-
Technisches
Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, umfassend einen
rekombinanten Sendaivirusvektor, die zur Einführung exogener Gene in Atemwegsepithelien
und als Verfahren zur Einführung
exogener Gene unter Gebrauch des Vektors geeignet ist.
-
Stand der
Technik
-
Seit
der Einführung
molekularer Klonierungstechniken wurde eine wachsende Anzahl an
Genen mit Mutationen identifiziert und isoliert, die für bedeutende
menschliche Krankheiten verantwortlich sind. Die in menschlichen
Patienten fehlenden oder mutierten Gene können mittels ex vivo-Verfahren
ersetzt werden, welche eine Transformation von Zellen in vitro mit
nackter DNA, mit in Liposomen eingekapselter DNA, geeigneten Integrationsvektoren,
gefolgt von der Einführung
in ein Wirtsorgan, einschließen
(„ex
vivo"-Gentherapie).
-
Die
Gentherapie erlaubt die Übertragung
eines gewünschten
Gens auf eine Versuchsperson mit anschließend einhergehender in vivo-Expression.
Die Genübertragung
kann durchgeführt
werden, indem die Zellen und das Gewebe der Versuchsperson ex vivo
transfiziert werden, und das transformierte Material wieder auf
den Wirt übertragen
wird. Alternativ können
die Gene dem Empfänger
direkt verabreicht werden.
-
Der
Artikel von Nabel et al., Science (1990) 249: 1285–1288, betrifft
die intraarterielle Transfektion von Schweinen in vivo mit Liposomen,
die ein β-Gal-Expressionsplasmid
enthalten. Ortsspezifische Genexpression wurde in Arterienwänden entdeckt.
Es gibt einige Nachteile bei der ex vivo-Therapie. Wenn beispielsweise nur
differenzierte, replizierende Zellen infiziert werden, geht die
neu eingeführte
Genfunktion verloren, sobald jene Zellen reifen und sterben. Außerdem können ex
vivo-Verfahrensweisen nur zur Transfektion einer begrenzten Anzahl
von Zellen genutzt werden, jedoch nicht zur Transfektion von Zellen,
die nicht zuvor dem Körper
entnommen wurden.
-
Wie
vorstehend beschrieben ist es für
die Gentherapie sehr wichtig, ein einzuführendes Gen, Zielzellen, in
denen das eingeführte
Gen exprimiert werden soll, für
das Zielgewebe geeignete Genübertragungsmethoden,
und einen Verabreichungsweg passend auszusuchen.
-
Zystische
Fibrose (CF) ist eine autosomal-rezessive Erbkrankheit, die einen
angeborenen Fehler im Stoffwechsel verursacht. CF-Patienten finden
sich häufig
in den Vereinigten Staaten und in Europa, und eins von 2000 bis
2500 Kindern leidet an dieser Krankheit. Als wesentliches Merkmal
gilt eine abnorme äußere Sekretion
von zähen
Schleimen, die sich in Organen wie der Lunge, den Respirationstrakten,
der Bauchspeicheldrüse,
der Leber und dem Dünndarm
ansammeln. Die gängige
Therapie bei CF ist auf Lungentransplantation und eine antibiotische
Behandlung der Lungeninfektionskrankheiten fokussiert, was besonders
verhängnisvoll ist.
Das ursächliche
Gen für
CF, das zystische Fibrose-Transmembran-Leitfähigkeits-Regulator-Gen (CFTR-Gen), wurde ermittelt
(Riordan, J. R. et al., Science 245: 1066–1073, 1989) und man geht von
der Entwicklung einer Gentherapie für CF aus, bei der ein Vektor,
der das normale CFTR-Gen trägt,
in die Atemwegsepithelien eingeführt
wird. Bei der Gentherapie für
CF sollte das exogene Gen in vivo eingeführt werden, da eine ex vivo-Behandlung
der Lunge und der oberen Atemwege nicht durchgeführt werden kann.
-
Es
wurden mehrere Versuche unternommen, der Lunge Vektoren zu verabreichen.
Hazinski et al. (Am. J. Respir. Cell Mol. Biol. (1991) 4: 206–209) beschreiben
eine liposomal vermittelte Genübertragung
von DNA auf die gesunde Nagetierlunge. Kationische Liposomen wurden
mit drei Fusionsgenkonstrukten komplexiert, bestehend aus 1) dem
mit dem Rous-Sarcomavirus-(RSV)-Promotor verknüpfen Chloramphenicol-Acetyltransferase
(CAT)-Gen; 2) dem mit dem Maus-Milchdrüsen-Tumor-Virus-(MMTV)-Promotor verknüpften CAT-Gen;
und 3) einem Cytomegalovirus-β-Galaktosidase
(CMV-β-Gal)-Fusionsgen.
Die Liposomen/DNA- Komplexe
wurden in die Halsluftröhren
von Ratten instilliert und es wurde ein detektierbarer Spiegel an
Genexpression beobachtet.
-
Brigham
et al. (Am. J. Med. Sci. (1989) 298: 278–281) beschreiben die in vivo-Transfektion von
murinen Lungen mit dem CAT-Gen unter Benutzung eines liposomalen
Vehikels. Die Transfektion wurde mittels einer intravenösen, intratrachealen
oder intraperitonealen Injektion ausgeführt. Sowohl die intravenöse als auch
die intratracheale Verabreichung führten zur Expression des CAT-Gens
in der Lunge. Für
die intraperitoneale Verabreichung gilt dies allerdings nicht.
-
Canonico
et al. (Clin. Res. (1991) 39: 219A) beschreiben die durch den CMV
Promotor gesteuerte Expression des menschlichen α-1-Antitrypsin-Gens in gezüchteten
Epithelzellen der Rinderlunge. Das Gen wurde den Zellen in Kultur
unter Verwendung von kationischen Liposomen zugefügt. Die
Versuchsdurchführenden entdeckten
ebenfalls die Anwesenheit von α-1-Antitrypsin
in Gewebeschnitten der Lunge von neuseeländischen weißen Kaninchen
nach der Verabreichung von mit Liposomen komplexierten Genkonstrukten.
-
Weiterhin
offenbart das U.S. Patent No. 5,958,893 ein Verfahren zur Einführung eines
Gens, das einen verkürzten
CFTR codiert, wobei übliche
verfügbare
Vektoren wie Adenovirusvektoren oder kationische Liposomen verwendet
werden.
-
Es
wurde allerdings gezeigt, dass die Effizienz der Genübertragung
mittels Adenovirus auf Atemwegsepithelien gering ist; die geringe
Aufnahmerate der apikalen Plasmamembran für adenovirale Partikel könnte ein
Grund für
die ineffiziente Genübertragung
sein und die Abwesenheit von αβγ3-Integrinen
und den CAR-Rezeptoren, den Rezeptoren für Adenoviren, in der apikalen
Oberfläche
der Atemwegsepithelzellen (Goldman, M. et al., Gene Ther. 3: 811–818, 1996,
Boucher, R. C., J. Clin. Invest 103: 441–445, 1999). Wie berichtet,
verhindert im Fall von kationischen Liposomen der Schleim ihre Aufnahme,
wobei die Effizienz der Genübertragung
durch die Entfernung des Schleims verbessert wurde. (Kitson, C.
et al., Gene Ther. 6: 534–546,
1999, Zabner, J. et al., J. Biol. Chem. 270: 18997–19007,
1995, Fasbender, A. et al., Gene Ther. 4: 1173–1180, 1997).
-
Bis
heute ist kein Bericht über
Vektorsysteme und Genübertragungverfahren
erhältlich,
die eine effiziente Einführung
von exogenen Genen in die Atemwegsepithelien ermöglichen. Somit besteht der
Wunsch zur Entwicklung von Vektoren zur effizienten Genübertragung
auf die Atemwegsepithelien.
-
Das
zur Familie der Paramyxoviridae gehörende Sendaivirus ist als Vektor
für die
Genübertragung sehr
nützllich
und seine Entwicklung ist im Gang (Kato, A. et al., EMBO J. 16:
578–598,
1997, WO97/16538, WO97/16539). Das Sendaivirus zeigt eine geringe
Toxizität
und es exprimiert in ihn eingeführte
Gene äußerst stark.
-
Dieses
Virus ist auch sehr sicher, weil ein in den Virusvektor insertiertes
Gen niemals in das Wirtschromosom aufgenommen wird. Es wurde berichtet,
dass sich die Transfektionseigenschaft eines Sendaivirus Vektors
von der eines Adenovirus unterscheidet (Goldman, M. et al., Gene
Ther. 3: 811–818,
1996, Boucher, R. C., J. Clin. Invest 103: 441–445, 1999). Beispielsweise
infiziert das Adenovirus eher geschädigte als ungeschädigte Regionen
(Kitson, C. et al., Gene Ther. 6: 534–546, 1999, Zabner, J. et al.,
J. Biol. Chem. 270: 18997–19007,
1995, Fasbender, A. et al., Gene Ther. 4: 1173–1180, 1997). Diese Berichte
legen nahe, dass das Sendaivirus den Defekt des Adenovirus komplementieren
kann.
-
Offenbarung
der Erfindung
-
Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Zusammensetzung,
die einen Vektor umfasst, der für
die Einführung
exogener Gene in die Atemwegsepithelien und für eine Methode, die zur Einführung exogener
Gene unter Gebrauch des Vektors geeignet ist.
-
Die
Erfinder untersuchten in vitro und in vivo die Effizienz der Genübertragung
mittels eines rekombinanten Sendaivirusvektors, Adenovirusvektors
und eines kationischen Lipidkomplexes auf die von verschiedenen
Tieren stammenden Atemwegsepithelzellen, wobei jeder exogene Gene
enthielt. Die Ergebnisse zeigten, dass der Sendaivirusvektor die
exogenen Gene sehr viel effizienter in die Atemwegsepithelzellen
einführt als
der Adenovirusvektor und der kationische Lipidkomplex.
-
Die
Erfinder fanden auch, dass der rekombinante Sendaivirusvektor die
exogenen Gene nicht nur auf die permissiven Atemwege der Maus, sondern
auch auf die nicht-permissiven
Atemwegsepithelzellen von großen
Tieren wie dem Frettchen und Schaf und dem Menschen einführt. Weiterhin
wurde gefunden, dass der Sendaivirusvektor sowohl Schleimdrüsen als
auch apikale Oberflächen
von Epithelzellen infiziert. Diese Befunde vervollständigen die
vorliegende Erfindung.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung zur Einführung exogener
Gene in Atemwegsepithelien bereit, umfassend einen rekombinanten
Sendaivirusvektor, welcher ein exogenes Gen trägt.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls eine Zusammensetzung bereit,
die für
ein Verfahren zur Einführung
exogener Gene in Atemwegsepithelien geeignet ist. Das Verfahren
umfasst das In-kontakt-Bringen einer Zusammensetzung, umfassend
einen rekombinanten Sendaivirusvektor, der ein exogenes Gen trägt, mit von
Schleim bedeckten Atemwegsepithelien.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend in weiteren Einzelheiten
dargestellt.
-
Der
hierin benutzte Begriff „rekombinanter
Sendaivirusvektor" meint
ein Rekonstitutionsprodukt aus Virus und virusähnlichen Partikeln der rekombinanten
Sendaivirus-cDNA, und er umfasst rekombinante Sendaivirus-RNA und
einen Sendaiviruskörper,
der Infektiosität
besitzt. Der hierin benutzte Ausdruck „Infektiosität" meint die Fähigkeit
eines Virus seine Nukleinsäuren
etc. mittels seiner Haftfähigkeit
an die Zellen und Eindringfähigkeit
in die Zellen über
unterschiedliche Mechanismen in die Zellen zu übertragen, beinhaltend die
Fusion der viralen Membran und Wirtszellmembran. Der rekombinante
Sendaivirusvektor kann ein Ribonukleoprotein (RNP) sein.
-
Der
hierin benutzte Begriff „Gen" umfasst RNA und
cDNA.
-
Der
Begriff „Atemwegsepithelzellen" meint sowohl pseudostratifizierte,
mit Cilien ausgestattete Epithelzellen, als auch Goblet- und Clarazellen,
die sich auf der inneren Oberfläche
der Atemwege von Nase, Nachen, Luftröhre oder jedem leitenden Atemweg
befinden, oder auf Zellen, die sich auf den alveolären Gasaustauschoberflächen, inklusive
der Typ-I- und Typ-II-Pneumocyten in der Lunge befinden.
-
Der
rekombinante Sendaivirusvektor der vorliegenden Erfindung trägt ein rekombinantes
Sendaivirusgen. Das ursprüngliche
Sendaivirusgenom besteht in folgender Reihenfolge aus einer kurzen
3'-Leader-Region,
einem Nucleocapsid-(N)-Gen,
einem Phospho-(P)-Gen, einem Matrix-(M)-Gen, einem Fusions-(F)-Gen, einem
Hämaglutinin-Neuraminidase-(HN)-Gen,
einem großen-(L)-Gen
und einer kurzen 5'-Trailer-Region.
-
Das
zur Herstellung des rekombinanten Sendaivirusvektor als Startmaterial
benutzte Sendaivirusgen kann solange durch Deletion oder Substitution
modifiziert werden als der rekonstituierte, rekombinante Sendaivirusvektor
die Atemwegsepithelzellen infizieren kann und die exogenen Gene,
die der Vektor enthält,
in den infizierten Zellen exprimiert werden können. Zum Beispiel können unvollständige Viren
wie DI-Partikel
verwendet werden (J. Virol. 68: 8413–8417, 1994).
-
Zur
Verwendung in der Gentherapie, hat der vorzugsweise rekombinante
Sendaivirusvektor Infektiosität,
ist aber hinsichtlich seiner Fähigkeit
zur Dissemination defizient. Die Fähigkeit zur Dissemination kann durch
eine Deletion von wenigstens einem dieser Gene, dem F-Gen, dem NH-Gen
oder dem M-Gen, eliminiert werden. Solch ein Vektor beinhaltet beispielsweise
das Gen des Sendaivirus-Z-Stammes, dem nur für das F-Gen defizient ist.
Zusätzliche
Beispiele sind pSeV18+b (+) (Yu, D. et al.,
Genes to Cells 2: 457–466,
1997) und pSeV (+) (Kato, A. et al., EMBO J. 16: 578–587, 1997).
-
Das
rekombinante Sendaivirusgen kann, wie vorstehend beschrieben, durch
Insertion eines exogenen Gens in das Sendaivirusgen erhalten werden.
Es kann ein beliebiges exogenes Gen benutzt werden, so lange es
ein Protein codiert, das in den Zielatemwegsepithelzellen exprimiert
werden soll. Zur Gentherapie von CF kann das CFTR-Gen (Riordan,
J. R. et al., Science 245: 1066–1073,
1989), ein ursächliches
Gen für
CF, verwendet werden. Das exogene Gen umfasst Gene, die natürlich vorkommende
Proteine codieren und Gene, die durch Deletion, Substitution oder
Insertion der vorstehendenen Gene modifiziert wurden und die Proteine codieren,
die den natürlich
vorkommenden funktionell gleichwertig sind. Zum Beispiel offenbart
das U.S. Patent No. 5,958,893 ein modifiziertes CFTR-Gen. Zu Beispielen
anderer exogener Gene zählen
Gene, die α-1-Antitrypsin
(Long et al., Biochem 23: 4828–4837,
1984) DNase, Superoxid Dismutase (SOD), Katalase etc. codieren.
-
Der
ein exogenes Gen tragende rekombinante Sendaivirusvektor kann zum
Beispiel, wie nachstehend beschrieben, gemäß den Methoden von Kato, A.
et al. (EMBO J. 16: 578–587,
1997) und Yu, D. et al. (Genes to Cells 2: 457–466, 1997), hergestellt werden.
-
Zunächst wird
eine DNA-Probe hergestellt, die eine cDNA-Basen-Sequenz des gewünschten
Gens enthält.
Vorzugsweise kann die DNA-Probe als ein einzelnes Plasmid in einer
Konzentration von 25 ng/μl
oder höher
elektrophoretisch erkannt werden. NotI-Erkennungsstellen in der
Ziel-cDNA-Sequenz sollten, falls sie vorhanden sind, im Voraus entfernt
werden. Synthetische "forward-" und "reverse-" (antisense Strang)-DNA-Sequenzen
werden als Primer-Paar mit einer NotI-Restriktionsenzymspaltstellensequenz
hergestellt; die nachstehend erwähnte
Terminationssequenz der Transkription (E), die intervenierende Sequenz
(I) und die Startsequenz (S) der Transkription; und ein Teil der
Zielgensequenz, um das gewünschte
Genfragment aus der Probe zu amplifizieren und zu gewinnen.
-
Als
eine synthetische forward-DNA-Sequenz werden optional zwei oder
mehr oligo-DNAs
von dem 5'-Ende
ausgesucht, vorzugsweise vier Basen, die keine aus der NotI-Erkennungsregion
abgeleiteter Sequenzen wie GCG und GCC enthalten. Stärker bevorzugt
wird ACTT mit einer an das 3'-Ende
angefügten
NotI-Erkennungssequenz
gcggccgc, und optional neun Basen mit oder ohne ein Mehrfaches an
sechs Basen als eine Spacersequenz. Weiterhin wird dem 3'-Ende eine Sequenz,
die den 25 Basen des ORF entspricht, vom Start-Codon ATG der gewünschten
cDNA, inklusive ATG, zugefügt.
In diesem Fall werden ungefähr
25 Basen von der gewünschten
cDNA ausgesucht, so dass das 3'-Ende
der synthetischen forward-oligo-DNAs G oder C sein sollte.
-
Als
eine synthetische reverse-DNA-Sequenz werden optional zwei oder
mehr oligo-DNAs
vom 5'-Ende ausgesucht,
vorzugsweise vier Basen, die keine aus der NotI-Erkennungsregion abgeleiteten Sequenzen
wie GCG und GCC enthalten. Stärker
bevorzugt wird ATCC mit einer an das 3'-Ende angefügten NotI-Erkennungssequenz
gcggccgc und oligo-DNAs eines Insertionsfragments, um die Länge einzustellen.
Die Länge
dieser oligo-DNAs ist so gestaltet, dass die Gesamtzahl der komplementären Basenstränge der
cDNA und der EIS-Basen, die von dem Sendaivirus-Genom stammen, inklusive
der NotI-Erkennungsregion gcggccgc, ein Mehrfaches von sechs wird
(die sogenannte „6er-Regel"; Kolakofski, D.
et al., J. Virol. 72: 891–899,
1998, Calain, P. and Roux, L., J. Virol. 67: 4822–4830, 1993).
Das 3'-Ende der
synthetischen reverse-oligo-DNAs wird hergestellt, indem zum 3'-Ende des Insertionsfragments
die komplementäre
Strangsequenz der S-Sequenz des Sendaivirus, vorzugsweise 5'-CTTTCACCCT-3', die I-Sequenz,
vorzugsweise 5'-AAG-3', und die komplementäre Strangsequenz
der E-Sequenz, vorzugsweise 5'-TTTTTCTTACTACGG-3', eine komplementäre Sequenz,
die entweder mit G oder C endet, und 25 Basen entspricht, welche
von einem Stop-Codon der gewünschten
cDNA-Sequenz zurückgezählt werden,
hinzugefügt
werden.
-
Als
gängiges
Verfahren kann die ExTaq-Polymerase (Takara Shuzo Co.) für die PCR
verwendet werden. Bevorzugt wird Vent Polymerase (NEB) verwendet
und es wird ein amplifiziertes Zielfragment mit NotI verdaut, um
es in die NotI-Region des Plasmidvektors pBluescript einsetzen zu
können.
Eine Basensequenz des resultierenden PCR-Produkts wird mithilfe
eines Sequenzierers bestätigt,
welcher Plasmide mit einer korrekten Sequenz aussucht. Das selektierte
Plasmid wird in die NotI-Region der genomischen Plasmid-cDNA des
Sendaivirus eingesetzt, als da sind pSeV18+b(+) (Yu, D. et al.,
Genes to Cells 2: 457–466,
1997) oder pSeV (+) (Kato, A. et al., EMBO J. 16; 578–587, 1997),
die mit NotI gespalten wurden, um so rekombinante Sendaivirus-cDNA
zu erhalten, in die exogene cDNA eingesetzt ist. Alternativ kann
die rekombinante Sendaivirus-cDNA durch direkte Einführung in
die NotI-Region ohne die Benutzung des Plasmidvektors pBluescript
erhalten werden. Ein rekombinanter Virusvektor kann durch Transkription
der rekombinanten Sendaivirus-cDNA erhalten werden, die, wie vorstehend
erwähnt,
in vitro oder in Zellen zur Rekonstitution des Virus, hergestellt
wird. Ein Virus kann mithilfe des gängigen Verfahrens (WO97/16538,
WO97/16539) aus cDNA rekonstituiert werden. Die Rekonstitution aus
cDNA kann folgendermaßen
durchgeführt
werden.
-
Die
von Affennieren stammende Zelllinie LLCMK2 wird bis zu 70–80% Konfluenz
(1 × 106 Zellen) in Minimum Essential Medium (MEM),
das 10% fötales
Kälberserum
und Antibiotika (100 Einheiten/ml Penicillin G und 100 μg/ml Streptomycin)
enthält,
auf einer Plastikplatte mit 6 Vertiefungen gezüchtet. Die Zellen werden dann
mit dem rekombinanten Vaccinia-Virus vTF7-3 infiziert, das die T7-Polymerase
exprimiert und durch UV-Bestrahlung (Fuerst, T. R. et al., Proc.
NatI. Acad. Sci. USA 83: 8122–8126,
1986, Kato, A. et al., Genes Cells 1: 569–579, 1996) auf 2 PFU/Zelle
inaktiviert ist. Eine Stunde nach der Infektion werden die Zellen
weiter mit 60 bis 2 μg,
stärker
bevorzugt mit 3 bis 5 μg
der vorstehend erwähnten
rekombinanten Sendaivirus-cDNA und
dem Plasmid, das virale Proteine exprimiert, die transessentiell
zur Synthese des gesamten Virusgenoms (24 bis 0.5 μg pGEM-N,
12 bis 0.25 μg
pGEM-P, und 24 bis 0.5 μg
pGEM-L, stärker
bevorzugt 1 μg
pGEM-N, 0,5 μg
pGEM-P und 1 μg
pGEM-L) dienen, mithilfe des Transfektionsverfahrens wie z.B. dem
Lipofektionsverfahren unter Benutzung von Superfect (Qiagen Inc.) cotransfiziert.
Die transfizierten Zellen werden in serumfreiem MEM gezüchtet, dass
100 μg/ml
Rifampicin (Sigma) und Cytosinarabinosid (AraC) enthält, stärker bevorzugt
40 μg/ml
Cytosinarabinosid (AraC), um so eine optimale Konzentration dieser
Wirkstoffe festzulegen, um so die Cytotoxizität des Vaccinia-Virus zu minimieren
und die Virusausbeute zu maximieren (Kato, A. et al., 1996, Genes
Cells 1: 569–579).
48 Stunden nach der Transfektion werden die Zellen gewonnen und
durch dreimaliges wiederholtes Einfrieren und Auftauen aufgebrochen.
Dann werden sie in den chorioallantoischen Hohlraum eines 10 Tage
alten bebrüteten
Hühnereis
injiziert. Nach drei Tagen wird die chorioallantoische Flüssigkeit
gewonnen und der Virustiter mithilfe der Hämagglutinin-Aktivitätsmessung
(HA) bestimmt. HA kann über
die „Endpunkt-Verdünnungsmethode" (Kato, A. et al.,
1996, Genes Cells 1: 569–579)
bestimmt werden. Die Proben, bei denen kein HA gefunden wird, werden
nochmals in die bebrüteten
Hühnereier
injiziert. Der Titer der zu gewinnenden Sendaiviren beträgt normalerweise
108 bis 109 PFU/ml
und derjenige von den Vaccinia-Viren vTF7-3 ist zusammengenommen
103 bis 104 PFU/ml
oder niedriger. Die Proben werden mit einem Faktor von 106 verdünnt
und zur Beseitigung von Vaccinia-Viren wiederum in Hühnereiern
vervielfacht. Die nach der zweiten oder dritten Passage in bebrüteten Hühnereiern
erhaltenen rekombinanten Viren werden zum Erhalt von rekombinanten
Virusvektoren, in denen die gewünschte
cDNA eingesetzt wird, gelagert. Das plaque-bildende Potential der
aufbewahrten Viren beträgt
normalerweise 109 PFU/ml oder 10.240 HA
Einheiten/ml, und dieser Wert wird eingehalten solange das Virus
bei –80°C gelagert
wird.
-
Die
zur Rekonstitution benutzten Wirtszellen unterliegen solange keiner
Einschränkung
als sich die rekombinante Sendaivirus-cDNA in den Zellen rekonstituieren
kann. Die als Wirte benutzten Zelllinien schließen gezüchtete Zellen wie die von Affennieren
stammenden CV-1 Zellen und die von Hamsternieren stammenden BHK-Zellen
sowie LLCMK2 Zellen und Zellen menschlichen Ursprungs ein.
-
Das
rekonstituierte rekombinante Sendaivirus kann an haftende Moleküle, Liganden,
Rezeptoren etc. auf seiner Hüllenoberfläche gebunden
werden, um so die Haftung an spezifische Zellen zu erleichtern.
-
Die
vorstehend erwähnte,
den Virusvektor enthaltende chorioallantoische Flüssigkeit
kann als die den rekombinanten Sendaivirusvektor der vorliegenden
Erfindung umfassende Zusammensetzung benutzt werden.
-
Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann ein beliebiges,
physiologisch verträgliches Medium
so wie deionisiertes Wasser, Wasser mit 5% Dextrose und dergleichen
enthalten. Andere Hilfsmittel wie Stabilisatoren, Biocide, etc.
können
in die Zusammensetzung aufgenommen werden. Die Zusammensetzung,
umfassend den rekombinanten Sendaivirusvektor, kann in lyophilisierter
Darreichungsform sein. Solch eine Zusammensetzung kann weiterhin
zusätzlich
zu den vorstehend erwähnten
Hilfsmitteln Stabilisatoren wie Albumin, PrionexTM (Pentapharm,
Japan), und dergleichen, enthalten.
-
Das
in dem rekombinanten Sendaivirus enthaltene exogene Gen kann in
Atemwegsepithelzellen eingeführt
werden, indem die mit Schleim bedeckten Atemwegsepithelzellen in
Kontakt mit der Zusammensetzung, umfassend den Sendaivirusvektor,
gebracht werden. Wenn kationischen Lipide für die Genübertragung auf die Atemwegsepithelzellen
benutzt werden, ist der Atemwegsschleim eine ernsthafte Barriere
für die über kationische
Lipide vermittelte Genübertragung
und der Schleim muss zur Einführung
exogener Gene entfernt werden. Im Gegensatz dazu kann die den Sendaivirusvektor
der vorliegenden Erfindung umfassende Zusammensetzung die exogenen
Gene leicht einführen,
indem sie nur in Kontakt mit den mit Schleim belegten Atemwegsepithelzellen
gebracht wird.
-
Die
für ein
Verfahren zur Einführung
exogener Gene geeignete Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
kann für
die Gentherapie genutzt werden, indem exogene Gene exprimiert werden,
von denen erwartet wird, dass sie die Erkrankung der Atemwegsepithelzellen
behandeln, oder dass endogene Gene die in den Zellen defizienten
Proteine codieren. Zum Beispiel kann die Zusammensetzung dieser
Erfindung, die den Virusvektor mit dem CTFR-Gen enthält, für die Therapie
von CF nützlich
sein. Die Gentherapie kann durchgeführt werden, indem die den Virusvektor
enthaltende Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung den Atemwegsepithelzellen
der erkrankten Regionen in vivo oder ex vivo zugesetzt wird, um
den exogenen Genen eine Expression in den Zellen zu ermöglichen.
Die in vivo-Genübertragung
kann durch lokale Anwendung wie der Einträufelung oder der Inhalation
mittels Verneblern für
die Nasenhöhle
oder die Lunge ausgeführt
werden. Beispiele von Verneblern schließen solche ein, die kommerziell
erhältlich
sind und solche, die typischerweise bei der Behandlung von Asthma
benutzt werden.
-
Die
Virusvektor-enthaltende Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung,
die für
die Herstellung eines Arzneimittels geeignet ist, kann bei allen
Säugetieren,
Mensch, Maus, Kaninchen, Schaf, Rind, Affe etc. eingeschlossen,
angewendet werden.
-
Kurze Beschreibung der
Abbildungen
-
1 zeigt
die Effizienz der in vivo-Genübertragung
des rekombinanten Sendaivirusvektors der vorliegenden Erfindung
und eines kationischen Lipidkomplexes in die Mauslunge und -nase.
Fehlerbalken zeigen die SEM.
-
2 zeigt
die Auswirkung der Kontaktzeit auf die Effizienz der Genübertragung
des rekombinanten Sendaivirusvektors der vorliegenden Erfindung
(A) und eines kationischen Lipidkomplexes (B) auf die Mausnase,
ausgewertet bei nasaler Einträufelung
(kurzer Kontakt) und Perfusion (langer Kontakt). Fehlerbalken zeigen
die SEM.
-
3 zeigt
die Effizienz der Genübertragung
des rekombinanten Sendaivirusvektors der vorliegenden Erfindung
und des Adenovirusvektors auf die Mausnase, ausgewertet bei nasaler
Einträufelung.
Fehlerbalken zeigen die SEM.
-
4 zeigt
mikroskopische Fotographien, die mittels einer X-Gal-Färbung die β-Gal-Genexpression in
Mausbronchien, -luftröhre
und -nase aufzeigen, herbeigeführt
durch die nasale Einträufelung
des rekombinanten Sendaivirusvektors der vorliegenden Erfindung
und des Adenovirusvektors.
-
5 zeigt
mikroskopische Fotographien, die mittels einer X-Gal-Färbung die β-Gal-Genexpression in
Mausluftröhre
und -nase aufzeigen, herbeigeführt
durch die nasale Einträufelung
des rekombinanten Sendaivirusvektors der vorliegenden Erfindung
und des Adenovirusvektors. NC weist auf sekretorische Zellen ohne
Cilien und BC auf Basalzellen hin.
-
6 zeigt
die Genexpression von β-Gal
in der Frettchenlunge, herbeigeführt
durch die nasale Einträufelung
des rekombinanten Sendaivirusvektors der vorliegenden Erfindung.
R1 weist auf den unteren rechten Lappen und L1 auf den oberen linken
Lappen hin.
-
7 zeigt
mikroskopische Fotographien, die die Genexpression von β-Gal in der
Frettchenlunge aufzeigen, herbeigeführt durch die nasale Einträufelung
des rekombinanten Sendaivirusvektors der vorliegenden Erfindung.
Fotographie a ist für
den oberen linken Lappen, b für
den mittleren rechten Lappen, c für die submucosalen Drüsen und
d für die
Kontrolle. Weiterhin weist Lm auf die Bronchialhöhle und sm auf die submucosalen
Drüsen
hin.
-
8 zeigt
die Effizienz der Genübertragung
des rekombinanten Sendaivirusvektors der vorliegenden Erfindung
und eines kationischen Lipidkomplexes auf menschliche nasale Epithelzellen,
die von gesunden menschlichen Spendern gewonnen wurden. Fehlerbalken
zeigen die SEM.
-
9 zeigt
die Effizienz der Genübertragung
des rekombinanten Sendaivirusvektors der vorliegenden Erfindung
und eines kationischen Lipidkomplexes auf tracheale Schafzellen.
F weist auf frische Zellen und MD auf entschleimte Zellen hin. Fehlerbalken
zeigen die SEM.
-
10 zeigt
die Effizienz der Genübertragung
des rekombinanten Sendaivirusvektors der vorliegenden Erfindung
und eines kationischen Lipidkomplexes auf mit Mucin versetzte tracheale
Schafzellen. F weist auf frische Zellen hin und tracheale Schafzellen.
F weist auf frische Zellen und MD auf entschleimte Zellen hin. Fehlerbalken
zeigen die SEM.
-
11 zeigt
die Effizienz der Genübertragung
des rekombinanten Sendaivirusvektors der vorliegenden Erfindung
und des Adenovirusvektors auf die Randbereiche und die mittleren
Bereiche der trachealen Schafzellen. Fehlerbalken zeigen die SEM.
-
12 zeigt
mikroskopische Fotographien, die Signale von GFP zeigen, die durch
den rekombinanten Sendaivirusvektor der vorliegenden Erfindung und
den Adenovirusvektor in tracheale Schafzellen eingeführt wurden.
-
13 zeigt
schematisch eine übliche
Gesamtzell-Konfiguration.
-
14 zeigt
den Zeitverlauf von Forskolin-induziertem Einwärtsstrom von –60 mV in
COS7-Zellen, exprimierend Probe-1 SeV/CFTR. Das Membranpotential
wurde auf einem Potential von –60
mV gehalten. Die vertikale Auslenkung zeigt die Rechteckimpulse
(Dauer 1 s) in 15 s Intervallen von –100 mV bis +60 mV an. Die
gestrichelte Linie zeigt die Nullstromlinie an.
-
15 zeigt
die Auswirkung von Forskolin auf den Membranstrom in COS7-Zellen,
exprimierend Probe-1 SeV/CFTR. Das Membranpotential wurde bei einem
Strom von –60
mV gehalten. Die gestrichelte Linie zeigt den Nullstrompegel an.
Gibenclamid (300 μM)
hemmte die Forskolin-induzierten C1-Ströme.
-
16 zeigt
in der Abwesenheit oder Anwesenheit von 10 μM Forskolin erhaltene Strom-Spannungsbeziehungen.
Die Amplitude des Membranstroms wurde als mittlerer Wert der letzten
100 ms des Befehlsimpulses (1 s Dauer) gemessen. Die Linie wurde
mithilfe der Methode der kleinsten Quadrate angepasst.
-
17 zeigt
den Nettomembranstrom, der durch Subtraktion des Membranstroms vor
der Forskolingabe von demjenigen, der während der Verabreichung von
10 μM Forskolin
in COS7-Zellen, exprimierend Probe-1 SeV/CFTR, erhalten wird. Das
Membranpotential wurde auf einem Potential von –60 mV gehalten. Die gestrichelte
Linie zeigt den Nullstrompegel an.
-
Die beste
Art zur Ausführung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung wird im Hinblick auf die folgenden Beispiele
veranschaulicht, wird aber nicht als hierauf begrenzt aufgefasst.
-
Beispiel 1
-
Konstruktion und Rekonstruktion
des rekombinanten Sendaivirusvektors
-
Ein
rekombinantes Sendaivirus wurde gemäß der bekannten Methode (Kato,
A. et al., EMBO J. 16: 578–598,
1997, Hasan, M. K. et al., J. Gen. Verol. 78: 2813–2810, 1997)
konstruiert. Zunächst
wurden 18 Bp der Spacersequenz (5'-(G)-CGGCCGCAGATCTTCACG-3') mit der NotI-Restriktionsstelle
in den proximalen Bereich zwischen Leadersequenz und dem 5'-Ende der Sequenz,
codierend ein N-Protein
der klonierten genomischen SeV-cDNA, pSeV (+), zum Erhalt des Plasmids
pSeV18+b (+) inseriert, das ebenfalls eine
selbstspaltende Ribozym-Stelle des antigenomischen Stranges des
Hepatitis-delta-Virus enthält.
Die gesamte cDNA von E.coli-lacZ, die das nukleäre Lokalisierungssignal, Luciferase,
grün fluoreszierendes
Protein (GFP), und E.coli-lacZ enthält, wurde mithilfe der Polymerasekettenreaktion
amplifziert. Dazu wurden Primer mit der NotI-Region und neuen Sätzen von
SeVE- und S-Signalsequenzmarkierungen
für exogene
Gene benutzt, und die Amplifikate wurden in die NotI-Region des
klonierten Genoms eingesetzt. Die gesamte Länge der Matrizen-SeV-Genome
mit den exogenen Genen wurde zu einem Vielfachen von sechs Nukleotiden
angeordnet. Das Matrizen-SeV-Genom mit dem exogenen Gen und Plasmide,
die N-, P- und L-Proteine (pGEM-N, pGEM-P, pGEM-L) codieren, wurden
mit kommerziell erhältlichen
kationischen Lipiden GL-67-DOPE-PEG (Genzyme Co. Ltd.) komplexiert
und wurden mit Vaccinia-Virus vT7-3 (Fuerst, T. R. et al., Proc.
Natl. Acad. Sci USA 83: 8122–8126,
1986, Kato, A. et al., Genes Cells 1: 569–579, 1996) in LLCMK2-Zellen
cotransfiziert. 40 Stunden später
wurden die Zellen durch drei Zyklen von Einfrieren und Auftauen
aufgebrochen, und dann werden sie in den chorioallantoischen Hohlraum
eines 10 Tage alten bebrüteten
Hühnereis
injiziert. Dann wurde das Virus gewonnen und das Vaccinia-Virus
wurde durch eine zweite Passage in den Eiern entfernt. Der Virustiter
wurde mithilfe des Nämagglutinationsassays
unter Verwendung von roten Blutkörperchen
aus Hühnerblut
bestimmt (HA) (Kato, A. et al., Genes Cells 1: 569–579, 1996)
und die Viren-enthaltende choriallantoische Flüssigkeit wurde bis zu ihrem
Gebrauch als Zusammensetzung, umfassend den Sendaivirusvektor der
vorliegenden Erfindung, bei –80°C eingefroren.
-
Beispiel 2
-
In vivo-Genübertragung
auf die Mausnase und -lunge durch nasale Einträufelung oder nasale Perfusion
-
2-1 Vergleich des Sendaivirusvektors
mit kationischem Lipid
-
pCMV-Luciferase
wurde konstruiert, indem das HindIII-BamHI Fragment des pGL3-Kontroll-Vektors (Promega)
in die Multiclonierungsstelle von pcDNA3 (Invitrogen) insertiert
wurde, die unter der Kontrolle eines menschlichen "immediate early" Cytomegalovirus-(CMV-IE)-Promotor
steht. pCMV-Luciferase wurde dann mit GL-67-DOPE-PEG (Genzyme Co.
Ltd.) komplexiert, um so GL-67-pCMV-luc zu erhalten.
-
Um
die Effizienz der Genübertragung
der Vektoren auf die Lunge und die Auswirkung der Kontaktzeit auf
die Effizienz der Genübertragung
zu untersuchen, wurden die Vektoren mittels nasaler Einträufelung
und nasaler Perfusion in die Nasenhöhle verabreicht. Zunächst wurde
männlichen
balb/c Mäuse
(6–8 Wochen)
intranasal 100 μl
Sendaivirusvektor in verschiedenen Konzentrationen eingeträufelt, der
die in Beispiel 1 mittels der bekannten Methode (Yonemitsu, Y. et
al., Gene Ther. 4: 631–638,
1997) hergestellte Luciferase (SeV-luc) oder GL-67-pCMV-luc (80 μg DNA/Maus)
enthält.
-
Die
nasale Perfusion wurde mittels eines intranasal eingeführten 5
mm Katheters durchgeführt
und es wurden jeweils 150 μl
Vektorlösung
mit einer Rate von 5 bis 6 μl/Minute
unter Verwendung einer Peristaltikpumpe (Modell P-1, Pharmacia Biotech)
perfundiert. Zwei Tage nach der Genübertragung wurden die Mäuse unter
einer ausreichenden Narkose durch intraperitoneale Injektion einer Überdosis
Pentobarbitar getötet,
und Nasenmuscheln, Luftröhre
und Lunge wurden entnommen und einem Luciferase-Assay unterzogen.
-
Als
Kontrolle wurde das in Beispiel 1 verwendete pSeV18b+ derselben
vorstehend beschriebenen Genübertragung
unterzogen. Dieses Plasmid wurde als Kontrolle für die folgenden Beispiele verwendet.
-
Der
Luciferase-Assay wurde wie folgt gemäß der bekannten Methode (Yonemitsu,
Y. et al., Gene Ther. 4: 631–638,
1997) ausgeführt.
Zunächst
wurden die Gewebe mit PBS gewaschen und mit Scheren in dem 1× Lyse-Puffer
mit Protease-Inhibitor-Cocktail
zerkleinert, dann 10 Minuten mit 13.000 rpm bei 4°C zentrifugiert und
30 μl des Überstandes
wurden 100 μl
Luciferase-Assay-Puffer (Promega) zugesetzt. Die Lichtintensität wurde
mit einem Turner TD20e-Luminometer (Turner Co.) mit 10 Sekunden
Integration gleich nach einer Präinkubation
für 10
Sekunden bei 20°C
gemessen. Unter dieser Bedingung ist 1 pg der rekombinanten Luciferase
(Promega) äquivalent
zu 2,56 × 101 RLU. Die Proteinkonzentration wurde mittels
des Bradford-Verfahrens unter
Gebrauch eines kommerziell erhältlichen
Proteinbestimmungssystems (Bio-Rad Laboratories Ltd., Hertfordshire,
UK) anhand einer zu Rinderserumalbumin korrespondierenden Standardkurve
bestimmt. Die Daten wurden als RLU/mg Protein angegeben, und jede
Probe wurde mehr als zweimal gemessen.
-
Die 1 (Lunge)
und 2 (Nase) zeigen einen Vergleich der Genübertragungseffizienz zwischen SeV-luc
und GL-67-p-CMV-luc. Wie in 1 gezeigt,
wiesen die SeV-luc transfizierten Lungen dosisabhängig eine
mehr als 1.000-fach höhere
Luciferase-Aktivität
auf als die von GL-67-pCMV-luc. Die Expression des Luciferasegens
von SeV zeigte sich ungefähr
1.000 mal höher
als diejenige von GL-67-pCMV-luc ohne signifikante Differenz zwischen
verschiedenen Kontaktzeiten. Diese Ergebnisse deuten an, dass der
SeV-Vektor die Genübertragung
auf die Mauslunge und -nase effizient ermöglicht, und dies nur wenn der
Vektor mit den Atemwegsepithelien in Kontakt tritt.
-
2-2. Sendaivirusvektor
verglichen mit dem Adenovirusvektor
-
SeV-luc
oder der Adenovirusvektor, beinhaltend das Luciferase-Gen AdCMV-Luciferase (Ade-luc) (Kendall,
J. M. et al., Cell Calcium 19: 133–142, 1996) wurde in derselben
Weise wie in Beispiel 1 intranasal eingeträufelt, und dann wurden Nasenmuscheln,
Luftröhre
und Lunge entnommen und einem Luciferase-Assay unterzogen. Sendaivirusvektor
und Adenovirusvektor, beide das lacZ-Gen mit nukleären Lokalisationssignal
des Simian Virus "largeT
antigen" (SeV-NLS-lacZ
und AdCMV-nls-lacZ) tragend, wurden hergestellt, und in derselben
Weise wie in 2-1 beschrieben, nasal eingeträufelt. Bronchien, Luftröhre und
Nasenmuscheln wurden gewonnen. Jedes Gewebe wurde mit eisgekühltem 2%igen
Paraformaldehyd mit 0,25% Glutaraldehyd in 0,1 M PBS 10 Minuten
lang fixiert, danach folgte eine X-Gal-Färbung (Lösung: 5 mM Eisenkaliumcyanid,
5 mM Eisencyanid, 2 mM Magnesiumchlorid, 1 mg/ml 5-Brom-4-Chlor-3-indolyl-β-D-galacto-Pyranosid)
drei Stunden lang bei Raumtemperatur mittels rotierendem Schüttler. Das
mit X-Gal gefärbte
Gewebe wurde erneut fixiert und auf Paraffin befestigt, und 5 μm große Ausschnitte
wurden unter dem Lichtmikroskop untersucht. Die Ergebnisse sind
in den 3, 4 und 5 gezeigt.
-
Wie
in 3 gezeigt, weisen die SeV-luc-transfizierten Zellen
eine 5.000fach höhere
Genübertragung auf
als diejenige von Ade-luc. X-Gal-positive Epithelzellen waren in
den Bronchiolen mit ähnlicher
Frequenz für
beide Vektorinokulationen verstreut (4). Auf
der anderen Seite wurden X-Gal-positive Zellen häufig in mit SeV-NLS-lacZ behandelten
Tieren beobachtet, während
blaue Zellen in der Luftröhre
oder Nase von mit AdCMV-nls-lacZ behandelten Mäusen selten waren. Wie in 5 gezeigt,
werden blaue Anfärbungen
nicht nur in cilienenthaltenen Zylinderepithelzellen, sondern auch
in sekretorischen Zellen ohne Cilien (NC) gesehen. Im Gegensatz
dazu wurden keine blauen Signale in Basalzellen (BC) detektiert.
-
Diese
Ergebnisse offenbaren, dass der Sendaivirusvektor die Genübertragung
auf die Atemwegsepithelzellen, in die Adenovirusvektoren keine Gene
einführen
können,
erleichtert.
-
Beispiel 3
-
Genübertragung auf die Lunge eines
Frettchens
-
Frettchen
(500–600
g Gewicht) wurden anästhesiert
und es wurden 3 ml gereinigter SeV-LacZ in BSS mit entweder 3 × 108 oder 3 × 109 PFU/ml
(n = 3 in jeder Gruppe), wie im Beispiel 2, intranasal eingeträufelt. Kontrollen
(n = 2) erhielten 3 ml SeV-Luc (109 PFU/ml).
48 Stunden nach der Infektion wurden die Frettchen getötet. Die
Luftröhre
wurde in situ mit einer Kanüle
versehen und die Lungen wurden mit einer eiskalten Fixierlösung (2%
Formalin, 0.2% Glutaraldehyd, 2 mM MgCl2,
5 mM EGTA in PBS, pH 7.3) aufgeblasen. Die Luftröhre und die Lungen wurden als
Ganzes herausgeschnitten und einer X-Gal-Färbung, wie in Beispiel 2 beschrieben,
unterzogen. Jede Lunge wurde in sieben Teile aufgegliedert: Luftröhre, vier
rechte Lappen (oberer (R1), mittlere (R2, R3), und unterer (R4))
und zwei linke Lappen (oberer (L1) und unterer (L2)). Die β-Gal-positiven
Zellen in den Atemwegsepithelien und submucosalen Drüsen wurden
mikroskopisch über
Punktzählung
unter Benutzung von Gitternetzlinsen quantifiziert. 10 × 20 Vergrößerungsfelder
pro Atemweg wurden bestimmt, um den Prozentanteil von blauen Zellen/Atemweg
zu erhalten und es wurden 3 bis 8 Atemwege zufällig aus verschiedenen Bereichen
eines Lappens (proximal, mittig, distal) zur Bestimmung jedes Lappens
genommen. Für
die submucosalen Drüsen
wurden 10 bis 28 Felder (wenigstens 4 Drüsen beinhaltend)/Lappen bestimmt.
Der Fehler der Messwiederholung (ERM), ausgedrückt als Variationskoeffizient
(CV), war 18%. Der CV zwischen den Tieren war für die Tiere, die 108 PFU/ml erhielten, zwischen 24 und 43% und
er war zwischen 8 und 14% für
die Tiere, die 109 PFU/ml erhielten.
-
Die
Atemwegsepithelien (6A und 7a und b) und die submucosalen Drüsen (6B und 7c)
wurden im Hinblick auf die β-Galaktosidase-Aktivität dosisabhängig dargestellt.
Submucosale Drüsen sind
die überwiegenden
Bereiche der CFTR Expression. In der Kontrolle wurde keine Aktivität gefunden (7d).
-
Beispiel 4
-
Genübertragung auf nasale Epithelzellen
von menschlichen gesunden Spendern
-
Nasale
Epithelzellen wurden von menschlichen gesunden Spendern durch Abstreifen
gewonnen (6: männlich
und 3: weiblich). Nach 2maliger Waschung mit Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
(PBS: 137 mM NaCl, 3 mM KCl, 8 mM Na2HPO4, 1 mM KH2PO4, pH 7.2) wurden die Zellen in dem Kulturmedium
("Dulbecco's modified Eagle's medium"; DMEM) mit 10% fötalem Rinderserum
resuspendiert. Sie werden in zwei oder drei Gruppen gespalten und
in jede Vertiefung der Kulturplatte mit 96 Vertiefungen platziert.
Die Lebensfähigkeit der
nasalen Zellen wurde mittels Phasen-Kontrast-mikroskopischer Beobachtung
des Flimmerschlagens und durch das mikroskopische Zählen der
Anzahl Trypan-Blau-positiver
Zellen bestätigt.
Vektorlösungen
(SeV-luc und GL-67-pCMV-luc) wurden jeder Vertiefung zugefügt. 24 Stunden
später
wurden die Zellen gewonnen, 3mal mit PBS gewaschen und einem Luciferase-Assay,
wie in Beispiel 2 beschrieben, unterzogen. Die Ergebnisse sind in 8 gezeigt.
-
SeV-luc
transfizierte Zellen zeigten eine ungefähr 1.000mal höhere Luciferase-Aktivität als die
mit GL-67-pCMV-luc transfizierten Zellen.
-
Beispiel 5
-
Genübertragung auf das Luftröhrenepithel
vom Schaf
-
5-1. Einfluss von Schleim
auf die Genübertragung
-
Der
Einfluss von Schleim auf die Effizienz der Genübertragung jedes Vektors wurde
unter Gebrauch des trachealen Schaf-Strip-Modells untersucht, welches
gemäß einer
bekannten Methode hergestellt wurde (Kitson, C. et al., Gene Ther.
6: 534–546,
1999). Nach der Tötung
wurde die Epithelschicht der herausgeschnittenen Schafluftröhre von
Muskel und Adventitia freigelegt, und in 0,5 cm2 große quadratische
Stücke
geschnitten, mit der anschließenden
Bestätigung
des Flimmerschlagens mit dem Phasenkontrastmikroskop. In einigen Geweben
erfolgte die Schleimentfernung gemäß der bekannten Methode (Kitson,
C. et al., Gene Ther. 6: 534–546,
1999). Diese Gewebe wurden in die Luft/Flüssigkeit-Zwischenphase platziert.
Zehn μl
SeV-luc- oder GL-67-luc-Vektorlösung
wurden zur Ausführung
der Transfektion auf die apikole Oberfläche gegeben. Nach 48 Stunden
wurden die Stücke,
wie in Beispiel 2 beschrieben, einem Luciferase-Assay unterzogen.
Die Ergebnisse sind in 9 gezeigt.
-
Wie
in 9 gezeigt, beeinflusste der Schleim die von SeV
vermittelte Genübertragung
nicht merklich verglichen mit der von GL-67-luc vermittelten Genübertragung.
-
5-2. Einfluss der Schleimviskosität auf die
Genübertragung
-
Die
Verfahrensweise von 5-1 wurde wiederholt, außer dass verschiedene Konzentrationen
von Schleim der Rinderspeicheldrüse
kurz vor der Genübertragung
zugegeben wurden. Die Ergebnisse sind in 10 gezeigt.
-
Wie 10 zeigt,
wurde die Genübertragung
von GL-67-luc durch den Zusatz von Mucin gehemmt. Die Luciferase-Aktivität der mit
Mucin versetzten Proben war von derjenigen der frischen Proben nicht
signifikant verschieden, was nahelegt, dass eine Barriere-Aktivität des Mucins
einen Einfluss, die Viskosität
des Schleims jedoch keinen Einfluss auf die kationisch-vermittelte
Genübertragung
hat. Auf der anderen Seite beeinflussen seröse Mucinbestandteile die Effizienz
der SeV-Infektion nicht, während
die Schleimviskosität
die SeV-vermittelte Genübertragung
schwach beeinflusst.
-
5-3. Ortsspezifische Transfektionseffizienz
-
Die
Luftröhrenepithelien
des Schafs wurden in der gleichen Weise wie unter 5-1 beschrieben mit SeV-luc
oder AdCMV-luc transfiziert. Nach der Genübertragung wurde der Rand des
Gewebes präpariert
und geschnitten, und es wurde die Luciferase-Aktivität des Randanteils
und des mittleren Teils getrennt gemessen. Die Ergebnisse sind in 11 gezeigt.
Das vorstehend Geschriebene Genübertragungsverfahren
wurde unter Verwendung von SeV-GFP und einem hohen Titer am Adenovirus
Serotyp-5, GFP tragend und gesteuert von dem CMV-IE Promotor, AdCMV-GFP
(Krame) Biotech International LTd.), an Stelle von SeV-luc und AdCMV-luc
wiederholt. Zwei Tage nach der Genübertragung wurden Signale des
grün fluoreszierenden
Proteins (GFP) unter dem Phasenkontrastmikroskop beobachtet. Die
Ergebnisse sind in 12 gezeigt.
-
Wie
in 11 und 12 gezeigt,
zeigte AdCMV-luc eine höhere
Expression in den verletzten Rändern,
während
eine relativ geringe Expression in den mittleren Bereichen der unverletzten
Mitte des Schafluftrörengewebes
vorhanden war. Im Gegensatz dazu zeigte SeV-luc-behandeltes Gewebe
keinen signifikanten Unterschied in der Genübertragung zwischen Randbereichen
und mittleren Bereichen.
-
Beispiel 6
-
Kontraktion von SeV/CFTR
und elektophysiologische Charakterisierung
-
Ein
rekombinanter, CTFR, das ursächliche
Gen für
CF, exprimierender Sendaivirusvektor, wurde konstruiert. Das CFTR-Gen
(Riordan, J. R. et al., Science 245: 1066–1073, 1989) wurde mittels
PCR unter Verwendung eines Primer-Sets, beinhaltend E- und S-Signalsequenzen,
amplifiziert. Das verwendete Primer-Set ist wie folgt
-
-
-
Das
amplifizierte Fragment wurde in die NotI-Stelle von pSeV18+b(+) eingefügt, und die Rekonstitution des
Virus wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt.
-
COS7-Zellen
wurden mit dem hergestellten CFTR-exprimierenden Sendaivirus (Probe-1
SeV/CFTR) infiziert, und die erhaltenen infizierten Zellen wurden
mit der "Whole-Cell-Patch-Clamp"-Technik untersucht. 13 zeigt
eine Zusammenfassung der "Whole-Cell-Patch-Clamp"-Technik. Eine Glaspipette,
enthaltend eine Pipettenlösung,
wurde mit einer Zelle in einer Badlösung in Kontakt gebracht und
um die Zellmembranen zu entfernen wurde negativer Druck aufgebaut.
Dazu beinhaltet die Pipettenlösung
145 mM NMDG+, 148,4 mM Cl–,
6,7 mM Mg2+, 5 mM ATP, 10 mM Glucose, 0,1
mM EGTA, und 10 mM HEPES (mit Tris titriert, pH 7,4), und die Badlösung enthält 141 mM
Na+, 152,4 mM Cl–,
152,4 mM H2PO4 –,
5 mM K+, 1,7 mM Mg2+,
2 mM Ca2+, 10 mM Glucose, 0,1 mM EGTA, und
10 mM HEPES (mit Tris titriert, pH 7,4). Die Auswirkungen von Forskolin
auf den Membranstrom in den COS7-Zellen, die Probe-1 SeV/CFTR exprimieren,
wurden durch Gesamtzell-Aufzeichnung
untersucht (14). Als Ergebnis wurde ein
von der Forskolinkonzentration abhängiger Einwärtsstrom beobachtet (absteigendes
Abfallen der Spur), welcher durch Glibenclamid (Chloridkanalblocker)
unterdrückt
(Aufwärtstransition)
wurde. Der Einwärtsstrom
wurde reproduziert, indem nach einem einzigen Waschschritt wiederum
Forskolin zugesetzt wurde, und er wurde wiederum durch Glibenclamid
unterdrückt,
was bestätigte,
dass die beobachtete Stromveränderung
eine spezifische wirkstoffabhängige
Antwort war.
-
Als
nächstes
wurde die Zeitabhängigkeit
jeder wirkstoffinduzierten Reaktion untersucht (15). Forskolin
induzierte einen Cl–-Strom in COS7-Zellen,
die Probe-1 SeV/CFTR exprimieren, und es wurde eine zeitunabhängige, für Chloridkanäle charakteristische
Reaktion beobachtet. Glibenclamid (300 μM) hemmte die Forskolin-induzierten
Cl–-Ströme.
-
16 zeigt
die abgeleiteten Strom-Spannungsbeziehungen in COS7-Zellen, die
Probe-1 SeV/CFTR exprimieren, die auf vorstehenden Daten unter Anwesenheit
und Abwesenheit von Forskolin beruhen. Die Linien kreuzen sich im
Ursprungspunkt, wenn kein endogener Cl-Strom vorhanden ist. In der
erhaltenen Graphik kreuzten sich die Linien zwischen 10 und 20 mV.
Dies legt nahe, dass nicht der durch CFTR (Forskolin-unabhängig) herbeigeführte Cl-Strom
in diesen COS7-Zellen fließt. 17 zeigt
den Unterschied im Membranstrom in Anwesenheit und Abwesenheit von
Forskolin (Nettomembranstrom), der durch Subtraktion des vor der
Verabreichung von Forskolin aufgezeichneten Stroms von dem während der
Verabreichung von Forskolin aufgezeichneten Strom erhalten wird.
-
Industrielle Verwendbarkeit
-
Die
vorliegende Erfindung stellt einen rekombinanten Sendaivirusvektor
zur Einführung
exogener Gene in Atemwegsepithelien bereit, in die übliche,
für die
Genübertragung
benutzte Vektoren ihre Gene nicht effizient einführen können, und eine Zusammensetzung,
geeignet für
ein Verfahren zur Einführung
exogener Gene unter Verwendung des Vektors. Der rekombinante Sendaivirusvektor
der vorliegenden Erfindung ermöglicht
durch kurze Kontaktierung des Vektors mit den Zellen eine effiziente
Genübertragung
auf native mit Schleim beschichtete Atemwegsepithelzellen. Der Vektor
der vorliegenden Erfindung kann Atemwegsepithelzellen von Säugetieren,
die größer als
Mäuse sind,
infizieren, was nahe legt, dass der Vektor der vorliegenden Erfindung
eine effektive Gentherapie ermöglicht,
wenn eine Genübertragung
auf Atemwegsepithelzellen benötigt
wird.
-
-