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Technischer Bereich
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Paramyxovirus-Vektors, umfassend
ein Fremdgen, das ein sekretorisches Protein codiert, zur Herstellung
eines Arzneimittels für
die Behandlung einer Entzündungserkrankung,
wobei der Paramyxovirus-Vektor intramuskulär zu verabreichen ist.
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Hintergrund
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In
letzter Zeit wird die Gentherapie in einer Vielzahl von Erkrankungen
untersucht. Dies ist ein Behandlungsverfahren, bei dem ein Gen,
das eine therapeutische Wirkung hat, exogen in Patienten eingebracht
und in vivo exprimiert wird. Beispiele von Vektoren, die in der
Gentherapie verwendet werden, sind zum Beispiel DNA selbst, DNA,
die in Liposomen enthalten ist, oder Virus-Vektoren. Diese Vektoren
können
entweder direkt verabreicht (in vivo-Gentherapie) oder verwendet
werden, um Zellen zu transformieren, die in der Folge in Patienten
eingebracht werden (ex vivo-Gentherapie).
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Zum
Beispiel schließen
Erkrankungen, die durch Gentherapie behandelt werden können, Lungenfibrosen
wie die cystische Fibrose (CF) ein. CF ist eine autosomal-rezessiv
Erbkrankheit, die kongenitale metabolische Störungen verursacht. CF tritt
häufig
bei Kaukasiern in einer Frequenz von einem pro 2000 bis 2500 Kindern
auf. In CF-Patienten akkumulieren muköse Sekrete in vielen Geweben
einschließlich
der Lungen, des Atmungstrakts, des Pankreas, der Leber und des Dünndarms
aufgrund von exokrinen Abnormalitäten. Die Kontrolle von Lungeninfektionen
durch Antibiotika und Lungentransplantationen stellt die Hauptbehandlung bei
diesen CF-Patienten dar, für
die Lungeninfektionen besonders verhängnisvoll sind. In den Lungen
von CF-Patienten werden die Gewebe des Atmungstrakts progressiv
durch chronische Entzündung
zerstört.
In solchen Geweben wird angenommen, dass das Gleichgewicht zwischen
der pro-inflammatorischen
Cytokin- und der anti-inflammatorischen Cytokin-Produktion zusammengebrochen
ist.
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Ein
wirksamer Weg, eine Gentherapie im obigen Fall durchzuführen, ist,
einen Vektor an die Stelle der Erkrankung zu verabreichen und das
therapeutische Gen lokal zu exprimieren. Es ist auch möglich, das
Genprodukt auf den ganzen Körper
durch das kardiovaskuläre
System zu übertragen.
Insbesondere, wenn es schwierig ist, den Vektor für die Gentherapie
lokal zu verabreichen, oder wenn eine Möglichkeit besteht, dass unerwünschte Nebenwirkungen
verursacht werden, kann es eine wirksame Behandlungsstrategie sein,
das therapeutische Gen im ganzen kardiovaskulären System zu exprimieren,
besonders im Fall von Genen, die biologisch aktive Substanzen codieren,
die eine kurze Halbwertszeit im Blut haben (wie die Cytokine). In
diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, dass Muskeln geeignete „Fabriken" zum Herstellen von
sekretorischen Proteinen sind, von denen erwartet wird, dass sie
durch die Blutbahn übertragen
werden und an einer entlegenen Stelle wirken. Bis jetzt haben Untersuchungen
von Gen-Transfektionen in die Muskel hauptsächlich nackte DNA und Adeno-assoziierte
Viren (AAV) verwendet. Diese Vektoren erzielen jedoch keinen ausreichenden
Expressionsspiegel. Daher ist es wünschenswert, einen neuen Vektor
zu entwickeln, der die Sekretion eines transfizierten Genprodukts
in einem hohen Spiegel im kardiovaskulären System ermöglicht.
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Offenbarung der Erfindung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist, einen Paramyxovirus-Vektor
für den
Gentransfer in das kardiovaskuläre
System und Verwendungen davon zu liefern.
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Das
Sendai-Virus, das zu der Paramyxoviridae-Familie gehört, ist
vor kurzem verwendet worden, um Vektoren für den Gentransfer zu entwickeln
(Kato A. et al., EMBO J., 1997, 16, 578–598; WO97/16538 und WO97/16539).
Der Sendai-Virus-Vektor
hat eine niedrige Toxizität,
und die Menge an Protein, die von dem transfizierten Gen exprimiert
wird, ist extrem hoch. Zusätzlich
zeichnet er sich durch Sicherheit aus, da das Gen innerhalb des
Vektors nicht in das Wirtsgenom integriert wird. Die hier genannten
Erfinder dachten, dass das rekombinante Sendai-Virus (SeV) verwendet
werden könnte,
um transfizierte Genprodukte wirksam im kardiovaskulären System
zu exprimieren. Die Erfinder konstruieren einen neuen Sendai-Virus-Vektor
zum Exprimieren des anti-inflammatorischen Cytokins Interleukin-10
(IL-10) (SeV-IL10) und führten
Untersuchungen durch, in denen sie ihn verwendeten.
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Wenn
er in vitro in COS7-Zellen transfiziert wurde, steigerte SeV-IL10
16 h nach der Transfektion dosisabhängig die Sekretion von IL-10.
Der Sekretionsspiegel von IL-10 mit dem höchsten Titer von SeV-IL10 (106 PBE/Vertiefung in einer Platte mit 24 Vertiefungen)
war um zwei Größenordungen
höher als
jener, der durch Liposomen-vermittelte Transfektion eines Plasmids,
das IL-10 codiert, erreicht wurde. Daher führten die Erfinder in vivo-Transfektionsexperimente
unter Verwendung des SeV-IL10-Vektors durch.
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SeV-IL10
wurde lokal durch intranasale Tropfen in den Atmungstrakt der Maus
verabreicht. Zwei Tage später
wurde der Spiegel von IL-10, das in das Lungen-Homogenat und die broncho-alveoläre Spülflüssigkeit (BALF)
sezerniert wurde, gemessen und mit jenem verglichen, der durch Plasmid-DNA-Transfektion,
die durch Liposomen vermittelt wurde, erzielt wurde. Der Spiegel
der IL-10-Sekretion, der durch SeV-IL10-Verabreichung erhalten wurde,
war in den Lungen-Homogenaten um zwei Größenordungen höher als
jener, der durch Plasmid-Transfektion erzielt wurde (SeV-IL10: 21457 ± 5112
pg/mg Protein; Plasmid: 310 ± 54
pg/mg Protein), und er war in BALF um drei Größenordungen höher (SeV-IL10:
153366 ± 41823
pg/ml; Plasmid: 71 ± 63
pg/ml). Der IL-10-Spiegel im Blut wurde weiter untersucht. In der
Maus, der SeV-IL10 gegeben wurde, wurde eine signifikante Menge
an IL-10 sezerniert.
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Darüber hinaus
wurde SeV-IL10 in einen Skelettmuskel injiziert, was eine geeignete
Stelle für
die Produktion von sekretorischen Proteinen ist, und die Wirkung
wurde untersucht. Der SeV-IL10-Vektor (4 × 108 PBE/Muskel)
wurde in den vorderen Tibialis-Muskel injiziert, und der IL-10-Expressionsspiegel
wurde zwei Tage später
untersucht. Der Expressionsspiegel im Muskel-Homogenat war um eine
bis zwei Größenordnungen
höher als
jener im Fall einer Plasmid-DNA-Injektion (50 μg DNA) (SeV-IL10: 1067 ± 32 pg/mg
Protein; Plasmid: 50,9 ± 11
pg/mg Protein). IL-10 wurde im Serum durch Plasmid-Injektion nicht
nachgewiesen, wohingegen ein signifikanter Anstieg im Serum-IL-10-Spiegel
zwei Tage nach der Injektion des SeV-IL10-Vektors erreicht wurde
(SeV-IL10: 393 ± 132
pg/ml; SeV-βgal:
0,31 ± 0,26
pg/ml).
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Zusammengefasst
war die Wirksamkeit des Gentransfers in die Lungen und Muskel unter
Verwendung des rekombinanten SeV sehr hoch, was nahe legt, dass
der SeV-Vektor die
Produkte von transfizierten Genen in hohen Spiegeln im kardiovaskulären System
exprimieren kann. Der hierin offenbarte Vektor ist nützlich als
ein Vektor für
die Gentherapie gegen eine Vielzahl von Erkrankungen, die durch
das Transferieren von Genen in das kardiovaskuläre System heilbar sind. Insbesondere
ermöglicht
der Vektor die Anwendung der Gentherapie bei Lungenentzündung in
CF-Patienten.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
den wirksamen Transfer von Genen durch die intramuskuläre Verabreichung
von rekombinantem SeV. Der Expressionsspiegel eines transfizierten
Gens erreicht zwei Tage nach der Injektion einen hohen Spiegel.
Dieser Spiegel ist signifikant höher
als jener, der unter Verwendung von Plasmid-DNA oder AAV erhalten
wird. Die SeV-vermittelte Produktion von therapeutischen Genprodukten ist
unter klinischen Bedingungen, bei denen schnell ein hoher Spiegel
der Genexpression benötigt
wird, extrem wirksam. Wenn es schwer ist, die Möglichkeit auszuschließen, dass
der Vektor selbst eine inflammatorische Wirkung haben kann, ist
es vorteilhaft, die Vektoren in einen Muskel weit weg von der Stelle
der Erkrankung zu verabreichen, um im Vergleich zu der direkten
Verabreichung an die Stelle eine Verschlechterung der Entzündung zu
verhindern. Dementsprechend wird erwartet, dass die intramuskuläre Verabreichung
des Vektors der Erfindung eine wirksamere Behandlung ermöglicht.
Darüber
hinaus würde
die Verwendung von SeV, dem eine Replikationsfähigkeit fehlt, entzündliche
Reaktionen und Antikörper-Antworten,
die beobachtet werden, wenn Vektoren verwendet werden, die sich
replizieren können,
reduzieren.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Paramyxovirus-Vektors für den Gentransfer
in das kardiovaskuläre
System, wie unten beschrieben:
- (1) die Verwendung
eines Paramyxovirus-Vektors, umfassend ein Fremdgen, das ein sekretorisches
Protein codiert, für
die Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung einer Entzündungskrankheit,
wobei der Paramyxovirus-Vektor intramuskulär zu verabreichen ist;
- (2) die Verwendung gemäß (1), wobei
das sekretorische Protein ein anti-inflammatorisches Cytokin ist;
- (3) die Verwendung gemäß (2), wobei
das anti-inflammatorische Cytokin IL-10 ist;
- (4) die Verwendung gemäß (1), (2)
oder 3, wobei das Paramyxovirus ein Sendai-Virus ist; und
- (5) die Verwendung gemäß (1), wobei
die Entzündungserkrankung
Lungenfibrose ist.
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Hierin
wird ein „Paramyxovirus-Vektor" als ein Vektor (oder
Träger)
definiert, der vom Paramyxovirus abgeleitet ist und der für den Gentransfer
in Wirtszellen verwendet wird. Der hierin offenbarte Paramyxovirus-Vektor
kann ein Ribonucleoprotein (RNP) oder ein Viruspartikel, das eine
Infektiosität
aufweist, sein. Hier wird „Infektiosität" als die Fähigkeit
des rekombinanten Paramyxovirus-Vektors definiert, durch seine Zelladhäsions- und
Membranfusionsfähigkeiten
ein Gen, das in dem Vektor enthalten ist, an Zellen, an die der
Vektor angehaftet ist, zu übertragen.
Der hierin offenbarte Paramyxovirus-Vektor trägt ein Fremdgen in einer expressionsfähigen Weise.
Der Paramyxovirus-Vektor kann eine Replikationsfähigkeit aufweisen oder kann
ein defekter Vektor ohne die Replikationsfähigkeit sein. Hierin wird „Replikationsfähigkeit" als die Fähigkeit
des Virus-Vektors definiert, sich zu replizieren und infektiöse Viruspartikel
in Wirtszellen, die mit den Virus-Vektoren infiziert sind, zu produzieren.
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Hierin
wird ein „rekombinanter" Paramyxovirus-Vektor
als einer, der durch Genmanipulation konstruiert wurde, oder seine
amplifizierten Produkte definiert. Zum Beispiel können rekombinante
Paramyxovirus-Vektoren durch Wiederherstellung einer rekombinanten
Paramyxovirus-cDNA erzeugt werden.
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Hierin
wird ein Paramyxovirus als ein Virus der Paramyxoviridae-Familie
oder ein Derivat davon definiert. Die vorliegende Erfindung kann
zum Beispiel auf Paramyxoviren wie das Sendai-Virus, das Newcastle-Erkrankungs-Virus,
das Mumpsvirus, das Masernvirus, das Respiratorische Syncytial-Virus,
das Rinderpestvirus, das Staupevirus, das Affen-Parainfluenzavirus
(SV5), das menschliche Typ I-, II- und III-Parainfluenzavirus der
Paramyxoviridae angewendet werden. Das hierin offenbarte Virus kann
vorzugsweise ein Virus der Gattung Paramyxovirus oder ein Derivat
davon sein. Viren der Gattung Paramyxovirus, auf die die vorliegende
Erfindung anwendbar ist, schließen
das menschliche Parainfluenzavirus Typ 1 (HPIV-1), das menschliche
Parainfluenzavirus Typ 3 (HPIV-3), das Rinder-Parainfluenzavirus
Typ 3 (BPIV-3), das Sendai-Virus (auch Maus-Parainfluenzavirus Typ
1 genannt), das Affen-Parainfluenzavirus Typ 10 (SPIV-10) und viele
andere Viren der Gattung Paramyxovirus ein. Das Paramyxovirus ist
am meisten bevorzugt ein Sendai-Virus. Diese Viren können Wildtyp-Stämme, mutierte
Stämme,
von einem Labor stammende Stämme,
künstlich
konstruierte Stämme
oder dergleichen sein. Unvollständige
Viren wie das DI-Partikel (Willenbrink W. und Neubert W. J., J.
Virol., 1994, 68, 8413–8417),
synthetisierte Oligonucleotide und so weiter können als Material zum Herstellen
des hierin offenbarten Virus-Vektors verwendet werden.
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Gene,
die die Proteine eines Paramyxovirus codieren, schließen die
NP-, P-, M-, F-, HN- und L-Gene ein. Hier repräsentieren die „NP-, P-,
M-, F-, HN- und L-Gene" jene, die das Nucleocapsidprotein,
das Phosphoprotein, das Matrixprotein, das Fusionsprotein, die Hämagglutinin-Neuraminidase
beziehungsweise das große
Protein codieren. Gene von jedem Virus der Unterfamilie Paramyxovirus
werden im Allgemeinen wie folgt beschrieben. Im Allgemeinen kann
das NP-Gen auch als „N-Gen" bezeichnet werden.
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Zum
Beispiel sind die Zugangsnummern in der Nucleotidsequenz-Datenbank
von jedem Gen des Sendai-Virus, das als ein Respirovirus der Paramyxoviridae
klassifiziert ist, M29343, M30202, M30203, M30204, M51331, M55565,
M69046 und X17218 für
das NP-Gen; M30202, M30203, M30204, M55565, M69046, X00583, X17007
und X17008 für
das P-Gen; D11446, K02742, M30202, M30203, M30204, M69046, U31956, X00584,
X53056 für
das M-Gen; D00152, D11446, D17334, D17335, M30202, M30203, M30204,
M69046, X00152 und X02131 für
das F-Gen; D26475, M12397, M30202, M30203, M30204, M69046, X00586,
X02808, X56131 für
das HN-Gen; und D00053, M30202, M30203, M30204, M69040, X00587 und
X58886 für
das L-Gen.
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Hier
wird ein „Gen" als eine genetische
Substanz definiert, die Nucleinsäuren
wie RNA und DNA einschließt.
Im Allgemeinen kann ein Gen ein Protein codieren oder nicht. Zum
Beispiel kann ein Gen ein Gen sein, das eine funktionelle RNA wie
Ribozym, Antisense-RNA usw. codiert. Gene können natürlich abgeleitete oder künstlich
gestaltete Sequenzen haben. Hierin wird „Gentransfer" als ein Gen- vermittelter Transfer
definiert, und „Gentransfer
in das kardiovaskuläre
System" schließt das Transferieren
der Produkte der Gene in das System ein. Ein „sekretorisches Protein" ist als ein Protein
definiert, das außerhalb
von Zellen sezerniert wird. Das Protein muss nicht notwendigerweise
ein offensichtliches Sekretionssignal haben, so lange es nach außen sezerniert
werden kann. Das sekretorische Protein kann ein natürlich abgeleitetes
oder künstlich
gestaltetes Protein sein. Es ist möglich, ein erwünschtes
Protein durch Anfügen
eines sekretorischen Signals nach außen zu sezernieren. Ein künstlich
gestaltetes Protein kann zum Beispiel ein Fusionsprotein mit einem anderen
Protein, einem dominant-negativen
Protein, das eine lösliche
Form eines Rezeptors einschließt,
oder einem Membran-gebundenen dominant-negativen Rezeptor, einer
Deletionsform eines Zell-Adhäsionsmoleküls und einer
löslichen
Form eines Zell-Oberflächenmoleküls sein.
Hierin schließt „DNA" eine einzelsträngige DNA
oder eine doppelsträngige
DNA ein.
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Hierin
werden Cytokine als alle Proteine und Polypeptide außer Antikörper definiert,
die von Zellen sezerniert werden und physiologische Funktionen zeigen,
wie die Regulierung des Immunsystems, eine anti-Tumor-Funktion,
eine anti-Virus-Funktion
oder die Regulierung der Zelldifferenzierung (Aggarwal B. B. und
Pocsik E., „Cytokines:
from clone to clinic",
Arch. Biochem. Biophys., 1992, 292 (2), 335–359). Lymphokine und Monokine
sind im Wesentlichen dasselbe wie Cytokine und sind in dem Cytokin
der vorliegenden Erfindung eingeschlossen. Zusätzlich werden anti-inflammatorische
Cytokine als Cytokine definiert, die die Synthese von einem oder
mehreren Cytokinen inhibieren, die von irgendeiner der Th1-Zellen,
NK-Zellen, Monocyten und Makrophagen (wie INF-γ, TNF-β, IL-2, IL-1, IL-6, IL-8 oder
TNF-α) sezerniert
werden. Cytokine können
natürliche
Proteine oder künstlich
veränderte
Proteine sein. Anti-inflammatorische Cytokine schließen IL-10,
IL-4 und IL-12 ein, sind aber nicht darauf limitiert. Die Gene,
die jene Cytokine codieren, können
durch ein bekanntes Verfahren wie die PCR unter Verwendung von Primern,
die basierend auf ihrer Nucleotidsequenz gestaltet sind, hergestellt
werden. Am meisten bevorzugt ist das anti-inflammatorische Cytokin
der vorliegenden Erfindung IL-10.
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Hierin
offenbart ist die Verwendung eines Paramyxovirus-Vektors für den Gentransfer
in das kardiovaskuläre
System. Die hier genannten Erfinder waren nicht nur im Überexprimieren
eines Produkts eines transfizierten Gens an der Stelle der Injektion,
sondern auch im Blut durch in vivo-Verabreichung eines Paramyxovirus-Vektors, der ein
Fremdgen codiert, erfolgreich. Ein Sendai-Virus-Vektor für die Expression
von IL-10 (SeV-IL10), der intranasal durch Schnüffeln an Mäuse verabreicht wurde, wurde
in die nasalen Epithelien (Nasenmuschel („turbinate") und die Lunge eingebracht. Das Genprodukt
wurde an der Stelle der Injektion überexprimiert, und ein signifikanter
Anstieg des IL-10-Spiegels wurde auch im Blut beobachtet. Die Verabreichung durch
Perfusion in die nasalen Epithelien (Nasenmuschel) resultierte auch
in einem signifikanten Anstieg des IL-10-Spiegels im Blut. Darüber hinaus
wurde auch die Verabreichung von SeV-IL10 in einen Skelettmuskel, von
dem erwartet wird, dass er eine geeignete Stelle zum Produzieren
von sekretorischen Proteinen ist, untersucht. Wenn SeV-IL10 in den
vorderen Tibialis (TA)-Muskel verabreicht wurde, war der Spiegel
der IL-10-Expression
nicht nur im Muskel, der die Stelle der Injektion ist, sondern auch
im Blut signifikant erhöht.
Zusätzlich inhibierte
die intramuskuläre
Verabreichung von SeV-IL10
signifikant die Kollagen-Ablagerung in der Lunge von Lungenfibrose-Modellmäusen, die
durch Bleomycin-Verabreichung hergestellt wurden. So wurde die therapeutische
Wirkung der intramuskulären
Injektion von SeV-IL10 auf die Lungenfibrose bestätigt. Der
hierin offenbarte Vektor ist äußerst nützlich für den Transfer
von therapeutischen Genprodukten in das gesamte kardiovaskuläre System.
Zum Beispiel ist es möglich,
eine Gentherapie für
verschiedene Entzündungserkrankungen
durch das Exprimieren eines anti-inflammatorischen Cytokins unter
Verwendung des Vektors der vorliegenden Erfindung durchzuführen. Es
ist auch möglich,
den Vektor für
die Gentherapie unter Verwendung eines Gens, das eine anti-inflammatorische
Funktion aufweist, zu verwenden, um die Entzündung zu reduzieren und die
Akkumulierung von mukösen
Sekretionen zu inhibieren.
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Die
hier genannten Erfinder zeigten, dass die Gene, die durch intramuskuläre Verabreichung
von rekombinanten Paramyxovirus-Vektoren eingebracht wurden, zwei
Tage nach der Injektion im Höchstspiegel
exprimiert wurden und dass sie über
eine Woche persistierend exprimiert wurden. Zusätzlich erhöhte eine wiederholte Verabreichung
die Genexpression. Diese Eigenschaften sind vorteilhaft für das Erzielen
einer schnellen und anhaltenden therapeutischen Wirkung in der Gentherapie
unter Verwendung von rekombinanten Paramyxovirus-Vektoren.
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Paramyxovirus-Vektoren
können
vorzugsweise auch in klinischen Versuchen der Gentherapie beim Menschen
in Bezug auf die Sicherheit angewendet werden. Als Erstes ist es
eine wesentliche Hürde
im hochwirksamen Gentransfer, dass transfizierte DNA für die Expression
eines Fremdgens in den Kern transportiert werden muss. Im Fall des
Sendai-Virus und dergleichen wird die Expression eines Fremdgens
jedoch sowohl durch das zelluläre
Tubulin als auch seine RNA-Polymerase
(L-Protein) im Cytoplasma gesteuert. Dies legt nahe, dass das Sendai-Virus nicht mit dem
Genom der Wirtszellen interagiert, was Sicherheitsprobleme wie die
Tumor-Entwicklung vermeidet. Als Zweites ist vom Sendai-Virus bekannt,
dass es in Nagern pathogen ist, wobei Lungenentzündung verursacht wird, aber
nicht in Menschen, was durch Untersuchungen unterstützt wird,
die zeigen, dass die intranasale Verabreichung des Wildtyp-Sendai-Virus
in nicht-menschlichen Primaten keinen Schaden anrichtet (Hurwitz
J. L. et al., Vaccine, 1997, 15, 533–540). Diese Eigenschaften
legen nahe, dass ein Sendai-Virus-Vektor in der Therapie beim Menschen
angewendet werden kann, und unterstützen darüber hinaus die Auffassung,
dass ein Sendai-Virus eine der Erfolg versprechenden Alternativen
in der Gentherapie, die das Übertragen
von Produkten eines Fremdgens in das kardiovaskuläre System
beabsichtigt, sein kann.
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Der
entsprechend der vorliegenden Erfindung verwendete Vektor kann vorzugsweise
in der Gentherapie unter Verwendung von anti-inflammatorischen Cytokinen,
die spezifisch auf Entzündungserkrankungen zielen,
verwendet werden. Der Paramyxovirus-Vektor zum Exprimieren eines
anti-inflammatorischen Cytokins ist besonders für die Behandlung von Entzündungserkrankungen
nützlich.
Mit anderen Worten, das Einbringen von Genen, die ein anti-inflammatorisches
Cytokin codieren, durch die Verwendung des Paramyxovirus-Vektors
kann eine Entzündung
inhibieren und die Erkrankungssymptome lindern. Die Erkrankungen
schließen zum
Beispiel Lungenfibrose, sklerosierende Peritonitis, Prostatomegalie,
multiple Sklerose, Transplantat-Abstoßung, Typ I-Diabetes, chronischen
Gelenkrheumatismus, entzündliche
Enteropathie, Psoriasis, systemischen Lupus erythematodes, Iritis,
granulomatöse
Erkrankungen, chronische Nephritis, Sclerodermis, Hysteromyom, Keloid,
Zirrhose und andere Erkrankungen, die von einer Entzündung begleitet
werden, ein. Hierin schließt
die Behandlung von Erkrankungen die Therapie und Prävention
von Erkrankungen ein.
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Der
für den
Gentransfer in das kardiovaskuläre
System verwendete Paramyxovirus-Vektor ist nicht auf irgendeine
besondere Art limitiert. Zum Beispiel können Vektoren, die die Replikationsfähigkeit
aufweisen und die zu autonomer Vermehrung in der Lage sind, vorzugsweise
angewendet werden. Im Allgemeinen enthält das Genom des Wildtyp-Paramyxovirus
eine kurze 3'-Leaderregion,
gefolgt von sechs Genen, die die N (Nucleocapsid)-, P (Phospho)-,
M (Matrix)-, F (Fusions)-, HN (Hämagglutinin-Neuraminidase)-
und L (großen)-Proteine
codieren, und hat eine kurze 5'-Trailerregion
am anderen Ende. Der Vektor, der sich autonom replizieren kann,
kann durch das Gestalten eines Genoms erhalten werden, das eine ähnliche
Struktur wie jene hat, die oben beschrieben ist. Zusätzlich kann
ein Vektor zum Exprimieren eines Fremdgens durch Inserieren des
Fremdgens in das Genom des obigen Vektors erhalten werden. Der Paramyxovirus-Vektor
kann eine veränderte
Ausrichtung von Virusgenen im Vergleich zum Wildtyp-Virus haben.
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Der
Paramyxovirus-Vektor kann eine Deletion oder Deletionen von manchen
der Gene aufweisen, die im Wildtyp-Virus enthalten sind. Zum Beispiel
wird angenommen, dass im Fall der Wiederherstellung des Sendai-Virus-Vektors
die Proteine, die durch die NP-, P/C- und L-Gene codiert werden,
in trans benötigt
werden, aber die Gene müssen
nicht ein Bestandteil des Virus-Vektors sein. Ein Expressionsvektor,
der Gene trägt,
die die Proteine codieren, kann in Wirtszellen mit einem anderen
Expressionsvektor, der das Vektor-Genom codiert, co-transfiziert
werden, um einen Virus-Vektor wiederherzustellen. Alternativ wird
ein Expressionsvektor, der das Virusgenom codiert, in Wirtszellen
transfiziert, die die Gene tragen, die die Proteine codieren, und
so kann ein Virus-Vektor unter Verwendung der Proteine, die durch
die Wirtszelle geliefert werden, wiederhergestellt werden. Die Aminosäuresequenz
dieser Proteine muss nicht identisch zu jenen sein, die vom ursprünglichen
Virus abgeleitet wurden, so lange sie eine äquivalente oder höhere Aktivität im Nucleinsäure-Transfer hat,
und kann mutiert sein oder durch jene eines homologen Gens oder
eines anderen Virus ersetzt werden.
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Von
den Proteinen, die durch die M-, F- und HN-Gene codiert werden,
wird angenommen, dass sie für die
Zell-zu-Zell-Vermehrung eines Paramyxovirus-Vektors wesentlich sind.
Diese Proteine werden jedoch nicht benötigt, wenn der Vektor als RNP
hergestellt wird. Wenn die Gene M, F und HN Bestandteile des Genoms sind,
das im RNP enthalten ist, werden die Produkte dieser Gene produziert,
wenn es in Wirtszellen eingebracht wird, und Viruspartikel, die
eine Infektiosität
aufweisen, werden hergestellt. RNP-Vektoren, die ein infektiöses Virus
produzieren, schließen
ein RNP ein, das eine Virus-Genom-RNA enthält, die die N-, P-, M-, F-, HN-
und L-Gene und die
N-, P- und L-Proteine codiert. Wenn solch ein RNP in Zellen eingebracht
wird, wird das Virusgenom exprimiert und durch die Funktionen der
Proteine N, P und L repliziert, und so werden infektiöse Virus-Vektoren
amplifiziert.
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Das
RNP kann als ein Komplex, der mit Lipofectamin, polykationischen
Liposomen und dergleichen gebildet wird, in Zellen eingebracht werden.
Insbesondere kann eine Vielzahl von Transfektions-Reagenzien verwendet
werden, zum Beispiel DOTMA (Boehringer), Superfect (QIAGEN #301305),
DOTAP, DOPE, DOSPER (Boehringer #1811169). Chloroquin kann zugefügt werden,
um die Degradierung im Endosom zu verhindern (Calos M. P., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 1983, 80, 3015). Im Fall von sich replizierenden
Viren können die
produzierten Viren durch Re-Infektion in kultivierte Zellen, Hühnereier
oder Tiere (z.B. Säuger
wie Mäuse) amplifiziert
oder Passagen unterzogen werden.
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Im
Gegensatz dazu können
dem Paramyxovirus-Vektor die M-, F- und/oder HN-Gene fehlen. Diese Vektoren
können
durch exogenes Liefern der deletierten Genprodukte wiederhergestellt
werden. Solche Vektoren können
sich noch an Wirtszellen anheften und eine Zellfusion wie der Wildtyp
induzieren. Tochtervirus-Partikel,
die die selbe Infektiosität
wie die ursprünglichen
aufweisen, werden jedoch nicht produziert, weil dem Vektorgenom,
das in Zellen eingebracht wurde, eines der obigen Gene fehlt. Daher
können
diese Vektoren als sichere Virus-Vektoren, die nur zu einem einzigen
Gentransfer in der Lage sind, nützlich
sein. Zum Beispiel können
Gene, die vom Genom deletiert werden, die F- und/oder HN-Gene sein.
Virus-Vektoren können durch
Co-Transfektion eines Expressionsplasmids, das das Genom eines rekombinanten
Paramyxovirus, dem das F-Gen fehlt, codiert, eines Expressionsvektors
für das
F-Protein und jenes für
die NP-, P/C- und L-Proteine in Wirtszellen wiederhergestellt werden
(WO00/70055 und WO00/70070). Alternativ können Wirtszellen, ein denen
das F-Gen in das Chromosom integriert ist, verwendet werden. Die
Aminosäuresequenz
dieser exogen bereitgestellten Proteine muss nicht identisch zu
jenen des Wildtyps sein und kann mutiert oder durch ein homologes
Protein eines anderen Virus ersetzt sein, so lange sie eine äquivalente
oder höhere
Gentransfer-Aktivität
liefern.
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Das
Hüllprotein
des Paramyxovirus-Vektors kann ein anderes Protein als das Hüllprotein
des ursprünglichen
Vektor-Genoms enthalten. Es gibt keine Einschränkung für solche Proteine. Diese können Hüllproteine
von anderen Viren wie das G-Protein des vesikulären Stomatitis-Virus (VSV-G)
einschließen.
So schließt
der Paramyxovirus-Vektor einen Pseudotyp-Virus-Vektor ein, der ein
Hüllprotein
aufweist, das von einem anderen Virus als dem ursprünglichen
Virus stammt.
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Der
Paramyxovirus-Vektor kann auch auf der Oberfläche seiner Hülle ein
Protein haben, das gegen bestimmte Zellen gerichtet ist, wie Adhäsionsmoleküle, Liganden
und Rezeptoren oder ein chimäres
Protein, das diese Proteine in seiner extrazellulären Domäne und ein
Polypeptid, das vom Virus-Hüllprotein
abgeleitet ist, in seiner intrazellulären Domäne hat. Es ermöglicht die
Produktion eines Vektors, der auf ein bestimmtes Gewebe gerichtet
ist. Diese Proteine können
durch das Virusgenom selbst codiert oder zur Zeit der Virus-Wiederherstellung
durch die Expression von anderen Genen als dem Virusgenom (zum Beispiel
einem anderen Expressionsvektor oder einem Wirtszell-Chromosom)
bereitgestellt werden.
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Die
Virus-Gene, die in dem Vektor der Erfindung enthalten sind, können verändert werden,
um die Antigenität
zu reduzieren oder die RNA-Transkriptions-Effizienz oder die Replikations-Effizienz
zu verstärken. Insbesondere
ist es möglich,
zumindest eines der NP-, P/C- und L-Gene, die Gene von Replikationsfaktoren sind,
zu verändern,
um die Transkription oder die Replikation zu verstärken. Es
ist auch möglich,
das HN-Protein, ein strukturelles Protein, das Hämagglutinin-Aktivität und Neuraminidase-Aktivität aufweist,
zu verändern, um
die Virus-Stabilität
im Blut durch Schwächen
der ersteren Aktivität
zu verstärken
und um die Infektiosität durch
Verändern
der letzteren Aktivität
zu regulieren. Es ist auch möglich,
das F-Protein zu verändern,
das in die Membranfusion einbezogen ist, um die Fusionsfähigkeit
zu regulieren. Darüber
hinaus ist es möglich,
einen Paramyxovirus-Vektor herzustellen, der durch Analysieren der
Antigen-präsentierenden
Epitope und solcher von möglicherweise
antigenen Molekülen
auf der Zelloberfläche
wie F-Protein und HN-Protein
manipuliert ist, um einen schwache Antigenität aufzuweisen.
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Zusätzlich kann
ein Paramyxovirus, dessen akzessorisches Gen fehlt, gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel sinkt durch Ausschalten
des V-Gens, einem der akzessorischen Gene von SeV, die Pathogenität von SeV
für Wirte
wie Mäuse
dramatisch ohne Schäden
für die
Expression und Replikation von Genen in kultivierten Zellen (Kato,
A. et al., J. Virol., 1997, 71, 7266–7272; Kato, A. et al., EMBO J.,
1997, 16, 578–587;
Curran, J. et al., WO01/04272,
EP1067179 ).
Solche abgeschwächten
Vektoren werden besonders als Virus-Vektoren für in vivo- oder ex vivo-Gentransfer bevorzugt.
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Der
hierin offenbarte Virus-Vektor kann ein Fremdgen in der genomischen
RNA enthalten. Ein rekombinanter Paramyxovirus-Vektor, der ein Fremdgen
enthält,
kann durch Inserieren des Gens in das Genom des oben beschriebenen
Paramyxovirus-Vektors erhalten werden. Das Fremdgen kann ein Gen
sein, das ein erwünschtes
Protein, das im Blut exprimiert werden soll, codiert. Es kann ein
natürliches
Protein oder ein verändertes
Protein codieren, das eine Deletion, Substitution oder Insertion
aufweist, so lange das Protein eine Funktion hat, die äquivalent
zu jener des natürlichen
Proteins ist. Alternativ kann es ein künstlich gestaltetes Protein
wie eine dominant-negative Mutante sein. Zum Beispiel kann zum Zweck
der Gentherapie und dergleichen ein Gen, das verwendet wird, um
eine Ziel-Erkrankung
zu behandeln, in die DNA inseriert werden, die das Genom des Virus-Vektors (die Virus-Vektor-DNA)
codiert. Im Fall des Inserierens eines Fremdgens in die Sendai-Virus-Vektor-DNA
wird eine Sequenz, die Nucleotide eines Vielfachen von Sechs umfasst,
wünschenswerter
zwischen die Transkriptionsend-Sequenz (E) und die Transkriptionsstart-Sequenz
(S) inseriert (Calain P. und Roux L., J. Virol., 1993, 67(8), 4822–4830).
Ein Fremdgen kann stromaufwärts
und/oder stromabwärts von
jedem der Virusgene (NP-, P-, M-, F-, HN- und L-Gene) inseriert
werden. Um nicht mit der Expression von stromaufwärts und
stromabwärts
liegenden Genen zu interferieren, kann eine E-I-S-Sequenz (Transkriptionsend-Sequenz – dazwischen
liegende Sequenz – Transkriptionsstart-Sequenz)
oder ein Teil davon passend stromaufwärts oder stromabwärts eines
Fremdgens platziert werden, so dass die E-I-S-Sequenz zwischen jedem Gen gelegen
ist. Alternativ kann ein Fremdgen mit IRES inseriert werden.
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Der
Expressionsspiegel von inserierten Genen kann durch den Typ der
Transkriptionsstart-Sequenz, die stromaufwärts der Gene angelagert ist,
reguliert werden (WO01/18223). Er kann auch durch die Position der
Insertion und die Sequenz, die das Gen umgibt, reguliert werden.
Im Sendai-Virus wird zum Beispiel der Expressionsspiegel des inserierten
Gens umso höher
sein, je näher
die Insertionsposition zum 3'-Ende
der Negativstrang-RNA des Virusgenoms (je näher zum NP-Gen in der Gen-Anordnung
auf dem Wildtyp-Virusgenom) ist. Um eine hohe Expression eine Fremdgens
zu erzielen, wird es vorzugsweise in die stromaufwärts-liegende Region des
Negativstrang-Genoms wie stromaufwärts des NP-Gens (3'-flankierende Region auf dem negativen
Strang) oder zwischen die NP- und P-Gene inseriert. Umgekehrt wird
der Expressionsspiegel des inserierten Gens umso niedriger sein,
je näher
die Insertionsposition zum 5'-Ende
der Negativstrang-RNA (je näher
zum L-Gen in der Gen-Anordnung auf dem Wildtyp-Virusgenom) ist.
Um die Expression eines Fremdgens zu reduzieren, kann es in die äußerst 5'-gelegene Position
auf dem Negativstrang, das heißt
stromabwärts
des L-Gens im Wildtyp-Virusgenom
(5'-flankierende
Region des L-Gens auf dem Negativstrang) oder stromaufwärts des
L-Gens (3'-flankierende
Region des L-Gens auf dem Negativstrang) inseriert werden. So kann
die Insertionsposition eines Fremdgens richtig angepasst werden,
um einen erwünschten
Expressionsspiegel des Gens zu erhalten oder um die Kombination
der Insertion mit den Virusgenen, die es umgeben, zu optimieren.
Zum Beispiel, wenn die Überexpression
eines Gens, das durch einen Virus-Vektor mit hohem Titer eingebracht
wurde, Toxizität
verursachen kann, ist es möglich,
nicht nur den Virustiter zu kontrollieren, sondern auch den Expressionsspiegel
von individuellen Vektoren durch Konstruktion der Insertionsposition
näher an das
5'-Ende des Negativstrangs
oder Ersetzen der Transkriptionsstart-Sequenz durch eine, die eine
niedrigere Wirksamkeit hat, zu reduzieren, um einen geeigneten therapeutischen
Effekt zu erzielen.
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Um
die einfache Insertion eines Fremdgens zu unterstützen, kann
eine Clonierungsstelle an der Position der Insertion konstruiert
werden. Zum Beispiel kann die Clonierungsstelle die Erkennungssequenz
von Restriktionsenzymen sein. Die Restriktionsstellen in der Virus-Vektor-DNA
können
verwendet werden, um ein Fremdgen zu inserieren. Die Clonierungsstelle
kann eine Multiclonierungsstelle sein, die Erkennungssequenzen für mehrere
Restriktionsenzyme enthält.
Der Vektor der vorliegenden Erfindung kann andere Fremdgene an anderen
Positionen als jenen haben, die für die obige Insertion verwendet
wurden. Solche Fremdgene sind nicht beschränkt, aber können andere anti-inflammatorische
Cytokin-Gene sein oder können
andere Arten von Genen sein.
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Die
Konstruktion eines rekombinanten Sendai-Virus-Vektors, der ein Fremdgen
aufweist, kann wie folgt durchgeführt werden, zum Beispiel gemäß dem beschriebenen
Verfahren (Hasan M. K. et al., J. Gen. Virol., 1997, 78, 2813–2820; Kato
A. et al., EMBO J., 1997, 16, 578–587; Yu D. et al., Genes Cells,
1997, 2, 457–466).
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Als
erstes wird eine DNA-Probe, die die cDNA-Nucleotidsequenz eines
erwünschten
Fremdgens umfasst, hergestellt. Es wird bevorzugt, dass die DNA-Probe elektrophoretisch
als ein einzelnes Plasmid in Konzentrationen von 25 ng/μl oder mehr
identifiziert werden kann. Unten wird ein Fall, bei dem ein Fremdgen
in die DNA, die das virale Genom codiert, unter Ausnutzung einer
NotI-Stelle inseriert wird, als ein Beispiel beschrieben werden.
Wenn die NotI-Erkennungsstelle in die Ziel-cDNA-Nucleotidsequenz eingeschlossen
ist, wird es bevorzugt, die NotI-Stelle vorher durch Modifizieren
der Nucleotidsequenz unter Verwendung von ortsspezifischer Mutagenese
und solchen Verfahren zu deletieren, so dass die Aminosäuresequenz,
die durch die cDNA codiert wird, nicht verändert wird. Von dieser DNA-Probe
wird das erwünschte
Genfragment durch PCR amplifiziert und gewonnen. Um NotI-Stellen an beiden
Enden des amplifizierten DNA-Fragments zu haben und um darüber hinaus
eine Kopie der Transkriptionsterminierungs-Sequenz (E), der dazwischen
liegenden Sequenz (I) und der Transkriptionsstart-Sequenz (S) (EIS-Sequenz) des Sendai-Virus
an ein Ende hinzuzufügen, werden
eine synthetische Vorwärts-DNA-Sequenz
(Sense-Strang) und eine synthetische Reverse-DNA-Sequenz (Antisense-Strang) als ein Paar
von Primern hergestellt, die eine NotI-Restriktionsenzym-Spaltungsstellensequenz,
eine Transkriptionsterminierungs-Sequenz
(E), eine dazwischen liegende Sequenz (I), eine Transkriptionsstart-Sequenz (S) und eine
teilweise Sequenz des Zielgens enthalten.
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Zum
Beispiel wird, um Spaltung durch NotI zu sichern, die synthetische
Vorwärts-DNA-Sequenz
in einer Form angeordnet, in der jegliche zwei oder mehr Nucleotide
(vorzugsweise 4 Nucleotide außer
GCG und GCC, Sequenzen, die von einer NotI-Erkennungsstelle stammen,
mehr bevorzugt ACTT) auf der 5'-Seite
der synthetischen DNA ausgewählt
werden, die NotI-Erkennungsstelle „gcggccgc" wird an ihre 3'-Seite angefügt, und an die 3'-Seite davon werden
irgendwelche erwünschten
9 Nucleotide oder Nucleotide von 9 plus ein Vielfaches von 6 Nucleotiden
als die Spacersequenz angefügt,
und an die 3'-Seite
davon wird ein etwa 25 Nucleotide langer, äquivalenter ORF einschließlich des
Startcodons ATG der erwünschten
cDNA angefügt.
Es wird bevorzugt, etwa 25 Nucleotide von der erwünschten
cDNA als die synthetische Vorwärts-DNA-Sequenz
auszuwählen,
um ein G oder ein C als das finale Nucleotid an ihrem 3'-Ende zu haben.
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In
der synthetischen reversen DNA-Sequenz werden jegliche zwei oder
mehr Nucleotide (vorzugsweise 4 Nucleotide außer GCG und GCC, Sequenzen,
die von der NotI-Erkennungsstelle stammen, stärker bevorzugt ACTT) auf der
5'-Seite der synthetischen
DNA ausgewählt,
die NotI-Erkennungsstelle „gcggccgc" wird an ihre 3'-Seite angefügt, und
an ihre noch weiter 3' gelegene
Seite wird eine Oligo-DNA als das Insertionsfragment angefügt, um die
Länge anzupassen.
Diese Oligo-DNA ist so gestaltet, dass die gesamte Nucleotidzahl
einschließlich
der NotI-Erkennungsstelle „gcggccgc", der komplementären Sequenz
von cDNA und der EIS-Nucleotidsequenz des Sendai-Virusgenoms, das
im unten beschriebenen Virus seinen Ursprung nimmt, ein Vielfaches
von Sechs wird (so genannte „Sechser-Regel"; Kolakofski D. et
al., J. Virol., 1998, 72, 891–899; Calain
P. und Roux L., J. Virol., 1993, 67, 4822–4830; Calain, P. und Roux,
L., J. Virol., 1993, 67, 4822–4830). Weiter
auf der 3'-Seite
des inserierten Fragments werden eine Sequenz, die komplementär zu der
S-Sequenz des Sendai-Virus ist, vorzugsweise 5'-CTTTCACCCT-3' (SEQ ID NO: 1), eine Sequenz, die komplementär zu der
I-Sequenz, vorzugsweise 5'-AAG-3', ist, und eine Sequenz,
die komplementär
zu der E-Sequenz ist, vorzugsweise 5'-TTTTTCTTACTACGG-3' (SEQ ID NO: 2),
angefügt,
und weiter auf der 3'-Seite
davon wird eine etwa 25 Nucleotide lange, äquivalente Komplementärsequenz,
die in der umgekehrten Richtung vom Stoppcodon der erwünschten
cDNA-Sequenz gezählt
wird und deren Länge
angepasst ist, um ein G oder ein C als das finale Nucleotid zu haben,
ausgewählt
und als das 3'-Ende
der synthetischen reversen DNA angefügt.
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PCR
kann gemäß dem üblichen
Verfahren mit zum Beispiel ExTaq-Polymerase
(Takara Shuzo) durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird die PCR unter Verwendung der Vent-Polymerase
(NEB) durchgeführt,
und die so amplifizierten erwünschten
Fragmente werden mit NotI verdaut, dann in die NotI-Stelle des Plasmid-Vektors
pBluescript inseriert. Die so erhaltenen Nucleotidsequenzen der
PCR-Produkte werden mit einem Sequenziergerät bestätigt, um ein Plasmid auszuwählen, das
die richtige Sequenz hat. Das inserierte Fragment wird aus dem Plasmid
unter Verwendung von NotI ausgeschnitten und in die NotI-Stelle
des Plasmids, das die genomische cDNA trägt, cloniert. Alternativ ist
es auch möglich, die
rekombinante Sendai-Virus-cDNA durch direktes Inserieren des Fragments
in die NotI-Stelle ohne die Vermittlung des Plasmid-Vektors pBluescript
zu erhalten.
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Zum
Beispiel kann eine rekombinante, genomische Sendai-Virus-cDNA gemäß den Verfahren
in der Literatur konstruiert werden (Kato A. et al., EMBO J., 1997,
16, 578–598;
Hasan M. K. et al., J. Gen. Virol., 1997, 78, 2813–2820; Yu,
D. et al., Genes Cells, 1997, 2, 457–466). Zum Beispiel wird eine
Spacersequenz von 18 bp, die die NotI-Stelle (5'-(G)-CGGCCGCAGATCTTCACG-3'; SEQ ID NO: 3) enthält, in einen
benachbarten Gen-Locus einer clonierten, genomischen Sendai-Virus-cDNA (pSeV(+))
zwischen die Leadersequenz und das 5'-Ende einer Sequenz, die das N-Protein
codiert, inseriert, und das Plasmid pSeV18+b(+),
das eine selbst-spaltbare
Ribozym-Stelle enthält,
die vom anti-genomischen Strang des Delta-Hepatitis-Virus stammt, wird erhalten
(Hasan M. K. et al., J. General Virol., 1997, 78, 2813–2820).
Ein Fremdgen-Fragment wird in die NotI-Stelle von pSeV18+b(+) inseriert, um eine rekombinante Sendai-Virus-cDNA
zu erhalten, in die ein erwünschtes
Fremdgen inseriert worden ist.
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Eine
rekombinante Paramyxovirus-Vektor-DNA wird in vitro oder in Zellen
transkribiert, und ein RNP wird in der Anwesenheit der L-, P- und
NP-Proteine wiederhergestellt, um einen Virus-Vektor herzustellen,
der das RNP umfasst. Ein Verfahren zum Produzieren des Paramyxovirus-Vektors
kann das Transkribieren einer DNA, die das Genom des Virus-Vektors
codiert, umfassen. Eine DNA zum Produzieren des Paramyxovirus-Vektors
kann die DNA umfassen, die das Genom des Virus-Vektors codiert.
Die Verwendung einer DNA, die das Genom des Vektors codiert, um
den Paramyxovirus-Vektor der Erfindung zu produzieren, ist auch
hierin offenbart. Die Wiederherstellung eines Virus aus einer Virus-Vektor-DNA
kann gemäß den bekannten
Verfahren (WO97/16539; WO97/16538; Durbin A. P. et al., Virol.,
1997, 235, 323–332;
Whelan S. P. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1995, 92, 8388–8392; Schnell
M. J. et al., EMBO J., 1994, 13, 4195–4203; Radecke F. et al., EMBO
J., 1995, 14, 5773–5784;
Lawson N. D. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1995, 92, 4477–4481; Garcin
D. et al., EMBO J., 1995, 14, 6087–6094; Kato A. et al., Genes
Cells, 1996, 1, 569–579;
Baron M. D. und Barrett T., J. Virol., 1997, 71, 1265–1271; Bridgen
A. und Elliott R. M., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1996, 93, 15400–15404)
durchgeführt
werden. Diese Verfahren ermöglichen
die Wiederherstellung von erwünschten Paramyxovirus-Vektoren
einschließlich
der Parainfluenzavirus-, vesikulären
Stomatitis-Virus-, Tollwutvirus-, Masernvirus-, Rinderpestvirus-,
Sendai-Virus-Vektoren
usw. aus DNA. Wenn eine virale Vektor-DNA hergestellt wird, der
die F-, HN- und/oder M-Gene fehlen, werden keine infektiösen Virus-Partikel
mit solch einem defekten Vektor gebildet. Es ist dennoch möglich, infektiöse Virus-Partikel
durch getrenntes Transferieren von diesen fehlenden Genen, Genen,
die andere virale Hüllproteine
codieren, und dergleichen in Wirtszellen zu bilden und sie darin
zu exprimieren.
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Verfahren
für das
Transferieren von viraler Vektor-DNA in Zellen schließen die
folgenden ein: 1) das Verfahren der Herstellung von DNA-Präzipitaten,
die durch Zielzellen aufgenommen werden können; 2) das Verfahren der
Herstellung eines positiv geladenen Komplexes, der DNA umfasst,
der geeignet ist, durch Zielzellen aufgenommen zu werden, und auch
nicht sehr cytotoxisch ist, und 3) das Verfahren der unmittelbaren Lochung
von Poren auf der zellulären
Zielmembran, die weit genug sind, um DNA-Molekülen zu erlauben, bei einem
elektrischen Puls hindurch zu passieren.
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Im
Verfahren 2) kann eine Vielzahl von Transfektions-Reagenzien verwendet
werden, Beispiele sind DOTMA (Boehringer), Superfect (QIAGEN #301305),
DOTAP, DOPE, DOSPER (Boehringer #1811169) usw. Ein Beispiel vom
Verfahren 1) ist ein Transfektions-Verfahren unter Verwendung von
Calciumphosphat, bei dem die DNA, die in die Zellen eingedrungen
ist, in Phagosomen eingebaut wird, und eine ausreichende Menge wird
auch in die Kerne eingebaut (Graham, F. L. und Van Der Eb, J. Virologie,
1973, 52, 456; Wigler, M. und Silverstein, S., Cell, 1977, 11, 223).
Chen und Okayama haben die Optimierung der Transfer-Technik untersucht
und berichtet, dass optimale DNA-Präzipitate unter Bedingungen
erhalten werden können,
unter denen 1) die Zellen mit der DNA in einer Atmosphäre von 2
bis 4% CO2 bei 35°C für 15 bis 24 h inkubiert werden,
2) zyklische DNA mit einer höheren
Präzipitat-Bildungs-Aktivität als lineare
DNA verwendet wird und 3) die optimale DNA-Konzentration im Präzipitat-Gemisch
20 bis 30 μg/ml
ist (Chen, C. und Okayama, H., 1987, Mol. Cell. Biol. 7: 2745).
Das Verfahren 2) ist geeignet für
eine transiente Transfektion. Ein altes Verfahren ist auf dem Fachgebiet
bekannt, bei dem ein DEAE-Dextran (Sigma #D-9885, MG 5 × 105)-Gemisch in einem erwünschten DNA-Konzentrations-Verhältnis hergestellt
wird, um die Transfektion durchzuführen. Da die meisten Komplexe
in den Endosomen abgebaut werden, kann Chloroquin zugefügt werden,
um die Transfektions-Wirksamkeit zu verstärken (Calos M. P., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 1983, 80, 3015). Das Verfahren 3) wird als Elektroporation
bezeichnet und ist im Vergleich zu den Verfahren 1) und 2) vielseitiger,
da es keine Zell-Selektivität
hat. Vom Verfahren 3) wird gesagt, dass es unter optimalen Bedingungen
für die
Dauer des elektrischen Pulsstroms, die Puls-Form, die elektrische Feld-Potenz (Abstand
zwischen den Elektroden, Spannung), die Leitfähigkeit der Puffer, die DNA-Konzentration
und Zelldichte wirksam ist.
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Unter
den oben beschriebenen drei Kategorien sind in der vorliegenden
Erfindung die Transfektions-Reagenzien (Verfahren 2) geeignet, weil
das Verfahren 2) leicht durchführbar
ist und das Untersuchen von vielen Testproben unter Verwendung einer
großen
Menge von Zellen ermöglicht.
Vorzugsweise wird das Superfect Transfection Reagent (QIAGEN, Kat.
Nr. 301305) oder das DOSPER Liposomal Transfections Reagent (Boehringer
Mannheim, Kat. Nr. 1811169) verwendet, aber die Transfektions-Reagenzien
sind nicht darauf beschränkt.
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Insbesondere
kann die Wiederherstellung des viralen Vektors aus cDNA wie folgt
durchgeführt
werden.
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Eine
von Affen-Nieren abgeleitete Zelllinie LLC-MK2 wird in Plastikkulturschalen
mit 24 Vertiefungen bis 6 Vertiefungen oder Kulturschalen mit 100
mm Durchmesser oder dergleichen unter Verwendung eines minimalen
essentiellen Mediums (MEM), enthaltend 10% fötales Kälberserum (FCS) und Antibiotika
(100 Einheiten/ml Penicillin G und 100 μg/ml Streptomycin) zu 70 bis
80% Konfluenz kultiviert und zum Beispiel bei 2 PBE/Zelle mit dem
rekombinanten Vaccinia-Virus vTF7-3 infiziert, das T7-Polymerase
exprimiert und das durch eine UV-Bestrahlungsbehandlung für 20 min
in der Anwesenheit von 1 μg/ml
Psoralen inaktiviert worden ist (Fuerst, T. R. et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 83: 8122–8126,
1986; Kato, A. et al., Genes Cells 1: 569–579, 1996). Die Menge des
zugefügten
Psoralens und die UV-Bestrahlungsdauer können entsprechend angepasst werden.
Eine Stunde nach der Infektion werden die Zellen mit 2 bis 60 μg, stärker bevorzugt
3 bis 5 μg
der oben beschriebenen rekombinanten Sendai-Virus-cDNA durch das
Lipofektions-Verfahren oder dergleichen unter Verwendung von Plasmiden
(24 bis 0,5 μg
pGEM-N, 12 bis 0,25 μg
pGEM-P und 24 bis 0,5 μg
pGEM-L, mehr bevorzugt 1 μg
pGEM-N, 0,5 μg
pGEM-P und 1 μg
pGEM-L) (Kato, A. et al., Genes Cells, 1996, 1, 569–579), die
die trans-wirkenden viralen Proteine exprimieren, die für die Produktion
des viralen Volllängen-Sendai-Genoms
zusammen benötigt
werden, mit Superfect (QIAGEN) transfiziert. Die transfizierten
Zellen werden in einem serumfreien MEM, enthaltend je 100 μg/ml Rifampicin
(Sigma) und Cytosin-Arabinosid (AraC),
wenn gewünscht,
stärker
bevorzugt enthaltend nur 40 μg/ml
Cytosin-Arabinosid (AraC) (Sigma), kultiviert, und die Konzentrationen
der Reagenzien werden im Optimum festgesetzt, um die Cytotoxizität aufgrund des
Vaccinia-Virus zu minimieren und die Gewinnungsrate des Virus zu
maximieren (Kato. A. et al., Genes Cells, 1996, 1, 569–579). Nach
dem Kultivieren für
etwa 48 bis 72 h nach der Transfektion werden die Zellen gewonnen,
durch Wiederholen von drei Zyklen von Einfrieren und Auftauen aufgebrochen,
in LLC-MK2-Zellen transfiziert und kultiviert. Nach dem Kultivieren
der Zellen für
3 bis 7 Tage wird die Kulturlösung
gesammelt. Um einen Virus-Vektor, dem ein Gen fehlt, das ein Hüllprotein
codiert, und der nicht zur Replikation in der Lage ist, wiederherzustellen,
kann der Vektor in LLC-MK2-Zellen, die ein Hüllprotein exprimieren, transfiziert
oder mit einem Expressionsplasmid für das Hüllprotein co-transfiziert werden.
Alternativ können
die LLC-MK2-Zellen, die ein Hüllprotein
exprimieren, auf transfizierte Zellen überschichtet und kultiviert
werden, um einen Deletions-Virus-Vektor zu vermehren (WO00/70055
und WO00/70070). Der Virus-Titer, der im Kulturüberstand enthalten ist, kann
durch Messen der Hämagglutinations-Aktivität (HA),
die durch das „Endpunkt-Verdünnungsverfahren" (Kato. A. et al.,
Genes Cells, 1996, 1, 569–579;
Yonemitsu Y. und Kaneda Y., Hemagglutinating virus of Japan-liposome-mediated
gene delivery to vascular cells., Molecular Biology of Vascular
Diseases. Methods in Molecular Medicine, Hrsg. Baker A. H., Humana
Press, 1999, 295–306)
getestet werden kann, bestimmt werden. Die mögliche Kontamination von Vaccinia-Virus
vTF7-3 kann durch Re-Amplifizieren in Hühnereiern eliminiert werden,
nachdem die erhaltene Allantois-Probe entsprechend verdünnt wird
(zum Beispiel 106-mal). Die Re-Amplifikation
kann zum Beispiel dreimal oder öfter
wiederholt werden. Der so erhaltene Virus-Bestand kann bei –80°C gelagert
werden.
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Der
Typ der Wirtszellen, die für
die Virus-Wiederherstellung verwendet werden, ist nicht besonders eingeschränkt, so
lange der virale Vektor darin wiederhergestellt werden kann. Zum
Beispiel können
kultivierte Zellen wie von Affen-Nieren
abgeleitete CV-1-Zellen und LLC-MK2-Zellen, von Hamster-Nieren abgeleitete BHK-Zellen,
von Menschen abgeleitete Zellen und so weiter verwendet werden.
Um den Sendai-Virus-Vektor in einer großen Menge zu erhalten, kann
der Vektor zum Beispiel durch Infizieren des von den oben-beschriebenen
Wirtszellen erhaltenen Virus-Vektors in embryonierte Hühnereier
amplifiziert werden. Verfahren zum Herstellen von viraler Flüssigkeit
unter Verwendung von Hühnereiern
sind bereits entwickelt worden (Nakanishi, et al. (Hrsg.), 1993, „Shinkei-kagaku
Kenkyu-no Sentan-gijutu
Protocol III (High Technology Protocol III of Neuroscience Research),
Molecular Neurocyte Physiology, Koseisha, Osaka, S. 153–172). Insbesondere
werden zum Beispiel befruchtete Eier in einen Brutschrank platziert
und für
9 bis 12 Tage bei 37 bis 38°C
inkubiert, um Embryonen zu züchten.
Der Sendai-Virus-Vektor wird in die Allantoishöhle von Eiern geimpft und für einige Tage
kultiviert, um das Virus zu vermehren. Bedingungen wie die Kulturdauer
können
abhängig
vom Typ des verwendeten rekombinanten Sendai-Virus variiert werden.
In der Folge wird die Allantoisflüssigkeit, umfassend das Virus,
gewonnen. Die Trennung und Aufreinigung des Sendai-Virus-Vektors
kann gemäß Standardverfahren
(Tashiro, M., „Virus
Experiment Protocols",
Nagai und Ishihama (Hrsg.), Medicalview, 1995, 68–73) durchgeführt werden.
-
Zum
Beispiel kann ein Sendai-Virus-Vektor, dem das F-Protein fehlt,
wie folgt konstruiert und hergestellt werden (WO00/70055 und WO00/70070).
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(1) Konstruktion der Sendai-Virus-Genom-cDNA,
der das F-Gen fehlt, und eines Expressionsplasmids für das F-Gen
-
Die
genomische Volllängen-Sendai-Virus(SeV)-cDNA
pSeV18+b(+) (Hasan M. K. et al., J. General
Virol., 1997, 78, 2813–2820)
(pSeV18+b(+) kann auch SeV18+ genannt
werden) wird mit SphI und KpnI verdaut, und das resultierende Fragment
(14673 bp) wird gewonnen und in pUC18 cloniert, um pUC18/KS zu erhalten. pUC18/KS
wird für
die Konstruktion einer Region verwendet, der das F-Gen fehlt. Die
Deletion des F-Gens wird durch die Kombination einer PCR-Ligierung
durchgeführt,
und der ORF des F-Gens (1698 bp, von ATG zu TGA) wird durch die
Sequenz 5'-atgcatgccggcagatga
(SEQ ID NO: 4) in der resultierenden F-Gen-deletierten genomischen SeV-cDNA
(pSeV18+/ΔF)
ersetzt. Die PCR-Produkte, die unter Verwendung der Primer (vorwärts: 5'-gttgagtactgcaagagc/SEQ
ID NO: 5; rückwärts: 5'-tttgccggcatgcatgtttcccaaggggagagttttgcaacc/SEQ ID
NO: 6) erhalten werden, und jene, die mit den Primern (vorwärts: 5'-atgcatgccggcagatga/SEQ
ID NO: 7; rückwärts: 5'-tgggtgaatgagagaatcagc/SEQ
ID NO: 8) erhalten werden, werden mit EcoT22I verdaut und stromaufwärts beziehungsweise
stromabwärts
des F-Gens hinein cloniert. Das resultierende Plasmid wird mit SacI und
SalI verdaut, und das Fragment, das die F-Gen-Deletionsstelle (4931
bp) enthält,
wird gewonnen und in pUC18 cloniert, um pUC18/dFSS zu erhalten.
pUC18/dFSS wird mit DraIII verdaut, und das gewonnene Fragment wird
durch das DraIII-Fragment von pSeV18+ ersetzt,
das das F-Gen enthält,
und ligiert, um pSeV18+/ΔF zu erhalten.
-
Ein
Fremdgen kann in die NsiI- oder NgoMIV-Stelle in der F-Gen-Deletionsstelle von
pUC18/dFSS inseriert werden. Zu diesem Zweck kann ein Fragment,
das ein Fremdgen enthält,
unter Verwendung von Primern mit NsiI-Stellen-Anhängen oder Primern mit NgoMIV-Stellen-Anhängen amplifiziert
werden.
-
(2) Herstellung von Helferzellen
für die
induzierbare Expression des SeV-F-Proteins
-
Ein
Cre/loxP-induzierbares Expressionsplasmid für das Sendai-Virus-F-Gen (SeV-F)
wird wie folgt konstruiert. Das SeV-F-Gen wird durch PCR amplifiziert
und in die einmalige SwaI-Stelle des pCALNdLw-Plasmids (Arai T.
et al., J. Virol., 1998, 72, 1115–1121) cloniert, das für die induzierbare
Expression der Genprodukte durch die Funktion der Cre-DNA-Rekombinase
gestaltet ist, um pCALNdLw/F zu erhalten.
-
Um
infektiöse
Viruspartikel des F-Gen-deletierten Genoms zu gewinnen, wird eine
Helferzelllinie, das das SeV-F-Protein exprimiert, etabliert. LLC-MK2-Zellen,
die von der Affenniere abgeleitet sind und häufig für die SeV-Vermehrung verwendet
werden, können
verwendet werden. LLC-MK2-Zellen werden bei 37°C, 5% CO2 in
MEM, enthaltend 10% hitzeinaktiviertes und immobilisiertes fötales Rinderserum
(FBS), 50 E/ml Natrium-Penicillin G und 50 μg/ml Streptomycin, kultiviert.
Wegen der Cytotoxizität
des SeV-F-Genprodukts wird das Gen in pCALNdLw cloniert, wo die
Expression eines clonierten Gens durch die Cre-DNA-Rekombinase induzierbar
ist. Das obige pCALNdLw/F wird für
das Transfizieren von LLC-MK2-Zellen durch das Calciumphosphat-Verfahren
(Säuger-Transfektions-Kit
(Stratagene)) gemäß dem Standardprotokoll
verwendet.
-
LLC-MK2-Zellen,
die in 10 cm-Schalen bis zu 40% Konfluenz kultiviert wurden, werden
mit 10 μg pCALNdLw/F
transfiziert und in 10 ml MEM, enthaltend 10% FBS, bei 37°C unter 5%
CO2 für
24 h inkubiert. Dann werden die Zellen dispergiert, in 10 ml Kulturmedium
resuspendiert und auf fünf
10 cm-Schalen plattiert, wobei 5 ml der Zellsuspension auf eine
Schale, 2 ml auf zwei und 0,2 ml auf zwei plattiert werden. Die
Zellen werden in 10 ml MEM, enthaltend 10% FBS plus 1200 μg/ml G418
(GIBCO-BRL), für
14 Tage mit Mediumwechsel alle zwei Tage kultiviert, und stabile
Transfektanten werden selektiert. Zellen, die in dem Medium gezüchtet werden,
die resistent gegen G418 sind, werden unter Verwendung von Clonierungsringen
gewonnen. Zellen von jedem Clon werden weiter kultiviert, bis sie
in einer 10 cm-Schale zu 100% Konfluenz gewachsen sind.
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Um
die F-Protein Expression zu induzieren, werden die Zellen in 6 cm-Schalen gezüchtet, um
100% konfluent zu sein, und mit AxCANCre-Adenovirus bei MOI = 3
gemäß dem Verfahren
von Saito et al. (Salto et al., Nucleic Acids Res., 1995, 23, 3816–3821; Arai
T. et al., J. Virol., 1998, 72, 1115–1121) infiziert.
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(3) Wiederherstellung
und Vermehrung des F-Gen-deletierten SeV-Virus
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Das
pSeV18+/ΔF,
in das ein Fremdgen inseriert worden ist, wird wie folgt in LLC-MK2-Zellen
transfiziert. Die Zellen werden zu 5 × 106 Zellen/Schale
auf 100 mm-Petrischalen
plattiert, für
24 h kultiviert und dann bei Zimmertemperatur für 1 h mit dem rekombinanten
Vaccinia-Virus infiziert, das T7-RNA-Polymerase exprimiert und das
mit Psoralen und langem UV (365 nm) für 20 min behandelt worden ist
(Fuerst T. R. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1986, 83, 8122–8126) (MOI
= 2 bis 3; vorzugsweise MOI = 2). Die UV-Bestrahlung kann unter
Verwendung des UV Stratalinker 2400, der mit fünf 15 Watt-Lampen ausgestattet
ist (Katalognummer 400676 (100 V), Stratagene, La Jolla, CA, USA)
durchgeführt
werden. Nachdem die Zellen dreimal gewaschen sind, werden die Plasmide
pSeV18+/ΔF-GFP,
pGEM/NP, pGEM/P und pGEM/L (Kato A. et al., Genes Cells, 1996, 1,
569–579)
mit OptiMEM (GIBCO) in einem Verhältnis von 12 μg/Schale,
4 μg/Schale,
2 μg/Schale
beziehungsweise 4 μg/Schale
resuspendiert und mit dem SuperFect-Transfektions-Reagenz gemischt
(5 μl SuperFect
(QIAGEN) für
1 μg DNA).
Das Gemisch wird für
10 min bei Zimmertemperatur inkubiert, dann mit 3 ml OptiMEM mit
einer Endkonzentration von 3% FBS resuspendiert und zu den Zellen
hinzugefügt.
Nach einer 3 h-Kultur in einem Brutschrank werden die Zellen zweimal
mit serumfreiem MEM gewaschen und weiter in MEM, enthaltend 40 μg/ml Cytosin-β-D-Arabinofuranosid
(AraC, Sigma) und 7,5 μg/ml
Trypsin (GIBCO), für
70 h kultiviert. Dann werden die Zellen gesammelt und in OptiMEM
zu 107 Zellen/ml resuspendiert. Die Zellen
werden dreimal gefroren und wieder aufgetaut, dann mit dem Lipofektions-Reagenz
DOSPER (Boehringer Mannheim) gemischt (106 Zellen
pro 25 μl
DOSPER), bei Zimmertemperatur für
15 min inkubiert und in LLC-MK2/F7-Zellen transfiziert (106 Zellen/Vertiefung in einer Schale mit 12
Vertiefungen), die einer der Clone der F-Gen-exprimierenden Helferzellen
sind, die, wie oben beschrieben, selektiert wurden. Die Zellen werden in
serumfreiem MEM, enthaltend 40 μg/ml
AraC und 7,5 μg/ml
Trypsin, kultiviert, und der Kulturüberstand wird geerntet.
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Beim
Herstellen von Deletionsvirus-Vektoren werden zwei Typen von Vektoren,
in denen das vom viralen Genom fehlende Hüllgen anders ist, in die selbe
Zelle transferiert. In diesem Fall wird das Hüllprotein, das in einem Vektor
fehlt, durch die Expression des anderen Vektors bereitgestellt,
um sich gegenseitig zu komplementieren, was so zu der Bildung von
infektiösen
Viruspartikeln und der Aktivierung des Replikationszyklus führt, um
die viralen Vektoren zu amplifizieren. Das heißt, wenn zwei oder mehrere
Typen von Vektoren in Zellen in Kombinationen geimpft werden, um
die jeweils anderen Hüllproteine
zu komplementieren, können Gemische
von Virus-Vektoren, denen die jeweiligen Hüllgene fehlen, in einer großen Menge
bei niedrigen Kosten produziert werden. Aufgrund des Fehlens von
Hüllgenen
haben diese Viren eine kleinere Genomgröße im Vergleich zum vollständigen Virus,
dadurch können
sie ein langes Fremdgen beherbergen. Darüber hinaus, da diese ursprünglich nicht-infektiösen Viren
extrazellulär
verdünnt
werden und es schwierig ist, ihre Co-Infektion zu bewahren, werden
sie steril, was vorteilhaft für
die Bewerkstelligung ihrer Freisetzung in die Umwelt ist.
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Wenn
ein Vektor hergestellt wird, der ein therapeutisches Gen für eine bestimmte
Erkrankung als das Fremdgen verwendet, kann die Gentherapie durch
Verabreichen dieses Vektors durchgeführt werden. Der Virus-Vektor
der vorliegenden Erfindung ermöglicht
die Expression eines Fremdgens, das helfen kann, eine Erkrankung
zu heilen, eines endogenen Gens, das in Patienten fehlt oder unzureichend
ist, entweder durch direkte Verabreichung oder indirekte Verabreichung
(ex vivo). Ein Fremdgen ist nicht limitiert und kann jene einschließen, die
ein sekretorisches Protein codieren, das wünschenswerterweise in das kardiovaskuläre System sezerniert
wird. Humorale Faktoren wie verschiedene Cytokine, Hormone, Wachstumsfaktoren
und dergleichen sind Beispiele. Es wird bevorzugt, dass ein anti-inflammatorisches
Cytokin-Gen als das Fremdgen für
die Behandlung von Entzündungserkrankungen
verwendet wird.
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Gewonnene
Paramyxoviren können
so aufgereinigt werden, dass sie im Wesentlichen rein sind. Die Aufreinigung
kann durch bekannte Aufreinigungs- und Separationsverfahren, einschließlich Filtration,
Zentrifugation, säulen-chromatographische
Aufreinigung und dergleichen oder durch Kombinationen davon durchgeführt werden.
Der hierin verwendete Ausdruck „im Wesentlichen rein" bedeutet, dass das
Virus den Hauptanteil als ein Bestandteil der Probe, in der das
Virus vorhanden ist, einnimmt. Typischerweise können im Wesentlichen reine
Virus-Vektoren durch
Bestätigen,
dass das Verhältnis
der Virus-abgeleiteten Proteine zu den Gesamtproteinen in der Probe
50% oder mehr, vorzugsweise 70% oder mehr, mehr bevorzugt 80% oder
mehr und noch mehr bevorzugt 90% oder mehr einnimmt, nachgewiesen
werden. Genau gesagt, kann ein Paramyxovirus zum Beispiel durch
ein Verfahren, in dem ein Cellulosesulfatester oder ein kreuzvernetzter
Polysaccharid-Sulfatester verwendet wird (Geprüfte Veröffentlichte Japanische Patent-Anmeldung
(JP-B) No. Sho 62-30752; JP-B Sho 62-33879; JP-B Sho 62-30753), ein Verfahren,
in dem die Adsorption an ein Fucosesulfat-enthaltendes Polysaccharid
und/oder ein Abbauprodukt davon verwendet wird (WO97/32010), usw.
aufgereinigt werden.
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Der
Paramyxovirus-Vektor kann als eine Zusammensetzung zusammen mit
einem erwünschten,
pharmazeutisch verträglichen
Träger
hergestellt werden. Hierin wird ein „pharmazeutisch verträglicher
Träger" als ein Material
definiert, das mit einem Vektor verabreicht werden kann, aber nicht
den Gentransfer durch den Vektor verhindert. Zum Beispiel kann der
Paramyxovirus-Vektor in geeigneter Weise mit Kochsalzlösung, phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS) und dergleichen verdünnt
werden, um eine Zusammensetzung herzustellen. Wenn die Paramyxovirus-Vektoren dieser Erfindung
in Hühnereiern
und dergleichen vermehrt werden, kann die Zusammensetzung Allantoisflüssigkeit
enthalten. Zusammensetzungen, umfassend die Paramyxovirus-Vektoren
dieser Erfindung, können
physiologisch verträgliche
Medien wie deionisiertes Wasser, 5% wässrige Dextroselösung und dergleichen
enthalten, und darüber
hinaus können
auch andere Stabilisatoren und Antibiotika enthalten sein. Die Zusammensetzung
kann als ein Arzneimittel verwendet werden. So bezieht sich die
vorliegende Erfindung auch auf die Verwendung des Vektors oder der
obigen Zusammensetzung als ein Pharmazeutikum, wie oben beschrieben.
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Genau
gesagt schließt
die Zusammensetzung, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, ein:
- (1) eine Zusammensetzung
für die
Behandlung von Entzündungserkrankungen,
umfassend den hierin offenbarten Paramyxovirus-Vektor oder Zellen,
die den Vektor enthalten, wobei das Genprodukt des Vektors in eine
Stelle eingebracht wird, die verschieden ist von der Stelle der
Injektion durch den Blutstrom;
- (2) die Zusammensetzung für
die Behandlung einer Entzündungserkrankung
von (1), wobei der Vektor ein Fremdgen enthält;
- (3) die Zusammensetzung von (2), wobei das Fremdgen ein Cytokin-Gen
ist;
- (4) die Zusammensetzung von (3), wobei das Cytokin ein anti-inflammatorisches
Cytokin ist;
- (5) die Zusammensetzung von (4), wobei das anti-inflammatorische
Cytokin IL-10 ist;
- (6) die Zusammensetzung von (1) und (5), wobei die Entzündungserkrankung
eine Lungenfibrose ist;
- (7) die Zusammensetzung von einer von (1) bis (6), die intramuskulär verabreicht
wird; und
- (8) die Zusammensetzung von einer von (1) bis (7), wobei das
Paramyxovirus ein Sendai-Virus ist.
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Der
obige Paramyxovirus-Vektor oder eine Zusammensetzung, umfassend
den Vektor, wird verabreicht, um ein Fremdgen, das im Vektor gemäß der Definition
der Ansprüche
beherbergt ist, zu transduzieren.
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Die
Stelle der Verabreichung ist die intramuskuläre Verabreichung (IM). Der
Vektor kann in vivo oder ex vivo und an eine einzige Stelle oder
mehrere Stellen verabreicht werden. Zusätzlich kann der Vektor nur einmal
oder mehrere Male verabreicht werden.
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Das
Gen, das durch den Paramyxovirus-Vektor transferiert wird, ist nicht
eingeschränkt,
so lange es ein sekretorisches Protein codiert, aber kann ein Gen
sein, das eine Vielzahl von Cytokinen oder Hormonen codiert. Diese
Proteine können
Mitglieder ihrer entsprechenden Familien und auch Isoformen einschließen. Der
Paramyxovirus-Vektor ist besonders nützlich für das Exprimieren von therapeutischen
Genen von biologisch aktiven Substanzen und dergleichen, die eine
kurze Halbwertszeit im Blut haben (wie Cytokine), im gesamten kardiovaskulären System.
Die Halbwertszeit eines natürlichen
Cytokins im kardiovaskulären
System ist im Allgemeinen sehr kurz. Zum Beispiel ist natürliches
IL-10 nur für
die ersten 30 min nach der Verabreichung wirksam (Gerard et al.,
J. Exp. Med., 1993, 177 (2), 547). Die Verwendung des Paramyxovirus-Vektors der
Erfindung ermöglicht
eine kontinuierliche Versorgung des Bluts über einen langen Zeitraum mit
biologisch aktiven Substanzen mit einer kurzen Halbwertszeit, einschließlich Cytokine.
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Insbesondere
haben Cytokine einen weiten Bereich von Funktionen, die mit der
Zellproliferation und -Differenzierung in Beziehung stehen. Zum
Beispiel hat IL-1 eine Vielzahl von Funktionen, einschließlich T-Zell-Aktivierung,
Expression des IL-2-Rezeptors,
Induktion von Cytokin-Genen und anderen, Regulierung der Zellproliferation
und Regulierung der Hormonsekretion. IL-1 stimuliert die Freigabe
von Zellwachstums- und -Differenzierungsfaktoren von Knochenmark
und Lymphocyten-Zelllinien. Zusätzlich
induziert IL-1 die Proliferation von pluripotenten Vorläufern im
Knochenmark und fördert
die Hämatopoiese.
Es wird wirksam in der Krebstherapie verwendet. IL-1 ist auch in
die Angiogenese und Aktivierung von Fibroblasten involviert und
ist auch in der Wundheilung nützlich.
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IL-2
ist in die Aktivierung von T-, NK- und LAK-Zellen, Wachstumsförderung
von bestimmten Zelltypen, Verstärkung
der Produktion von Immunglobulin und IFN-γ, Induktion der IL-6-Produktion
von Monocyten usw. involviert. IL-2 wird wirksam für die Behandlung
von Tumoren und Immunschwäche-Erkrankungen
oder die Aktivierung von NK-Zellen nach einer Knochenmarks-Transplantation
verwendet. IL-3
ist in die Mastzellen-Proliferation, Produktion von Blutzellen von
hämatopoietischen
Vorläuferzellen
usw. involviert. Es wirkt zusammen mit anderen Cytokinen (zum Beispiel
IL-6), um die Differenzierung einer Vielzahl von Blutzellen zu regulieren. IL-3
kann wirksam in der Behandlung von zum Beispiel der aplastischen
Anämie
verwendet werden.
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IL-4
ist in den Anstieg der Expression des MHC-Klasse II-Gens in ruhenden
B-Zellen, die Proliferation von
aktivierten T-Zellen und die Förderung
von Effektorzell-Funktionen
involviert. IL-4 ist auch in die Mastzell-Proliferation, die Förderung
der Zellreifung im Thymus, die Proliferation von Blutzellen usw.
involviert. IL-4 verstärkt
in der Anwesenheit von IL-1 die Antigen-Präsentation und Phagocytose in
Makrophagen. IL-4 nimmt an der funktionellen Wiederherstellung der
zellulären
und humoralen Immunsysteme nach einer Knochenmarks-Transplantation
teil, heilt Immunschwäche
mit erhöhtem
IgM, induziert die terminale Differenzierung in akuter lymphoblastischer
Leukämie,
inhibiert das Wachstum von festen Tumoren und des B-Zell-Lymphoms, unterdrückt eine
Entzündung
durch die Inhibierung der Produktion von IL-1, TNF und IL-6 usw.
Zusätzlich
wird von IL-4 erwartet, dass es in der Behandlung von T-Zell-abhängigen Autoimmun-Erkrankungen
wie Autoimmun-Diabetes
und allergischer Encephalomyelitis und anderen Erkrankungen, in
denen die T-Zell-abhängige Immunfunktion
involviert ist, nützlich
ist (Rapoport et al., J. Exp. Med., 1993, 178, 87–99; Racke
et al., J. Exp. Med., 1994, 180, 1961).
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IL-5
ist wirksam in der Stimulierung der IgA-Produktion und der Wachstumsförderung
von eosinophilen Leukocyten und ist bekannt für seine Anwendung in der Behandlung
von Bilharziose (Sanderson, „International
Conference on the Clinical Impact of Interleukins" am Royal College
of Physicians in London, April 1989) und Tumoren (Kolb et al., Br.
J. Cancer, 1979, 40, 410; Pretlow et al., Cancer Res., 1983, 43,
2997; Iwasaki et al., Cancer, 1986, 58, 1321). Darüber hinaus
wird von IL-6 berichtet, dass es viele Funktionen einschließlich der
Induktion oder Inhibition der Proliferation einer Vielzahl von Zellen
aufweist. IL-7 induziert die Proliferation eines bestimmten Typs
von B-Zellen und T-Zellen. IL-9 ist in die Erythrocyten-Differenzierung,
das T-Zell-Überleben,
die Immunglobulin-Produktion von B-Lymphocyten und die Stimulation
der IL-6-Produktion von Mastzellen involviert.
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IL-10
wird durch aktivierte Th2-Zellen, B-Zellen, Keratinocyten, Monocyten
und Makrophagen produziert (Moore et al., Annu. Rev. Immunol., 1993,
11, 165). IL-10
ist wirksam in der Stimulierung der Proliferation und Differenzierung
von B-Zellen. Zusätzlich
unterdrückt
IL-10 die Cytokin-Produktion (wie IFN-γ, IFN-β und IL-2) durch Th1-Zellen,
NK-Zellen, Monocyten und Makrophagen (Fiorentino et al., J. Exp.
Med., 1989, 170, 2081–2095;
Fiorentino et al., J. Immunol., 1991, 146, 3444; Hsu et al., Int. Immunol.,
1992, 4, 563; D'Andrea et
al., J. Exp. Med., 1993, 178, 1041; de Waal Malefyt et al., J. Exp.
Med., 1991, 174, 915; Fiorentino et al., Int. Immunol., 1991, 147,
3815). Dementsprechend ist IL-10 durch die Suppression der Th1-Zell-Reaktion
im Verhindern der Abstoßung
nach einer Transplantation und von T-Zell-vermittelten Autoimmun-Erkrankungen
wie Typ I-Diabetes und multipler Sklerose wirksam. IL-10 inhibiert
die Sekretion von pro-inflammatorischen Cytokinen (wie IL-1, IL-6,
IL-8 und TNF-α).
Daher kann IL-10 für
die Behandlung von Entzündungserkrankungen einschließlich der
rheumatoiden Arthritis und der Psoriasis verwendet werden. Da IL-10 die Sekretion
des Tumornekrose-Faktors inhibiert und septischen Schock unterdrückt, kann
es in der Behandlung einer Sepsis nützlich sein. IL-10 kann auch
für die
Unterdrückung
der Granulom-Bildung aufgrund von Schistosomen und auch die Unterdrückung von
Leberfibrose nützlich
sein. Interferon-α und
-β haben
anti-virale Funktionen
gegen das Papilloma-Virus, Hepatitis-Virus, Herpes-Virus und so
weiter und können
für die
Behandlung von Haarzellenleukämie,
Myelom und anderen Tumoren in hämatopoietischen
Organen nützlich
sein.
-
Um
die oben beschriebenen Cytokine in das kardiovaskuläre System
zu übertragen,
kann der Paramyxovirus-Vektor der vorliegenden Erfindung, der jene
Cytokine exprimiert, in geeigneter Weise verwendet werden. In einer
wünschenswerten
Ausführungsform
enthält
der Paramyxovirus-Vektor ein Gen, das ein anti-inflammatorisches
Cytokin codiert. Anti-inflammatorische Cytokine können zum
Beispiel IL-10, IL-4 und IL-12 einschließen. Der Paramyxovirus-Vektor,
der anti-inflammatorische
Cytokine exprimiert, kann ein nützlicher anti-inflammatorischer
Arzneistoff sein.
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Der
hierin offenbarte Vektor kann in der Gentherapie von verschiedenen
Erkrankungen anwendbar sein. Solch eine Gentherapie kann die Behandlung
von Erkrankungen, die eine Entzündung
begleiten, einschließlich
Lungenfibrose, sklerosierender Peritonitis, Prostatomegalie, multipler
Sklerose, Abstoßung
nach einer Transplantation, Typ I-Diabetes, rheumatoider Arthritis,
entzündlicher
Enteropathie, Psoriasis, systemischem Lupus erythematodes, Iritis,
granulomatösen
Erkrankungen, chronischer Nephritis, Sklerodermis, Hysteromyom,
Keloid, Zirrhose und anderen Erkrankungen, die eine Entzündung begleiten,
einschließen.
Der Vektor kann auch in der Bildung von verschiedenen Krankheits-Tiermodellen
nützlich
sein und auch für
die Entwicklung oder Bewertung von Verfahren für die Behandlung jener Krankheitsmodelle
und dergleichen.
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Zum
Beispiel kann der hierin offenbarte Vektor vorzugsweise in der Gentherapie
von Lungenfibrose verwendet werden. Lungenfibrose ist eine Erkrankung
mit Fibrose der Lunge, einschließlich chronischer interstitieller
Pneumonitis, wobei in vielen Fällen
die Ursache der Erkrankung unklar ist, aber von einer Lungenfibrose,
die durch entweder chronische Infektionskrankheiten oder ein abnormales
Autoimmunsystem verursacht wird, begleitet wird. Genau gesagt, schließt die Erkrankung
Pneumonitis und cystische Fibrose (CF) ein.
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Der
hierin offenbarte Paramyxovirus-Vektor kann in einer ausreichenden
Dosis verabreicht werden, so dass eine wirksame Dosis des Vektors
an die Zellen des Zielgewebes transferiert werden kann. Hierin wird
die „wirksame
Dosis" als eine
Dosis definiert, die das Einbringen von Genen in die Zellen des
Zielgewebes ermöglicht,
um zumindest teilweise die erwünschte
therapeutische Wirkung oder die vorbeugende Wirkung zu erbringen.
Die Verabreichung einer wirksamen Dosis des Paramyxovirus-Vektors,
der ein erwünschtes
Gen enthält, ermöglicht es
den transfizierten Zellen, das Genprodukt zu produzieren. Vorzugsweise
kann die Verabreichung einer wirksamen Dosis des Paramyxovirus-Vektors,
der ein erwünschtes
Gen enthält,
den Nachweis eines signifikanten Expressionsspiegels des transfizierten
Gens in dem verabreichten Gewebe oder im Blut ermöglichen.
Ein „signifikanter
Spiegel" wird als
der Spiegel definiert, bei dem die Expression des transfizierten
Gens (die Menge der Transkripte oder der translatierten Produkte)
nachweisbar ist. Zum Beispiel muss, wenn es ein endogenes Gegenstück des transfizierten
Gens gibt, der maximale Spiegel des transfizierten Gens signifikant höher sein
als der Expressionsspiegel des endogenen. Die Expression des transfizierten
Gens kann ungefähr 1,2-fach
oder mehr, vorzugsweise etwa 1,5-fach oder mehr, mehr bevorzugt
etwa 2-fach oder mehr, viel mehr bevorzugt etwa 10-fach oder mehr
und am meisten bevorzugt etwa 20-fach höher als der Expressionsspiegel des
endogenen Gens an der Stelle der Verabreichung oder im Blut sein.
Der Expressionsspiegel des transfizierten Gens muss jedoch unter
Berücksichtigung
seines wirksamen Spiegels und toxischen Spiegels bestimmt werden.
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Der
Expressionsspiegel von Genen, die in Zellen transfiziert werden,
kann durch Tests bestimmt werden, die Fachleuten bekannt sind. Die
Transkripte können durch
Northern-Hybridisierung, RT-PCR, RNA-Protektions-Test und dergleichen
nachgewiesen und quantifiziert werden. Der Nachweis durch Northern-Hybridisierung, RT-PCT
und dergleichen kann in situ durchgeführt werden. Um die translatierten
Produkte nachzuweisen, können
Western-Blot, Immunpräzipitation,
RIA, ELISA, Pulldown-Test und dergleichen unter Verwendung von Antikörpern übernommen
werden. Für
einen einfachen Nachweis von transfizierten Genprodukten kann das
zu exprimierende Protein markiert werden, oder ein Reportergen kann
in den Vektor aufgenommen werden. Ein Reportergen kann jenes sein,
das β-Galactosidase,
Chloramphenicol-Acetyltransferase (CAT), alkalische Phosphatase
oder das grün-fluoreszierende
Protein (GFP) codiert, ist aber nicht auf diese limitiert.
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Die
Dosis des Vektors, der für
die Verabreichung verwendet wird, kann abhängig von einer Erkrankung,
dem Körpergewicht,
dem Alter, dem Geschlecht, den Symptomen, dem Verabreichungszweck
und dem einzubringenden Gen und dergleichen variieren, aber sie
kann durch Fachleute richtig bestimmt werden. Es wird bevorzugt,
die Vektoren, deren Dosis im Bereich von vorzugsweise etwa 105 PBE/ml bis etwa 1011 PBE/ml, mehr
bevorzugt etwa 107 PBE/ml bis etwa 109 PBE/ml und am bevorzugtesten etwa 1 × 108 PBE/ml bis etwa 5 × 108 PBE/ml
liegt, mit pharmazeutisch verträglichen
Trägern
zu impfen. Das Ziel der Impfung der Zusammensetzungen, die Paramyxovirus-Vektoren
enthalten, schließt
alle Säuger
wie Menschen, Affen, Mäuse,
Ratten, Kaninchen, Schafe, Rinder, Hunde usw. ein.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
die Dosis-abhängige
Expression von IL-10 in SeV-IL10-transfizierten
COS7-Zellen in Platten mit 24 Vertiefungen. COS7-Zellen wurden mit
SeV-IL10 in der angezeigten Dosis infiziert, und nach 16 h wurde
die Konzentration von IL-10, das in das Kulturmedium sezerniert
wurde, gemessen. Als eine Kontrolle wurden die Zellen mit einer
Plasmid-DNA für
die Expression von IL-10 transfiziert. Für jede Gruppe, n = 6.
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2 zeigt
die Expression von IL-10 in der Lunge von Mäusen, denen SeV-IL10 intranasal gegeben wurde.
SeV-IL10 (6,8 × 107 PBE/100 μl)
wurde intranasal durch Schnüffeln
verabreicht. Zwei Tage nach der Verabreichung wurden die Mäuse getötet, und
der Expressionsspiegel von IL-10 in Lungen-Homogenaten wurde quantifiziert.
Die IL-10-Expression in Kontrollmäusen, denen das IL-10-Expressionsplasmid
gegeben wurde, war 310 ± 54
pg/mg Protein (Mittelwert ± SEM).
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3 zeigt
die Sekretion von IL-10 in BALF von Mäusen, denen SeV-IL10 intranasal
gegeben wurde. SeV-IL10 (6,8 × 107 PBE/100 μl)
wurde intranasal durch Schnüffeln
verabreicht. Zwei Tage nach der Verabreichung wurden die Mäuse getötet, und
der IL-10-Expressionsspiegel in BALF wurde bestimmt. Die IL-10-Expression in Kontrollmäusen, denen
das IL-10-Expressionsplasmid gegeben wurde, war 71 ± 63 pg/ml
(Mittelwert ± SEM).
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4 zeigt
die Sekretion von IL-10 in das Blut in Mäusen, denen SeV-IL10 intranasal
gegeben wurde. SeV-IL10 (6,8 × 107 PBE/100 μl)
wurde intranasal durch Schnüffeln
verabreicht. Zwei Tage nach der Verabreichung wurden die Mäuse getötet, und
der IL-10-Spiegel im Serum wurde bestimmt.
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5 zeigt
die Expression von transfizierten Genen in der Nasenmuschel und
Lunge durch Verabreichung des Sendai-Virus-Vektors durch Schnüffeln oder
Perfusion. SeV-luc (7 × 107 PBE/100 μl)
wurde durch Schnüffeln
oder Perfusion in die Nasenepithelien (Nasenmuschel) verabreicht,
und nach 48 h wurden die Mäuse
getötet,
und die Expression der Luciferase in der Lunge und der Nasenmuschel
wurde untersucht (n = 3).
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6 zeigt
die Expression von IL-10 in der Nasenmuschel und Lunge durch Verabreichung
von SeV-IL10 durch Schnüffeln
oder Perfusion. SeV-IL10 (7 × 107 PBE/100 μl
und 7 × 108 PBE/100 μl)
wurde durch Schnüffeln
oder Perfusion in die Nasenepithelien (Nasenmuschel) verabreicht,
und nach 48 h wurden die Mäuse
getötet,
und die IL-10-Expression in der Lunge und der Nasenmuschel wurde
untersucht (n = 6).
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7 zeigt
die Sekretion von IL-10 in das Blut durch die Verabreichung von
SeV-IL10 durch Schnüffeln
oder Perfusion. SeV-IL10 (7 × 107 PBE/100 μl
und 7 × 108 PBE/100 μl)
wurde durch Schnüffeln
oder Perfusion in die Nasenepithelien (Nasenmuschel) verabreicht,
und nach 48 h wurden die Mäuse
getötet,
und der IL-10-Spiegel
im Serum wurde untersucht (n = 6).
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8 zeigt
die Dosis-abhängige
Expression von β-Galactosidase
nach der Injektion von SeV-βgal
in die vorderen Tibialis (TA)-Muskeln. Steigende Mengen von SeV-βgal oder
Plasmid-DNA oder AAV, das das β-Galactosidase-Reportergen
exprimiert, wurden Mäusen
in jeden TA-Muskel injiziert oder sie erhielten keine Injektionen
(UT). Die Virus-Dosis und die Menge der DNA repräsentiert die Menge, die in
jeden TA injiziert wurde. Zwei Tage nach der Injektion wurden die
Mäuse getötet, und
der Expressionsspiegel der β-Galactosidase im
Muskel-Homogenat wurde bestimmt. Die Daten sind als Mittelwert ± SEM dargestellt.
Für jede
Gruppe, n = 6 bis 12. **p < 0,01
im Vergleich mit der DNA-injizierten Gruppe und der AAV-injizierten Gruppe.
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9 zeigt
den Zeitablauf der β-Galactosidase-Expression
nach der Injektion von SeV-βgal
in die vorderen Tibialis (TA)-Muskeln. SeV-βgal (3,5 × 107 PBE/Muskel)
oder SeV-Luciferase (3,5 × 107 PBE/Muskel) als Kontrolle wurde Mäusen in
jeden TA-Muskel injiziert. Nach der Injektion wurden die Mäuse zum
angezeigten Zeitpunkt getötet,
und der Expressionsspiegel der β-Galactosidase
im Muskel-Homogenat wurde bestimmt. Mäuse, die mit dem Kontrollvirus
injiziert wurden, wurden zwei Tage nach der Injektion getötet. Die
Daten sind als Mittelwert ± SEM
dargestellt. Für
jede Gruppe, n = 6. *p < 0,05
im Vergleich mit dem Wert 4 Tage nach der Injektion.
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10 zeigt
die Wirkung einer wiederholten Injektion des Sendai-Virus-Vektors in Muskeln.
SeV-βgal (3,5 × 107 PBE/Muskel) wurde Mäusen in jeden TA-Muskel injiziert
und sie erhielten weitere Injektionen mit SeV-Luciferase (3,5 × 107 PBE/Muskel) zu den angezeigten Zeitpunkten.
Zwei Tage nach der zweiten Injektion wurden die Mäuse getötet, und
die Luciferase-Expression im Muskel-Homogenat wurde untersucht.
Der Expressionsspiegel der Luciferase in allen Mäusen wurde mit den Mäusen, die
nur eine Injektion von SeV-Luciferase erhalten hatten, oder nicht-injizierten Mäusen verglichen.
Die Daten sind als Mittelwert ± SEM
dargestellt. Für
jede Gruppe, n = 6 bis 10. *p < 0,05
im Vergleich mit dem Wert in nicht behandelten Mäusen.
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11 zeigt
die Ergebnisse der Untersuchung auf die Anwesenheit eines systemischen
anti-SeV-Antikörpers
nach der intramuskulären
Injektion des Sendai-Virus-Vektors.
SeV-βgal
(3,5 × 107 PBE/Muskel) wurde Mäusen in jeden TA-Muskel injiziert.
Nach der Injektion wurden die Mäuse
zum angezeigten Zeitpunkt getötet,
und die Anwesenheit von Antikörpern
im Serum, die spezifisch gegen SeV waren, wurde untersucht. Die Daten
sind als Mittelwert ± SEM
dargestellt. Für
jede Gruppe, n = 6.
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12 zeigt
die Expression von IL-10 im Muskel nach der intramuskulären Injektion
von SeV-IL10. SeV-IL10 wurde Mäusen
in der angezeigten Dosis in jeden TA-Muskel injiziert, und nach
zwei Tagen wurden die Mäuse
getötet,
und der IL-10-Spiegel
im Muskel-Homogenat wurde gemessen. Als eine Kontrolle wurde Plasmid-DNA für die IL-10-Expression
(pCI-IL10) oder SeV-βgal
injiziert.
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13 zeigt
die Sekretion von IL-10 ins Blut nach der intramuskulären Injektion
von SeV-IL10. SeV-IL10 wurde Mäusen
in der angezeigten Dosis in jeden TA-Muskel injiziert, und nach
zwei Tagen wurde der IL-10-Spiegel im Serum bestimmt. Plasmid-DNA
für die
IL-10-Expression (pCI-IL10) oder SeV-βgal wurde als Kontrolle injiziert.
Der IL-10-Spiegel im Serum von Mäusen,
denen Plasmid-DNA für
die IL-10-Expression injiziert wurde, war unter der Nachweisgrenze.
(n = 4 bis 6)
-
14 zeigt
die Überexpression
von IL-10 im Muskel nach der intramuskulären Injektion von SeV-IL10.
SeV-IL10 (3,5 × 107 oder 3,5 × 108 PBE/Muskel)
oder mit Plasmid-DNA oder AAV (IL10 AAV) für die IL-10-Expression wurde
Mäusen
in jeden TA-Muskel injiziert. Unbehandelte Mäuse wurde auch untersucht. Zwei
Tage nach der Injektion wurden die Mäuse getötet, und der IL-10-Spiegel im Muskel-Homogenat
wurde untersucht. Die Daten sind als Mittelwert ± SEM dargestellt. Für jede Gruppe,
n = 6. *p < 0,05
im Vergleich mit allen anderen Gruppen.
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15 zeigt
die Sekretion von IL-10 ins Blut nach der intramuskulären Injektion
von SeV-IL10. SeV-IL10 (3,5 × 107 oder 3,5 × 108 PBE/Muskel)
oder Plasmid-DNA oder AAV (IL10 AAV) für die IL-10-Expression wurde
Mäusen
in jeden TA-Muskel injiziert. Unbehandelte Mäuse wurden auch untersucht.
Nach zwei Tagen wurden die Mäuse
getötet,
und der IL-10-Spiegel im Serum wurde bestimmt. Die Daten werden
als Mittelwert ± SEM
dargestellt. Für
jede Gruppe, n = 6. *p < 0,05
im Vergleich zu allen anderen Gruppen.
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16 zeigt
die Wirkung der intramuskulären
Injektion von SeV-IL10 in Lungenfibrose-Modellmäusen. SeV-IL10 oder SeV für die Luciferase-Expression
und SeV für
die β-Galactosidase-Expression,
die als Kontrollen verwendet wurden, wurden Mäusen in jeden TA-Muskel injiziert
(je 7 × 108 PBE/Maus). Zwei Tage nach der Injektion
erhielten die Mäuse
eine intratracheale Injektion von Bleomycin (0,075 E/100 μl) oder Salzlösung. Elf
Tage nach der Bleomycin-Injektion wurden die Mäuse getötet, und die Kollagen-Ablagerung
in der Lunge wurde durch den Hydroxyprolin- Test untersucht. Für jede Gruppe, n = 15 bis 21.
*p < 0,05 im Vergleich
mit der Kontrollgruppe, in die SeV-Luciferase/β-gal injiziert wurde.
-
Die beste Art und Weise
für das
Ausführen
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung wird unten im Detail mit Bezugnahme auf Beispiele
veranschaulicht, aber soll nicht ausgelegt werden, dass sie darauf
limitiert ist. Alle hierin zitierten Dokumente sind durch Bezugnahme
aufgenommen.
-
Beispiel 1: In vivo-Verabreichung
des Sendai-Virus-Vektors
-
Rekombinante
Sendai-Virus-Vektoren, die ein Gen enthalten, das IL-10, β-Galactosidase oder
Luciferase codiert (SeV-IL10, SeV-βgal beziehungsweise SeV-Luciferase), und
die zur Replikation fähig
sind, wurden gemäß dem in
Kato A. et al., EMBO J., 1997, 16, 578–587 und Yu D. et al., Genes
Cells, 1997, 2, 457–466 beschriebenen
Verfahren konstruiert. Die Vektoren wurden in Hühnereiern vermehrt, und die
Allantoisflüssigkeit,
die die Viren enthielt, wurde bis zur Verwendung als eine Zusammensetzung,
die den rekombinanten Sendai-Virus-Vektor der vorliegenden Erfindung
umfasst, bei –80°C gelagert.
-
Sendai-Virus-Vektoren
wurden in den Beispielen wie folgt verabreicht.
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1. Intranasale Verabreichung
-
Mäuse wurden
durch Metophan-Inhalation anästhesiert,
und der Vektor wurde durch Schnüffeln
verabreicht. Außer
wenn anderweitig vorgegeben, wurde eine Dosis von 7 × 106 bis 7 × 108 PBE von SeV-IL10 oder des Kontrollvirus
SeV-βgal
in einem Gesamtvolumen von 100 μl
in die Nase der Maus geimpft und wurde als ein Bolus über einen
Zeitraum von 10 bis 20 Sekunden geschnüffelt. Dieses Verfahren resultierte
in einer Virusablagerung in der Lunge und der Nase.
-
2. Perfusion
-
Mäuse wurden
mit Hipnom/Hipnoval anästhesiert.
SeV-IL10 oder das Kontrollvirus SeV-βgal wurde selektiv in das Nasenepithel
(Nasenmuschel) über
einen Zeitraum von 10 Minuten durch Verabreichen von 7 × 107 oder 7 × 108 PBE
des Virus durch einen dünnen
Katheter direkt auf das Nasenepithel in einem Gesamtvolumen von
100 μl verabreicht,
außer
wenn es anderweitig angegeben ist. Während des Verfahrens wurde die
Maus in umgedrehter Lage mit ihrem Kopf nach unten gelagert. Überschüssiges Virus
tropfte daher aus der Nase. Dieses Verfahren resultierte in einer
Virusablagerung vorwiegend in der Nase, sehr wenig Virus erreichte
die Lunge.
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3. Intramuskuläre Verabreichung
-
Außer wenn
es anderweitig angegeben ist, wurden 7 × 107 oder
7 × 108 PBE von SeV-IL10 oder Kontroll-SeV-βgal C57BL/6-Mäusen in
beide vorderen Tibialis (TA)-Muskeln (50 μl pro jedem Muskel, n = 6 bis
11) injiziert. Eine dosisabhängige
Reaktion wurde in einem Pilotversuch unter Verwendung von SeV-βgal (von
7 × 104 bis 7 × 108 PBE/Tier) beobachtet.
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Beispiel 2: Herstellung
von Gewebelysaten, Seren und broncho-alveolärer Spülflüssigkeit (BALF)
-
Mäuse wurden
48 h nach der Virusverabreichung getötet. Gewebelysate, Seren und
BALF wurden wie folgt hergestellt.
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1. Gewebelysate
-
TA-Muskeln,
Lunge und Nasenmuschel wurden ausgeschnitten und in 300 μl 0,25 M
Tris-HCl (pH 8)-Lösung
homogenisiert. Die Zellen wurden durch drei Zyklen von Frieren und
Wiederauftauen lysiert. Die Proben wurden bei 14 000 UpM für 10 min
zentrifugiert, und die Überstände wurden
bei –80°C für die folgende Analyse
gelagert. Die Proteinkonzentration jeder Probe wurde durch den modifizierten
Folin-Lowry-Proteintest bestimmt.
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2. Seren
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Eine
Blutprobe wurde vom Herz gewonnen und bei 37°C für 2 h inkubiert, um Gerinnsel-Bildung
zu induzieren. Die Proben wurden dann bei 4 000 Upm für 10 min
zentrifugiert, und die erhaltenen Seren wurden in ein neues Röhrchen transferiert
und bei –80°C für die folgende
Analyse eingefroren.
-
3. BALF
-
Die
Maus-Trachea wurde offengelegt, und ein Katheder wurde inseriert.
Die Lunge wurde dreimal mit 0,5 ml PBS gespült. BALF wurde gewonnen und
bei 4 000 UpM für
5 min zentrifugiert und bei –80°C für die spätere Analyse
eingefroren.
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Beispiel 3: Interleukin-10
(IL-10)-ELISA
-
ELISA
von menschlichem IL-10 wurde unter Verwendung eines Kits, der von
R&D gekauft wurde,
gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt.
Die Menge an IL-10 in den Gewebelysaten wurde durch Proteinkonzentration
standardisiert, und die Daten wurden als die IL-10-Menge in Picogramm
pro Millgramm cytosolisches Protein berechnet.
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Beispiel 4: Reportergen-Test
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Ein
Luciferase-Test wurde unter Verwendung eines von Promega gekauften
Kits gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt.
Der β-Galactosidase-Test wurde unter
Verwendung eines von Clontech gekauften Kits auch gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt.
Diese Tests wurden unter Verwendung von Gewebelysaten durchgeführt, und
die Daten wurden durch Proteinkonzentration standardisiert.
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Beispiel 5: Statistische
Analyse
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Alle
Daten wurden als Mittelwerte ± Standardabweichung
(SEM) gezeigt. Die Varianz wurde durch den Mann-Whitney-Test analysiert,
und Daten mit p < 0,05
wurden als signifikant angesehen.
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Beispiel 6: Transfektion
des IL-10-exprimierenden Sendai-Virus-Vektors in COS7-Zellen
-
COS7-Zellen
wurden mit SeV-IL10 in unterschiedlichen Dosierungen (104 bis 106 PBE/Vertiefung
in Platten mit 24 Vertiefungen) transfiziert. Nach 16 h der Transfektion
wurde die Menge an sezerniertem IL-10 in dem Kulturüberstand
untersucht. Das IL-10-exprimierende Plasmid (pCI-IL10) (80 μg/ml, 100 μl) wurde
transient transfiziert (durch Lipofektion), und die IL-10-Expression
wurde mit jener von SeV-IL10 verglichen. SeV-βgal wurde als eine Kontrolle
verwendet.
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In
Zellen, die mit SeV-IL10 transfiziert wurden, stieg die Menge an
sezerniertem IL-10 in einer dosisabhängigen Weise (1).
Die Menge an IL-10, das von den Zellen, die mit SeV-IL10 mit höchstem Titer
(106 PBE/Vertiefung) infiziert wurden, sezerniert
wurde, war um zwei Größenordnungen
höher als
in Zellen, die mit einem Plasmid, das IL-10 codiert, durch Lipofektion
transfiziert wurden (SeV-IL10: 333 ± 47 ng/ml/mg Protein; Plasmid:
6,8 ± 1,4
ng/ml/mg Protein).
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Beispiel 7: Intranasale
Verabreichung des Sendai-Virus-Vektors in Mäuse durch Schnüffeln
-
Nach örtlicher
Verabreichung des Virus-Vektors (6,7 × 107 PBE/100 μl) durch
intranasale Instillation in die Maus-Luftwege wurde die IL-10-Sekretion
in Lungen-Homogenaten
und BALF zwei Tage nach der Transfektion gemessen und mit der IL-10-Sekretion nach
Liposomen-vermittelter Transfektion mit Plasmid-DNA verglichen.
Die Konzentration von IL-10 im Serum wurde auch bestimmt.
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In
Lungen-Homogenaten war die Menge an sezerniertem IL-10 um zwei Größenordnungen
höher als jene,
die durch Plasmid-Transfektion erhalten wurde (SeV-IL10: 21457 ± 5112
pg/mg Protein; Plasmid: 310 ± 54
pg/mg Protein) (2). Darüber hinaus war in BALF die
Menge an sezerniertem IL-10 nach zwei Tagen der Infektion um drei
Größenordnungen
höher als
jene, die durch Plasmid-Transfektion erhalten wurde (SeV-IL10: 153366 ± 41823
pg/ml; Plasmid: 71 ± 63
pg/ml) (3). Zwei Tage nach der Verabreichung
war der IL-10-Spiegel im Serum signifikant höher in SeV-IL10-infizierten
Mäusen
als in Kontrollvirus-infizierten Mäusen (SeV-IL10: 393 ± 132 pg/ml;
SeV-βgal:
0,31 ± 0,26
pg/ml) (4).
-
Beispiel 8: Intranasale
Verabreichung des Sendai-Virus-Vektors durch Schnüffeln oder
Perfusion
-
Virus-Vektoren
wurden durch intranasale Instillation (Schnüffeln) wie in Beispiel 7 verabreicht
oder direkt auf die nasalen Epithelien (Nasenmuschel) durch Perfusion
verabreicht, und die Expression des transfizierten Gens wurde verglichen.
Mäuse wurden
mit SeV-luc (7 × 107 PBE/100 μl)
durch entweder Schnüffeln oder
Perfusion in die nasalen Epithelien (Nasenmuschel) infiziert und
nach 48 h getötet,
und die Luciferase-Expression in Lunge und Nasenmuschel wurde untersucht
(n = 3). In Mäusen,
die durch Schnüffeln
infiziert wurden, wurde eine signifikante Expression des Luciferase-Gens
sowohl in den Lungen als auch der Nasenmuschel beobachtet. Im Gegensatz
dazu war in Mäusen,
die durch Perfusion infiziert wurden, die Luciferase-Expression
auf die Nasenmuschel beschränkt
und wurde in den Lungen kaum nachgewiesen (5).
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Als
nächstes
wurde SeV-IL10 (7 × 107 PBE/100 μl
und 7 × 108 PBE/100 μl)
durch Schnüffeln
oder Perfusion in die nasalen Epithelien (Nasenmuschel) verabreicht,
und die Mäuse
wurden nach 48 h getötet,
und die IL-10-Expression in den Lungen und der Nasenmuschel wurde
untersucht (n = 6). Eine signifikante Menge an IL-10 wurde in den
Lungen von den Mäusen
nachgewiesen, denen die Virus-Vektoren durch Schnüffeln verabreicht
wurden. Obwohl eine signifikante Expression auch in Nasenmuschel-Homogenaten
von Mäusen,
die durch Perfusion infiziert wurden, nachgewiesen wurde, wurde
nur eine Spurenmenge an IL-10-Expression
in ihren Lungen-Homogenaten nachgewiesen (6).
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Der
sezernierte IL-10-Spiegel im Serum wurde in den obigen Mäusen, denen
SeV-IL10 verabreicht wurde, bestimmt. SeV-IL10 (7 × 107 PBE/100 μl
und 7 × 108 PBE/100 μl)
wurde durch Schnüffeln
oder Perfusion in die nasalen Epithelien (Nasenmuschel) verabreicht,
und die Mäuse
wurden nach 48 h getötet,
und die IL-10-Expression
im Serum wurde untersucht (n = 6). IL-10-Sekretion in hoher Menge
wurde im Serum von Mäusen
beobachtet, bei denen die Verabreichung durch Schnüffeln erfolgte.
Im Serum von Mäusen,
bei denen die Verabreichung durch Perfusion erfolgte, wurde, obwohl
die IL-10-Sekretion niedriger als jene von Mäusen, bei denen die Verabreichung
durch Schnüffeln
erfolgte, war, noch eine signifikante Menge der IL-10-Sekretion beobachtet
(7). In Kontrollmäusen, die mit SeV-luc (7 × 107 PBE/100 μl)
infiziert wurden, gab es keine signifikante Sekretion von IL-10.
-
Beispiel 9: Intramuskuläre Verabreichung
des Sendai-Virus-Vektors in Mäuse
-
SeV-βgal wurde
in die TA-Muskeln von Mäusen
injiziert, und der Expressionsspiegel von β-Gal nach zwei Tagen wurde durch
den β-Galactosidase-Test untersucht.
Die Expression von β-Gal
stieg in einer dosisabhängigen
Weise (8). Der Expressionsspiegel (61,672 pg β-Gal/mg Protein),
der durch die Verabreichung von SeV-βgal mit dem höchsten Titer
(3,5 × 108 PBE) erreicht wurde, war 300-fach und 7-fach
höher als jene,
die mit nackter DNA beziehungsweise AAV (βgal AAV) in ihrer optimalen
Dosis erzielt wurden.
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Der
Zeitablauf der β-Gal-Expression
nach der SeV-βgal-Verabreichung
wurde untersucht. SeV-βgal (3,5 × 107 PBE/Muskel) oder Kontroll-SeV-luc (3,5 × 107 PBE/Muskel) wurde in den TA-Muskel injiziert,
und die Mäuse
wurden zu verschiedenen Zeiten getötet, und die β-Gal-Expression
in Muskel-Homogenaten wurde bestimmt. Das Ergebnis zeigte, dass
die Expression des transfizierten Gens den Höchstspiegel zwei Tage nach der
Injektion erreichte und dann auf den Basisspiegel, den Spiegel vor
der Injektion, nach 28 Tagen absank (9).
-
Der
Expressionsspiegel, der durch die wiederholte Verabreichung des
Sendai-Virus-Vektors
erhalten wurde, wurde untersucht. Jeder der TA-Muskeln der Mäuse wurde
mit SeV-βgal
(3,5 × 107 PBE/Muskel) infiziert und weiter mit SeV-luc
(3,5 × 107 PBE/Muskel) zu der angezeigten Zeit infiziert.
Die Mäuse
wurden zwei Tage nach der zweiten Injektion getötet, und die Luciferase-Expression
in Muskel-Homogenaten wurde untersucht. Der Spiegel der Luciferase
wurde mit jenem von Mäusen
mit einer einzelnen Injektion von SeV-luc oder jenem von Mäusen ohne
eine SeV-luc-Injektion verglichen. Durch die wiederholte Injektion
wurde der Expressionsspiegel erniedrigt, aber es wurde noch ein
signifikanter Anstieg im Expressionsspiegel nach der zweiten Injektion
beobachtet (10). Ein signifikanter Anstieg
im Expressionsspiegel war durch wiederholte Injektionen noch 28
Tage nach der ersten Injektion erreichbar (der Expressionsspiegel
wurde auf 1/65 von jenem gesenkt, der durch eine einzelne Verabreichung
erzielt wurde).
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Der
Anstieg von systemischen anti-SeV-Antikörpern, die durch die intramuskuläre Verabreichung
von SeV induziert wurden, wurde untersucht. Jeder der TA-Muskeln
von Mäusen
wurde mit SeV-βgal
(3,5 × 107 PBE/Muskel) infiziert, und die Mäuse wurden
zu den angezeigten Zeiten getötet,
und SeV-spefizische Antikörper
im Serum wurden nachgewiesen. Wie in 11 gezeigt,
wurde die dosisabhängige
Antikörper-Antwort eindeutig
systemisch beobachtet. Zusätzlich
wurde eine Entzündung
im TA, die auch abhängig
von der SeV-Dosis war, beobachtet. Die Antikörper-Antwort und Entzündung im
TA, die durch die SeV-Verabreichung verursacht
wurde, könnte
der Grund für
die erniedrigte Expression nach wiederholter Injektion sein.
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Beispiel 10: Intramuskuläre Verabreichung
des IL-10-exprimierenden Sendai-Virus-Vektors
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SeV-IL10
wurde in den TA-Muskel verabreicht, und die IL-10-Sekretions-Wirsamkeit wurde
untersucht (4 × 108 PBE/Muskel). Zwei Tage nach der Injektion
wurden Muskel-Homogenate hergestellt, und die IL-10-Expression wurde
bestimmt. Das Ergebnis wurde mit jenem verglichen, das durch Plasmid-DNA-Transfektion,
die durch Liposom vermittelt wurde, erhalten wurde. Zusätzlich wurde
auch der IL-10-Spiegel
im Serum bestimmt.
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Es
wurde gefunden, dass der Spiegel der IL-10-Expression in den Muskel-Homogenaten zwei
Tage nach der Injektion um eine oder zwei Größenordnungen höher war
als jener, der durch die Plasmid-DNA-Injektion (50 μg DNA/TA)
erhalten wurde (SeV-IL10: 1067 ± 32 pg/mg Protein; Plasmid:
50,9 ± 11
pg/mg Protein) (12). Der IL-10-Spiegel im Serum
war zwei Tage nach der SeV-IL10-Verabreichung erhöht, wohingegen IL-10
im Serum von Mäusen,
denen Plasmid-DNA verabreicht worden war, nicht nachgewiesen wurde (13).
-
In
einem separaten Experiment, das in ähnlicher Weise wie das obige
Experiment durchgeführt
wurde, war der IL-10-Spiegel in Muskel-Homogenaten zwei Tage nach
der SeV-IL10-Injektion 160-fach höher als jener, der durch die
Transfektion von nackter Plasmid-DNA, die IL-10 exprimiert, erhalten
wurde (14). Im Gegensatz dazu wurde
IL-10 in Mäusen,
denen IL-10-exprimierendes AAV (IL-10 AAV) verabreicht wurde, zwei
Tage nach der Injektion nicht in Muskel-Homogenaten nachgewiesen. IL-10 wurde
nicht in den Seren von Mäusen,
die entweder mit Plasmid-DNA transfiziert oder mit AAV infiziert
wurden, nachgewiesen, wohingegen der IL-10-Spiegel in den Seren
von Mäusen,
denen SeV-IL10 injiziert wurde, zwei Tage nach der Injektion auf 797 ± 383 pg/ml
erhöht
war (15). Diese Daten weisen darauf hin, dass rekombinantes
SeV Gene wirksam durch seine intramuskuläre Verabreichung transferieren
kann.
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Beispiel 11: Wirkung der
SeV-IL10-Verabreichung in Lungenfibrose-Modellmäusen
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Der
Effekt von SeV-IL10 in Modellmäusen
mit Bleomycin-induzierter Pneumonitis und Fibrose wurde untersucht.
SeV-IL10 oder SeV-βgal
und SeV-luc als Kontrollen (je 7 × 108 PBE/Maus)
wurden in die TA-Muskeln verabreicht. Zwei Tage nach der intramuskulären Verabreichung
wurde Bleomycin (0,075 E/100 μl;
0,075 Einheiten, enthalten in 100 μl Salzlösung) oder Salzlösung intratracheal
injiziert. Elf Tage nach der Bleomycin-Injektion wurden die Mäuse getötet, und
die Kollagen-Ablagerung
in der Lunge wurde durch einen Hydroxyprolin-Test gemäß dem beschriebenen
Verfahren (Pettipher E. R., Br. J. Pharmacol., 1993, 110, 423–427) durch
Bestimmen der Menge an 6-Hydroxyprolin bestimmt.
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Es
wurde gefunden, dass die Verabreichung von SeV alleine die Kollagenablagerung
im Atmungstrakt erhöht
(16; vergleiche die 1. (SeV-βgal + SeV-luc + Bleomycin) und
3. (Bleomycin) Säule
von links). Die Verabreichung von SeV-IL10 reduzierte jedoch die
Kollagenablagerung signifikant (vergleiche die 1. (SeV-βgal + SeV-luc
+ Bleomycin) und 2. (SeV-IL10 + Bleomycin) Säule von links). Es ist somit
bestätigt,
dass die intramuskuläre
Verabreichung von SeV-IL10 eine therapeutische Wirkung auf Lungenfibrose
hat.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
eine Expression eines Fremdgens im kardiovaskulären System in hohem Ausmaß. Sie liefert
auch eine fundamentale Technologie für die Gentherapie gegen eine
Vielzahl von Entzündungserkrankungen,
einschließlich
Lungenfibrose, die durch die cystische Fibrose repräsentiert
wird.
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