andere Methoden begrenzte negative Nebenwirkungen ergeben wird.
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Antitumor-Studien in einem
humanen Hepatom-Modell.
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Die
Ad-VP3-regulierte Expression von Apoptin führt zur Induktion von Apoptose
in humanen transformierten Zellen unter Gewebekultur-Bedingungen.
Zum Beispiel führt
die Ad-VP3-gesteuerte Apoptin-Expression zur Induktion der Apoptose
in humanen, von Hepatom stammenden Zellen HepG2. Bis dahin wurde
keine Antitumor-Aktivität
von Apoptin (z.B. exprimiert durch Ad-VP3) in vivo untersucht.
-
Daher
haben wir bestimmt, ob eine Ad-VP3-regulierte Apoptin-Expression
zu einer Antitumor-Aktivität
in einem in vivo-Modell führen
wird. Zu diesem Zweck wurde männlichen Balb/C/nu/nu-Nacktmäuse subkutan
1 × 106 humane HepG2-Zellen pro Seite injiziert.
Zumindest an zwei oder drei Lokalisationen pro Maus wurden humane Hepatomzellen
injiziert. Drei Wochen nach der Injektion hatten sich klare Hepatomtumoren
entwickelt, waren subkutan sichtbar und wiesen eine mittlere Größe von mindestens
5 × 5
mm auf.
-
Die
rAd-VP3- und Kontroll-rAd-con1-Vektoren wurden, suspendiert in Phosphatgepufferter Kochsalzlösung, 5%
Sucrose und 0,1% Rinderserumalbumin, intratumoral injiziert.
-
Der
verwendete rAd-VP3-Vektor, der Apoptin exprimiert, und der Kontroll-rAd-con1-Vektor, der das Apoptin-Gen
in der 3'-5'-(revers oder Antisense)-Orientierung
entgegengesetzt zum Ad MLP-Promotor enthielt, wurden beide auf PER.C6-Zellen
gezüchtet. Beide
Chargen der rekombinanten Adenoviren erwiesen sich mittels einer
PCR- Analyse als
RCA-frei. Die rAd's
wurden unter Anwendung der CsCI-Gradienten-Zentrifugation gereinigt.
-
Pro
Tumor wurden 7 × 109 PFU rAd-Partikel in 40 Mikroliter Suspension
injiziert. Pro Typ des rAd-Vektors wurden 6 Mäuse mit 2 bis 3 HepG2-Tumoren
behandelt. Als zusätzlicher
Kontrolle wurde einer Gruppe von 4 Nacktmäusen, die HepG2-Tumoren aufwiesen,
intratumoral Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung, die 5% Sucrose und 0,1
Rinderserumalbumin (PBS+-Gruppe) enthielt, injiziert.
-
Apoptin weist eine Antitumorwirkung
in einem in vivo-Modell auf.
-
Um
die mögliche
Antitumorwirkung von Ad-VP3-exprimiertem Apoptin in humanen HepG2-Tumoren
zu untersuchen, wurde die Größe der subkutanen
Tumoren während
des Experiments gemessen, das bis 7 Tage nach Injektion des rAd-VP3
und der Kontrollsuspensionen fortgeführt wurde.
-
Sowohl
die PBS+-Gruppe als auch die mit Kontroll-rAdcon1 behandelte Gruppe
zeigte einen mittleren progressiven Anstieg der HepG2-Tumorgröße, was
im Kontrast zu der Gruppe stand, die intratumoral mit rAdVP3 behandelt
worden war, welche eine verminderte Tumorgröße zeigte. Sieben Tage nach
der Injektion wurden die Nacktmäuse
geopfert. Die Tumoren wurden isoliert und makroskopisch untersucht.
Es ist klar, dass die mit dem Kontroll-rAd-con1-Vektor oder PBS+
behandelten Hepatomtumoren sich als stark vaskularisiertes HepG2-Tumorgewebe
erwiesen und nach der Behandlung größer geworden waren. Ein völlig verschiedenes
Muster wurde mit den rAd-VP3-behandelten HepG2-Tumoren beobachtet.
Die restliche Tumormasse hatte ein blasses Aussehen aufgrund einer
verminderten Tumorvaskularisation. Die Tumoren waren nach Behandlung
mit rAd-VP3 in ihrer Größe vermindert.
Die Tumoren enthielten außerdem weiße blasenartige
Strukturen, was auf tote Zellen hinweist.
-
Neben
der Apoptin-inudzierten Tumorregression konnte keine negative Wirkung
der Apoptin-Expression auf die Organe (insbesondere wurden Leber
und Milz untersucht) beobachtet werden.
-
Apoptin weist eine Antitumor-Aktivität in einem
in vivo-System auf.
-
Folglich
zeigten mit rAd-VP3 behandelte Tumoren eine reduzierte Tumorgröße, die
Kontrollen dagegen nicht. Dies impliziert, dass die Expression von
Apoptin eine Antitumor-Aktivität
in einem in vivo-Modell erbringt.
-
Die
Tatsache, dass Ad-VP3-exprimiertes Apoptin eine Tumorregression
in einem schnell wachsenden Tumor wie HepG2 induzieren kann, beweist das
starke Antitumor-Potenzial
von Apoptin. Die Tatsache, dass Apoptin das Tumorwachstum in Nacktmäusen vermindert,
zeigt, dass alleine die Expression von Apoptin die Tumorzellen ohne
eine zusätzliche
Immunreaktion "abtötet".
-
Die
beschriebenen Toxizitäts-
und Antitumor-Studien zeigen, dass eine Antitumor-Therapie auf der
Grundlage der Expression von Apoptin sicher und wirksam ist.
-
BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
-
1 zeigt
eine diagrammatische Darstellung der wesentlichen Teile der Adenovirus-Adaptor-Vektoren
pMAd5 und pMab.
-
2 zeigt
die diagrammatische Darstellung der wesentlichen Teile der rekombinanten
Adenovirus-Adaptor-Vektoren pMab-VP3 und pMab-con.
-
3 zeigt
die Apoptin-induzierte Apoptose-Aktivität in mit pMAb-VP3 oder pCMV-VP3 transfizierten
911-Zellen. Zwei unabhängig
klonierte und gereinigte pMab-VP3-DNA-Chargen (pMab-VP3/ml und pMab-VP3-m2)
wurden für
die Transfizierung von 911-Zellen verwendet. Die Zellen wurden 3
Tage nach der Transfektion fixiert und mittels indirekter Immunofluoreszenz
unter Verwendung des Apoptin-spezifischen monoklonalen Antikörpers CVI-CAV-85.1
analysiert (85.1; Noteborn et al., 1991). Der Prozentsatz an Zellen,
der sich mit DAPI abnormal anfärbte,
ist als ein relatives Maß für die Apoptose
angegeben.
-
4 zeigt
die Apoptin-(bezeichnet als VP3)-induzierte Aktivität von humanen
tumorigenen Hepatom-HepG2-Zellen, Osteosarkom-U2OS-Zellen und normalen
nichttransformierten diploiden FSK-1-Keratinozyten, die mit dem
replikationsdefekten rekombinantem Apoptin-Adenovirus Ad-VP3 infiziert
worden waren. Die Zellen wurden mittels indirekter Immunofluoreszenz
unter Verwendung des monoklonalen Antikörpers 85.1 analysiert und mit DAPI
angefärbt.
Die HepG2- und U2OS-Zellen wurden 1 Tag nach der Transfektion fixiert
und die FSK-1-Zellen abgeerntet und 4 Tage nach der Transfektion
fixiert. Der Prozentsatz an Apoptin-positiven Zellen, die sich mit
DAPI abnormal färbten,
ist als ein Maß für die Apoptin-induzierte
Apoptose angegeben (schwarze Kästchen).
Als Kontrolle ist der Prozentsatz an nicht-infizierten Zellen, die
durch DAPI abnormal angefärbt
wurden, angegeben (gestrichelte Kästchen).
-
5 zeigt
die Apoptin- und/oder VP-2-induzierte Apoptose-Aktivität in Saos-2-Zellen,
die mit 2,5 μg
pCMV-fs-DNA, die Apoptin exprimiert (früher bezeichnet als pCMV-VP3;
Apoptin ist als VP3 bezeichnet) und 2,5 μg pCMV-neoBam-DNA (Danen-Van Oorschot,
1997) oder mit 2,5 μg
pCMV-VP2-DNA, die das CAV-Protein 2 (VP2) exprimiert, und 2,5 μg pCMV-neoBam-DNA;
oder mit 2,5 μg
pCMV-fs und 2,5 μg
pCMV-VP2 transfiziert worden waren, was zur Expression sowohl von
Apoptin (VP3) als auch VP2 führte.
Die Zellen wurden 3, 4 und 5 Tage nach Transfektion fixiert und
mittels indirekter Immunofluoreszenz unter Verwendung des Apoptin-spezifischen monoklonalen
Antikörpers
CVI-CAV-85.1 (85.1; Noteborn et al., 1991) oder mit monoklonalem
Antikörper
CVI-CAV-111.1 (Noteborn und Koch, 1996) analysiert. Der Prozentsatz
an Zellen, die sich mit DAPI abnormal färbten, ist als das relative
Maß für die Apoptose
angegeben.
-
6 zeigt
die diagrammatische Darstellung der wesentlichen Teile der rekombinanten
Adenovirus-Adaptor-Vektoren pMab-VP2.
-
7 zeigt
die diagrammatische Darstellung der wesentlichen Teile des rekombinanten
Retrovirus-Transfervektors pLS-VP3-N.
-
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