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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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In
der vorliegenden Anmeldung wird durch in Klammern gesetzte arabische
Ziffern auf verschiedene Veröffentlichungen
Bezug genommen. Die vollständigen
Literaturzitate finden sich am Ende der Beschreibung direkt vor
den Ansprüchen.
Der Offenbarungsgehalt dieser Veröffentlichungen wird vollständig in
die vorliegende Anmeldung aufgenommen, um den diese Anmeldung betreffenden
Stand der Technik umfassender zu beschreiben.
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Die
Einführung
der rekombinante-DNA-Techniken hat es möglich gemacht, die natürlich vorkommenden
DNA-Sequenzen in einem Organismus (das Genom) zu manipulieren, um
auf irgendeiner Weise die Funktionen des Organismus durch Gentechnik
zu verändern.
Die vorliegende Erfindung betrifft Organismen definiert als Viren,
die Tiere infizieren und DNA als ihr Erbmaterial enthalten; insbesondere
Viren aus der Herpesvirus-Gruppe (Herpesviren) (23). Diese Gruppe
von Viren umfaßt
eine Reihe von. pathogenen Agentien, die eine Reihe von Zielarten
infizieren und eine Krankheit hervorrufen: Schweine, Rinder, Hühner, Pferde,
Hunde, Katzen, usw. Jedes Herpesvirus ist spezifisch für seine
Wirtsspezies, aber sie sind alle verwandt in bezug auf die Struktur
ihrer Genome, in bezug auf ihre Art der Replikation und in gewisser
Weise auch in bezug auf die Pathologie, die sie im Wirtstier verursachen
und den Mechanismus der Immunantwort des Wirts auf die Virus-Infektion.
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Die
Arten von gentechnischer Manipulation, die bei diesen Herpesviren
vorgenommen wurden, bestehen aus der Klonierung von Teilen der Virus-DNA
in Plasmide in Bakterien, aus der Rekonstruktion der Virus-DNA im
klonierten Zustand, so daß die
DNA Deletionen bestimmter Sequenzen aufweist und weiter dem Hinzufügen von
Fremd-DNA-Sequenzen entweder anstelle der Deletionen oder an Stellen,
die räumlich
von den Deletionen entfernt sind. Die übliche Methode ist, Insertionen
der Fremd-DNA in die Virussequenzen vorzunehmen, obwohl die Fremd-DNA auch am Ende
der DNA des Virus angehängt
werden könnte.
Ein Nutzen der Insertion der Fremdsequenzen wird dann erreicht,
wenn die Fremdsequenz ein Fremdprotein kodiert, das während der
Infektion mit dem Virus im Tier exprimiert wird. Ein Virus mit diesen
Merkmalen wird als ein Vektor bezeichnet, weil es ein lebender Vektor
wird, welcher das Fremdprotein in das Tier einbringen und dort exprimieren
wird. Im Grunde wird es ein ausgeklügeltes Verabreichungssystem
für das
Fremdprotein.
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Der
Stand der Technik für
diese Erfindung beruht zunächst
auf der Möglichkeit,
die DNA in den bakteriellen Plasmiden zu klonieren und zu analysieren.
Die für
den größten Teil
zur Verfügung stehenden
Techniken werden in Maniatis et al. (1) im Detail dargestellt. Diese
Veröffentlichung
stellt die aktuellen allgemeinen Techniken der rekombinanten DNA
dar.
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Die
Anwendung der Gentechnik auf Tier-Viren hat eine relativ kurze Historie
seit etwa 1980. Die ersten manipulierten Viren sind die kleinsten
gewesen – die
Papovaviren. Diese Viren enthalten 3.000–4.000 Basenpaare (base pairs,
bp) DNA in ihrem Genom. Ihre geringe Größe macht die Analyse ihrer
Genome relativ einfach und tatsächlich
sind die meisten, die studiert wurden (SV40, Polyoma, Rinderpapilloma)
vollständig
sequenziert worden. Weil diese Viruspartikeln klein sind und nicht
viel extra DNA verstauen können,
und weil ihre DNA dicht mit essentiellen Sequenzen (d.h. mit solchen,
die für
die Replikation erforderlich sind) bestückt ist, ist es nicht möglich gewesen,
diese Viren als lebende Vektoren für Fremdgen-Expression genetisch
zu manipulieren. Sie sind in der Gentechnik bislang nur als defekte
Replikons für
die Expression von Fremdgenen in Tierzellen in Kultur (in etwa analog
zu Plasmiden in bakteriellen Systemen) benutzt worden, oder in gemischten Populationen
von Virionen, wobei Wildtyp-Virus als Helfer für das Virus, in dem ein essentieller
Teil seiner DNA mit einem Fremdgen ersetzt wurde, wirkt. Die Studien
in Papovaviren haben das Konzept der lebenden Virusvektoren als
Verabreichungssysteme für
Wirtstiere nicht nahegelegt oder gelehrt.
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Die
nächstgrößten DNA-Tierviren
sind die Adenoviren. In diesen Viren gibt es eine geringe Menge nicht-essentieller
DNA, die durch Fremdsequenzen ersetzt werden kann. Anscheinend sind
die einzigen Fremdgene, die in Adenoviren exprimiert wurden, die
T-Antigen-Gene der Papovaviren (2, 3, 4, 5) und das Herpes-simplex-Virus-Thymidinkinase-Gen
(28). Es ist in Anbetracht dieses anfänglichen Erfolges möglich, sich die
Insertion anderer kleiner Fremdgene in Adenoviren vorzustellen.
Die Techniken, die bei Adenoviren benutzt wurden, lehren jedoch
nicht, wie die gleichen Ergebnisse mit Herpesviren erzielt werden
können.
Insbesondere identifizieren diese Ergebnisse nicht die nicht-essentiellen
Bereiche in Herpesviren, die für
die Insertion von Fremd-DNA geeignet sind, und sie lehren auch nicht,
wie die Expression der Fremdgene in Herpesviren zustandegebracht
werden kann, z.B. welche Promotorsignale und Terminationssignale
benutzt werden müssen.
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Eine
weitere Gruppe von Tierviren, die genetisch manipuliert wurde, ist
die Gruppe der Pockenviren. Ein Mitglied dieser Gruppe, Vaccinia,
ist Gegenstand von vielen Untersuchungen zur Fremdgen-Expression gewesen.
Pockenviren sind große,
DNA enthaltende Viren, die sich im Zytoplasma der infizierten Zellen
teilen. Sie weisen eine Struktur auf, die einzigartig unter den
Viren ist – sie
enthalten kein Capsid, das auf eikosaedrischer oder helicaler Symmetrie
basiert.
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Bei
den theoretischen Überlegungen
zu dem Ursprung der Viren sind die Pockenviren die wahrscheinlichsten
Kandidaten dafür,
von Bakterien-ähnlichen
Mikroorganismen durch Funktionsverlust und Degeneration abzustammen.
Teilweise bedingt durch diese Einzigartigkeit können die Fortschritte, die
bei der genetischen Manipulation der Pockenviren erzielt werden,
nicht unmittelbar auf andere Virus-Systeme, einschließlich der
Herpesviren, übertragen
werden. Rekombinante Konstrukte des Vaccinia-Virus sind in einer
Reihe von Laboratorien hergestellt worden, mit Expression folgender
insertierter Fremdgene: Herpes simplex-Virus-Thymidinkinase-Gen (6, 7), Hepatitis
B-Oberflächenantigen
(8, 9, 29), Herpes simplex-Virus-Glykoprotein
D-Gen (8, 29), Influenza Haemagglutinin-Gen (10, 11), Malaria-Antigen
Gen (12) und Vesikuläre
Stomatitis Glykoprotein G-Gen (13). Die allgemeinen Gesamtmerkmale
der Arbeiten mit rekombinanter Vaccinia-DNA sind ähnlich zu den
Techniken, die bei allen Viren angewandt werden, insbesondere im
Hinblick auf die in bezug genommenen Techniken (1). In Einzelheiten
jedoch stellen die Vaccinia-Techniken keine Lehre dar, wie Herpesviren
genetisch manipuliert werden können.
Vaccinia-DNA ist nicht infektiös,
daher muß der
Einbau der fremden DNA einen Infektions-/Transfektionsschritt umfassen,
der für
andere Viren nicht geeignet ist, und Vaccinia besitzt einzigartige
Stabilitätscharakteristiken,
die das Screening einfacher machen. Desweiteren sind die von Promotoren
in Vaccinia benutzten Signalsequenzen einzigartig und werden in
anderen Viren nicht funktionieren. Die Nützlichkeit von Vaccinia als
ein Impfstoff-Vektor ist fraglich, bedingt durch seine nahe Verwandtschaft
zu humanen Pocken und seine bekannte Eigenschaft, bei Menschen Krankheit
zu erregen. Die Anwendung wirtsspezifischer Herpesviren verspricht
eine bessere Lösung
für die
Vakzinierung von Tieren zu sein.
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Herpesviren
enthalten 100.000 bis 150.000 Basenpaaren an DNA als ihr genetisches
Material und es sind verschiedene Bereiche ihres Genoms identifiziert
worden, auf die für
die Replikation des Virus in vitro in Zellkulturen verzichtet werden
kann. Änderungen
in diesen Bereichen der DNA vermindern bekanntlich die Pathogenität des Virus
für eine
Tierspezies, d.h. attenuieren das Virus für diese Spezies. So macht zum
Beispiel die Inaktivierung des Thymidinkinase-Gens das humane Herpes
simplex-Virus nicht-pathogen (45) und Schweine-Pseudorabies-Virus
nicht-pathogen (46
und 47).
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Entfernung
eines Teiles des Wiederholungsbereiches (repeat region) nimmt humanem
Herpes simplex-Virus seinen krankheitserregenden Charakter (48 und
49). Ein Wiederholungsbereich ist im Marek Krankheits-Virus identifiziert
worden, das mit von Viren ausgelöstem
Krebs in Verbindung gebracht wird (50). Ein Bereich in Herpesvirus
saimiri ist ebenfalls mit Krebsauslösung in Zusammenhang gebracht
worden (51). Änderungen
in diesen Wiederholungsbereichen lehren jedoch nicht die Konstruktion
von attenuierten Pseudorabiesviren mit Deletionen in Wiederholungsbereichen.
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Das
Ausmaß der
Attenuierung eines Virus ist von Bedeutung für die Nützlichkeit des Virus als Vakzine. Deletionen,
die eine zu starke Attenuierung des Virus bewirken, werden zu einer
Vakzine führen,
die nicht in der Lage ist, eine ausreichende Immunantwort hervorzurufen.
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Die
Herpesviren sind dafür
bekannt, eine Vielzahl von latenten und wiederkehrenden Infektionen
beim Menschen und bei weiteren Wirbeltieren zu verursachen, und
man weiß,
daß sie
sogar einen Fungus und eine Auster infizieren. Unter den mit Herpesvirus-Infektionen
in Verbindung gebrachten Leiden sind Fieberbläschen, verursacht durch Herpes
simplex-Typ I, Herpes im Genitalbereich, verursacht durch Herpes
simplex-Typ 2, und Windpocken bei Kindern und Gürtelrose bei Erwachsenen, verursacht
durch eine Infektion mit Herpes zoster. Pseudorabiesvirus (PRV),
ein Klasse D-Herpesvirus, ist Verursacher der Aujesky'schen Krankheit,
einer akuten und oftmals fatalen Nervenerkrankung bei Haustieren
und wilden Tieren.
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Bei
den Herpesviren wurden vor dieser Offenbarung lediglich humanes
Herpes simplex und in beschränktem
Umfang Herpes saimiri aus Affen genetisch manipuliert, um fremde
DNA-Sequenzen aufzunehmen.
Die früheste
Arbeit zur genetischen Manipulation von Herpes simplex-Virus umfaßte das
Isolieren von temperatur-sensitiven Mutanten des Virus unter Verwendung
gereinigter DNA-Restriktionsfragmente (14). Diese Arbeit umfaßte nicht
das Klonieren der DNA-Fragmente in das Virusgenom. Die erste Verwendung
rekombinanter DNA zur Manipulation von Herpes simplex-Virus umfaßte das
Klonieren eines DNA-Stückes
aus dem L-S-Verbindungsabschnitt
in den Unique-Long-Bereich (unique long region), insbesondere in
das Thymidinkinase-Gen (15). Bei diesem Insert handelte es sich
nicht um ein Stück
Fremd-DNA, sondern es handelte sich um ein natürlich vorkommendes Herpesvirus-DNA-Stück, das
an einer anderen Stelle im Genom dupliziert war. Dieses DNA-Stück wurde
nicht genetisch manipuliert um irgendein Protein spezifisch zu exprimieren,
und damit lehrte dieses Dokument nicht, wie Protein in Herpesviren
exprimiert wird. Die Manipulation von Herpes simplex umfaßte anschließend die
Bildung von Deletionen im Virusgenom durch eine Kombination von
rekombinanter DNA und Thymidinkinase-Selektion. Der erste Schritt
lag in der Herstellung einer spezifischen Deletion des Thymidinkinase-Gens
(16). Der nächste
Schritt umfaßte
die Insertion des Thymidinkinase-Gens in das Genom an einer bestimmten
Stelle und dann wurden das Thymidinkinase-Gen und die flankierende
DNA an der neuen Stelle durch eine negative Selektion auf Thymidinkinase
deletiert (17). Auf dieser Weise ist das Herpes simplex-alpha-22-Gen
deletiert worden (17). In der neuesten Verfeinerung dieser Technik
wurde eine 15.000 bp DNA-Sequenz aus dem internen Wiederholungsbereich
von Herpes simplex-Virus deletiert (18).
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Die
Insertion von für
ein Protein kodierenden Genen in Primaten-Herpesviren hat sieben
Fälle umfaßt: die
Insertion von Herpes simplex-Glykoprotein C zurück in eine in der Natur vorkommende
Deletionsmutante dieses Gens in Herpes simplex-Virus (19); die Insertion
von Glykoprotein D von Herpes simplex-Typ-2 in Herpes simplex-Typ
1 (20), wiederum ohne Manipulation von Promotoren, da das Gen nicht
wirklich "fremd" ist; die Insertion
von Hepatitis B-Oberflächenantigen
in Herpes simplex-Virus unter Kontrolle des ICP4-Herpes simplex-Promotors (21) und
die Insertion von Rinderwachstumshormon in Herpes saimiri-Virus
mit einem SV40-Promotor, der in jenem System tatsächlich nicht
wirksam war (ein stromaufwärts
gelegener endogener Promotor diente zur Transkription des Gens)
(22). In zwei weiteren Fällen
wurden Fremdgene (Hühner-Ovalbumingen
und das Kern-Antigen von Epstein-Barr-Virus) in Herpes simplex-Virus
insertiert (30), und das Glykoprotein X des Pseudorabies-Virus wurde
in Herpes simplex-Virus insertiert (31).
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Diese
wenigen Fälle
von Deletion und Insertion von Genen in Herpesviren belegen, daß es möglich ist,
Herpesvirus-Genome durch rekombinante DNA-Techniken genetisch zu
manipulieren. Die Verfahren, die verwendet wurden, um Gene zu insertieren,
umfassen homologe Rekombination zwischen auf Plasmide klonierter
Virus-DNA und gereinigter, in die gleiche Tier-Zelle transfizierter
Virus-DNA. Dies wird insgesamt als die homologe Rekombinationstechnik
bezeichnet. Diese Technik ist mit geringen Modifikationen bei anderen
Herpesviren, die wir genetisch manipuliert haben, anpaßbar. Es
ist aus diesen früheren
Studien jedoch nicht offensichtlich, inwieweit die Position der
Deletion und der Stellen für
die Insertion der Fremdgene verallgemeinert werden kann. Des weiteren
ist es auch nicht offensichtlich, daß nicht-Primaten-Herpesviren
mit den gleichen Techniken behandelt werden können wie die Primaten-Herpesviren
und daß man
eine gezielte Methode für
die Deletion, Insertion und Expression von Fremdgenen etablieren
könnte.
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Infektiöses bovines
Rhinotracheitis-(IBR) Virus (infectious bovine rhinotracheitis virus),
ein alpha-Herpesvirus mit einem Klasse D-Genom ist ein bedeutender
Krankheitserreger bei Rindern. Es wurde mit Erkrankungen der Atemwege,
der Augen, der Fortpflanzungsorgane, des Zentralen Nervensystems,
des Gedärms, der
Neugeborenen und der Haut in Verbindung gebracht (37). Rinder sind
der normale Wirt des IBR-Virus, aber es infiziert ebenfalls Ziegen,
Schweine, Wasserbüffel,
Wildebeest, Nerz und Frettchen. Experimentelle Infektionen wurden
bei Mauleseln, Ziegen, Schweinen, Frettchen und Kaninchen hervorgerufen
(38).
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Herkömmliche
Vakzine mit modifiziertem lebenden Virus sind im breiten Rahmen
verwendet, um durch IBR hervorgerufene Krankheiten zu beherrschen.
Diese Vakzine-Viren können
jedoch zur Virulenz zurückkehren.
In letzter Zeit sind IBR-Vakzine mit getöteten Viren verwendet worden,
aber ihre Wirksamkeit scheint unwesentlich zu sein.
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IBR
ist auf der molekularen Ebene untersucht worden, wie in einem Reviewartikel
(39) beschrieben wurde. Eine Restriktionskarte des Genoms ist in
dieser Referenz vorhanden, die bei der genetischen Manipulation
des IBR nach den durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten
Methoden behilflich sein wird. Kein Beweis wurde bislang vorgelegt,
daß IBR
durch genetische Manipulation eine Deletion oder Insertion einer Fremd-DNA
erhielt.
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Das
Marek-Krankheits-Virus (Marek's
disease virus, MDV) verursacht Geflügellähmung, eine häufig vorkommende
lymphoproliferative Erkrankung bei Hühnern. Die Krankheit tritt
meistens bei jungen Hühnern im
Alter zwischen 2 und 5 Monaten auf. Die auffälligen klinischen Anzeichen
sind progressive Lähmung
einer oder mehrerer Extremitäten,
Koordinationsmängel
bedingt durch Lähmung
der Beine, Herabhängen
des Gliedes wegen Befall des Flügels
und eine Senkung der Position des Kopfes durch Befall der Nackenmuskulatur. In
akuten Fällen
kann ernste Depression auftreten. Bei stark krebsauslösenden Stämmen tritt
eine charakteristische Atrophie von Bursa und Thymus auf. Zusätzlich treten
Tumoren der Lymphdrüsen
auf, welche die Gonaden, Lungen, Leber, Milz, Niere und Thymus betreffen
können
(37).
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Sämtliche
Hühner
werden gegen MDV vakziniert, wenn sie ein Tag alt sind, um dem Huhn
einen lebenslänglichen
Schutz gegen MDV zu verschaffen. Bei einer Vakzinierungsmethode
für MDV
spielt die Verwendung von Truthahnherpesvirus (HVT) eine Rolle.
Es würde
von Vorteil sein, andere Antigene bei dieser Vakzinierung am ersten
Lebenstag mit einzubeziehen, aber Anstrengungen, Vakzine zu kombinieren,
waren bislang bedingt durch Kompetition und Immunsuppression zwischen
den Pathogenen nicht befriedigend. Die multivalenten Vakzine durch
genetische Manipulation nach der vorliegenden Erfindung sind ein
neuartiger Weg, um gleichzeitig gegen verschiedene unterschiedliche
Krankheitserreger zu vakzinieren.
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Eine
Restriktionskarte ist sowohl von MDV (43) als auch von HVT (34)
in der Literatur verfügbar.
Es gibt keinen Beweis dafür,
daß jemand
vor dieser Offenbarung mit Erfolg eine Deletion oder Insertion von Fremd-DNA
in MDV oder HVT durchgeführt
hat.
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Andere
Herpesviren die als zugänglich
für diese
Verfahren in Betracht gezogen werden, sind Katzen-Herpesvirus (feline
herpesvirus, FHV), Pferde-Herpesvirus (equine herpesvirus, EHV)
und Hunde-Herpesvirus (canine herpesvirus, CHV). Diese Krankheitserreger
verursachen Krankheit in jedem ihrer jeweiligen Wirte. Katzen-Herpesvirus
verursacht Katzenrhinotracheitis, eine akute Infektion der oberen
Luftwege, charakterisiert durch Fieber, ausgeprägtes Niesen, Ausscheidungen
aus Nase und Augen und Depression. Das Virus kann Geschwüre der Hornhaut
und Fehlgeburten verursachen. Nasengänge und Nasenmuschel zeigen
nekrotische Foci und die Tonsillen sind vergrößert und blutig. Pferde-Herpesvirus
verursacht Rhinopneumonitis, Fehlgeburten, Exantheme der Genitalien
und gelegentlich neurologische Erkrankung. Die akute Krankheit wird durch
Fieber, Anorexie und übermäßige, ernsthafte
Ausscheidung aus der Nase charakterisiert. Die neurologischen Symptome,
wenn vorhanden, bestehen aus Ataxie, Körperschwäche und Lähmung. Hunde-Herpesvirus verursacht
ernsthafte Krankheit bei Jungtieren, wobei die Todesrate 80% betragen
kann. Die Krankheit wird durch Viraemie, Anorexie, Krankheit der
Atemwege, Bauchschmerzen, Erbrechen und dauerhaftes Jaulen charakterisiert.
Im allgemeinen liegt kein Fieber vor. Die Hauptläsionen sind vereinzelte Nekrosen
und Blutungen in Nieren, Leber und Lungen.
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Die
Molekularbiologie der Katzen-, Pferde- und Hunde-Herpesviren steckt
noch in der Anfangsphase. Partielle Restriktionskarten sind für Pferde-Herpesvirus
verfügbar
und für
Katzen-Herpesvirus in mindestens einem Laboratorium in Bearbeitung. Über diese
Art von Genomanalyse hinaus ist ein Beweis für die Deletion oder Insertion
von Fremdgenen in diese Viren nicht verfügbar.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Anwendung von genetisch manipuliertem
Herpesvirus, um Tiere gegen Krankheit zu schützen. Es ist nicht naheliegend,
welche Deletionen in Herpesviren eine Attenuierung des Virus in
geeignetem Ausmaß hervorrufen
würden.
Sogar die Überprüfung der
in Betracht kommenden Vakzine in Tiermodellen, z.B. bei Mäusen, funktioniert
nicht als zuverlässiges
Modell, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Vakzine in der anvisierten
Tierspezies, wie z.B. dem Schwein, vorauszusagen.
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Auch
hierin offenbart ist eine Vakzine für Pseudorabies-Virus (Herpesvirus
suis, Suid Herpesvirus 1 oder Aujesky'scher Krankheits-Virus)-Krankheit bei
Schweinen. Schweine sind der natürliche
Wirt von Pseudorabies-Virus, wobei sich die Infektion bei älteren Tieren
gewöhnlich
nicht zeigt, insbesondere bei jüngeren Tieren
jedoch durch Fieber, Konvulsionen und Mortalität charakterisiert wird. Pseudorabies
infiziert auch Rinder, Schafe, Hunde, Katzen, Frettchen, Füchse und
Ratten (37) wobei die Infektion meistens tödlich endet. Dem Tod geht meistens
massiver Pruritus, Manie, Encephalitis, Lähmung und Koma voraus. Herkömmliche lebende
Vakzine sind zur Anwendung in Schweinen verfügbar, aber diese sind tödlich für die anderen
Tiere. Eine verbesserte Vakzine für Pseudorabies würde eine
zuverlässigere
Immunantwort in Schweinen hervorrufen, würde spezifisch attenuiert sein,
damit ein Rückverwandeln
zur Virulenz nicht mehr möglich
ist, und würde bei
anderen Wirten keine Krankheit hervorrufen.
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Pseudorabies-Virus,
ein Schweine-alpha-Herpesvirus, besitzt ein Genom der Klasse D (23);
das heißt es
enthält
zwei Kopien eines einzelnen Wiederholungsbereichs, eine gelegen
zwischen dem Unique-Long- und dem Unique-Short-DNA-Bereich und eine
bei dem Terminus des Unique-Short-Bereichs
(siehe 1). Herpes simplex-Virus ist ein alpha-Herpesvirus
mit einem Klasse E-Genom (23); d.h. es enthält zwei Kopien von jedem der
zwei Wiederholungsbereiche. Herpes saimiri ist ein gamma-Herpes-Virus
mit einem Klasse B-Genom; d.h. es enthält zahlreiche Wiederholungen
der gleichen Sequenz bei beiden Termini (23). Da die Genomstruktur
sich signifikant zwischen diesen unterschiedlichen Klassen von Herpesviren
unterscheidet, und da die unterschiedlichen Viren unterschiedliche
Zellen in ihren Wirten angreifen und unterschiedliche Krankheitszustände hervorrufen,
ist es in jedem Fall erforderlich festzustellen, welche spezifische
Bereiche entfernt werden können,
um zu attenuieren und welche Bereiche geändert werden können, um
Fremdgene zu exprimieren.
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Unter
Anwendung der Hilfsmittel der molekularen Biologie einschließlich der
Benutzung der rekombinante-DNA-Techniken hat man das Pseudorabies-Virus
studiert. BamHI-, KpnI- und BgIII-Restriktionskarten des Virusgenoms
sind veröffentlicht
worden (24, 27). DNA-Transfektions-Prozeduren
wurden angewandt, um Temperatur-empfindliche und Deletions-Mutanten des Virus
mittels der homologen Rekombinations-Verfahren zu isolieren (24).
Es gibt zwei Beispiele von Deletionen, die im Pseudorabies-Virus-Genom
vorgenommen wurden – eine
ist eine Thymidinkinase-Gen-Deletion (25), auch im Patent No. 4,514,497
mit der Bezeichnung "Modified
Live Pseudorabies Viruses" offenbart.
Dieses Patent lehrt lediglich Thymidinkinase-Deletionen und legt weder weitere attenuierende
Deletionen nahe, noch schlägt
es Insertion von Fremd-DNA-Sequenzen vor. Die andere Referenz betrifft
die Deletion einer kleinen DNA-Sequenz
um eine HindIII-Restriktionsstelle in dem Wiederholungsbereich (26)
worauf die Europäische
Patentschrift No. 0 141 458 basiert, veröffentlicht am 15. Mai 1985,
entsprechend der Europäischen
Patentanmeldung No. 84201474.8, angemeldet am 12. Oktober 1984.
Diese Patentanmeldung lehrt weder attenuierende Deletionen oder
schlägt
diese vor noch lehrt sie die Insertion von DNA-Sequenzen in Pseudorabiesvirus
oder schlägt
diese vor.
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Auch
hierin offenbart sind Deletionen, die im Pseudorabiesvirus-Genom
an bislang nicht offenbarten Stellen vorgenommen wurden, Fremd-DNA-Sequenzen,
die auch in das attenuierte Pseudorabiesvirus-Genom eingeführt und
als Proteine exprimiert wurden, und eine Vakzine, die dazu beiträgt, Pseudorabies
und andere Krankheiten des Schweins mit einem einzelnen Inokulum
vorzubeugen.
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Weitere
in dieser Beschreibung offenbarte relevante Pseudorabies-Literatur
betrifft die Anwesenheit von in der Natur vorkommenden Deletionen
im Genom von zwei Impfstämmen
der Pseudorabies-Viren (27). Diese Deletionen sind zumindestens
zum Teil verantwortlich für
den attenuierten Charakter dieser Vakzine, aber sie treten nicht
in eher wiederholten Sequenz auf und legen nicht nahe, das Pseudorabies-Virus
durch eine Deletion eines Teils einer Wiederholungssequenz zu attenuieren.
Solche in der Natur vorkommenden Deletionen stellen keine Offenbarung
von Methoden dar, um ausgehend von Wildtyp-Pseudorabies-Virus-DNA diese
Deletionen vorzunehmen und legen auch keine weitere Stellen nahe,
wo solche attenuierende Deletionen vorzunehmen sind. Es liegen keine
Beispiele von in der Natur vorkommenden Insertionen von Fremd-DNA in
Herpesviren vor.
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Der
natürliche
Wirt des Pseudorabies-Virus ist das Schwein, bei dem die Infektion
im allgemeinen nicht zu Tage tritt, aber durch Fieber, Konvulsionen
und Lähmung
gekennzeichnet sein kann. Pseudorabies-Virus infiziert ebenfalls
Rinder, Schafe, Hunde, Katzen, Füchse
und Nerze, wo die Infektion normalerweise zu dem Tod des Wirtes
fuhrt. Das überwiegende
sichtbare Merkmal der Pseudorabies-Virus-Infektion ist der massive Pruritus,
was im allgemeinen beim Wirt zu einer Verstümmelung des betroffenen Gebiets
führt.
Heftige Erregung, Anfalle und Lähmung,
insgesamt Symptome einer Encephalomyelitis, gehen dem Tod voraus,
wobei dieser meistens wenige Tage nach Beginn der klinischen Symptome
eintritt.
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Pseudorabies-Virus-Krankheit
in Schweinen stellt weltweit ein ernsthaftes Problem für Regierungsorgane
dar. In den Vereinigten Staaten dürfen Schweine aus infizierten
Herden nur an Schlachthäuser
verkauft werden. Mehrere Einzelstaaten haben getrennt durchgeführte Ausrottungsmaßnahmen
gegen Pseudorabies erlassen. Zur Zeit wird jedes Tier, das gegen
Pseudorabies-Virus-Krankheit geimpft wird, behandelt, als sei es mit
Pseudorabies-Virus infiziert und es wird den gleichen regulatorischen
Beschränkungen
unterworfen. Dies liegt im wesentlichen an dem Fehlen eines diagnostischen
Testverfahrens, um geimpfte von infizierten Tieren zu unterscheiden.
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Der
Trend in der Forschung und Entwicklung bei den traditionellen Vakzine-Herstellern
hat im allgemeinen Forschung betont, die zu Vakzinen führt, welche
auf Virus-Untereinheiten im statt auf lebenden Viren basiert. Dieser
Abkehr von lebenden Virus-Vakzinen liegt teilweise an dem Aspekt
der anerkannten Sicherheit der Untereinheits-Vakzine und der Unwahrscheinlichkeit,
daß diese
infektiöse
lebende Viren enthält.
Ein weiterer Grund, eine Untereinheits-Vakzine zu entwickeln, war
die Möglichkeit,
einen Diagnosetest zu entwickeln, der die Vakzine begleiten und
vakzinierte von infizierten Tieren unterscheiden würde, was
einen Ausweg aus der nach Anwendung anderer Vakzine auferlegten
regulatorischen Belastung darstellen würde.
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Vakzine
gegen Untereinheiten haben auch Grenzen. Sie enthalten im Vergleich
mit Vakzinen, die mit lebenden Viren hergestellt wurden, eine begrenzte
Zahl von Virus-Antigenen. Diese geringe Zahl der Antigene bewirkt
im geimpften Tier eine schwache Immunantwort von kurzer Dauer zu
wesentlich höheren
Kosten als bei einer Vakzinierung mit lebenden Viren. Das beschränkte Spektrum
der Antigene in der Untereinheits-Vakzine es jedoch möglich, vakzinierte
Schweine von mit dem Wildtyp-Virus infizierten Schweinen zu unterscheiden.
Die Möglichkeit,
vakzinierte von infizierten Schweinen zu unterscheiden, stellt eine
entscheidende Eigenschaft einer Pseudorabiesvakzine dar, da keiner
der bekannten Impfstoffe die infizierten Tiere davor schützt, mit
Wildtyp-Virus superinfiziert zu werden. Obwohl die infizierten Tiere
nach Superinfektion nicht krank werden, liegen starke Anhaltspunkte
vor, daß sie
Träger
des Wildtyp-Virus
werden und dieses Wildtyp-Virus auf andere Schweine übertragen
können.
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In
jedem Ausrottungsprogramm mit dem Ziel, das Pseudorabies-Virus auszurotten,
wäre eine
Vakzine mit Merkmalen, die es ermöglichen würden, vakzinierte Tiere von
mit Wildtyp-Virus infizierten Tieren zu unterscheiden, von Vorteil.
Die Untereinheits-Vakzine sind teuer und zeigen eine geringe Wirksamkeit,
aber ein mit diesem Vakzinetyp vakziniertes Tier wird lediglich
Antikörper
gegen das beschränkte
Spektrum der in der Vakzine vorhandenen Antigene produzieren. Es
ist durch Serumabnahme bei dem Schwein möglich, zu zeigen, daß das geimpfte
Tier lediglich Antikörper
gegen die in der Vakzine enthaltenen Antigene besitzt, während ein mit
dem Wildtyp-Virus infiziertes Tier Antikörper gegen einen weit größeres Spektrum
von Antigenen haben würde.
Eine Untereinheits-Vakzine, die auf diese Art benutzt wurde, um
geimpfte von mit Pseudorabies infizierten Tieren zu unterscheiden,
ist in der Europäischen
Patentanmeldung Nr. 8540074.4, am 4. September 1985 eingereicht,
am 27. November 1985 als Europäische
Offenlegungsschrift Nr. 0 162 738 mit der Bezeichnung "Production of Pseudorabies
Virus Subunit Vakzines" offengelegt,
offenbart. Diese offengelegte Patentanmeldung stellt keine Lehre
dar, um einen vergleichbaren diagnostischen Test in Verbindung mit
einer Vakzine mit lebendem Virus zu konstruieren oder anzuwenden
und legt dies auch nicht nahe. Eine Impfung von einem Tier mit einem
lebenden Virus, die zu einer von der Wildtyp-Infektion unterscheidbaren
Immunantwort führen
würde,
hätte als
weitere Vorteile die geringen Kosten und die hohe Wirksamkeit, die
Lebendvirus-Vakzine kennzeichnen.
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Deletionen
in Genen, die für
die Virusantigene kodieren, wurden bereits früher beschrieben. Bekannt sind
eine spontane Deletion in dem Glykoprotein C-Gen des Herpes simplex-Virus
(52), eine spontane Deletion in dem Glykoprotein A-Gen des Marekschen
Krankheits-Virus (53), eine spontane Deletion in dem Glykoprotein
A-Gen (auch Glykoprotein gI genannt) bei PRV (27, 55) und die Abwesenheit
oder stark verminderte Menge des Glykoproteins gIII in einigen PRV-Mutanten (54). All
diese Deletionen entstanden jedoch spontan in einem unkontrollierten
Prozeß.
Es ist deswegen nicht möglich
gewesen, Deletionen auf Teile in der DANN, die für bestimmte Antigene kodieren,
zu richten, um den Deletionsprozeß zu lenken und die Deletionen
auf solche Antigene zu richten, die als diagnostische Marker besonders
geeignet sind.
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Die
Anwesenheit oder Abwesenheit bestimmter Antigene in irgendeiner
infektiöser
Krankheit kann als diagnostischer Test für den Auslöser der infektiösen Krankheit
benutzt werden. Diese Anwesenheit oder Abwesenheit bildet die Grundlage
für sämtliche
immunologischen diagnostischen Teste, die sich lediglich in bezug
auf die Details ihres spezifischen immunologischen Ansatzes unterscheiden.
Veröffentlichungen,
die einschlägig
sind für
die vorliegende Erfindung, umfassen Wathan und Wathan (54), die
berichtet haben, daß entweder
das gI-Gen oder das gIII-Gen in PRV deletiert werden konnte und
den Vorschlag gemacht haben, das enthaltene Virus könne benutzt
werden, um geimpfte von infizierten Schweinen zu unterscheiden.
Sie beschrieben jedoch nicht die Methodologie die für die Erzeugung
der Vakzine erforderlich ist, sie demonstrierten nicht die Nützlichkeit
solcher Vakzine in serologischen Tests und sie bewiesen auch in
keinster Weise die Machbarkeit einer solchen Vakzine.
-
Van
Oirschot et al. (56) haben ein bestimmtes immunologisches Meßsystem
auf monoklonaler Grundlage für
PRV-gI verwendet, und sie haben gezeigt, daß es möglich ist, Schweine, die mit
in der Natur vorkommenden Vakzine-Stämmen inokuliert sind, bei denen
wenigstens ein Teil des gI-Gens fehlt, von Schweinen zu unterscheiden,
die mit Wildtyp-PRV infiziert sind. Dieser diagnostische Test kann
jedoch für
jede der verschiedenen Vakzine gegen PRV verwendet werden, die in
sowohl Europa als den Vereinigten Staaten benutzt werden, ohne zu
differenzieren, welche Vakzine benutzt wurde. Dies schränkt die
Nützlichkeit
dieses Diagnostikums ein, da die detektierbaren Vakzine unterschiedliche
Eigenschaften in bezug auf Biologie und Virulenz besitzen.
-
Der
Ansatz, zum Attenuieren eines Virus ein Gen zu deletieren, in Verbindung
mit einem Diagnostikum für
dieses Gen, stellt eine Vakzine zur Verfügung, die von jeder der zur
Zeit gebrauchten Vakzinen und von Wildtyp-PRV unterschieden werden
kann. Es ist von Bedeutung, in der Lage zu sein, eine neue, sicherere
Vakzine von den zur Zeit gebrauchten zu unterscheiden, weil Schweine,
welche die heutigen Vakzine erhalten, im Rahmen von Ausrottungsprogrammen
den gleichen Regelungen unterliegen wie Schweine, die mit Wildtyp-PRV
infiziert sind.
-
Antigene
der Wahl als diagnostischer Marker sollten die folgenden Merkmale
aufweisen: 1) die Antigene und ihre Gene sollten für die Produktion
des infektiösen
Virus in Gewebekultur nicht essentiell sein; und 2) das Antigen
sollte eine größere serologische
Antwort im Tier hervorrufen, aber bevorzugt kein wichtiges neutralisierendes
Antigen darstellen.
-
Auch
hierin offenbart ist somit die Fähigkeit,
Schweine-Pseudorabies-Virus zu attenuieren, um ein lebendes Virusvakzin
zu erzeugen, und die Fähigkeit
zu unterscheiden, ob ein Tier dieses Vakzin erhalten hat oder mit
Wildtyp-Pseudorabies-Virus infiziert worden ist.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein hybrides nicht-Primaten
Herpesvirus, welches DNA umfasst, einschließlich einer für die virale
Replikation des hybriden nicht-Primaten Herpesvirus essentiellen
Sequenz, von der mindestens ein Teil in einer Sequenz vorliegt,
die für
die Replikation eines in der Natur vorkommenden nicht-Primaten Herpesvirus
essentiell ist, und mindestens einer fremden DNA-Sequenz.
-
Sie
bezieht sich auch auf ein attenuiertes nicht-Primaten Herpesvirus,
welches DNA umfasst, einschließlich
einer für
die virale Replikation des attenuierten nicht-Primaten Herpesvirus
essentiellen Sequenz, von der mindestens ein Teil in einer Sequenz
vorliegt, die für
die Replikation eines in der Natur vorkommenden nicht-Primaten Herpesvirus
essentiell ist, von der mindestens ein Teil einer Wiederholungssequenz
deletiert wurde.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein attenuiertes hybrides
nicht-Primaten Herpesvirus. Das Virus umfaßt DNA, einschließlich einer
für die
virale Replikation des attenuierten, hybriden nicht-Primaten Herpesvirus
essentiellen Sequenz, von der mindestens ein Teil in einer Sequenz
vorliegt, die für
die Replikation eines in der Natur vorkommenden nicht-Primaten Herpesvirus
essentiell ist, und mindestens einer fremden DNA-Sequenz.
-
Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung in einem ersten Aspekt ein rekombinantes Truthahn Herpesvirus
zur Verfügung,
welches eine fremde DNA eingefügt
in eine nicht-essentielle
Region des viralen Genoms des Truthahn Herpesvirus umfaßt, die
in der Lage ist, in einer mit dem Truthahn Herpesvirus infizierten
Zelle exprimiert zu werden.
-
Bevorzugt
ist die fremde DNA in die BamHI 16 Region des viralen Genoms des
Truthahn Herpesvirus eingefügt.
-
Bevorzugt
ist die fremde DNA in die XhoI Schnittstelle der BamHI 16 Region
des viralen Genoms des Truthahn Herpesvirus eingefügt.
-
Die
fremde DNA kann für
ein Polypeptid kodieren. Das Polypeptid kann antigen sein. Das Polypeptid kann
E. coli beta-Galaktosidase sein.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Vakzin
bereit, das eine effektive immunisierende Menge eines rekombinanten
Truthahn Herpesvirus aus dem ersten Aspekt und einen geeigneten
Träger
umfasst.
-
Auch
offenbart sind attenuierte Pseudorabiesviren, die DNA umfassen,
einschließlich
einer für
die Replikation des attenuierten Virus essentiellen Sequenz, von
der mindestens ein Teil in einer Sequenz vorliegt, die für die Replikation
eines in der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus essentiell ist,
und mindestens einer für
die Expression in einem Wirt angepaßten fremden DNA-Sequenz, die für eine Aminosäuresequenz
kodiert, die in dem Wirt antigen wirkt.
-
Vakzine,
die eine effektive immunisierende Menge eines hierin offenbarten
Virus und einen geeigneten Träger
umfassen, sind nützlich
zur Immunisierung von Tieren gegen Pseudorabiesvirus-Erkrankung.
Multivalente Vakzine, die auch eine immunisierende Menge eines hierin
offenbarten Virus und einen geeigneten Träger umfassen, sind nützlich zur
Immunisierung von Tieren gegen Pseudorabiesvirus-Erkrankung und
mindestens ein weiteres Pathogen.
-
Hierin
auch offenbart sind Verfahren zur Herstellung attenuierter Pseudorabiesviren,
die mindestens eine fremde DNA-Sequenz einschließen, und Verfahren zur Immunisierung
von Tieren mit diese Viren umfassenden Vakzinen.
-
Hierin
auch offenbart ist ein isoliertes Nukleinsäuremolekül, das für Schweine Rotavirus-Glykoprotein kodiert
und ein isoliertes Nukleinsäuremolekül, das für Schweine
Parvovirus B Capsid-Protein kodiert.
-
Auch
offenbart sind attenuierte Pseudorabiesviren, die DNA umfassen,
die eine für
die Replikation des attenuierten Pseudorabiesvirus essentielle Sequenz
einschließt,
von der mindestens ein Teil in einer Sequenz vorliegt, die für die Replikation
eines in der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus essentiell ist.
Diese DNA kodiert in einem mit dem attenuierten Pseudorabiesvirus
infizieren Tier für
mRNAs, die in antigene Pseudorabiesvirus-Genprodukte translatiert werden, welche
in dem infizieren Tier eine Immunantwort hervorrufen, die unterscheidbar
von der Immunantwort ist, die in einem von einem in der Natur vorkommenden
Pseudorabiesvirus infizierten Tier hervorgerufen wird.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
FIGUREN
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1 Details
des Wildtvp Iowa S-62 A Stammes
- A. Diagramm
der DNA im PRV-Genom mit Darstellung des Unique-Long-Bereichs (UL), des
Unique-Short-Bereichs (US), des internen Wiederholungsbereichs (IR)
und des terminalen Wiederholungsbereichs (TR).
- B. BamHI Restriktionsenzymkarte von PRV. Fragmente sind nach
abnehmender Größe numeriert.
-
2 Details
der S-PRV-004-Konstruktion und Daten der Karte
- A.
Detaillierte Karte von BamHI #8' und
#8. Die Position des internen Wiederholungsbereichs (IR) ist gezeigt.
- B. Detaillierte Karte des BamHI #8'-TK-8-Fragments, das zum Schluß im Rekombinantvirus
vorhanden war.
- C. Diagramm des S-PRV-004 DNA-Genoms mit Darstellung der Position
des HSV-1-TK-Gens,
eingefügt
in den Verbindungsbereich zwischen den UL- und IR-Bereichen.
Zeichenerklärung der
Restriktionsenzyme: B = BamHI; K = KpnI; N = NdeI; P = PvuII; S
= StuI.
-
3 Details
der S-PRV-005-Konstruktion und Daten der Karte.
- A.
Detaillierte Spaltungskarte von BamHI #5. Das HSV-1 TK-Gen fusioniert
mit dem HSV-1 ICP4-Promotor ist auf einem PvuII-Fragment dargestellt.
- B. Detaillierte Karte von BamHI #5 nach Insertion des TK-Gen-Konstrukts.
- C. Diagramm des S-PRV-005-DNA-Genoms mit Darstellung der Position
des TK-Gens, eingefügt
in beiden Kopien von BamHI #5 im Wiederholungsbereich des Genoms
und die Erzeugung neuer Deletionen.
Zeichenerklärung der
Restriktionsenzyme: B = BamHI; H = HindIII; Hp = HpaI; K = KpnI;
P = PvuII; X = XbaI.
-
4 Konstruktion
des in S-PRV-010 verwendeten Fremd-DNA-Inserts.
- A.
Diagramm des relevanten Abschnitts von pJF751, enthaltend das lacZ
(beta-Galactosidase)-Gen.
Die Position des TAA-Terminierungscodons für das Polypeptid ist angegeben.
- B. Diagramm der Promotor-Sequenz aus dem HSV-1-TK-Gen.
- C. Diagramm des RsaI-Fragments des TK-Gens, jetzt mit BamHI-modifizierten
Enden.
- D. Diagramm des entstandenen Plasmids, enthaltend das lacZ-Gen
fusioniert mit dem HSV-1 TK-Promotor.
Zeichenerklärung der
Restriktionsenzyme: B = BamHI; Ba = BalI; Bc = BclI; Bg = BglII;
H = HindIII; Ha = HaeIII; N = NdeI; R = RsaI; X = XbaI.
-
5 Details
der S-PRV-010-Konstruktion und Daten der Karte.
- A.
Detaillierte Karte von BamHI #5. Das lacZ-Gen (beta-Galactosidase)
fusioniert mit dem HSV-1 TK-Promotor ist auf einem XbaI-Fragment
dargestellt (siehe 4). Die Position der Deletion
in S-PRV-002 ist dargestellt.
- B. Detaillierte Karte von BamHI #5 nach der Insertion des lacZ-Genkonstrukts.
- C. Diagramm der DNA des S-PRV-010-Genoms mit Darstellung der
Position des lacZ-Gens in beiden Kopien von BamHI #5 in dem Wiederholungsbereich
des Genoms.
Zeichenerklärung
der Restriktionsenzyme: B = BamHI; Bc = BclI; H = HindIII; Hp =
HpaI; K = KpnI; N = NdeI; X = XbaI.
-
6 Details
der S-PRV-007 Konstruktion und Daten der Karte.
- A.
Detaillierte Karte von BamHI #5 aus S-PRV-005.
- B. Detaillierte Karte von BamHI #5 nach der Substitution des
TK-Gens gegen das Schweinerotavirus gp38-Gen.
- C. Diagramm des S-PRV-007 DNA-Genoms mit Darstellung des gp38-Gens,
eingefügt
in beide Kopien von BamHI #5 in den Wiederholungs bereichen des
Genoms.
Zeichenerklärung
der Restriktionsenzyme: B = BamHI; H = HindIII; K = KpnI.
-
7 Konstruktion
des in S-PRV-007 verwendeten Fremd-DNA-Inserts
-
8 Details
der S-PRV-012-Konstruktion und Daten der Karte.
- A.
Detaillierte Karte von PRV, sich erstreckend von BamHI #10 bis BamHI
#7.
- B. Detaillierte Karte von PRV, sich erstreckend von BamHI #10
bis BamHI #7 nach der Insertion des TK-Gens in das rekombinante
Virus;
- C. Diagramm des S-PRV-012-DNA-Genoms mit Darstellung der Position
des TK-Gens, eingefügt
in den gpX-Bereich und der Erzeugung einer Deletion, die den größten Teil
des kodierenden Bereiches des gpX-Gens entfernt und das Virus unfähig macht,
das gpX-Polypeptid zu synthetisieren.
Zeichenerklärung der
Restriktionsenzyme: B = BamHI; K = KpnI; N = NdeI; P = PvuII; Ps
= PstI; S = StuI.
-
9 Details
der S-PRV-013-. S-PRV-014- und S-PRV-016-Konstruktion und Daten
der Karte.
- A. Detaillierte Karte von PRV, sich
erstreckend von BamHI #10 bis BamHI #7.
- B. Detaillierte Karte von PRV, sich erstreckend von BamHI #10
bis BamHI #7 nach der Insertion des lacZ-Gens in das rekombinante
Virus.
- C. Diagramm des S-PRV-013-DNA-Genoms mit Darstellung der Position
des lacZ-Gens, eingefügt
in den gpX-Bereich und der Erzeugung einer Deletion, die den größten Teil
des kodierenden Bereichs des gpX-Gens entfernte und das Virus unfähig machte,
das Polypeptid gpX zu synthetisieren. Weitere Deletionen im TK-Bereich und in den
Wiederholungsbereichen sind mit ()
markiert.
- D. Diagramm des S-PRV-014-DNA-Genoms mit Darstellung der Position
des lac2-Gens, eingefügt
in den gpX-Bereich und der Erzeugung einer Deletion, die den größten Teil
des kodierenden Bereichs des gpX-Gens entfernte und das Virus unfähig machte,
das Polypeptid gpX zu synthetisieren. Es gibt keine weitere Deletionen
in diesem Virus.
- E. Diagramm des S-PRV-016-DNA-Genoms mit Darstellung der Position
des lacZ-Gens, eingefügt
in den gpX-Bereich und der Erzeugung einer Deletion, die den größten Teil
des kodierenden Bereichs des gpX-Gens entfernte und das Virus unfähig machte,
das Polypeptid gpX zu synthetisieren. Weitere Deletionen im Wiederholungsbereich
sind mit ()
markiert.
Zeichenerklärung
der Restriktionsenzyme: B = BamHI; Ba = BalI; K – KpnI; N = NdeI; Ps = PstI;
S = StuI.
-
10A und 10B Schweinerotavirus-gp38
Gensequenz in pSY565.
-
11A und 11B Schweineparvovirus-B
Gensequenz in pSY875
-
12 Schweineparvovirus-B
Gen-Konstruktion mit Signalsequenz
- A. pSY864,
welches das B-Gen von AccI bei Nucleotid #391 bis zur RsaI-Stelle
bei Nucleotid #2051 enthält, kloniert
zwischen der BamHI-Stelle in BamHI #10 und der NdeI-Stelle in BamHI
#7.
- B. pSY957, welches das SalI-Fragment von pSY864 enthält, kloniert
in einen Polylinker in pSP65, so daß die XbaI-Stellen den Insert
flankieren.
Zeichenerklärung:
pSP = E. coli-Plasmid; PRV = Pseudorabies-Virus-DNA; PPV = Schweineparvovirus-DNA (porcine
parvovirus DNA); Pv = PvuII; RV = EcoRV; Ps = PstI; B = BamHI; A
= AccI; R = RsaI; N = NdeI; Sa = SalI; Sm = SmaI; S = StuI; X =
XbaI; gpX pro = Glykoprotein X-Promotor; gpX pA = Glykoprotein X
Polyadenylierungssignal-Sequenzen.
-
13 Details
der S-PRV-020-Konstruktion und Daten der Karte.
- A.
Detaillierte Karte von PRV, sich erstreckend von BamHI #10 bis BamHI
#7 mit Darstellung des Parvovirus B-Gens, das das gpX-Gen ersetzen
wird.
- B. Detaillierte Spaltungskarte von PRV von BamHI #10 bis BamHI
#7 nach der Insertion des Schweineparvovirus B-Gens anstelle des
gpX-Gens.
- C. Diagramm des S-PRV-020-Genoms mit Darstellung des Schweineparvovirus
B-Gens, eingefügt in den gpX-Bereich
von PRV.
Zeichenerklärung
der Restriktionsenzyme: B = BamHI; Ps = PstI; Sa = SalI; N = NdeI;
S = StuI; A = AccI; R = RsaI.
-
14 Details der S-PRV-025-Konstruktion und Daten
der Karte
- A. Bereich des Ausgangsvirus S-PRV-002
mit Darstellung des BamHI #5 Fragments. Das Parvovirus B-Gen XbaI-Fragment
aus pSY957 ist schematisch darunter angegeben mit Darstellung wie
es durch direkte Ligierung in die XbaI-Stelle eingefügt werden
wird.
- B. Bereich von BamHI #5 nach Insertion des Parvovirus B-Gens.
- C. Position des Parvovirus B-Gens, eingefügt in beide Kopien des Wiederholungsbereichs
in S-PRV-025.
Zeichenerklärung: B = BamHI; H = HindIII;
X = XbaI; S = SalI; pA = Glykoprotein X Polyadenylierungssignal-Sequenz;
UL = Unique-Long-Bereich; US = Unique-Short-Bereich; IR = interner Wiederholungsbereich;
TR = terminaler Wiederholungsbereich.
-
15 Details der S-PRV-029-Konstruktion und Daten
der Karte
- A. Detaillierte Karte von PRV, sich
von BamHI #10 bis BamHI #7 erstreckend mit Darstellung des lacZ-Gens,
das das gpX-Gen ersetzen wird.
- B. Detaillierte Karte von PRV, sich erstreckend von BamHI #8' bis BamHI #8 bei
der Verbindung des Unique-Long-Bereichs und des internen Wiederholungsbereichs
(IR). Das lacZ-Gen wird als ein SalI-Fragment die DNA zwischen den
die Verbindung umklammernden StuI-Stellen ersetzen.
- C. Diagramm des S-PRV-029-Genoms mit Darstellung der Positionen
der lacZ-Gene in
dem gpX-Bereich und des Verbindungsbereichs.
Zeichenerklärung der
Restriktionsenzyme: B = BamHI; Ps = PstI; Sa – SalI; N = NdeI; S = StuI;
Ba = BalI; K = KpnI.
-
16 Restriktionskarte von deletiertem S-IBR-002-EcoRI
B-Fragment und EcoRI F-Fragment.
Eine
800 bp große,
die EcoRV- und BgUI-Restriktionsstellen umfassende Deletion wurde
in beiden Wiederholungsfragmenten kartiert.
-
17 Konstruktion des rekombinanten S-IBR-004-Virus.
S-IBR-004
ist ein rekombinantes IBR-Virus, das ein eingefügtes Fremdgen (NEO) unter der
Kontrolle des PRV-gpX-Promotors trägt. Eine neue XbaI-Schnittstelle
wurde bei dem Small-Unique-Bereich erzeugt und die ursprüngliche
SacI-Stelle wurde deletiert.
-
18 Konstruktion des rekombinanten S-IBR-008-Virus.
S-IBR-008
ist ein rekombinantes IBR-Virus, bei dem ein Rinder-Rota-Glykoprotein-Gen
und der Plasmidvektor in die XbaI-Stelle in dem Unique-Long-Bereich
eingefügt
ist. Eine ortsspezifische Deletion wurde durch den Verlust des NEO-Gens
im Small-Unique-Bereich bei der [SacI]-Schnittstelle erzeugt.
-
19 Details der HVT-Konstruktion und Daten der
Karte
- A. BamHI Restriktionsfragmentkarte von
HVT. Fragmente sind nach abnehmender Größe numeriert; Buchstaben bezeichnen
kleine Fragmente, deren relative Größe nicht bestimmt worden ist.
- B. BamHI #16-Fragment mit Darstellung der Position der beta-Galactosidase-Gen-Insertion in S-HVT-001.
- C. BamHI #19-Fragment mit Darstellung der beta-Galactosidase-Gen-Insertion.
Zeichenerklärung: B
= BamHI; X = XhoI; H = HindIII; P = PstI; S = SalI; N = NdeI; R
= EcoRI.
-
20 Western-Blot der in das Medium der mit PRV
infizierten Zellen abgegebenen Proteine, mit Darstellung der Abwesenheit
von gpX in S-PRV-012 und S-PRV-013, demgegenüber der Anwesenheit im Wildtyp PRV-000.
Spuren: (A) Molekulargewichtsmarker, (B) nicht infizierte Vero-Zellen,
(C) Wildtyp-PRV, (D) S-PRV-012, (E) S-PRV-013.
-
21 Diagnostischer Test auf die Anwesenheit von
Antikörpern
gegen gpX im Serum eines an Tag 0 mit S-PRV-013 geimpften Schweines,
bei dem an Tag 28 mit Wildtyp-Pseudorabies-Virus eine Kontrollinfektion
gesetzt wurde.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein hybrides nicht-Primaten
Herpesvirus, welches DNA umfaßt,
einschließend
eine für
die virale Replikation des hybriden nicht-Primaten Herpesvirus essentielle
Sequenz, von der mindestens ein Teil in einer Sequenz vorliegt,
die essentiell für
die Replikation eines in der Natur vorkommenden nicht-Primaten Herpesvirus
ist und mindestens eine fremde DNA-Sequenz. Die für die virale Replikation
des hybriden nicht-Primaten
Herpesvirus essentielle Sequenz kann synthetisch sein oder von einem
in der Natur vorkommenden nicht-Primaten Herpesvirus stammen.
-
Die
Fremd-DNA-Sequenz kann für
die Expression in einem Wirt angepaßt werden und für eine Aminosäuresequenz
kodieren. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird die Fremd-DNA-Sequenz
zur Expression mittels eines Herpesvirus-Promotors angepaßt. Der
Herpesvirus-Promotor
kann ein stromaufwärts
gelegener endogener Herpesvirus-Promotor oder ein stromaufwärts gelegener
eingefügter
Herpesvirus-Promotor sein. Beispiele solcher Herpesvirus-Promotoren umfassen,
ohne sich darauf zu beschränken,
den Herpes simplex-Typ ICP4 Protein-Promotor, den Herpes simplex-Typ 1 Thymidinkinase-Promotor,
den Pseudorabies-Thymidinkinase-Promotor,
den Pseudorabies-Immediate Early Gen-Promotor, den Pseudorabies-Glykoprotein X-Promotor
oder den Pseudorabies-Glykoprotein 92-Promotor.
-
Die
durch die Fremd-DNA-Sequenz kodierte Aminosäuresequenz kann ein Polypeptid
sein. Des weiteren kann das Polypeptid ein Protein sein. In einer
Ausführungsform
der Erfindung weist das Protein, wenn es im Wirt exprimiert wird,
antigene Eigenschaften auf. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Protein Schweinerotavirus-Glykoprotein 38.
In noch einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Protein Rinderrotavirus-Glykoprotein 38. In
noch einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Protein Schweineparvovirus B-Capsidprotein.
-
Auch
hierin offenbart ist ein hybrides nicht-Primaten Herpesvirus, welches
DNA umfasst, von der mindestens ein Teil in einer Sequenz vorliegt,
die essentiell für
die Replikation eines in der Natur vorkommenden alpha-Herpesvirus
ist. Das alpha-Herpesvirus kann ein Pseudorabiesvirus, infektiöses Rinderrhinotracheitisvirus,
Pferdeherpesvirus I, Katzenherpesvirus I oder Hundeherpesvirus I
sein. Zusätzlich
kann das alpha-Herpesvirus ein Klasse D-Herpesvirus sein. Das Klasse
D-Herpesvirus kann Pseudorabiesvirus, infektiöses Rinderrhinotracheitisvirus,
Pferdeherpesvirus I, Katzenherpesvirus I oder Hundeherpesvirus I
sein. Ein hierin offenbartes alpha-Herpesvirus ist ein infektiöses Rinderrhinotracheitis-Virus,
und die fremde DNA kodiert für
das Escherichia coli-Neomycinresistenz-Gen. Diese Fremd-DNA-Sequenz
kann auch unter der Kontrolle eines eingefügten Pseudorabiesvirus-Glykoprotein
X-Promotors stehen. Ein solches Virus ist konstruiert worden, es wurde
mit S-IBR-004 bezeichnet und bei der American Type Culture Collection
(ATCC), Rockville, Maryland unter der Hinterlegungsnummer VR 2134
hinterlegt.
-
Ein
weiteres hierin offenbartes alpha-Herpesvirus ist ein infektiöses Rinderrhinotracheitis-Virus
mit einer Deletion in der Unique-Short-Sequenz. Des weiteren kann
die Fremd-DNA-Sequenz für
das Rinderrotavirus-Glykoprotein 38-Gen kodieren. Dieses Virus,
mit S-IBR-008 bezeichnet, ist konstruiert worden, und es wurde bei
der ATCC unter der Hinterlegungsnummer VR 2141 hinterlegt.
-
Das
erfindungsgemäße rekombinante
Herpesvirus wird DNA umfassen, von der mindestens ein Teil in einer
Sequenz vorliegt, die für
die Replikation einer in der Natur vorkommenden gamma-Herpesvirus, Truthahn-Herpesvirus,
essentiell ist. Damit ist der das gamma-Herpesvirus ein Klasse E-Herpesvirus,
Truthahn-Herpesvirus.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein attenuiertes nicht-Primaten
Herpesvirus, welches DNA umfaßt, einschließend eine
Sequenz, die für
die virale Replikation des attenuierten nicht-Primaten Herpesvirus
essentiell ist, vor der mindestens ein Teil in einer Sequenz vorliegt,
die essentiell für
die Replikation eines in der Natur vorkommenden nicht-Primaten Herpesvirus
ist, aus der mindestens ein Teil einer Wiederholungssequenz deletiert
wurde. Die für
die virale Replikation des attenuierten nicht-Primaten Herpesvirus
essentielle Sequenz kann von einem in der Natur vorkommenden nicht-Primaten
Herpesvirus abgeleitet sein.
-
Der
deletierte Teil der Wiederholungssequenz kann einen anderen Teil
einer Wiederholungssequenz als einen Verbindungsbereich (junction
region) umfassen oder kann einen Verbindungsbereich umfassen. Zusätzlich kann
der deletierte Teil der Wiederholungssequenz eine nicht-essentielle
Sequenz von einer oder beiden Wiederholungssequenzen umfassen. Des
Weiteren kann mindestens ein Teil der essentiellen Sequenz eines
Wiederholungsbereichs deletiert werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung kann ein gesamter Wiederholungsbereich deletiert werden.
Außerdem
kann eine nicht in einem Wiederholungsbereich gelegene Sequenz zusätzlich deletiert
werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist die nicht in einem Wiederholungsbereich gelegene
deletierte Sequenz mindestens ein Teil eines Gens.
-
Auch
hierin offenbart ist ein attenuiertes nicht-Primaten Herpesvirus,
welches DNA umfasst, von der mindestens ein Teil in einer Sequenz
vorliegt, die essentiell für
die Replikation eines in der Natur vorkommenden alpha-Herpesvirus
ist. Das alpha-Herpesvirus kann ein Pseudorabies-Virus, infektiöses Bovines
Rhinotracheitis-Virus, Pferde-Herpesvirus I, Katzen-Herpesvirus
I oder Hunde-Herpesvirus
I sein. Zusätzlich
kann das alpha-Herpesvirus ein Klasse D-Herpesvirus sein. Das Klasse
D-Herpesvirus kann ein Pseudorabies-Virus, infektiöses Bovines
Rhinotracheitis-Virus, Pferde-Herpesvirus I, Katzen-Herpesvirus
I oder Hunde-Herpesvirus I sein. Ein alpha-Herpesvirus ist ein infektiöses Bovines
Rhinotracheitis-Virus. Ein weiteres hierin offenbartes attenuiertes
nicht-Primaten Herpesvirus
umfasst ein infektiöses
Bovines Rhinotracheitis-Virus, bei dem mindestens ein Teil beider
Wiederholungssequenzen deletiert wurde. Dieses Virus wurde hergestellt,
als S-IBR-002 bezeichnet
und bei der ATCC unter Zugangsnummer VR 2140 hinterlegt.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein attenuiertes hybrides nicht-Primaten
Herpesvirus, DNA umfassend, die eine Sequenz einschließt, die
essentiell für
die virale Replikation des attenuierten, hybriden nicht-Primaten
Herpesvirus ist, von der mindestens ein Teil in einer Sequenz vorliegt,
die essentiell für
die Replikation eines in der Natur vorkommenden nicht-Primaten Herpesvirus
ist, und mindestens eine fremde DNA-Sequenz. Die für die virale
Replikation des attenuierten hybriden nicht-Primaten Virus essentielle
Sequenz kann von einem in der Natur vorkommenden nicht-Primaten Virus abgeleitet
sein. Weiterhin kann mindestens ein Teil einer Wiederholungssequenz
des attenuierten hybriden nicht-Primaten Herpesvirus deletiert sein.
-
Die
Fremd-DNA-Sequenz kann zur Expression in einem Wirt angepaßt sein
und für
eine Aminosäuresequenz
kodieren. Zusätzlich
kann die Fremd-DNA-Sequenz zur Expression durch einen Herpesvirus-Promotor
angepaßt
sein. Der Herpesvirus-Promotor kann ein stromaufwärts gelegener
endogener Promotor oder ein stromaufwärts gelegener eingefügter Herpesvirus-Promotor sein.
-
Der
Herpesvirus-Promotor kann der Herpes simpIex-Typ ICP4 Protein-Promotor,
der Herpes simplex Typ I-Thymidinkinase-Promotor, der Pseudorabies
Immediate early-Gen-Promotor, der Pseudorabies Glykoprotein X-Promotor
oder der Pseudorabies Glykoprotein 92-Promotor sein.
-
Die
von der Fremd-DNA-Sequenz kodierte Aminosäuresequenz kann ein Polypeptid
sein. Des weiteren kann das Polypeptid ein Protein sein. Weiter
kann das Protein, wenn es in einem Wirt exprimiert wird, antigen
sein. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Protein Schweine-Rotavirus Glykoprotein 38. In einer
weiteren Ausführungsform
ist das Protein Rinder-Rotavirus Glykoprotein 38. In einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung ist das Protein Schweine-Parvovirus B-Capsidprotein.
-
Das
hierin offenbarte attenuierte hybride nicht-Primaten Herpesvirus
kann DNA umfassen, von der mindestens ein Teil in einer Sequenz
vorliegt, die essentiell für
die Replikation eines in der Natur vorkommenden alpha-Herpesvirus
ist. Das alpha-Herpesvirus kann ein Pseudorabies-Virus, infektiöses Bovines
Rhinotracheitis-Virus, Pferde-Herpesvirus I, Katzen-Herpesvirus
I oder Hunde-Herpesvirus
I sein. Zusätzlich
kann das alpha-Herpesvirus ein Klasse D-Herpesvirus sein. Das Klasse
D-Herpesvirus kann ein Pseudorabies-Virus, infektiöses Bovines
Rhinotracheitis-Virus, Pferde-Herpesvirus I, Katzen-Herpesvirus
I oder Hunde-Herpesvirus I sein.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein attenuiertes hybrides nicht-Primaten
Herpesvirus, DNA umfassend, von der mindestens ein Teil in einer
Sequenz vorliegt, die essentiell für die Replikation eines in
der Natur vorkommenden gamma-Herpesvirus, Truthahn-Herpesvirus,
ist. Hierin auch offenbart ist das gamma-Herpesvirus Marek Krankheits-Virus.
Hierin auch offenbart ist, dass das gamma-Herpesvirus ein Klasse
E-Herpesvirus ist, z.B. ein Marek Krankheits-Virus oder Truthahn-Herpesvirus.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch eine Vakzine bereit, die eine
wirksame, immunisierende Menge eines rekombinanten Truthahn-Herpesvirus
der vorliegenden Erfindung und einen geeigneten Träger, d.h.
ein physiologisch ausbalanciertes Kulturmedium, das stabilisierende
Mittel enthält,
umfaßt.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine multivalente Vakzine, die nützlich ist,
um ein Tier gegen mindestens einen Krankheitserreger zu immunisieren.
Diese Vakzine umfaßt
eine wirksame immunisierende Menge eines hybriden nicht-Primaten
Herpesvirus der vorliegenden Erfindung und einen geeigneten Träger, wobei das
Virus eine Fremd-DNA-Sequenz enthält, die für ein Protein kodiert, das,
wenn es im Wirt exprimiert wird, antigen ist.
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Weiter
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Vakzine, die nützlich ist,
um ein Tier gegen eine Herpesvirus-Erkrankung zu immunisieren, und
die eine wirksame immunisierende Menge eines durch die Erfindung
bereitgestellten attenuierten nicht-Primaten Herpesvirus und einen
geeigneten Träger
umfaßt.
Die Erfindung bezieht sich auf eine weitere Vakzine, um ein Tier
gegen eine Herpesvirus-Erkrankung zu immunisieren. Diese Vakzine
umfaßt
eine wirksame immunisierende Menge eines erfindungsgemäßen attenuieren
hybriden nicht-Primaten Herpesvirus und einen geeigneten Träger.
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Darüber hinaus
bezieht sich die Erfindung auf eine multivalente Vakzine, die nützlich für die Immunisierung
eines Tieres gegen wenigstens einen Krankheitserreger ist. Diese
Vakzine umfaßt
eine wirksame immunisierende Menge eines attenuierten hybriden nicht-Primaten
Herpesvirus und einen geeigneten Träger, wobei das Virus für wenigstens
eine Fremd-DNA-Sequenz enthält,
die für
ein Protein kodiert, welches, wenn es im Wirt exprimiert wird, antigen
ist.
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Des
erfindungsgemäße rekombinante
Herpesvirus kann in Verfahren verwendet werden, Tiere gegen Herpesvirus-Krankheiten
zu immunisieren, und in Verfahren, ein Tier gegen wenigstens einen
Krankheitserreger zu immunisieren. Diese Verfahren umfassen die
Verabreichung einer geeigneten Dosis einer erfindungsgemäßen Vakzine
an das Tier. Die Tiere, die immunisiert werden können, schließen Schweine,
Rinder, Schafe, Ziegen, Hunde und Katzen ein, ohne auf diese beschränkt zu sein.
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Die
Vakzine kann intramuskulär,
subcutan, intraperitoneal oder intravenös injiziert werden. Die Vakzine kann
ebenfalls intranasal oder oral verabreicht werden.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf Verfahren, um die hybriden, nicht-Primat-Herpesviren
zu identifizieren, bei denen die Fremd-DNA-Sequenz im Virus nachgewiesen
wird, die Anwesenheit des exprimierten Polypeptids im Wirtstier
oder in der Wirtszelle nachgewiesen wird und/oder die Anwesenheit
des exprimierten Proteins im Wirtstier oder in der Wirtszelle nachgewiesen
wird.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf Verfahren, um das erfindungsgemäße attenuierte
hybride nicht-Primaten Herpesvirus zu identifizieren, durch welche
die Fremd-DNA-Sequenz nachgewiesen wird, die Anwesenheit des exprimierten
Polypeptids im Wirtstier oder in der Wirtszelle nachgewiesen wird,
und/oder die Anwesenheit des exprimierten Proteins im Wirtstier
oder in der Wirtszelle nachgewiesen wird.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren, um
in einem Tier ein Genprodukt für andere
Zwecke als eine Immunisierung herzustellen. Dieses Verfahren umfaßt die Verabreichung
an das Tier von einer geeigneten Menge eines erfindungsgemäßen hybriden
nicht-Primaten Herpesvirus, das eine für eine Expression in einem
Wirt angepaßte
Fremd-DNA-Sequenz
enthält,
wobei die Fremd-DNA-Sequenz das Genprodukt exprimiert. Zusätzlich kann
ein Genprodukt in einem Tier für
andere Zwecke als Immunisierung produziert werden, wenn an das Tier
eine geeignete Menge eines attenuierten hybriden nicht-Primaten
Herpesvirus verabreicht wird, welches eine Fremd-DNA-Sequenz angepaßt zur Expression
in einem Wirt enthält,
wobei diese Fremd-DNA-Sequenz das Genprodukt exprimiert.
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Das
erfindungsgemäßes Virus
kann unter Verwendung der folgenden Verfahren zur Herstellung eines attenuierten
hybriden nicht-Primaten Herpesvirus hergestellt werden. Ein Verfahren
umfaßt
die Isolierung viraler DNA eines in der Natur vorkommenden nicht-Primaten
Herpesvirus und die Anwendung von Verdauung mit Restriktionsenzymen,
um DNA-Restriktionsfragmente herzustellen. Diese Restriktionsfragmente
werden mittels Agarose-Gel-Elektrophorese gereinigt, um spezifische
DNA-Fragmente zu erhalten, die dann mit geeigneten Enzymen behandelt
werden, die dem Fachmann bekannt sind, um modifizierte Virus-DNA-Fragmente
zu produzieren. Diese modifizierte DNA-Fragmente sind fähig, an
bakterielle Plasmid-DNA-Sequenzen
zu binden. Geeignete bakterielle Plasmide werden getrennt mit geeigneten
Restriktionsenzymen behandelt, die dem Fachmann bekannt sind, um
bakterielle Plasmid-DNA-Sequenzen
zu produzieren, die in der Lage sind, an modifizierte Virus-DNA-Fragmente
zu binden. Diese bakteriellen Plasmid-Sequenzen werden daraufhin
unter geeigneten Bedingungen mit den modifizierten Virus-DNA-Fragmenten
kombiniert, um es der Virus-DNA zu ermöglichen, die bakterielle DNA
zu binden und ein virales-bakterielles Plasmid zu bilden.
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Das
viral-bakterielle DNA-Plasmid wird dann mit Restriktionsenzymen
kartiert, um eine Restriktionskarte des viralen DNA-Inserts zu erzeugen.
Das viral-bakterielle DNA-Plasmid wird dann mit einem Restriktionsenzym
behandelt, von dem im Stand der Technik bekannt ist, daß es wenigstens
eine Deletion in der viralen DNA-Sequenz des viral-bakteriellen
DNA-Plasmids verursacht. Dieses Plasmid, das wenigstens eine Deletion in
der viralen DNA-Sequenz enthält,
wird mit in der Natur vorkommender viraler nicht-Primaten Herpesvirus-DNA
in Tierzellen transfiziert. Die Tierzellen werden unter geeigneten
Bedingungen gehalten, um es der in der Natur vorkommenden nicht-Primaten
Herpesvirus DNA zu ermöglichen,
zu Herpesviren und zu einem geringen Prozentsatz zu Viren zu regenerieren,
die mit der viralen/Fremd DNA-Sequenz des viral-bakteriellen-Fremd-DNA-Plasmids
rekombiniert sind. Einige dieser rekombinierten Viren weisen bedingt
durch die Deletionen in dem viralen DNA-Insert des Plasmids Deletionen
in ihrem Genom auf. Die Viren werden identifiziert und danach aus
Plaques von den unerwünschten
Viren gereinigt.
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In
einem weiteren erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung der Viren wird natürlich vorkommende virale nicht-Primaten
Herpesvirus-DNA isoliert und mit geeigneten Restriktionsenzymen
verdaut, um Virus-Restriktionsfragmente herzustellen. Getrennt wird
Fremd-DNA mit geeigneten Enzymen verdaut, um Fremd-DNA-Restriktionsfragmente
zu erzeugen. Die Fremd-DNA-Restriktionsfragmente werden mit den
Virus-DNA-Restriktionsfragmenten
unter geeigneten Bedingungen gemischt, wodurch es den Fragmenten
möglich
wird, sich zusammenzufügen
und Virus-Fremd-DNA-Fragmente zu bilden. Tierzellen werden mit den
Virus-Fremd-DNA-Fragmenten transfiziert und unter geeigneten Bedingungen
gehalten, so daß es
den Fremd-DNA-Fragmente möglich
ist, zu Herpesviren und zu einem geringen Prozentsatz zu Viren zu
regenerieren, die Fremd-DNA-Fragmente in ihr Genom aufgenommen haben.
Herpesviren, die erwünschte Fremd-DNA-Fragmente
in ihr Genom aufgenommen haben, werden identifiziert und aus Plaques
von den unerwünschten
Herpesviren gereinigt.
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Auch
hierin offenbart ist ein attenuiertes Pseudorabiesvirus, DNA umfassend,
welche eine Sequenz einschließt,
die essentiell für
die Replikation des attenuierten Virus ist, von der mindestens ein
Teil essentiell für
die Replikation eines in der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus
ist, und mindestens eine Fremd-DNA-Sequenz, angepasst zur Expression
in einem Wirt und kodierend für
eine Aminosäuresequenz, welche
in dem Wirt antigen wirkt. In einer Ausführungsform der Erfindung wird
die von der Fremd-DNA-Sequenz kodierte Aminosäuresequenz in dem Wirt exprimiert,
wobei eine solche Expression zur Produktion von Antikörpern führt, die
gegen die Aminosäuresequenz
gerichtet sind, und solche Antikörper
dem Wirt Schutz gegen folgende Infektionen mit einem anderen Krankheitserreger
als Pseudorabiesvirus vermitteln.
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Die
für die
Replikation des attenuierten Virus essentielle DNA-Sequenz kann
synthetisch sein oder kann von einem in der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus
abgeleitet sein. Die von der Fremd-DNA-Sequenz kodierte Aminosäuresequenz
kann ein Polypeptid sein. Das Polypeptid kann ein Protein sein.
Weiterhin kann die Fremd-DNA-Sequenz zur Expression von einem stromaufwärts gelegenen
endogenen Pseudorabiesviruspromoter oder von einem eingefügten stromaufwärts gelegenen
Herpesviruspromoter angepasst sein. Der Herpesviruspromoter kann
ein Pseudorabiespromoter sein.
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Auch
hierin offenbart ist ein attenuiertes Pseudorabiesvirus, umfassend
ein Pseudorabiesvirus, aus dem eine nicht-essentielle Sequenz deletiert
wurde. Die deletierte, nicht-essentielle Sequenz kann mindestens ein
Teil eines Gens sein. Die deletierte, nicht-essentielle Sequenz
kann mindestens einen Teil des Pseudorabies Glykoprotein X Gens
umfassen. Wie auch hierin offenbart, kann die Fremd-DNA-Sequenz
dort in die DNA eingefügt
sein, wo die Deletion in dem Glykoprotein X Gen stattfand. Insbesondere
ist die Fremd-DNA-Sequenz zur Expression von dem Pseudorabies Glykoprotein
X Gen-Promoter und mit Pseudorabies Glykoprotein X Polyadenylierungssignalsequenzen
angepasst und kodiert für
E. coli Beta-Galaktosidase. Dieses Virus wurde als S-PRV-014 bezeichnet
und ist bei der ATCC unter Zugangsnummer VR 2135 hinterlegt.
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Auch
hierin offenbart ist ein attenuiertes Pseudorabiesvirus, welches
ein Pseudorabiesvirus umfasst, aus dem mindestens ein Teil des Glykoprotein
X Gens und mindestens ein Teil einer Wiederholungssequenz deletiert
wurde, und in das dort, wo die Deletion in dem Glykoprotein X Gen
stattfand, eine Fremd-DNA-Sequenz eingefügt wurde, welche für E. coli
Beta-Galaktosidase, angepasst zur Expression von dem Glykoprotein
X Gen-Promoter und -Polyadenylierungssignalsequenzen, kodiert, zum
Beispiel ist ein Teil beider Wiederholungssequenzen deletiert. Dieses
Virus wird als S-PRV-016 bezeichnet und wurde bei der ATCC unter
Zugangsnummer VR 2136 hinterlegt.
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Auch
hierin offenbart ist ein attenuiertes Pseudorabiesvirus, welches
ein Pseudorabiesvirus umfasst, aus dem mindestens ein Teil eines
Gens und aus dem mindestens ein Teil einer Wiederholungssequenz
deletiert wurde. Zum Beispiel kodiert das Gen für Pseudorabies Thymidinkinase.
Weiterhin kann die deletierte Sequenz, welche mindestens einen Teil
einer Wiederholungssequenz umfasst, einen Teil einer einzigartigen
Sequenz einschließen.
In einer weiteren Version schliesst die deletierte Sequenz, welche
mindestens einen Teil einer Wiederholungssequenz umfasst, einen
Teil der Verbindungsregion der internen Wiederholung und die einzigartige
lange Sequenz ein.
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Weiterhin
kann die Fremd-DNA-Sequenz dort in die DNA eingefügt sein,
wo die Deletion in der Wiederholungssequenz stattfand, zum Beispiel
weist das Virus eine Deletion in dem Pseudorabies Thymidinkinase-Gen,
eine Deletion von mindestens einem Teil einer Wiederholungssequenz,
welche einen Teil der Verbindungsregion der internen Wiederholung
und einen Teil der einzigartigen langen Sequenz umfasst, auf, und eine
Fremd-DNA-Sequenz ist eingefügt,
wo die Deletion in der Verbindungsregion stattfand. In einer spezifischen
Version ist die Fremd-DNA-Sequenz zur Expression von dem Herpessimplex
Typ 1 ICP4 Genpromoter angepasst und kodiert für Herpes simplex Virus Typ
1 Thymidinkinase. Dieses Virus wird als S-PRV-004 bezeichnet.
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Auch
hierin offenbart sind attenuierte Pseudorabiesviren, aus denen mindestens
ein Teil des Thymidinkinasegens und mindestens ein Teil beider Wiederholungssequenzen
deletiert wurden. Zum Beispiel ist eine Fremd-DNA-Sequenz dort in
das Virus eingefügt,
wo die Deletionen in beiden Wiederholungssequenzen stattfanden.
Zum Beispiel weist das Virus eine Deletion in dem Pseudorabies Thymidinkinasegen,
eine Deletion in beiden Wiederholungssequenzen, und eine Insertion
einer Fremd-DNA-Sequenz in beide Wiederholungen auf. Zum Beispiel
ist die Fremd-DNA-Sequenz
zur Expression von dem Herpes simplex Typ 1 ICP4 Genpromoter angepasst
und kodiert für
Herpes simplex Virus Typ 1 Thymidinkinase. Dieses Virus wird als S-PRV-005
bezeichnet und wurde bei der ATCC unter Zugangsnummer VR 2109 hinterlegt.
Zum Beispiel ist die Fremd-DNA-Sequenz zur Expression von dem Herpes
simplex Typ I ICP4 Genpromoter angepasst und kodiert für Schweine
Rotavirus Glykoprotein 38. Dieses Virus wird als S-PRV-007 bezeichnet und
ist unter ATCC Zugangsnummer VR 2118 hinterlegt. Zum Beispiel ist
die Fremd-DNA zur Expression mit dem Herpes simplex Typ 1 Thymidinkinase-Genpromoter
angepasst und kodiert für
E. coli Beta-Galaktosidase (das lacZ Gen). Dieses Virus wird als
S-PRV-010 bezeichnet
und wurde unter ATCC Zugangsnummer VR 2110 hinterlegt.
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In
anderen Offenbarungen hierin wurde mindestens ein Teil jeder Wiederholungssequenz,
das für Pseudorabies
Thymidinkinase kodierende Gen und das für Pseudorabies Glykoprotein
X kodierende Gen deletiert. Weiterhin kann die Fremd-DNA-Sequenz
dort in die DNA-Sequenz eingefügt
sein, wo die Deletion in dem Pseudorabies Glykoprotein X Gen stattfand.
Zum Beispiel kodiert die Fremd-DNA-Sequenz für einen antigenen Teil des
Schweineparvovirus B Kapsid-Proteins und ist zur Expression mit
dem Pseudorabies Glykoprotein X Genpromoter und den Pseudorabies
Glykoprotein X Polyadenylierungssignalsequenzen angepasst. Dieses
Virus, als S-PRV-020 bezeichnet, wurde unter ATCC Zugangsnummer
VR 2137 hinterlegt.
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In
einer weiteren Offenbarung hierin weist das Virus eine Deletion
in dem Pseudorabies Thymidinkinasegen, eine Deletion in beiden Wiederholungssequenzen
und Einfügungen
von Fremd-DNA-Sequenzen in beide Wiederholungssequenzen auf, welche
für einen
antigenen Teil des Schweineparvovirus B Kapsid-Proteins kodieren.
Die Fremd-DNA-Sequenzen sind zur Expression mit dem Pseudorabies
Glykoprotein X Genpromoter und den Pseudorabies Glykoprotein X Polyadenylierungssignalsequenzen
angepasst. Dieses Virus, als S-PRV-025 bezeichnet, wurde unter ATCC
Zugangsnummer VR 2138 hinterlegt.
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In
einer anderen Offenbarung hierin wurde mindestens ein Teil einer
Wiederholungssequenz aus einem Pseudorabiesvirus deletiert, und
mindestens ein Teil des Pseudorabies Glykoprotein X Gens wurde deletiert.
Die deletierte Sequenz, welche mindestens einen Teil einer Wiederholungssequenz
umfasst, kann einen Teil einer einzigartigen Sequenz einschließen. Zum
Beispiel umfasst die deletierte Sequenz, welche mindestens einen
Teil einer Wiederholungssequenz und einen Teil einer einzigartigen
Sequenz umfasst, einen Teil der Verbindungsregion der internen Wiederholung
und die einzigartige lange Sequenz. Weiterhin kann die Fremd-DNA-Sequenz
dort in die DNA-Sequenz eingefügt
sein, wo die Deletion in dem Glykoprotein X Gen auftrat. In einer
spezifischeren Offenbarung ist die Fremd-DNA-Sequenz zur Expression
von dem Pseudorabies Glykoprotein X Promoter und den Pseudorabies
Glykoprotein X Polyadenylierungssignalsequenzen angepasst und kodiert
für E.
coli Beta-Galaktosidase.
Dieses Virus, als S-PRV-029 bezeichnet, wurde unter ATCC Zugangsnummer
VR 2139 hinterlegt.
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Zur
Immunisierung eines Tieres gegen Pseudorabiesvirus-Krankheit nützliche
Vakzine werden auch offenbart. Diese Vakzine umfassen eine effektive
immunisierende Menge eines erfindungsgemäßen attenuierten Pseudorabiesvirus
und einen geeigneten Träger,
zum Beispiel ein physiologisch ausgewogenes Kulturmedium, welches
stabilisierende Mittel enthält.
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Auch
offenbart werden multivalente Vakzine, die nützlich zur Immunisierung eines
Tieres gegen Pseudorabiesvirus-Erkrankung und mindestens ein anderes
Pathogen sind. Das Wirtstier wird gegen andere Pathogene durch die
Produktion von fremden Antigenen durch das Tier, die von der Fremd-DNA-Sequenz
des attenuierten Pseudorabiesvirus produziert werden, immunisiert.
Tiere können
gegen Pseudorabiesvirus und andere Pathogene immunisiert werden,
indem man ihnen eine geeignete Dosis einer Vakzine der vorliegenden Erfindung
verabreicht. Solche Tiere schließen Schweine, Hunde, Katzen,
Schafe oder Rinder ein. Die Vakzine kann intramuskulär, subkutan,
intraperitoneal oder intravenös
injiziert werden. Die Vakzine können
auch intranasal oder oral verabreicht werden.
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Auch
offenbart sind Verfahren zur Herstellung attenuierter Pseudorabiesviren,
welche eine Fremd-DNA-Sequenz enthalten. Ein Verfahren beinhaltet
die Isolierung von in der Natur vorkommender Pseudorabiesvirus DNA
und die Verwendung eines Verdaus mit Restriktionsenzymen, um DNA
Restriktionsfragmente herzustellen. Diese Restriktionsfragmente
werden durch Agarosegelelektrophorese aufgereinigt, um spezifische
DNA Fragmente zu erhalten, die mit geeigneten, Fachleuten bekannten
Enzymen behandelt werden, um modifizierte virale DNA Fragmente herzustellen.
Diese modifizierten viralen DNA Fragmente sind in der Lage, an bakterielle
Plasmid-DNA-Sequenzen zu binden. Geeignete bakterielle Plasmide
werden getrennt mit geeigneten, Fachleuten bekannten, Restriktionsenzymen
behandelt, um bakterielle Plasmid-DNA-Sequenzen herzustellen, die
in der Lage sind, an modifizierte virale DNA Fragmente zu binden.
Diese bakteriellen Plasmid-DNA-Sequenzen werden dann mit den modifizierten
viralen DNA Fragmenten unter geeigneten Bedingungen kombiniert,
die der viralen DNA erlauben, an die bakterielle DNA zu binden und
ein viral-bakterielles Plasmid zu bilden.
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Das
viral-bakterielle DNA Plasmid wird dann mit Restriktionsenzymen
kartiert, um eine Restrikitionskarte des viralen DNA-Inserts herzustellen.
Das viral-bakterielle DNA Plasmid wird dann mit den im Stand der Technik
bekannten Restriktionsenzymen behandelt, um die virale DNA-Sequenz
des viral-bakteriellen DNA Plasmids zu schneiden. Fremde DNA wird
getrennt mit geeigneten Restriktionsenzymen verdaut, um Fremd-DNA-Restriktionsfragmente
herzustellen. Fragmente, die gewünschte
Gene enthalten, werden unter geeigneten Bedingungen mit den viral-bakteriellen
DNA Plasmidsequenzen gemischt, um die Bildung eines viral-bakteriellen-Fremd-DNA-Plasmids
zu erlauben. Dieses Plasmid, das die Fremd-DNA-Sequenz enthält, wird
mit in der Natur vorkommenden intakten Pseudorabiesviren in Tierzellen
transfiziert. Die Tierzellen werden unter geeigneten Bedingungen
gehalten, um der in der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus DNA
zu erlauben, sich zu in der Natur vorkommenden Virus und zu einem
geringen Prozentsatz von Viren, die einer Rekombination mit der
Fremd-DNA-Sequenz
des Plasmids unterlagen, zu regenerieren. Einige dieser rekombinierten
Viren weisen als Folge der Deletionen in dem viralen DNA-Insert
des Plasmids Deletionen in ihrem Genom auf. Die Fremd-DNA-Sequenz
enthaltende Viren werden identifiziert und in der Folge aus Plaques
von dem Wildtypvirus gereinigt.
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Die
in das Pseudorabies-Virusgenom eingebaute Fremd-DNA-Sequenz kann
für Herpessimplex
Typ 1 Thymidinkinase, E. coli Beta-Galaktosidase, Schweinerotavirus
Glykoprotein 38 oder Schweineparvovirus B Kapsid-Protein kodieren.
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Ein
anderes Verfahren zur Herstellung von attenuierten Pseudorabiesviren,
welche eine Fremd-DNA-Sequenz
enthalten, wird offenbart. Bei diesem direkten Ligationsverfahren
spielt eine Isolierung und ein Verdau von Pseudorabiesvirus DNA
mit geeigneten Restriktionsenzymen zur Herstellung viraler DNA Restriktionsfragmente
eine Rolle. Fremd-DNA wird getrennt mit Restriktionsenzymen verdaut,
um Fremd-DNA Restriktionsfragmente herzustellen. Die viralen DNA
Restriktionsfragmente werden unter geeigneten Bedingungen zur Reaktion
gebracht, um die Bildung von Virus-Fremd-DNA-Fragmenten zu erlauben.
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Tierzellen
werden dann mit den Virus-Fremd-DNA-Fragmenten transfiziert und
unter geeigneten Bedingungen gehalten, um den Virus-Fremd-DNA-Fragmenten
zu erlauben, zu Pseudorabiesviren zu regenerieren. Viren, die erwünschte Fremd-DNA-Sequenzen
enthalten, werden identifiziert und von den anderen Viren durch
Plaque-Aufreinigung gereinigt.
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Bei
dem direkten Ligationsverfahren spielt der Einbau einer Fremd-DNA-Sequenz,
die für
E. coli Beta-Galaktosidase kodiert, in das Pseudorabiesvirusgenom
eine Rolle.
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Auch
Verfahren zur Herstellung von Vakzinen, die Pseudorabiesviren umfassen,
welche eine Fremd-DNA-Sequenz enthalten, sind offenbart. Diese Verfahren
schließen
die Kultur des Virus in Rollflaschen oder in einer Suspension von
Mikroträger-Kügelchen
ein. Die Vakzine können
auch durch Kultur des Virus durch Fermentation in Chargen hergestellt
werden.
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Auch
offenbart ist ein isoliertes Nukleinsäuremolekül mit der in 10 dargestellten
Nukleinsäuresequenz,
kodierend für
Schweinerotavirus Glykoprotein 38. Dieses Nukleinsäuremolekül kann ein
cDNA Molekül sein.
Die Offenbarung betrifft weiter ein mRNA Molekül, welches komplementär zu dem
in 10 dargestellten Nukleinsäuremolekül ist.
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Es
wird ebenfalls ein bakterielles rekombinantes Klonierungsvehikel
offenbart, welches Plasmid DNA und die erfindungsgemäße cDNA
umfasst. Zum Beispiel umfasst die Plasmid DNA pBR322 DNA. Dieses
Klonierungsvehikel wird als pSY565 bezeichnet. Eine bakterielle
Wirtszelle, welche dieses Klonierungsvehikel umfasst, wird zusätzlich offenbart.
Zum Beispiel ist die Wirtszelle eine E. coli Zelle, die als DE-1/pSY565
bezeichnet wird und unter ATCC Zugangsnummer 53,340 hinterlegt ist.
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Weiter
ist ein isoliertes Nukleinsäuremolekül offenbart,
welches die in 11 dargestellte Nukleinsäuresequenz
aufweist und für
Schweineparvovirus B Kapsid-Protein kodiert. Dieses Nukleinsäuremolekül kann ein
cDNA Molekül
sein. Die Offenbarung stellt auch ein mRNA Molekül bereit, welches komplementär zu dem in 11 dargestellten Nukleinsäuremolekül ist.
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Darüber hinaus
wird auch ein bakterielles rekombinantes Klonierungsvehikel offenbart,
welches Plasmid DNA und die DNA von 11 umfasst.
Zum Beispiel umfasst die Plasmid DNA pSP64 DNA. Dieses Klonierungsvehikel
wird als pSY875 bezeichnet. Eine bakterielle Wirtszelle, welche
dieses Klonierungsvehikel umfasst, wird zusätzlich offenbart. Zum Beispiel
ist die Wirtszelle eine E. coli Zelle, die als HB101/pSY875 bezeichnet
und unter ATCC Zugangsnummer 67146 hinterlegt ist.
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Auch
offenbart ist ein attenuiertes Pseudorabiesvirus, welches DNA umfasst,
die eine für
die Replikation des attenuierten Pseudorabiesvirus essentielle Sequenz
enthält,
von der mindestens ein Teil in einer Sequenz vorliegt, die essentiell
für die
Replikation eines in der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus ist.
Diese DNA kodiert für
mRNAs, die in einem mit dem attenuierten Pseudorabiesvirus infizierten
Tier in antigene Pseudorabiesvirus-Genprodukte translatiert werden,
welche in dem infizierten Tier eine Immunantwort hervorrufen, die
von einer Immunantwort unterscheidbar ist, die in einem mit einem
in der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus infizierten Tier hervorgerufen
wird. Bei dieser Anwendung bedeutet ein in der Natur vorkommendes Pseudorabiesvirus
ein Pseudorabiesvirus, welches nicht genetisch verändert wurde,
einschließlich,
aber nicht begrenzt auf Wildtyp Pseudorabiesviren und Pseudorabiesviren,
ausgewählt
aus Pseudorabiesviren, die in der Natur vorkommen und spontane Deletionen
aufweisen.
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Die
für die
Replikation des attenuierten Pseudorabiesvirus essentielle Sequenz
kann aus einem in der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus stammen.
Zusätzlich
kann die DNA Wildtyp Pseudorabiesvirus DNA umfassen, aus der mindestens
ein Teil eines nicht-essentiellen Gens deletiert wurde. Im Rahmen
dieser Anwendung bedeutet nicht-essentielles Gen ein Gen, das für die virale
Replikation nicht essentiell ist.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das nicht-essentielle Gen, von dem mindestens
ein Teil deletiert wurde, das gpX Gen. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wurde im Wesentlichen die ganze kodierende Region
des gpX Gens, ein Teil einer Wiederholungssequenz und das Thymidinkinasegen
deletiert. In noch einer anderen Ausführungsform der Erfindung wurde
im Wesentlichen die ganze kodierende Region des gpX Gens, ein Teil
einer Wiederholungssequenz und das Thymidinkinasegen deletiert,
und das Herpes simplex Virus-1 (HSV-1) Thymidinkinasegen unter der
Kontrolle des ICP4 Promoters ist anstelle der deletierten kodierenden
Region des gpX Gens eingefügt.
Das Virus, als S-PRV-012 bezeichnet, wurde bei der ATCC unter Zugangsnummer
VR 2119 hinterlegt.
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Es
ist hierin auch offenbart, dass die kodierende Region des gpX Gens,
ein Teil einer Wiederholungssequenz und das Thymidinkinasegen deletiert
sind und das E. coli Beta-Galaktosidasegen
anstelle der deletierten kodierenden Region des gpX Gens eingefügt ist.
Das eingefügte
Beta-Galaktosidasegen befindet sich unter der Kontrolle des endogenen
gpX Promoters. Dieses Virus, bezeichnet als S-PRV-013, wurde bei
der ATCC unter Zugangsnummer VR 2120 hinterlegt.
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Auch
hierin offenbart ist eine Vakzine für Pseudorabiesvirus-Erkrankung,
welche eine effektive immunisierende Menge eines erfindungsgemäßen attenuierten
Pseudorabiesvirus und einen geeigneten Träger umfasst. Der geeignete
Träger
kann ein physiologisch ausgewogenes Kulturmedium mit stabilisierenden
Mitteln sein. Zusätzlich
kann die effektive immunisierende Menge, d.h. eine Menge, die notwendig
ist, um die Produktion von Antikörpern
durch das Tier hervorzurufen, welche dem Tier Schutz gegen folgende
Infektionen durch Wildtyp Pseudorabiesvirus verleihen, etwa 103 bis etwa 106 Plaque
bildenden Einheiten (Plaque Forming Units, PFU)/Dosis sein. Darüber hinaus
kann die effektive immunisierende Menge etwa 104 bis
etwa 105 PFU/Dosis sein.
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Es
wird auch offenbart, dass die Vakzine eine effektive immunisierende
Menge des als S-PRV-012
bezeichneten attenuierten Pseudorabiesvirus und einen geeigneten
Träger
umfasst. Es ist auch offenbart, dass die Vakzine eine effektive
immunisierende Menge des als S-PRV-013 bezeichneten attenuierten
Pseudorabiesvirus und einen geeigneten Träger umfasst.
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Auch
offenbart ist ein Verfahren zur Immunisierung eines Tieres gegen
Pseudorabiesvirus-Erkrankung.
Dieses Verfahren umfasst die Verabreichung einer geeigneten Dosis
einer erfindungsgemäßen Vakzine an
das Tier. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist die effektive immunisierende Menge des attenuierten Pseudorabiesvirus
der Vakzine etwa 103 bis etwa 106 PFU/Dosis. Darüber hinaus kann das Tier ein
Schwein sein. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist
die effektive immunisierende Menge des attenuierten Pseudorabiesvirus
der Vakzine etwa 104 bis etwa 105 PFU/Dosis. Das mit diesem Verfahren immunisierte
Tier kann ein Schwein, Hund, Katze, Schaf oder Rind sein. Ein Tier
kann durch Verabreichung einer geeigneten Dosis einer hierin offenbarten
Vakzine, welche das attenuierte Pseudorabiesvirus S-PRV-012 umfasst,
gegen Pseudorabiesvirus-Erkrankung immunisiert werden. Das immunisierte
Tier kann ein Schwein sein. Eine noch andere Methode zur Immunisierung
eines Tieres gegen Pseudorabiesvirus-Erkrankung umfasst die Verabreichung
einer geeigneten Dosis der Vakzine, welche das attenuierte Pseudorabiesvirus
S-PRV-013 umfasst, an das Tier. Darüber hinaus kann das immunisierte
Tier ein Schwein sein.
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Auch
offenbart wird ein Verfahren zur Unterscheidung eines mit einer
erfindungsgemäßen Vakzine
geimpften Tiers von einem mit einem natürlich vorkommenden Pseudorabiesvirus
infizierten Tier. Dieses Verfahren umfasst die Analyse einer Körperflüssigkeit
des Tieres auf die Anwesenheit von Antigenen, die normalerweise
in einem Tier exprimiert werden, das mit einem in der Natur vorkommenden
Pseudorabiesvirus infiziert ist, die Identifizierung von Antigenen,
die in der Körperflüssigkeit
vorliegen und von Antigenen, die nicht in der Körperflüssigkeit vorliegen, und die
Korrelation der Antigene, die nicht in der Körperflüssigkeit vorliegen, mit Antigenen,
die nicht in einem Tier exprimiert werden, das mit dem attenuierten
Pseudorabiesvirus der Vakzine infiziert ist. Die Anwesenheit in
der Körperflüssigkeit
von Antigenen, welche normalerweise durch ein natürlich vorkommendes
Pseudorabiesvirus in dem Tier exprimiert werden, außer jenen
Antigenen, die nicht durch das attenuierte Pseudorabiesvirus der
Vakzine in dem Tier exprimiert werden, wäre ein Hinweis auf ein Tier,
das mit der Vakzine geimpft und nicht einem in der Natur vorkommenden
Pseudorabiesvirus infiziert ist.
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In
Bezug auf die Erfindung wird die Anwesenheit von Antigenen in der
Körperflüssigkeit
durch die Detektion von für
die Antigene spezifischen Antikörpern
in der Körperflüssigkeit
bestimmt.
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Auch
offenbart wird ein Verfahren zur Unterscheidung eines mit einer
das attenuierte Pseudorabiesvirus S-PRV-012 umfassenden Vakzine
geimpften Tieres von einem mit einem in der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus
infizierten Tier offenbart. Nach diesem Verfahren wird eine Körperflüssigkeit
des Tieres auf die Anwesenheit von Glykoprotein X und von mindestens
einem anderen Antigen analysiert, welches normalerweise in dem Tier
durch einen in der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus exprimiert
wird. Antigene, die in der Körperflüssigkeit
vorliegen, werden identifiziert und die Anwesenheit oder Abwesenheit
von Glykoprotein X in der Körperflüssigkeit
wird bestimmt. Die Anwesenheit von Antigenen, die normalerweise
durch ein in der Natur vorkommendes Pseudorabiesvirus in dem Tier
exprimiert werden und die Abwesenheit von Glykoprotein X in der
Körperflüssigkeit
wäre ein
Hinweis auf ein mit der Vakzine geimpftes und nicht mit einem in
der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus infiziertes Tier. Die Anwesenheit
von Antigenen und Glykoprotein X in der Körperflüssigkeit kann bestimmt werden,
indem man in der Körperflüssigkeit
für die
Antigene und Glykoprotein X spezifische Antikörper detektiert.
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Auch
ist ein Verfahren zur Unterscheidung eines mit einer Vakzine geimpften
Tieres, welche das attenuierte Pseudorabiesvirus S-PRV-013 umfasst,
von einem Tier, welches mit einem in der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus
infiziert ist, offenbart. Dieses Verfahren umfasst die Analyse einer
Körperflüssigkeit
des Tiers auf die Anwesenheit von Glykoprotein X und mindestens
ein weiteres Antigen, das normalerweise in dem Tier durch ein in
der Natur vorkommendes Pseudorabiesvirus exprimiert wird. Antigene,
die in der Körperflüssigkeit
vorliegen, werden identifiziert und die Anwesenheit oder Abwesenheit
von Glykoprotein X in der Körperflüssigkeit
wird bestimmt. Die Anwesenheit von Antigenen, die normalerweise
in einem Tier durch ein in der Natur vorkommendes Pseudorabiesvirus
exprimiert werden und die Abwesenheit von Glykoprotein X in der Körperflüssigkeit
wären ein
Hinweis auf ein mit der Vakzine geimpftes und nicht mit einem in
der Natur vorkommenden Pseudorabiesvirus infiziertes Tier. Die Anwesenheit
der Antigene und von Glykoprotein X kann bestimmt werden, indem
man in der Körperflüssigkeit
Antikörper
bestimmt, die spezifisch für
die Antigene und Glykoprotein X sind.
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Auch
hierin offenbart ist ein Verfahren zur Herstellung einer PseudorabiesvirusVakzine
der vorliegenden Erfindung. Zum Beispiel wird ein attenuiertes Pseudorabiesvirus
in Rollflaschen kultiviert, oder das attenuierte Pseudorabiesvirus
wird in einer Suspension von Mikroträger-Kügelchen
kultiviert oder attenuierte Pseudorabiesvirus wird durch Fermentation
in Chargen kultiviert.
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Verfahren
zur Konstruktion, Auswahl und Aufreinigung erfindungsgemäßer Herpesviren,
genau wie Testtechniken zur Bestimmung des Immunstatus von Schweinen
nach der Impfung und der sekundären
Reaktion nach Kontakt mit Wildtypviren sind im Detail in den nachfolgenden
Kapiteln "Material
und Methoden" und "Beispiele" beschrieben, die
den Umfang der vorliegenden Erfindung, die durch die Ansprüche definiert wird,
veranschaulichen, ohne ihn dabei in irgendeiner Form zu beschränken.
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MATERIAL UND
METHODEN
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WACHSTUM
DES HERPESVIRUS IN GEWEBEKULTUR. Sämtliche diskutierten Herpesviren
wurden in Gewebekultur-Zellen kultiviert. Wenn nicht anders angegeben,
wurden folgende Zellen genutzt: Vero-Zellen für PRV; MDBK-Zellen für IBR; CEF-Zellen
für HVT;
Crandall feline Nieren-Zellen für
FHV. Vero-Zellen sind für EHV
geeignet und MDCK-Zellen sind für
CHV geeignet.
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ZUBEREITUNG
VON PROBEN EINER HERPESVIRUS-STAMMLÖSUNG. Proben einer Herpesvirus-Stammlösung wurden
durch Infektion von Gewebekulturzellen mit einer Infektionsmultiplizität (multiplicity of
infection) von 0,01 PFU/Zelle in Dulbecco's Modified Eagle Medium (DMEM) hergestellt,
das 2 mM Glutamin, 100 Einheiten/ml Penicillin, 100 Einheiten/ml
Streptomycin (diese Bestandteile wurden von Irvine Scientific oder
einem vergleichbaren Lieferanten bezogen und werden hiernach als
komplettes DME Medium bezeichnet) sowie 1% fötales Rinderserum enthielt.
Nachdem die zytopathische Wirkung vollständig war, wurden Medium und
Zellen geerntet und die Zellen wurden bei 3000 Upm während 5
Minuten in einer klinischen Zentrifuge pelletiert. Bei sämtlichen
Herpesviren außer
HVT wurden die Zellen in 1/10 des ursprünglichen Medienvolumens resuspendiert
und ein gleiches Volumen zweimal sterilisierter Magermilch (9% w/v
Magermilchpulver in H2O) wurde zugegeben.
Die Virusprobe wurde zweimal eingefroren und aufgetaut, aliquotiert
und eingefroren bei –70°C gelagert. Üblicherweise
betrug der Titer in etwa 108 Plaque bildende
Einheiten (plaque forming units)/ml. Bei HVT wurden die infizierten
Zellen in komplettem, 20% fötales
Rinderserum und 10% DMSO enthaltenden Medium resuspendiert und eingefroren
bei –70°C gelagert.
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ZUBEREITUNG
VON HERPESVIRUS-DNA. Für
die Zubereitung von Herpesvirus-DNA wurde ein konfluenter Monolayer
von Gewebekulturzellen in einer 25 cm2 Flasche
oder einer 60 mm Petrischale mit 100 Mikrolitern der Virusprobe
in 1 ml Medium infiziert. Die Adsorption lief während 1–2 Stunden bei 37°C in einem befeuchteten
Inkubator mit 5% CO2 in Luft ab. Nach der
Adsorption wurden 4 ml komplettes DME Medium sowie 1% fötales Rinderserum
zugegeben. Nach Inkubation über
Nacht, oder nach dem Zeitpunkt, in dem die Zellen 100% zytopathische
Wirkung zeigten, wurden die Zellen mit einem Zellschaber (Marke
Costar) in das Medium geschabt. Die Zellen und das Medium wurden
5 Minuten bei 3000 UPM in einer klinischen Zentrifuge zentrifugiert.
Das Medium wurde dekantiert und der Zellpellet wurde vorsichtig
in 0,5 ml einer Lösung
resuspendiert, welche 0,01 M Tris pH 7,5, 1 mM EDTA und 0,5% Nonidet
P-40 (NP40, ein ionisches Detergens umfassend ein Octylphenolethylenoxidkondensat
mit im Schnitt 9 mol Ethylenoxid per Molekül, bezogen von Sigma Chemical
Co., St. Louis, MO) enthielt. Die Probe wurde bei Raumtemperatur
während
10 Minuten inkubiert. Zehn Mikroliter einer Stammlösung von
RNase A (Sigma) wurden zugesetzt (die Stammlösung enthielt 10 mg/ml und
war 10 Minuten gekocht, um DNase zu inaktivieren). Die Probe wurde
5 Minuten bei 3000 Upm in einer klinischen Zentrifuge zentrifugiert,
um die Kerne zu pelletieren. Das DNA-Pellet wurde mit einer Pasteur Pipette
oder einem Holzstäbchen
entfernt und weggeworfen. Die überstehende
Flüssigkeit
wurde in ein 1,5 ml Eppendorf Röhrchen
mit 25 Mikrolitern 20%-igem Natriumdodecylsulfat (Sigma) und 25
Mikrolitern Proteinase K (10 mg/ml; Lieferant Boehringer Mannheim)
dekantiert. Die Probe wurde gemischt und 30–60 Minuten bei 37°C inkubiert.
Ein gleiches Volumen von mit Wasser gesättigtem Phenol wurde zugesetzt
und die Probe wurde 1 Minute in einem Vortexmischer gemischt. Die
Probe wurde während
5 Minuten in einer Eppendorf Minifuge bei höchster Geschwindigkeit zentrifugiert.
Die obere wäßrige Phase
wurde in ein frisches Eppendorf Röhrchen gebracht und das zweifache
Volumen an absolutem Ethanol von –20°C wurde zugegeben und das Röhrchen 30
Minuten bei –20°C aufbewahrt,
um Nukleinsäüre auszufällen. Die
Probe wurde 5 Minuten in einer Eppendorf Zentrifuge bei 4°C zentrifugiert.
Der Überstand
wurde dekantiert und der Pellet wurde einmal mit kaltem 80%-igem
Ethanol gewaschen. Das Pellet wurde durch Lyophilisierung getrocknet
und in 17 Mikrolitern H2O rehydriert. Zur
Herstellung von größeren Mengen
DNA wurde der Maßstab
des Verfahrens vergrößert und wurde
mit einer 850 cm2 Rollflasche Verozellen
begonnen. Die DNA wurde in H2O oder in 0,01
M Tris pH 7,5, 1 mM EDTA bei –20°C oder bei
+4°C gelagert.
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PHENOLEXTRAKTION.
Phenolextraktion wurde an jedem beliebigen Volumen einer DNA-Probe durchgeführt, üblicherweise
zwischen 100 Mikrolitern und 1 ml. Die DNA-Probe wurde in 0,01 M
Tris pH 7,5, 1 mM EDTA verdünnt
und ein gleiches Volumen von mit Wasser gesättigtem Phenol wurde zugesetzt.
Die Probe wurde kurz mit einem Vortexmischer gemischt und 3 Minuten
in Eis gestellt. Nachdem 3 Minuten in einer Mikrofuge zentrifugiert
wurde, wurde die wäßrige Schicht
in ein frisches Röhrchen überfuhrt
und mit Ethanol gefällt.
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ETHANOLFÄLLUNG. Die
DNA in einer Probe wurde durch Ethanolfällung konzentriert. Es wurden
der DNA-Probe 1/10 Volumen 3 M Natriumacetat, pH 7,5 und das dreifache
Volumen kaltes Ethanol zugesetzt. Die DNA wurde 30 Minuten bei –70°C oder über Nacht
bei –20°C gefällt und
dann durch Zentrifugieren während 15
Minuten bei 4°C
in der Mikrofuge pelletiert. Der Pellet wurde einmal mit 200 Mikroliter
kaltem 80%-igem Ethanol gewaschen und wieder 10 Minuten bei 4°C pelletiert.
Nachdem an der Luft getrocknet oder gefriertrocknet war, wurden
die Pellets wieder in dem geeigneten Puffer oder in H2O
suspendiert.
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VERDAU
MIT RESTRIKTIONSENZYM. DNA wurde mit Restriktionsenzymen geschnitten,
wobei der von dem Hersteller (International Biotechnologies Inc.,
New Haven, CT. (IBI), Bethesda Research Laboratones, Bethesda, MD.
(BRL) und New England Biolabs, Beverly, MA) empfohlene Puffer verwendet
wurde. Wenn möglich,
wurde die DNA-Konzentration unter 1 Mikrogram/50 Mikroliter gehalten.
Inkubiert wurde 1–4
Stunden bei 37°C.
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AGAROSE-GEL-ELEKTROPHORESE
DER DNA. Um das Restriktionsmuster der DNA zu sehen, wurden 5 Mikroliter
eines Aufbringpuffers (5× Elektrophoresepuffer,
0,01% Bromphenolblaufarbstoff, 50 mM EDTA und 50% Glycerin) zugesetzt.
Die Probe wurde in einer Spur in einer horizontalen Unterwasser-Elektrophorese-Einheit,
die ein 0,6%-iges Agarosegel enthielt, aufgebracht. Der Elektrophoresepuffer
enthielt 40 mM Tris, 10 mM EDTA, mit Essigsaure auf pH 7,8 eingestellt,
mit oder ohne 0,5 Mikrogram/ml Ethidiumbromid. Die Elektrophorese
wurde 18 Stunden bei 40–50
V durchgeführt,
und das Gel wurde entfernt und 30 Minuten mit 0,5 Mikrogram/ml Ethidiumbromid
gefärbt.
Die DNA-Banden wurden mit einem UV Transilluminator mit langen Wellenlängen sichtbar
gemacht.
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PHOSPHATASE-BEHANDLUNG
DER DNA. Die Behandlung von DNA mit Phosphatase wurde durch unmittelbare
Zugabe von 1 Mikroliter (25 Einheiten) Kälberdarmphosphatase (Boehringer
Mannheim) zu den Restriktionsenzymverdau-Reaktionen durchgeführt und
die Inkubation 30 Minuten lang bei 37°C fortgesetzt. Die Phosphatase
wurde vor der Phenolextraktion 60 Minuten lang bei 65°C inaktiviert.
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POLYMERASE
AUFFÜLL-REAKTION.
DNA wurde in einem Puffer resuspendiert, der 50 mM Tris pH 7,4,
50 mM KCI, 5 mM MgCl2 und 400 Mikromolar
jedes der vier Desoxynukleotide enthielt. Zehn Einheiten Klenow
DNA-Polymerase (BRL) wurden zugesetzt und die Reaktion durfte 15
Minuten bei Raumtemperatur ablaufen. Die DNA wurde anschließend wie
oben beschrieben mit Phenol extrahiert und mit Ethanol gefällt.
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EXONUKLEASE
RESEKTIONS-REAKTION. DNA wurde in 100 Mikrolitern 60 mM Tris pH
8,0, 0,66 mM MgCl2, 1 mM beta-Mercaptoethanol
resuspendiert. Die Probe wurde 5 Minuten auf 30°C erwärmt, und 10 Einheiten Lambda
Exonuclease III (BRL) wurden zugegeben. In regelmäßigen Zeitabständen (z.B.
alle 2,5 Minuten) wurden 10 Mikroliter Aliquots in 100 Mikroliter
30 mM Natriumacetat pH 4,5, 250 mM NaCl, 1 mM ZnSO4,
4 Mikrogram/100 Mikroliter Hefe-tRNA, 30 Einheiten/100 Mikroliter
S1-Nuclease verdünnt.
Nach 45 Minuten bei 30°C
wurden 15 Mikroliter eines Stop-Puffers, bestehend aus 625 mM Tris
pH 9,0, 150 mM EDTA, 1% SDS (Natriumdodecylsulfat) zugegeben. Die
Proben wurden daraufhin wie oben beschrieben mit Phenol extrahiert
und mit Ethanol ausgefällt.
Die DNA-Verdauungsprodukte
wurden anschließend
analysiert und mittels Agarose-Gel-Elektrophorese gereinigt.
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DNA-EXTRAKTION
AUS AGAROSE MIT PHENOL. Aus bei niedriger Temperatur schmelzenden
Agarose-Gelen ausgeschnittene DNA Banden wurden auf weniger als
0,5% Agarose bis zu einer Endkonzentration von 0,3 M Natriumacetat
verdünnt.
Die Proben wurden auf 65°C
erhitzt, um die Agarose zu schmelzen und anschließend während 5
Minuten auf 37°C
gekühlt.
Ein gleiches Volumen Phenol wurde zugegeben und die Probe wurde
dreimal mit Phenol extrahiert (siehe Abschnitt PHENOLEXTRAKTION).
Die DNA wurde anschließend
mit Ethanol gefällt
und der Pellet wurde bei einer Konzentration von 3–6 fmol
DNA/Mikroliter resuspendiert.
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LIGATION.
DNA wurde durch Einwirkung des Enzyms T4 DNA-Ligase (BRL) kovalent
verknüpft.
Die Ligationsreaktionen enthielten 10 fmol DNA, 20 mM Tris pH 7,5,
10 mM MgCl2, 10 mM Dithiothreitol (DTT),
200 mikromolar ATP und 20 Einheiten T4 DNA Ligase in 10 Mikrolitern
Endreaktionsvolumen. Die Ligation durfte 3–16 Stunden lang bei 15°C ablaufen. Üblicherweise
wurden DNA-Fragmente, die miteinander gekoppelt werden sollten,
in einem gleichen molaren Verhältnis
zugegeben. Üblicherweise
wurden während
der Ligation zwei unterschiedliche DNA Fragmente verknüpft, aber
die Verbindung von drei oder vier unterschiedlichen DNAs gleichzeitig
war ebenfalls möglich.
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ERSTELLUNG
EINER DNA-RESTRIKTIONSKARTE. Die Erstellung einer DNA- Restriktionskarte wurde
gemäß der genauen
Beschreibung von Maniatis et al. (1) durchgeführt. Sobald sie kloniert war,
wurde die DNA mit einer Reihe unterschiedlicher Restriktionsenzyme
verdaut und die DNAs wurden auf Agarose-Gelen analysiert und die
Größe der erhaltenen
Fragmente wurde gemessen. Ein Doppelverdau mit zwei verschiedenen
Restriktionsenzymen wurde mit der gleichen DNA-Probe durchgeführt, um
bei der Interpretation der Spaltungskarten zu helfen. Nach einem
anderen angewendeten Verfahren wurde die DNA mit einem Restriktionsenzym
geschnitten, das die DNA an einer nur einmal vorkommenden Schnittstelle
schneidet, das Ende der DNA mit Hilfe von T4 DNA Kinase oder Klenow
DNA Polymerase (siehe Abschnitt POLYMERASE AUFFÜLL-REAKTION) mit 32P
markiert und die DNA anschließend
mit weiteren Restriktionsenzymen bei niedriger Temperatur oder für kurze
Zeit geschnitten, so daß lediglich
ein auftrat. Die anschließende
Analyse der Fragmente des partiellen Verdaus auf Agarose-Gelen führte zu
einer Einordnung der Restriktionsstellen auf der Karte. All diese
Verfahren zur Kartierung werden von Fachleuten gut verstanden und
sind von Maniatis et al. (1) genau beschrieben. Die vollständigsten
Restriktionskarten können
erst dann zusammengestellt werden, wenn die DNA sequenziert worden
ist, und die Sequenz wird dann von einem Computer analysiert, wobei
dieser nach allen bekannten Restriktionsenzym-Stellen sucht. Einige
unserer Restriktionskarten sind anhand von Sequenzinformation hergestellt
worden.
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SOUTHERN
BLOTTING DER DNA. Das allgemeine Verfahren des Southern Blotting
wurde Maniatis et al. (1) entnommen. DNA wurde auf Nitrocellulose-Filter
(S&S BA85) in
20 × SSC
(1 × SSC
= 0,15 M NaCl, 0,015 M Natriumcitrat, pH 7,0) übertragen (geblottet) und in
Hybridisierungslösung,
bestehend aus 30%-igem Formamid, 1 × Denhardtscher Lösung (0,02%
Polyvinylpyrrolidon (PVP), 0,02% Rinderserumalbumin (BSA), 0,02%
Ficoll), 6 × SSC,
50 mM NaH2PO4, pH
6,8, 200 Mikrogramm/ml Lachssperma DNA 4–24 Stunden bei 55°C vorhybridisiert.
Markierte Sonden-DNA wurde zugesetzt, die durch Nick-Translation
mit einem Kit von Bethesda Research Laboratories (BRL) und einem
mit 32P markierten Nukleotid markiert war.
Die Sonden-DNA wurde von den nicht eingebauten Nukleotiden mittels
einer NACS Säule
(BRL) oder einer Sephadex G50 Säule
(Pharmacia) getrennt. Nach Hybridisierung über Nacht bei 55°C wurde der
Filter einmal bei Raumtemperatur mit 2 × SSC gewaschen, gefolgt von
zwei Waschvorgängen
bei 55°C
mit 0,1 × SSC,
0,1% Natriumdodecylsulfat (SDS) während 30 Minuten. Das Filter
wurde getrocknet und einer Autoradiographie unterworfen.
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DNA
TRANSFEKTION, UM REKOMBINANTES VIRUS ZU ERZEUGEN. Das Verfahren
basiert auf dem Calciumphosphat-DNA-Ausfällungsverfahren von Graham
und Van der Eb (32) mit den folgenden Änderungen. Für die Transfektion
in Tierzellen wurden 0,1–0,2
Mikrogramm Plasmid-DNA, die die Fremd-DNA flankiert von geeigneten
klonierten Herpesvirus-Sequenzen
enthält
(der Homovektor), mit 0,3 Mikrogramm intakter DNA gemischt. Beide
DNAs wurden in H2O oder 0,01 M Tris pH 7,5,
1 mM EDTA aufbewahrt und das Endvolumen sollte weniger als 0,25
ml sein. Dieser Mischung wurde ein gleiches Volumen 2× mit HEPES
gepufferter Salzlösung
zugesetzt (10 g N-2-Hydroxyethyl-piperazinol-N'-ethansulfonsäure (HEPES), 16 g NaCl, 0,74
g KCl, 0,25 g Na2HPO4·2H2O, 2 g Dextrose per Liter H2O,
und mit NaOH auf pH 7,4 gepuffert). Die Mischung wurde daraufhin
durch Zugabe von dem geeigneten Volumen 1× mit HEPES gepufferter Salzlösung (hergestellt
durch 1:1 Verdünnung
der obigen Lösung
mit H2O) auf 0,5 ml verdünnt. Nach Vermischen wurden
der DNA-Mischung 35 Mikroliter 2,2 M CaCl2 zugesetzt
und gemischt.
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Die
Mischung wurde 30 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert. Medium
wurde von einem 80% konfluenten Monolayer von in einer 25 cm2 Flasche wachsenden Kaninchenhautzellen,
Verozellen oder CEF Zellen entfernt, und die DNA Mischung wurde
der Flasche zugegeben und über
die Zellen verteilt. Nach Inkubation während 30 Minuten bei Raumtemperatur
wurden 5 ml komplettes DME Medium mit 10% fötalem Rinderserum zugegeben.
Die Zellen wurden 5 Stunden lang bei 37°C in einem befeuchteten, 5%
CO2 in Luft enthaltenden Inkubator inkubiert.
Das Medium wurde nach 5 Stunden mit oder ohne Glycerin-Shock ausgetauscht.
Wenn genutzt, bestand der Glycerin-Shock aus der Entfernung des
Mediums und der Zugabe von DME mit 20% Glycerin während 3
Minuten bei Raumtemperatur, einem anschließenden Waschvorgang mit 10%
Glycerin in DME und einem Waschvorgang mit 5% Glycerin in DME, gefolgt
von der Zugabe von frischem komplettem DME Medium mit 10% fötalem Rinderserum.
Die Zellen wurden 3–4
Tage bei 37°C
wie oben inkubiert, bis ein zytopathischer Effekt des Virus von
50–100%
vorlag. Virus wurde, wie vorstehend für die Zubereitung der Virusstammlösung beschrieben,
geerntet. Diese Stammlösung
wurde als Transfektionsstammlösung
bezeichnet und wurde anschließend
auf rekombinantes Virus untersucht, wobei entwedeer ein hiernach
beschriebenes Selektionsverfahren zur Anreicherung der rekombinanten
Kolonien angewandt wurde oder nicht.
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DIREKTES
LIGATIONSVERFAHREN ZUR ERZEUGUNG VON REKOMBINANTEN HERPESVIREN. Anstatt
Homovektoren zu benutzen und sich bei der Erzeugung von rekombinantem
Virus auf die homologe Rekombination zu verlassen, wurde für die Insertion
von fremden Genen in Herpesviren die Technik der direkten Ligation
entwickelt. Bei dieser Alternative benötigte das klonierte fremde
Gen keine flankierenden Herpesvirus-DNA-Sequenzen, sondern war es lediglich
erforderlich, daß Restriktionsstellen
verfügbar
sind, um das fremde Gen-Fragment aus dem Plasmid-Vektor zu schneiden.
Ein kompatibles Restriktionsenzym wurde benutzt, um die Herpesvirus-DNA
zu schneiden. Es war ein Erfordernis dieser Technik, daß das Restriktionsenzym,
das verwendet wird, um die Herpesvirus-DNA zu schneiden, bei einer beschränkten Zahl
von Stellen schneiden muß,
bevorzugt bei weniger als 3 Stellen. Für PRV-DNA haben wir xbaI benutzt,
das PRV-DNA an zwei Stellen schneidet, und überlegen die Benutzung von
HindIII (2 Schnittstellen), EcoRV (2 oder 3 Schnittstellen) oder
NdeI (3–5
Schnittstellen). Die Herpesvirus-DNA wurde mit einem 30-fachen molaren Überschuss von
Plasmid-DNA vermischt und die Mischung wurde mit dem geeigneten
Restriktionsenzym aufgeschlossen. Die DNA-Mischung wurde mit Phenol
extrahiert und mit Ethanol ausgefällt, um die Restriktionsenzyme
zu entfernen, und gemäß dem vorstehend
genau beschriebenen Ligationsverfahren gekoppelt. Die ligierte DNA-Mischung
wurde dann mit Phenol extrahiert, mit Ethanol ausgefällt und
in 298 Mikroliter 0,01 M Tris pH 7,5, 1 mM EDTA resuspendiert. Es
wurden 42 Mikroliter 2 M CaCl2 zugegeben,
danach ein gleiches Volumen 1× HEPES gepufferter
Salzlösung
(siehe oben), und die Probe wurde benutzt, um Tierzellen wie vorstehend
beschrieben zu transfizieren.
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Das
Virus in der Transfektionsstammlösung
wurde dann auf die Anwesenheit von Fremd-DNA Insertionen untersucht, wie hiernach
beschrieben wird. Der Vorteil der direkten Ligationstechnik bestand
darin, daß weniger
Subklone in Plasmiden konstruiert werden mußten, und daß das rekombinante
Virus in der Transfektionsstammlösung
mit einer viel höheren
Häufigkeit
als bei der homologen Rekombination vorlag.
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HAT-SELEKTION
VON THYMIDINKINASE EXPRIMIERENDEM REKOMBINANTEN HERPESVIRUS. Deletionsmutanten
von Herpesviren mit Deletionen in dem Thymidinkinase (TK)-Gen wurden
konstruiert. Diese PRV-Stämme
sind mit S-PRV-002 und S-PRV-003 bezeichnet und bei der ATCC unter
den jeweiligen Zugangsnummern VR 2107 bzw. VR 2108 hinterlegt worden.
Diese TK Minus (TK-)Viren sind als Empfänger für die Insertion des fremden
Herpes simplex Typ 1 (HSV-1) TK-Gens benutzt worden. Ein von uns
genutztes HSV-1 TK-Gen enthält
den HSV-1 ICP4-Promotor und stammte von B. Roizman (16). Es wurde
durch Subklonierung zwischen zwei flankierenden Bereichen in der
PRV-DNA positioniert, z.B. durch Insertion des TK-Gens in das PRV
BamHI #5-Fragment zwischen der XbaI- und der HpaI- Schnittstelle. Das
Plasmid-Konstrukt wurde dann mit PRV-TK-DNA transfiziert, um so
rekombinantes Virus zu erzeugen. Die Transfektionsstammlösung wurde
in bezug auf TK-enthaltendes
Virus mittels des in (35) beschriebenen HAT-Selektionsverfahrens
angereichert. Die Transfektionsstammlösung wurde genutzt, um Monolayer
von 143 TK-Zellen in 60 mm Kulturschalen zu infizieren, welche vorher
16 Stunden bei 37°C
in HAT Medium inkubiert wurden (HAT Medium: Medium 199 enthaltend
2 mM Glutamin, 100 Einheiten/ml Penicillin, 100 Einheiten/ml Streptomycin,
10% fötales Rinderserum,
5 × 10–5 M
Hypoxanthin, 10–5 M Thymidin, 5 × 10–6 M
Aminopterin). Die 143 TK-Zellen wurden mit Proben des Transfektionsstammlösungs-Virus
in Virus-Verdünnungen
von 10–3 bis
10–7 infiziert.
Nach 1 oder 2 Tagen bei 37°C
wurden die Schalen, die mit der höchsten Virusverdünnung inokuliert
waren und noch immer Virus-Kolonien zeigten, geerntet und die Selektion
wurde ein zweites Mal wiederholt. Die nach der zweiten HAT Selektion
geerntete Virusstammlösung
wurde in einem Plaque-Test benutzt, und individuelle Kolonien wurden
gemäß einem
unten beschriebenen Verfahren aufgenommen und auf Fremd-DNA-Inserts
getestet.
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BROMDESOXYURIDIN
SELEKTION VON REKOMBINANTEM HERPESVIRUS. Um ein Fremdgen anstelle
eines bereits im Herpesvirusgenom vorhandenen TK-Gens einzufügen, wurde
das Fremdgen in Plasmide kloniert, so daß es die gleichen flankierenden
Homologiebereiche wie die TK-Gene enthielt. Diese flankierenden
Bereiche konnten Bestandteil des TK-Gens selber sein, oder Teile
des Herpesvirus, die das TK-Gen flankieren. In jedem Fall wurde
die das Fremdgen enthaltende Plasmid-DNA zusammen mit intakter,
das HSV-1 TK-Gen enthaltender genomischer Herpesvirus-DNA transfiziert.
Die Transfektionsstammlösung
des rekombinanten Virus wurde für
zwei Selektionen in 143 TK-Zellen in Anwesenheit von 40 Mikrogramm/ml Bromdesoxyuridin
(BUDR, Sigma) in komplettem DME Medium mit 10% fötalem Rinderserum kultiviert.
Der Wirkstoff BUDR ist ein Thymidin-Analogon, das von dem Virusenzym
Thymidinkinase (TK) erkannt und letztendlich in die DNA eingebaut
wird. Wenn es in der DNA eingebaut ist, wirkt BUDR mutagen und lethal
und die Substanz macht es auf dieser Weise möglich, Viren mit einem aktiven
TK-Gen auszuselektieren. Durch dieses Selektionsverfahren wurden
solche Viren in der Population angereichert, die durch homologe
Rekombination ihr TK-Gen gegen ein Fremdgen ausgetauscht hatten.
Ein Screening auf rekombinante Viren wurde nach einem der hiernach
beschriebenen Verfahren durchgeführt.
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SCREENING
AUF REKOMBINANTES HERPESVIRUS MITTELS HYBRIDISIERUNG. Eines der
benutzten Verfahren ist in (36) beschrieben. Die Technik umfaßte die
Durchführung
eines Plaque-Tests auf PRV unter Agarose, die Entfernung der Agarose,
sobald sich Kolonien gebildet hatten, und die Anhebung der Zell-Monolayer
von der Schale auf ein Nitrocellulose Membranfilter. Der Filter
unterlag dann dem vorher detailliert beschriebenen Southern Verfahrens
zur DNA-Hybridisierung. Die bei dem Verfahren verwendete DNA-Sonde
wurde aus dem in das Virus eingefügten Fremdgen hergestellt.
So wurden Kolonien, die das Fremdgen enthielten, identifiziert,
und diese wurden von der abdeckenden Agaroseschicht, die aufbewahrt worden
war, ausgewählt.
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SCREENING
AUF REKOMBINANTES HERPESVIRUS MIT BLUOGAL. Wenn das Fremdgen das
Enzym beta-Galactosidase kodierte, wurden die Kolonien, die das
Gen enthielten, leichter visualisiert. Die Chemikalie BluogalTM (BRL) wurde während des Plaque-Tests in der
Größenordnung
von 200–300
Mikrogramm/ml in die abdeckende Agaroseschicht aufgenommen und die
Kolonien, die aktive beta-Galactosidase exprimierten, nahmen eine
blaue Farbe an. Die blauen Kolonien wurden dann ausgewählt und
mit weiteren Isolierungsschritten blauer Kolonien gereinigt. Andere
Fremdgene wurden durch homologe Rekombination so eingefügt, daß sie das
beta-Galactosidase-Gen ersetzten; in diesem Fall wurden die nicht-blauen
Kolonien für
die Reinigung des rekombinanten Virus ausgewählt.
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SCREENING
AUF REKOMBINANTES HERPESVIRUS MIT ANTIKÖRPERN. Es war eine dritte Methode,
um die Stammlösung
des rekombinanten Virus zu untersuchen, auf direkte Weise mit Antikörpern nach der
Expression des Fremdgens zu suchen. Herpesvirus-Kolonien wurden
identifiziert und durch Einstecken eines Zahnstochers durch die
Agarose über
der Kolonie und durch Schaben der Koloniefläche auf die Platte aufgenommen.
Die Viren wurden dann durch Einstecken des Zahnstochers in ein Loch
einer 96-Loch-Mikrotiterplatte (Falcon Plastics) von dem Zahnstocher
gespült,
wobei das Loch einen konfluenten Monolayer von Gewebekulturzellen
enthielt, die dreimal mit DME-Medium ohne Serum gewaschen wurden.
Es war wichtig, daß das
Virus in dieser Phase ohne Serum wuchs, damit der Ablauf der immunologischen
Prozesse ermöglicht wird.
Nachdem die zytopathische Wirkung vollständig war, wurden die Platten
bei –70°C gelagert,
um die Zellen einzufrieren und zu lysieren. Das Medium wurde aufgetaut
und das Einfrier/Auftau-Verfahren wurde ein zweites Mal wiederholt.
Dann wurden 50–100
Mikroliter des Mediums aus jedem Loch genommen und unter Vakuum
durch eine Nitrocellulosemembran (S&S BA85) unter Anwendung eines DotBlotTM Gerätes
(BRL) filtriert. Die Filterblots wurde zwei Stunden lang bei Raumtemperatur
in einer blockierenden Lösung
von 0,01 M Tris pH 7,5, 0,1 M NaCl, 3% Rinderserumalbumin unter
Schütteln
eingeweicht. Der Filter wurde anschließend in eine versiegelbaren
Tasche (Sears Seal-A-Meal
oder ein Äquivalent)
gebracht und 10 ml der blockierenden Lösung, die 10 Mikroliter eines
für das
Fremdprotein spezifischen Antikörpers
enthielten, wurden hinzugefügt. Nach
Inkubation über
Nacht bei Raumtemperatur unter Schütteln wurde der Filter dreimal
mit 100 ml 0,01 M Tris, pH 7,5, 0,1 M NaCl, 0,05% Tween 20-Detergens
(Sigma) gewaschen. Das Filter wurde in eine weitere versiegelbare
Tasche gebracht und 10 ml blockierende Lösung, enthaltend 106 Zählungen
(counts) pro minute 125I-Protein A (New
England Nuclear), wurden zugefügt.
Nachdem dem Protein A 2 Stunden lang bei Raumtemperatur mit Schütteln an
den Antikörper
binden konnte, wurde der Filter wie vorher gewaschen, getrocknet und
mit einem Röntgenfilm
und einem verstärkenden
Schirm (intensifying screen, Dupont) abgedeckt und I–3 Tagen
bei –70°C autoradiographiert.
Der Film wurde nach Standardverfahren entwickelt. Virus aus den
positiven Löchern,
welche das rekombinante Virus enthielten, wurden weiter gereinigt.
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WESTERN
BLOTTING VERFAHREN. Proben der Zellysate, positive Kontrollen und
Proteinstandards wurden auf einem Polyacrylamidgel nach dem Verfahren
von Laemmli (42) laufen gelassen. Nach der Elektrophorese wurde
das Gel in einem Transferpuffer (0,025 M Trisbase, 0,192 M Glycin,
20% Methanol) mit 0,1% SDS 20 Minuten lang eingeweicht. Das Sammelgel
wurde entfernt und das Trenngel wurde auf Whatman 3 mm Papier gebracht.
Ein Stück
Nitrocellulosefilter von der gleichen Größe wurde mit dem Transferpuffer
vorbenetzt und auf das Polyacrylamidgel gebracht, so daß das Gel
vollständig
abgedeckt wurde und ein enger Kontakt zustande kam. Ein vorbenetztes
Stück Whatman
3 mm Papier wurde oben auf den Nitrocellulosefilter gebracht, um
einen "Sandwich" zu erzeugen, und
das Sandwich wurde in eine Elektrophorese-Transfer-Vorrichtung (Biorad)
gebracht. Das Sandwich wurde vollständig in Transferpuffer eingetaucht.
Der elektrophoretische Transfer wurde 3 Stunden bei 250 mA durchgeführt. Nach
dem Transfer wurde das Nitrocellulosefilter aus der Anordnung genommen
und in eine Schale mit 50 ml blockierendem Puffer gebracht (50 mg/ml
Rinderserumalbumin, 10 mM Magnesiumchlorid, 100 mM Kaliumchlorid,
1 mM Calciumchlorid, 10 mM Imidazol pH 7,0, 0,3% Tween-20, 0,02%
Natriumazid). Der Nitrocellulosefilter wurde 1–2 Stunden lang in dem blockierenden
Puffer bei Raumtemperatur auf einem Schüttelgerät inkubiert. Der Filter wurde
dann in eine versiegelbare, 15 ml blockierenden Puffer mit dem spezifischen
Antiserum als Sonde enthaltende Tasche gebracht und über Nacht
bei 37°C
auf einem Schüttelgerät inkubiert.
Der Filter wurde dann aus der Lösung
mit der Sonde entfernt und mit 5- bis 6-maligem Wechseln der mit
Phosphat gepufferten Salzlösung über einem
Zeitraum von 1 Stunde gespült.
Die mit Phosphat gepufferte Salzlösung wurde entfernt und 50
ml blockierender Puffer, enthaltend 5 × 105 cpm 125I
markiertes Protein A (Amersham) wurde zugefügt. Der Filter wurde 1 Stunde
mit der Lösung mit
markiertem Protein A inkubiert, die markierte Protein A-Lösung wurde
entfernt und der Filter wurde mit 5–6-maligem Wechseln der 0,3%
Tween-20 enthaltenden, mit Phosphat gepufferten Salzlösung gespült Der Filter
wurde an der Luft getrocknet und über Nacht mit einem verstärkenden
Schirm autoradiographiert.
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VERFAHREN
ZUR cDNA-KLONIERUNG VON SCHWEINEROTAVIRUS-gp38-GEN. Virus Wachstum.
Der OSU-Stamm von Schweinerotavirus (ATCC VR-892) wurde in MA-104-Zellen
(Rhesusaffen-Nierenzellen von MA Bioproducts) kultiviert. Konfluente
Monolayer wurden bei einer Infektionsmultiplizität von mehr als 10 in 5 Mikrogramm/ml
Trypsin enthaltendem DMEM infiziert. Zellen wurden 48 Stunden lang,
oder bis eine zytopathische Wirkung eintrat, mit dem Virus inkubiert.
Medien und Zellreste wurden gesammelt und 20 Minuten lang bei 4°C und 10.000
g zentrifugiert. Der Überstand
mit dem Rotavirus wurde anschließend bei 10.000 g in einem
präparativen
Beckman Ti45 Rotor bei 4°C
zentrifugiert. Virus-Pellets wurden in SM Medium (50 mM Tris-HCI
pH 7,5, 100 mM KCl, 10 mM MgCl2) resuspendiert
und in einem Homogenisator vom Typ Dounce leicht homogenisiert.
Das resuspendierte Virus wurde 10 Minuten lang bei 10.000 g zentrifugiert
und dann auf einen 25–50%
CsCl Gradienten in SM-Puffer
aufgetragen. Die Gradienten wurden 4 Stunden lang bei 20°C und 100.000
g zentrifugiert. Die zwei blau-weiße Banden, welche die intakten
Virionen und Kerne des Rotavirus darstellen, wurden gesammelt, verdünnt und
das CsCl-Gradienten-Verfahren wurde ein zweites Mal wiederholt.
Von dem zweiten Gradienten erhaltenes Virus wurde über Nacht
bei 4°C
gegen SM-Puffer dialysiert.
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Isolierung
von Virus-RNA. Dialysiertes Schweinerotavirus wurde zweimal mit
einem gleichen Volumen SDS/Phenol extrahiert, danach zwei weitere
Male mit Chloroform:Isoamylalkohol (24:1). Die doppelsträngige RNA
wurde mit Ethanol in Anwesenheit von 0,2 M Natriumacetat ausgefällt, zentrifugiert
und in Wasser resuspendiert. Die Ausbeute war typischerweise 100
Mikrogramm aus 1.000 cm2 infizierter Zellen.
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Synthese
und Klonierung von gp38 cDNA. 160 Mikrogramm der nach der oben beschriebenen
Arbeitsweise erhaltenen Doppelstrang-Schweinerotavirus-RNA wurden
mit jeweils einem Mikrogramm der zwei synthetischen Oligonukleotidprimer
in einem Volumen von 160 Mikrolitern gemischt (die Sequenzen der
Primer waren: 5'-GGGAATTCTGCAGGTCACATCATACAATTCTAATCTAAG-3' und 5'-GGGAATTCTGCAGGCTTTAAAAGAGAGAATTTCCGTTTGGCTA-3'), hergeleitet aus
der veröffentlichten
Sequenz des Rinderrotavirus (24). Die RNA-Primer-Mischung wurde
3 Minuten lang in einem Wasserbad gekocht und danach auf Eis gekühlt. Nacheinander
wurden 25 Mikroliter 1 M Tris-HCl pH 8,3, 35 Mikroliter 1 M KCl,
10 Mikroliter 0,25 M MgCl2, 7 Mikroliter
0,7 M 2-Mercaptoethanol, 7 Mikroliter 20 mM dNTP's und 6 Mikroliter Reverse Transkriptase (100
Einheiten) zugegeben. Die Reaktion wurde 1,5 Stunde bei 42°C inkubiert,
danach wurden 10 Mikroliter 0,5 M EDTA pH 8,0 zugesetzt und die
Lösung
wurde einmal mit Chloroform: Phenol (1:1) extrahiert. Die wäßrige Schicht
wurde entfernt und es wurden dazu 250 Mikroliter 4 M Ammoniumacetat
und 1.0 ml 95%-iger Ethanol gegeben, die Mischung wurde in Trockeneis
eingefroren und in der Kälte
zentrifugiert. Das erhaltene Pellet wurde in 100 Mikrolitern 10
mM Tris-HCl pH 7,5 resuspendiert, und das Ammoniumacetat-Ausfällungsverfahren
wurde wiederholt. Das Pellet wurde in 100 Mikrolitern 0,3 M KOH
resuspendiert und zunächst über Nacht bei
Raumtemperatur und anschließend
2 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Lösung
wurde durch Zugabe von 10 Mikrolitern 3,0 M HCl und 25 Mikrolitern
1,0 M Tris-HCl pH 7,5 auf einen neutralen pH-Wert gebracht. Die erhaltene Einzelstrang-cDNA
wurde daraufhin zwei Mal mittels dem vorher beschriebenen Ammoniumacetat-Ethanol-Verfahren
ausgefällt.
Das erhaltene Pellet wurde in 50 Mikroliter 10 mM Tris-HCl pH 7,5,
100 mM NaCl, 1 mM EDTA resuspendiert, 2 Minuten in einem Wasserbad
gekocht und anschließend
16 Stunden bei 59°C
inkubiert. Die Lösung
wurde bis zu einem Volumen von 15 Mikrolitern lyophilisiert und
die erhaltene doppelsträngige
cDNA auf einem 1,0%-igem Agarose-Gel (Sigma Agarose Typ II) laufen
gelassen. Die mit Ethidiumbromid gefärbte, bei einer Länge von
1.000–1.100
bp wandernde DNA wurde aus dem Gel ausgeschnitten und in einer CBS
Elektroelutionsanlage elektroeluiert. Die Lösung wurde lyophilisiert und
die cDNA wurde in 25 Mikroliter Wasser resuspendiert. Dieser Lösung wurden
2 Mikroliter 1,0 M Tris-HCl pH 7,5, 2 Mikroliter 1 M KCl, 1 Mikroliter
0,25 M MgCl2, 1 Mikroliter 20 mM dNTP's und 5 Einheiten
E. coli DNA Polymerase I zugegeben. Die Reaktion wurde 15 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert, dann wie vorstehend beschrieben mit Chloroform/Phenol
extrahiert und mit Ammoniumacetat-Ethanol ausgefällt. Das Ende der erhaltenen
cDNA wurde unter Verwendung von terminaler Desoxynukleotidtransferase
(Puffer und Enzym von BRL) mit einer dCTP-Gruppe verlängert. Die
Reaktion wurde mit 2 Mikroliter 0,5 M EDTA beendet, mit Chloroform/Phenol
extrahiert und mit Natriumacetat in Anwesenheit von 10 Mikrogramm
Träger-tRNA
ausgefällt.
Die resuspendierte cDNA wurde mit 200 ng mit PstI geschnittenem,
mit dGMP verlängertem
pBR322 (BRL Katalog #5355SA) in 200 Mikroliter 10 mM Tris-HCl pH
7,5, 100 mM NaCl, 1 mM EDTA gemischt und zunächst 5 Minuten bei 65°C, danach
2 Stunden bei 57°C
erwärmt.
Der angelagerte cDNA-Vektor pBR322 wurde auf E. coli DH-1-Zellen, die für hocheffiziente
Transformation vorbereitet waren, transformiert. Kolonien, die Ampicillin-Empfindlichkeit und
Tetracyclin-Resistenz zeigten, wurden kultiviert, und DNA wurde
isoliert und mit PstI geschnitten, um die Größe des cDNA-Inserts zu bestimmen.
Verschiedene Klone mit PstI-Inserts von 1.050–1.100 Basenpaaren wurden analysiert,
wobei ein identisches Restriktionsmuster festgestellt wurde. Der
größte Klon
wurde als pSY565 bezeichnet und ist bei der ATCC unter der Zugangsnummer
53,340 hinterlegt worden. Für
einen dieser Klone wurde das 1.100 Basenpaare große PstI-Insert
in einem M13 Phagen Sequenzierungsvektor subkloniert. Die gesamte
DNA-Sequenz dieses Klons wurde bestimmt und ist in 10A und 10B dargestellt. Die
Position des offenen Leserasters für gp38 wurde aus der Homologie
der Aminosäuren
mit bereits veröffentlichten
Menschen- und Rindersequenzen (44) bestimmt.
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VERFAHREN
ZUR cDNA-KLONIERUNG VON RINDERROTAVIRUS-gp38-GEN. Virus Wachstum. Der
Calf Nebraska-Stamm von Rinderrotavirus (USDA) wurde in MA-104-Zellen (Rhesusaffen-Nierenzellen von
MA Bioproducts) kultiviert. Konfluente Monolayer wurden bei einer
Infektionsmultiplizität
von mehr als 10 in 5 Mikrogram/ml Trypsin enthaltendem DMEM infiziert.
Zellen wurden 48 Stunden lang oder bis eine zytopathische Wirkung
eintrat mit dem Virus inkubiert. Medien und Zellreste wurden gesammelt
und 20 Minuten lang bei 4°C
und 10.000 g zentrifugiert. Der Überstand
mit dem Rotavirus wurde anschließend bei 10.000 g in einem präparativen
Beckman Ti45 Rotor bei 4°C
zentrifugiert. Virus Pellets wurden in SM Medium (50 mM Tris-HCl pH
7,5, 100 mM KCl, 10 mM MgCl2) resuspendiert
und in einem Homogenisator vom Dounce-Typ leicht homogenisiert.
Das resuspendierte Virus wurde 10 Minuten lang bei 10.000 g zentrifugiert
und dann auf 25–50% CsCl
Gradienten in SM-Puffer aufgetragen. Die Gradienten wurden 4 Stunden
lang bei 20°C
und 100.000 g zentrifugiert. Die zwei blau-weiße Banden, welche die intakten
Virionen und Kerne des Rotavirus darstellten, wurden gesammelt,
verdünnt
und das CsCl-Gradienten-Verfahren wurde ein zweites Mal wiederholt.
Von dem zweiten Gradienten erhaltenes Virus wurde über Nacht
bei 4°C
gegen SM-Puffer
dialysiert.
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Isolierung
von Virus-RNA. Dialysiertes Rinderrotavirus wurde zweimal mit einem
gleichen Volumen SDS/Phenol extrahiert, danach zwei weitere Male
mit Chloroform:Isoamylalkohol (24:1). Die doppelsträngige RNA
wurde mit Ethanol in Anwesenheit von 0,2 M Natriumacetat ausgefällt, zentrifugiert
und in Wasser resuspendiert. Die Ausbeute war typischerweise 100
Mikrogramm aus 1.000 cm2 infizierten Zellen.
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Synthese
und Klonierung von gp38 cDNA. 160 Mikrogramm der nach dem oben beschriebenen
Verfahren erhaltenen Doppelstrang-Rinderrotavirus-RNA wurden mit
jeweils einem Mikrogramm von zwei synthetischen Oligonukleotidprimern
in einem Volumen von 160 Mikroliter gemischt (die Sequenzen der
Primer waren: 5'-GGGAATTCTGCAGGTCACATCATACAATTCTAATCTAAG-3' und 5'-GGGAATTCTGCAGGCTTTAAAAGAGAGAATTTCCGTTTGGCTA-3') hergeleitet aus
der veröffentlichten
Sequenz des Rinderrotavirus (24). Die RNA-Primer-Mischung wurde
3 Minuten lang in einem Wasserbad gekocht und danach auf Eis gekühlt. Nacheinander
wurden 25 Mikroliter 1 M Tris-HCI pH 8,3, 35 Mikroliter 1 M KCl,
10 Mikroliter 0,25 M MgCl2, 7 Mikroliter
0,7 M 2-Mercaptoethanol, 7 Mikroliter 20 mM dNTP's und 6 Mikroliter Reverse Transkriptase (100
Einheiten) zugegeben. Die Reaktion wurde 1,5 Stunde bei 42°C inkubiert,
danach wurden 10 Mikroliter 0,5 M EDTA pH 8,0 zugesetzt und die
Lösung
wurde einmal mit Chloroform:Phenol (1:1) extrahiert. Der wäßrige Schicht
wurde entfernt und es wurden dazu 250 Mikroliter 4 M Ammoniumacetat
und 1.0 ml 95%-iger Ethanol gegeben, die Mischung wurde in Trockeneis
eingefroren und in der Kälte
zentrifugiert. Das erhaltene Pellet wurde in 100 Mikrolitern 10
mM Tris-HCl pH 7,5 resuspendiert und die Ammoniumacetat-Ausfällungsprozedur wurde
wiederholt. Das Pellet wurde in 100 Mikrolitern 0,3 M KOH resuspendiert
und zunächst über Nacht
bei Raumtemperatur und anschließend
2 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Lösung
wurde durch Zugabe von 10 Mikrolitern 3,0 M HCl und 25 Mikrolitern
1,0 M Tris-HCl pH 7,5 auf einen neutralen pH-Wert gebracht. Die
erhaltene Einzelstrang-cDNA wurde daraufhin zweimal mit dem vorher
beschriebenen Ammoniumacetat-Ethanol-Verfahren ausgefällt. Das
erhaltene Pellet wurde in 50 Mikrolitern 10 mM Tris-HCl pH 7,5,
100 mM NaCl, 1 mM EDTA resuspendiert, 2 Minuten in einem Wasserbad
gekocht und anschließend
16 Stunden bei 59°C inkubiert.
Die Lösung
wurde bis zu einem Volumen von 15 Mikrolitern lyophilisiert und
die erhaltene doppelsträngige
cDNA auf einem 1,0%-igen Agarose-Gel (Sigma Agarose Typ III) laufen
gelassen. Die mit Ethidiumbromid gefärbte, bei einer Länge von
1.000–1.100
bp wandernde DNA wurde aus dem Gel ausgeschnitten und in einer CBS
Elektroelutionsanlage elektroeluiert. Die Lösung wurde lyophilisiert und
die cDNA wurde in 25 Mikroliter Wasser resuspendiert. Dieser Lösung wurden
2 Mikroliter 1,0 M Tris-HCl pH 7,5, 2 Mikroliter 1 M KCl, 1 Mikroliter
0,25 M MgCl2, 1 Mikroliter 20 mM dNTP's und 5 Einheiten
E. coli DNA Polymerase I zugegeben. Die Reaktion wurde 15 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert, dann wie vorstehend beschrieben mit
Chloroform/Phenol extrahiert und mit Ammoniumacetat-Ethanol ausgefällt. Das
Ende der erhaltenen cDNA wurde unter Verwendung von Terminaler Desoxynukleotidtransferase
(verwendete Puffer und Enzym von BRL) mit einer dCTP-Gruppe verlängert. Die
Reaktion wurde mit 2 Mikrolitera 0,5 M EDTA beendet, mit Chloroform/Phenol extrahiert
und mit Natriumacetat in Anwesenheit von 10 Mikrogramm Träger-tRNA
ausgefällt.
Die resuspendierte cDNA wurde mit 200 ng mit PstI geschnittenem,
mit dGMP verlängertem
pBR322 (BRL Katalog #5355SA) in 200 Mikrolitern 10 mM Tris-HCl pH
7,5, 100 mM NaCl, 1 mM EDTA gemischt und zunächst 5 Minuten bei 65°C, danach
2 Stunden bei 57°C
erwärmt.
Für hocheffiziente
Transformation vorbereitete E. coli DH-1-Zellen wurden mit dem angelagerten
cDNA-Vektor pBR322 transformiert. Kolonien, die Ampicillin-Empfindlichkeit
und Tetracyclin-Resistenz zeigten, wurden kultiviert, und DNA wurde
isoliert und mit PstI geschnitten, um die Größe des cDNA-Inserts zu bestimmen.
Verschiedene Klone mit PstI-Inserts von 1.050–1.100 Basenpaaren Länge wurden
analysiert, wobei ein identisches Restriktionsmuster festgestellt
wurde. Für
einen dieser Klone wurde das 1.100 Basenpaare große PstI-Insert
in einem M13 Phagen Sequenzierungsvektor subkloniert. Ein Teil der
DNA-Sequenz dieses Klons wurde bestimmt und es wurde festgestellt,
daß sie
mit der veröffentlichten
Sequenz (24) übereinstimmt.
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SELEKTION
VON HERPESVIRUS MIT RESISTENZ GEGEN G418. Das Antibiotikum G418
(GIBCO) weist in einem breiten Bereich eine die Proteinsynthese
hemmende Aktivität
auf. Das rekombinante Virus exprimierte jedoch, nach Aufnahme dieses
Fremdgens, die durch das NEO-Gen kodierte Aminoglykosid 3'-Phosphotransferase
und wurde gegen G418 resistent. Die Transfektionsstammlösung der
rekombinanten Viren wurden auf MDBK-(für IBR-Virus), Vero-(für PRV) oder
QT35-(für
HVT)Zellen in Anwesenheit von 500 Mikrogramm/ml G418 in komplettem
DME Medium plus 1% fötalem
Rinderserum kultiviert. Nach einem oder zwei Tagen bei 37°C wurden
Kolonien von den Platten, die mit der höchsten Virusverdünnung inokuliert
worden waren, ausgewählt,
um Virusstammlösungen
zu erhalten. Die Selektion wurde ein zweites oder drittes Mal wiederholt.
Die aus der G418-Selektion erzeugten Virusstammlösungen wurden mittels der vorher
im Abschnitt SOUTHERN BLOTTING DER DNA beschriebenen Hybridisierungsmethode
auf NEO-Gen-Insertion untersucht.
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REINIGUNG
VON gpX. gpX wurde aus dem Gewebekulturmedium von in komplettem
DME plus 1% fötalem
Rinderserum kultivierten, infizierten Vero-Zellen gereinigt. Konfluente
Vero-Zellen wurden
bei einer Infektionsmultiplizität
von 5 mit dem Wildtyp Iowa S-62 Pseudorabies-Virus-Stamm infiziert. Die Virus-Proteine wurden
8 Stunden nach der Infektion mit 14C-Glucosamin und/oder 35S-Methionin durch Zugabe der geeigneten
Markierung in die Flasche radioaktiv markiert. Die Zellen und die
Medien wurden 20 Stunden nach der Infektion geerntet, als die Zellen
einen erheblichen zytopathischen Effekt zeigten, und die Flüssigkeiten
wurden zentrifugiert.
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Die überstehende
Flüssigkeit
wurde 10× konzentriert
und gegen 0,02 M Natriumsulfat/0,01 M Natriumphosphat-Puffer, pH
7,2 (16 Stunden, 0°C),
und anschließend
gegen zweimal ausgetauschten 0,01 M Natriumphosphat-Puffer, pH 7,2
(24 Stunden, 0°C)
dialysiert Das Dialysat wurde 30 Minuten lang bei 0°C mit 70%-iger
Perchlorsäure
bis zu einer Endkonzentration von 0,2 M Perchlorsäure behandelt,
danach 25 Minuten lang bei 10.000 Upm zentrifugiert. Die überstehende
Flüssigkeit
wurde danach gegen 0,02 M Tris, pH 8,5 dialysiert.
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Die
Reinigung wurde durch High Performance Liquid Chromatography mit
einem Beckman-Gerät
Modell 334 HPLC durchgeführt.
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Die
säurelöslichen
Proteine wurden auf einer Biogel TSK DEAE 5-PW Säule (75 × 75 mm) mit einem linearen
Gradienten 60 Minuten bei einer Flußrate von 0,8 ml/Min getrennt.
Der Startpuffer war 0,02 M Tris, pH 8,5, Endpuffer war 0,02 M Tris,
pH 7,0, das 0,75 M NaCl enthielt.
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Das
gpX eluierte als Haupt-radioaktiver Peak bei 64% des Endpuffers.
Das gewonnene Material stellte 25% der aufgebrachten Radioaktivität dar.
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ELISA
BESTIMMUNG. Ein Standard "enzyme-linked
immunosorbent assay (ELISA)"-Protokoll
wurde verwendet, um den Immunstatus von Schweinen nach Impfung und
Kontrollinfektion zu bestimmen.
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Eine
gereinigte gpX Antigen-Lösung
(40 Mikroliter) durfte 2 Stunden lang bei Raumtemperatur an die Vertiefungen
(wells) von Polycarbonat-Mikrotiter-Platten adsorbieren. Das Antigen
wurde in einem (0,015 M) Carbonat–(0,04 M) Bicarbonat-Puffer,
pH 9,6 aufgebracht. Die beschichteten Vertiefungen wurden dreimal
mit ELISA-Waschlösung
(0,05% Tween 20, nicht-ionisches
Detergens, enthaltende Phosphat-gepufferte Salzlösung, pH 7,5) gewaschen.
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Vierzig
Mikroliter gpX-Antikörper
enthaltendes Serum (1 zu 10 verdünnt
in Tris-Puffer, enthaltend 1% Rinderserumalbumin (BSA) und 0,05%
Tween 20) wurden in die Vertiefungen gegeben und 1 Stunde bei 37°C inkubiert.
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Das
Antiserum wurde entfernt und die Vertiefungen wurden dreimal mit
ELISA-Waschlösung
gewaschen. Eine Lösung,
die Staphylokokken Protein A gekoppelt an Meerrettich-Peroxidase
(Bio-Rad) (1:10.000 in dem vorher beschriebenen Tris/BSA/Tween-Puffer
verdünnt)
enthielt, wurde zugesetzt (50 Mikroliter), um die Vertiefungen,
die Antikörper
gegen das spezifische Antigen enthielten, zu visualisieren. Die
Lösung
wurde 1 Stunde bei 37°C
inkubiert, danach entfernt und die Vertiefungen wurden dreimal mit
ELISA-Waschlösung
gewaschen. 100 Mikroliter der Substratlösung (gleiche Volumina Wasserstoffperoxyd
und ATBS-Pufifer (Bio-Rad))
wurden jeder Vertiefung zugesetzt und die Farbe durfte sich 20 Minuten
lang entwickeln.
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Die
Reaktion wurde durch Zugabe von 50 Mikroliter 0,01 M Oxalsäure beendet.
Die Farbe wurde bei einer Absorption (A) von 410 nm auf einem automatischen
Plattenleser gemessen.
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VAKZINATIONSSTUDIEN
IN SCHWEINEN. Abgestillte Schweine (4–6 Wochen alt) und schwangere Säue wurden
aus Schweineherden bezogen, von denen man wußte, daß sie frei von der Pseudorabies
Krankheit waren. Die Empfindlichkeit der Versuchstiere in bezug
auf Pseudorabies wurde weiter anhand einer Überprüfung des Schweineserums auf
Abwesenheit von neutralisierenden Antikörpern gegen Pseudorabiesvirus (PRV)
verifiziert. Die abgestillten Schweine und 3–4 Tage alte Ferkel wurden
intramuskulär
mit 1 ml von etwa 104 bis 106 infektiöse Einheiten
(TCID50) enthaltender Virusflüssigkeit
inokuliert. Die Tiere wurden nach der Impfung täglich in bezug auf Gegenreaktionen
(klinische Zeichen der PRV Krankheit) beobachtet, und die Körpertemperaturen
wurden gemessen. Tonsillenabstriche wurden vorgenommen und kultiviert,
um zu bestimmen, ob das Virus in der Vakzine ausgeschieden und auf
andere Tiere übertragen
werden konnte. Die Immunität
wurde durch wöchentliche
Messung der Menge an Antikörper
gegen PRV im Serum bestimmt und in einigen Fällen durch Kontrollinfektion
der geimpften Tiere mit virulentem Virus. Im letzteren Fall wurden
die geimpften Tiere und eine Gruppe nicht-geimpfter Schweine mit virulentem PRV
vom Iowa S-62-Stamm inokuliert, wobei eine solche Virusmenge verwendet
wurde, die die PRV-Krankheit bei wenigstens 80% der Schweine in der
nicht geimpften Gruppe verursachte. Dies wurde etwa 28 Tage nach
der Impfung durchgeführt.
Die zur Kontrolle infizierten Tiere wurden täglich in bezug auf Anzeichen
der Krankheit und auf erhöhte
Körpertemperaturen
beobachtet. Es wurde bei gestorbenen Tieren eine Sektion durchgeführt und
ausgewählte
Gewebe wurden untersucht und auf das Vorhandensein von PRV kultiviert.
-
Bei
den folgenden Beispielen sollte zur Kenntnis genommen werden, daß die mit
(*) markierten Beispiele außerhalb
des Rahmens der Ansprüche
liegen und aus Gründen
der Anschaulichkeit in Bezug auf die von den Ansprüchen definierte
Erfindung enthalten sind.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1 (*)
-
S-PRV-004
-
Wir
haben ein Virus erzeugt, das eine Deletion in dem Verbindungsbereich
zwischen der Einzigartigen langen (Unique long)-DNA und dem internen
Wiederholungsbereich von PRV und eine Deletion im endogenen PRV-Thymidinkinase-Gen
in dem Einzigartigen langen Bereich aufweist. In die Verbindungsdeletion
haben wir das Herpes simplex Typ 1 (HSV-1) Thymidinkinase (TK)-Gen
unter der Kontrolle des ICP4-Promotors kloniert. Dieses Virus wird
als S-PRV-004 bezeichnet.
-
Um
dieses Virus zu erzeugen, haben wir zuerst das SalI #1-Fragment
von PRV kloniert. PRV-DNA wurde
zubereitet und dann mit dem SalI Restriktionsenzym geschnitten.
Die geschnittene DNA wurde auf einem Agarose-Gel laufen gelassen
und der größte SalI
Bande (15 kb) wurde aus dem Gel aufgereinigt (siehe Abschnitt DNA-EXTRAKTION
AUS AGAROSE MIT PHENOL). Die gereinigte DNA wurde in das Plasmid pSP64
ligiert (siehe Abschnitt LIGATION) und die DNA-Mischung wurde benutzt,
um E. coli HB101 nach Maniatis et al. (1) zu transformieren. Es
wurde beim SalI #1 Klon Kartierung der Restriktionsstellen vorgenommen.
-
Zur
Erzeugung von S-PRV-004 wurde das Verfahren der homologen Rekombination
angewandt (siehe 2). Die genaue Position des
Verbindungsbereichs wurde durch Sequenzierung der DNA aus dem SalI #1-Fragment
bestimmt. Es wurde gefunden, daß der
Verbindungsbereich zwischen zwei StuI-Schnittstellen gelegen war
(2A). Es wurden zwei Fragmente der
DNA des SalI Klons genutzt, um den Homologievektor für die Rekombination
zu erzeugen. Eines war ein Fragment aus BamHI #8' von StuI bis BamHI und das andere war
aus BamHI #8 von BamHI bis StuI (siehe 1B und 2A). Diese Fragmente wurden in die BamHI Stelle
von pSP64 kloniert. Dieses Plasmid wurde mit StuI geschnitten und
ein 3,8 kb großes
PvuII-Fragment, erhalten von B. Roizman (16), Universität von Chicago,
das den ICP4-Promotor auf dem BamHI-N Fragment und das HSV-1 TK-Gen
auf dem BamHI-Q-Fragment trug, fusioniert an den BamHI/BglII Stellen,
wurde in die StuI-Schnittstelle ligiert. Das Endergebnis dieser
Reihe von Klonierungen war ein Plasmid, in welchem 3 kb zwischen
den StuI Stellen deletiert waren und in welches 3,8 kb des fremden
TK-Gens eingebaut worden war (siehe 2B).
Das TK-Gen war also von PRV-DNA-Sequenzen flankiert, um die Insertion
des Fremdgens in das PRV-Genom mitteis homologer Rekombination zu
ermöglichen.
Die Plasmid-DNA wurde zusammen mit der intakten PRV-DNA von S-PRV-003,
was ein Pseudorabies-Virus mit einer Deletion in dem endogenen TK-Gen
ist, in Kaninchenhautzellen transfiziert Die transfizierte Virusstammlösung wurde
in HAT-Medium selektiert und das Virus wurde identifiziert und durch
Analyse des Restriktionsmusters der aus den infizierten Zellen isolierten
DNA selektiert.
-
S-PRV-004
enthielt das HSV-1 TK-Gen und exprimierte dieses Gen, wie durch
den Einbau von 14C-Thymidin in einem bei Tenser et al. (40) beschriebenen
Plaque-Test und durch direkte Analyse der TK-Aktivität in infizierten
Zell-Extrakten gemäß dem Verfahren
von Cheng et al. (41) gezeigt wurde. Die Position dieses Gens im
PRV-Genom wird in 2C dargestellt.
-
Sechs
Schweine im Alter des Abstillens wurden mit 10
5.0 infektiösen Einheiten
S-PRV-004 geimpft und 28 Tage später
mit virulentem PRV zur Kontrolle infiziert, gemäß dem im Abschnitt VAKZINATIONSSTUDIEN IN
SCHWEINEN beschriebenen Verfahren. Die geimpften Schweine blieben
nach der Impfung gesund und entwickelten neutralisierende Serum-Antikörper gegen
PRV (siehe Tabelle I unten). Virus aus der Vakzine wurde in Sekret
aus Nase oder von den Tonsillen nicht festgestellt. Nach Konrollinfektion
mit virulentem PRV, waren 83% der geimpften Schweine gegen PRV-Krankheit
geschützt. Tabelle
I Reaktionen
von mit S-PRV-004 geimpften und mit virulentem PRV zur Kontrolle
infizierten abgestillten Schweinen (zweiter Kontakt)
- a Erklärung der
klinischen Symptome: Z = ZNS, F = Fieber
-
Beispiel 2 (*)
-
S-PRV-005
-
S-PRV-005
stellt ein Pseudorabiesvirus dar, das eine Deletion in dem Wiederholungsbereich
und im endogenen PRV-TK-Gen in dem Einzigartigen langen Bereich,
sowie eine Insertion des HSV-1 TK-Gens unter der Kontrolle des ICP4-Promotors,
eingebaut in beide Kopien des Wiederholungsbereiches zwischen der XbaI-Schnittstelle
und der HpaI-Schnittstelle im BamHI #5-Fragment (siehe 3)
aufweist.
-
Um
dieses Virus zu erzeugen, erhielten wir zunächst einen Klon des BamHI #5-Fragmentes
aus PRV (1B). Das BamHI #5-Fragment
wurde in das Plasmid pACYC184 bei der BamHI-Stelle kloniert (siehe
vorher LIGATION). Eine Karte des BamHI #5-Fragmentes ist in 3A dargestellt.
-
Das
das BamHI #5-Fragment enthaltende Plasmid wurde mit XbaI und HpaI
geschnitten und das linearisierte Plasmid wurde gereinigt (siehe
Abschnitt PHENOLEXTRAKTION VON DNA AUS AGAROSE). Das in Beispiel
1 beschriebene 3,8 kb große
PvuII-Fragment, welches das TK-Gen und den ICP4-Promotor aufweist,
wurde ebenfalls gereinigt. Die XbaI-Schnittstelle wurde aufgefüllt (siehe
Abschnitt POLYMERASE AUFFÜLL-REAKTION)
und die zwei DNAs wurden gemischt und miteinander ligiert. Das hierdurch
entstandene Plasmid, welches das TK-Gen, in der XbaI-HpaI-Deletion eingebaut,
enthielt, wurde selektiert und durch Erstellung einer Restriktionskarte
analysiert (3B).
-
Das
das TK-Gen flankiert durch PRV-BamHI #5-Sequenzen enthaltende Plasmid
wurde verwendet, um, zusammen mit gereinigter DNA aus S-PRV-003,
einem Pseudorabiesvirus mit einer Deletion in dem endogenen TK-Gen,
Kaninchenhautzellen zu transfizieren. Das hierdurch entstandene
rekombinante PRV, das das HSV-1 TK-Gen in die Deletion in den Wiederholungsbereichen
eingebaut enthielt, wurde gescreent und gemäß dem Verfahren beschrieben
im Abschnitt SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MITTELS HYBRIDISIERUNG
ohne jede vorherige Selektion aus der Transfektionsstammlösung gereinigt.
-
Es
konnte durch den Einbau von 14C-Thymidin
in einem Plaque-Test (40), durch Analyse der TK-Aktivität in infizierten Zelllysaten
(41) und durch Immunodetektion des HSV-1 TK-Proteins gemäß dem vorstehend im
Abschnitt SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MIT ANTIKÖRPERN beschriebenen Verfahren
gezeigt werden, daß S-PRV-005 als rekombinantes
PRV das HSV-1 TK-Gen exprimiert. Die Position dieses Gens in dem
PRV-Genom wird in 3C dargestellt.
-
BEISPIEL 3 (*)
-
S-PRV-010
-
S-PRV-010
ist ein Pseudorabies-Virus mit einer Deletion im PRV-TK-Gen in dem
einzigartigen langen Bereich, einer Deletion im Wiederholungsbereich
und der Insertion des E. coli beta-Galactosidase-Gens (lacZ-Gen), eingebaut
in beide Kopien der Wiederholungsbereiche bei der XbaI-Stelle im
BamHI #5-Fragment (siehe 5A). Die
Konstruktion des beta-Galactosidase-Gens wurde in einer solchen Weise durchgeführt, daß es unter
Verwendung des HSV-1 TK-Gen-Promotors
exprimiert wird, der, wie wir in diesem Konstrukt belegen konnten,
in PRV aktiv ist.
-
Das
Verfahren, das verwendet wurde, um das beta-Galactosidase-Gen in
S-PRV-010 einzufügen,
war eine direkte Ligation (siehe Abschnitt DIREKTES LIGATIONSVERFAHREN
ZUR ERZEUGUNG VON REKOMBINANTEN HERPESVIREN). Das beta-Galactosidase-Gen
befand sich auf Plasmid pJF751, das von Jim Hoch, Scripps Clinic
and Research Foundation, erhalten wurde. Dieses Gen ist am 5'-Ende durch einer
BamHI-Stelle trunkiert, die das AGT-Initiationscodon entfernt hat, und am
anderen Ende wurde die AvaI-Stelle in pBR322 verwendet (siehe 4A). Der HSV-1 TK-Promotor (4B) wurde aus dem McKnight-TK-Gen als RsaI-Fragment entnommen,
auf Gel gereinigt und mit einem synthetischen Stück DNA mit einer BamHI-Stelle innerhalb
der Sequenz CGGATCCG ligiert (4C).
Nach Verdauung mit BamHI wurde das Fragment in die BamHI-Stelle
am Anfang des beta-Galactosidase-Gens kloniert (4D).
Das Plasmid wurde mit den E. coli-Plasmiden pSP64 und pSP65 konstruiert,
so daß die
XbaI-Stellen aus den Polylinkern benutzt werden konnten, um das
gesamte Konstrukt aus dem Plasmid auszuschneiden. Die Ligierungsmischung
wurde verwendet, um E. coli HB101 gemäß veröffentlichten Verfahrensweisen
(Maniatis et al. (1)) zu transfizieren. Dieses Konstrukt wurde so
geplant, daß die
ersten drei Aminosäuren
des Proteins aus dem HSV-1-TK-Gen stammten, die nächsten drei
aus dem synthetischen Linker und der Rest aus dem beta-Galactosidase-Gen.
Das Gen enthielt bei der Verbindung zwischen TK und lacZ die nachfolgende
Sequenz:
-
-
Ein
Pseudorabiesvirus-Konstrukt bezeichnet mit S-PRV-002 mit einer Deletion
im PRV-TK-Gen im
einzigartigen langen Bereich sowie einer Deletion im Wiederholungsbereich
wurde als Empfänger
für das
beta-Galactosidase-Gen verwendet. Intakte S-PRV-002-DNA wurde mit
einem 30-fachen molaren Überschuß an Plasmid-DNA
gemischt, die das beta-Galactosidase-Gen unter der Kontrolle des
HSV-1-TK-Promotor enthielt, und diese Mischung wurde mit dem Restriktionsenzym
XbaI verdaut. Die ligierte DNA wurde verwendet, um tierische Zellen
zu transfizieren und die Transfektionsstammlösung wurde auf rekombinantes
PRV analysiert. Zunächst
wurde PRV-DNA aus mit dem Virus der Transfektionsstammlösung infizierten
Zellen zubereitet und diese DNA wurde mit Restriktionsenzymen geschnitten
und auf einem Agarose-Gel
analysiert. Diese Analyse zeigte, daß das rekombinante Virus die
wichtigste Sorte in der Transfektionsstammlösung darstellte, und es wurde
anschließend
durch den Plaque-Test verbunden mit dem im Abschnitt SCREENING NACH
REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MIT BLUOGAL beschriebenen Verfahren von
anderen Virusarten gereinigt. Weil beta-Galactosidase mit dem Wirkstoff BluogalTM zu einem Produkt mit blauer Farbe reagierte,
war es möglich, eine
Reinigung der rekombinanten Kolonien durch die Auswahl der blauen
Kolonien vorzunehmen.
-
Das
Endergebnis der Reinigung war das rekombinante PRV mit der Bezeichnung
S-PRV-010. Es konnte gezeigt werden, daß dieses das Enzym beta-Galactosidase
exprimiert, und zwar anhand der vorstehend erwähnten Bildung von blauen Kolonien
sowie anhand der Detektion des Enzyms in Extrakten infizierter Zellen
unter Verwendung des Substrats O-Nitrophenyl-beta-D-galactopyranosid
(Sigma) nach der Arbeitsweise von Norton und Coffin (33). Die Position
dieses Gens in dem PRV-Genom wird in 5C gezeigt.
-
Frühere Studien
hatten belegt, daß mit
S-PRV-002 geimpfte Schweine Antikörper gegen PRV bildeten und
wenn sie virulentem PRV-Vkus ausgesetzt wurden, vollständig gegen
klinische Erkrankung geschützt
waren. Es wurden Tierversuche mit S-PRV-010 durchgeführt, um
die Nützlichkeit
des rekombinanten Pseudorabies-Virus als Vakzine gegen die Pseudorabieskrankheit
zu bestimmen.
-
Eine
Gruppe abgestillter Schweine und ein Wurf 4 Tage alte Ferkel wurden
mit S-PRV-010 geimpft und drei bis vier Wochen später die
Immunantwort getestet, wie im Abschnitt VAKZINATIONSSTUDIEN IN SCHWEINEN
beschrieben.
-
Reaktionen
von mit S-PRV-010 geimpften abgestillten Schweinen sind in Tabelle
II dargestellt. Die Verabreichung dieses Virus löste keine unerwünschten
Reaktionen in den Schweinen aus. Die geimpften Tiere entwickelten
PRV-neutralisierende Antikörper.
Zwei nicht-geimpfte Kontrolltiere (#75 und #91), mit den geimpften
Tieren in Kontakt gebracht wurden, zeigten vor der Kontrollinfektion
mit dem Erreger keinerlei Bildung von PRV-Antikörpern, was als Zeichen gilt,
daß die
geimpften Tiere das Virus der Vakzine nicht ausscheiden. Nach der
Kontrollinfektion (challenge) blieben alle zehn geimpften Tiere
klinisch normal und blieben frei von der PRV-Erkrankung. Im Gegensatz
dazu entwickelten die zwei Kontrolltiere, die Kontakt mit den geimpften
Tieren hatten, sowie drei der fünf
nicht-geimpften Kontrolltiere PRV-Krankheit und eines der Schweine
erlag dem PRV.
-
Um
weiter die Nützlichkeit
von S-PRV-010 als Vakzine zu testen, wurden 4 Tage alte Ferkel mit
Virus inokuliert. Die in der Tabelle III dargestellten Ergebnisse
belegten, daß das
Virus eine Antikörperreaktion
in den geimpften Ferkeln auslöste
und keine unerwünschte
Reaktionen hervorrief. Das Virus wurde offensichtlich von den geimpften
Tieren ausgeschieden, da eines (#67) der zwei nicht-geimpften Kontrollferkel,
die in Kontakt mit den geimpften Ferkeln standen, am Tag 24 Antikörper gegen
PRV gebildet hatte. Nach der Kontrollinfektion blieben sämtliche
geimpften Tiere sowie das sero-positive Kontrolltier, das vorher
Kontakt zu den geimpften Tieren hatte, frei von PRV Krankheit. Im
Vergleich entwickelten die drei nicht-geimpften Kontrollschweine und das zweite
Kontrollschwein, das vorher Kontakt zu den geimpften Tieren gehabt
hatte, klinische Symptome von PRV und verendeten.
-
Es
ist die Schlußfolgerung
aus dieser Studie, daß S-PRV-010
verabreicht in einer Dosierung von 10
4,0 oder
10
5,0 eine Schutzreaktion in geimpften Ferkeln
oder abgestillten Schweinen hervorruft, die in der Lage ist, eine
Infektion durch virulentes Virus zu verhindern. TABELLE
II SEROLOGISCHE
UND KLINISCHE REAKTIONEN IN ABGESTILLTEN SCHWEINEN NACH IMPFUNG
MIT S-PRV-010 UND KONTROLLINFEKTION (2. KONTAKT) MIT WILDTYP-PRV
- a Bestimmung
mittels RIDEA
- b Kontrollen mit Kontakt zu geimpften
Tieren
- c ZNS-Symptome umfassen Ataxie, Mangel
an Koordination, Drehbewegungen, Seitenlage
- ng: nicht geprüft
TABELLE
III SEROLOGISCHE
UND KLINISCHE REAKTIONEN IN 4 TAGE ALTEN FERKELN NACH IMPFUNG MIT S-PRV-010
UND KONTROLLINFEKTION (ZWEITEM KONTAKT) MIT WILDTYP-PRV - a Bestimmung
mittels RIDEA
- b 8 Tage nach Impfung an gerissenem
Magen eingegangen
- c am Tag 7 nach zweitem Kontakt oder
davor eingegangen
- d ZNS-Symptome umfassen Ataxie, Mangel
an Koordination, Drehbewegungen, Seitenlage
- ng: nicht geprüft
-
BEISPIEL 4 (*)
-
S-PRV-007
-
S-PRV-007
stellt ein Pseudorabiesvirus dar, das eine Deletion im PRV-TK-Gen
im einzigartigen langen Bereich, eine Deletion im Wiederholungsbereich
und eine Insertion des Gens für
Schweinerotavirus-Glykoprotein 38 unter der Kontrolle des HSV-1-ICP4-Promotors
im Wiederholungsbereich insertiert aufweist.
-
Das
vorher im Beispiel 2 beschriebene S-PRV-005-Virus wurde in nachfolgender
Weise weiter gentechnologisch bearbeitet, so dass es das Rotavirus-Antigen
(siehe 6) enthielt. Das Schweinerotavirus gp38-Gen wurde
in Plasmid pBR322 an der PstI-Schnittstelle gemäß hier bereits vorher beschriebenen
Arbeitsweisen kloniert. Das erhaltene Plasmid wurde pSY565 genannt
(siehe 7). Das 1090 bp große PstI-Fragment enthaltend
das gp38-Gen wurde an der PstI-Schnittstelle in den Vektor pUC4K
kloniert, so daß es in
einem pSY762 genannten Plasmid von BamHI-Schnittstellen flankiert
war.
-
Plasmid
pSY590 hat einen komplexen Ursprung gehabt, wie es dem Flowchart
zu entnehmen ist. Diese Klonierungen waren von routinemäßigem Charakter
und sind von geschichtlichem Interesse, sind aber nicht unbedingt
erforderlich, um die Erfindung auszuführen. Diese Geschichte ist
kurz wie folgt:
- (1) Das McKnight TK-Gen war
das HSV-1 BamHI Q-Fragment von HaeIII bei –178 relativ zur CAP-Stelle bis
zu BamHI bei +2700, welches zwischen HindIII und BamHI in pBR327
kloniert wurde.
- (2) pSY491.. Der gesamte für
TK kodierende Bereich von der BglII-Schnittstelle bei +55 (relativ
zur CAP-Stelle) bis zur BamHI-Schnittstelle bei +2700 wurde in die
BamHI-Schnittstelle in pSP65 kloniert und pSY491 genannt.
- (3) pSY481.. Die polyA Signalsequenz (pA) auf einem 800 bp großen SmaI-Fragment
von TK wurde in die SmaI-Schnittstelle in pSP65 kloniert und wurde
pSY481 genannt.
- (4) pSY583.. Die pA auf dem 800 bp großen SmaI-Fragment von pSY481
wurde in die HincII-Schnittstelle in pSP65 kloniert und PSY583 genannt.
- (5) pSY429.. Das HSV-1 BamHI N-Fragment wurde von Dr. B. Roizman
erhalten und in die BamHI-Schnittstelle von pBR322 kloniert und
wurde pSY429 genannt.
- (6) pSY584.. Das 2,2 kb große
BamHI N-Fragment von PvuII bis BamHI (Ref. 16) in pSY420 wurde in pSP65
zwischen HincII und BamHI im Polylinker subkloniert und wurde pSY584
genannt.
- (7) pSY479.. Ein eine fusionierte Polylinker-Sequenz enthaltendes
Plasmid wurde aus pSP64 und pSP65 konstruiert. Beide Plasmide wurden
mit PstI im Polylinker und PvuI im Plasmidkörper geschnitten. Das Gesamtergebnis
bei diesem Konstrukt war die Erzeugung eines pSP66 genannten Fusionsplasmids
mit einer symmetrischen Polylinker-Sequenz, zentriert in Bezug auf die
PstI-Schnittstelle. Dieses Plasmid wird pSY479 genannt und enthält ebenfalls
ein in die PstI-Schnittstelle kloniertes PstI-Fragment, das für die folgenden
Manipulationen ohne Bedeutung ist.
-
Das
Plasmid pSY590 wurde aus pSY583, pSY584 und pSY479 in einer drei-Fragment-Ligation
mit den folgenden Elementen erzeugt: die mit PstI ausgeschnittenen,
3 kb großen
Plasmidsequenzen aus pSY479 (pSP66), das 800 bp große, mit
PstI und BamHI aus dem Polylinker in pSY583 geschnittene SmaI pA-Fragment
und das 2200 bp große
mit PstI und BamHI aus pSY583 geschnittene BamHI N-Fragment. 7 zeigt die
endgültige
Konfiguration all dieser DNA-Fragmente in pSY590. Es liegt eine
einzelne BamHI-Schnittstelle im Plasmid zwischen dem Promotor in
BamHI N und dem TK-pA-Signal vor, welche für die Insertion des Kodierungsbereichs
des gp38-Gens verwendet wurde.
-
Um
den bei der Bildung von S-PRV-007 verwendeten Homologievektor zu
erzeugen, wurde das Plasmid pSY590 mit BamHI geöffnet und das 1090 bp große gp38-Gen
wurde durch Verdau mit BamHI aus pSY762 entfernt, und aus diesen
zwei Fragmenten wurde durch Verknüpfung das pSY596 gebildet.
Die richtige Orientierung des gp38-Gens wurde durch diagnostischen
Restriktionsenzymverdau bestätigt,
wobei die Schnittstellen in gp38 genutzt wurden (siehe 10A und 10B).
-
In
dem vorher beschriebenen pSY596 befand sich das gp38-Gen zwischen
zwei flankierenden HSV 1-DNA-Fragmenten. Diese zwei Bereiche waren
somit homolog zu vergleichbaren Bereichen in dem HSV-1 TK-Gen in
S-PRV-005, und diese Bereiche wurden für die homologe Rekombination
zur Erzeugung von S-PRV-007 (6A) verwendet.
DNA aus dem Plasmid und aus S-PRV-005 wurde gemischt und in dem
im Abschnitt DNA TRANSFEKTION UM REKOMBINANTES VIRUS ZU ERZEUGEN
beschriebenen Verfahren benutzt. Ein Virus mit dem Rotavirus-Antigen
anstelle des TK-Gens wurde mit BUDR selektiert. Rekombinanten aus
der selektierten Virusstammlösung
mit inkorporierter Rotavirus-DNA wurden gemäß dem im Abschnitt SCREENING
NACH REKOMBESfANTEM HERPESVIRUS MITTELS HYBRIDISIERUNG beschriebenen
Verfahren und anhand einer Analyse der Verdauungsprodukte der DNA
nach dem im Abschnitt SOUTHERN BLOTTING DER DNA beschriebenen Verfahren
gescreent, wobei das klonierte Rotavirus gp38-Gen als Sonde diente.
-
Das
Endergebnis bei diesem Screening war ein rekombinantes mit S-PRV-007
bezeichnetes PRV, bei welchem das Rotavirus-gp38-Gen in den Wiederholungsbereich
zwischen den XbaI- und HpaI-Schnittstellen im PRV BamHI #5-Fragment
eingebaut war, wie es in 6C dargestellt
wird. Die Anwesenheit von von S-PRV-007 exprimiertem gp38 in einem
Wirt, wurde bislang noch nicht nachgewiesen.
-
BEISPIEL 5 (*)
-
S-PRV-012
-
S-PRV-012
ist ein Pseudorabiesvirus mit einer Deletion in dem PRV TK-Bereich
in dem einzigartigen langen Bereich, einer Deletion in dem Wiederholungsbereich
und einer Deletion in dem einzigartigen kurzen Bereich, das für das PRV-Glykoprotein
X kodiert, das gpX genannt wird und von Rea et al., (23) identifiziert und
kartiert wurde. Das HSV-1 TK-Gen unter der Kontrolle des ICP4-Promotors
wurde anstelle des gpX-Gens insertiert.
-
Das
nachfolgende Verfahren wurde angewandt, um die Deletion von gpX
und die gleichzeitige Insertion des HSV-1 TK-Gens vorzunehmen. Die
flankierenden Bereiche für
die Homologie mit PRV stammten aus klonierten Fragmenten des BamHI
#10- und des BamHI #7-Fragmentes, die sich von NdeI bis BamHI erstrecken
(8). Die BamHI- und NdeI-Schnittstellen wurden
gemäß dem Verfahren
beschrieben in Abschnitt POLYMERASE AUFFÜLLREAKTION aufgefüllt und
das PvuII-Fragment der HSV-1-DNA wurde durch LIGATION eingefügt. Dieses
Plasmid wurde mit intakter S-PRV-002-DNA gemäß dem Verfahren DNA TRANSFEKTION, UM
REKOMBINANTES VIRUS ZU ERZEUGEN transfiziert. Das rekombinante Virus
wurde gemäß dem Verfahren
HAT SELEKTION VON THYMIDINE KINASE EXPRIMIERENDEM REKOMBINANTEN
HERPESVIRUS selektiert und gemäß dem Verfahren
SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MIT ANTIKÖRPERN unter
Anwendung von für
das HSV-1-Protein spezifischen Antikörpern gescreent.
-
Das
mittels dieser Vorgehensweise selektierte rekombinante Virus wurde
mit S-PRV-012 bezeichnet und ist bei der ATCC unter der Zugangsnummer
VR-2119 hinterlegt worden, und es wurde gemäß ERSTELLUNG EINER DNA-RESTRIKTIONSKARTE
und SOUTHERN BLOTTING DER DNA gezeigt, daß es das insolierte HSV-1-TK-Gen
anstelle des gpX-Gens enthält
(8B). Das SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS
MIT ANTIKÖRPERN-Verfahren
belegte, daß das
Virus das insertierte HSV-1-TK-Gen exprimiert. Die Struktur dieses
Virus ist in 8C gezeigt.
-
BEISPIEL 6 (*)
-
S-PRV-013
-
S-PRV-013
stellt ein Pseudorabies-Virus dar, das eine Deletion in dem TK-Gen
im langen einzigartigen Bereich, eine Deletion im Wiederholungsbereich
und eine Deletion in dem für
gpX kodierenden Bereich aufweist. Das Gen für E. coli-beta-Galactosidase
(lacZ-Gen) wurde anstelle des gpX-Gens eingefügt und steht unter Kontrolle
des endogenen gpX-Gen-Promotors.
-
Die
nachfolgende Vorgehensweise wurde angewandt, um S-PRV-013 durch
homologe Rekombination zu konstruieren. Die flankierenden PRV-homologen
Bereiche stammten aus dem klonierten BamHI #10-Fragment, welches
den gpX-Promotor enthielt, und aus dem klonierten BamHI #7-Fragment
zwischen der NdeI-Schnittstelle und der BamHI-Schnittstelle (9A). Die NdeI-Stelle wurde nach dem POLYMERASE AUFFÜLL-REAKTION
Verfahren aufgefüllt
und das beta-Galactosidase-Gen wurde zwischen dem BamHI #10- und
dem BamHI #7-Fragment
eingefügt.
In diesem Konstrukt befand sich das beta-Galactosidase-Gen zwischen
dem gpX-Promotor und den gpX-poly A-Signalsequenzen, wobei fast
sämtliche
für gpX
kodierenden Bereiche deletiert waren. Die Plasmid-DNA und die DNA
aus S-PRV-002, einem PRV-Stamm mit einer Deletion in beiden Wiederholungssequenzen
und einer Deletion im Thymidinkinasegen, wurden gemischt und nach dem
Verfahren DNA-TRANSFEKTION, UM REKOMBINANTES VIRUS ZU ERZEUGEN transfiziert.
Das rekombinante Virus wurde aus der Transfektionsstammlösung gemäß dem Verfahren
SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MIT BLUOGAL gescreent und
gereinigt.
-
Das
erhaltene Virus aus dieser Untersuchung wurde mit S-PRV-013 bezeichnet
und ist bei der ATCC unter der Zugangsnummer VR 2120 hinterlegt
worden. Es enthielt das beta-Galactosidase-Gen
anstelle der für
gpX kodierenden Bereiche (9B und 9C), wie anhand ZUBEREITUNG VON HERPESVIRUS-DNA,
gefolgt von SOUTHERN BLOTTING DER DNA bestimmt wurde. Die Expression
des beta-Galactosidase-Gens wurde durch den Test SCREENING NACH
REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MIT BLUOGAL und durch die o-Nitrophenylgalaktopyranosid
Substratbestimmung (33) bestätigt.
-
Um
zu bestätigen,
daß der
für gpX
kodierende Bereich aus S-PRV-013 entfernt worden war, wurde aus
einem gereinigten S-PRV-013-Stamm extrahierte DNA mit BamHI verdaut
und die Fragmente wurden mittels Agarose-Gel-Elektrophorese getrennt
und durch das Verfahren aus Abschnitt SOUTHERN BLOTTING DER DNA
analysiert. Die Hybridisierungssonde war das BamHI-NDE-Fragment
des Pseudorabies-BamHI #7-Fragments aus dem einzigartigen kurzen
Bereich. Diese Sonde umfaßte
90% der für
gpX kodierenden Sequenzen. Bei dieser Analyse wurde gezeigt, daß der gpX-Bereich
in S-PRV-013 fehlt.
-
Um
diese Ergebnisse zu bestätigen,
wurden Zellen entweder mit Wildtyp-Pseudorabies, mit S-PRV-012 oder mit
S-PRV-013 infiziert, und Proben der Medien von den infizierten Kulturen
wurden SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese unterworfen. Die Zelle
wurde auf Filter übertragen
und nach dem WESTERN BLOTTTNG VERFAHREN analysiert. Das benutzte
Antiserum war ein hyper-immunes Kaninchenserum, das mit einem chemisch
synthetisierten gpX-Peptid als Antigen, gekoppelt an Rinderserumalbumin
hergestellt worden war. Wie in 4 dargestellt,
liegt gpX in Medien von mit Wildtyp-Virus (PRV 000) infizierten
Zellen deutlich vor, wird aber in Medien von mit S-PRV-012 oder
S-PRV-013 infizierten Zellen nicht festgestellt. Diese Ergebnisse
zeigen, daß das
gpX-Gen bei sowohl S-PRV-012 als auch bei S-PRV-013 fehlt, und dass das Protein gpX
nicht in entweder mit S-PRV-012 oder mit S-PRV-013 infizierten Zellen
produziert wird.
-
Die
nachfolgenden Experimente weisen darauf hin, daß S-PRV-013 als Vakzine benutzt
werden kann, um Schweine gegen Pseudorabies-Krankheit zu schützen, und
daß es
eine Immunantwort hervorruft, die sich klar von der Wildtyp-Infektion
unterscheiden läßt.
-
In
der ersten Studie wurden empfindliche abgestillte Schweine und 4-Tage-alte
Ferkel folgendermaßen
intramuskulär
mit S-PRV-13 geimpft: 4 aus jeder Gruppe wurden mit 10
6 TCID
50 und 4 wurden mit 10
4 TCID
50 Virus inokuliert. Die Tiere wurden beobachtet,
dann wie in Abschnitt VAKZINATIONSSTUDIEN IN SCHWEINEN beschrieben
zur Kontrolle infiziert (siehe Tabelle IV unten). TABELLE
IV ANTWORTEN
VON 4-TAGE-ALTEN FERKELN, GEIMPFT MIT S-PRV-013 UND ZUM ZWEITEN
MAL MIT VIRULENTEM PRV KONTAKTIERT (KONTROLLINFEKTION)
- a kl.
Zeich = klinischer Zeichen (Legende): Neg = negativ, Z = ZNS, T
= Tod, F = Fieber, A = Atmung, D = Diarrhöe
- b nicht geprüft
- c am Tag 4 nach Impfung getötet
- d am Tag 7 nach Impfung getötet; ab
Geburt schwaches Tier
-
Nach
der Impfung waren sämtliche
Tiere frei von unerwünschten
Reaktionen und bis auf 2 (abgestillte Schweine) zeigten alle neutralisierende
Serum-Antikörpertiter
von 1:2 bis 1:64. Virus wurde nicht in Abstrichen der Tonsillen
bei irgendeinem Schwein oder bei aus dem am Tag 4 getöteten Schweinchen
(#11) entnommenen Geweben gefunden. Eines der 2 Kontaktkontrolltiere (#19)
wurde nach 7 Tagen im Experiment getötet, weil es von Anfang an
schwach war und sich schlecht entwickelte. Gewebsmaterial von diesem
Ferkel war negativ in bezug auf kultivierten PRV. Das andere Kontaktkontrolltier
blieb gesund und entwickelte vor der Kontrollinfektion mit dem Antigen
keine Antikörper
gegen PRV.
-
Nach
der Kontrollinfektion blieben sämtliche
geimpften Tiere klinisch normal und entwickelten sekundäre Antikörperantworten.
Das Kontaktkontrollferkel und die drei Schweine zur Kontrolle der
Kontrollinfektion entwickelten allesamt die typischen Zentralnervensystem-Symptome
von PRV, und ein Kontrolltier starb nach der Infizierung.
-
In
einer zweiten Studie mit S-PRV-013 unter Anwendung größerer Gruppen
von Tieren wurden 2 Würfe
von empfindlichen 3-Tage alte Ferkeln und eine Gruppe von 15 suszeptiblen
abgestillten Schweinen mit 10
4 TCID
50 Virus geimpft, dann wie in VAKZINATIONSSTUDIEN
IN SCHWEINEN beschrieben eine Kontrollinfektion gesetzt (siehe Tabellen
V und VI unten). TABELLE
V REAKTIONEN
VON MIT S-PRV-013 GEIMPFTEN UND MIT VIRULENTEM PRV ZUM ZWEITEN MAL
KONTAKTIERTEN (KONTROLLINFEKTION) 3 TAGEN ALTEN FERKEL
- a kl.
Zeich = klinische Zeichen: Neg = negativ, Z = ZNS, T = Tod, F =
Fieber, A = Atmung
- b Temperaturerhöhung um 1°F wurde bei diesen geimpften
Tieren am ersten Tag festgestellt
- c Abstr = Abstrich
TABELLE
VI REAKTION
VON MIT S-PRV-013 GEIMPFTEN UND MIT VIRULENTEM PRV IN KONTAKT GEBRACHTEN (KONTROLLINFEKTION)
ABGESTILLTEN SCHWEINEN - a kl.
Zeich = klinische Zeichen: Neg = negativ, Z = ZNS, T = Tod, F =
Fieber, A = Atmung,
- b ng = nicht geprüft
-
In
diesem Experiment blieben sämtliche
geimpften Tiere nach der Impfung gesund, entwickelten neutralisierende
Serumantikörper
gegen PRV und zeigten keine Ausscheidung des Vakzine-Virus in den Sekreten der
Tonsillen. Nach der Kontrollinfektion mit virulentem Virus blieben
die vakzinierten Tiere beider Altersgruppen frei von der PRV-Krankheit,
wohingegen die 3 nicht-geimpften
Kontaktkontrollen und 10 von 11 der Kontrollen nach Kontrollinfektion
eine schwere Pseudorabies-Krankheit entwickelten.
-
Die
von den geimpften und kontrollinfizierten Schweinen entnommenen
Serumproben wurden mittels ELISA-Bestimmung auf gpX untersucht.
Weil das Gen für
gpX in S-PRV-013 deletiert war, wurde erwartet, daß die mit
S-PRV-013 geimpften Schweine bei dem ELISA-Test seronegativ in bezug
auf dieses Antigen sein würden.
Das Virus für
die Kontrollinfektion trug das gpX-Gen. Die geimpften Tiere wurden
durch die Impfung gegen Pseudorabies-Krankheit geschützt, wenn
sie mit Wildtyp-Virus zur Kontrolle infiziert wurden. Die vakzinierten Tiere
wurden jedoch ohne Auftreten von Symptomen durch den Infektionsstamm
superinfiziert, und es wäre daher
anzunehmen, daß sie
Antikörper
gegen gpX produzieren, wenn sie mit dem Wildtyp-Virus kontrollinfiziert werden.
-
Wie
in 5 dargestellt, war das Serum eines mit S-PRV-013
geimpften Tieres gpX-negativ,
bis mit dem Wildtyp-Virus infiziert wurde. Diese Ergebnisse zeigen,
daß S-PRV-013
ein wirksamer Impfstamm ist, welcher es erlaubt, geimpfte Tiere
durch eine diagnostische Bestimmung einer Serumprobe von solchen,
die mit Wildtypvirus infiziert sind, zu unterscheiden.
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BEISPIEL 7 (*)
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S-PRV-014
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S-PRV-014
ist ein Pseudorabies-Virus, das in dem für gpX kodierenden Bereich eine
Deletion aufweist. Das Gen für
E. coli-beta-Galactosidase wurde anstelle des gpX-Gens eingefügt und ist
unter der Kontrolle des endogenen gpX-Promotors.
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Die
nachfolgenden Arbeitsweisen wurden angewandt, um S-PRV-014 durch
homologe Rekombination zu erzeugen. Die flankierenden PRV-homologen
Bereiche stammten von dem klonierten BamHI #10 Fragment, das den
gpX-Promotor enthält,
und von dem klonierten BamHI #7-Fragment, das sich von der NdeI-Schnittstelle
bis zur BamHI-Schnittstelle erstreckt (9). Die
NdeI-Schnittstelle wurde gemäß dem Verfahren
POLYMERASE AUFFÜLLREAKTION
aufgefüllt
und das beta-Galactosidase-Gen wurde zwischen den BamHI #10- und
dem BamHI #7-Fragmenten eingefügt.
Dieses Konstrukt positionierte das beta-Galactosidase-Gen zwischen
dem gpX-Promotor und der gpX-poly A-Signalsequenz mit einer Deletion,
die fast den gesamten kodierenden Bereich für gpX umfaßt. Die Plasmid-DNA und DNA
von Wildtyp-PRV wurden gemischt und gemäß der Arbeitsweise DNA-TRANSFEKTION,
UM REKOMBINANTES VIRUS ZU ERZEUGEN transfiziert. Das rekombinante
Virus wurde durch die im Abschnitt SCREENING NACH REKOMBINANTEM
HERPESVIRUS MIT BLUOGAL beschriebene Arbeitsweise gescreent und
aus der Transfektionsstammlösung
gereinigt.
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Das
erhaltene Virus aus diesem Screeningsverfahren wurde mit S-PRV-014
bezeichnet und ist unter der Zugangsnummer VR 2135 bei der ATCC
hinterlegt worden. Es enthält
das beta-Galactosidase-Gen
anstelle des für
gpX kodierenden Bereiches wie anhand der ZUBEREITUNG VON HERPESVIRUS-DNA
und anschließend
SOUTHERN BLOTTING DER DNA festgestellt wird. Die Expression des
beta-Galactosidase-Gens wurde durch den Test SCREENING NACH REKOMBINANTEM
HERPESVIRUS MIT BLUOGAL und durch die o-Nitrophenylgalaktopyranosidsubstrat-Bestimmung
(33) bestätigt.
Die Struktur dieses Virus wird in der 9D gezeigt.
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BEISPIEL 8 (*)
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S-PRV-016
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S-PRV-016
ist ein Pseudorabies-Virus, das eine Deletion in beiden Wiederholungssequenzen
sowie eine Deletion in dem für
gpX kodierenden Bereich aufweist. Das Gen für E. coli-beta-Galactosidase wurde
anstelle des gpX-Gens eingefügt
und befindet sich unter der Kontrolle des endogenen gpX-Gen-Promotors.
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Die
nachfolgenden Arbeitsweisen wurden für die Konstruktion des S-PRV-016
mittels homologer Rekombination angewandt. Die flankierenden PRV-homologen
Bereiche stammten von dem klonierten BamHI #10-Fragment, das den
gpX-Promotor enthält,
und von dem klonierten BamHI #7-Fragment zwischen der NdeI-Schnittstelle
und der BamHI-Schnittstelle (9). Die
NdeI-Schnittstelle wurde gemäß POLYMERASE AUFFÜLL-REAKTION
aufgefüllt
und das beta-Galactosidase-Gen wurde zwischen dem BamHI #10- und
dem BamHI #7-Fragment insertiert. Dieses Konstrukt positionierte
das beta-Galactosidase-Gen zwischen dem gpX-Promotor und der gpX-poly
A-Signalsequenz, mit einer Deletion die fast den gesamten kodierenden
Bereich für
gpX umfaßt.
Die Plasmid-DNA und DNA von S-PRV-001 wurden gemischt und gemäß der Arbeitsweise
DNA TRANSFEKTION, UM REKOMBINANTES VIRUS ZU ERZEUGEN transfiziert.
Das rekombinante Virus wurde durch das Verfahren SCREENING NACH
REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MIT BLUOGAL gescreent und aus der Transfektionsstammlösung gereinigt.
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Das
erhaltene Virus aus diesem Screeningsverfahren wurde mit S-PRV-016
bezeichnet und ist unter der Zugangsnummer VR 2136 bei der ATCC
hinterlegt worden. Es enthalt das beta-Galactosidase-Gen anstelle des für gpX kodierenden
Bereiches, wie anhand ZUBEREITUNG VON HERPESVIRUS-DNA und anschließend SOUTHERN
BLOTTING DER DNA festgestellt wurde. Die Expression des beta-Galactosidase-Gens wurde
durch den Test SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MIT BLUOGAL
und durch die o-Nitrophenylgalactopyranosidsubstrat-Bestimmung
(33) bestätigt.
Die Struktur dieses Virus wird in der 9E gezeigt.
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BEISPIEL 9 (*)
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S-PRV-020
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S-PRV-020
ist ein Pseudorabies-Virus, das eine Deletion im TK-Gen, eine Deletion
in den Wiederholungsbereichen und eine Deletion des gpX-Gens, mit
einer Insertion des Schweineparvovirus B-Capsidprotein-Gens in den
gpX-Bereich enthält.
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Um
das Schweineparvovirus B-Gen zu klonieren, wurde die DNA aus NADL-8-Stamm
in doppelsträngiger
replikativer Form aus mit Schweineparvovirus infizierten Zellen
gereinigt und von Dr. T. Molitor, Universität Minnesota, zur Verfugung
gestellt. Die Parvovirus NADL-8-DNA
wurde mittels in (15) detailliert beschriebener Verfahren in das
E. coli-Plasmid pSP64 kloniert. Die DNA wurde partiell sequenziert,
um die Bestimmung von Anfang und Ende des größten Capsidproteingens, des
B-Gens, zu ermöglichen.
Die Identifizierung wurde durch Vergleich der verwandten Sequenzen
im Ratten HI Parvoviruscapsidgen bestätigt (28,29). Die Sequenz des
Schweineparvovirus B-Gens ist in den 11A und 11B dargestellt.
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Der
PRV-Glykoprotein X (gpX)-Gen-Promotor wurde benutzt, um das B-Gen
zu exprimieren, und die gpX-poly A-Signalsequenz wurde benutzt,
um die Transkription zu beenden. Das Parvovirus B-Gen von der AccI-Schnittstelle
bei Nukleotid #391 bis zur RsaI-Schnittstelle bei Nukleotid #2051
wurde zwischen die BamHI- und der NdeI-Schnittstelle von gpX kloniert
(siehe 7A und 7B).
Plasmid pSY864 enthielt dieses Parvovirus B-Genfragment flankiert
durch die gpX-Signalsequenz, wie in 13 veranschaulicht.
Es wurde als die homologe DNA benutzt, um die homologe Rekombination
zwischen S-PRV-013-DNA und der Plasmid-DNA zu fördern, um den Einbau des B-Gens
in das PRV-Genom zu erleichtern. Die Plasmid-DNA und die S-PRV-013-DNA
wurden gemischt und gemäß der Arbeitsweise
DNA-TRANSFEKTION, UM REKOMBINANTES VIRUS ZU ERZEUGEN gemeinsam transfiziert.
Das rekombinante Virus wurde gemäß dem Verfahren SCREENING
NACH REKOMBINANTEM HERPES VIRUS MIT BLUOGAL gescreent und für eine nach
dem transfizierte Stammlösung
gereinigt, mit der nachfolgenden Modifikation. Weil das ursprüngliche
S-PRV-013 das beta-Galactosidase-Gen
enthielt, bildete es bei dem Screeningsverfahren blaue Kolonien.
Da das Parvovirus-B-Gen das beta-Galactosidase-Gen im Virus ersetzen
würde,
würden
Kolonien mit diesem Insert farblos sein. Deswegen wurden farblose
Kolonien gepickt und während
der Screeningsprozedur analysiert. Ein das B-Gen enthaltendes Virus
wurde anhand des Screeningverfahrens isoliert und mit S-PRV-020
bezeichnet. S-PRV-020 ist bei der ATCC unterster Zugangsnummer VR
2137 hinterlegt worden.
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Es
wurde DNA aus S-PRV-020 nach dem Verfahren ZUBEREITUNG VON HERPES
VIRUS-DNA isoliert
und benutzt, um die Insertion des Parvovirus-B-Gens nach dem Verfahren
SOUTHERN BLOTTING DER DNA zu bestätigen, wobei das B-Gen als
Sonde diente. Die Prüfung
zeigte, daß das
Parvovirus-B-Gen wie erwartet in das PRV-Genom eingebaut worden
ist. Die Struktur des S-PRV-020 ist in 13C gezeigt.
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BEISPIEL 10 (*)
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S-PRV-025
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Das
Klonieren des B-Gens und die Konstruktion dieser Signalsequenzen
mit dem B-Gen werden in Beispiel 9 beschrieben und in 12 gezeigt.
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Das
DIREKTE LIGATIONSVERFAHREN ZUR ERZEUGUNG VON REKOMBINANTEN HERPESVIREN
wurde für
die Insertion des Parvovirus-B-Gens in PRV angewandt. Das das B-Gen enthaltende Plasmid pSY957
wurde mit S-PRV-002-DNA gemischt und sie wurden mit Restriktionsenzym
XbaI geschnitten. Die DNA-Mischung wurde wie bei dem entsprechenden
Verfahren beschrieben ligiert und die DNA wurde in Vero-Zellen transfiziert.
Ein B-Gen enthaltendes Virus wurde aus der Transfektionsstammlösung isoliert
und mit S-PRV-025 bezeichnet. S-PRV-025 ist unter der Zugangsnummer
VR 2138 bei der ATCC hinterlegt worden.
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DNA
aus S-PRV-025 wurde nach dem Verfahren ZUBEREITUNG VON HERPES VIRUS-DNA isoliert und
gemäß dem Verfahren
SOUTHERN BLOTTING DER DNA unter Verwendung des B-Gens als Sonde
benutzt, um die Insertion des Parvovirus-B-Gens zu bestätigen. Die
Prüfung
zeigte, daß das
Parvovirus-B-Gen wie erwartet in das PRV-Genom eingebaut worden
ist. Die Struktur des S-PRV-025 ist in 14 gezeigt.
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BEISPIEL 11 (*)
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S-PRV-029
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S-PRV-029
ist ein Pseudorabies-Virus mit einer Deletion im Verbindungsbereich
zwischen dem einzigartigen langen Bereich und dem internen Wiederholungsbereich
von PRV, und mit einer Deletion im gpX-Gen im einzigartigen kurzen
Bereich. Das E. coli-beta-Galactosidase-Gen unter der Kontrolle
des gpX-Promotors und der Polyadenylierungs-Signale ist bei S-PRV-029
in beide Deletionen insertiert worden.
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Um
dieses Virus zu konstruieren, wurde zunächst das SalI #1-Fragment von
PRV kloniert. PRV-DNA wurde
zubereitet und dann mit dem Restriktionsenzym SalI geschnitten.
Die geschnittene DNA wurde auf einem Agarose-Gel laufen gelassen
und die größte SalI-Bande
(15 kb) wurde aus dem Gel gereinigt (siehe PHENOLEXTRAKTION VON
DNA AUS AGAROSE). Die aufgereinigte DNA wurde in das Plasmid pSP64
ligiert (siehe LIGATION) und die DNA-Mischung wurde gemäß Maniatis et al. (1) zur Transformation
von E. coli HB101 benutzt. Es wurde von dem SalI #1-Klon eine Restriktionskarte
erstellt.
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Zur
Erzeugung des S-PRV-029 wurde das Verfahren der homologen Rekombination
benutzt. Die genaue Position des Verbindungsbereichs wurde durch
Sequenzierung der DNA aus dem SalI #1-Fragment bestimmt. Es wurde festgestellt,
daß der
Verbindungsbereich zwischen den zwei StuI-Stellen gelegen war (siehe 15B). Zwei DNA-Fragmente aus dem SalI-Klon
wurden benutzt, um den Homologievektor für die Rekombination zu erzeugen.
Das eine war ein Fragment aus BamHI #8' von StuI bis BamHI, und das andere
war von BamHI bis StuI (15B).
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Das
E. coli-beta-Galactosidase-Gen wurde vorher genetisch manipuliert,
damit es den gpX-Promotor und
die Polyadenylierungssignale wie für S-PRV-013 beschrieben enthält. Um dieses
B-Galactosidase-Gen in den Verbindungsbereichs-Klon einzufügen, wurde
zunächst
ein HindIII-Linker
in die StuI-Schnittstelle zwischen BamHI #8 und BamHI #8' eingefügt, und
in diese HindIII-Schnittstelle wurde ein HindIII-Fragment, das das
beta-Galactosidase-Gen sowie die gpX-Signale enthielt, kloniert.
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Das
erhaltene Plasmid wurde mit Wildtyp-PRV-DNA nach der Arbeitsweise
DNA-TRANSFEKTION, UM
REKOMBINANTES VIRUS ZU ERZEUGEN, in Vero-Zellen transfiziert. Es
wurde ein Virus aus der Transfektionsstammlösung isoliert, das das beta- Galactosidase-Gen
als Insert sowohl in der Verbindungsdeletion (15B)
als auch in der gpX-Deletion
(15A) enthielt, bedingt durch die
vorliegende Homologie mit diesen beiden Bereichen im Plasmid. Dieses
Virus wurde mit dem Verfahren SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS
MIT BLUOGAL gereinigt und wurde als S-PRV-029 bezeichnet. S-PRV-029
ist unter der Zugangsnummer VR 2139 bei der ATCC hinterlegt worden.
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Es
wurde anhand der Arbeitsweise SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS
MIT BLUOGAL und der o-Nitrophenylgalactopyranosidbestimmung (33)
gezeigt, daß S-PRV-029 beta-Galactosidase
exprimiert. Die Struktur dieses Virus ist in 15C gezeigt.
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BEISPIEL 12 (*)
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S-IBR-002
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S-IBR-002
ist ein IBR-Virus mit einer in etwa 800 bp großen Deletion im Wiederholungsbereich
des Genoms. Diese Deletion entfernt die einzigen zwei EcoRV-Restriktionsstellen
auf dem Virus-Genom
und eine anliegende BglII-Schnittstelle (16).
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Um
dieses Virus zu konstruieren, wurde das DIREKTE LIGATIONS-VERFAHREN
ZUR ERZEUGUNG VON REKOMBINANTEN HERPESVIREN durchgeführt. Mit
dem Restriktionsenzym EcoRV verdaute, gereinigte IBR-DNA (Stamm
Cooper) wurde mit Plasmid-DNA,
verdaut mit dem Restriktionsenzym DraI und das beta-Galactosidase-Gen
unter der Kontrolle des HSV-1-TK-Promotors enthaltend, gemischt.
Nach Ligation wurde die Mischung benutzt, um Tierzellen zu transfizieren
und die Transfektionsstammlösung
wurde mittels des Verfahrens SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS
MITTELS HYBRIDISIERUNG auf rekombinantem IBR-Virus gescreent. Das
Endergebnis der Reinigung war das mit S-IBR-002 bezeichnete rekombinante
IBR. Es wurde durch Southern Hybridisierung gezeigt, daß dieses
Virus keine Fremdgene trägt. Analyse
mit Restriktionsenzym zeigte auch, daß die Insertionsstellen (EcoRV)
bei beiden Wiederholungsbereichen deletiert waren. 15 zeigt die Restriktionskarte des EcoRI B-Fragmentes,
das die EcoRV-Restriktionsstellen enthält und die Spaltungskarte von
S-IBR-002 ohne die EcoRV-Stellen. S-IBR-002 ist bei der ATCC unter
Zugangsnummer VR 2140 hinterlegt worden.
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BEISPIEL 13 (*)
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S-IBR-004
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S-IBR-004
ist ein rekombinantes IBR-Virus mit einem eingefügten Fremdgen, Tn5 NEO (Aminogiykosid-3'-Phosphotransferase)-Gen
unter der Kontrolle des Pseudorabies-Virus (PRV)-Glykoprotein X-Promotors.
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Um
dieses Virus zu konstruieren, wurde das HindIII-K-DNA-Fragment aus
Wildtyp-IBR-Virus bei der HindIII-Schnittstelle in das Plasmid pSP64
kloniert. Dieses Plasmid wurde als pSY524 bezeichnet. Eine Restriktionskarte
des HindIII-K-Fragments ist in der 17 gezeigt.
Es wurde die pSY524-DNA von der XhoI-Schnittstelle bis zur HindIII-Schnittstelle,
welche die NdeI-Schnittstelle
enthielt, in das Plasmid pSP65 kloniert und pSY846 genannt. Aus
pSY846 wurde durch Verdauung mit den Restriktionsenzymen NdeI und
EcoRI das NdeI bis EcoRI-Fragment enfernt, gefolgt von POLYMERASE
AUFFÜLLREAKTION
und LIGATION. Das erhaltene Plasmid wurde pSY862 genannt. Das Plasmid
pNEO (P. L. Biochemicals, Inc.) enthält das Aminoglykosid-3'-phosphotransferase
(NEO)-Gen und verschafft E. coli-Wirten Resistenz gegen Ampicillin
und Neomycin. Der kodierende Bereich dieses Gens (BglII-BamHI-Fragment)
wurde isoliert und zwischen den PRV-gpX-Promotor und die HSV-TK-poly
A-Sequenz in ein Plasmid mit der Bezeichnung pSY845 kloniert.
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Das
NEO-Genkonstrukt in pSY845 wurde mit HindIII ausgeschnitten, seine
Enden mit dem Verfahren POLYMERASE AUFFÜLL-REAKTION geglättet, und
es wurde in die SacI-Schnittstelle
des Plasmids pSY862 kloniert. Das Endprodukt wurde pSY868 genannt.
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Wildtyp-IBR-DNA
wurde mit pSY868-DNA gemischt und die Mischung wurde zur Erzeugung
von rekombinantem IBR in Kaninchenhautzellen transfiziert. Das ein
funktionelles NEO-Gen tragende rekombinante IBR-Virus wurde daraufhin
isoliert und nach dem Verfahren SELEKTION VON HERPESVIRUS MIT RESISTENZ
GEGEN G418 gereinigt.
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Es
wurde anhand der Tatsache, daß mit
diesem Virus infizierte Zellen resistent gegen die toxische Wirkung
von G418 waren, gezeigt, daß das
rekombinante IBR S-IBR-004 das NEO-Gen exprimiert. Eine detaillierte Karte
des Plasmidkonstruktes ist in der 17 dargestellt.
Die Struktur des S-IBR-004 ist ebenfalls in 17 dargestellt
S-IBR-004 ist unter der Zugangsnummer VR 2134 bei der ATCC hinterlegt.
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BEISPIEL 14 (*)
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S-IBR-008
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S-IBR-008
ist ein IBR-Virus mit einer Deletion im einzigartigen kurzen Bereich
und einer Insertion des Rinderrotavirus-Glykoproteins 38 (gp38)-Gens
in die XbaI-Stelle im einzigartigen langen Bereich.
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Zunächst wurde
das Rinderrotavirus-gp38-Gen genetisch manipuliert, so daß es, wie
in 18 dargestellt, Regulationssignale aus Herpesvirus
enthielt. Dies wurde dadurch erreicht, daß das in pSY1053 vorhandene
BamHI-Fragment im gp38-Gen zwischen die BamHI- und BglII-Schnittstellen in
pSY1052 kloniert wurde. Das erhaltene Plasmid pSY1023 wies den PRV-gpX-Promotor vor dem
gp38-Gen auf und das HSV-1-TK-Polyadenylierungssignal hinter dem
gp38-Gen auf. Das
gesamte Konstrukt wurde von XbaI-Schnittstellen flankiert, um die
Insertion des XbaI-Fragments in IBR durch direkte Ligation zu ermöglichen.
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S-IBR-004
war das Ausgangsvirus für
die Erzeugung von S-IBR-008. S-IBR-004-DNA und pSY1023-DNA wurden
zusammen vermischt, mit XbaI geschnitten und gemäß dem DIREKTEN LIGATIONSVERFAHREN
ZUR ERZEUGUNG VON REKOMBINANTEN HERPESVIREN in Kanichenhautzellen
transfiziert. Die Transfektionsstammlösung wurde mittels der Arbeitsweise
SCREENTNG NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MIT ANTIKÖRPERN unter
Anwendung von Antikörpern
gegen Rotavirus-gp38-Protein auf rekombinantes Virus gescreent.
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Eines
der nach diesem Screeningsverfahren gereinigten Viren war S-IBR-008,
welches die folgenden charakteristischen Eigenschaften aufweist.
Es weist in der XbaI-Stelle in dem langen einzigartigen Bereich
des Virusgenoms das insertierte Rotavirus-gp38-Gen sowie die Plasmid-DNA auf, weist aber
nicht mehr das NEO-Gen des ursprünglichen
S-IBR-004 im einzigartigen kurzen Bereich auf. Es wurde tatsächlich eine
kleine Deletion im einzigartigen kurzen Bereich bei der Position
des NEO-Gens erzeugt, wie anhand der Abwesenheit einer XbaI-Stelle
an dieser Position im S-IBR-008 bewiesen wurde.
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Es
wurde anhand der Analyse der RNA-Transkription in infizierten Zellen
und der Arbeitsweise SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MIT
ANTIKÖRPERN
unter Anwendung von spezifischen Antikörpern gegen das gp38-Protein
gezeigt, daß S-IBR-008
das Rotavirus-gp38-Gen exprimiert. S-IBR-008 ist bei der ATCC unter
der Zugangsnummer VR 2141 hinterlegt und seine Struktur ist in 18 gezeigt.
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BEISPIEL 15
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Herpesvirus
von Truthähnen
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Herpesvirus
von Truthähnen
(Herpes virus of turkeys, HVT) ist ein weiteres Herpesvirus, das
im Hinblick auf Organisation und Struktur den vorher beschriebenen
Herpes virus-Beispielen ähnlich
ist. Die Restriktionskarte von HVT ist veröffentlicht worden (34). Diese
Information wurde als Ausgangspunkt benutzt, um die Insertion von
Fremdgenen in HVT durch genetische Manipulation vorzunehmen. Die
BamHI-Restriktionskarte von HVT ist in 19A dargestellt.
Anhand dieser Daten wurden verschiedene unterschiedliche Bereiche
in der HVT-DNA ausgewählt,
die als Zielgebiet für
die Insertion von Fremdgenen in Betracht kamen. Das für die Insertion
gewählte
Fremdgen war das E. coli-beta-Galactosidase-Gen (beta-Gal) das wir
bei PRV benutzt haben. Der Promotor war der PRV-gpX-Promotor. Das
beta-Gal-Gen wurde in den einzigartigen langen (unique long) Bereich
von HVT eingefügt
und zwar insbesondere in die XhoI-Stelle im BamHI #16 Fragment (3300
bp groß),
und es wurde durch die Ausbildung von blauen Kolonien bei Anwendung
des Substrates Bluogal gezeigt, daß das Gen in einem rekombinanten
HVT exprimiert wird. In gleicher Weise ist das beta-Gal-Gen in die SalI-Schnittstelle im
Wiederholungsbereich innerhalb des BamHI #19-Fragments (900 bp groß) eingefügt worden.
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Diese
Experimente zeigen, daß HVT
für die
im Rahmen dieser Anmeldung beschriebenen Arbeitsweisen für die Insertion
und Expression von Fremdgenen in Herpesviren brauchbar ist. Insbesondere
sind zwei Stellen für
die Insertion von fremder DNA identifiziert worden (19B und 19C).
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BEISPIEL 16
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Verfahren
zur Konstruktion eines attenuierten Herpesvirus mit einem Fremd-DNA-Insert
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Die
Anmelder erwarten, daß die
hierin offenbarten Verfahren, die für die Attenuierung und Insertion von
Fremd-DNA-Sequenzen in PRV, IBR und HVT benutzt sind, für die Konstruktion
anderer Herpesviren brauchbar sind, welche attenuiert sind oder
eingefügte
Fremd-DNA-Sequenzen
aufweisen, die in Aminosäuresequenzen
in einem Wirt translatiert werden, oder beides. Es wird erwartet,
daß Pferdeherpesvirus-1
(equine herpesvirus-1, EHV), Hundeherpesvirus-1 (canine herpesvirus-1,
CHV), Katzenherpesvirus-1 (feline herpesvirus-1, FHV) oder irgendein
Tier-Herpesvirus, dessen genomischen Struktur mit diesen Viren verwandt
ist, für diese
Verfahren zugänglich
sind. Mehr insbesondere können
die nachfolgenden Arbeitsweisen befolgt werden, um solche Viren
zu konstruieren.
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ZÜCHTUNG VON
TIER HERPESVIREN IM ZELLKULTUR. Etablierte Zelllinien oder primäre Zellen können verwendet
werden. Die Methodik für
das Wachstum dieser Viren liegt in der Literatur vor und erfordert keine
neuen Methoden. EHV wächst
in Vero-Zellen, CHV wächst
in Madin Darby Hundenierenzellen und FHV wächst in Crandell felinen Nierenzellen.
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REINIGUNG
VON HERPES VIRUS-DNA. Das hierin offenbarte Verfahren zur Reinigung
von Herpesvirus-DNA war für
alle untersuchten Herpesviren erfolgreich, einschließlich PRV,
IBR, HVT und Cytomegalovirus, und stellt ein allgemeines Verfahren
dar, das bei allen Herpesviren anwendbar ist.
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KLONIERUNG
VON RESTRIKTIONS-FRAGMENTEN. Das Klonieren von Restriktionsfragmenten aus
Herpesviren ist ein bekanntes rekombinante-DNA-Verfahren und wird
bei Maniatis et al. (1) beschrieben.
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ZUORDNUNG
VON RESTRIKTIONSFRAGMENTEN ZUM GENOM. Es ist von Nutzen, eine Restriktionskarte
des Virusgenoms zu besitzen, um Bereiche für Deletion und Insertion zu
identifizieren und auszuwählen.
Solche Restriktionskarten sind für
PRV und IBR verfügbar,
und teilweise für
HVT. Eine Restriktionskarte von EHV existiert, aber von CHV und
FHV nicht. Die Erzeugung dieser Restriktionskarte erfordert keine neuartige
Technologie und wird bei Maniatis et al. (1) in Detail beschrieben.
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IDENTIFIZIERUNG
VON RESTRIKTIONSFRAGMENTEN, DIE MIT DEM WIEDERHOLUNGSBEREICH ÜBEREINSTIMMEN.
Die Identifizierung von Wiederholungsbereichen erfordert das Verfahren SOUTHERN
BLOTTING DER DNA, das in Detail im Methodenteil beschrieben ist.
Klone des Wiederholungsbereiches hybridisieren mit mehrfachen Banden
in einem Restriktionsenzymverdau, bedingt durch die Tatsache, daß sie im
Virusgenom wiederholt sind. Dieses Merkmal ist in Verbindung mit
der Position der Klone im Genom ein Hinweis für das Vorliegen eines Wiederholungsbereichs.
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ERSTELLUNG
EINER DELETION IM KLON DES WIEDERHOLUNGSBEREICHS. Genetische Information
im Wiederholungsbereich ist in der weiteren Kopie des Wiederholungsbereichs
im Genom doppelt vorhanden. Aus diesem Grund ist eine Kopie des
Wiederholungsbereichs für
die Replikation des Virus nicht-essentiell. Deswegen ist der Wiederholungsbereich
für Deletionen
und Insertionen von Fremd-DNA geeignet. Nachdem der Wiederholungsbereich
kloniert und mittels Restriktionsenzymen eine Restriktionskarte
erstellt ist, können
Enzyme gewählt
werden, um den Wiederholungsbereich genetisch zu manipulieren und Fremd-DNA
einzufügen.
Es ist dem Fachmann klar, daß in
einem bestimmten Stück
DNA Schnittstellen für
die Enzyme vorhanden sein werden, und daß sie durch Analyse gefunden
werden können.
Die Methodik umfaßt VERDAU
MIT RESTRIKTIONSENZYM, AGAROSE-GELEKTROPHORESE
DER DNA und LIGATION und die Klonierung in Bakterienzellen, wie
bei Maniatis et al. (1) beschrieben.
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DIE
VORNAHME EINER INSERTION EINES MARKER-GENS IN DIE DELETION IN DEM
KLON DES WIEDERHOLUNGSBEREICHS. Die Methodik dieser Insertion ist
wie bei Maniatis et al. (1) für
die Klonierung von Genen in Bakterien beschrieben. Was vor der vorliegenden
Offenbarung nicht offensichtlich war, ist der Auswahl der zu benutzenden
Markergene, die in einem Herpesvirus aktiv sein werden, oder auch
der Auswahl der zu benutzenden Signalsequenzen für die Expression der Fremdgene
in diesen Herpesviren. Das E. coli-beta-Galactosidase-Gen und das
Neomycin-Resistenzgen unter der Kontrolle des HSV-1-ICP4-Promotors, des
PRV-gpX-Promotors oder des HSV-1-ICP4-Promotors sind verwendet worden.
Der gpX-Promotor funktioniert insbesondere bei PRV, IBR und HVT.
Die weiteren Promotoren haben auch bei eingeschränkteren Untersuchungen funktioniert.
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TRANSFEKTION
MIT EINEM MARKERGENKLON UND HERPESVIRUS-DNA. Es ist bei diesem Verfahren
die Absicht, die intakte Herpesvirus-DNA und den Klon der Wiederholungsregion,
der das Markergen enthält,
mit der Deletion in die gleiche Zelle zu bringen. Sobald diese beide
DNAs in der gleichen Zelle vorliegen, gewährleisten normale Mechanismen
der homologen Rekombination, daß eine
Rekombination zwischen den homologen Bereichen in dem Klon und dem
gleichen Bereich in der Herpesvirus-DNA eintreten wird, wobei das
Markergen mit einer Häufigkeit
von in etwa 1% für
die deletierten Bereiche im Virus ausgetauscht wird. Die Technik
betrifft die im Methodenteil detailliert beschriebene Arbeitsweise
DNA-TRANSFEKTION,
UM REKOMBINANTES VIRUS ZU ERZEUGEN.
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REINIGUNG
DER HERPESVIRUS-DNA. Herpesvirus-DNA kann gemäß den oben beschriebenen Verfahren
gereinigt werden.
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SELEKTION
DER REKOMBINANTEN KOLONIE. Sämtliche
Herpesviren die bei dieser Erfindung in Betracht gezogen werden,
bilden Kolonien (Infektionsherde im Zellkultur), die ihre Reinigung
ermöglichen. Eine
Kolonie stammt von einer Infektion mit einem einzelnen Virusteilchen.
Das bedeutet, daß das
Auswählen einer
einzelnen Kolonie die Selektion der Nachkommen eines einzelnen Rekombinationsvorgangs
darstellt. Diese technische Leistung erfordert ein Verfahren zur
Identifikation der auszuwählenden
Kolonie. Die hierbei benutzten Verfahren umfassen SOUTHERN BLOTTING
DER DNA, um die Kolonie im Hinblick auf die Anwesenheit des insertierten
Gens auszuwählen,
SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MIT ANTIKÖRPERN, um
die Kolonie im Hinblick auf die Anwesenheit von durch das Gen hergestelltes
Protein auszuwählen,
SCREENING NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS MIT BLUOGAL, um eine Kolonie
im Hinblick auf die Expression des Markergens beta-Galactosidase
auszuwählen
oder SELEKTION VON HERPESVIRUS MIT RESISTENZ GEGEN G418, um die
Kolonie im Hinblick auf ihre Fähigkeit,
sich in Anwesenheit des Antibiotikums G-418 zu bilden, auszuwählen. Die
ersten beiden Verfahren sind bei jedem Gen anwendbar; die letzten
beide sind spezifisch für
das beta-Galactosidase-Gen bzw. das Neomycinresistenzgen. Es liegt
bei diesen Verfahren zur Screening und Selektion eine solche Biologie
vor, daß sie
bei allen Herpesviren anwendbar sind, einschließlich EHV, CHV, FHV und sämtlichen
verwandten Tierherpesviren.
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REINIGUNG
DES REKOMBINANTEN VIRUS. Dieses Verfahren umfaßt mehrfaches, aufeinanderfolgendes
Reinigen aus Plaques, um das rekombinante Virus komplett völlig frei
vom ursprünglichen
Virus zu reinigen. Das Screening wird bei jedem Schritt angewandt,
um die Kolonie auszuwählen,
mit welcher man weitermacht. Die Arbeitsweisen sind dem in der Virologie
tätigen
Fachmann bekannt.
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Multivalente
Vakzine für
Tiere können
durch die Einfügung
eines fremden Antigengens in ein Herpesvirus konstruiert werden.
Die Arbeitsweisen und Methodik sind mit denen, die bei der anfanglichen
Insertion des Markergens in das Virus angewandt wurden, sehr analog
und können
wie folgt durchgeführt
werden.
-
AUSTAUSCH
EINES FREMDEN ANTIGENGEN GEGEN EIN MARKERGEN IM KLON DES WIEDERHOLUNGSBEREICHS.
Dies stellt ein Klonierungsexperiment dar, bei dem das Antigengen
stromabwärts des
gleichen, für
das Markergen genutzten Herpesviruspromotors gebracht wird und diese
Konstruktion in die gleiche, identische Deletion in dem Klon des
Wiederholungsbereichs eingefügt
wird. Die Methoden für
diese Klonierung sind bei Maniatis et al. (1) beschrieben.
-
TRANSFEKTION
MIT ANTIGENKLON UND MIT DIESEN MARKER ENTHALTENDER REKOMBINANTER
HERPES-DNA. Das Markergen, das bereits im Herpesvirusgenom vorhanden
ist, kann als Hilfsmittel bei der Selektierung des neuen Rekombinanten
verwendet werden. So hat es sich zum Beispiel als nützlich herausgestellt,
weiße
Kolonien anstelle von blauen als Test für die Abwesenheit der beta-Galactosidase
bei diesem Schritt zu selektieren. Ein Grund für die Anwesenheit einer weißen Kolonie
ist der Austausch der beta-Galactosidase-Gens durch das fremde Antigengen
durch homologe Rekombination (das gewünschte Ergebnis). Fortgesetztes
Screening auf diese neue Rekombinante mit dem Verfahren SOUTHERN
BLOTTING DER DNA oder dem SCREENTNG NACH REKOMBINANTEM HERPESVIRUS
MIT ANTIKÖRPERN
wird gezielter, weniger zeitaufwendig und identifiziert in spezifischer Weise
die interessierende Rekombinante.
-
ISOLIERUNG
VON REKOMBINANTER HERPES-DNA. Die Transfektions-Prozedur erfordert
intakte infektiöse
Herpesvirus-DNA. Rekombinante Herpesviren, die ein insertiertes
Markergen umfassen, können
benutzt werden. Die Prozedur zur Isolierung von Herpesvirus-DNA ist auf diese
rekombinanten Viren ebenfalls anwendbar.
-
SCREENING
DER TRANSFEKTIONSSTAMMLÖSUNG
AUF DIE INSERTION DES FREMDGENS. Screeningverfahren sind vorstehend
beschrieben. Sie stellen eine Kombination von indirekten Methoden (Screening
auf Abwesenheit des Markers) sowie direkten Methoden (SOUTHERN BLOT
auf das Antigengen, und ANTIKÖRPER
SCREENING auf das exprimierte Protein) dar. Die Methoden können nacheinander
während
der Reinigung des Virus angewandt werden.
-
REINIGUNG
DER DAS FREMDE ANTIGENGEN ENTHALTENDEN REKOMBINANTEN VIREN. Das das
fremde Antigengen enthaltende rekombinante Virus kann nach den vorstehend
beschriebenen Arbeitsweisen gereinigt werden.
-
Diese
Reihenfolge von Arbeitsschritten zusammen mit den hierin beschriebenen
Verfahren und Beispielen erlaubt es jedem Fachmann, diese Erfindung
mit jedem Tierherpesvirus erfolgreich umzusetzen.
-
BEISPIEL 17 (*)
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von genetisch manipulierten
Herpesviren um Tiere gegen Krankheit zu schützen. Es war beim Anfang der
Untersuchungen nicht klar, welche Deletionen in Herpesviren dienlich
wären,
um die Viren im gewollten Umfang zu attenuieren, damit sie als Vakzine
nutzbar werden. Sogar die Untersuchung von in Betracht kommenden
Vakzinen in Tiermodellen, z.B. in Mäusen, funktioniert nicht als
valider Indikator für
die Sicherheit und Wirksamkeit der Vakzine in der beabsichtigten
Tierart, z.B. dem Schwein. Um diesen Punkt in aller Deutlichkeit
darzustellen, zeigt Tabelle VII zusammenfassende Daten der Sicherheit
und Wirksamkeit verschiedener Pseudorabiesviren, die konstruiert
und bei Schweinen nach der Arbeitsweise VAKZINATIONSSTUDIEN IN SCHWEINEN
untersucht wurden. TABELLE
VII ZUSAMMENFASSUNG
DER AM SCHWEIN DURCHGEFÜHRTEN
STUDIEN MIT VERSCHIEDENEN PSEUDORABIESVIRUS-KONSTRUKTEN
- 1 A
= Wiederholungen; B = TK; C = Verbindungsbereich; D = gpX; E = beta-Galactosidase-Insert
-
Die
acht untersuchten Konstrukte weisen die nachfolgenden Deletionen
und Insertionen im Genom des virulenten PRV Shope-Stammes auf: S-PRV-001
weist eine Deletion in beiden Wiederholungsbereichen auf; S-PRV-002
weist eine Deletion in beiden Wiederholungsbereichen und in dem
Thymidinkinasegen auf; S-PRV-003 weist eine Deletion im Thymidinkinasegen
auf; S-PRV-004, S-PRV-010, S-PRV-013, S-PRV-014 und S-PRV-016 werden
jeweils in den Beispielen 1, 3, 6, 7 bzw. 8 beschrieben.
-
Ein
Vakzineprodukt mit überlegenen
Eigenschaften darf keine klinische Zeichen in Ferkeln im Alter von 3–4 Tagen
(im empfindlicheren Alter) hervorrufen und muß einen 100%-igen Schutz in Schweinen
in jedem Alter verleihen. Aus Tabelle VII ist es offensichtlich,
daß jeder
Vakzine-Kandidat
ein gewisses Maß an
Attenuierung und Schutz in Schweinen verschaffte, aber jede Vakzine
ergab eine einzigartige Antwort. Den bislang besten Vakzine-Kandidaten
aus dieser Liste stellt S-PRV-013 dar, welches drei Deletionen aufweist;
eine im Wiederholungsbereich, eine im TK-Gen und eine im gpX-Gen.
Die Nützlichkeit
dieser Kombination von Deletionen war unerwartet. Diese Ergebnisse
sind neuartig, unvorhersehbar und nützlich bei der Auswahl eines Pseudorabies-Vakzineprodukts
mit überlegenen
Eigenschaften.
-
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