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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung betrifft das Gebiet
der CVD-Beschichtung (chemical vapor deposition) von Diamantfilmen
und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Keimbildung
und zum Aufwachsen von Diamantfilmen durch CVD-Beschichtung mit Heizfadengleichstromplasma.
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ALLGEMEINER STAND DER
TECHNIK
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Die HFCVD-Beschichtung (hot filament
chemical vapor deposition) wurde von den Forschern umfangreich verwendet,
um polykristallinen Diamant auf verschiedenen Substraten aufzutragen.
Das Verfahren und die Reaktorausführungen, die in der Regel für die HFCVD-Beschichtung von
Diamant verwendet werden, sind in einem Artikel mit dem Titel "Growth Of Diamond
Particles From Methane-Hydrogen Gas", veröffentlicht in J. Materials
Science 17, 3106 (1982), von Matusumoto et al. ausführlich beschrieben.
Seit dieser Offenbarung haben zahlreiche Forscher versucht, das
HFCVD-Verfahren zu verbessern. Diese Entwicklung kann in dem Übersichtsartikel
von C.E. Spear mit dem Titel "Diamond-ceramic coating
of the future",
veröffentlicht
in J. Am. Ceram. Soc. 72 (2), 171 (1989), festgestellt werden. Der
Reaktor umfaßt
im Allgemeinen einen widerstandsbeheizten Heizfaden und einen beheizten
oder gekühlten
Substrattisch, die in einer Reaktorkammer mit Pump- und Drucküberwachungseinrichtungen
untergebracht sind. Der Heizfaden ist aus einem schwerschmelzenden
Metall mit hohem Schmelzpunkt hergestellt, das verwendet wird, um
Wasserstoff und andere Moleküle
in einem Einsatzgas, das normalerweise ein Gemisch aus Wasserstoff
und Kohlenwasserstoff enthält,
zu dissoziieren. Atomarer Wasserstoff und andere dissoziierte Produkte
reagieren anschließend
mit dem Einsatzgas, um die Vorläufer
zu erzeugen, die für
die Diamantbildung wirksam sind. Die Vorläufer diffundieren danach zur
Bildung des polykristallinen Diamanten zum Substrat und kondensieren
darauf. Der Abstand zwischen dem Heizfaden und dem Substrat liegt
in der Regel zwischen 0,5 und 5 cm. Bei diesem kleinen Abstand diffundiert
eine erhebliche Menge der Wachstumsvorläufer vor ihrer Rekombination
in stabilere Moleküle
zum Substrat.
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Ein Hauptvorteil der HFCVD-Beschichtung von
Diamantfilmen hinsichtlich anderer Verfahren des Diamantfilmaufwachsens,
solcher wie der Mikrowellenplasma-CVD-Beschichtung (MWCVD-Beschichtung),
der Hochfrequenz-CVD-Beschichtung und der Plasmadüsen-CVD-Beschichtung, sind
die geringen Investitionskosten für die Ausrüstungen und die mühelose Aufwärtsskalierung
der Produktion auf großflächige Substrate.
Die Diamantaufwachsrate unter Verwendung der HFCVD-Beschichtung übersteigt
normalerweise 5 μm/h
nicht und beträgt
in der Regel ungefähr
1 μm/h (siehe
z. B. die internationale PCT-Patentschrift WO 91/14798 von Garg
et al. mit dem Titel "An
Improved Hot Filament Chemical Vapor Deposition Reactor"), welche für die wirtschaftlich durchführbare Dickschichtproduktion
nicht hoch genug ist. Ein Hauptnachteil der HFCVD-Beschichtung besteht
wie bei anderen bekannten Diamantaufwachsverfahren darin, daß sie das
Anritzen oder das Diamantimpfen der Substratoberfläche erfordert,
um die Diamantkeimbildung auszulösen.
Solch eine Vorbehandlung ruft eine hohe Defektkonzentration auf der
Substratoberfläche
hervor und schließt
im Allgemeinen die Möglichkeit
aus, das heteroepitaxiale Aufwachsen von Diamant zu erhalten. Diese
Vorbehandlung erhöht
die Produktionskosten für
CVD-Diamant.
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Ein Verfahren des Erreichens der
Keimbildungsanreicherung ist von Yugo et al. in einem Artikel mit
dem Titel "Generation
Of Diamond Nuclei by Electric Field In Plasma Chemical Vapor Deposition" offenbart und in
Applied Physics Letters 58 (10), 1036–1038 (1991), mit Vorschlägen einer
Vordiffusion von Diamantkeimen auf einer Siliciumspiegeloberfläche vor
dem herkömmlichen
Aufwachsprozeß der
Diamant-CVD-Beschichtung veröffentlicht.
Yugo et al. berichteten, daß das
Diamantkeimwachstum einen hohen Methangehalt im Wasserstoff erforderte und
unter 5% nicht auftrat, und daß hohe
Dichten von Keimen nur über
10% Methan auftraten. Yugo et al. berichteten ebenfalls, daß die Substratvorspannung gegen
das CVD-Plasma unter 200 Volt betragen sollte, um das Sputtering
zu vermeiden, und die typische Vorspannung 70 Volt betrug. Die Gesamtdauer
der Vorbehandlung war auf zwischen 2 und 15 Minuten begrenzt.
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Neuerdings haben Stoner et al. (siehe
Weltpatent 93/13242 mit dem Titel "Nucleation Enhancement For Chemical
Vapor Deposition Of Diamond") und
Jiang et al. (siehe z. B. "Epitaxial
Diamond Thin Films On (001) Silicon Substrates", Applied Physics Letters 62 (26), 3438–3440 (1993))
unabhängig
die Diamantkeimbildungsanreicherung durch negative Vorspannung des
Substrates gegen das CVD-Plasma während der MWCVD-Beschichtung
von Diamantfilmen auf Silicium offenbart. Insbesondere legten beide
dieser Gruppen dar, daß die
Bewahrung der Kristallinität
der Siliciumsubstratoberfläche
als eine Folge der Beseitigung etwaiger Anritz-/Diamantkeimbildungsvorbehandlung
zusammen mit der Keimbildungsanreicherung die heteroepitaxiale (100)-Keimbildung
auf (100)-Silicium ermöglicht.
In dem von Jiang et al. beschriebenen Verfahren wurde das Substrat
bei -100 bis-300
V bezüglich
des Mikrowellenplasmas mit einer typischen Formulierung für die MWCVD-Beschichtung von
Diamant unter Verwendung von CH4/H2 vorgespannt. In dem von Stoner et al. beschriebenen
Verfahren wurde gefordert, daß die
negative Vorspannung des Substrates, die für die Keimbildungsanreicherung
erforderlich ist, nicht kleiner als 250 Volt sein soll. Die Keimbildung von
Diamant und die heteroepitaxiale Keimbildung von Diamant mit einem
modifizierten HFCVD-Gleichstromplasmaverfahren und -vorrichtung,
die viel weniger Ausrüstungsinvestitionen
als das MWCVD-Verfahren erfordern, ist ein Vorteil der vorliegenden
Erfindung, der im folgenden erörtert
wird.
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Modifikationen der herkömmlichen
HFCVD-Beschichtung durch ihre Kopplung mit der Gleichstromplasma-CVD-Beschichtung
wurden vorher von A. Ikegaya und T. Masaaki in der Japanischen Patentschrift
173366 (1986), der Japanischen Patentschrift 75282 (1987) und der
Europäischen Patentanmeldung
0254312 A1 vorgeschlagen. In diesem Verfahren wird ein Heizfadenfeld
als ein Glühkatodenemitter
verwendet und eine Gitterelektrode wird zwischen dem Heizfadenfeld
und dem Substrat eingefügt.
Das Heizfadenfeld und das Substrat sind beide negativ gegen die
Gitterelektrode vorgespannt, um zwei Gleichstromplasmazonen, eine
zwischen dem Heizfadenfeld und der Gitterelektrode und die andere
zwischen der Gitterelektrode und dem Substrat, zu bilden. In diesen
zwei Plasmazonen ist die Plasmadichte in der Gitter-Heizfaden-Zone wegen
der Glühelektronenemission
von den Heizfäden
viel größer als
zwischen der Gitter-Substrat-Zone. In der Gitter-Heizfaden-Zone
werden die Ionen zu den Heizfäden
hin extrahiert, d. h. weiter von dem Substrat weg. Durch Gasphasenkollision
wird diese Extraktion die Reaktionspartner, die in der Nähe des Heizfadens
erzeugt werden, statt zum Substrat hin, vom Substrat weg bewegen.
Ikegaya et al. berichteten eine Aufwachsrate von 2 μm/h auf einem
Wolframcarbidsubstrat unter Verwendung von 1% Methan in Wasserstoff,
eine Leistungsdichte von 40 W/cm2 zwischen
dem Heizfaden und dem Gitter und von 20 W/cm2 zwischen
dem Gitter und dem Substrat mit einer Heizfadentemperatur von ungefähr 2.000°C und einer
Substrattemperatur von 980 bis 1.010°C und einem Druck von 90 Torr.
Eine Aufwachsrate von 12,5 μm/h
wurde ebenfalls für
ein Gasgemisch von 2% (CH3)2CN
in H2 mit einer Leistungsdichte von 60 W/cm2 zwischen dem Gitter und dem Heizfaden und einer
Leistungsdichte von 40 W/cm2 zwischen dem Gitter
und dem Substrat berichtet. Ikegaya et al. stellten fest, daß eine Leistungsdichte
des Gleichstromplasmas größer als
200 W/cm2 zwischen dem Gitter und dem Substrat
zum Ionenätzen
des Substrates führte.
Ikegaya et al. berichteten, daß dieses
Problem entsteht, weil die negative Vorspannung auf dem Substrat
gegen das Gitter die Ionen zum Substrat anzieht. Eine hohe Leistungsdichte
des Gleichstromplasmas führt
zu einer hohen Beschußenergie
und hohen Stromdichte und der angeregte energiereiche Teilchenbeschuß ruft nachteiliges
Ionenätzen
hervor.
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Ein logisches Verfahren zum Beseitigen
des Sputteringproblems ist, das Substrat mit dem Gitter zu verbinden
oder einfach das Gitter wegzulassen. Ein Gleichstromplasma kann
weiterhin durch Vorspannung des Heizfadens negativ gegen das Substrat
aufrechterhalten werden. A. Ikegaya und N. Fujimori haben solch
eine Ausführung
in einer Japanischen Patentschrift 176762 und einer PCT-Patentanmeldung
WO 92/01828 nachgewiesen. Ein Nachteil beider dieser Konstruktionen
ist jedoch, daß sie
während
der Keimbildung und des Aufwachsens keine Ionenextraktion zum Substrat
hin ermöglichen.
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Folglich besteht immer noch eine
Notwendigkeit, das HFCVD-Verfahren und -vorrichtung zu modifizieren,
um ein wirtschaftliches Verfahren bereitzustellen, um den energiereichen
Teilchenbeschuß zur
besseren Diamantkeimbildung und -aufwachsen zu steuern.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung offenbart
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Keimbildung von Diamant in
einer hohen Dichte auf Substraten ohne irgendwelche Notwendigkeit
des Anritzens oder des Diamantimpfens, und zum effizienten Aufwachsen von
Diamantbeschichtungen mit hohen Aufwachsraten. Die Ausführung des
Verfahrens und der Vorrichtung berücksichtigt die Einschränkungen
der obenerwähnten
Vorrichtungen und Prozesse mit Heizfadengleichstromplasma.
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Die vorliegenden Erfindung stellt
ein Verfahren des Aufwachsens eines Diamantfilms durch Heizfadenentladung
bereit, das das Positionieren eines Substrates, das eine Aufdampfoberfläche auf
einer Substrathalterung in einer Aufdampfkammer aufweist, die eine
mit Zwischenraum von der Substrataufdampfoberfläche angeordnete Gitterelektrode und
eine zwischen der Gitterelektrode und der Substrataufdampfoberfläche zwischengeschaltete
Heizfadenfeldelektrode bereitstellt. Das Verfahren umfaßt das Strömen eines
Gasgemisches, das Wasserstoff und ein Kohlenstoff enthaltendes Gas
umfaßt,
in die Aufdampfkammer und das Widerstandsheizen der Heizfadenfeldelektrode
auf eine Temperatur im Bereich von 1.800°C bis 2.600°C mit dem Substrat, das auf
eine Temperatur im Bereich von 600°C bis 1.100°C erhitzt wird. Das Verfahren
umfaßt
die Keimbildung des Substrates durch Vorspannung der Heizfadenfeldelektrode
bei einer positiven Spannung bezüglich
der Substrathalterung und Vorspannung der Gitterelektrode bei einer
Spannung, die bezüglich
der Heizfadenfeldelektrode positiv ist. Danach wird die Gitterelektrode
bei einer Spannung vorgespannt, die bezüglich der Spannung an der Heizfadenfeldelektrode
positiv ist, um einen Diamantfilm auf der Aufdampfoberfläche aufzuwachsen.
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Während
des Schrittes der Keimbildung des Substrates kann das Substrat bei
Erdpotential vorgespannt und die Heizfadenfeldelektrode auf ein
Potential in einem Bereich von 20 bis 300 Volt bezüglich der
Substrathalterung vorgespannt werden. Die Gitterelektrode wird auf
eine Spannung in einem Bereich von 20 bis 300 Volt bezüglich der
Heizfadenfeldelektrode vorgespannt.
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Während
des Schrittes des Aufwachsens des Diamantfilms nach dem Schritt
der Keimbildung können
die Substrathalterung und die Heizfadenfeldelektrode bei Erdpotential
vorgespannt und die Gitterelektrode bei einer Spannung in einem
Bereich von 20 bis 300 Volt bezüglich
der Heizfadenfeldelektrode vorgespannt werden.
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Alternativ kann während des Schrittes des Aufwachsens
des Diamantfilms nach dem Schritt der Keimbildung die Substrathalterung
bei Erdpotential vorgespannt und die Heizfadenfeldelektrode bei
einer negativen Spannung bezüglich
der Substrathalterung vorgespannt werden, wobei die negative Spannung
in einem Bereich von –20
bis –300
Volt bezüglich
der Substrathalterung liegt.
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In einem anderen Gesichtspunkt der
Erfindung wird bereitgestellt:
eine Plasmavorrichtung mit Heizfadengleichstromentladung
zum Synthetisieren eines Diamantfilms, umfassend:
- a)
eine Aufdampfkammer, die einen Gaseintritt für das Strömen der Reaktionsgase in die
Aufdampfkammer aufweist,
- b) eine erste und eine zweite mit Zwischenraum angeordnete leitende
Substrathalterung, wobei jede geeignet ist, ein Substrat zu tragen,
das eine Oberfläche,
auf welcher der Diamantfilm synthetisiert werden soll, und Mittel
für das
Heizen und das Kühlen
der ersten und der zweiten Substrathalterung aufweist;
- c) eine Gitterelektrode, die zwischen der ersten und der zweiten
Substrathalterung angeordnet ist;
- d) eine erste Heizfadenfeldelektrode, die zwischen der ersten
Substrathalterung und der Gitterelektrode zwischengeschaltet ist,
und eine zweite Heizfadenfeldelektrode, die zwischen der zweiten
Substrathalterung und der Gitterelektrode zwischengeschaltet ist,
und Mittel für
das Widerstandsheizen der ersten und der zweiten Heizfadenfeldelektrode;
und
- e) Mittel für
das Vorspannen der Gitterelektrode und der ersten und der zweiten
Heizfadenfeldelektrode und der ersten und der zweiten Substrathalterung,
um ein Plasma mit Heizfadengleichstromentladung zu erzeugen, einschließlich Mittel für das Einstellen
des Vorspannungspotentials an der Gitterelektrode und der ersten
und der zweiten Heizfadenfeldelektrode bezüglich einander und der ersten
und der zweiten Substrathalterung.
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Insbesondere wird in der vorliegenden
Erfindung ein Heizfaden zwischen einer Gitterelektrode und dem Substrat
angeordnet. Die Ebene des Gitters ist parallel zur Ebene des Heizfadens.
Das Gitter können
entweder parallele Drähte
oder Stäbe
oder Geflecht oder eine Lochplatte sein. Das Gitter kann entweder
gekühlt
oder beheizt werden. Die Richtung der Elemente des Gitters (der
Drähte
oder der Stäbe) kann
entweder senkrecht oder parallel oder unter beliebigem Winkel zu
der Richtung des Heizfadens sein. Der Abstand zwischen dem Heizfaden
und dem Substrat ist vorzugsweise kleiner als 2 cm und der Abstand
zwischen dem Heizfaden und dem Gitter ist vorzugsweise kleiner als
5 cm. Wenn der Abstand zwischen dem Heizfaden und dem Gitter gleich
Null eingestellt ist, befinden sich der Heizfaden und das Gitter
in der gleichen Ebene. Im normalen Betrieb des Systems wird die
Aufwachssubstrathalterung vorzugsweise bei Erdpotential vorgespannt.
Die Leistungsdichte für
das Widerstandsheizen der Heizfäden
beträgt
ungefähr
20 bis 500 W/cm2. Während der Keimbildung des Diamanten
werden die Heizfäden positiv
bei 20 bis 300 Volt bezüglich
der Substrathalterung vorgespannt und die Gitterelektrode wird positiv
in dem Bereich von 20 bis 300 Volt bezüglich des Heizfadenfeldes vorgespannt.
Als solches kann ein Gleichstromplasma zwischen dem Gitter und den Heizfäden aufrechterhalten
werden. Die Ionen in dem Plasma werden in Richtung des Substrates
für die
durch Teilchenbeschuß unterstützte Keimbildung extrahiert.
Der Keimbildungsprozeß dauert
in der Regel weniger als zehn Minuten. Während der Diamantkeimbildung
wird ein Plasma zwischen den Heizfäden und dem Gitter mit der
Glühemission
von der Heizfadenelektrode aufrechterhalten wird, um die Plasmadichte
zu vergrößern. Die
einzigartige Ausführung
Substrat-Heizfaden-Gitter der vorliegenden Erfindung ermöglicht,
das Substrat auf einem sogar negativeren Potential als die Heizfadenkatode
zu halten, so daß die
effektive Ionenextraktion zum Substrat hin für die vergrößerte Diamantkeimbildung herbeigeführt werden
kann.
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Während
des Diamantaufwachsens kann die Substrathalterung bei Erdpotential
vorgespannt werden. Das Heizfadenfeld wird entweder überhaupt nicht
vorgespannt oder negativ bezüglich
der Substrathalterung vorgespannt. Die negative Vorspannung an dem
Heizfadenfeld beträgt
normalerweise –20
bis –300
Volt. Das Gitter wird positiv bei 20 bis 300 Volt bezüglich des
Heizfadenfeldes vorgespannt. Die typische Plasmaenergiedichte beträgt ungefähr 1 bis 300 W/cm2. Wenn die Heizfäden nicht vorgespannt sind,
wird ein Gleichstromplasma hauptsächlich zwischen dem Gitter
und den Heizfäden
aufrechterhalten. Der große
Katodenspannungsabfall in der Nähe des
Heizfadens wird einige Ionen aus dem Plasma zu den Heizfäden hin
ziehen.
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Wegen des mittleren freien Weges
für die Kollision
im Verarbeitungsdruck (ungefähr
0,01 mm bei 50 Torr und 1.500 K) wird eine Ionenextraktion in der
Richtung zu dem Substrat hin die Aufteilung der Ionenenergie in
kinetische Energie für
neutrale Partikel in den Kollisionsstufen zur Folge haben. Ihrerseits werden
die beschleunigten neutralen Partikel eine durchschnittliche Nettogeschwindigkeit
zu dem Substrat hin aufweisen und werden eine durchschnittliche
Energie aufweisen, die höher
als die durchschnittliche Wärmeenergie
in dem System ist, und können
demzufolge die Reaktionswahrscheinlichkeit zum Diamantaufwachsen
hin vergrößern. Die
durchschnittliche Energie aber wird viel kleiner als wenige Elektronenvolt
sein, welche für
das Auslösen
etwaiger Sputteringwirkung auf dem Substrat nicht wesentlich ist.
Die Bewegung der neutralen Partikel zum Substrat hin vergrößert die
Eintreffrate der Vorläufer über die
hinaus, die durch einfache Diffusion hervorgerufen wird, und vergrößert die
Diamantaufwachsrate.
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Mit dem Heizfadenfeld, das bei einem
negativem Potential bezüglich
der Substrathalterung vorgespannt ist, kann ein Gleichstromplasma
ebenfalls zwischen dem Heizfadenfeld und dem Substrat aufrechterhalten
werden. Ein hoher Gleichstromleistungseingang kann jedoch in dieser
Betriebsart zum Anstieg der Substratoberflächentemperatur außerhalb
des Diamantaufwachsfensters führen,
welcher eine Einschränkung
ist, die einem anderen Stand der Technik von Verfahren mit Heizfadengleichstromplasma
eigen ist. Demgemäß ist bei
normalem Betrieb in der vorliegenden Erfindung die Plasmaeingangsleistung
zwischen dem Gitter und den Heizfäden höher als zwischen den Heizfäden und
dem Substrat.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Das Verfahren und die Vorrichtung
zum Aufwachsen von Diamantbeschichtungen unter Verwendung des Verfahrens
mit Heizfadengleichstromplasma gemäß der vorliegenden Erfindung
wird nun nur beispielhaft beschrieben, wobei auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen wird, in denen zeigen:
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1 eine
Prinzipskizze eines herkömmlichen
HFCVD-Reaktors gemäß den typischen
Ausführungen
des Standes der Technik;
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2 eine
Prinzipskizze eines CVD-Reaktors mit Heizfadengleichstromplasma
mit einer typischen Ausführung
Heizfaden-Gitter-Substrat des Standes der Technik;
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3 eine
Prinzipskizze der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
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4 eine
Prinzipskizze einer Vorrichtung für die Beschichtung von Diamantbeschichtungen auf
mehreren Substraten gemäß der vorliegenden Erfindung;
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5 eine
Prinzipskizze einer anderen Ausführungsform
einer Vorrichtung zum Aufgingen von Diamantbeschichtungen;
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6a ein
optisches Schliffbild von heteroepitaxial aufgewachsenem Diamant
auf Si (Diamant (100)//Silicium (100), Diamant [110]//Silicium [110]), der
durch das vorliegende Verfahren in einem niedrigen Keimbildungsmodus
hergestellt ist.
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6b ein
optisches Schliffbild von heteroepitaxial aufgewachsenem Diamant
auf Si (Diamant (100)//Silicium (100), Diamant [110]//Silicium [110]), der
durch das vorliegende Verfahren in einem hohen Keimbildungsmodus
hergestellt ist.
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AUSFÜRHLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Stand der Technik
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Eine schematische Darstellung eines
typischen HFCVD-Reaktors, der in Diamantaufwachsprozessen des Standes
der Technik verwendet wird, ist in 1 gezeigt.
Der Reaktor 10 umfaßt
eine Kammer 12, die einen widerstandsbeheizten Heizfaden 14 und
eine beheizte oder gekühlte
Substrathalterung 16 enthält, auf welcher ein Substrat 17 angeordnet
wird. Pumpen und Drucküberwachungsausrüstungen
(nicht gezeigt) sind enthalten. Das Reaktionsgasgemisch wird in
die Kammer über
eine Gasverteilereinheit 18 zugeführt. Der Heizfaden 14 ist aus
einem schwerschmelzendem Metall mit hohem Schmelzpunkt, solchem
wie Wolfram oder Tantal, hergestellt und wird auf 1.800 bis 2.300°C erhitzt,
um Wasserstoff und andere Moleküle
in dem Reaktionsgasgemisch zu dissoziieren, welche normalerweise ein
Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenwasserstoff enthalten. Atomarer
Wasserstoff und andere dissoziierte Produkte reagieren anschließend mit
dem Reaktionsgasgemisch, um Vorläufer
zu erzeugen, die für
die Diamantbildung zuständig
sind. Die Vorläufer diffundieren
anschließend
zum Substrat 17 und kondensieren darauf zur Bildung des
polykristallinen Diamanten. Der Abstand zwischen dem Heizfaden und dem
Substrat wird im Allgemeinen im Bereich von 0,5 bis 5 cm gehalten.
Die Temperatur des Substrates liegt normalerweise im Bereich von
700 bis 1.000°C. Die
Auftragsrate und der Reaktionswirkungsgrad werden durch eine Kombination
der Rate der Erzeugung des Reaktionsmittels in der Nähe der Heizfäden, der
Rate der Reaktionsmitteldiffusion zum Substrat und der Wahrscheinlichkeit
der Diamantbildung auf dem Substrat bestimmt.
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2 veranschaulicht
verschiedene Modifikationen der herkömmlichen HFCVD-Beschichtung durch
Kopplung des Prozesses mit der Gleichstromplasma-CVD-Beschichtung,
wie von A. Ikegaya und T. Masaaki in der Japanischen Patentschrift
173366 (1986), der Japanischen Patentschrift 75282 (1987) und der
Europäischen
Patentschrift 0254312 A1 vorgeschlagen. Bezug nehmend auf 2 wird in diesem Verfahren
ein Heizfaden 20 als ein Glühelektronenemitter verwendet
und eine Gitterelektrode 22 wird zwischen dem Heizfaden 20 und
dem Substrat 24 eingefügt.
Der Heizfaden 20 und das Substrat 24 sind beide
negativ gegen die Gitterelektrode 22 unter Verwendung von
Stromversorgungen 26 vorgespannt, um ein Gleichstromplasma
zwischen dem Heizfaden 20 und dem Gitter 22 und
dem Gitter 22 und dem Substrat 24 zu bilden.
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Vorliegende
Erfindung
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3 ist
eine Prinzipskizze einer Vorrichtung 40 zum Durchführen des
Verfahrens der Diamantkeimbildung und -aufwachsens gemäß der vorliegenden
Erfindung. Das Reaktionsgasgemisch wird in eine Aufdampfkammer 42 durch
eine Gassprüheinheit 44 eingeleitet.
Das Substrat 46, auf dem der Diamantfilm aufgetragen wird,
ist auf einer Substrathalterung 48 angeordnet, die durch
ein Wärmeaustauschfluid,
das durch die Rohre 50 fließt, beheizt oder gekühlt werden
kann. Die Substrathalterung 48 ist mit einem Thermoelement 52 für das Erfassen
der Temperatur der Substrathalterung ausgerüstet und kann an einen Substrattemperaturregler 54 angeschlossen
werden, der die Temperatur des Wärmeaustauschfluids
regelt.
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Ein Heizfadenfeld 58 ist
auf leitenden Stäben 60 montiert
und mit Zwischenraum über
der Substrathalterung 48 angeordnet. Eine Gitterelektrode 64 ist
auf leitenden Stäben 66 montiert
und mit Zwischenraum über
dem Heizfadenfeld 58 so angeordnet, daß eine regelmäßige Anordnung
Gitter-Heizfaden-Substrat bereitgestellt wird. Das Heizfadenfeld 58 wird
vorzugsweise im Abstand kleiner als 2 cm von der Oberseite des Substrates 46 angeordnet.
Die Gitterelektrode 64 wird vorzugsweise im Abstand kleiner
als 5 cm vom Heizfadenfeld 58 angeordnet. Die Gitterelektrode 64 ist
in 3 als ein Drahtgitter dargestellt,
kann aber auch aus einem Drahtgeflecht, aus Metallstäben oder
einer Metallochplatte aufgebaut sein, welche die Betriebstemperaturen
aushalten können.
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Das Heizfadenfeld 58 besteht
aus mehreren leitenden Metallheizfäden mit einem hohen Schmelzpunkt,
wie zum Beispiel Ta und W. Das Heizfadenfeld 58 kann das
Widerstandsheizen auf Temperaturen über 2.000°C, den bevorzugten Temperaturbereich für das Dissoziieren
von Wasserstoff im Reaktionsgas, aushalten. Die Gitterelektrode 64 und
das Heizfadenfeld 58 sind als im Wesentlichen parallel
in der Kammer 42 dargestellt, aber man wird verstehen, daß diese
Bestandteile nicht parallel zueinander sein müssen.
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Die Gleichstromversorgungen 72 und 74 werden
verwendet, um die Anforderungen der Gleichstromvorspannung während der
Substratkeimbildung und des Diamantschichtwachstums bereitzustellen.
Insbesondere wird die Stromversorgung 74 verwendet, um
die Vorspannungsanforderungen zwischen dem Heizfadenfeld 58 und
dem Substrat 46 aufrechtzuerhalten, und die Stromversorgung 72 stellt
die Vorspannungsanforderungen zwischen der Gitterelektrode 64 und
dem Heizfadenfeld 58 bereit. Es wird sich verstehen, daß das Substrat,
auf dem der Diamantfilm aufgetragen wird, in der Regel elektrisch
leitend ist, so daß das
Substrat auf das gleiche Potential wie die Substrathalterung vorgespannt wird.
Während
des Diamantauftrags wird das Heizfadenfeld 58 in dem Temperaturbereich
von 1.800 bis 2.600 °C
unter Verwendung einer Stromversorgung 78 gehalten, welche
vorzugsweise eine Wechselstromversorgung ist. Die Leistungsdichte
beträgt
ungefähr
20 bis 500 W/cm2. Die Plasmaleistungsdichte während des
Aufwachsens beträgt
ungefähr
1 bis 300 W/cm2. Die Gitterelektrode 64 kann
während
des Auftragens des Diamantfilms entweder beheizt oder gekühlt werden.
Die Gitterelektrode 64 kann widerstandsbeheizt und/oder
durch Plasmaenergie beheizt werden. Das Gitter 64 kann
aus Hohlstäben
bestehen und kann durch das Fließen eines Wärmeaustauschfluids durch die
Mitte der Elektrodenstäbe gekühlt werden.
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Die Temperatur des Heizfadenfeldes 58 und der
Gitterelektrode 64 wird mit einem optischen Pyrometer (nicht
gezeigt) überwacht,
das außerhalb
der Aufdampfkammer 42 angeordnet und auf das Heizfadenfeld 58 durch
ein Fenster 70 in der Vakuumkammer fokussiert ist. Die
Gasströmung
und der Druck werden durch herkömmliche
Durchflußmesser
und Regler, Vakuumpumpen und Manometer (nicht gezeigt) geregelt.
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Das Reaktionsgasgemisch besteht aus
Wasserstoff, mindestens einer Kohlenstoffquelle, einschließlich Kohlenwasserstoffen,
Kohlenwasserstoffen, die Sauerstoff und/oder Stickstoff enthalten, Kohlenwasserstoffen,
die Halogene, Kohlenstoffdampf, CO, CO2 und
optional andere Gase wie O2, F2 und
H2O enthalten. Der Reaktionsgasdruck ist
im Bereich zwischen 10 und 500 Torr eingestellt. Die Leistungsdichte
beträgt
ungefähr
20 bis 500 W/cm2. Die Plasmaleistungsdichte
während
des Aufwachsens beträgt
ungefähr
1 bis 300 W/cm2.
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Bezug nehmend auf 3 wird im normalen Betrieb des Systems
das Aufwachssubstrat 46 für sowohl den Schritt der Keimbildung,
als auch den Schritt des Diamantaufwachsens bei Erdpotential gehalten.
Die Leistungsdichte für
das Widerstandsheizen des Heizfadenfeldes 58 beträgt ungefähr 20 bis 500
W/cm2. Während
des Schrittes der Keimbildung des Diamantfilms wird das Heizfadenfeld 58 bezüglich des
Substrates positiv vorgespannt, vorzugsweise im Bereich von 20 bis
300 Volt bezüglich
des Substrates. Es wird sich verstehen, daß das Aufrechterhalten des
Substrates bei Erdpotential bevorzugt wird, aber es könnte bei
Potentialen in der Nähe
von Erde solange gehalten werden, wie das Heizfadenfeld 58 bei
einem positiveren Potential als die Substrathalterung ist. Die Gitterelektrode 64 wird
bezüglich des
Heizfadenfeldes positiv vorgespannt, vorzugsweise im Bereich von
20 bis 300 Volt bezüglich
des Heizfadenfeldes 58, so daß die Gitterelektrode 64 während der
Keimbildung bei einer Spannung gehalten wird, die positiver als
das Heizfadenfeld ist. Folglich wird während der Keimbildung ein Plasma
zwischen der Heizfadenelektrode 58 und dem Gitter 64 aufrechterhalten
und die Glühelektronenemission von
dem erhitzten Heizfadenfeld 58 vergrößert die Plasmadichte. Die
Ionen in dem Gleichstromplasma werden zu dem Substrat 46 hin
für die
durch Teilchenbeschuß unterstützte Keimbildung
extrahiert. Der Keimbildungsprozeß gemäß dem hier offenbarten Verfahren
dauert vorteilhaft weniger als zehn Minuten. Die einzigartige Ausführung der
vorliegenden Erfindung ermöglicht
das Aufrechterhalten des Substrates 46 bei Potentialen,
die negativer als das erhitzte Heizfadenfeld 58 sind, dadurch
eine Ionenextraktion zum Substrat 46 hin zur Folge haben,
um die erhöhte
Diamantkeimbildung zu erreichen.
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Während
des Schrittes des Diamantaufwachsens wird das Heizfadenfeld 58 entweder
elektrisch an der Substrathalterung 48 angeschlossen oder
es kann bezüglich
der Substrathalterung 48 negativ vorgespannt werden, vorzugsweise
im Bereich von –20
bis –300
Volt. Die Gitterelektrode 64 wird bezüglich des Heizfadenfeldes 58 positiv
vorgespannt und vorzugsweise im Bereich von 20 bis 300 Volt bezüglich des
Heizfadenfeldes 58, ob das Heizfadenfeld bei Erde gehalten
wird oder nicht. Die typische Plasmaenergiedichte beträgt ungefähr 1 bis
300 W/cm2. Wenn das Heizfadenfeld 58 bezüglich der Substrathalterung 48 nicht
vorgespannt wird (so daß beide
bei dem gleichen Potential sind), wird ein Gleichstromplasma zwischen
der Gitterelektrode 64 und dem Heizfadenfeld 58 aufrechterhalten.
Der große
Katodenspannungsabfall in der Nähe
des Heizfadenfeldes 58 wird einige Ionen aus dem Plasma
zu den Heizfäden
hin extrahieren. Wegen des kleinen mittleren freien Weges für die Kollision
bei dem Verarbeitungsdruck (ungefähr 0,01 nun bei 50 Torr und 1.500
K) wird eine Ionenextraktion in der Richtung zu dem Substrat 46 hin
die Aufteilung der Ionenenergie in kinetische Energie für neutrale
Partikel in den Kollisionsstufen zur Folge haben. Diese beschleunigten neutralen
Partikel werden ihrerseits eine Nettodurchschnittsgeschwindigkeit
zum Substrat 46 hin und eine durchschnittliche Energie
aufweisen, die höher als
die durchschnittliche Wärmeenergie
in dem System ist, dadurch eine erhöhte Reaktionswahrscheinlichkeit
zur Folge haben. Die durchschnittliche Energie wird jedoch viel
kleiner als einige Elektronenvolt sein, was für das Hervorrufen einer bedeutsamen Sputteringwirkung
auf dem Substrat 46 nicht ausreichend ist. Die Bewegung
von neutralen Partikeln zum Substrat 46 hin erhöht die Eintreffrate
der Aufwachsvorläufer über die
hinaus, die durch einfache Diffusion hervorgerufen wird, und dadurch
erhöht
sich die Diamantaufwachsrate.
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In dem alternativen Fall, in welchem
das Heizfadenfeld 58 bei einem negativen Potential bezüglich der
Substrathalterung 48 vorgespannt wird, kann ein Gleichstromplasma
ebenfalls zwischen dem Heizfadenfeld 58 und dem Substrat 46 aufrechterhalten
werden. Jedoch kann eine hohe Gleichstromleistungsaufnahme in dieser
Betriebsart zu einem Anstieg der Temperatur der Substratoberfläche außerhalb
des Diamantaufwachsfensters führen,
der eine Einschränkung
ist, die anderen Verfahren des Aufwachsens mit Heizfadengleichstromplasma
des Standes der Technik gemeinsam ist. Demgemäß ist unter dem normalen Betrieb
in der vorliegenden Erfindung die Plasmaleistungsaufnahme zwischen
der Gitterelektrode 64 und dem Heizfadenfeld 58 größer als
zwischen dem Heizfadenfeld und dem Substrat 46.
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4 zeigt
eine Ausführung
Substrat-Heizfaden-Gitter-Heizfaden-Substrat bei 90 für das Auftragen
von Diamantschichten auf zwei Substrate 46', die an gegenüberliegenden Substrathalterungen 48 befestigt
sind. Das Feld 90 kann, wie dargestellt, in der Vakuumkammer 42 vertikal
zusammengebaut sein oder die gesamte Vorrichtung kann alternativ
um 90° zu
einer horizontalen Position innerhalb der Kammer gedreht werden.
Die zwei Heizfadenfelder 92 und 94 können entweder
durch unabhängige
Gleichstrom- oder Wechselstromversorgungen oder durch eine gemeinsame
Gleichstrom- oder Wechselstromversorgung (nicht gezeigt) beheizt
werden. Jedes der zwei Heizfadenfelder 92 und 94 ist
mit einer Gleichstromversorgung für das Vorspannen der Felder
bezüglich
Erde (nicht gezeigt) bereitgestellt. Eine Gitterelektrode 96 ist
zwischen den Heizfadenfeldern 92 und 94 angeordnet
und wird unter Verwendung einer Gleichstromversorgung (nicht gezeigt)
vorgespannt und wird bei einem positiven Potential bezüglich der Heizfadenfelder 92 und 94,
vorzugsweise im Bereich von 20 bis 300 Volt, vorgespannt. Während des Keimbildungsschrittes
werden die Heizfadenfelder 92 und 94 bei einem
positiven Potential bezüglich
der zugeordneten Substrate 46', die daran benachbart sind, vorgespannt.
Während
des Diamantaufwachsens nach dem Keimbildungsschritt werden die Heizfadenfelder 92 und 94 entweder überhaupt
nicht oder negativ bezüglich
der zugeordneten Substrate 46' vorgespannt, ähnlich dem Prozeß, der oben
hinsichtlich der Vorrichtung von 3 beschrieben
ist. Der Arbeitsbereich ist der gleiche wie der in Bezug auf 3 erörterte.
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5 zeigt
eine andere Ausführung 100 für das Aufwachsen
von Diamantschichten gemäß der vorliegenden
Erfindung. Zwei Heizfadenfelder 102 und 104 werden
durch unabhängige
Wechselstrom- oder Gleichstromversorgungen (nicht gezeigt) widerstandsbeheizt.
Beide Gruppen der Heizfadenfelder 102 und 104 erfüllen die
Funktion von Gitterelektroden, so daß die zwei Heizfadenfelder
im Betrieb entsprechend vorgespannt werden, um die Plasmaentladung
zwischen den zwei Heizfadenfeldern unter Verwendung entweder einer
Wechselstrom- oder Gleichstromversorgung, vorzugsweise einer Wechselstromversorgung
(nicht gezeigt), aufrechtzuerhalten.
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Die folgenden nicht einschränkenden
Beispiele sollen die vorliegende Erfindung überdies veranschaulichen.
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Beispiel 1
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Keimbildung auf spiegelglattem
Quarz
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Die Diamantkeimbildung wurde selbst
auf spiegelglattem Quarz durch Vorspannen des Heizfadenfeldes 58
bei 89 Volt und Erhitzens bis auf eine Temperatur von ungefähr 2.160°C und durch
Vorspannen des Gitters 64 bei 200 Volt unter Verwendung der Einrichtung
von 3 erreicht. Das
Reaktionsgasgemisch war ein Gemisch aus Methan/H2 und die
jeweiligen Durchflußgeschwindigkeiten
betrugen 6,5 Normkubikzentimeter pro Minute (sccm) für Methan
und 300 sccm für
Wasserstoff bei einem Gesamtdruck von 30 Torr. Der Keimbildungsprozeß wurde
für ungefähr 10 Minuten
durchgeführt.
Die Vorspannung am Heizfadenfeld 58 wurde dann abgeschaltet
und die Vorspannung an der Gitterelektrode 64 wurde auf
120 Volt für
das Diamantaufwachsen eingestellt. Es wurde ein zusammenhängender
und gleichförmiger
Diamantfilm mit guter Kristallfläche
erhalten. Unter den gleichen Wachstumsbedingungen, aber ohne Keimbildungsschritt,
wurden auf spiegelglattem Quarz nur Flecken von Diamant mit ungleichförmiger Dicke
gebildet. Die anschließenden
Operationen zeigten, daß die
Keimbildungszeit im Bereich zwischen 2 und 5 Minuten liegen könnte.
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Beispiel 2
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Heteroepitaxie von Diamant
auf Silicium (siehe 6)
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Diamantorientierte Kristalle wurden
auf Silicium (100) durch Vorreinigung des Siliciums mit einer HF-Lösung und
Keimbildung mit einer Heizfadentemperatur von ungefähr 2.200°C, einer
Gittervorspannung von 219 Volt und einer Heizfadenvorspannung von
130 Volt unter Verwendung des Verfahrens und der Vorrichtung von 3 aufgewachsen. Das Reaktionsgasgemisch
war ein Gemisch aus Methan/H2 und die jeweiligen
Durchflußgeschwindigkeiten
betrugen 6 sccm für
Methan und 300 sccm für
Wasserstoff bei einem Gesamtdruck von 50 Torr. Die Keimbildungszeit
betrug ungefähr
10 Minuten. Das Heizfadenfeld wurde anschließend auf Null Volt für das Diamantaufwachsen
vorgespannt. Die Gittervorspannung wurde in diesem Prozeß auf 112
Volt geändert. 6a zeigt deutlich kubische
Diamantkristalle (100) mit ihrer Fläche (100), die nach dem Si
(100) ausgerichtet ist, und die Diamantrichtung [110], die nach der
von Si [110] ausgerichtet ist. Wenn Diamant mit einer hohen Keimbildungsdichte
aufgewachsen wurde, wurde ein zusammenhängender Film mit Diamant (100)//Si(100)
und Diamant [110]//Si[110] gebildet, wie in 6b gezeigt.
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Beispiel 3
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Schnelles
Auftragen von Diamantfilmen
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Eine Diamantschicht wurde in 160
Stunden bis 2 mm Dicke und 2" Durchmesser
unter Verwendung der Vorrichtung von 3 aufgewachsen.
Der Druck für
das Diamantaufwachsen betrug 30 Torr und die Vorspannung an der
Gitterelektrode betrug 45 Volt bezüglich des Heizfadenfeldes.
Die Heizfadenleistungsdichte betrug ungefähr 170 W/cm2 und
die Plasmaleistungsdichte betrug 40 W/cm2.
Die Aufwachsrate betrug 16 μm/h.
Sowohl die Raman-, als auch die Röntgenstrahl-Photoelektronenspektroskopie
zeigte reinen Diamant und keine Verunreinigungen in der Probe (Daten
nicht gezeigt).
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Beispiel 4
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Weiteres schnelles Auftragen
von Diamantfilmen
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Eine Diamantschicht wurde in 44 Stunden bis
0,93 mm und 2" Durchmesser
auf einem Substrat unter Verwendung der Vorrichtung von 3 aufgewachsen. Der Druck
für das
Diamantaufwachsen betrug 30 Torr und die Vorspannung an der Gitterelektrode
betrug 50 Volt bezüglich
des Heizfadenfeldes. Die Aufwachsrate betrug 21 μm/h. Sowohl die Raman-, als
auch die Röntgenstrahl-Photoelektronenspektroskopie
zeigte reinen Diamant und keine Verunreinigungen in der Probe (Daten
nicht gezeigt). Die Heizfadenleistungsdichte betrug ungefähr 170 W/cm2 und die Plasmaleistungsdichte betrug ungefähr 50 W/cm2.
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Das vorliegende Verfahren ist gegenüber dem
in
EP 0254560 offenbarten
Prozeß des
Aufwachsens von Diamantfilm vorteilhaft, weil im letzteren ein durch
Ionenextraktion unterstützter
Diamantkeimbildungsschritt dadurch nicht durchgeführt werden
kann, daß die
Heizfäden
effektive Elektronenemitter sind und daher am effektivsten als eine
Katode in einer Gleichstromplasmaausführung verwendet werden. In
EP 0254560 kann das Substrat
nur effektiv als eine Anode verwendet werden und Ionen werden statt
der Anode zur Katode angezogen.
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Das vorliegende Verfahren ist gegenüber dem
in
EP 0254312 offenbarten
Prozeß des
Aufwachsens von Diamantfilm vorteilhaft, weil die Gitterelektrode
in
EP 0254312 zwischen
den Heizfäden und
dem Substrat angeordnet, und immer positiv zu den Heizfäden vorgespannt
ist, um ein Gleichstromplasma aufrechtzuerhalten. Die Ionenextraktion
aus dem Plasma zwischen dem Gitter und den Heizfäden zu den Katodenheizfäden hin
wird eine Nettoströmung
von neutralen Partikeln in den ionenneutralen Kollisionsstufen vom
Substrat weg hervorrufen. Als solche werden viele Wachstumsreaktionspartner,
die auf und in der Nähe
der Heizfäden
erzeugt werden, und die, die im Plasma erzeugt werden, nicht vorteilhaft
genutzt und folglich vergeudet. Obgleich bei negativ zum Gitter
vorgespannten Substrat einige Ionen aus dem Plasma zum Substrat
hin extrahiert werden können,
werden diese Ionen aus der Anode (dem Gitter) des Gleichstromplasmas
zwischen den Heizfäden
und dem Gitter extrahiert. Daher ist die Extraktion nicht effizient,
verglichen mit der in der vorliegenden Patentanmeldung offenbarten
Technologie.
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Obgleich ein Gleichstromplasma tatsächlich durch
Verwendung des Substrates als die Katode und des Gitters als die
Anode aufrechterhalten werden kann, wird eine Gleichstromglühkatodenentladung
von zwei parallelen Elektroden, die 1 cm entfernt sind, in dem typischen
Druck von 50 Torr für
das Diamantaufwachsen eine Gleichstromspannung erfordern, die viel
größer als
die von der in 3 für die gleiche
Ionenstromdichte auf dem Substrat veranschaulichten Ausführung ist.
Deshalb stützt
sich das Aufrechterhalten eines Gleichstromplasmas zwischen zwei
kalten Elektroden auf der Sekundärelektronenemission
als eine Folge des Ionenbeschusses der Katode und eine höhere Katodenspannung
ergibt eine höhere
Elektronenemission, während
das Aufrechterhalten eines Gleichstromplasmas mit Heizfäden als
die Katode durch Glühelektronenemission, die
sich nicht direkt auf die Katodenspannung bezieht, erleichtert wird.
Darüber
hinaus beträgt
der typische Abstand zwischen dem Heizfaden und der Oberseite des
Substrates, das in einem Heizfaden-CVD-System beschichtet wird, ungefähr 0,5 bis 1
cm. Daher ist das Einfügen
eines Gitters in diesen Zwischenraum für das gleichförmige Auftragen
technisch schwierig. Jede Vergrößerung des
Abstandes Heizfaden-Substrat wird die Effizienz der Heizfadendiamant-CVD-Beschichtung
verringern.
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Der in der WO 92/01828 beschriebene
Diamantwachstumsprozeß zeigt
einen Heizfadenrahmen von widerstandsbeheizten Heizfäden, die
zwischen zwei Aufwachssubtraten so angeordnet sind, daß eine Gleichstromentladung
zwischen den Heizfäden
und den Substraten gezündet
werden kann. Solch eine Anordnung ist der in der
EP 254560 beschriebenen Technologie
sehr ähnlich.
Außerdem wird
für beide
durch
EP 254560 und WO
92/01828 offenbarte Technologien der Gleichstromplasmastrom direkt
aus dem Substrat gezogen. Der Hauptunterschied zwischen diesem Verfahren
und der hier offenbarten Technologie ist der Mangel an Flexibilität in diesem
Verfahren und sein Unvermögen,
die durch Ionenextraktion und Teilchenbeschuß hervorgerufene Diamantkeimbildung
und -wachstum zu verarbeiten. Das Problem liegt darin, daß die maximale
Leistungsdichte von der Substrattemperatur begrenzt wird, die nicht
höher als
der Temperaturbereich des Diamantaufwachsens sein kann. In der im
vorliegenden Patent offenbarten Technologie kann das Gleichstromplasma
außerhalb
des Bereiches Heizfaden-Substrat
aufrechterhalten werden, so daß die Gesamtenergiedichte,
die direkt auf dem Substrat aufgebracht wird, nicht übermäßig hoch
sein wird und noch aktivierte Reaktionspartner können immer noch erhalten und
zum Substrat transportiert werden.
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Schließlich stellt der neue hier
offenbarte Prozeß des
Diamantaufwachsens eine erhöhte Keimbildungsdichte
und Aufwachsrate infolge des Hinzufügens von Gleichstromplasmen
zu der Heizfaden-CVD-Beschichtung von Diamant mit einer Elektrodenausführung (Substrat-Heizfaden-Gitter)
bereit, welche die effiziente Ionenextraktion und den Wachstumsvorläufertransport
zum Substrat hin während der
Diamantkeimbildung und des -wachstums entsprechend, verglichen mit
der Ausführung
Heizfaden-Gitter-Substrat und der Ausführung Substrat-Heizfaden-Substrat,
ermöglicht.
Außerdem
stellt das vorliegende Verfahren eine beträchtliche Flexibilität im Aufrechterhalten
des Gleichstromplasmas von der Substratoberfläche weg zur Minimierung der übermäßigen Substraterhitzung
bereit.
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Die vorhergehende Beschreibung der
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wurde unterbreitet, um die Prinzipien der Erfindung
zu veranschaulichen und die Erfindung nicht auf die veranschaulichte
besondere Ausführungsform
zu begrenzen. Es ist beabsichtigt, daß der Bereich der Erfindung durch
alle Ausführungsformen,
die innerhalb der folgenden Ansprüche und ihrer Äquivalente
enthalten sind, definiert ist.