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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf neue Proteine und/oder Polypeptide des Hühneranämievirus.
Daneben bezieht sie sich auf Impfstoffe und Zusammensetzungen zur
Prävention
oder Behandlung von Virusinfektionen bei Geflügel, insbesondere Infektionen
mit dem Hühneranämievirus
(CAV).
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf Impfstoffe, die weniger pathogen sind als das CAV selbst, aber
dennoch zur Bildung von neutralisierenden Antikörpern in dem immunisierten
Tier führen.
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Daneben bezieht sich die Erfindung
auf Zusammensetzungen, die Antikörper
gegen Teile des CAV enthalten, zur Bekämpfung von Infektionen mit CAV.
Auch antiidiotypische Antikörper,
die eine Immunogenität
besitzen, die der des Antigens entspricht, sind Gegenstand der Erfindung.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf
Antikörper
für den
Nachweis oder die Bekämpfung
von CAV-Infektionen. Auch diagnostische Testkits für den Nachweis
von CAV werden beschrieben.
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Die Erfindung bezieht sich weiterhin
auf rekombinante DNA-Moleküle,
die von CAV abgeleitet sind und die für wenigstens einen immunogenen
Teil eines CAV-Proteins
codieren, sowie auf Wirtszellen, die mit solchen rekombinanten DNA-Molekülen transfiziert
sind. Impfstoffe auf der Basis dieser Wirtszellen werden durch diese
Erfindung ermöglicht.
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Auch sogenannte Lebendvirusimpfstoffe,
bei denen ein Stück
DNA, die für
wenigstens einen immunogenen Teil eines CAV-Proteins codiert, in
ein für den gewünschten
Wirt infektiöses
Virus gebracht wird, sind Gegenstand der Erfindung.
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Verfahren zur Prophylaxe oder Bekämpfung von
CAV-Infektionen, insbesondere bei Hühnern, und Verfahren zur Herstellung
von rekombinanten Teilen von CAV, die Sequenzen umfassen, und Verfahren zur
Herstellung von Impfstoffen sind ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
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Daneben bezieht sich die Erfindung
auf Verwendungen der Proteine des CAV zur Induktion von Apoptose
(programmiertem Zelltod). Insbesondere können die Proteine (Polypeptide)
für die
Induktion von Apoptose in Tumorzellen verwendet werden.
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Daneben können die Proteine gemäß der Erfindung
auch für
die Beseitigung anderer unerwünschter
Zellpopulationen, wie autoimmunreaktiver T-Zellen bei Autoimmunkrankheiten,
wie rheumatoider Arthritis, Lupus usw., verwendet werden.
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Die Erfindung sorgt weiterhin für die Induktion
von Zelltod mittels Gentherapie. Verfahren zur Herstellung dieser
Therapeutika und Verfahren zur Behandlung mit denselben sind ebenfalls
Gegenstand der Erfindung.
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Das Hühneranämievirus (CAV) ist ein kürzlich charakterisiertes
DNA-Virus (Noteborn und De Boer, 1990). Es gehört zu einer neuen Virusfamilie. Bei
jungen Hühnern
verursacht CAV eine Anämie durch
Zerstörung
von Erythroblastoid-Vorläuferzellen und
Immunschwäche
durch Abreicherung von Thymocyten. Läsionen kommen in der Milz und
Leber vor (Jeurissen et al., 1989). Eine neuere Studie hat gezeigt,
dass die Abreicherung von Thymocyten durch von CAV induzierte Apoptose
verursacht wird (Jeurissen et al., 1992b).
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Gelderblom et al. (1989) und Todd
et al. (1990) haben mittels elektronenmikroskopischer Studien gezeigt,
dass CAV-Partikel eine T3-Ikosaeder-Symmetrie und einen Durchmesser
von 23–25 nm
haben. Die CAV-Partikel konzentrieren sich nach Gleichgewichtssedimentation
bei einer Dichte von 1,33–1,34
g/ml in CsCI.
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Todd et al. (1990) haben gezeigt,
dass isolierte Viruspartikel nur ein einziges Protein mit einem Molekulargewicht
von 50 kDa enthalten. Die einzelsträngige DNA in den CAV-Partikeln
liegt in Form eines zirkulären
Minusstranges vor (Gelderblom et al.; Todd et al., 1990; Noteborn
et al., 1991). Die replikative DNA-Zwischenstufe wurde kloniert
und vollständig
sequenziert. Das CAV-Genom ist 2319 Nucleotide lang. Auf der Basis
der Genomstruktur und der DNA-Sequenz kann das Virus nicht in einer
der bekannten Virusfamilien untergebracht werden (Noteborn et al.,
1991; Todd et al., 1991). Das CAV-Genom enthält drei große, partiell oder vollständig überlappende
Leseraster, die für
mögliche
Proteine mit Molekulargewichten von 51,6, 24,0 und 13,3 kDa codieren.
Das CAV-Genom enthält überdies
einen offensichtlichen Promotor/Enhancer-Bereich und nur ein Polyadenylierungssignal.
Durch Transcription der replikativen DNA-Zwischenstufe entsteht
ein polyadenyliertes polycistronisches RNA-Molekül von ungefähr 2100 Nucleotiden (Noteborn
et al., 1992b).
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Tagealte Küken sind am anfälligsten
für CAV-Infektionen.
Bei diesen Tieren werden ab 10 Tagen nach der Impfung mit CAV Lethargie,
Anorexie und Anämie
beobachtet. Nach der Infektion kann die Mortalität auf maximal 50% zunehmen.
Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Resistenz zu. Jeurissen et
al. (1992) haben berichtet, dass nur der Hämatokritwert von Küken, die
im Alter von 1–3
Tagen mit CAV infiziert wurden, abgenommen hat. CAV-Infektionen
von 1–21
Tagen alten Küken
führen
zu einer Abreicherung insbesondere des Thymuscortex. Bei älteren Hühnern kann
sich CAV jedoch subklinisch vermehren. Eine CAV-Infektion bei älteren Hühnern kann anhand des Auftretens
einer Serumkonversion bestimmt werden (McIlroy et al., 1992).
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Die Ausbreitung von CAV in einer
Gruppe von Hühnern
erfolgt im Wesentlichen über
Kontaktinfektion. Am wahrscheinlichsten ist die Aufnahme von Kot
oder anderem Material, das mit Kot von CAV-infizierten Tieren kontaminiert
ist. Eine Infektion über
die Luft kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Übertra gung
von Viren an den Nachwuchs über
das Ei wird von Yuasa et al. (1979) vorgeschlagen, aber in einem
Experiment konnte die vertikale Übertragung
von CAV von Muttertieren auf Küken
von uns nicht nachgewiesen werden.
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Eine Immunschwäche, die aus der CAV-induzierten
Abreicherung des Thymuscortex resultiert, gilt als Ursache für Krankheitssymptome,
die nach sekundären
Infektionen durch normalerweise nichtpathogene Agentien auftreten
(De Boer et al., 1992; Engström,
1988; Rosenberger und Cloud, 1989; von Bülow et al., 1986; Yuasa et
al., 1980). So wird CAV aus Tieren mit Newcastle-Krankheit, Marek-Krankheit,
infektiöser
Bursitis (Gumboro) und bei Tieren mit der "Blauflügelkrankheit"
in Verbindung mit Reoviren isoliert. CAV-Infektionen führen zu
erhöhten
Impfreaktionen, z. B. gegen das Virus der Newcastle-Krankheit.
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Es hat sich gezeigt, dass mütterliche
Antikörper
einen bedeutenden Schutz vor CAV-Infektion ergeben. Eine neuere
Studie unter Laborbedingungen hat gezeigt, dass tagealte Küken von
immunen Müttern
keine CAV-Infektion entwickeln. Tagealte Küken können auch passiv durch intravenöse Injektion
von Antikörpern
aus Eidottern von immunen Muttertieren geschützt werden (De Boer et al.,
Daten nicht veröffentlicht).
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CAV kann in Gewebekultur vermehrt
werden. Die dann erhaltenen Titer sind im Allgemeinen gering. Zur
Zeit werden dafür
MDCC-MSB1-Zellen (Yuasa, 1983; Yuasa et al., 1983) verwendet, bei
denen CAV 48–72
Stunden nach der Infektion eine cytopathogene Wirkung induziert.
MDCC-MSB1-Zellen werden auch verwendet, um neutralisierende Antikörper und
gegen CAV gerichtete Antikörper
mittels Immunofluoreszenz zu bestimmen (von Bülow et al., 1985; Chettle et
al., 1991). Bisher hat es sich nicht als möglich erwiesen, die Virulenz
von CAV durch serielle Passage in MDCC-MSB1-Zellen abzuschwächen.
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Ältere
Tiere entwickeln nach CAV-Infektion keine Krankheitssymptome, und
Küken mit
mütterlichen
Antikörpern
sind geschützt.
Diese Daten wurden in Deutschland bei einem Impfprogramm verwendet,
das auf der kontrollierten Einwirkung von CAV auf 14–16 Wochen
alte Muttertiere beruhte. In den Nieder landen ist dieses Impfverfahren
wegen der damit verbundenen Risiken nur auf experimenteller Ebene
erlaubt. Wie oben erwähnt,
ist es ohne weiteres möglich,
dass CAV über
das befruchtete Ei auf den Nachwuchs übertragen werden kann. McNulty
et al. (1991) haben vor kurzem gezeigt, dass CAV-seropositive Gruppen
von Tieren geringere Produktionszahlen haben als CAV-seronegative
Gruppen. Außerdem
hat Adair (persönliche
Mitteilung) bei Hühnern mit
einer subklinischen CAV-Infektion eine Immunschwäche gezeigt. Wegen der möglichen
vertikalen Virusausbreitung und der durch CAV verursachten Immunschwäche bei
(sub)klinischen Infektionen ist ein Bekämpfungsprogramm auf der Basis
eines unschädlichen
Impfstoffs sehr wünschenswert.
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Im Allgemeinen sind inaktivierte
Impfstoffe und Untereinheit-Impfstoffe die unbedenklichsten Impfstoffe.
Die Tatsache, dass sich CAV unter Gewebekulturbedingungen nur bis
auf geringe Titer vermehrt, macht die Herstellung eines inaktivierten
Impfstoffs relativ teuer und aufwändig. Für die Herstellung eines Untereinheit-Impfstoffs
gegen CAV-Infektionen sind solche CAV-Proteine notwendig, die bei
geimpften Hühnern
eine schützende
Immunantwort induzieren. Bisher wurde in gereinigten CAV-Partikeln
nur ein einziges Protein (genannt VP1) gefunden.
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Überraschenderweise
hat sich jetzt gezeigt, dass dieses Protein allein, wie in den Beispielen
näher gezeigt
wird, nicht in der Lage ist, eine Immunantwort zu ergeben, die vor
CAV-Infektionen schützt.
Es hat sich gezeigt, dass, obwohl VP1 das einzige in dem Viruspartikel
vorhandene Protein zu sein scheint, das VP2-Protein, das jetzt von uns zum ersten
Mal exprimiert wurde, für
die Bildung von virusneutralisierenden Antikörpern wesentlich ist. Daher ist
es erst jetzt möglich,
einen effektiven Impfstoff auf der Basis von Teilen des Virus zu
entwickeln.
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Wir haben die drei im CAV-Genom vorhandenen
offenen Leseraster in Baculovirus-Vektoren kloniert. Die drei CAV-Proteine
VP1, VP2 und VP3 wurden in Sf9-Zellen
jeweils allein, in Kombination mit einem der anderen CAV-Proteine
oder alle drei gleichzeitig mittels (Co)Infektion mit rekombinanten CAV-Baculoviren
exprimiert. Muttertieren wurden Rohzelllysate injiziert, die ein
oder mehrere CAV-Proteine enthielten. Erst nach der Immunisierung
von Hühnern
mit Antigenpräparaten,
die proportionale Mengen aller drei CAV-Proteine enthielten oder
die im Wesentlichen VP1 und VP2 und auch etwas VP3 enthielten, entwickelten
sich neutralisierende Antikörper.
Eier von solchen Tieren enthielten mütterliche Antikörper gegen
CAV. Infektionstests mit dem Nachwuchs von geimpften Muttertieren
zeigten, dass wenigstens die CAV-Proteine VP1 und VP2 für die Induktion
einer schützenden
Immunantwort notwendig sind. Der Nachwuchs von Muttertieren, denen
alle drei CAV-Proteine injiziert wurden, war noch besser vor Injektionen
mit CAV geschützt.
Eine Injektion von Hühnern
mit allen drei CAV-Proteinen,
die jeweils einzeln in Sf9-Zellen produziert wurden, induzierte wenige
neutralisierende Antikörper
gegen CAV. Dies impliziert, dass für eine optimale Induktion von
neutralisierenden Antikörpern
gegen CAV 2 oder 3 CAV-Proteine zusammen in einer (Insekten)Zelle synthetisiert
werden müssen.
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Es ist möglich, dass Fragmente von 2
oder 3 CAV-Proteinen bereits ausreichen, um eine schützende Immunantwort
gegen CAV-Infektionen zu bewirken.
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Die rekombinanten CAV-Produkte, VP1
+ VP2 oder VP1 + VP2 + VP3, die für die Impfung von Legehennen
verwendet werden, können
mit Hilfe des Baculovirus-Systems
synthetisiert werden. Die CAV-Proteine können auch mit Hilfe anderer
Systeme, wie Bakterien- oder Hefezellen, über (retro)virale Infektion
oder Genamplifikation (CHO-dhfr-System) synthetisiert werden.
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Die Tatsache, dass 2 oder 3 Proteine,
die im offenen Leseraster des CAV-Genoms codiert sind, bei Hühnern eine
schützende
Immunantwort induzieren können,
lässt sich
auch auf die Entwicklung von lebenden Virusvektoren anwenden. Die
codierenden Sequenzen für
VP1 + VP2 oder VP1 + VP2 + VP3 werden dann in lebende Virusvektoren
einkloniert.
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Es ist auch möglich, dass eines der CAV-Proteine
VP1, VP2 oder VP3 getrennt, aber dann im Kontext eines lebenden
Virusvektors, ebenfalls für die
Induktion einer schützenden
Immunantwort gegen CAV-Infektionen geeignet ist.
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Die Expression von Fragmenten eines
oder mehrerer der oben genannten CAV-Proteine durch lebende Virusvektoren
kann für
die Induktion einer schützenden
Immunantwort ausreichend sein.
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Bei Geflügel können nur lebende Virusvektoren,
die selbst eine gute Replikation im Vogelsystem zeigen, verwendet
werden. Für
die Verwendung viraler Vektoren bei Hühnern kommen unter anderem
folgende in Frage: Hühnerpockenvirus,
retrovirale Vektoren, Herpesvirusvektoren (Marek-Virus und Truthahn-Herpes-Virus), Adenoviren
und Laryngotrachitis-Virus. Es hat sich gezeigt, dass die von CAV
induzierte Induktion des Zelltods im Wesentlichen VP3 und teilweise
VP2 zugeschrieben werden kann.
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Durch Deletion der 11 C-terminalen
Aminosäuren
von VP3 wird die Induktion der Apoptose durch VP3 stark reduziert.
Folglich kann die pathogene Wirkung von CAV durch Einführung eines
Stopcodons in den C-terminalen Bereich von VP3 drastisch reduziert
werden. Das zusätzliche
Stopcodon im codierenden Bereich für VP3 wird in den CAV-Klon pCAV/EcoRI
(Noteborn und De Boer) eingeführt,
der das vollständige
CAV-Genom enthält.
Das vollständige
mutante CAV-Genom wird aus dem Vektor ausgeschnitten und wieder
zirkularisiert. MDCC-MSB1-Zellen
werden mit der zirkularisierten mutanten CAV-DNA transfiziert, und
der Virusnachwuchs, der weniger pathogen ist, wird geerntet. Hühner werden mit
den abgeschwächten
mutanten CAV-Viren geimpft. Da das VP2-Protein auch eine Wirkung
auf die Induktion der Apoptose hat, ist es möglich, auch abgeschwächtes CAV
herzustellen, das eine Mutation im codierenden Bereich für VP2 oder
VP2 und VP3 enthält.
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Die oben genannte Einführung eines
Stopcodons in den codierenden Bereich für VP2 und/oder VP3 kann auch
bei der Herstellung von rekombinanten lebenden CAV-Virusvektoren
verwendet werden.
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Mit CAV infizierte Tiere entwickeln
in einem späteren
Alter keine klinischen Symptome mehr. Und dennoch scheint es, dass
solche Infektionen zu großen ökonomischen
Verlusten für
die Geflügelindustrie
führen
können.
Die Immunisie rung von Tieren mit den oben beschriebenen rekombinanten
CAV-Produkten führt
zu einem aktiven Schutz vor den oben genannten subklinischen Symptomen.
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Die drei CAV-Proteine, die getrennt
oder in Kombination mit einem der beiden anderen CAV-Proteine in
dem Baculovirus-System exprimiert wurden, können verwendet werden, um gegen
CAV gerichtete Antikörper
zu erkennen. So können
mit CAV infizierte oder geimpfte Hühner ausfindig gemacht werden.
Ein oder mehrere CAV-Proteine können
in Immunoassays, wie ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay),
Immunoperoxidase-Färbung
und Immunofluoreszenzassay, verwendet werden. Um neutralisierende
Antikörper
zu messen, sind zwei oder mehr CAV-Proteine erforderlich.
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Eine Immunisierung von Mäusen mit
den 3 rekombinanten CAV-Produkten, die in Insektenzellen mit rekombinanten
CAV-Bakuloviren synthetisiert wurden, ergab schließlich monoklonale
Antikörper, die
für VP2
und VP3 spezifisch waren. Diese monoklonalen Antikörper reagierten
mit spezifischen Strukturen in CAV-infizierten Zellen und nicht
mit uninfizierten Zellen.
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Mit Hilfe der Antikörper, die
mit rekombinanten CAV-Proteinen erzeugt wurden, können CAV-Proteine
in Organpräparaten
von CAV-infizierten Hühnern
erkannt werden. Auf der Basis dieser Daten können zuverlässige diagnostische Tests entwickelt
werden. Die monoklonalen und polyklonalen Antikörper gemäß der Erfindung können auch
in anderen diagnostischen Assays, wie ELISA, RIA, SPIA, Immunofluoreszenzassays
und Immunoperoxidase-Färbung,
gegebenenfalls zusammen mit einem oder mehreren CAV-Proteinen oder
Fragmenten davon, verwendet werden.
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Im Prinzip sind alle bekannten Ausführungsformen
von immunologischen diagnostischen Tests mit allen bekannten Markern
möglich,
und je nach dem durchzuführenden
Test und den Bedingungen, unter denen er durchgeführt werden
muss, wird der Fachmann in der Lage sein, die am besten geeignete Ausführungsform
auszuwählen.
Daneben sind Antikörper
und/oder andere Protei ne/Polypeptide für den Zweck dieser Erfindung
auch Derivate und/oder Fragmente, soweit sie die gewünschte Aktivität besitzen.
Im Falle von Antikörpern
bedeutet dies, dass sie wenigstens in der Lage sein müssen, das
Antigen zu erkennen.
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Die Antikörper gemäß der Erfindung können auch
für die
passive Immunisierung von Geflügel
verwendet werden. Gegen die Antikörper gemäß der Erfindung können Antikörper erzeugt
werden, die ein sogenanntes "internes Abbild" des Antigens sind
und somit wiederum als solche verwendet werden können, insbesondere bei passiven
Immunisierungen und Diagnosen.
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CAV induziert Apoptose in infizierten
Thymocyten. Es ist möglich,
dass eine CAV-Infektion
von (humanen) Tumoren ebenfalls zum Zelltod der Tumorzellen führt.
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In vitro ist das CAV-Protein VP3
selbst in der Lage, Apoptose in mononuklearen Hühner-Tumorzellen und in verschiedenen
humanen Tumorzellen zu induzieren.
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Daher kann die Expression des CAV-Proteins
für die
Induktion des Zelltods bei (humanen) Tumoren verwendet werden. Das
VP3-Protein kann mittels einer DNA-Transfektion in Tumoren (vorübergehend)
exprimiert werden. Die Expression von VP3 in (Tumor)Zellen kann
auch stattfinden, indem man die Zellen mit (retro)viralen Vektoren
infiziert, die eine codierende Sequenz für VP3 enthalten. Die Verabreichung
nichtviraler Komponenten (z. B. Liposomen oder von Transferrin abgeleitete
Vektoren), die VP3-Proteine und/oder codierende Sequenzen für VP3 enthalten,
an Zellen ist eine weitere Möglichkeit für die Expression/Anwesenheit
von VP3 in (Tumor)Zellen.
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Die oben genannten Verwendungen können auch
zur möglichen
Induktion des Zelltodes durch Expression von VP2 oder VP2 zusammen
mit VP3 in (Tumor)-Zellen
dienen.
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Die CAV-Proteine VP2 und/oder VP3
können bei
Behandlungen zur Reduktion der Bildung von (humanen) Tumoren verwendet
werden. Dies kann zum Beispiel dadurch erfolgen, dass man die Proteine
gemäß der Erfindung
direkt in einen festen Tumor injiziert oder die Proteine mit einem
Liganden koppelt, der eine Affinität zu einem tumorassoziierten
Antiliganden hat. Diese Kopplung kann sowohl chemisch als auch (wenn
der Ligand ebenfalls ein Protein ist) über die Herstellung eines rekombinanten
Fusionsproteins erfolgen.
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Die chemische Kopplung kann direkt
oder über
eine Spacergruppe durchgeführt
werden. Gegebenenfalls kann ein inertes Trägermolekül ausgewählt werden, wie ein indifferentes
Serumprotein, an das sowohl der Ligand als auch das virale Protein
gebunden sind, entweder über
eine Spacergruppe oder auch nicht.
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Beispiele für häufig vorgeschlagene Kombinationen
von Ligand-Antiligand-Wechselwirkungen sind Ligand-Rezeptor-Paare,
wie EGF/Rezeptor, IL-2/Rezeptor, /T-Zellrezeptor, Antikörper/Tumor-Antigen usw.
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Vorzuziehen ist eine Ligand-Antiligand-Kombination,
die von der Zelle internalisiert werden kann. Wenn ein Konjugat
ausgewählt
wird, kann es vorteilhaft sein, eine intrinsisch instabile Gruppe
als Kopplung zwischen dem Virusprotein und dem Liganden anzuwenden,
so dass das virale Protein in der Zelle in die native Form zurückkehrt.
Nicht in allen Fällen wird
es notwendig sein, eine internalisierende Kombination auszuwählen. Tumorzellen
sind metabolisch aktiv und nehmen Substanzen, d. h. auch die Proteine
gemäß der Erfindung, über Phagocytose
und/oder Pinocytose aktiv oder passiv auf.
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Der Ligand, an den die Proteine gemäß der Erfindung
in beliebiger Weise gekoppelt werden können, braucht kein vollständiger Ligand
zu sein. Im Allgemeinen wird es ausreichen, den Antiligand-bindenden
Teil zu verwenden. Auch Derivate der in Frage stehenden Liganden
sind geeignet, solange sie die Antiligand-bindende Wirkung besitzen.
Wenn der Ligand ein Antikörper
ist, ist die Tatsache zu berücksichtigen,
dass Antikörper
anderen Ursprungs als der Typ, an den sie verabreicht werden, in
den meisten Fällen
zu einer Immunreaktion führen.
Außerdem
gilt dies auch für
mehrere andere Proteinliganden.
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Inzwischen ist ausreichend bekannt,
dass Antikörper
in einer solchen Weise manipuliert werden können, dass sie keine Immunantwort
erzeugen, aber dennoch das gewünschte
Antigen erkennen.
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Im folgenden wird kurz erklärt, wie
tierische Antikörper
für die
menschliche Verwendung geeignet gemacht (humanisiert) werden können, aber
es sollte klar sein, dass auch Anpassungen eines anderen Typs möglich sind.
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Erstens ist es möglich, den konstanten Teil von
dem zu humanisierenden Antikörper
chemisch zu entfernen, so dass FAB-, FAB'2- oder noch kleinere Fragmente
hergestellt werden (Winter et al., 1990). Im Allgemeinen werden
diese Fragmente wenigstens weniger immunogen sein. Solche Fragmente
können
auch mittels DNA-Rekombinationstechnik hergestellt werden.
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Daneben ist es auch möglich, die
konstanten Teile von tierischen Antikörpern mittels DNA-Rekombinationstechnik
durch ihre menschlichen Gegenstücke
zu ersetzen (Cabilly et al., 198; Boss et al., 1984).
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Außerdem ist es weiterhin möglich, die
antigenbindenden Domänen
tierischer Antikörper
in Antikörper
menschlichen Ursprungs einzuimpfen (Winter et al., 1987).
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Bekannte Tumorantigene, gegen die
Antikörper
erzeugt wurden, sind z. B. CEA (carcino embryonic antigen) und dergleichen.
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Die Erfindung wird im Einzelnen anhand
des folgenden experimentellen Teils erläutert. Dies dient nur zur Veranschaulichung
und sollte nicht als Einschränkung
des Umfangs der Erfindung interpretiert werden.
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Experimenteller
Teil
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Baculovirus, Insektenzellen
und Hühner-T-Zellen
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Das rekombinante Baculovirus pAcRP23-lacZ
(Bishop, 1992) wurde von Dr. R. Possee, NERC Institute of Virology,
Oxford, England, erhalten, und die genomische DNA wurde so gereinigt, wie
es von Summers und Smith (1987) beschrieben wurde. Zellen von Spodoptera
frugiperda (Sf9) wurden von der American Tissue Culture Collection
(Nr. CRL 1711) erhalten. Baculovirus-Vorratskulturen wurden in konfluenten
Monoschichten und Suspensionskulturen in TC-100-Medium (Gibco/BRL), das 10% fetales
Kälberserum
enthält,
gezüchtet,
wie es von Summers und Smith (1987) beschrieben wurde.
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Die T-Zelllinie MDCC-MSB1, die mit
dem Virus der Marek-Krankheit transformiert war (Yuasa, 1983; Yuasa
et al, 1983) wurde in RPMI-1680-Medium (Gibco/BRL) gezüchtet, das
10% fetales Kälberserum
enthielt; die Zellen wurden für
DNA-Transfektionsexperimente
verwendet.
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Beispiel I
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1.1 Klonierung von CAV-DNA
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Alle CAV-DNA-Sequenzen sind ursprünglich von
der Plasmid-DNA pIc-20H/CAV-EcoRI
abgeleitet (Noteborn und De Boer, 1990). Alle Klonierungsschritte
mit Plasmid-DNA wurden im Prinzip nach den Verfahren durchgeführt, die
von Maniatis et al. beschrieben wurden (1982).
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Die codierenden Sequenzen der drei CAV-Proteine
VP1, VP2 und VP3 wurden getrennt in den Baculovirus-Transfervektor
pAcYM1 (Matsuura et al., 1987) einkloniert, der von Dr. D.H.L. Bishop, NERC
Institute of Virology, Oxford, England, erhalten wurde. Die codierende
Sequenz für
das CAV-Protein VP3 und eine davon abgeleitete Mutante wurden in den
Expressionsvektor pRSV-H20 (Offringa et al.) einkloniert.
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DNA-Transformationen wurden im E.-coli-Stamm
HB101 durchgeführt.
Alle Plasmide wurden in großen
Kulturen unter Rühren
vermehrt, auf CsCI-Gradienten gereinigt und dann durch Filtration
auf Sephacryl-S-500-Säulen
gereinigt.
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1.2 DNA-Transfektion
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DNA des rekombinanten Baculovirus AcRP23-lacZ
wurde nach einem von Summers und Smith (1987) beschriebenen Verfahren
von extrazellulären
Baculoviren isoliert. Das lacZ-Gen enthält eine einzige Schnittstelle
für das
Restriktionsenzym Bsu361. Das AcRP23-lacZ wurde durch Spaltung mit Bsu361
linearisiert. Sf9-Zellen wurden nach dem Verfahren von Smith et
al. (1983) mit Calciumphosphatniederschlägen von linearisierter Baculovirus-AcRP23-lacZ-DNA
und rekombinanter Transfer-Vektor-DNA transfiziert; dies ist eine
Modifikation der Transfektionsvorschrift von Graham und Van der Eb
(1973) für
Sf9-Zellen.
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Für
die Transfektion der verschiedenen Human- und Hühnerzelllinien wurden 10 Mikrogramm pRSV-VP3-,
pCMV-VP3-, pRSV-tr- oder pRSV-tr-DNA in 25 μl Milli-Q-Wasser resuspendiert und mit 260 Mikroliter
TBS-Puffer gemischt. 15 Mikroliter DEAE-Dextran von 10 mg/ml wurden
zu dem DNA-Gemisch gegeben, das 30 Minuten lang bei Raumtemperatur
inkubiert wurde.
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Die Zellen wurden in einer Tischzentrifuge bei
1500 U/min zentrifugiert. Das Medium wurde durch 5 ml TBS-Puffer
ersetzt, und die Zellen wurden vorsichtig resuspendiert. Die Zellen
wurden sedimentiert, und der TBS-Puffer wurde entfernt. Das Zellsediment
wurde vorsichtig in 300 Mikroliter DEAE-Dextran/ DNA-Mischung resuspendiert
und 30 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert. Es wurden 0,5
ml 25%iges DMSO/TBS hinzugefügt,
und die Suspension wurde 3 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert.
Es wurden 5 ml TBS hinzugefügt,
und die Zellen wurden in einer Tischzentrifuge bei 1500 U/min zentrifugiert.
Der Überstand
wurde entfernt, und 5 ml Gewebemedium wurden hinzugefügt. Die
Zellen wurden resuspendiert, zentrifugiert, in 5 ml Gewebekulturmedium
aufgenommen und bei 37°C
mit 5% CO2 inkubiert.
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1.3 Auswahl von rekombinantem
CAV-Baculovirus
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Die Überstände, die extrazelluläre Baculoviren
enthalten, wurden in einem Plaqueassay mit Neutralrot (Brown und
Faulkner, 1977) und X-gal (Brown et al., 1991) analysiert. Mit den
lacZ-negativen Plaques wurde eine Monoschicht von Sf9-Zellen in
Mikrotiterplatten geimpft. Fünf
Tage nach der Infektion wurden die Überstände geerntet und bei 4°C gelagert.
Die Zelllysate wurden in einem Dot-Slot-Hybridisierungsassay mit 32P-markierter pIc-20H/CAV-EcoRI-DNA als
Sonde analysiert.
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Monoschichten von Sf9-Zellen wurden
mit Überständen von
Zelllysaten geimpft, die stark mit der markierten CAV-DNA-Sonde
hybridisierten. Zwei Tage nach der Infektion wurden die Zellen mit 3H-Leucin markiert. Die Proteine wurden auf 14%igen
Polyacrylamid-(PAA)-SDS-Gelen (Laemmli, 1970) getrennt, mittels
eines fluorographischen Verfahrens sichtbar gemacht und auf die
Anwesenheit von spezifischem rekombinantem CAV-Protein und die Abwesenheit
des β- Galactosidase-Proteins
getestet.
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1.4 Synthese von rohen CAV-Protein-Präparaten
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Rekombinante CAV-Baculoviren, die
das erwartete CAV-Protein in infizierten Sf9-Zellen exprimierten, wurden nach dem
von Summers und Smith (1983) beschriebenen Verfahren präpariert.
Monoschichten von Sf9-Zellen wurden mit einer Art von rekombinantem
CAV-Baculovirus mit einem MOI (multiplicity of infection) von ungefähr 5 plaquebildenden Einheiten
(pfu) pro Zelle infiziert. Coinfektionen von 2 oder 3 verschiedenen
rekombinanten CAV-Baculoviren wurden mit Sf9-Monoschichten mit einem
MOI von 10 pfu von jedem rekombinanten CAV-Baculovirus pro Zelle
durchgeführt.
Drei Tage nach der Infektion wurden die infizierten Sf9-Zellen geerntet.
Die rohen Zelllysate wurden in PBS-Puffer suspendiert.
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Beisipel II
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2.1. Immunisierung von Hühnern mit
CAV-spezifischen Proteinen
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Gruppen von 6 Wochen alten Hühnern wurden
intraperitoneal und subkutan in vollständigem Freund-Adjuvans emulgierte
rohe Lysate von 106 oder 108 Sf9-Zellen, die mit einem
oder mehreren rekombinanten CAV-Baculoviren infiziert waren, injiziert.
Als Kontrolle wurde einer Gruppe von 8 Tieren in einem Immunisierungsexperiment
in vollständigem Freund-Adjuvans
emulgierter PBS-Puffer injiziert. An verschiedenen Tagen nach der
Immunisierung wurde Blut abgenommen, und das Serum wurde auf gegen CAV
gerichtete neutralisierende Antikörper analysiert.
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2.2 Immunisierung von Muttertieren
gegen CAV
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Vier Gruppen von jeweils 16 Hennen
wurden rohe Lysate von 2 × 107 Sf9-Zellen injiziert, die gleichzeitig
mit den rekombinanten Baculoviren VP1, VP2 und VP3 oder mit den
rekombinanten Baculoviren VP1 und VP2 oder mit VP1 und VP3 oder
mit VP2 und VP3 infiziert waren. Die Zelllysate wurden in einem
gleichen Volumen von vollständigem Freund-Adjuvans
emulgiert. Als Kontrolle wurde einer Gruppe von 16 Hennen PBS-Puffer
in vollständigem
Freund-Adjuvans injiziert. Dottermaterial von Eiern von Hennen,
denen diese Lysate oder PBS-Puffer
injiziert worden waren, wurden mit Chloroform extrahiert und auf
die Anwesenheit neutralisierender Antikörper analysiert.
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Beispiel III
-
3.1 Herstellung
und Charakterisierung von monoklonalen Antikörpern, die spezifisch gegen
CAV-Proteine gerichtet sind
-
Der monoklonale Antikörper CVI-CAAV-85.1 wurde
erhalten, indem man Mäusen
intraperitoneal CAV-infizierte MDCC-MSB1-Zellen mit unvollständigem Freund-Adjuvans injizierte.
Schließlich
wurden Milzzellen der immunisierten Mäuse mit P3X63-Ag8.653-Myelomzellen
fusioniert (Noteborn et al., 1991).
-
Die anderen monoklonalen Antikörper, die gegen
CAV-Antigene gerichtet sind, wurden erhalten, indem man rohe Extrakte
von Sf9-Zellen, die mit den drei rekombinanten CAV-Baculoviren infiziert
waren, in die Milz von 4 Balb/c-Mäusen injizierte. Die Seren der
immunisierten Mäuse
wurden 7 Wochen nach der Immunisierung auf neutralisierende Antikörper gegen CAV
getestet. Die Milzzellen der immunisierten Mäuse wurden mit P3X63-Ag8.653-Myelomzellen
fusioniert. Gegen CAV-Antigene gerichtete Antikörper wurden auf verschiedene
Weise getestet: mit einem Serumneutralisierungstest; ELISAs auf
der Basis von gereinigtem CAV und von rohen Lysaten von Sf9-Zellen,
die mit rekombinantem CAV-Baculovirus infiziert waren; Immunofluoreszenztests
an CAV-infizierten MDCC-MSB1- oder Sf9-Zellen, die mit rekombinantem
CAV-Baculovirus infiziert waren; Western-Blots von rohen Lysaten
von Sf9-Zellen, die mit rekombinantem CAV-Baculovirus infiziert
waren; und Immunoperoxidase-Färbung
an Thymusschnitten von CAV-infizierten Hühnern.
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Beispiel IV
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4.1. In-vitro-Neutralisierungstest
-
Die Seren von Hühnern und Mäusen, denen rohe Sf9-Zelllysate
oder PBS-Puffer injiziert worden waren, wurden 1 : 2 oder 1 : 4
verdünnt,
und dann wurde eine Verdünnungsreihe
mit zweifachen Verdünnungen
hergestellt. Die verdünnten
Seren wurden 1 Stunde lang mit 104–105 TCID50-CAV-Cux-1 (von Bülow et al., 1983; von Bülow, 1985)
inkubiert. Ungefähr
hunderttausend Zellen der T-Zelllinie MDCC-MSB1, die mit dem Virus
der Marek-Krankheit transformiert waren, wurden mit diesem Gemisch
von verdünnten
Seren und Virus infiziert. Als Kontrollen wurden MDCC-MSB1-Zellen
mit CAV infiziert, das mit einem positiven CAV-Antiserum und einem
negativen Serum, das aus speziellen pathogenfreien Hühnern stammte,
neutralisiert worden war.
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4.2 CAV-Reizexperimente
-
Befruchtete Eier der fünf Gruppen
von immunisierten Hennen wurden ausgebrütet. Am Tag 1 wurde den Küken intramuskulär 105,5 TCID50 CAV-Cux-1 injiziert.
Am Tag 6 und am Tag 14 nach der Infektion wurden 5 Hühner pro
Gruppe einer Sektion unterzogen. Der Thymus wurde makroskopisch
und immunhistologisch analysiert. Außerdem wurde Heparinblut entnommen,
und die Blutzellen wurden in einem Virus-Reisolationsassay getestet.
Vierzehn Tage nach der Infektion wurde allen Tieren Heparinblut
entnommen, um den Hämatokritwert
zu bestimmen.
-
Beispiel
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5.1 Immunohistologie und
Immunofluoreszenz
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Gefrorene Schnitte von Thymus und
Knochenmark wurden hergestellt und für Immunoperoxidase-Färbung mit
CAV-spezifischen monoklonalen Antikörpern verwendet, wie es von
Jeurissen et al. (1988) beschrieben ist. Zellen wurden mit 80%igem Aceton
fixiert und für
Immunofluoreszenztests mit CAV-spezifischen monoklonalen Antikörpern und Fluoresceinisothiocyanat-konjugiertem
Ziegen-Anti-Maus-IgC
verwendet (Noteborn et al., 1990).
-
5.2 Nachweis von CAV in
Blutproben
-
Blutproben von CAV-infizierten Küken wurden
dreimal mit PBS gewaschen und in 1 ml aufgenommen. Zwanzig Mikroliter
der erhaltenen Zellsuspension wurden zu 105 MDCC-MSB1-Zellen
gegeben. Die MDCC-MSB1-Zellen wurden alle 4–5 Tage zehnfach verdünnt und
in frisches Kulturmedium übergeführt, bis
eine CAV-spezifische cytopathogene Wirkung sichtbar wurde. Wenn
nach 10 Passagen noch keine cytopathogene Wirkung beobachtet werden
konnte, wurde die Virusisolation als negativ angesehen. Die Zahl
der Passagevorgänge
ist ein Maß für die Menge
an infektiösem
CAV, das im Blut der infizierten Küken vorhanden ist.
-
Ergebnisse und
Diskussion
-
Konstruktion
von rekombinanten CAV-Transfervektoren
-
Das CAV-Genom enthält drei
große
offene Leseraster, die einander teilweise oder vollständig überlappen.
Durch Verwendung von Startcodons in verschiedenen Leserastern codiert
das CAV-Genom für
3 unterschiedliche Proteine. Die codierenden Sequenzen für die CAV-Proteine
wurden getrennt (VP1, 1;
VP2, 2; und VP3, 3) in den Baculovirus-Transfervektor
pAcYMl einkloniert. Da das VP3-Leseraster vollständig innerhalb des VP2-Leserasters
liegt, wird VP3 im Falle der Expression von VP2 stets ebenfalls
synthetisiert, wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß. Dem Transfervektor pAcYM1
fehlen die codierenden Sequenzen für Polyhedrin, der Polyhedrin-Promotor
enthält
in sich eingeschlossen den A-Rest des Startcodons für das Polyhedrin-Gen
und die 3'-nichtcodierenden Sequenzen einschließlich des Polyadenylierungssignals.
Auf beiden Seiten der Polyhedrin-Sequenzen befinden sich flankierende
virale Sequenzen. Der Transfervektor enthält prokaryontische Sequenzen
für die
Vermehrung in Bakterien (Matsuura et al., 1987).
-
Das Plasmid pEP-51.6 (Noteborn et
al., 1992a) enthält
CAV-DNA-Sequenzen der Positionen 791 bis 2319. Die CAV-DNA-Insertion
enthält
den vollständigen
codierenden Bereich für
das Protein VP1, das von 62 bp 5'- und 117 bp 3'-nichtcodierenden
DNA-Sequenzen flankiert ist. Das Plasmid pEP-51.6 wurde partiell
mit HindIII geschnitten, dann mit EcoRI vollständig geschnitten, und die "klebrigen Enden"
wurden mit Hilfe von Klenow-Polymerase aufgefüllt. Ein 1,53 kb langes CAV-DNA-Fragment wurde
isoliert. Das Plasmid pAcYM1 wurde mit BamHI linearisiert, die klebrigen
Enden wurden mit Hilfe von Klenow-Polymerase aufgefüllt, und schließlich wurde
mit Alkalischer Phosphatase (CIP) behandelt. Das 1,53 kb lange CAV-DNA-Fragment
wurde mit der linearisierten pAcYM1-DNA ligiert. Die Orientierung von
VP1 in pAcYM1-DNA wurde durch Restriktionsenzymanalyse bestimmt,
und das endgültige
Konstrukt pAcVP1 ist in 4 gezeigt.
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Das Plasmid pEP-24.0 (Noteborn et
al., Daten nicht veröffentlicht)
enthält
das 1,15 kb lange BamHI-DNA-Fragment mit CAV-DNA-Sequenzen der Positionen
354 bis 1508 (Noteborn und De Boer, 1990). Dieses CAV-DNA-Fragment
enthält
den codierenden Bereich für
VP2, der von 26 bp 5'- und 484 bp 3'-nichtcodierenden DNA-Sequenzen
flankiert ist. 106 bp stromabwärts
des Startcodons für
VP2 befinden sich das Startcodon für VP3 in einem anderen Leseraster
und die andere codierende Sequenz für VP3. Das Plasmid pEP-24.0
wurde mit BamHI behandelt; das 1,15 kb lange DNA-Fragment wurde
isoliert und an das mit BamHI linearisierte und mit CIP behandelte,
9,3 kb lange pAcYM1-Plasmid ligiert. Das endgültige DNA-Konstrukt pAcVP2
wurde mit Restriktionsenzymen charakterisiert und ist in 4 gezeigt.
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Das Plasmid pEP-13.3 (Noteborn et
al., Daten nicht veröffentlicht)
enthält
das 0,46 kb lange BamHI-EcoRI-DNA-Fragment mit CAV-DNA-Sequenzen
der Positionen 427 bis 868 (Noteborn und de Boer, 1990). Das CAV-DNA-Fragment
enthält
den codierenden Bereich für
VP3, 58 bp 5'- und 25 bp 3'-nichtcodierende DNA-Sequenzen. Das Plasmid pEP-13.3
wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI und EcoRI geschnitten, und
ein 0,46 kb langes BamHI-EcoRI-Fragment wurde isoliert. Die DNA
des Transfervektors pAcYM1 wurde mit BamHI linearisiert und mit
CIP behandelt, und ein 9,3 kb langes Fragment wurde isoliert. Die
beiden synthetischen DNA-Oligomere 5'-GATCCAACCCGGGTTG-3' und 5'-AATTCAACCCGGGTTG-3'
wurden miteinander hybridisiert und bilden zusammen einen BamHI-EcoRI-DNA-Linker.
Der DNA-Linker wurde mit dem 0,46 kb langen BamHI-EcoRI-Fragment
und dem 9,3 kb langen BamHI-DNA-Fragment ligiert. Das endgültige Konstrukt
pAc-VP3 wurde durch Abbau mit Restriktionsenzymen analysiert und
ist in 4 gezeigt.
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Konstruktion
von rekombinantem CAV-Baculovirus
-
Jeder der drei rekombinanten CAV-Transfervektoren
getrennt wurde zusammen mit der rekombinanten Baculovirus-AcRP23-lacZ-DNA
in Sf9-Zellen transfiziert. Die Transfektion erfolgte mit "nackter" Baculovirus-DNA
und Transfervektor-DNA.
Dieses Baculovirus-Genom enthält
anstatt des Polyhedrin-Gens das lacZ- Gen unter der Kontrolle des Polyhedrin-Promotors.
Nach einer homologen Rekombination wurden Baculoviren erhalten,
in die anstelle des lacZ-Gens stets eines der drei CAV-Gene eingebaut
war, die damit unter der Kontrolle des Promotors des Polyhedrin-Gens
standen. Die Baculoviren, in die das CAV-Gen korrekt eingebaut ist,
enthalten das lacZ-Gen nicht mehr. Im ersten Fall wurden die rekombinanten
CAV-Viren in Plaques von Baculovirus-infizierten Insektenzellen
auf die Abwesenheit von β-Galactosidase-Aktivität charakterisiert.
Weiterhin wurde die Integration von CAV-DNA-Sequenzen in das Baculovirus-Genom
in einem Hybridisierungsexperiment mit Hilfe einer CAV-spezifischen DNA-Sonde
bestimmt.
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Expression der CAV-Proteine
in Sf9-Zellen
-
Die Expression der spezifischen CAV-Proteine
in Sf9-Zellen, die mit rekombinantem CAV infiziert waren, wurde
durch Proteinmarkierung mit 3H-Leucin und PAA-SDS-Gel-Elektrophorese analysiert.
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Das CAV-Protein VP1 hat ein berechnetes Molekulargewicht
von 51,6 kDa (Noteborn und De Boer, 1990). Lysate von mit rekombinantem
VP1-Baculovirus infizierten Insektenzellen enthalten ein Protein
von 52 kDa neben baculoviralen und zellulären Produkten. Das 52-kDa-Protein
fehlte in Lysaten von Insektenzellen, die mit dem Baculovirus-AcRP23-lacZ
infiziert waren, und in nichtinfizierten Zellen. Die in-vitro-Expression
der codierenden Sequenz von VP1 führte zu einem Protein von 52 kDa
(Noteborn und De Boer, 1992). Höchstwahrscheinlich
ist das VP1 nicht glycosyliert, da VP1, das in einem Kaninchen-Reticulocyten-Lysat synthetisiert wird,
und VP1, das in Insektenzellen synthetisiert wird, dasselbe Molekulargewicht
haben.
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Die Translation des Gens, das für VP2 codiert,
aber auch alle codierenden Sequenzen für VP3 enthält, lieferte in einem in-vitro-System
spezifische CAV-Proteine
von 30 und 28 kDa und eine kleinere Menge eines 16-kDa-Proteinprodukts.
Die Translation nur des offenen Leserasters, der für VP3 codiert, in
einem in-vitro-System ergab jedoch nur ein Protein von 16 kDa. Die
Expression von VP2 durch rekombinanten VP2-Baculovirus in infizierten
Insektenzellen lieferte spezifische Produkte von ungefähr 28 kDa und
30 kDa. Mit einem rekombinanten lacZ-Baculovirus infizierte Sf9-Zellen
enthalten diese CAV-spezifischen Proteine nicht. Das CAV-spezifische
Produkt von 16 kDa konnte meistens nur in sehr kleinen Mengen nachgewiesen
werden. Diese Daten zeigen, dass das rekombinante VP2-Baculovirus
das Protein VP2 stark exprimiert und VP3 nur in kleinerem Ausmaß exprimiert.
Eine mögliche
Erklärung
dafür ist, dass
ein internes Startcodon in einem Gen, das auf dem Baculovirus-Genom
liegt, nur sehr ineffizient genutzt wird.
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Rekombinantes VP3-Baculovirus synthetisierte
in infizierten Insektenzellen ein Hauptprodukt von 16 kDa und kleine
Mengen von einigen Proteinen mit Molekulargewichten von ungefähr 21000
bzw. 12000 bis 14000. In einem Immunofluoreszenzassay reagierte
der CAV-spezifische monoklonale Antikörper CVI-CAV-85.1 spezifisch mit Sf9-Zellen,
die VP3 exprimierten. Dieser monoklonale Antikörper fällte aus Lysaten von radioaktiv
markierten Sf9-Zellen, die mit rekombinantem VP3-Baculovirus infiziert
waren, spezifisch nur ein Protein mit einem Molekulargewicht von
16000 aus. In einer Pepscan-Analyse (Geysen et al., 1984) wurde
das Epitop des monoklonalen Antikörpers CVI-CAV-85.1 auf dem
N-Terminus von VP3 lokalisiert. Die Pepscan-Analyse ist in 5 gezeigt.
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Induktion von neutralisierenden
Antikörpern
in Hühnern,
die mit rekombinanten CAV-Proteinen immunisiert wurden
-
Im Falle von Hühneranämie wurde bestimmt, dass neutralisierende
Antikörper
richtig mit einem Schutz korrelieren. Das CAV-Protein oder mehrere CAV-Proteine, die in
Hühnern
neutralisierende Antikörper
induzieren, bilden also die Basis für einen Untereinheit-Impfstoff.
-
Im ersten Fall haben wir untersucht,
welches CAV-Protein in der Lage ist, Antikörper gegen CAV zu induzieren,
die bei Hühnern
neutralisierend wirken. Gruppen von 8 Hühnern in einem Alter von ungefähr 6 Wochen
wurden in vollständigem
Freund-Adjuvans emulgierte Lysate von 106 oder
108 Sf9-Zellen, die mit rekombinantem CAV
infiziert waren, injiziert. Als Kontrolle wurde einer Gruppe von
8 Hühnern
in vollständigem
Freund-Adjuvans emulgierter PBS-Puffer injiziert. Vor der Immunisierung
und 2, 4 sowie 6 Wochen nach der Immunisierung wurden Blutproben entnommen.
Keines der Kontrolltiere, denen PBS in vollständigem Freund-Adjuvans injiziert
wurde, entwickelte neutralisierende Antikörper gegen CAV (Tabelle 1).
Auch Hühner,
denen Lysate von 106 oder 108 Insektenzellen,
die mit rekombinanten VP2- oder rekombinanten VP3-Baculoviren infiziert
worden waren, injiziert wurden, entwickelten keine neutralisierenden
Antikörper
gegen CAV. Von den Hühnern,
denen Lysat von 106 infizierten rekombinanten
VP1-Baculovirus-Insektenzellen injiziert wurde, entwickelten drei
Hühner
und von den Hühnern,
denen eine Dosis von 108 infizierten Zellen
injiziert wurde, entwickelten zwei Hühner geringe Titer, die zwischen
1 : 8 und 1 : 32 variierten.
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Wir schließen daraus, dass die drei rekombinanten
CAV-Proteine, wenn sie getrennt in die Hühner injiziert werden, keine
oder nur sehr wenig neutralisierende Antikörper gegen CAV induzieren.
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Anschließend haben wir untersucht,
ob die Kombination der drei rekombinanten CAV-Proteine in der Lage
ist, neutralisierende Antikörper
in den Hühnern
zu induzieren. Zu diesem Zweck wurden Sf9-Zellen gleichzeitig mit
den drei rekombinanten CAV-Baculoviren infiziert. Rohe Lysate von
106 oder 108 der
infizierten Zellen, die daher rekombinantes VP1 + VP2 + VP3 enthielten,
wurden hergestellt. Gruppen von acht Hühnern in einem Alter von 6–8 Wochen
wurden diese Lysate injiziert, die in vollständigem Freund-Adjuvans emulgiert
waren. Als Kontrolle wurde einer Gruppe von 8 Tieren in vollständigem Freund-Adjuvans
emulgierter PBS-Puffer injiziert. Fünf Wochen nach der Immunisierung
wurde gefunden, dass die acht Hühner,
die mit Lysat von 106 infizierten Zellen
immunisiert wurden, alle neutralisierende Titer zwischen 32 und
256 aufwiesen, während sieben
der acht Tiere, die mit 108 Zellen immunisiert wurden,
Titer zwischen 16 und 512 aufwiesen (Tabelle 2a). Sieben Wochen
nach der Immunisierung wurde gefunden, dass alle Tiere der beiden
Gruppen einen neutralisierenden Titer gegen CAV entwickelt hatten.
Bei der Gruppe der Hühner,
denen PBS-Puffer injiziert wurde, wurde gefunden, dass sie keine nachweisbare
neutralisierende Immunantwort gegen CAV entwickelt hatten.
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Ist es für die Induktion von neutralisierenden Antikörpern gegen
CAV wirklich notwendig, dass die drei CAV-Proteine gleichzeitig
in Insektenzellen synthetisiert werden? Um diese Frage zu beantworten, wurden
Sf9-Zellen getrennt mit rekombinanten VP1-, VP2- und VP3-Baculoviren
infiziert. Dann wurden die rohen Zelllysate miteinander kombiniert,
mit Freund-Adjuvans gemischt und in eine Gruppe von 8 Hühnern injiziert.
Als Kontrollpräparate
wurden ein rohes Lysat von Sf9-Zellen, die alle die 3 CAV-Proteine
gleichzeitig synthetisierten, sowie PBS-Puffer verwendet. Beide
Präparate
wurden in vollständigem Freund-Adjuvans
emulgiert und dann in getrennte Gruppen von jeweils 8 Hühnern injiziert.
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Es wurde gefunden, dass Seren der
Gruppe von Hühnern,
denen rohe Lysate von Sf9-Zellen, bei denen die 3 CAV-Proteine getrennt
synthetisiert wurden, injiziert wurden, keine oder nur sehr wenig
neutralisierende Antikörper
gegen CAV enthielten. Bei den Tieren der Kontrollgruppe, denen rohe
Lysate von Sf9-Zellen injiziert wurden, welche die 3 CAV-Proteine
zusammen synthetisierten, wurde jedoch wie erwartet gefunden, dass
sie eine neutralisierende Immunantwort entwickelt hatten. Die Tiere, denen
PBS-Puffer injiziert worden war, erwiesen sich als negativ (Tabelle
2b).
-
Neutralisierende
Antikörper
in Eiern von immunisierten Muttertieren
-
Die obigen Immunisierungsexperimente zeigten,
dass 3 rekombinante CAV-Proteine, die zusammen in Sf9-Zellen exprimiert
wurden, neutralisierende Antikörper
gegen CAV induzierten. In einem nächsten Experiment wurde untersucht,
ob Kombinationen von 2 CAV-Proteinen ebenfalls in der Lage sind,
neutralisierende Antikörper
zu induzieren. Hier wurden die Antikörper in den Dottern von Eiern
von immunisierten Muttertieren gemessen.
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Vier Gruppen von 16 Hühnern im
Alter von 33 Wochen wurde ein rohes Lysat von Sf9-Zellen injiziert,
das gleichzeitig mit verschiedenen Kombinationen von rekombinanten
CAV-Baculoviren infiziert wurde. Die Präparate, die entweder VP1 +
VP2 + VP3 oder VP1 + VP2 enthielten, induzierten in den meisten
Tieren neutralisierende Antikörper,
die in ihren Eiern eindeutig nachweisbar sind (Tabelle 3). Bei den
Eiern von Hühnern,
denen Präparate
injiziert wurden, die entweder VP1 oder VP3 oder VP2 + VP3 enthielten,
wurde gefunden, dass sie keinen eindeutigen Titer an neutralisierendem
Antikörper
in den Dottern aufwiesen. Bei den Dotter von Eiern von nur einem
der untersuchten Hühner
wurde gefunden, dass sie niedrige Titer an neutralisierenden Antikörpern enthielten.
Bei den Eiern der Kontrollgruppe von 16 Hühnern, denen PBS-Puffer injiziert
wurde, wurde gefunden, dass sie keine neutralisierenden Antikörper enthielten.
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Die Daten aus den oben genannten
Experimenten mit rekombinanten CAV-Proteinen zeigen, dass VP1 + VP2 zusammen
für die
Induktion neutralisierender Antikörper gegen CAV-Infektionen
notwendig und hinreichend sind. Eine kleine Menge von VP3 in den
Präparaten
von VP1 + VP2 kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.
-
Schutz vor CAV-Angriff
beim Nachwuchs von immunisierten Hühnern
-
Mütterliche
Antikörper
schützen
junge Küken vor
klinischen Symptomen, die durch eine CAV-Infektion verursacht werden.
Wir haben untersucht, welche Gruppen von Hühnern, die mit spezifischen
rekombinanten CAV-Proteinen immunisiert wurden, Nachwuchs bekamen,
der vor CAV-Angriffen geschützt
war. Hier wurde Virus isoliert, und klinische Symptome, die für CAV charakteristisch
sind, wurden beobachtet: Atrophie des Thymus, reduzierter Hämatokritwert
und erhöhte
Mortalität.
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Gruppen von zwischen 23 und 35 Tage
altem Nachwuchs wurden mit einer hohen Dosis von CAV gereizt. Sechs
Tage nach der Infektion wurde bei 5 Tieren, die einer Sektion unterzogen
wurden und die Muttertiere hatten, denen PBS-Puffer injiziert wurde, gefunden, dass
sie alle einen makroskopisch sichtbar reduzierten Thymus hatten.
Im Falle des Nachwuchses von Muttertieren, denen rekombinantes VP2
+ VP3 injiziert wurde, hatten 4 der 5 Tiere einen kleinen Thymus.
Bei den 5 Tieren des Nachwuchses, die einer Sektion unterzogen worden
waren und von Muttertieren stammten, denen die 3 rekombinanten CAV-Proteine zusammen
injiziert worden waren, wurde gefunden, dass sie alle einen normalen
Thymus hatten. In der Gruppe des Nachwuchses von Muttertieren, die
mit VP1 + VP2 behandelt worden waren, wurde nur bei 1 von den 5
untersuchten Tieren gefunden, dass sie einen reduzierten Thymus hatten
(Tabelle 4). Vierzehn Tage nach der Infektion wurden wiederum 5
Tiere pro Gruppe einer Sektion unterzogen. Alle Tiere des Nachwuchses
von Muttertieren, die mit rekombinantem VP2 + VP3 oder PBS-Puffer
immunisiert worden waren, litten unter Thymusatrophie. Bei dem untersuchten
Nachwuchs aus der Gruppe von Tieren, denen die 3 rekombinanten CAV-Proteine
zusammen injiziert worden waren, wurde gefunden, dass sie alle einen
normalen Thymus hatten. Nur bei einem der 5 untersuchten Küken von
den Tieren, denen rekombinantes VP1 + VP2 injiziert worden war,
wurde gefunden, dass es einen reduzierten Thymus hatte (Tabelle
4). Ein unabhängiges
Experiment zeigte, dass der Nachwuchs von Muttertieren, denen rekombinantes
VP1 und VP3 injiziert worden war, einen reduzierten Thymus hatte, wie
es für
den Nachwuchs von Muttertieren beschrieben ist, denen rekombinantes
VP2 und VP3 injiziert wurde (Koch, Ergebnisse nicht veröffentlicht).
Vierzehn Tage nach der Infektion wurde der Hämatokritwert bei allen CAV-infizierten
Tieren des Nachwuchses bestimmt. Ein Hämatokrit von 27% wurde als Grenze
für eine
Anämie
gewählt.
Bei dem Nachwuchs der Muttertiere, denen PBS-Puffer injiziert worden
war, wurde gefunden, dass alle Tiere einen stark reduzierten Hämatokritwert
mit Werten, die zwischen 7 und 19% variieren, aufwiesen (Tabelle
5). Der Nachwuchs der Muttertiere, denen rekombinantes VP2 + VP3
injiziert worden war, hat im Durchschnitt einen leicht höheren Hämatokritwert.
In diesen Gruppen hatte nur ein einziges Tier einen Hämatokritwert
von mehr als 27. Ein unabhängiges
Experiment zeigte, dass auch Nachwuchs von Muttertieren, denen rekombinantes
VP1 und VP3 injiziert wurde, einen reduzierten Hämatokritwert hatte (Koch, Ergebnisse
nicht veröffentlicht).
Von den 35 untersuchten Tieren des Nachwuchses der Tiere, denen
Präparate
injiziert worden waren, die VP1, VP2 und VP3 enthielten, hatte nur
ein einziges Tier einen abweichenden Hämatokritwert, während 2
von den 29 untersuchten Tieren in der Gruppe mit VP1 + VP2 einen Hämatokritwert
von unter 27% hatten.
-
Bei Nachwuchs von Muttertieren, denen
rekombinantes VP2 und VP3 injiziert worden war, wurde eine hohe
Mortalität
von 50,9% und bei denjenigen, denen PBS injiziert worden war, von
48,3% beobachtet. In der Gruppe des Nachwuchses von Muttertieren,
denen rekombinantes VP1 + VP2 + VP3 injiziert worden war, beträgt die Mortalität 9%, und
bei VP1 + VP2 beträgt
sie 15,4%. Die meisten der Tiere starben jedoch innerhalb von 5
Tagen nach der Reizung. Der durch eine CAV-Infektion verursachte
Tod erfolgt im Allgemeinen etwas später. Aus diesem Grund haben
wir in Tabelle 6 zwischen Mortalität vor Tag 14 und nach Tag 14
nach der Reizung unterschieden. Die Mortalität vor Tag 14 ist oft aspezifisch, unter
anderem als Ergebnis einer Infektion. Die Mortalität nach Tag
14 in der Gruppe von Tieren mit mütterlichen Antikörpern gegen
VP1 + VP2 + VP3 beträgt
7%; gegen VP1 + VP2 beträgt
sie 0%, gegen VP2 + VP3 beträgt
sie 27,4% und in der Kontrollgruppe 20,7%. In der Gruppe von VP2
+ VP3 starben 8 Tiere nach der Entnahme von Blutproben zur Bestimmung
des Hämatokritwertes
als Ergebnis des schlechten Zustands der Küken, der höchstwahrscheinlich durch die
Anämie
verursacht wurde. In der PBS-Gruppe starben 2 Tiere während der
Blutentnahme. Alle diese Tiere hatten einen deutlich reduzierten
Thymus.
-
Die Virämie bei dem CAV-infizierten
Nachwuchs wurde untersucht, indem man eine Virusisolation an Blutzellen
durchführte.
Heparin-Blutproben von 5 Tieren pro Gruppe wurden an den Tagen 6
und 14 nach der Reizung entnommen. Bei dem Nachwuchs von Muttertieren,
denen VP2 + VP3 oder PBS injiziert wurde und die praktisch keinen
Schutz vor CAV-Infektionen aufwiesen, wurde gefunden, dass die Tiere
6 bzw. 14 Tage nach der Infektion relativ hohe Virustiter enthielten.
Sechs Tage nach der Infektion wurde gefunden, dass der Nachwuchs
von Tieren, denen VP1 + VP2 + VP3 oder VP1 + VP2 injiziert worden
war, einen deutlich niedrigeren Virustiter enthielt als der oben
genannte Nachwuchs. Vierzehn Tage nach der Infektion zeigte nur
die Gruppe des Nachwuchses von Tieren, denen VP1 + VP2 + VP3 injiziert
worden war, einen deutlich niedrigeren Virustiter als die anderen
3 Gruppen.
-
Die Ergebnisse der Induktion von
neutralisierenden Antikörpern
in Muttertieren zeigen, dass die rekombinanten CAV-Proteine VP1
und VP2 für
die Induktion einer neutralisierenden Immunantwort sehr wichtig
sind. Die Infektionsexperimente zeigen, dass das rekombinante CAV-Protein
VP3 neben der Wirkung, die durch VP1 + VP2 erhalten wird, einen
zusätzlichen
Schutz ergibt.
-
Die Produktion
und Charakterisierung von monoklonalen Antikörpern gegen CAV
-
Für
die Produktion von monoklonalen Antikörpern gegen CAV wurden Mäusen rohe
Lysate von Sf9-Zellen injiziert, die mit rekombinanten VP1-, VP2- und
VP3-Baculoviren
coinfiziert worden waren. Insgesamt wurden 9 verschiedene Hybridomzelllinien erhalten,
die monoklonale Antikörper
gegen CAV-Antigene erzeugen.
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Western-Blots mit CAV-Antigenen,
die mit dem Baculovirus-Expressionssystem erzeugt wurden, zeigten,
dass die monoklonalen Antikörper 111.1,
111.2, 111.4, 112.1, 112.2, 120.1 und 120.2 stark gegen VP2 gerichtet
sind und dass die monoklonalen Antikörper 111.3 und 120.3 stark
gegen VP3 gerichtet sind. Die monoklonalen Antikörper, die stark mit VP2 reagieren,
zeigen alle eine schwache Kreuzreaktion mit VP3. Umgekehrt zeigen
die gegen VP3 gerichteten monoklonalen Antikörper eine schwache Kreuzreaktion
mit VP2.
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Ein Serumneutralisationstest zeigte,
dass keiner der erhaltenen monoklonalen Antikörper eine neutralisierende
Aktivität
gegen CAV hatte, obwohl die zur Herstellung der Hybridome verwendeten
Seren der immunisierten Mäuse
eine neutralisierende Aktivität
gegen CAV hatten.
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In einer Pepscan-Analyse (Geysen
et al., 1984) wurde das Epitop des monoklonalen Antikörpers 111.2
in der Mitte von VP2 lokalisiert (6).
Es wurde gefunden, dass der monoklonale Antikörper 111.3 gegen ein Epitop
am N-terminalen Ende von VP3 (7)
gerichtet war, nämlich
neben dem VP3-Epitop, das von den monoklonalen Antikörpern CVI-CAV-85.1
erkannt wurde (5).
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Immunofluoreszenz zeigte, dass gegen
VP2 und VP3 gerichtete monoklonale Antikörper spezifische Strukturen
in CAV-infizierten MDCC-MSB1-Zellen erkennen. Keiner der gegen CAV-Antigene
gerichteten monoklonalen Antikörper
reagierte mit nicht infizierten MDCC-MSB1-Zellen. Die VP2-spezifischen
monoklonalen Antikörper
erkennen in CAV-infizierten Zellen andere Strukturen als VP3-spezifische
monoklonale Antikörper.
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Expression von VP3 in Hühnerzellen
induziert Apoptose
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Jeurissen et al. haben gezeigt, dass
CAV bei infizierten Thymocyten eine Apoptose verursacht. Wir haben
untersucht, ob ein einziges der CAV-Proteine, insbesondere VP3,
unabhängig
eine Apoptose bei Hühner-T-Zellen
induzieren kann.
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Die codierenden Sequenzen für VP3 wurden in
den Expressionsvektor pRSV-20H einkloniert. Das 0,46 kb lange BamHI-EcoRI-Fragment
mit CAV-DNA-Sequenzen auf den Positionen 427-868 (Noteborn et al.,
1991) wurde aus dem Plasmid pEP-13.3
isoliert. Das CAV-DNA-Fragment enthält die codierenden Sequenzen
für VP3
und überdies
58 bp 5'- und 25 bp 3'-flankierende Sequenzen. Der Vektor pRSV-H20
wurde mit BglII linearisiert, mit CIP behandelt, und ein 4,3 kb
langes Fragment wurde isoliert. Zwei synthetische DNA-Oligomere
5'-GATCCAACCCGGGTTG-3' und 5'-AATTCAACCCGGGTTG-3' wurden miteinander
hybridisiert und bildeten zusammen einen doppelsträngigen BamHI-EcoRI-Linker.
Der BamHI-EcoRI-DNA-Linker
und das 0,46 kb lange BamHI-EcoRI-DNA-Fragment wurden an das 4,3
kb lange BglII-DNA-Fragment ligiert. Das endgültige Konstrukt pRSV-VP3 enthielt den
codierenden Bereich für
VP3 unter der Kontrolle des Rous-Sarkom-Virus-Promotors
und wurde durch Restriktionsenzymanalyse kontrolliert (8a; Noteborn et al., 1993).
-
MDCC-MSB1-Zellen wurden nach dem DEAE-Dextran-Verfahren
mit DNA von pRSV-VP3 transfiziert. Zweiundvierzig Stunden nach der
Transfektion wurden die Zellen fixiert und durch Färbung mit
monoklonalem CVI-CAV-85.1 auf VP3 analysiert. Die Zellen wurden
auch mit Propidiumiodid angefärbt,
das DNA von intakten Zellkernen sehr stark färbt, aber DNA von apoptotischen
Zellkernen nur schwach färbt
(Telford et al., 1992). Mehr als 90% der transfizierten Zellen enthielten
eine feinkörnige
Verteilung von VP3 im Zellkern, der mit Propidiumiodid angefärbt war.
Zwei Tage nach der Infektion wurde gefunden, dass 40% der Zellen,
die VP3 exprimierten, Zellkerne enthalten, die nur schwach mit Propidiumiodid
angefärbt
waren, und VP3 war in Form von Aggregaten vorhanden. Drei Tage und
später
nach der Infektion wurde gefunden, dass mehr als 90% der VP3-haltigen
Zellen VP3-Aggregate und DNA, die von Propidiumiodid nur sehr schwach
angefärbt
wurde, enthalten (9).
Drei Tage nach der Transfektion zeigte die DNA der VP3-transfizierten
Zellen das oligonucleosomale Leitermuster, das für eine Apoptose charakteristisch
ist.
-
Die bei transfizierten Zellen beobachtete VP3-Verteilung
entspricht vollständig
derjenigen bei CAV-infizierten MDCC-MSB1-Zellen. Schon früh nach der
Infektion (nach 1–1,5
Tagen) ist VP3 feinkörnig
im Zellkern verteilt: die zelluläre
DNA ist in diesem Stadium noch intakt. Spät in der Infektion (nach ungefähr drei
Tagen) bildet VP3 Aggregate im Zellkern (Koch, Datum nicht veröffentlicht).
Die DNA der CAV-infizierten Zellen ist fragmentiert (Jeurissen et al.,
1992).
-
Unsere Schlussfolgerung lautet, dass
VP3 für
sich allein in der Lage ist, die CAV- spezifische Apoptose bei MDCC-MSB1-Zellen
zu induzieren. Die Expression von pRSV-VP3-DNA, die in der Monocytenzelllinie
LSCC-HD11 für
VP3 codiert, führte
ebenfalls zur Apoptose in diesen Zellen.
-
Die Expression des VP2-Proteins in
MDCC-MSB1-Zellen führt
ebenfalls zu einer Beschädigung
der zellulären
DNA. Drei Tage nach der Infektion von MDCC-MSB1-Zellen mit DNA, die für VP2 codiert,
sind in 20% und nach 5 Tagen bei ungefähr der Hälfte der transfizierten Zellen
die Zellkerne nur schwach mit Propidiumiodid angefärbt. Daher scheint
auch VP2, wenn auch in geringerem Ausmaß als VP3, bei der Induktion
des CAV-spezifischen Zelltodes beteiligt zu sein.
-
Die Wirkung von verkürztem VP3
auf die Induktion der Agoptose bei MDCC-MSB1-Zellen
-
VP3 ist ein Protein mit einer Länge von
121 Aminosäuren,
enthält
zwei prolinreiche Stücke,
einen hydrophoben Bereich und zwei stark positiv geladene Teile
(8b). Die positiv geladenen
Bereiche sind möglicherweise
Kernlokalisierungssignale und/oder DNA-bindende Domänen (Noteborn
et al., 1987; Ramakrishnan, 1993).
-
Wir haben untersucht, ob das basische C-terminate
Ende von VP# an der apoptotischen Aktivität von VP3 beteiligt ist. Zu
diesem Zweck wurde ein verkürztes
VP3-Produkt durch Deletion von 11 Codons am C-Terminus der VP3-codierenden
Sequenzen hergestellt. Das Plasmid pEP-VP3 wurde mit den Restriktionsenzymen
BamHI und HindIII geschnitten, und die 0,38 kb lange BamHI-HindIII-DNA wurde
isoliert. Zwei synthetische DNA-Oligomere, 5'-AGCTTGATTACCACTACTCCCTGAG-3'
und 5'-TCGACTCAGGGAGTAGTGGTAATCA-3', wurden miteinander hybridisiert
und bildeten somit zusammen den doppelsträngigen HindIII-SalI-DNA-Linker. Das Plasmid
pRSV-N20 wurde mit BglII und SalI geschnitten, mit Alkalischer Phosphatase
behandelt, und ein 4,3 kb langes DNA-Fragment wurde Isoliert. Der
HindIII-SalI-DNA-Linker und das 0,38 kb lange BamHI-HindIII-Fragment wurden in
das 4,3 kb lange BglII-SalI-Fragment einligiert. Das endgültige Konstrukt
pRSV-tr, das die codierenden Sequenzen für das verkürzte VP3-Protein unter der
Kontrolle des RSV-Promotors enthielt (8a),
wurde mittels Restriktionsenzym- und Sequenzanalyse analysiert.
-
MDCC-MSB1-Zellen wurden vorübergehend mit
pRSV-tr-DNA transfiziert und zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach
der Transfektion mit monoklonalem CVI-CAV-85.1 und Propidiumiodid angefärbt. Immunofluoreszenz
zeigte, dass 42 Stunden nach der Transfektion die meisten der Zellen,
die verkürztes
VP3 exprimierten, feinkörniges
VP3 in ihren Zellkernen enthielten. Die zelluläre DNA wurde mit Propidiumiodid
stark angefärbt.
Drei Tage nach der Transfektion wiesen noch 80% der Zellen, die
verkürztes
VP3 exprimierten, Zellkerne auf, die sich mit Propidiumiodid stark
anfärben
ließen
(9). Bei DNA, die am
Tag 3 nach der Transfektion mit pRSV-tr aus MDCC-MSB1-Zellen isoliert
wurde, zeigte sich, dass sie viel weniger abgebaut wurde als DNA,
die aus pRSV-VP3-transfizierten MDCC-MSB1-Zellen isoliert wurden.
Die Fraktion der propidiumiodidpositiven Zellkerne von Zellen, die
verkürztes
VP3 exprimieren, nahmen 5 Tage nach der Transfektion langsam auf
ungefähr
50% ab. Die meisten der Zellen, die verkürztes VP3 enthielten und durch
Propidiumiodid nur schwach angefärbt
wurden, hatten eine körnige
VP3-Verteilung. Nur eine einzige Zelle enthielt VP3-Aggregate.
-
Die Expression von verkürztem VP3
in MDCC-MSB1-Zellen induziert den Zelltod anscheinend viel weniger
effizient als die Expression von Wildtyp-VP3. Es ist auch bemerkenswert,
dass die VP3-Mutante viel weniger Aggregate bilden kann als das
Wildtyp-VP3.
-
Expression von VP3 in humanen
Tumorzellen induziert Apoptose
-
Für
die Expression von VP3. in humanen Zellen wurden die Expressionsvektoren
pRSV-VP3 (8a) und pCMV-VP3
verwendet. Die codierenden Sequenzen für VP3 wurden in den Expressionsvektor
pCMV-neo einkloniert, der den starken Promotor des unmittelbar-frühen Gens
des Cytomegalovirus (CMV) enthielt (Boshart et al., 1985). Das 0,46
kb lange BamHI-Fragment mit CAV-DNA-Sequenzen auf den Positionen 427-868
(Noteborn et al., 1991) wurde aus dem Plasmid pAc-VP3 (4) isoliert. Der Vektor
pCMV-neo wurde mit BamHI linearisiert, mit CIP behandelt, und ein
7,5 kb langes Fragment wurde isoliert. Das 0,46 kb lange BamHI-Fragment wurde
mit dem 7,5 kb langen BamHI-DNA-Fragment ligiert.
Die richtige Orientierung der VP3-codierenden Sequenz in Bezug auf
den CMV-Promotor in dem endgültigen
Konstrukt pCMV-VP3 wurde mittels Restriktionsenzymanalyse bestimmt
(10).
-
Für
die Expression von verkürztem
VP3 in humanen Zellen wurde das 0,46 kb lange XhoI-SalI-Fragment
des Plasmids pRSV-tr, das für
verkürztes VP3
codierte (8a), durch
Behandlung mit Klenow-Polymerase mit glatten Enden versehen und isoliert.
Der Vektor pCMV-neo wurde mit BamHI linearisiert, mit glatten Enden
versehen und durch Behandlung mit CIP dephosphoryliert. Das 0,46
kb lange DNA-Fragment mit den glatten Enden wurden mit dem 7,5 kb
langen DNA-Fragment
mit den glatten Enden ligiert. Das Konstrukt pCMV-tr enthält die codierenden
Sequenzen für
verkürztes
VP3 unter der Kontrolle des CMV-Promotors
(10).
-
Im ersten Fall wurde VP3 in den 3
humanen hämatopoetischen
Tumorzelllinien KG-1, DOHH-2 und K562 und in der immortalisierten
Zelllinie Jobo-0 exprimiert. Die Zelllinien KG-1 und K562 stammen von
verschiedenen Patienten mit humaner Myeloid-Leukämie (Koeffler und Golde, 1980),
und DOHH-2 stammt von einem Patienten mit einem follikulären B-Lymphom
(Landegent et al., Ergebnisse nicht veröffentlicht). Jobo-O-Zellen
wurden mit dem Epstein-Barr-Virus immortalisiert (Landegent, Ergebnisse
nicht veröffentlicht).
Die 4 Humanzelllinien wurden mit DNA von pRSV-VP3 (KG-1) oder mit
DNA von pCMV-VP3 (DOHH-2, K562 und Jobo-1) transfiziert. Die Zellen
wurden fixiert und durch Färbung
mit monoklonalem CVI-CAV-85.1 auf VP3-Expression und durch Färbung mit
Propidiumiodid auf Apoptose analysiert. Schon früh nach der Transfektion wurden VP3-positive
Zellen mit einer feinkörnigen
Verteilung von VP3 im Zellkern, der mit Propidiumiodid angefärbt worden
war, und VP3-positive Zellen mit Zellkernen, die VP3-Aggregate mit
Zellkernen enthielten, die sich mit Propidiumiodid nicht anfärben ließen, beobachtet.
Für den
Prozentsatz von VP3- positiven Zellen
mit Zellkernen, die sich mit Propidiumiodid nicht anfärben ließen und
VP3-Aggregate enthielten, wurde für die 4 verschiedenen hämatopoetischen Zelllinien
5 Tage nach der Transfektion ein Bereich zwischen 75 und 95% gefunden
(11a). Dann wurden K562-Zellen
mit DNA des Plasmids pCMV-tr transfiziert, das C-terminal verkürztes VP3
exprimiert. Die Expression von verkürztem VP3 in K562-Zellen induzierte
den Zelltod viel weniger effizient als Wildtyp-VP3.
-
Unsere Schlussfolgerung lautet, dass
die Expression von VP3 in humanen hämatopoetischen Tumorzellen
zu einer spezifischen Induktion der Apoptose führt. Die Expression von VP3
in der humanen Brusttumorzelllinie MCF-7 (Lippmann et al., 1980) führte ebenfalls
zur Induktion von Apoptose (Noteborn et al., Ergebnisse nicht veröffentlicht).
-
In der Literatur ist beschrieben,
dass (humane) Tumoren und Tumorzelllinien, die kein funktionelles
p53 enthalten, weniger/nicht anfällig
für die
Induktion von Zelltod durch Chemotherapeutika und Strahlungsbehandlung
sind (Lowe et al., 1993). Das Tumorsuppressor-Gen p53 wirkt als
Vermittler bei der Induktion der Apaptose durch spezifische Antitumormittel.
Wir haben untersucht, ob VP3 in der Lage ist, eine Apoptose in Humanzellen
zu induzieren, die kein p53 besitzen oder die mutiertes p53 besitzen. VP3
wurde mittels DEAE-Dextran-Transfektion mit dem Plasmid pCMV-VP3
in humanen Osteosarkomzellen exprimiert. Die von einem Osteosarkom
abgeleiteten Saos-2-Zellen können
p53 nicht synthetisieren, und Saos-2/Ala143-Zellen exprimieren mutiertes und
somit nichtfunktionelles p53. Als positive Kontrolle wurde die U2-OS-Zelllinie
verwendet, die Wildtyp-p53 enthielt (Diller et al., 1990). Die in 12a angegebenen Ergebnisse
zeigen, dass VP3 eine Apoptose zu einem vergleichbaren Grad in Zellen
induzieren kann, die p53-negativ (Saos-2 und Saos-2/Ala143) oder
p53-positiv (U2-OS) sind. Sechs Tage nach der Transfektion sind
die meisten der VP3-positiven Zellen apoptotisch. Die Expression von
verkürztem
VP3 induzierte bei Saos-2-Zellen eine viel weniger effiziente Apoptose
(12b). Unsere Schlussfolgerung
lautet, dass VP3 spezifisch eine Apoptose bei menschlichen Tumorzellen
induzieren kann, die das Tumorsuppressor-Gen p53 enthalten oder
auch nicht enthalten.
-
Beschreibung
der Figuren
-
1 zeigt
die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz
des VP1-Proteins des Hühneranämievirus.
Die Nummerierung der CAV-DNA-Sequenzen entspricht der im Niederländischen
Patent Nr. 9002008 angegebenen.
-
2 zeigt
die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz
des VP2-Proteins des Hühneranämievirus.
Die Nummerierung der CAV-DNA-Sequenzen entspricht der im Niederländischen
Patent Nr. 9002008 angegebenen.
-
3 zeigt
die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz
des VP3-Proteins des Hühneranämievirus.
Die Nummerierung der CAV-DNA-Sequenzen entspricht der im Niederländischen
Patent Nr. 9002008 angegebenen.
-
4 zeigt
die Diagramm-Darstellung der 3 CAV-rekombinanten Transfervektoren
pAc-VP1, pAc-VP2 und pAc-VP3.
-
5 zeigt
die Pepscan-Analyse des monoklonalen Antikörpers CVI-CAV-85.1 mit Peptiden (12-meren),
die von VP3 abgeleitet sind. Die Kernsequenz PSTVFR, gegen die der
monoklonale Antikörper
CVI-CAV-85.1 gerichtet ist, befindet sich auf den Positionen 12
bis 17 der VP3-Aminosäuresequenz (Noteborn
et al., 1991).
-
6 zeigt
die Pepscan-Analyse des monoklonalen Antikörpers 111.2 mit Peptiden (12-meren), die
von VP2 abgeleitet sind. Der monoklonale Antikörper 111.2 ist gegen das Epitop
GLEDRSTQ gerichtet, das sich auf den Positionen 109 bis 116 der VP2-Aminosäuresequenz
befindet (Noteborn et al., 1991). Nur die mit den Peptiden Nr. 1
bis 140 erhaltenen Ergebnisse sind gezeigt (Extinktion der Peptide
Nr. 141 bis 206 ≤ 0,103).
-
7 zeigt
die Pepscan-Analyse des monoklonalen Antikörpers 111.3 mit Peptiden (12-meren), die
von VP3 abgeleitet sind. Der monoklonale Antikörper 111.3 ist gegen das Epitop
PTSSR gerichtet, das sich auf den Positionen 19 bis 23 der VP3-Aminosäuresequenz
befindet (Noteborn et al., 1991).
-
B Bild
A zeigt die Diagramm-Darstellung der 2 Expressionsvektoren pRSV-VP3 und pRSV-tr. Bild
B zeigt die Aminosäuresequenz
des CAV-Proteins VP3. Die Prolinreste sind kursiv gedruckt, und
die basischen Aminosäuren
sind fett gedruckt. Die 11 C-terminalen Aminosäuren, deren Codons im Expressionsvektor
deletiert sind, sind unterstrichen.
-
9 zeigt
die Kinetik der apoptotischen Wirkung von VP3 oder verkürztem VP3.
MDCC-MSB1-Zellen wurden mit dem Plasmid pRSV-VP3 (o) oder pRSV-tr (o)
transfiziert und zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Transfektion
fixiert und mit dem monoklonalen Antikörper CVI-CAV-85.1 angefärbt. Die
Prozentsätze
der immunofluoreszenten Zellen mit Zellkernen, die sich normal mit
Propidiumiodid anfärben
lassen, sind angegeben. Pro Experiment wurden wenigstens 100 Zellen
gezählt,
die VP3 oder verkürztes
VP3 exprimiert hatten.
-
10 zeigt
die Diagramm-Darstellung der Expressionsvektoren pCMV-VP3 und pCMV-tr.
-
11 zeigt
die Kinetik der apoptotischen Wirkung von VP3 auf humane hämatopoetische
(Tumor)Zellen. Die Zelllinie KG1 wurde mit dem Plasmid pRSV-VP3 transfiziert,
und die Zelllinien DOHH-2, K562 und Jobo-0 wurden mit dem Plasmid pCMV-VP3
transfiziert. Die Prozentsätze
der VP3-positiven Zellen mit Zellkernen, die sich nur schwach mit
Propidiumiodid anfärben
lassen, d.h. der apoptotischen Zellen, sind angegeben. Pro Experiment
wurden wenigstens 200 Zellen gezählt.
-
12 zeigt
die Kinetik der apoptotischen Wirkung von VP3 auf humane Osteosarkomzelllinien.
Zellen der Zelllinien Saos-2, Saos-2/Ala143 und U2-O5 wurden mit
dem Plasmid pCMV-VP3 transfiziert. Die Prozentsätze der VP3-positiven Zellen mit Zellkernen, die
sich nur schwach mit Propidiumiodid anfärben lassen, d. h. der apoptotischen
Zellen, sind angegeben. Pro Experiment wurden wenigstens 500 Zellen
gezählt.
-
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