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ERFINDUNGSGEBIET
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Die
Erfindung bezieht sich auf Proteine, die in verletzten oder sich
regenerierenden Geweben hochreguliert sind, sowie auf die DNA, die
für diese
Proteine kodiert. Ferner bezieht sich die Erfindung auf therapeutische
Zusammensetzungen und Behandlungsverfahren, die diese Proteine umfassen.
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ERFINDUNGSHINTERGRUND
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Während der
Entwicklung und während
der Gewebewiederherstellung nach einer Verletzung findet eine dynamische
Umgestaltung der Gewebearchitektur statt. Um diesen Vorgang zu untersuchen,
haben wir uns auf ein Modell einer Nierenverletzung konzentriert,
die durch einen Ischämie-Reperfusions-Insult
ausgelöst
wurde.
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Die
Niere ist in der Lage, Schäden
am Epithel des proximalen Tubulus zu reparieren, und zwar durch eine
komplexe Abfolge von Vorgängen
einschließlich
des Zelltods, der Proliferation überlebender
Epithelzellen des proximalen Tubulus, der Bildung von schwach differenziertem
regenerativen Epithel über
der entblößten Basalmembran
und der Differenzierung des regenerativen Epithels zur Bildung vollständig funktionaler
Epithelzellen des proximalen Tubulus (Wallin et al., Lab. Invest.
66: 474984, 1992; Witzgall et al., Mol. Cell. Biol. 13: 1933–1942, 1994;
Ichimura et al., Am. J. Physiol. 269: F653–662, 1995; Thadhani et al.,
N. Engl. J. Med. 334: 1448–1460,
1996). Wachstumsfaktoren wie IGF, EGF und HGF wurden mit diesem
Reparaturmechanismus ebenso in Verbindung gebracht wie das endotheliale
Zelladhäsionsmolekül ICAM-1.
Die Mechanismen, durch die die Tubulus-Epithelzellen wiederhergestellt
werden, sind jedoch nicht ganz geklärt.
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Um
Moleküle
zu identifizieren, die an dem Vorgang von Verletzung und Wiederherstellung
des Tubulus-Epithels beteiligt sind, haben wir den Unterschied in
den mRNA-Populationen zwischen verletzen/sich regenerierenden und
normalen Nieren mittels Repräsentativer
Differenzanalyse (RDA) untersucht. RDA ist eine PCR-basierte Methode
zur Subtraktion, die durch repetitive Substraktion und Amplifizierung
für das
Ziel-Gewebe oder die Ziel-Zelle spezifische cDNA-Fragmente liefert
(Hubank and Schutz, Nucl. Acids Res. 22: 5640–5648, 1994).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
der Hauptsache bietet die Erfindung nierenverletzungsbezogene Moleküle (die
ab hier „NVM" genannt werden sollen),
die im Nierengewebe nach einer Nierenverletzung hochreguliert werden.
Die NVM-Proteine und -Peptide nach der Erfindung sowie ihre Agonisten
und Antagonisten und verwandte Moleküle sind in einer Vielzahl von
therapeutischen Interventionen anwendbar.
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Die
Erfindung bietet ein gereinigtes und isoliertes DNA-Molekül mit einer
Nukleotidsequenz, die in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO:
4 oder SEQ ID NO: 6 dargestellt ist. Die Erfindung umfasst auch die
komplementären
Stränge
dieser Sequenzen, DNA-Moleküle,
die unter stringenten Bedingungen an die genannten DNA-Moleküle hybridisieren,
und DNA-Moleküle,
die wegen der Degeneration des genetischen Codes an eines der oben
definierten DNA-Moleküle
binden würden.
Diese DNA-Moleküle
können
rekombinant sein und mit einer Expressionssteuerungs-Sequenz verbunden
sein.
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Die
Erfindung bietet ferner einen Vektor, der ein gereinigtes und isoliertes
DNA-Molekül mit einer
Nukleotidsequenz, die in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO:
4 oder SEQ ID NO: 6 dargestellt ist, umfasst. Dieser Vektor kann
ein biologisch funktionales Plasmid oder ein biologisch funktionaler
viraler DNA-Vektor sein. Eine Ausführungsform der Erfindung bietet
eine prokaryotische oder eukaryotische Wirtszelle, die stabil mit
einem Vektor transformiert oder transfiziert wurde, der ein gereinigtes
und isoliertes DNA-Molekül mit einer Nukleotidsequenz,
die in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 4 oder SEQ ID NO:
6 dargestellt ist, umfasst. In einer weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines NVM-Polypeptidprodukts,
für das
ein oben beschriebenes DNA-Molekül
kodiert, bereitgestellt; das Verfahren umfasst das Heranziehen von
prokaryotischen oder eukaryotischen Wirtszellen, die mit dem DNA-Molekül in einer
Weise transformiert oder transfiziert wurden, die die Expression
des DNA-Moleküls
erlaubt, und die Gewinnung des Polypeptidprodukts besagter Expression.
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Ein
gereinigtes und isoliertes humanes NVM-Protein, das im wesentlichen
frei von anderen menschlichen Proteinen ist, ist ausdrücklich Teil
der Erfindung, so wie auch ein Verfahren zur Herstellung eines Polypeptidprodukts,
das teils oder ganz die Primärstruktur-Konformation und
die biologische Aktivität
eines NVM-Proteins hat. NVM-Proteine nach der Erfindung können eine
Aminosäuresequenz
haben, die SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 5 oder SEQ ID NO: 7 umfasst,
oder eine Variante von SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 5 oder SEQ ID NO:
7 sein, oder ein gereinigtes und isoliertes Protein, das von der
DNA nach SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 4 oder SEQ ID NO:
6 kodiert wird, sein. Diese Proteine können im wesentlichen frei von anderen
menschlichen Proteinen bereitgestellt werden. Die Erfindung umfasst
ferner Varianten dieser Proteine, wie lösliche Varianten oder Fusionsproteine.
NVM-Fusionsproteine nach der Erfindung können ein Immunglobulin, ein
Toxin, eine bildgebungsfähige
Verbindung oder ein Radionuklid umfassen.
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Die
Erfindung bietet auch einen spezifischen monoklonalen Antikörper gegen
die oben beschriebenen NVM-Proteine. Der anti-NVM-Antikörper kann
mit einem Toxin, einer bildgebungsfähigen Verbindung oder einem
Radionuklid assoziiert sein. Ebenfalls gelehrt wird eine Hybridom-Zelllinie,
die einen solchen spezifischen Antikörper produziert.
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Der
Umfang der Erfindung erstreckt sich auch pharmazeutische Zusammensetzungen.
Eine pharmazeutische Zusammensetzung nach der Erfindung kann eine
therapeutisch effektive Menge eines NVM-Proteins oder eines anti-NVM-Antikörpers nach
der Erfindung umfassen, zusammen mit einem pharmakologisch akzeptablen
Träger.
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Diagnostische
Zusammensetzungen sind von der Erfindung umfasst, wie Zusammensetzungen,
die geeignet sind, das Vorliegen oder den Verlauf des Rückgangs
der Nierenverletzung durch Messung der Konzentration von NVM in
Harn, Serum oder Harnsediment von Patienten, die eine Nierenkrankheit
haben oder das Risiko tragen, eine solche zu entwickeln.
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Zusammensetzungen
nach der Erfindung umfassen Zusammensetzungen, die geeignet sind,
Patienten zu behandeln, umfassend therapeutisch effektive Mengen
von NVM, NVM-Varianten,
NVM-Analoga, NVM-Fusionsproteine, NVM-Agonisten und Antikörper gegen
NVM oder NVM-Liganden. Weitere therapeutische Verbindungen nach
der Erfindung umfassen NVM-Liganden, anti-NVM-Antikörper und
Fusionsproteine von NVM-Liganden.
Diese Verbindungen können
in therapeutischen Verfahren nützlich
sein, die von der NVM-Funktion abhängige zelluläre Antworten
entweder stimulieren oder inhibieren.
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Weitere
Verfahren nach der Erfindung inhibieren das Wachstum von NVM-exprimierenden Tumorzellen
durch das Kontaktieren der Zellen mit einem Fusionsprotein aus einem
NVM-Liganden und entweder einem Toxin oder einem Radionuklid, oder
mit einem anti-NVM-Antikörper,
der an ein Toxin oder ein Radionuklid konjugiert ist. Desgleichen
kann das Wachstum von Tumorzellen, die einen NVM-Liganden exprimieren
durch Kontaktieren der Zellen mit einem Fusionsprotein aus einem
NVM und entweder einem Toxin oder Radionuklid inhibiert werden,
oder mit einem anti-NVM-Ligand-Antikörper, der
an ein Toxin oder ein Radionuklid konjugiert ist.
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Die
Erfindung umfasst auch Zusammensetzungen, die für die Gentherapie geeignet
sind. Diese umfassen Zusammensetzungen, die zur Behandlung eines
Subjekts mit einer Nierenstörung,
zur Förderung
des Wachstums neuen Gewebes in einem Subjekt und zur Förderung
des Überlebens
beschädigten
Gewebes in einem Subjekt geeignet sind, und die einen Vektor umfassen,
der DNA umfasst, die die Nukleotidsequenz nach SEQ ID NO: 1, SEQ
ID NO: 2, SEQ ID NO: 4 oder SEQ ID NO: 6 umfasst.
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Die
Verbindungen nach der Erfindung sind auch geeignet zur Bildgebung
von Geweben, entweder in vitro oder in vivo. Ein solches Verfahren
umfasst das Zielsteuern einer bildgebungsfähigen Verbindung zu einer Zelle,
die ein Protein nach SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 5 oder SEQ ID NO:
7 exprimiert, umfassend das Kontaktieren der Zelle entweder mit
einem monoklonalen Antikörper
nach der Erfindung oder mit einem ein wie oben beschriebenes Protein
umfassenden Fusionsprotein, verbunden mit einer bildgebungsfähigen Verbindung.
Bei in vivo-Verfahren ist die Zelle in einem Subjekt, und das Protein
oder der monoklonale Antikörper wird
dem Subjekt verabreicht.
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Die
Erfindung umfasst auch Zusammensetzungen, die sich für diagnostische
Verfahren eignen, wie ein Verfahren zur Identifizierung von Schäden oder
der Regeneration von Nierenzellen in einem Subjekt, umfassend das
Vergleichen des Expressionsniveaus von SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO:
2, SEQ ID NO: 4 oder SEQ ID NO: 6 in Nierenzellen des Subjekts mit
einem Kontroll-Expressionsniveau der Sequenz in Kontroll-Nierenzellen.
Ein weiteres Verfahren nach der Erfindung umfasst das Identifizieren
einer Hochregulierung von SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO:
4 oder SEQ ID NO: 6 in Zellen, umfassend das Kontaktieren der Zellen mit
einer Antisense-Sonde und das Messen der Hybridisierung an RNA in
der Zelle.
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Eine
weitere Ausführungsform
der diagnostischen Verfahren nach der Erfindung umfasst die Bestimmung
der Anwesenheit oder Konzentration eines Moleküls nach der Erfindung entweder
in Harn, Serum oder anderen Körperflüssigkeiten
oder in Harnsediment oder Gewebeproben. Das gemessene verletzungsbezogene
Molekül
kann mit dem Vorliegen, dem Ausmaß oder dem Verlauf eines pathologischen
Vorgangs korreliert werden. Diese Korrelation kann auch verwendet
werden, um die Effizienz eines therapeutischen Regimes zu beurteilen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt die Nukleotidsequenz der Rattenklon-cDNA
3-2 dar, einschließlich
des mutmaßlichen Protein-Leserahmens
von 615 bis 1535.
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2 listet die cDNA-Sequenz von Rattenklon
1-7, einschließlich
des mutmaßlichen
Protein-Leserahmens von 145 bis 1065.
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3 listet die cDNA-Sequenz von Rattenklon
4-7, einschließlich
des mutmaßlichen
Protein-Leserahmens von 107 bis 1822.
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4 ist eine Auflistung der cDNA und der
davon abgeleiteten Aminosäuresequenzen
des menschlichen Klons HI3-10-85, einschließlich des mutmaßlichen
Protein-Leserahmens von 1 bis 1002. Die obere Zeile in der Auflistung
ist die cDNA-Sequenz (SEQ ID NO: 6), und die untere Zeile ist die
davon abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 7).
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5 ist
ein BESTFIT-Vergleich der Nukleotidsequenz des menschlichen Klons
HI3-10-85 mit der des Rattenklons 3-2.
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DETAILLIERTE BESCHEIBUNG
DER ERFINDUNG
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Wir
haben NVM-Gene durch die Analyse von Unteerschieden in der mRNA-Expression zwischen
sich regenerierenden und normalen Nieren mittels repräsentativer
Differenzanalyse (RDA) identifiziert. RDA ist eine PCR-basierte
Methode zur Subtraktion, die Zielgewebe- oder -zell-spezifische
cDNA-Fragmente durch repetitive Subtraktion und Amplifizierung liefert.
Die cDNA-Repräsentation
aus postischämischer
(48 Stunden) Nieren-RNA ausgewachsener Ratten wird von der Probe
aus normalen (scheinoperierten) Nieren ausgewachsener Ratten subtrahiert.
In diesem Verfahrem werden Sequenzen, die postischämischen
und normalen Nierenproben gemein sind, entfernt, und die Sequenzen,
die nur in verletztem Nierengewebe signifikant exprimiert werden,
bleiben zurück.
Solche Gene kodieren für
Proteine, die bei Nierenstörungen
therapeutisch nutzbringend oder an Vorgängen nach der Verletzung beteiligt
sein könnten.
Mehrere Klone wurden erhalten, sequenziert und charakterisiert.
Die Klone werden dann auf ihre Expressionsmuster während der
Nierenwiederherstellung, auf Entwicklung und Gewebeverteilung mittels
Northern-Analyse und RNA-in situ-Hybridisierung untersucht.
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Sequenz-Identifizierungsnummern
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Nukleotid-
und Aminosäuresequenzen,
auf die in der Beschreibung Bezug genommen wird, wurden mit folgenden
Sequenz-Identifizierungsnummern versehen:
SEQ ID NO: 1 – Nukleotidsequenz
des 3-2-cDNA-Inserts aus Ratten
SEQ ID NO: 2 – Nukleotidsequenz
des 1-7-cDNA-Inserts aus Ratten
SEQ ID NO: 3 – Aminosäuresequenz
von Ratten-NVM-1, kodiert von den 3-2- und 1-7-cDNAs aus Ratten
SEQ ID NO: 4 – Nukleotidsequenz
des Ratten-4-7-cDNA-Inserts
SEQ ID NO: 5 – Vom 4-7-cDNA-Insert kodierte
Aminosäuresequenz
SEQ
ID NO: 6 – Nukleotidsequenz
des menschlichen cDNA-Klons HI3-10-85
SEQ ID NO: 7 – Vom menschlichen
cDNA-Klon HI3-10-85 kodierte Aminosäuresequenz
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Begriffsdefinitionen
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Ein „NVM-Protein", hierin mit „NVM" synonym gebraucht,
ist ein Protein, für
das mRNA kodiert, die nach einer Nierenverletzung selektiv hochreguliert
wird. Eine Gruppe von interessanten NVM-Proteinen umfasst jene,
für die
mRNA kodiert, welche selektiv zu irgendeiner Zeit innerhalb einer
Woche nach einem Insult, der zu einer Verletzung von Nierengewebe
führt,
hochreguliert wird. Beispiele für
Zeitpunkte, an denen eine solche Hochregulierung festgestellt werden
könnte,
umfassen 10 Stunden, 24 Stunden, 48 Stunden oder 96 Stunden nach
einem Insult. Beispiele für
Insult-Typen umfassen jene, die zu ischämischen, toxischen oder anderen
Arten von Verletzungen führen.
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Ein „NVM-Agonist" ist ein Molekül, das spezifisch
eine zelluläre
Antwort auslösen
kann, die normalerweise durch die Wechselwirkung von NVM mit einem
NVM-Liganden ausgelöst
wird. Ein NVM-Agonist kann eine NVM-Variante oder ein für NVM spezifischer
Antikörper
oder eine lösliche
Form des NVM-Liganden sein.
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Ein „NVM-Antagonist" ist ein Molekül, das spezifisch
mit einem NVM-Liganden oder NVM assoziieren kann und dadurch die
Bindung von NVM an den NVM-Liganden blockiert oder anderweitig inhibiert.
Die Bindung des Antagonisten blockiert oder inhibiert zelluläre Antworten,
die sonst durch Bindung des NVM-Liganden an NVM oder einen NVM-Agonisten
ausgelöst
würden.
Beispiele für
NVM-Antagonisten umfassen gewisse NVM-Varianten, NVM-Fusionsproteine
und spezifische Antikörper
gegen einen NVM-Liganden
oder NVM.
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Ein „NVM-Ligand" ist jedes Molekül, das nichtkovalent
und spezifisch an ein NVM-Protein
bindet. Solch ein Ligand kann ein Protein, ein Peptid, ein Steroid,
ein Antikörper,
ein Aminosäurederivat
oder ein Molekül
anderen Typs sein, in jeglicher Form, einschließlich der natürlich vorkommenden,
der rekombinant produzierten oder einer anderweitig synthetischen
Form. Ein NVM-Ligand kann in jeglicher Form vorliegen, einschließlich der
löslichen
und der membrangebundenen Form, oder als Teil eines Fusionskonstrukts
mit Immunglobulin, Fettsäure
oder anderen Bestandteilen. Der NVM-Ligand kann ein Integrin sein. Ein membrangebundener
NVM-Ligand kann als ein Rezeptor wirken, der, wenn er an NVM gebunden
oder mit NVM assoziiert ist, eine zelluläre Antwort auslöst. Bei
manchen Wechselwirkungen kann NVM mit mehr als einem einzigen NVM-Liganden
assoziieren, oder mit einem NVM-Liganden als Teil eines Komplexes
mit einem oder mehreren anderen Molekülen oder Kofaktoren assoziieren.
In einer Situation, in der sowohl NVM als auch der NVM-Ligand an
Zellmembranen gebunden sind, kann NVM mit einem NVM-Liganden assoziieren
und reagieren, der an dieselbe Zelle wie NVM gebunden ist, oder
es kann mit einem NVM-Liganden assoziieren und reagieren, der an
eine zweite Zelle gebunden ist. Findet die NVM-Wechselwirkung zwischen
an zwei verschiedene Zellen gebundenen Molekülen statt, so können die
zwei Zellen gleich oder verschieden sein im Hinblick auf den Zelltyp
oder die Zellherkunft, den phänotypischen
oder metabolischen Zustand, oder den Typ oder den Grad zellulärer Antwort
(z.B. Wachstum, Differenzierung oder Apoptose) auf einen bestimmten
Stimulus. „NVM-Bindung" bezieht sich auf
den Kontakt und die Bindung von NVM an einen NVM-Liganden.
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„Sequenzalignment" bezeichnet die Positionierung
einer (Nukleotid- oder Aminosäure-)Sequenz
gegen eine andere, um die Sequenz fraglicher Abschnitte der einen
mit der der anderen vergleichen zu können. Ein Beispiel für ein Verfahren
für diese
Prozedur findet sich in Needleman et al. (J. Mol. Biol. 48: 443–453, 1970).
Das Verfahren kann in geeigneter Weise in Computerprogrammen wie
Align (DNAstar, Inc.) implementiert werden. Wie Fachleute begreifen
werden, umfassen homologe und funktional äquivalente Sequenzen funktional äquivalente
Anordnungen der Cysteinreste innerhalb des konservierten Cysteinskeletts,
einschließlich
Aminosäureinsertionen
oder -deletionen, die die lineare Anordnung dieser Cysteine verändern, aber
deren Beziehungen zueinander in der gefalteten Proteinstruktur nicht
erheblich stören.
Daher werden interne Lücken und
Aminosäureinsertionen
in der Kandidatensequenz für
die Berechnung der Höhe
der Aminosäureidentität zwischen
der Kandidaten- und der Referenzsequenz ignoriert. Ein häufig benutztes
Charakteristikum bei der Berechnung der Homologie von Proteinen
ist die Ähnlichkeit
in Zahl und Position der Cysteinreste zwischen dem einen und dem
anderen Protein.
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„Antisense-DNA" bezieht sich auf
die Sequenz der chromosomalen DNA, die transkribiert wird.
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Eine „antisense-Sonde" ist eine Sonde,
die zumindest einen Teil der antisense-DNA eines interessierenden
Nukleinsäureabschnitts
umfasst.
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„Klonieren" bezeichnet die Verwendung
von in-vitro-Rekombinationsmethoden, um ein bestimmtes Gen oder
eine andere DNA-Sequenz in ein Vektor-Molekül zu inserieren. Um ein gewünschtes
Gen erfolgreich zu klonieren, ist es erforderlich, Verfahren zur
Herstellung von DNA-Fragmenten, zur Verbindung der Fragmente mit
Vektor-Molekülen,
zur Einbringung des zusammengesetzten DNA-Moleküls in eine Wirtszelle, in der
es sich replizieren kann, und zur Aussonderung des Klons, der das
Zielgen besitzt, aus den Empfängerwirtszellen anzuwenden.
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„cDNA" steht für komplementäre oder
Kopie-DNA, die durch die Aktivität
der RNA-abhängigen DNA-Polymerase
(Reverse Transkriptase) von einer RNA-Vorlage abgelesen wird. Daher
ist ein „cDNA-Klon" eine Duplex-DNA-Sequenz,
die komplementär
zu einem interessierenden RNA-Molekül ist, getragen von einem Klonierungsvektor.
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„cDNA-Bibliothek" bezeichnet eine
Sammlung von rekombinanten DNA-Molekülen, die cDNA-Inserts enthalten,
und die zusammen die mRNA-Moleküle
repräsentieren,
die in einem gesamten Organismus oder Gewebe vorhanden sind, je
nach Herkunft der RNA-Vorlagen.
Solch eine cDNA-Bibliothek kann mit Fachleuten bekannten und z.B.
in Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, a.a.O.,
beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Im allgemeinen wird
zunächst
RNA aus den Zellen eines Organismus isoliert, aus dessen Genom ein
bestimmtes Gen kloniert werden soll. Bevorzugt für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung sind Säuger-
und insbesondere menschliche Zelllinien. Alternativ kann RNA aus
einer Tumorzelle isoliert werden, die aus einem tierischen, vorzugsweise
aus einem menschlichen Tumor stammt. Daher kann eine Bibliothek
beispielsweise aus einem menschlichen Nebennierentumor hergestellt
werden, aber auch jeder andere Tumor kann verwendet werden.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „DNA-Polymorphismus" auf den Zustand,
in dem zwei oder mehr verschiedene Nukleotid-Sequenzen an einer
bestimmten Stelle in der DNA existieren können.
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Der
Begriff „Expressionsvektor" umfasst Vektoren,
die darin enthaltene DNA-Sequenzen
exprimieren können,
d.h., die kodierenden Sequenzen sind mit anderen Sequenzen verbunden,
die deren Expression bewirken können.
Stillschweigend vorausgesetzt, aber nicht immer explizit gesagt
ist, dass diese Expressionsvektoren in den Wirtsorganismen entweder
als Episomen oder als integraler Teil der chromosomalen DNA replizierbar
sein müssen.
Ein nützliches,
aber nicht notwendiges Element eines effektiven Expressionsvektors ist
eine für
einen Marker kodierende Sequenz, was eine Sequenz ist, die für ein Protein
kodiert, das zu einer phänotypischen
Eigenschaft (wie Tetracyclin-Resistenz)
der Zellen führt,
die das Protein enthalten, das es ermöglicht, diese Zellen auf einfache
Weise zu identifizieren. Zusammengefasst erhält „Expressionsvektor" eine funktionale
Definition, und jede DNA-Sequenz, die die Expression eines spezifizierten
enthaltenen DNA-Codes bewirken kann, wird von diesem Begriff umfasst,
wenn er auf die spezifizierte Sequenz angewendet wird. Da in der
heutigen Zeit solche Vektoren oft in der Form von Plasmiden vorliegen,
werden „Plasmid" und „Expressionsvektor" oft synonym gebraucht.
Die Erfindung soll jedoch auch solche anderen Formen von Expressionsvektoren
umfassen, die eine äquivalente
Funktion ausüben
und von Zeit zu Zeit im Fachgebiet bekannt werden können.
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Unter
einem „funktionalen
Derivat" versteht
man „Fragmente", „Varianten", „Analoga" oder „chemische Derivate" eines Moleküls. Ein „Fragment" eines Moleküls, z.B.
eines der Antigene nach der vorliegenden Erfindung, soll einen beliebigen
Polypeptid-Ausschnitt
des Moleküls
bezeichnen. Eine „Variante" solcher Moleküle soll
ein natürlich
vorkommendes Molekül
bezeichnen, das im wesentlichen entweder dem gesamten Molekül oder einem
Fragment davon ähnelt.
Ein „Analogon" eines Moleküls soll
ein nicht-natürliches
Molekül
bezeichnen, das im wesentlichen entweder dem gesamten Molekül oder einem
Fragment davon ähnelt.
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Der
Ausdruck „Gen" beschreibt eine
Polynukleotid-Sequenz, die für
ein Peptid kodiert.
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Wenn
er sich auf eine Peptid- oder eine DNA-Sequenz bezieht, bedeutet
der Ausdruck „homogen", dass die primäre molekulare
Struktur (d.h. die Sequenz der Aminosäuren oder Nukleotide) im wesentlichen aller
Moleküle
in der fraglichen Zusammensetzung identisch ist.
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Der
Begriff „isoliert" bezieht sich auf
ein Protein nach der vorliegenden Erfindung, oder ein Gen, das für ein solches
Protein kodiert, das im wesentlichen frei von anderen Proteinen
bzw. Genen oder anderen Kontaminationen ist, mit denen es normalerweise
in der Natur vorkommt, und als solches in einer Form vorliegt, die
in der Natur nicht vorkommt.
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Der
Ausdruck „Label" bezieht sich auf
einen detektierbaren Molekülbestandteil,
einschließlich
(um ein Beispiel zu nennen, das nicht einschränkend sein soll) radioaktiver
Isotope, Enzyme, lumineszenter Agenzien und Farbstoffe.
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Der
Ausdruck „Sonde" bezeichnet einen
Liganden bekannter Beschaffenheit, der selektiv an einen Ziel-Antiliganden
binden kann. Wenn in Verbindung mit Nukleinsäuren gebraucht, bezieht sich
der Begriff „Sonde" auf einen Nukleinsäurestrang
mit einer Basensequenz, die zu einem Zielstrang komplementär ist.
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„Rekombinante
Wirtszellen" bezieht
sich auf Zellen, die mit Vektoren transformiert wurden, welche wiederum
mit DNA-Rekombinationsmethoden konstruiert wurden. Wie hierin definiert,
wird der von einer rekombinanten Wirtszelle produzierte Antikörper oder
dessen Modifikation aufgrund dieser Transformation in hohen Mengen
produziert, im Gegensatz zu den geringeren Mengen, oder noch häufiger,
zu den nicht mehr detektierbaren Mengen, die von einem untransformierten
Wirt produziert würden.
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Als „im wesentlichen
rein" angesehen
werden soll jedes Protein der vorliegenden Erfindung, oder jedes
Gen, das für
ein solches Protein kodiert, das im wesentlichen frei von anderen
Proteinen bzw. Genen oder anderen Kontaminationen ist, mit denen
es normalerweise in der Natur vorkommt, und als solches in einer Form
vorliegt, die so in der Natur nicht vorkommt.
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Ein
Molekül
wird als „im
wesentlichen ähnlich" zu einem anderen
Molekül
bezeichnet, wenn die Aminosäuresequenz
in beiden Molekülen
im wesentlichen dieselbe ist, und wenn beide Moleküle eine ähnliche
biologische Aktivität
besitzen. Besitzen also zwei Moleküle eine ähnliche Aktivität, werden
sie als Varianten angesehen, da dieser Ausdruck hierin sogar benutzt
wird, wenn eines der Moleküle
zusätzliche
Aminosäurereste besitzt,
die das andere nicht hat, oder wenn die Aminosäuresequenz nicht identisch
ist. So wie hierin verwendet, wird ein Molekül als „chemisches Derivat" eines anderen Moleküls bezeichnet,
wenn es zusätzliche
chemische Bestandteile enthält,
die normalerweise nicht Teil des Moleküls sind. Solche Bestandteile
können
die Löslichkeit,
die Absorption, die biologische Halbwertszeit etc. des Moleküls erhöhen. Alternativ
können
diese Bestandteile die Toxizität
des Moleküls
erniedrigen, unerwünschte
Nebenwirkungen des Moleküls
unterbinden oder abschwächen
usw. Bestandteile, die solche Effekte vermitteln, sind z.B. in Remington's Pharmaceutical Sciences,
16. Edition, Mack Publishing Co., Easton, Penn. (1980) offenbart.
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"Vektor" steht für ein DNA-Molekül, das von
einem Plasmid oder Bakteriophagen abgeleitet ist und in das DNA-Fragmente
inseriert oder kloniert werden können.
Ein Vektor wird eine oder mehrere nur einmal vorkommende Restriktionsstellen
besitzen, und kann zur autonomen Replikation in einem bestimmten
Wirt oder Vehikelorganismus befähigt
sein, so dass die klonierte Sequenz replizierbar ist.
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Verbindungen nach der
Erfindung
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Die
Erfindung umfasst die cDNA nach SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ
ID NO: 4 oder SEQ ID NO: 6 sowie Sequenzen, die die Sequenz nach
SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 4 oder SEQ ID NO: 6 umfassen,
und Derivate dieser Sequenzen. Die Erfindung umfasst auch Vektoren,
Liposomen und andere Trägervehikel,
die diese Sequenzen oder Derivate davon umfassen. Die Erfindung
umfasst ferner Proteine, die von SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ
ID NO: 4 oder SEQ ID NO: 6 transkribiert wurden, einschließlich, aber nicht
beschränkt
auf SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 5 oder SEQ ID NO: 7 und deren Derivate
und Varianten.
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Eine
Ausführungsform
nach der Erfindung umfasst lösliche
Varianten eines NVM-Proteins,
das üblicherweise
als membranassoziiertes Protein synthetisiert wird, und das nach
einer Verletzung hochreguliert wird. Löslichen Varianten fehlt zumindest
ein Teil der Transmembran- oder Intramembranregion eines nativen NVM-Proteins.
In einigen Fällen
fehlt der löslichen
Variante die gesamte Transmembran- oder Intramembranregion eines
nativen NVM-Proteins. Lösliche
Varianten umfassen Fusionsproteine, welche Derivate von NVM-Proteinen
umfassen, denen zumindest ein Teil der Transmembran- oder Intramembranregion
eines nativen NVM-Proteins fehlt. Alle Arten von NVM-Fusionsproteinen
sind umfasst, insbesondere jene, die His-tag-, Ig-tag- und Myc-tag-Formen des Moleküls enthalten.
Diese NVM-Fusionen können
Charakteristika aufweisen, die für
die Therapie Vorteile bringen, wie die erhöhte Halbwertszeit, die der
Ig-tag mit sich bringt. Ebenfalls umfasst sind Fusionsproteine,
die Teile ausgewählter
Domänen
des NVM-Proteins
beinhalten.
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Varianten
können
sich von natürlich
vorkommendem NVM-Protein in der Aminosäuresequenz oder einer Weise,
die nichts mit der Sequenz zu tun hat, oder in beidem unterscheiden.
Aminosäuresequenz-Varianten
werden hergestellt, indem eine oder mehrere Aminosäuren in
natürlich
vorkommendem NVM-Protein durch eine andere natürliche Aminosäure, ein
Aminosäurederivat
oder eine nicht-natürliche
Aminosäure
substituiert werden. Besonders bevorzugte Varianten umfassen natürlich vorkommendes
NVM-Protein oder biologisch aktive Fragmente natürlich vorkommenden NVM-Proteins,
deren Sequenzen sich von der Wildtypsequenz durch eine oder mehrere
konservative Aminosäuresubstitutionen
unterscheiden, die typischerweise minimalen Einfluß auf die
Sekundärstruktur
und Hydrophobizität
des Proteins oder Peptids haben. Varianten können auch Sequenzen besitzen,
die sich durch eine oder mehrere nicht-konservative Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen oder -insertionen unterscheiden, die die biologische
Aktivität
des NVM-Proteins nicht unterbinden. Konservative Substitutionen
umfassen typischerweise die Substitution einer Aminosäure durch
eine andere mit ähnlichen
Eigenschaften, etwa Substitutionen innerhalb der folgenden Gruppen:
Valin, Glycin; Glycin, Alanin; Valin, Isoleucin; Asparaginsäure, Glutaminsäure; Asparagin,
Glutamin; Serin, Threonin; Lysin, Arginin; und Phenylalanin, Tyrosin.
Die nichtpolaren (hydrophoben) Aminosäuren umfassen Alanin, Leucin,
Isoleucin, Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan und Methionin.
Die polaren neutralen Aminosäuren
umfassen Glycin, Serin, Threonin, Cystein, Tyrosin, Asparagin und
Glutamin. Die positiv geladenen (basischen) Aminosäuren umfassen
Arginin, Lysin und Histidin. Die negativ geladenen (sauren) Aminosäuren umfassen
Asparaginsäure
und Glutaminsäure.
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Weitere
konservative Substitutionen können
der Tabelle unten entnommen werden, und noch mehr wurden von Dayhoff
im Atlas of Protein Sequence and Structure (1998) beschrieben.
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TABELLE
1: KONSERVATIVE AMINOSÄURE-SUBSTITUTIONEN
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Weitere
Varianten nach der Erfindung sind jene mit Modifikationen, welche
die Peptid-Stabilität
erhöhen.
Solche Varianten können
z.B. eine oder mehrere Nicht-Peptidbindungen
(die die Peptidbindungen ersetzen) in der Peptidsequenz enthalten.
Des weiteren sind umfasst: Varianten, die Reste enthalten, die sich
von natürlich
vorkommenden L-Aminosäuren
unterscheiden, wie D-Aminosäuren
oder nicht natürlich
vorkommende oder synthetische Aminosäuren wie Beta- oder Gamma-Aminosäurem und
zyklische Varianten. Der Einbau von D- anstelle von L-Aminosäuren in
das Polypeptid kann dessen Widerstandsfähigkeit gegen Proteasen erhöhen, siehe
z.B. US-Patent 5,219,990.
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Substitutionen,
von denen man erwarten kann, dass sie Änderungen in den funktionalen
Eigenschaften von NVM-Polypeptiden bewirken, sind im allgemeinen
jene, in welchen: (i) ein hydrophiler Rest, z.B. Serin oder Threonin,
durch einen hydrophoben Rest, z.B. Leucin, Isoleucin, Phenylalanin
oder Alanin, substituiert ist; (ii) ein Cysteinrest einen anderen
Rest ersetzt oder durch einen anderen Rest ersetzt ist; (iii) ein
Rest mit einer elektropositiven Seitenkette, z.B. Lysin, Arginin
oder Histidin, einen Rest mit einer elektronegativen Seitenkette,
z.B. Glutaminsäure
oder Asparaginsäure,
ersetzt oder durch einen solchen Rest ersetzt ist; oder (iv) ein
Rest mit einer sperrigen Seitenkette, z.B. Phenylalanin, einen Rest,
der solch eine Seitenkette nicht besitzt, z.B. Glycin, ersetzt oder
durch einen solchen Rest ersetzt ist.
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Die
Peptide nach dieser Erfindung können
auch durch verschiedene Änderungen
wie Insertionen, Deletionen und konservative oder nicht-konservative
Substitutionen modifiziert werden, wenn solche Änderungen durch ihre Verwendung
gewisse Vorteile bieten. Insbesondere sind Spleißvarianten von dieser Erfindung
umfasst.
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In
weiteren Ausführungsformen
können
Varianten mit Aminosäuresubstitutionen,
die weniger konservativ sind, auch zu erwünschten Derivaten führen, z.B.
durch Änderungen
in Ladung, Konformation und anderen biologischen Eigenschaften.
Solche Substitutionen umfassen z.B. die Substitution eines hydrophilen
Rests für
einen hydrophoben Rest, die Substitution eines anderen Rests für Cystein
oder Prolin, die Substitution eines Restes mit sperriger Seitenkette
für einen
Rest mit kleiner Seitenkette oder die Substitution eines Restes mit
negativer Nettoladung für
einen Rest mit positiver Nettoladung. Kann das Resultat eine bestimmten
Substitution nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden, so können die
Derivate auf einfache Weise nach den hierin offenbarten Methoden
untersucht werden, um die An- oder Abwesenheit der gewünschten
Eigenschaften zu bestimmen.
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Varianten
innerhalb des Umfangs dieser Erfindung umfassen Proteine und Peptide
mit Aminosäuresequenzen
mit mindestens neunzig Prozent Identität zu einem NVM-Protein. Bevorzugter
ist eine Sequenzidentität
von mindestens fünfundneunzig
Prozent. Für
die Zwecke der Identitätsbestimmung
wird die Länge
der verglichenen Sequenzen im allgemeinen mindestens 8 Aminosäurereste, üblicherweise
mindestens 20 Aminosäurereste
sein.
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So
wie es möglich
ist, Substituenten des Gerüsts
zu ersetzen, so ist es auch möglich,
funktionale Gruppen, die an das Gerüst gebunden sind, durch Gruppen
zu substituieren, die durch ähnliche
Merkmale gekennzeichnet sind. Diese Substitutionen werden anfangs
konservativ sein, d.h., die ersetzende Gruppe wird annähernd dieselbe
Größe, Form,
Hydrophobizität
und Ladung wie die ursprüngliche
Gruppe haben. Nicht-Sequenzmodifikationen
können
z.B. eine chemische Derivatisierung von Teilen eines natürlich vorkommenden NVM-Proteins
in vivo oder in vitro als auch Änderungen
in der Acetylierung, Methylierung, Phosphorylierung, Carboxylierung
oder Glykosylierung umfassen.
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Auch
umfasst von der Erfindung sind Agenzien, die spezifisch an das Protein
binden, oder ein Fragment des Proteins (SEQ ID NO: 3, 5 oder 7).
Diese Agenzien umfassen Liganden und Antikörper (einschließlich monoklonaler,
einzelkettiger, doppelkettiger, Fab-Fragmente und anderer, seien sie nativ,
human, humanisiert, primatisiert oder chimär). Weitere Beschreibungen
dieser Kategorien von Agenzien finden sich in PCT-Anmeldung 95/16709.
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Experimentelle Verfahren
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1. Gewinnung von RNA aus
ischämischen
und normalen ausgewachsenen Rattennieren
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Ischämische verletzte
Rattennieren werden wie in Witzgall et al. (J. Clin. Invest. 93:
2175–2188,
1994) erzeugt. In Kürze:
Die Nierenarterie und -vene aus einer Niere einer ausgewachsenen
Sprague-Dawley-Ratte werden 40 Minuten abgeklemmt und dann reperfundiert.
Verletzte Nieren werden den Ratten 24 Stunden und 48 Stunden nach
Reperfusion entnommen. Nieren aus scheinoperierten, normalen Sprague-Dawley-Ratten werden
ebenfalls entnommen.
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Gesamt-RNA
wird aus den Organen nach dem Protokoll von Glisin et al. (Biochemistry
13: 2633, 1974) präpariert.
In Kürze:
Die entnommenen Organe werden unverzüglich in GNC-Puffer (4 M Guanidin-Thiocyanat, 0,5%
SDS, 25 mM Natriumcitrat, 0,1% Sigma-Antifoam) eingelegt und auf
Eis mit einem Polytron zerlegt. Zelltrümmer werden durch langsames
Zentrifugieren in einer klinischen Zentrifuge entfernt und die Flüssigkeit
des Überstands
auf ein Kissen aus 5,7 M CsCl, 25 mM Natriumacetat und 1 mM EDTA
gelegt. Die RNA wird in einem SW40Ti-Rotor bei 22 K 15 Stunden durch
das Kissen pelletiert. Die RNA wird in sterilem DEPC (Diethylpyrocarbonat)-behandeltem
Wasser resuspendiert und zweimal mit 1/10 Volumen 3 M Natriumacetat
und 2,5 Volumen EtOH gefällt.
Poly-A+-RNA wird mittels eines mRNA-Reinigungskits (Pharmacia, Katalognummer 27-9258-02)
isoliert.
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2. Verfahren der Repräsentativen
Differenzanalyse (RDA) zur Isolierung der RDA-Fragmente 1-7, 3-2 und 4-7
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Doppelsträngige cDNA
wird mittels des Gibco BRL-„Superscript
ChoiceTM System cDNA Synthesis Kits" (Katalognummer 18090)
aus Poly-A+-RNA aus scheinoperierter sowie 48h-postischämischer
Niere synthetisiert. Der erste Strang wird mit Oligo-dT als Primer
und Superscript IITM-Reverser Transkriptase
synthetisiert. Der zweite Strang wird mit E.coli-DNA-Polymerase
I und RNase H, gefolgt von T4-DNA-Polymerase, unter von BRL empfohlenen
Bedingungen synthetisiert.
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Die
RDA-Analyse wird im wesentlichen wie von Hubank und Schatz beschrieben
(Nucleic Acid Research 22: 5640–48,
1994) durchgeführt.
In Kürze:
48h-postischämische
Nieren-cDNA wird mit dem Restriktionsenzym Dpn II verdaut und an
R-Bgl-12/24-Oligonukleotide
ligiert (siehe obige Literaturstelle für die exakte Sequenz). Eine
PCR-Amplifizierung
(durchgeführt
mit Perkin-Elmer-Taq-Polymerase und deren zugehörigem PCR-Puffer) der Linker-ligierten
cDNA wird durchgeführt,
um eine initiale „Repräsentation" zu erzeugen. Dieses
PCR-Produkt wird „Tester-Amplikon" genannt. Dieselbe
Prozedur wird angewendet, um ein „Driver-Amplikon" aus Nieren-cDNA
scheinoperierter Ratten zu gewinnen.
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Die
Hybridisierung von Tester- und Driver-Amplikons, gefolgt von selektiver
Amplifizierung, werden dreimal durchgeführt, um Differentialprodukt
Eins (DP1), Zwei (DP2) und Drei (DP3) zu erzeugen. Die Erzeugung
des DP1-Produkts wird wie von Hubank und Schatz beschrieben (Nucleic
Acid Research 22: 5640–48, 1994)
durchgeführt.
Die DP2- und DP3-Produkte werden ebenfalls wie in Hubank und Schatz
beschrieben (a.a.O.) erzeugt, außer dass die Driver:Tester-Verhältnisse
auf 5.333:1 (DP2) und 40.000:1 oder 4.000:1 (DP3) geändert wurden.
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Drei
RDA-Produkte werden aus DP3 in den Klonierungsvektor pUC18 kloniert:
RDA-Produkt 1-7 (252 Basenpaare), wenn DP3 mit einem Verhältnis von
40.000:1 erzeugt wurde, und RDA-Produkte 3-2 (445 Basenpaare) und
4-7 (483 Basenpaare), wenn DP3 mit einem Verhältnis von 4.000:1 erzeugt wurde.
Die DNA-Fragmente wurden mithilfe des Pharmacia-SurecloneTM-Kits (Katalognummer 27-9300-01) subkloniert, um
die Enden der PCR-Fragmente mit Klenow-Enzym zu aufzufüllen und
die Blunt-end-Ligation der Fragmente in den pUC18-Vektor zu ermöglichen.
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3. Northern-Anal
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Poly-A+-RNA
(2,5 μg)
aus normalen ausgewachsenen Rattennieren (scheinoperiert), aus 48h-postischämischen
verletzten ausgewachsenen Nieren, und aus Tag-18-embryonischen Nieren wird der Elektrophorese
unterworfen und auf eine GeneScreenTM-Membran (Dupont)
Northern-geblottet (Cate, Cell 45: 685, 1986). Die Hybridisierung
in PSB-Puffer (50 mM Tris pH 7,5, 1 M NaCl, 0,1% Natriumpyrophosphat,
0,2% PVP, 0,2% Ficoll, 0,2% BSA, 1% SDS), der 10% Dextran-Sulfat
und 100 μg/ml
tRNA enthält,
wird bei 65°C
mithilfe dreier verschiedener Sonden durchgeführt: 1-7-RDA-Produkt, 3-2-RDA-Produkt und 4-7-RDA-Produkt.
Alle sind mittels Pharmacias „Ready-to-goTM"-Zufallsprimer-Labeling-Kits
(Katalognummer 27-9251-01) radiogelabelt. Die RDA-Produkte 1-7, 3-2
und 4-7 hybridisieren an mRNAs in allen drei Proben, aber am intensivsten
an mRNAs in den 48h-postischämischen
Nieren-RNA-Proben.
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Eine
Northern-Blot-Analyse von ausgewachsenen Rattengeweben zeigt, dass
das 1-7-Gen in sehr
geringen Mengen in normaler ausgewachsener Niere, Hoden, Milz und
Lunge exprimiert wird. Das 3-2-Gen wird in Leber, Niere, Milz und
Gehirn exprimiert. Das 4-7-Gen
wird in Milz, Niere, Lunge, Hoden, Herz, Gehirn, Leber und Skelettmuskel
exprimiert. Das Vorhandensein von verschieden großen mRNAs
in einigen Geweben in den 1-7- und 3-2-Blots zeigt, dass das primäre Transkriptionsprodukt
des 1-7-Gens und des 3-2-Gens alternativem Spleißen und/oder Polyadenylierung
unterliegen kann.
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4. Isolierung der 3-2-
und 4-7-cDNA-Klone
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Eine
cDNA-Bibliothek wird aus 4 μg
Poly-A+-RNA aus 48h-postischämischer
verletzter Niere mittels Reagenzien aus dem BRL-Superscript-ChoiceTM-System für die cDNA-Synthese und dem
StratageneTM-Lambda-Zap II-Klonierungskit
(Katalognummer 236201) erzeugt, nach den von den Herstellern empfohlenen
Protokollen.
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105 Klone werden mit dem 3-2-RDA-Produkt als
Sonde gescreent (Zufallsprimerradiogelabelt wie oben beschrieben).
Acht positive Klone werden ausgelesen, und vier werden daraus nach
dem Zufallsprinzip für
eine sekundäre
Analyse ausgewählt,
um reine Phagen-Plaques zu erhalten. Nach einem tertiären Screening
werden vier reine Phagen- Klone
isoliert. Klonierte Inserts aus dem Phagen werden mittels einer
in-vivo-Ausschneide-Prozedur
nach dem StratageneTM-Lambda-Zap II-Klonierungskit
isoliert. Das größte Insert
mit etwa 2,6 Kilobasen (als cDNA-Klon 3-2 bezeichnet) wird einer
DNA-Sequenzierung unterworfen. Die Sequenz des Inserts (SEQ ID NO:
1) findet sich in 1. cDNA-Klon 3-2 (E.coli
K-12, SOLR/p3-2#5-1) wurde unter ATCC-Nummer 98061 deponiert. Die
Sequenz des cDNA-Klons 3-2 ist identisch mit der der Klon-1-7-cDNA (SEQ
ID NO: 2), außer
dass die Nukleotide 136-605 der SEQ ID NO: 1 eine Insertion darstellen.
Daher stellt SEQ ID NO: 2 eine Spleißvariantenform der SEQ ID NO:
1 dar. Der Klon für
1-7 (E.coli K-12,
SOLR/p1-7#3-1) wurde unter ATCC-Nummer 98060 deponiert.
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105 Klone werden mit dem 1-7-RDA-Produkt als
Sonde gescreent (Zufallsprimerradiogelabelt wie oben beschrieben).
Acht positive Klone werden ausgelesen, und vier davon werden nach
dem Zufallsprinzip für
eine sekundäre
Analyse ausgewählt,
um reine Phagen-Plaques zu erhalten. Nach einem tertiären Screening
werden vier reine Phagen-Klone
isoliert. Klonierte Inserts aus dem Phagen werden mittels einer
in-vivo-Ausschneide-Prozedur
nach dem StratageneTM-Lambda-Zap II-Klonierungskit
isoliert. Das größte Insert
mit etwa 2,0 Kilobasen (als cDNA-Klon 1-7 bezeichnet) wird einer
DNA-Sequenzierung unterworfen. Die Sequenz des Inserts (SEQ ID NO:
2) findet sich in 2.
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105 Klone werden mit dem 4-7-RDA-Produkt als
Sonde gescreent (Zufallsprimerradiogelabelt wie oben beschrieben,
und in PSB bei 65°C
hybridisiert). Acht positive Klone werden ausgelesen, und vier daraus werden
nach dem Zufallsprinzip für
eine sekundäre
Analyse ausgewählt,
um reine Phagen-Plaques zu erhalten. Nach einem sekundären Screening
werden zwei reine Phagen-Klone isoliert. Klonierte Inserts aus dem Phagen
werden mittels einer in-vivo-Ausschneide-Prozedur nach dem StratageneTM-Lambda-Zap II-Klonierungskit isoliert.
Das größte Insert
mit etwa 2,4 Kilobasen (als cDNA-Klon 4-7 bezeichnet) wird einer
DNA-Sequenzierung unterworfen. Die Sequenz des Inserts (SEQ ID NO:
4) findet sich in 3. Der cDNA-Klon
4-7 (E.coli K-12, SOLR/p4-7#1-1) wurde unter ATCC-Nummer 98062 deponiert.
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5. Charakterisierung der
1-7-, 3-2- und 4-7-cDNA-Klone
-
A.) DNA- und Protein-Sequenzen:
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Die
Sequenz der 3-2-cDNA (1; SEQ ID NO:
1) enthält
einen offenen Leserahmen von 307 Aminosäuren (1;
SEQ ID NO: 3). Eine Signalsequenz von 21 Aminosäuren wird aus einer Von-Heijne-Analyse
(Von Heijne et al., Nucl. Acid Res. 14: 14683 (1986)) gefolgert,
und eine Transmembranregion etwa von Aminosäure 235 bis 257 zeigt, dass
das 3-2-Produkt ein Zelloberflächenprotein
ist.
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Die
Sequenz der 1-7-cDNA (2; SEQ ID NO:
2) enthält
einen offenen Leserahmen von 307 Aminosäuren, der mit dem offenen Leserahmen
identisch ist, der in der 3-2-cDNA (SEQ ID NO: 3) enthalten ist. Die
Sequenz der 4-7-cDNA (3; SEQ ID NO:
4) enthält
einen offenen Leserahmen von 572 Aminosäuren (SEQ ID NO: 5). Eine Transmembranregion
befindet sich etwa bei Aminosäuren
501–521.
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B.) In-situ-Analyse der
1-7-, 3-2- und 4-7-mRNAs in kontralateralen und postischämischen
ausgewachsenen Rattennieren:
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Die
in-situ-Hybridisierung wird nach der von Finch et al. beschriebenen
Methode durchgeführt
(Dev. Dynamics 203: 223–240,
1995). In Kürze:
Sowohl ischämische
als auch kontralaterale Nieren werden mit 4% Paraformaldehyd in
PBS perfusionsfixiert. Die Nieren werden über Nacht bei 4°C weiterfixiert
und verarbeitet. Paraffinschnitte werden entparaffiniert und rehydriert,
mit 4% Paraformaldehyd in PBS fixiert, mit Proteinase K verdaut,
wieder fixiert, dann mit Essigsäureanhydrid
in Triethanolamin-Puffer acetyliert. Die Schnitte werden dann dehydriert
und mit 32P-gelabelten Ribosonden bei 55°C über Nacht
hybridisiert, mit 33P-gelabelten Ribosonden,
die aus den 3-2-RDA- oder 1-7-RDA-Produkten erzeugt wurden und in die
BamH1-Site von pGEM-11Z subkloniert wurden. Nach der Hybridisierung
wurden die Schnitte unter hochstringenten Bedingungen (2 × SSC, 50%
Formamid bei 65°C)
gewaschen. Die Schnitte wurden schließlich dehydriert, mit einer Emulsion
(NBT-2) für
die Autoradiographie umhüllt
und mindestens eine Woche lang exponiert. Die Silberkörner werden
entwickelt, und die Schnitte werden mit Toluidinblau gegengefärbt und
mikrofotografiert.
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Die
Analyse der 1-7- und 3-2-mRNA-Expression durch in-situ-Hybridisierung
zeigt, dass diese Gene in Zellen einer beschädigten Niere im Vergleich zu
ihrer Expression in Schnitten normaler Nieren stark hochreguliert
sind. Die beobachtete Expression findet in regenerativen Zellen
des Cortex und der äußeren Medulla statt,
und die meisten davon scheinen Zellen des proximalen Tubulus zu
sein.
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Die
Analyse des 4-7-in-situ-RNA-Expressionsmusters zeigt auch eine reichliche
Expression dieses Gens in der verletzten ischämischen Niere, verglichen mit
der normalen ausgewachsenen Niere. Der Expressionsort scheinen infiltrierende
Zellen zu sein.
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6. Isolierung eines menschlichen
cDNA-Klons, der mit Ratten-3-2-cDNA kreuzhybridisiert
-
Eine 32P-gelabelte DNA-Sonde, umfassend Nukleotide
546–969
des Inserts des in 1 gezeigten Klons
3-2, wird erzeugt und verwendet, um eine menschliche embryonische
Leber-Lambda-gt10-cDNA-Bibliothek (Clontech-Katalognummer HL5003a)
zu durchsuchen. 1 × 106 Plaques werden in doppelter Ausführung unter
Standardbedingungen wie oben beschrieben gescreent, die Screening-Temperatur
war jedoch 55°C. Zum
Hochstringenzwaschen werden die Filter in 2 × SSC bei 55°C gewaschen.
Fünfzig
positive Phagen werden identifiziert und plaquegereinigt, und die
DNA wird präpariert.
Die Phagen-DNAs werden einer Southern-Analyse mithilfe derselben
Sonde wie oben unterworfen. Der Southern-Blot-Filter wird einem
finalen Waschen mit 0,5 × SSC
bei 55°C
unterzogen. Zwei Klone werden als positiv identifiziert. Das Insert
von Klon H13-10-85 wird sequenziert und es wird eine Region gefunden,
die für
ein Protein kodiert, das einen hohen Identitätsgrad mit dem 3-2-Protein
aus 3 hat.
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Die
Nukleotidsequenz (SEQ ID NO: 6) und davon abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 7) des menschlichen 3-2-verwandten Proteins sind in 4 dargestellt. Wie durch die in 5 dargestellte
Bestfit-Analyse gezeugt, ist das menschliche 3-2-verwandte Protein 43.8% identisch
und 59.1% homolog zu dem Ratten-3-2-Protein. Beide enthalten IgG-,
Mucin-, Transmembran- und cytoplasmatische Domänen. Die sechs Cysteine in
den IgG-Domänen
beider Proteine sind konserviert.
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7. Herstellung eines NVM-1-Ig-Fusionsproteins
-
Ein
Fusiosnprotein der extrazellulären
Domäne
von NVM und der Fc-Region von Immunglobulin (Ig) is ein nützliches
Werkzeug für
die Untersuchung der Molekular- und Zellbiologie der verletzten/sich
regenerierenden Niere und als therapeutisches Molekül. Um ein
NVM-Ig-Fusionsprotein mit der extrazellulären Domäne von menschlichem und Ratten-NVM-1-Protein
zu erzeugen, wurde ein Fragment der extrazellulären Domäne von NVM-1-cDNA mit PCR amplifiziert
und für
eine transiente Expression in COS-Zellen in den Biogen-Expressionsvektor
pCA125 kloniert. Der Expressionsvektor pCA125 erzeugt ein Fusionsprotein,
das eine Struktur mit Gen am N-Terminus und einer menschlichen Ig-Fc-Region am C-Terminus
hat. COS-Zellen wurden mit den Plasmiden SJR 103 oder 104 transfiziert;
diese Plasmide exprimieren ein Fusionsprotein, das die menschlichen
NVM-Sequenzen 263–1147 (SEQ
ID NO: 6; SJR 103) oder die Ratten-NVM-Sequenzen 599–1319 (SEQ ID
NO: 1; SJR 104) der extrazellulären
Domäne,
fusioniert mit der menschlichen Ig-Fc-Region enthält. Die Zellen wurden in 10%
FBS in DMEM in der Zellfabrik (Nunc, Naperville, IL) gezogen. Zwei
bis drei Tage nach Transfektion wurde das Medium geerntet, mit einem
Amicon-Konzentrator konzentriert, und das Fusionsprotein wurde mit
einer Protein-A-Sepharose-Säule
gereinigt. Nach der Reinigung wurde die Reinheit des Fusionsproteins
mit SDS-PAGE bestimmt.
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Diagnostische Anwendungen
für die
Verbindungen nach der Erfindung
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Anti-NVM-Antikörper nach
der Erfindung, die spezifisch an das Protein nach SEQ ID NO: 3,
SEQ ID NO: 5 oder SEQ ID NO: 7 oder ein Fragment davon binden, sind
für mehrere
diagnostische Verfahren verwendbar. Diese Agenzien können mit
detektierbaren Markern, wie fluoroskopisch und radiographisch undurchlässigen Substanzen,
gelabelt sein und einem Subjekt verabreicht werden, um Gewebe sichtbar
zu machen, die NVM-Protein exprimieren. Die Agenzien könen auch
an Substanzen wie Meerrettich-Peroxidase gebunden sein, die als
immuncytochemische Färbestoffe
zur Visualisierung von Bereichen NVM-Protein-positiver Zellen auf
histologischen Schnitten verwendet werden können. Ein spezifischer Antikörper könnte allein
auf diese Weise verwendet werden, und Stellen, wo er gebunden ist,
können
mit einem Sandwich-Assay mittels eines anti-Immunglobulin-Antikörpers visualisiert
werden, der selbst an einen detektierbaren Marker gebunden ist.
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Spezifische
Antikörper
gegen NVM-Protein sind ebenfalls in Immunoassays zur Messung der
Anwesenheit oder Konzentration von NVM in Proben von Körpergeweben
und -flüssigkeiten
verwendbar. Solche Konzentrationen können mit verschiedenen Krankheitszuständen korreliert
sein. Als eine Ausführungsform von
besonderem Interesse umfasst die Erfindung Zusammensetzungen, die
sich zur Verwendung in einem Verfahren zur Diagnose von Nierenverletzungen
oder einem Verfahren zum Überwachen
eines Nierenreparaturvorgangs eignen, indem man die Konzentration
von NVM oder NVM-Fragmenten
in Harn, Plasma oder Serum eines Patienten mißt. In ähnlicher Weise kann NVM in
Harnsediment gemessen werden, insbesondere in Zelltrümmern im
Harnsediment. Harnzylinder aus Nierentubuli-Zellen, die sich in
Harnsediment von Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung
befinden können,
können
erhöhte
Spiegel an NVM-Protein und mRNA enthalten.
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Spezifische
Antikörper
gegen NVM-Protein können
auch an feste Träger
wie Kügelchen
oder Schalen gebunden sein und zur Entfernung des Liganden aus einer
Lösung
verwendet werden, entweder für
eine Messung oder zur Reinigung und Charakterisierung des Proteins
oder seiner Merkmale (wie posttranslationaler Modifizierungen).
Solch eine Charakterisierung des NVM-Proteins eines Patienten könnte für die Identifizierung
von schädlichen
Mutanten oder Prozessierungsfehlern, die die NVM-Funktion beeinträchtigen
und mit abnormalen Patienten-Phänotypen
einhergehen, nützlich
sein. All diese Methoden sind Routine für Fachleute in Immunologie.
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Weitere
bildgebende Verfahren machen sich zum diagnostischen Imaging von
Geweben, die NVM-Liganden exprimieren, insbesondere Tumoren, NVM
oder NVM-Fragmente
zunutze, die an bildgebungsfähige Bestandteile
gebunden sind.
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Weitere
diagnostische Techniken basieren auf dem Nachweis von hochregulierter
NVM-mRNA in Geweben, als ein Hinweis auf verletzungsbezogene Vorgänge. Dieses
Verfahren wurde getestet und für
ein Modell ischämischer
Verletzung in Ratten für
praktikabel erfunden, wie im folgenden beschrieben.
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Um
zu bestimmen, ob die Menge an NVM-1-Protein nach einer Verletzung
erhöht
ist, haben wir Nierenhomogenate kontralateraler und postischämischer
Nieren 24 und 48 Stunden nach einem 40minütigen Abklemmen der Nierenarterie
und -vene einer einzelnen Niere bei jeder Ratte untersucht. Das
Nierenhomogenat wurde auf die Anwesenheit von NVM-1-Protein untersucht.
Eine Western-Blot-Analyse identifiziert drei Proteine, die durch
zwei unterschiedliche Antikörper
nach ischämischer
Verletzung detektiert wurden, und die in Homogenaten aus kontralateralen
Nieren, die keiner ischämischen
Verletzung ausgesetzt waren, nicht detektierbar sind. Die scheinbaren
Molekulargewichte der Banden sind etwa 40 kDa, 50 kDa und 70–80 kDa.
Die drei durch Western-Blot detektierten Proteinspezies könnten, angesichts
des Vorhandenseins von potentiellen N- und O-Glykosylierungsstellen, glykosylierte
Formen desselben Proteins repräsentieren.
Die Tatsache, dass jedes dieser Proteine mit zwei verschiedenen
Gruppen von polyklonalen Antikörpern
reagiert, unterfüttert
die Vorstellung, dass sie mit NVM-1 verwandt und keine kreuzreagierenden
Banden sind. Eine Bestätigung
dieser Vorhersage ergab sich aus den Ergebnissen partieller CNBr-Spaltung
der drei Proteine, die zeigte, dass sie gemeinsame CNBr-Spaltfragmente
teilten. Da die zytoplasmatische Domäne des NVM-1-Proteins laut
Vorhersage keine bedeutenden posttranslationalen Modifikationen
enthält,
sollten die zwei kleinsten Verdauungsprodukte (4,7 kDa und 7,4 kDa),
die mit Antikörpern
gegen die zytoplasmatische Domäne
von NVM-1 detektiert wurden, bei den drei verschiedenen NVM-1-Proteinbanden
dieselbe Größe haben,
wenn sie vom selben Protein stammen. We beobachteten, dass die NVM-1-40
kDa- und -70-80-kDa-Proteine Fragmente ergeben, die an der vorhergesagten
Größe migrieren.
Verdauung der 50-kDa-Proteinbande ergab ebenfalls dasselbe C-terminale
Signaturbanden-Peptid.
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Die
NVM-1-Sequenz besitzt zwei mögliche
N-Glykosylierungsstellen und eine Mucin-Domäne, bei der O-Glykosylierung über die
gesamte Polypeptidkette hinweg möglich
ist. Die drei NVM-1-Banden, die in postischämischer Niere detektiert werden,
könnten
Glykosylierungsvarianten desselben Proteins repräsentieren. De-N-Glykosylierung
mit PNGase F ergab eine Verschiebung aller drei Banden auf ein niedrigeres
Molekulargewicht, entsprechend einem Verlust von etwa 3 kDa, was
darauf hinweist, dass alle drei Proteine N-glykosyliert sind. Unterschiede
in der O-Glykosylierung könnten
die Unterschiede in den Größen dieser
drei Banden erklären.
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Therapeutische Anwendungen
für die
Verbindungen nach der Erfindung
-
Die
therapeutischen Verfahren nach der Erfindung umfassen das selektive
Fördern
oder Verhindern zellulärer
Antworten, die von der NVM-Bindung abhängig sind. Sind NVM und der
NVM-Ligand beide membrangebunden und von unterschiedlichen Zellen
exprimiert, kann die Signaltransduktion in der NVM-exprimierenden
Zelle, in der NVM-Ligand-exprimierenden
Zelle oder in beiden stattfinden.
-
Eine
von NVM-Bindung ausgelöste
Antwort in einer NVM-Ligand-exprimierenden Zelle kann durch das Kontaktieren
der Zelle mit exogenem NVM, NVM-Fusionsproteinen oder aktivierenden
Antikörpern
gegen NVM-Ligand in vitro oder in vivo erzeugt werden. Des weiteren
könnten
Antworten der NVM-Ligand-exprimierenden Zelle, die sonst durch endogenes
NVM ausgelöst
würden,
durch Kontaktieren der NVM-Ligand-exprimierenden Zelle mit einem
NVM-Ligand-Antagonisten (z.B. einem antagonistischen Antikörper, der
an den NVM-Ligand bindet) oder durch Kontaktieren des endogenen
NVM mit einem anti-NVM-Antikörper oder
einem anderen NVM-bindenden Molekül, das eine effektive Bindung
von NVM an einen NVM-Liganden verhindert, blockiert werden.
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In ähnlicher
Weise können
die Antworten, die durch NVM-Bindung in der NVM-exprimierenden Zelle ausgelöst werden,
mit exogenen Verbindungen gefördert
oder verhindert werden. Zum Beispiel kann die durch NVM-Bindung
ausgelöste
Antwort in einer NVM-exprimierenden Zelle durch Kontaktieren der
Zelle mit einem löslichen
NVM-Liganden oder
gewissen anti-NVM-aktivierenden Antikörpern erzeugt werden. Ferner
könnten Antworten
der NVM-exprimierenden Zelle, die sonst durch Wechselwirkung mit
endogenem NVM-Liganden ausgelöst
würden,
durch Kontaktieren der NVM- exprimierenden
Zelle mit einem Antagonisten gegen NVM (z.B. einem blockierenden
Antikörper,
der an NVM in einer Weise bindet, die eine effektive, signalgenerierende NVM-Bindung
verhindert), oder durch Kontaktieren des endogenen NVM-Liganden
mit einem anti-NVM-Ligand-Antikörper
oder einem anderen NVM-Ligand-bindenden Molekül, das eine effektive Bindung
von NVM an den NVM-Liganden verhindert, blockiert werden.
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Welche
der oben beschriebenen Interventionen für bestimmte therapeutische
Anwendungen nützlich sind,
hängt von
dem jeweiligen ätiologischen
Mechanismus ab, ob entweder der pathologische Vorgang inhibiert
werden soll, oder der medizinisch erwünschte Vorgang gefördert werden
soll, wie einem Fachmann in der Medizin einleuchten sollte. Zum
Beispiel kann eine der oben beschriebenen Interventionen, die die
durch die Bindung ausgelöste
Antwort fördern,
eingesetzt werden, wenn die NVM-Bindung zu erwünschtem Zellwachstum, zum Erhalt
eines differenzierten Phänotyps,
zu einer Widerstandsfähigkeit
gegen von verschiedenen Insulten induzierte Apoptose, oder zu anderen
medizinisch vorteilhaften Antworten führt. Alternativ kann eine der inhibitorischen
Interventionen nützlich
sein, wenn die NVM-Bindung unerwünschte
Konsequenzen auslöst,
wie neoplastisches Wachstum, schädlichen
Zellfunktionsverlust, Anfälligkeit
gegenüber
Apoptose oder Förderung von
Entzündungsereignissen.
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Es
folgen Beispiele für
die oben beschriebenen therapeutischen Verfahren nach der Erfindung.
Eine therapeutische Anwendung für
die NVM-verwandten Verbindungen nach der Erfindung ist das Herstellen
einer Zusammensetzung zur Behandlung eines Subjekts mit einer Nierenkrankheit,
das Fördern
des Wachstums neuen Gewebes in einem Subjekt oder das Fördern des Überlebens
von beschädigtem
Gewebe in einem Subjekt, und umfasst das Herstellen einer Zusammensetzung,
die eine therapeutisch effektive Menge eines NVM-Proteins nach der
Erfindung umfasst, oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die ein Protein nach der Erfindung umfasst. Das in diesen Verfahren
verwendete Protein kann ein Fragment eines Volllängen-NVM-Proteins, ein lösliches
NVM-Ligand-Protein oder -Fusionsfragment oder ein NVM-Agonist sein.
Diese Verfahren können
auch durch das Herstellen einer Zusammensetzung ausgeführt werden,
die eine therapeutisch effektive Menge eines agonistischen Antikörpers nach
der Erfindung umfasst, oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die einen agonistischen Antikörper
nach der Erfindung umfasst. Ein NVM-Protein kann dabei zusammen
mit einer therapeutisch effektiven Menge einer zweiten Verbindung,
die einen zusätzlichen
medizinisch erwünschten
Effekt bewirkt, umfasst sein. Während
für diese
Verfahren interessante Gewebe jedes Gewebe umfassen können, umfassen
bevorzugte Gewebe Nierengewebe, Leber, Nervengewebe, Herz, Magen,
Dünndarm,
Rückenmark
oder Lunge. Besondere Nierenzustände,
die vorteilhaft mit den Verbindungen nach der Erfindung behandelt
werden können,
umfassen akutes Nierenversagen, akute Nephritis, chronisches Nierenversagen,
nephrotisches Syndrom, Nierentubuli-Defekte, Nierentransplantate,
toxische Verletzung, hypoxische Verletzung und Trauma. Nierentubuli-Defekte
umfassen jene erblicher oder erworbener Natur, wie polyzystische
Nierenkrankheit, medulläre
Nierenzyste und Markschwammniere. Diese Liste ist nicht beschränkend und
kann viele weitere Nierenstörungen
umfassen (siehe z.B. Harrison's
Principles of Internal Medicine, 13. Edition, 1994). Das Subjekt
dieser Verfahren kann menschlich sein.
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Ein
therapeutischer Eingriff zur Verhinderung des Wachstums von unerwünschtem
NVM-Ligand-exprimierendem Gewebe in einem Subjekt umfasst den Schritt
des Verabreichens einer therapeutisch effektiven Menge eines NVM-Antagonisten
(z.B. eines antagonistischen Antikörpers, der an einen NVM-Liganden
bindet) an ein Subjekt oder das Verabreichen einer therapeutisch
effektiven Menge eines anti-NVM-Antikörpers oder eines anderen NVM-bindenden
Moleküls,
das die NVM-Bindung an das NVM-Ligand-exprimierende Gewebe blockiert. In einer
Ausführungsform
von Interesse kann der NVM-Antagonist
oder anti-NVM-Antikörper
zur Herstellung einer Zusammensetzung verwendet werden, die das
Wachstum von für
ihr Wachstum von NVM-Protein abhängigen
Tumoren inhibieren oder blockieren kann.
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Weitere
Verfahren nach der Erfindung umfassen das Töten von NVM-Ligand-exprimierenden Tumorzellen
oder das Hemmen ihres Wachstums durch das Kontaktieren der Zellen
mit einem Fusionsprotein aus einem NVM und einem Toxin oder Radionuklid,
oder mit einem mit einem Toxin oder Radionuklid konjugierten anti-NVM-Ligand- Antikörper. Die
Zelle kann in einem Subjekt sein, und das Protein oder der konjugierte
Antikörper
wird dem Subjekt verabreicht.
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Ebenfalls
von der Erfindung umfasst ist eine Zusammensetzung zur Zielsteuerung
eines Toxins oder Radionuklids zu einer Zelle, die ein NVM exprimiert,
umfassend ein Fusionsprotein, das einen NVM-Liganden und ein Toxin
oder Radionuklid umfasst, oder einen anti-NVM-Antikörper, der
an ein Toxin oder Radionuklid konjugiert ist. Eine weitere Ausführungsform
umfasst eine Zusammensetzung. die zur Unterdrückung des Wachstums einer NVM-exprimierenden
Tumorzelle geeignet ist, umfassend ein Fusionsprotein aus einem NVM-Liganden
und einem Toxin oder Radionuklid oder einen anti-NVM-Antikörper, der
an ein Toxin oder Radionuklid konjugiert ist; die Zelle kann in
einem Subjekt sein und das Protein an das Subjekt verabreicht werden.
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Der
Begriff „Subjekt", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet jedes Säugetier,
an das NVM verabreicht werden kann. Subjekte, deren Behandlung mit
dem Verfahren nach der Erfindung speziell beabsichtigt ist, umfassen
Menschen sowie nichtmenschliche Primaten, Schafe, Pferde, Rinder,
Ziegen, Schweine, Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster,
Wüstenrennmäuse, Ratten
und Mäuse,
sowie Organe, Tumoren und Zellen, die von diesen Wirten abgeleitet
sind oder stammen.
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Verwendung von Verbindungen
nach der Erfindung in der Gentherapie
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Die
NVM-Gene nach der Erfindung können
verwendet werden, um Zusammensetzungen herzustellen, die in beschädigtes Gewebe
oder in Gewebe, in denen stimuliertes Wachstum erwünscht ist,
eingebracht werden. Solch Gentherapie stimuliert die Produktion
von NVM-Protein in den transfizierten Zellen, was das Zellwachstum
und/oder das Überleben
von Zellen, die das NVM-Protein exprimieren, fördert.
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In
einer speziellen Ausführungsform
eines Gentherapieverfahrens kann ein für ein NVM-Protein kodierendes
Gen verwendet werden, um Zusammensetzungen zu bereiten, die in ein
Nieren-Zielgewebe eingebracht werden. Das NVM-Protein würde stabil
exprimiert und das Gewebewachstum, die Zellteilung oder -differenzierung
stimulieren, oder könnte
zum Zellüberleben
beitragen. Ferner kann ein NVM-Gen verwendet werden, um Zusammensetzungen
herzustellen, die in eine Zielzelle mithilfe einer Vielzahl von
wohlbekannten Verfahren, die sich entweder viraler oder nicht-viraler
Strategien bedienen, eingebracht werden.
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Nicht-virale
Verfahren umfassen Elektroporation, Membranfusion mit Liposomen,
Hochgeschwindigkeitsbombardement mit DNA-beschichteten Mikroprojektilen,
Inkubation mit Calcium-Phosphat-DNA-Präzipitat, DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion und direkte Mikroinjektion in einzelne Zellen. Ein
NVM-Gen kann beispielsweise durch Calcium-Phosphat-Kopräzipitation
(Pillicer et al., Science, 209 1414–1422, 1980), mechanische Mikroinjektion
und/oder Partikelbeschleunigung (Anderson et al., Proc. Nat. Acad.
Sci. USA, 77: 5399–5403,
1980), Liposom-basierten DNA-Transfer (z.B. LIPOFECTIN-vermittelte
Transfektion, Fefgner et al., Proc. Nat. Acad. Sci., USA, 84: 471–477, 1987;
Gao and Huang, Biochim. Biophys. Res. Comm., 179: 280–285, 1991),
DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion, Elektroporation (U.S.-Patent 4,956,288) oder polylysinbasierte
Verfahren, in denen die DNA konjugiert ist, um DNA vorzugsweise
zu Leberhepatozyten zu transportieren (Wolff et al., Science, 247:
465–468,
1990; Curiel et al., Human Gene Therapy 3: 147–154, 1992) in eine Zelle eingeführt werden.
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Zielzellen
können
mit den Genen nach der Erfindung durch direkten Gentransfer transfiziert
werden; siehe z.B. Wolff et al., "Direct Gene Transfer Into Moose Muscle
In Vivo", Science
247: 1465–68,
1990. In vielen Fällen
wird eine vektorvermittelte Transfektion erwünscht sein. Jedes der im Fachbereich
bekannten Verfahren zur Insertion von Polynukleotidsequenzen in
einen Vektor kann verwendet werden (siehe z.B. Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, NY, 1989 und Ausubel et al., Current Protocols in
Molecular Biology, J. Wiley & Sons,
NY, 1992).
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Die
Promotor-Aktivierung kann gewebespezifisch oder durch ein metabolisches
Produkt oder eine verabreichte Substanz induzierbar sein. Solche
Promotoren/Enhancer umfassen, sind aber nicht beschränkt auf den
nativen c-ret-Ligand-Protein-Promotor, den Cytomegalovirus-Immediate/Early-Promotor/Enhancer
(Karasuyama et al., J. Exp. Med., 169: 13, 1989); den humanen beta-Actin
Promotor (Gunning et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 84: 4831,
1987); den Glucokortikoid-induzierbaren Promotor, der sich im langen
terminalen Repeat des Maus-Brusttumorvirus (MMTV-LTR; Klessig et
al., Mol. Cell. Biol., 4: 1354, 1984) befindet; die langen terminalen
Repeat-Sequenzen von Moloney-Maus-Leukämievirus
(MuLV-LTR; Weiss et al., RNA Tumor Viruses, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, NY, 1985); den SV40-Frühe-Region-Promotor (Bernoist
and Chambon, Nature, 290: 304, 1981); den Promotor von Rous-Sarkom-Virus
(RSV) (Yamamoto et al., Cell, 22: 787, 1980); den Herpes-simplex-Virus
(HSV)-Thymidinkinase-Promotor
(Wagner et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 78: 1441, 1981); und
den Adenovirus-Promotor
(Yamada et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 82: 3567, 1985).
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Die
NVM-Gene könen
auch durch spezielle virale Vektoren zur Verwendung in Gentransfer-Systemen eingebracht
werden, die sich nun durchgesetzt haben; siehe z.B. Madzak et al.,
J. Gen. Virol., 73: 1533–36, 1992
(Papovavirus SV40); Berkner et al., Curr. Top. Microbiol. Immunol.,
158: 39–61,
1992 (Adenovirus); Hofmann et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 92: 10099–10103,
1995 (Baculovirus); Moss et al., Curr. Top. Microbiol. Immunol.,
158: 25–38,
1992 (Vacciniavirus); Muzyczka, Curr. Top. Microbiol. Immunol.,
158: 97–123,
1992 (Adenoassoziiertes Virus); Margulskee, Curr. Top. Microbiol.
Immunol., 158: 67–93,
1992 (Herpes-simplex-Virus (HSV) und Epstein-Barr-Virus (HBV));
Miller, Curr. Top. Microbiol. Immunol., 158: 1–24, 1992 (Retrovirus); Brandyopadhyay
et al., Mol. Cell. Biol., 4: 749–754, 1984 (Retrovirus); Miller
et al., Nature, 357: 455–450,
1992 (Retrovirus); Anderson, Science, 256: 808–813, 1992 (Retrovirus), Current
Protocols in Molecular Biology: Abschnitte 9.10–9.14 (Ausubel et al., Ed.),
Greene Publishing Associates, 1989.
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Bevorzugte
Vektoren sind DNA-Viren, die Adenoviren (vorzugsweise Ad-2- oder
Ad-5-basierte Vektoren), Baculovirus, Herpesviren (vorzugsweise
Herpes-simplex-Virus-basierte
Vektoren) und Parvoviren (vorzugsweise „fehlerhafte" oder nicht-autonome
parvovirusbasierte Vektoren, mehr vorzugsweise Vektoren basierend
auf adenoassoziiertem Virus, am meisten vorzugsweise AAV-2-basierte
Vektoren) umfassen; siehe z.B. Ali et al., Gene Therapy 1: 367–384, 1994;
U.S.-Patente 4,797,368 und 5,399,346; und die Diskussion unten.
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Die
Wahl eines bestimmten Vektorsystems zum Transport z.B. einer NVM-Sequenz
wird von einer Vielzahl von Faktoren abhängen. Ein wichtiger Faktor
ist das Wesen der Zielzellpopulation. Obwohl retrovirale Vektoren
ausgiebig untersucht und in einer Anzahl von Gentherapie-Anwendungen
verwendet worden sind, sind sie im allgemeinen zur Infektion von
sich nicht teilenden Zellen ungeeignet, aber können für die Krebstherapie nützlich sein,
da sie sich nur in sich replizierende Zellen integrieren und nur
in diesen ihre Gene exprimieren. Sie sind für ex-vivo-Herangehensweisen
nützlich
und wegen ihrer stabilen Integration in das Zielzellgenom in dieser
Hinsicht attraktiv.
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Adenoviren
sind eukaryotische DNA-Viren, die effizient modifiziert werden können, um
ein therapeutisches oder Reporter-Transgen zu einer Vielzahl von
Zelltypen zu bringen. Die allgemeinen Adenovirus-Typen 2 und 5 (Ad2
bzw. Ad5), die Atemwegserkrankungen in Menschen auslösen, werden
gegenwärtig
für die
Gentherapie von Duchenne-Muskeldystrophie
(DMD) und Zystischer Fibrose (CF) entwickelt. Sowohl Ad2 als auch Ad5
gehören
zu einer Unterklasse von Adenoviren, die nicht mit menschlichen
Tumoren in Verbindung stehen. Adenovirus-Vektoren können extrem
hohe Niveaus im Transgen-Transport
an im Grunde alle Zelltypen erreichen, unabhängig von der Mitosephase. Hohe
Titer (1013 plaquebildende Einheiten/ml)
von rekombinantem Virus können
auf einfache Weise in 293-Zellen (eine adenovirustransformierte,
menschliche embryonische Komplementations-Nierenzelllinie: ATCC
CRL1573) erzeugt und über
längere
Zeiträume
ohne nennenswerte Verluste kryogelagert werden. Die Effizienz dieses
Systems beim Transport eines therapeutischen Transgens, das ein
genetisches Ungleichgewicht komplementiert, in vivo wurde in Tiermodellen
verschiedener Erkrankungen gezeigt; siehe Watanabe, Atherosclerosis,
36: 261–268,
1986; Tanzawa et al., FEBS Letters 118 (1): 81–84, 1980; Golasten et al.,
New Engl. J. Med. 309: 288296, 1983; Ishibashi et al., J. Clin.
Invest. 92: 883–893,
1993; und Ishibashi et al., J. Clin. Invest. 93: 1889–1893, 1994.
In der Tat wurde ein rekombinantes replikationsdefektes Adenovirus,
das für
eine cDNA für
den Transmembran-Regulator der Zystischen Fibrose (CFTR) kodiert,
zur Verwendung in mindestens zwei klinischen Studien zur menschlichen
Zystischen Fibrose zugelassen; siehe z.B. Wilson, Nature 365: 691–692, 1993.
Weitere Stütze
für die
Ungefährlichkeit rekombinanter
Adenoviren für
die Gentherapie ist die umfangeiche Erfahrung mit Adenovirus-Lebendimpfstoffen
in menschlichen Populationen.
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Die
rekombinanten replikationsdefekten Adenoviren der ersten Generation,
die für
die Gentherapie von DMD und anderen ererbten Erkrankungen entwickelt
wurden, enthalten Deletionen der gesamten E1a- und von Teilen der
E1b-Region. Dieses replikationsdefekte Virus wird in 293-Zellen
gezogen, die ein funktionales Adenovirus-E1a-Gen enthalten, das für ein transagierendes
E1a-Protein kodiert. E1-deletierte Viren können sich in den 293-Zellen,
die E1a- und E1b-Region-Genprodukte in trans liefern, replizieren
und infektiöses Virus
erzeugen. Das daraus resultierende Virus kann viele Zelltypen infizieren
und das eingebrachte Gen (wenn es seinen eigenen Promotor trägt) exprimieren,
sich jedoch nicht in einer Zelle replizieren, die die E1-Region-DNA
nicht trägt,
es sei denn, die Zelle wäre
mit einer sehr hohen Infektionsmultiplizität infiziert. Adenoviren besitzen
den Vorteil, dass sie eine breite Wirtsspezifität haben, Zellen im Ruhezustand
oder terminal differenzierte Zellen wie Neuronen infizieren können und
im wesentlichen nicht-onkogen zu sein scheinen. Adenoviren scheinen
sich nicht in das Wirtsgenom zu integieren. Da sie extrachromosomal
existieren, ist das Risiko einer Mutagenese durch Insertion stark
reduziert; siehe Ali et al., a.a.O., Seite 373. Rekombinante Adenoviren
(rADV) erzeugen sehr hohe Titer, die Virenpartikel sind mittelgadig
stabil, die Expressionsniveaus hoch, und eine breite Auswahl an
Zellen kann infiziert werden. Ihre natürlichen Wirtszellen sind die
des Atemwegsepithels, so dass sie für die Therapie von Lungenkarzinomen
verwendet werden können.
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Ein
Baculovirus-vermittelter Transfer bietet mehrere Vorteile. Der baculovirale
Gentransfer kann in sich replizierenden und sich nicht replizierenden
Zellen sowie in Nierenzellen als auch in Hepatozyten, Nervenzellen,
Milz, Haut und Muskel vor sich gehen. In Säugerzellen repliziert sich
das Baculovirus nicht und ist nicht pathogen. Menschen fehlen von
vornherein vorliegende Antikörper
gegen rekombinantes Baculovirus, die eine Infektion blockieren könnten. Darüber hinaus
ist das Baculovirus in der Lage, sehr große DNA-Inserts aufzunehmen
und zu transportieren.
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Adenoassoziierte
Viren (AAV) wurden ebenfalls als Vektoren für somatische Gentherapie verwendet. AAV
ist ein kleines einzelsträngiges
(ss) DNA-Virus mit einer einfachen genomischen Organisation (4–7 Kilobasen),
die es zu einem idealen Substrat für genetische Manipulation macht.
Zwei offene Leserahmen kodieren für eine Reihe von rep- und cap-Polypeptiden.
Rep-Polypeptide (rep78, rep68, rep62 und rep40) sind in die Replikation,
Rescue und Integration des AAV-Genoms involviert. Die cap-Proteine
(VP1, VP2 und VP3) bilden das Virion-Kapsid. Inverse terminale Wiederholungssequenzen
mit 145 Basenpaaren (ITRs) flankieren die offenen Leserahmen von
rep und cap an den 5'-
und 3'-Enden, wobei
die ersten 125 Basenpaare Y- oder T-förmige Duplexstrukturen bilden
können.
Von Wichtigkeit für
die Entwicklung von AAV-Vektoren ist, dass die gesamten rep- und
cap-Domänen
herausgeschnitten und durch ein therapeutisches oder Reporter-Transgen ersetzt
werden können;
siehe B. J. Carter, im Handbook of Parvoviruses, Ed., P. Tijsser,
CRC Press, Seiten 155–168
(1990). Es ist gezeigt worden, dass die ITRs die kleinstmögliche für Replikation,
Rescue, Verpackung und Integration des AAV-Genoms erforderliche
Sequenz darstellen.
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Adenoassoziierte
Viren (AAV) haben ein signifikantes Potential in der Gentherapie.
Die Viruspartikel sind sehr stabil, und rekombinante AAVs (rAAVs)
besitzen „wirkstoffartige" Charakteristika,
da sie durch Pelletierung oder CsCl-Gradienten-Bänderung
gereinigt werden können.
Sie sind hitzestabil und können
zu einem Pulver lyophilisiert sowie zu voller Aktivität rehydriert
werden. Ihre DNA integriert sich stabil in Wirtschromosomen, so
dass die Expression langanhaltend ist. Ihre Wirtsspezifität ist breit,
und AAV verursacht keine bekannte Krankheit, so dass die rekombinanten
Vektoren nichttoxisch sind.
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Einmal
in die Zielzelle eingebracht, können
interessierende Sequenzen mittels konventioneller Verfahren wie
Nukleinsäure-Hybridisierung
mithilfe von Sonden, die Sequenzen umfassen, die homolog oder komplementär zu den
im Vektor inserierten Gensequenzen sind, identifiziert werden. In
einer weiteren Herangehensweise kann/können die Sequenz(en) durch
die An- oder Abwesenheit einer „Marker"-Gen-Funktion (z.B. Thymidinkinase-Aktivität, Antibiotika-Resistenz
und so weiter), die durch das Einführen des Expressionsvektors
in die Zielzelle verursacht wurde, identifiziert werden.
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Formulierungen und Verabreichung
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Die
Verbindungen nach der Erfindung werden nach Standardverfahren wie
der Einbettung in ein Trägervehikel
formuliert. Der Begriff „pharmakologisch
akzeptabler Träger" bezeichnet einen
oder mehrere organische oder anorganische Inhaltsstoffe, natürlich oder
künstlich,
mit denen das mutierte Protoonkogen oder das mutierte Onkoprotein
zur Erleichterung seiner Verabreichung kombiniert wird. Ein geeigneter
Träger
umfasst sterile Saline, obwohl weitere wäßrige und nicht-wäßrige isotonische
sterile Lösungen
und sterile Suspensionen, die als pharmazeutisch akzeptabel bekannt
sind, dem ordentlichezi Fachmann bekannt sind. In dieser Hinsicht,
umfasst der Begriff „Träger" Liposomen und das
HIV-1-tat-Protein (siehe Chen et al., Anal. Biochem. 227: 168–175, 1995)
sowie alle Plasmide und viralen Expressionsvektoren.
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Alle
neuartigen Polypeptide nach dieser Erfindung können in der Form eines pharmazeutisch
akzeptablen Salzes verwendet werden. Geeignete Säuren und Basen, die Salze mit
den Polypeptiden nach der vorliegenden Erfindung bilden können, sind
den Fachleuten wohlbekannt und umfassen anorganische und organische
Säuren
und Basen.
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Eine
Verbindung nach der Erfindung wird einem Subjekt in einer therapeutisch
effektiven Menge verabreicht, also einer Menge an Verbindung, die
ein medizinisch erwünschtes
Resultat erzeugt oder einen Einfluß auf die jeweilige behandelte
Erkrankung ausübt.
Eine effektive Menge an einer Verbindung nach der Erfindung ist
in der Lage, den kranken, degenerativen oder beschädigten Zustand
zu verbessern oder dessen Fortschreiten zu verzögern. Die effektive Menge kann
auf individueller Basis bestimmt werden und wird zum Teil auf der
Abwägung
der physischen Merkmale des Subjekts, der zu behandelnden Symptome
und der angestrebten Resultate beruhen. Eine effektive Menge kann
durch einen ordentlichen Fachmann durch die Anwendung dieser Faktoren
und mit nicht mehr als Routineexperimenten bestimmt werden.
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Ein
liposomales Transportsystem für
eine Verbindung nach der Erfindung kann jedes aus aus einer Vielzahl
von unilamellaren Vesikeln, multilamellaren Vesikeln oder stabilen
plurilamellaren Vesikeln sein und nach den Fachleuten wohlbekannten
Verfahren hergestellt und verabreicht werden, zum Beispiel in Übereinstimmung
mit der Lehre der U.S.-Patente 5,169,637, 4,762,915, 5,000,958 oder
5,185,154. Des weiteren kann es erstrebenswert sein, die neuartigen
Polypeptide nach dieser Erfindung sowie andere ausgewählte Polypeptide
als Lipoproteine zu exprimieren, um ihre Bindung an Liposomen zu
verbessern. Zum Beispiel kann die Behandlung von menschlichem akutem
Nierenversagen mit liposomal verkapseltem NVM-Protein in vivo durch Einbringen
eines NVM-Proteins in Zellen, die solcher Behandlung bedürfen, mittels
Liposomen durchgeführt werden.
Die Liposomen können
mittels Katheter in die Nierenarterie eingebracht werden. Das rekombinante NVM-Protein
wird zum Beispiel aus CHO-Zellen durch Immunaffinitätschromatographie
gereinigt oder ein anderes passendes Verfahren gereinigt, dann mit
Liposomen gemischt und in diese mit hoher Effizienz inkorporiert.
Das verkapselte Protein kann in vitro auf Effekte auf die Stimulierung
des Zellwachstums getestet werden.
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Die
Verbindungen nach der Erfindung können auf jede medizinisch akzeptable
Weise verabreicht werden. Dies kann Injektionen auf parenteralem
Wege wie intravenös,
intravaskulär,
intraarteriell, subkutan, intramuskulär, intratumoral, intraperitoneal,
intraventrikulär,
intraepidural oder andere ebenso umfassen wie orale, nasale, ophthalmische,
rektale oder topische Verabreichung. Verabreichung mit verzögerter Freisetzung
ist ebenfalls speziell von der Erfindung umfasst, durch solche Maßnahmen
wie Depotinjektionen oder zerfallende Implantate. Lokale Verabreichung
wird besonders in Betracht gezogen, durch Maßnahmen wie Transport via Katheter
zu einer oder mehreren Arterien wie der Nierenarterie oder einem
Gefäß, das einen
lokalisierten Tumor versorgt.
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