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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Hybridprotein, das zwei co-exprimierte
Aminosäuresequenzen umfaßt, die
ein Dimer bilden, die jeweils umfassen:
- a)
mindestens eine Aminosäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem homomeren Rezeptor, einer
Kette eines heteromeren Rezeptors, eines Liganden, und Fragmenten
davon; und
- b) eine Untereinheit eines heterodimeren Proteinhormons oder
Fragmente davon; wobei (a) und (b) direkt oder über einen Peptidlinker verbunden
sind; und bei jedem Paar die zwei Untereinheiten (b) unterschiedlich
und in der Lage sind, unter Bildung eines dimeren Komplexes zu aggregieren.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Protein-Protein-Wechselwirkungen
sind für
die normalen physiologischen Funktionen von Zellen und vielzelligen
Organismen essentiell. Viele Proteine in der Natur zeigen neue oder
optimale Funktionen, wenn sie mit einer oder mehreren anderen Proteinketten
komplexiert sind. Dies wird durch verschiedene Ligand-Rezeptor-Kombinationen
gezeigt, die zur Regulierung der Zellaktivität beitragen. Gewisse Liganden
wie der Tumornekrosefaktor α (TNFα), TNFβ oder menschliches
chorionisches Gonadotropin (hCG) kommen als Komplexe mit vielen
Untereinheiten vor. Einige dieser Komplexe enthalten vielfache Kopien
derselben Untereinheit. TNFα und
TNFβ (hier
gemeinsam als TNF bezeichnet) sind Homotrimere, die durch drei identische
Untereinheiten gebildet werden (1-4). Andere Liganden sind aus nicht
identischen Untereinheiten zusammengesetzt. Zum Beispiel ist hCG
ein Heterodimer (5-7). Rezeptoren können auch als Komplexe mit
vielen Ketten vorkommen oder funktionieren. Zum Beispiel übertragen
die Rezeptoren für
TNF ein Signal, nachdem sie sich zusammengelagert haben, um Dimere
zu bilden (8,9). Liganden für
diese Rezeptoren fördern die
Aggregation von zwei oder drei Rezeptorketten und bieten damit einen
Mechanismus der Rezeptoraktivierung. Zum Beispiel aktiviert die
von TNF vermittelte Aggregation die TNF-Rezeptoren (10-12).
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Die
Modulierung von Protein-Protein-Wechselwirkungen kann ein nützlicher
Mechanismus bei der therapeutischen Intervention bei verschiedenen
Krankheiten und pathologischen Zuständen sein. Lösliche bindende
Proteine, die mit Liganden wechselwirken können, können potentiell den Liganden
von dem Rezeptor wegsequestrieren und damit die Aktivierung des
speziellen Rezeptorwegs reduzieren. Alternativ kann die Sequestrierung
des Liganden seine Eliminierung oder seinen Abbau verzögern, wodurch
die Dauer seiner Wirkung und eventuell seine scheinbare Aktivität in vivo
erhöht
wird. Im Falle von TNF wurden die löslichen TNF-Rezeptoren primär mit der
Inhibierung der TNF-Aktivität
assoziiert (13-17).
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Lösliche bindende
Proteine können
bei der Behandlung von Krankheiten des Menschen von Nutzen sein.
Zum Beispiel wurde von löslichen
TNF-Rezeptoren gezeigt, daß sie
in Tiermodellen für
Arthritis eine Wirksamkeit haben (18,19).
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Da
TNF drei Bindungsstellen für
seinen Rezeptor hat (10-12) und die Dimerisierung des Zelloberflächenrezeptors
ausreichend ist für
die biologische Aktivität
(8,9), ist es wahrscheinlich, daß die Bindung eines einzigen
löslichen
Rezeptors an TNF die Möglichkeit
offenlassen wird, daß dieser
1:3-Komplex von löslichem Rezeptor:TNF
(Trimer) noch binden und ein Paar von Zelloberflächen-TNF-Rezeptoren aktivieren
kann. Um einen inhibitorischen Effekt zu erzielen, würde man
erwarten, daß zwei
der Rezeptorbindungsstellen auf dem TNF-Trimeren von dem löslichen bindenden Protein besetzt
oder blockiert sein müssen.
Alternativ könnte
das bindende Protein die ordnungsgemäße Orientierung von TNF an
der Zelloberfläche
blockieren.
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Allgemein
gesagt wurde der Bedarf zur Synthese von Proteinen, die zwei Rezeptor-Ketten (oder Liganden-Ketten)
enthalten, als dimere hybride Proteine gesehen. Vgl. Wallach et
al., US-Patent 5,478,925.
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Die
primär
verwendete Strategie für
die Herstellung von dimeren oder multimeren hybriden Proteinen, die
bindende Domänen
von extrazellulären
Rezeptoren enthalten, war die Fusion dieser Proteine mit der konstanten
Region der schweren Kette eines Antikörpers.
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Diese
Strategie führte
zum Beispiel zu der Konstruktion von CD4-Immunadhäsinen (20).
Dies sind hybride Moleküle,
die aus den ersten beiden (oder allen vier) Immunglobulinähnlichen
Domänen
von CD4 bestehen, fusioniert mit der konstanten Region der schweren
und leichten Ketten eines Antikörpers.
Diese Strategie für
die Herstellung von hybriden Molekülen wurde an die Rezeptoren
für TNF
angepaßt
(10, 16, 21) und führte zur
Herstellung von Konstrukten mit einer höheren in vitro-Aktivität als die
monomeren löslichen
bindenden Proteine.
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Es
wird allgemein angenommen, daß sich
die höhere
in vitro-Wirksamkeit der dimeren Fusionsproteine in eine höhere in
vivo-Aktivität übersetzen
sollte. Eine Untersuchung unterstützt dies, die eine mindestens 50-fach
höhere
Aktivität
für ein
p75(TBP2)-Ig-Fusionsprotein
beim Schutz von Mäusen
vor den Folgen einer intravenösen
LPS-Injektion offenbart (16).
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Diese
Strategie hat jedoch trotz der weit verbreiteten Verwendung von
Immunglobulin-Fusionsproteinen mehrere Nachteile. Einer ist, daß gewisse
Fc-Domänen
von Immunglobulinen an der Effektorfunktion des Immunsystems teilnehmen.
Diese Funktionen können
bei einem speziellen therapeutischen Ansatz unerwünscht sein
(22).
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Eine
zweite Einschränkung
betrifft spezielle Fälle,
bei denen es erwünscht
ist, heteromere Fusionsproteine zu produzieren, zum Beispiel lösliche Analoga
der heteromeren IL-6-Rezeptoren oder Typ I-Interferonrezeptoren.
Obwohl es zahlreiche Methoden für
die Produktion von bifunktionellen Antikörpern gibt (z.B. durch Co-Transfektion
oder Hybridomfusionen), ist die Effizienz der Synthese stark beeinträchtigt durch
das Gemisch an Homodimeren und Heterodimeren, das üblicherweise
entsteht (23). Kürzlich
gab es mehrere Berichte, die die Verwendung von Leucin-Reißverschlußmotiven
zur Steuerung des Zusammenbaus von Heterodimeren beschreiben (24-26).
Dies scheint ein vielversprechender Ansatz für Forschungszwecke zu sein,
aber die verwendeten nicht nativen oder intrazellulären Sequenzen
können
wegen ihrer Antigenität
nicht geeignet sein für chronische
Anwendungen in der Klinik. Die Wirksamkeit des Zusammenbaus und
die Stabilität
nach dem Zusammenbau können
auch Einschränkungen
sein.
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Andererseits
wurde im speziellen Fall der TNF-Rezeptoren bei gewissen Modifikationen
des p55-TNF-Rezeptors gefunden, daß sie die Homodimerisierung
und die Signalübertragung
in der Abwesenheit von Liganden erleichtern (27, 28). Es wurde gefunden,
dass ein cytoplasmatischer Bereich des Rezeptors, als "tote Domäne" bezeichnet, als
Homodimerisierungsmotiv dienen kann (28, 30). Als eine Alternative
zu einem Immunglobulin-Hybridprotein könnte die Fusion der extrazellulären Domäne des TNF-Rezeptors mit seiner
cytoplasmatischen toten Domäne
möglicherweise
in einem sezernierten Protein resultieren, das in der Abwesenheit
von TNF dimerisiert. Solche Fusionsproteine wurden in der Internationalen
Patentanmeldung WO 95/31544 offenbart und beansprucht.
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Eine
weitere dritte Strategie, die für
die Herstellung von Dimeren von löslichen TNF-Rezeptoren verwendet wurde, war die
chemische Verknüpfung
von monomeren Proteinen mit Polyethylenglycol (31).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Alternative zur Gewinnung solcher dimeren Proteine, die einige wichtige
Vorteile bieten, ist diejenige der vorliegenden Erfindung und besteht
in der Verwendung eines natürlichen
heterodimeren Gerüsts, das
einem zirkulierenden nicht-Immunglobulin-Protein mit einer langen
Halbwertszeit entspricht. Ein bevorzugtes Beispiel ist hCG, ein
Protein, das gut sezerniert wird, eine gute Stabilität hat und
eine lange Halbwertszeit hat (32-33). Wegen der herausragenden Rolle
von hCG als Schwangerschaftsmarker wurden viele Reagentien entwickelt,
die das Protein in vitro und in vivo quantifizieren und untersuchen.
Außerdem
wurde hCG unter Verwendung von Mutagenese ausführlich untersucht und es ist
bekannt, daß kleine
Deletionen an dem Protein wie die Entfernung von fünf Resten
am äußersten
Carboxyl-Terminus
der α-Untereinheit
seine biologische Aktivität
effektiv ausschalten können,
während
seine Fähigkeit
zur Bildung von Heterodimeren erhalten bleibt (34, 35). Bei kleinen
Insertionen von bis zu 30 Aminosäuren
wurde gezeigt, daß sie
an den Anino- Carboxyl-Termini der α-Untereinheit
toleriert werden, während
die Fusion der α-Untereinheit
mit dem Carboxyl-Terminus der β-Untereinheit
auch wenig Wirkung auf die Bildung von Heterodimer hatte (37).
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Von
einem Analogon von hCG, bei dem die Fc-Domäne eines Immunglobulins mit
dem C-Terminus der β-Untereinheit
von hCG fusioniert wurde, wurde auch berichtet; dieses Konstrukt
wurde jedoch nicht sezerniert und es wurde nicht versucht, es mit
einer α-Untereinheit zu kombinieren
(38).
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Deswegen
ist die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ein Hybridprotein,
das zwei co-exprimierte Aminosäuresequenzen
umfaßt,
die ein Dimer bilden, die jeweils umfassen:
- a)
mindestens eine Aminosäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem homomeren Rezeptor, einer
Kette eines heteromeren Rezeptors, eines Liganden, und Fragmenten
davon; und
- b) eine Untereinheit eines heterodimeren Proteinhormons oder
Fragmente davon; wobei (a) und (b) direkt oder durch einen Peptidlinker
gebunden sind und bei jedem Paar die beiden Untereinheiten (b) unterschiedlich
und unter Bildung eines dimeren Komplexes zu Aggregation in der
Lage sind.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann der Linker enzymatisch spaltbar sein.
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Die
Sequenz (a) ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus: der extrazellulären
Domäne
des TNF-Rezeptors 1 (55 kDa, auch als TBP1 bezeichnet), der extrazellulären Domäne des TNF-Rezeptors
2 (75 kDa, auch als TBP2 bezeichnet) oder Fragmenten davon, die
noch die Ligandenbindungsdomäne
enthalten; den extrazellulären
Domänen
des IL-6-Rezeptors (auch als gp80 und gp130 bezeichnet); der extrazellulären Domäne des IFN α/β-Rezeptors
oder des IFN γ-Rezeptors;
einem Gonadotropin-Rezeptor oder seinen extrazellulären Fragmenten;
den leichten Ketten von Antikörpern
oder Fragmenten davon, gegebenenfalls assoziiert mit den entsprechenden
schweren Ketten; den schweren Ketten von Antikörpern oder Fragmenten davon,
gegebenenfalls assoziiert mit den entsprechenden leichten Ketten;
Fab-Domänen
von Antikörpern;
oder Ligandenproteinen wie Cytokinen, Wachstumsfaktoren oder anderen
Hormonen als Gonadotropine; spezifische Beispiele dafür umfassen
IL-6, IFNβ,
TPO oder Fragmente davon.
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Sequenz
(b) ist vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus hCG, FSH, LH, TSH, Inhibin-Untereinheit
oder Fragmenten davon.
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Die
Modifikationen der Proteine wie die chemische oder enzymatische
Spaltung des Proteinrückgrats oder
die chemische oder enzymatische Modifikation gewisser Aminosäureseitenketten
kann verwendet werden, um die Komponenten des hybriden Proteins
der Erfindung in einen inaktiven Zustand zu versetzen. Diese Restriktion
der Aktivität
kann auch durch die Verwendung der rekombinanten DNA-Techniken zur
Veränderung der
codierenden Sequenz für
das Hybridprotein auf eine Art erreicht werden, die in der direkten
Restriktion der Aktivität
auf eine Komponente resultiert oder die das Protein der anschließenden chemischen
oder enzymatischen Modifikation zugänglicher macht.
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Die
vorstehenden hybriden Proteine werden in monofunktionalen, bifunktionalen
oder vielfach funktionalen Molekülen
resultieren, in Abhängigkeit
von den Aminosäresequenzen
(a), die mit (b) kombiniert werden. Bei jedem Paar kann (a) mit
den Amino-Termini oder den Carboxy-Termini von (b) verknüpft sein,
oder mit beiden.
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Ein
monoclonales hybrides Protein der vorliegenden Erfindung kann zum
Beispiel die extrazelluläre Domäne des Gonadotropinrezeptors
umfassen, verknüpft
mit einer der entsprechenden, Rezeptor bindenden Gonadotropin-Untereinheiten.
Gemäß einer
solchen Ausführungsform
kann das hybride Protein der Erfindung ein Molekül sein, bei dem zum Beispiel
die extrazelluläre
Domäne
des FSH-Rezeptors mit FSH verknüpft
ist, um die Halbwertszeit im Plasma zu erhöhen und um die biologische
Aktivität
zu verbessern.
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Diese
Herstellung kann zur Induktion der Follikelreifung bei assistierten
Reproduktionsverfahren wie der Induktion der Ovulation oder der
in vitro-Fertilisation verwendet werden und als Mittel zur beträchtlichen Amplifikation
der biologischen Aktivität
des Hormons dienen, das für
den Erfolg des Verfahrens essentiell ist, wodurch die Anforderungen
an das Hormon selbst und an die Zahl der Injektionen reduziert werden,
um die Ovulation zu erreichen.
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Der
FSH-Rezeptor und die Produktion der extrazellulären Domäne des menschlichen FSH-Rezeptors wurden
in der WO 92/16620 bzw. WO 96/38575 beschrieben.
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Gemäß einer
speziellen Ausführungsform
kann die extrazelluläre
Domäne
des FSH-Rezeptors
(ECD) im Rahmen mit einem Peptidlinker fusioniert werden, der die
Thrombin-Erkennungs-/Spaltstelle
(29) enthält und
einen "Verbindungs"arm darstellt. Der
Peptidlinker verknüpft
die extrazelluläre
Domäne
von FSH mit einer FSH-Untereinheit. Dies wird die Entfernung der
extrazellulären
Domäne
des FSH-Rezeptors durch Spaltung an der Thrombinspaltstelle erlauben,
wenn das Molekül
in dem systemischen Kreislauf mit Thrombin in Kontakt kommt.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird anstelle der Thrombinspaltstelle eine Enzymerkennungsstelle für ein Enzym
verwendet, das im Eierstock im größten Überschuß vorkommt. Auf diese Weise
wird das ECD-FSH-Molekül,
wenn es in den Eierstock wandert, den Enzymen ausgesetzt, die in
diesem Gewebe mit den höchsten
Konzentrationen gefunden werden, und das ECD wird entfernt, so daß das FSH
mit dem Membran-gebundenen Rezeptor Wechselwirken kann.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
wird anstelle einer Enzymerkennungsstelle eine flexible Gelenk-Region
zwischen ECD und FSH cloniert, so daß die ECD nicht enzymatisch
von dem Hormon entfernt wird. Auf diese Weise wird, wenn das ECD-FSH-Molekül am Eierstock
ankommt, eine Kompetition zwischen der Gelenk-verknüpften ECD
und der ECD des FSH-Rezeptors stattfinden, der auf der Zellmembran
des Eierstocks gefunden wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht das hybride Protein aus der Aggregation zwischen
einem Paar an AS-Sequenzen (Aminosäuresequenzen), von denen eine
TBP1 enthält (oder
die Fragmente von AS 20 bis zu AS 161 oder bis zu AS 190) als (a)
und die a-Untereinheit von hCG als (b), und die andere enthält immer
TBP1 (oder dieselben Fragment wie vorstehend) als (a) und die p-Untereinheit
von hCG oder Fragmente davon als (b). Gemäß dieser Ausführungsform
wird das resultierende hybride Protein in Abhängigkeit von der speziellen
Sequenz, die als (b) ausgewählt
wurde (die gesamte p- Untereinheit von
hCG oder Fragmente oder Modifikationen davon) eine Aktivität (nur die
von TBP1) oder eine Kombination von Aktivitäten (die von TBP1 mit der von
hCG) haben. In diesem letzteren Fall kann das Hybridprotein für die Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet werden, zum Beispiel
für die
kombinierte Behandlung von Kaposi Sarcom und metabolischem Schwund
bei AIDS.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden eine oder mehrere kovalente Bindungen zwischen
den Untereinheiten (b) hinzugefügt,
um die Stabilität
des resultierenden Hybridproteins zu erhöhen. Dies kann zum Beispiel
durch Hinzufügen
von einer oder mehreren nicht nativen Disulfidbindungen zwischen den
Ketten erreicht werden. Die Stellen für diese Verknüpfungen
können
von den bekannten Strukturen der heterodimeren Hormone abgeleitet
werden. Zum Beispiel könnte
eine geeignete Stelle in hCG die Platzierung von Cysteinresten bei
dem Rest Lys45 in der a-Untereinheit und bei dem Rest G1u21 in der
p-Untereinheit sein, wodurch eine Salzbrücke (nicht kovalente Bindung)
durch eine Disulfidbindung (kovalente Bindung) ersetzt wird. Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung sind PEGylierte oder andere
chemisch modifizierte Formen der Hybridproteine.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein DNA-Molekül, das die
DNA-Sequenz umfaßt, die
für das
vorstehende Hybridprotein codiert, ebenso wie eine im Wesentlichen
gleiche Nucleotidsequenz. "Eine
im Wesentlichen gleiche Nucleotidsequenz" umfaßt alle anderen Nucleinsäuresequenzen,
die wegen der Degenerierung des genetischen Codes auch die vorgegebene
Aminosäuresequenz
codieren.
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Für die Produktion
des Hybridproteins der Erfindung wird die DNA-Sequenz (a) von existierenden
Clonen erhalten, wie auch (b). Die DNA-Sequenz, die die gewünschte Sequenz
(a) codiert, wird mit der DNA-Sequenz ligiert, die die gewünschte Sequenz
(b) codiert. Zwei dieser fusionierten Produkte werden in ein geeignetes
Plasmid oder jedes in ein anderes Plasmid inseriert und ligiert.
Nach der Bildung wird der Expressionsvektor oder werden die beiden
Expressionsvektoren in eine geeignete Wirtszelle eingebracht, die
dann den/die Vektor/en exprimiert, um das vorstehend definierte
Hybridprotein der Erfindung zu ergeben.
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Das
bevorzugte Verfahren zur Herstellung des Hybrids der Erfindung ist
mittels der PCR-Technologie unter Verwendung von Oligonucleotiden,
die für
die gewünschten
Sequenzen spezifisch sind, die von den die Sequenzen (a) und (b)
codierenden Clonen kopiert werden sollen.
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Die
Expression aller rekombinanter Proteine der Erfindung, wie sie hier
erwähnt
werden, kann unter Verwendung der geeigneten Expressionsvektoren
in eukaryontischen (z.B. Hefen, Insekten- oder Säugerzellen) oder prokaryontischen
Zellen durchgeführt
werden. Es können
alle im Stand der Technik bekannten Verfahren verwendet werden.
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Zum
Beispiel werden die DNA-Moleküle,
die die Proteine codieren, die nach einem der vorstehenden Verfahren
erhalten wurden, mittels Verfahren, die im Stand der Technik (vgl.
Sambrook et al, 1989) gut bekannt sind, in in geeigneter Weise konstruierte
Expressionsvektoren inseriert. Doppelsträngige cDNA wird mittels Ankoppeln
von Homopolymerschwänzen
oder durch Restriktionsverknüpfung
unter Verwendung von synthetischen DNA-Linkern oder Ligierungsverfahren
mit stumpfen Enden mit Plasmidvektoren verknüpft: DNA-Ligasen werden verwendet,
um die DNA-Moleküle
zu ligieren und eine unerwünschte
Verknüpfung
wird durch Behandlung mit alkalischer Phosphatase verhindert.
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Um
zur Expression des gewünschten
Proteins in der Lage zu sein, sollte ein Expressionsvektor auch spezifische
Nucleotidsequenzen enthalten, die transkriptionale und translationale
regulatorische Information enthalten und die auf eine Weise mit
der das gewünschte
Protein codierenden DNA verknüpft
sind, daß sie
die Genexpression und die Produktion des Proteins erlauben. Zunächst muß zur Transkription
des Gens diesem ein Promotor vorausgehen, der von einer RNA-Polymerase
erkannt werden kann und an den die Polymerase bindet und somit den
Transkriptionsprozeß einleitet.
Es gibt eine Reihe von solchen Promotoren in Verwendung, die mit
verschiedener Effizienz arbeiten (starke und schwache Promotoren).
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Bei
eukaryontischen Wirten können
in Abhängigkeit
von der Natur des Wirts verschiedene transkriptionale und translationale
regulatorische Sequenzen verwendet werden. Sie können aus viralen Quellen bei
denen die regulatorischen Signale mit einem speziellen Gen assoziiert
sind, das ein hohes Expressionsniveau hat. Beispiele sind der TK-Promotor
des Herpesvirus, der frühe
Promotor von SV40, der Promotor des ga14-Gens von Hefe, usw. Regulatorische
Signale der Transkriptionsinitiation können so ausgewählt werden, daß sie die
Repression und Aktivierung zulassen, so daß die Expression der Gene moduliert
werden kann.
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Das
DNA-Molekül,
das die Nucleotidsequenz umfaßt,
die das Hybridprotein der Erfindung codiert, wird in einen Vektor/Vektoren
inseriert, der/die die transkriptionalen und translationalen regulatorischen
Signale funktionell verknüpft
hat/haben und der/die in der Lage ist sind, die gewünschten
Gensequenzen in der Wirtszelle zu integrieren. Die Zellen, die durch
die eingebrachte DNA stabil transformiert wurden, können durch gleichzeitige
Einbringung von einem oder mehreren Markern selektiert werden, die
die Selektion von Wirtszellen erlauben, die den Expressionsvektor
enthalten. Der Marker kann auch einem auxotrophen Wirt Prototrophie
bereitstellen, Biozidresistenz, z.B. Antibiotika oder Schwermetalle
wie Kupfer, oder dergleichen. Der selektierbare Marker kann entweder
direkt mit den zu exprimierenden DNA-Gensequenzen verknüpft sein
oder durch co-Transfektion in dieselbe Zelle eingebracht werden.
Es können
auch zusätzliche
Elemente für
die optimale Synthese der Proteine der Erfindung erforderlich sein.
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Faktoren
von Bedeutung bei der Selektion eines speziellen Plasmids oder viralen
Vektors umfassen: die Leichtigkeit, mit der Empfängerzellen, die den Vektor
enthalten, erkannt und von den Empfängerzellen selektiert werden
können,
die den Vektor nicht enthalten; die Anzahl an Kopien des Vektors,
die in einem speziellen Wirt erwünscht
sind; und ob es erwünscht
ist, in der Lage zu sein, den Vektor zwischen Wirtszellen verschiedener
Arten "pendeln" zu lassen.
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Nachdem
der/die Vektor(en) oder die DNA-Sequenz, die das/die Konstrukt(e)
enthält/enthalten,
für die Expression
hergestellt wurde(n), kann können
das/die DNA-Konstrukt(e)
mittels einer Vielzahl von geeigneten Verfahren in eine geeignete
Wirtszelle eingebracht werden: Transformation, Transfektion, Konjugation,
Protoplastenfusion, Elektroporation, Calciumphosphat-Fällung, direkte
Mikroinjektion, usw.
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Die
Wirtszellen können
entweder prokaryontisch oder eukaryontisch sein. Bevorzugt sind
eukaryontische Wirte, z.B. Säugerzellen
wie Zellen des Menschen, Affen, der Maus und Eierstockzellen des
Chinesischen Hamsters (CHO), weil sie post-translationale Modifikationen
der Proteinmoleküle
bereitstellen, einschließlich
der korrekten Faltung oder der Glycosylierung an den korrekten Stellen.
Auch Hefezellen können post-translationale
Peoptidmodifikationen einschließlich
der Glycosylierung durchführen.
Es existiert eine Reihe von rekombinanten DNA-Strategien, die starke
Promotorsequenzen und hohe Kopienzahlen an Plasmiden verwenden,
die für
die Produktion der gewünschten
Proteine in Hefe verwendet werden können. Hefe erkennt die Leader-Sequenzen
bei clonierten Säugergenprodukten
und sezerniert Peptide, die Leader-Sequenzen enthalten (z.B. prä-Peptide).
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Nach
der Einbringung des Vektors/der Vektoren werden die Wirtszellen
in einem selektiven Medium gezüchtet,
das auf das Wachstum der den Vektor enthaltenden Zellen selektiert.
Die Expression der clonierten Gensequenz(en) resultiert in der Produktion
der gewünschten
Proteine.
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Die
Reinigung der rekombinanten Proteine wird mittels jedes Verfahren
durchgeführt,
die für
diesen Zweck bekannt sind, z.B. herkömmliche Verfahren einschließlich Extraktion,
Präzipitation,
Chromatographie, Elektrophorese oder dergleichen. Ein weiteres Reinigungsverfahren,
das bevorzugt für
die Reinigung des Proteins der Erfindung verwendet werden kann,
ist die Affinitätschromatographie
unter Verwendung von monoclonalen Antikörpern, die das Zielprotein
binden und die produziert und auf einer Gehnatrix immobilisiert
werden, die in einer Säule
enthalten ist. Unreine Herstellungen, die das rekombinante Protein
enthalten, werden durch die Säule
gegeben. Das Protein wird durch den spezifischen Antikörper an
die Säule
gebunden, während
die Verunreinigungen durchlaufen werden. Nach dem Waschen wird das
Protein durch eine Veränderung
des pH-Werts oder der Ionenstärke
von dem Gel eluiert.
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Der
Ausdruck "Hybridprotein" oder hybrides Protein,
wie er hier verwendet wird, betrifft im Allgemeinen ein Protein,
das ein oder zwei verschiedene Proteine oder Fragmente davon enthält.
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"Fusionsprotein", wie hier verwendet,
betrifft ein Hybridprotein, das aus zwei oder mehreren Proteinen oder
Fragmenten davon besteht, die kovalent miteinander verbunden sind.
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Der
Ausdruck "Aggregation", wie er hier verwendet
wird, bedeutet die Bildung einer starken, spezifischen, nicht kovalenten
Wechselwirkung zwischen zwei Polypeptidketten, die einen Komplex
bilden, so wie diejenige, die zwischen der α- und der β-Untereinheit eines heterodimeren
Hormons besteht (wie FSH, LH, hCG oder TSH).
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Der
Ausdruck "Ligand" oder "Ligandenprotein", wie er hier verwendet
wird, betrifft ein anderes Molekül als
einen Antikörper
oder ein Immunglobulin, das in der Lage ist, durch die Liganden
bindende Domäne
eines Rezeptors gebunden zu werden; ein solches Molekül kann in
der Natur vorkommen oder es kann chemisch modifiziert oder chemisch
synthetisiert werden.
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Der
Ausdruck "Liganden
bindende Domäne", wie er hier verwendet
wird, betrifft einen Teil des Rezeptors, der in die Bindung eines
Liganden involviert ist und der im Allgemeinen ein Teil der oder
im Wesentlichen die gesamte extrazelluläre Domäne ist.
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Der
Ausdruck "Rezeptor", wie er hier verwendet
wird, betrifft ein Membranprotein, dessen Bindung mit dem entsprechenden
Liganden eine sekundäre
zelluläre
Antwort anstößt, die
in der Aktivierung oder Inhibierung eines intrazellulären Prozesses
resultiert.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
des hybriden Proteins als Arzneimittel bereit. Das Arzneimittel
wird bevorzugt in der Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung angeboten,
die das Protein der Erfindung zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch
verträglichen Trägern und/oder
Excipienten umfaßt.
Solche pharmazeutischen Zusammensetzungen stellen noch einen weiteren
Aspekt der Erfindung dar.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ABBILDUNGEN
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Die
Erfindung wird unter Bezug auf die beigefügten Abbildungen besser verstanden
werden, wobei:
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1(a) und 1(b) zeigen
die TBP(20-161)-hCGα-
bzw. TBP(20-161)-hCGβ-Konstrukte und die
entsprechenden Sequenzen (SEQ ID NOS:1-4).
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2(a) und 2(b) zeigen
die TBP(20-190)-hCGα-
bzw. TBP(20-190)-hCGβ-Konstrukte und die
entsprechenden Sequenzen (SEQ ID NOS:S-8).
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3 ist
eine Graphik, die die dosisabhängige
Schutzwirkung von CHO-Zellen exprimiertem TBP-hCG(20-190) vor der
von TNFα induzierten
Cytotoxizität
bei BT-20-Zellen
und verschiedene Kontrollen zeigt.
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4 ist
eine Graphik, die die dosisabhängige
Schutzwirkung von COS-Zellen exprimiertem TBP-hCG(20-190) vor der
von TNFα induzierten
Cytotoxizität
bei BT-20-Zellen
und verschiedene Kontrollen zeigt.
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5 ist
eine Graphik, die die dosisabhängige
Schutzwirkung von Affinitätsgereinigtem,
von CHO-Zellen exprimiertem TBP-hCG(20-161) vor der von TNFα induzierten
Cytotoxizität
bei BT-20-Zellen und verschiedene Kontrollen zeigt.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG VON BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfindung wird nun mittels der folgenden Beispiele beschrieben,
die nicht in irgendeiner Weise als einschränkend betrachtet werden sollten.
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BEISPIELE
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Materialien und Methoden
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Die
bei diesen Untersuchungen verwendeten Zelllinien wurden von der
American Type Culture Collection (ATCC), Rockville, Maryland, erhalten,
außer
es ist anders angegeben. Die CHO-DUKX-Zelllinie wurde von L. Chasin
an der Columbia University durch D. Houseman am MIT (39) erhalten.
Die CHO-DUKX-Zellen, denen ein funktionelles Gen für die Dihydrofolatreduktase
fehlt, wurden routinemäßig in komplettem α-plus Modifizerten
Eagle-Medium (α(+)MEM)
gehalten, das mit 10% fötalem
Rinderserum (FBS) ergänzt
war. Die COS-7-Zellen wurden routinemäßig in Dulbecco Modifizierten
Eagle-Medium (DMEM)
gehalten, das mit 10% FBS ergänzt
war. Außer
anders angeben, wurden die Zellen aufgeteilt, um sie in der log-Wachstumsphase
zu halten und die Kulturreagentien wurden von GIBCO erhalten (Grand
Island, New York).
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1. Zusammenbau von genetischen
Konstrukten, die die hybriden Proteine codieren
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Die
Nummerierungszuordnungen für
den p55-TNF-Rezeptor beruhen auf der Clonierungsveröffentlichung
von Wallach (40), während
die Nummerierungszuordnungen für
die hCG-Untereinheiten auf den Nummerierungszuordnungen der Clonierungsveröffentlichungen
von Fiddes (41,42) beruhen. Die Bezeichnung TBP oder TNF bindendes
Protein betrifft die Teile der extrazellulären Domäne des TNF-Rezeptors, die in
der Lage sind, TNF zu binden. Bei diesen Beispielen werden die DNA-Konstrukte
als TBP-hybride
Proteine bezeichnet, mit dem Partner und dem Bereich von TBP, die
in der Nomenklatur des Konstrukts angegeben sind. Alle TBP-hCG-Konstrukte
enthalten das Signalpeptid von menschlichem Wachstumshormon (hGH)
anstelle der nativen p55-Signalsequenz.
Zusätzlich
wurde das hGH-Signalpeptid so platziert, daß es dem Rest Asp20 von TBP
unmittelbar vorausgeht, von dem man annimmt, daß dies damit der erste Rest
in dem reifen, sezernierten Protein wird. Diese Modifikationen sind
nicht essentiell für
das grundlegende Konzept der Verwendung von hCG als Partner des
hybriden Proteins.
-
Die
DNAs, die die hybriden Proteine codieren, wurden unter Verwendung
des PCR-Verfahrens
(43) konstruiert.
-
a. TBP 1 (20-161)-hCG
-
Das
anfängliche
TBP-hCG-Konstrukt wurde so konstruiert, daß es die Ligandenbindungsdomäne aus der
extrazellulären
Region des p55-TNF-Rezeptors (von Asp20 bis einschließlich Rest
Cys161) enthielt, durch einen kurzen Linker fusioniert mit den hCG α- und hCG β-Untereinheiten
(beginnend mit Rest αCys7
bzw. βPro7).
Dieses Konstrukt, im weiteren als TBP1(20-161)-hCG bezeichnet, ist
ein Heterodimer aus zwei modifizierten hCG-Untereinheiten, TBP1(20-161)-hCGα und TBP1(20-161)-hCGβ.
-
Die
Oligodesoxynucleotidprimer, die für das TBP1(20-161)-hCGα verwendet
wurden, waren:
Primer 1(αβ) TTT TTT
CGA GAT GGC TAC AGG TAA GCG CCG (SEQ ID NO:11)
Primer 2 (α) ACC TGG
GGC AGC ACC GGC ACA GGA GAC ACA CTC GTT TTC (SEQ ID NO:12)
Primer
3 (α) TGT
GCC GGT GCT GCC CCA GGT TGC CCA GAA TGC ACG CTA CAG (SEQ ID NO:13)
Primer4
(α) TTT
TGG ATC CTT AAG ATT TGT GAT AAT AAC AAG TAC (SEQ ID NO:14)
-
Diese
und alle anderen Primer, die in den Beispielen beschrieben sind,
wurden mit einem DNA-Synthesegerät
Applied Biosystems Modell 392 (ABI, Foster City, California) unter
Verwendung der Phosphoamidit-Chemie synthetisiert.
-
Da
beide der TBP-hCG-Untereinheitskonstrukte dasselbe 5'-Ende haben (d.h.
das 5q'-Ende des hGH/TBP-Konstrukts)
wurde der Primer 1 (αβ) für beide
TBP-hCG-Untereinheitskonstrukte
verwendet. Die anderen Primer, die für das TBP 1(20-161)-hCGβ-Konstrukt verwendet
wurden, waren:
Primer 2(β)
CCG TGG ACC AGC ACC AGC ACA GGA GAC ACA CTC GTT TTC (SEQ ID NO:15)
TGT GCT GGT GCT GGT CCA CGG TGC CGC
Primer 3(β) CCC ATC
AAT (SEQ ID NO:16)
Primer 4(β)
TTT TGG ATC CTT ATT GTG GGA GGA TCG GGG TG (SEQ ID NO:17)
-
Die
Primer 2 (α)
und 3 (α)
sind umgekehrt komplementär
und decken beide das 3'-Ende der codierenden
Region für
die extrazelluläre
Domäne
von p55 und das 5'-Ende
der hCG-α-Untereinheit
ab. In ähnlicher Weise
sind auch die Primer 2 (β)
und 3 (β)
umgekehrt komplementär
und decken beide das 3'-Ende
der codierenden Region für
die extrazelluläre
Domäne
von p55 und das 5'-Ende
der hCG-β-Untereinheit
ab.
-
Es
wurden für
jedes der beiden TBP-hCG-Untereinheitskonstrukte zwei PCR-Reaktionen durchgeführt. Die
zuerst verwendeten Primer waren 1 (αβ) und 2 (α oder β) und verwendeten als Matrize
ein Plasmid, das die löslichen
p55-Reste 20-180 codierte, denen das hGH-Signalpeptid vorausging
(Plasmid pCMVhGHspcDNA.pA4). Die als zweites verwendeten Primer
waren 3 (α oder β) und 4(α oder β) und verwendeten
als Matrize entweder das Plasmid pSVL-hCGα oder pSVL-hCGβ (44). Die
PCR wurde unter Verwendung von Vent (TM)-Polymerase von New England
Biolabs (Beverly, Massachusetts) gemäß den Empfehlungen des Herstellers
durchgeführt,
wobei für
jede Reaktion 25 Cyclen und die folgenden Bedingungen verwendet
wurden:
100 μg
Matrizen-DNA
1 μg
von jedem Primer
2U Vent (TM)-Polymerase (New England Biolabs)
30
Sekunden Denaturierung bei 99°C
Anlagerung:
30 Sekunden bei 59°C
für die
Primer 1 (αβ) und 2 (α)
30
Sekunden bei 59°C
für die
Primer 3 (α)
und 4 (α)
30
Sekunden bei 57°C
für die
Primer 1 (αβ) und 2 (β)
30
Sekunden bei 63°C
für die
Primer 3 (β)
und 4 (β)
75
Sekunden Verlängerung
bei 75°C.
-
Bei
den PCR-Produkten wurde mittels Elektrophorese in einem 2%-igen
Agarosegel und Färbung
mit Ethidiumbromid bestätigt,
daß sie
von der erwarteten Größe waren.
Die Fragmente wurden dann mittels Durchlauf durch eine Wizard-Säule (Promega)
gemäß den Empfehlungen
des Herstellers der Säule
gereinigt.
-
Die
endgültige
codierende Sequenz für
TBP1(20-161)-hCGα wurde
durch Fusions-PCR
unter Verwendung von Primer 1 (αβ) und Primer
4 (α) und
unter Verwendung des gereinigten Produkts von den p55- und hCG-α-Fragmenten,
die durch die ersten PCR-Reaktionen
erhalten worden waren, als Matrize zusammengebaut. Zuerst wurden
die beiden Matrizen, die wegen der Überlappung zwischen den Primern
2 (α) und 3
(α) denaturiert
und aneinandergelagert werden konnten, ohne Zugabe von irgendeinem
Primer 10 Zyklen PCR unterworfen. Die Bedingungen für diese
Zyklen waren im Wesentlichen dieselben wie die früher verwendeten,
außer
daß die
Aneinanderlagerung bei 67°C
und die Verlängerung
2 Minuten durchgeführt
wurde. Am Ende dieser 10 Zyklen wurden die Primer 1 (αβ) und 4 (α) zugegeben
und es wurden erneut 10 Zyklen durchgeführt. Die Bedingungen für diese
letzte Runde an Reaktionen waren im Wesentlichen dieselben wie die
früher
verwendeten, außer
daß eine
Aneinanderlagerungtemperatur von 59°C verwendet wurde und die Verlängerung
75 Sekunden durchgeführt
wurde.
-
Die
Analyse der Produkte dieser Reaktion mittels Elektrophorese in einem
1%-igen Agarosegel bastätigte,
daß das
erwartete Fragment von etwa 1100 bp erhalten wurde. Die Reaktion
wurde durch eine Wizard-Säule
laufen gelassen, um das Fragment zu reinigen, das dann mit XbaI
und BaMHI verdaut und dann erneut in einem 0,7%-igen Agarosegel
mit niedrigem Schmelzpunkt gereinigt. Das gereinigte Fragment wurde in
das Plasmid pSVL (Pharmacia) subcloniert, das zuerst mit XbaI und
BamHI verdaut und dann in einem 0,8%-igen Agarosegel mit niedrigem Schmelzpunkt
gereinigt worden war. Nach der Ligierung mit T4-Ligase wurde das
Gemisch verwendet, um AG1-E. coli zu transformieren, und dann auf
LB/Ampicillin-Platten für
die Züchtung über Nacht
bei 37°C
ausplattiert. Die Plasmid-DNA von Ampicillin-resistenten Kolonien
wurde durch Verdau mit XhoI und BamHI analysiert, um die Anwesenheit
der Insertion zu bestätigen
(die bei dem Verdau ausgeschnitten wird). Es wurden sechs Clone
gefunden, die Insertionen enthielten, und ein Clon (Clon 7) wurde
für die
weiteren Arbeiten ausgesucht und als pSVLTBPhCGα (der TBP1(20-161)-hCGα enthielt)
bezeichnet. Die Didesoxy-DNA-Sequenzierung (unter Verwendung von
SequenaseTM, U.S.
-
Biochemicals,
Cleveland, Ohio) der Insertion in diesem Vektor bestätigte, daß das Konstrukt
korrekt war und daß keine
unerwünschten
Veränderungen
eingetreten waren.
-
Die
endgültige
codierende Sequenz für
TBP1(20-161)-hCGβ wurde
auf eine Weise zusammengebaut, die ähnlich war zu der für TBP1(20-161)-hCGα beschriebenen,
unter Verwendung der Fusions-PCR und der Primer 1 (αβ) und Primer
4 (β) und
unter Verwendung des gereinigten Produkts von den p55- und hCG-β-Fragmenten,
die durch die ersten PCR-Reaktionen erhalten worden waren, als Matrize.
Das resultierende pSVL-Plasmid, das die Insertion von Interesse
enthielt, wurde als pSVLTBPhCGβ bezeichnet.
-
b. TBP(20-190)-hCG
-
Ein
zweiter Satz von TBP-hCG-Proteinen wurde durch Modifikation der
TBP 1(20-161)-hCG-Konstrukte
hergestellt, um ein Analogon zu produzieren, das TBP enthielt, das
sich von Asp20 bis Thr190 anstelle der Region 20-161 in dem ursprünglichen
Analogon erstreckte. Dies wurde durch Ersatz des Fragments zwischen den
BgIII- und XbaI-Stellen in dem Plamid pSVLTBPhCGα durch ein PCR-Fragment erreicht,
das die Veränderung
enthielt. Das PCR-Fragment wurde unter Verwendung der Fusions-PCR
erzeugt. Die Primer waren:
Primer 1 TTT TAG ATC TCT TCT TGC
ACA GTG GAG (SEQ ID NO:18)
Primer 2 TGT GGT GCC TGA GTC CTC
AGT (SEQ ID NO:19)
Primer 3 ACT GAG GAC TCA GGC ACC ACA GCC
GGT GCT GGC CCA GGT TG (SEQ ID NO: 20)
Primer 4 TTT TTC TAG
AGC AGC AGC AGC AGC CCA TG (SEQ ID NO:21)
-
Die
Primer 1 und 2 wurden verwendet, um die Sequenz zu erzeugen, die
die zusätzlichen
p55-Reste von 161–190
codiert. Die PCR-Reaktion wurde, im Wesentlichen wie früher beschrieben
unter Verwendung von 1 μg
von jedem Primer und pUC-p55 als Matrize durchgeführt. In ähnlicher
Weise wurden die Primer 3 und 4 verwendet, um mittels PCR den Linker
zwischen dem 3'-Ende
der TBP codierenden Region und dem 5'-Ende der die hCG α-Untereinheit codierenden Region unter
Verwendung des Plasmids pSVLTBPhCGα als Matrize herzustellen. Bei
den Produkten von diesen PCR-Reaktionen wurde mittels Polyacrylamid-Gelelektrophorese auf
einem 8%-igen Gel bestimmt, daß sie
die korrekte Größe hatten
(etwa 296 bp bzw. 121 bp) und sie werden dann unter Verwendung einer
Wizard-Säule
gereinigt. Die Konstruktion der Primer 2 und 3 war so, daß sie eine Überlappungsregion
enthielten, so daß die
zwei PCR-Produkte (von den Primern 1 und 2 und von den Primern 3
und 4) für
die Fusions-PCR an die Primer 1 und 4 angelagert werden konnten.
Nach der Fusionsreaktion wurde das erwünschte Produkt von etwa 400
by unter Verwendung eines 1,5%-igen Agarosegels und einer Wizard-Säule bestätigt und
gereinigt. Diese DNA wurde dann mit Bg1II und XbaI verdaut und mit
mit Bg1II/XbaI verdautem pSVLTBPhCGα ligiert. Die Anwesenheit einer
Insertion in den Plasmiden, die von transformiertem AG1-E. coli
isoliert wurden, wurde durch Verdau mit Bg1II und XbaI bestätigt. Das
neue Konstrukt wurde als pSVLTBP(20-190)-hCGα bezeichnet.
-
In ähnlicher
Weise wurde das Plasmid pSVLTBPhCGβ durch Substitution des Bg1II-XcmI-Fragments modifiziert.
Dies wurde jedoch durch Subclonierung eines einzelnen PCR-Produktes anstatt
mit einem Fusions-PCR-Produkt durchgeführt. Die Primer 1 und 2b (siehe
nachstehend) wurde mit pUC-55 als Matrize verwendet.
Primer
2b TTT TCT ACA GCC AGG GTG GCA TTG ATG GGG CGG CAC CGT GGA CCA GCA
CCA GCT GTG GTG CCT GAG TCC TCA GTG (SEQ ID NO:22)
-
Das
resultierende PCR-Produkt (etwa 337 bp) wurde, wie vorstehend beschrieben,
bestätigt
und gereinigt, mit Bg1II und XcmI verdaut und dann mit mit Bg1II/XbaI
verdautem pSVLTBPhCGβ ligiert.
Die Anwesenheit einer Insertion in den Plasmiden, die von transformiertem
AG1-E. coli isoliert wurden, wurde durch Verdau mit Bg1II und XcmI
bestätigt.
Das neue Konstrukt wurde als pSVLTBP(20-190)-hCGβ bezeichnet.
-
Die
neuen Konstrukte wurden anschließend durch DNA-Sequenzierung
bestätigt.
-
Zusätzlich zur
Produktion dieser neuen Plasmide auf Basis von pSVL wurden diese
Konstrukte auch in andere Expressionsvektoren subcloniert, die wahrscheinlich
für eine
stabile Expression in CHO geeigneter sind, insbesondere der Vektor
Da, der zuvor als Plasmid CLH3AXSV2DHFR (45) beschrieben wurde.
Dies wurde durch Umwandlung einer BamHI-Stelle, die die Insertionen
in den Vektoren auf Basis von pSVL flankierte, in eine XhoI-Stelle
erreicht, gefolgt von dem Ausschneiden der Insertion mit XhoI und
Clonierung in Da, das mit XhoI verdaut worden war.
-
2. Transiente und stabile
Expression der hybriden Proteine
-
Die
Transfektion von COS-7-Zellen (ATCC CRL 1651, Ref. 46) für die transiente
Expression der hybriden TBP-hCG-Proteine wurde unter Verwendung
der Elektroporation durchgeführt
(47). Exponentiell wachsende COS-7-Zellen wurden mittels Trypsinisierung
entfernt, durch sanftes Zentrifugieren (4 Minuten mit 800 U/Min.)
gesammelt, mit kalter, phosphatgepufferter Salzlösung (PBS), pH-Wert 7,3–7,4, gewaschen
und dann erneut zu einem Pellet zentrifugiert. Die Zellen wurden
mit einer Konzentration von 5 × 106 Zellen pro 400 μl kaltem PBS resuspendiert und
mit 10 μg
Plasmid-DNA in einer vorgekühlten
Elektroporationsküvette
mit 2 mm Weite gemischt. Für
die Cotransfektion wurden 5 μg
von jedem Plasmid verwendet. Die Küvetten und Zellen wurden weitere
10 Minuten auf Eis gekühlt
und dann unter Verwendung des Instruments BTX Modell 600 und den
Bedingungen von 125 V, 950 μF
und R = 8 der Elektroporation unterworfen. Danach wurden die Zellen zum
Kühlen
10 Minuten auf Eis gestellt, bei Raumtemperatur in konische Röhrchen von
15 ml übertragen,
die 9,5 ml vollständiges
Medium (Dulbecco modifizierts Eagle-Medium (DMEM), ergänzt mit
10 % fötalem
Rinderserum (FBS) und 1 % L-Glutamin) enthielten, und 5 Minuten
bei Raumtemperatur belassen. Nach vorsichtigem Mischen in den Röhrchen von
15 ml wurde der gesamte Inhalt auf zwei P100-Platten ausgesät und bei
37°C, 5
% CO2 in einen Inkubator platziert. Nach
18 Stunden wurde das Medium gewechselt und in einigen Fällen enthielt
das neue Medium nur 1 % oder 0 % FBS. Nach weiteren 72 Stunden wurde
das konditionierte Medium geerntet, zum Entfernen der Zellen zentrifugiert
und dann bei – 70°C gefroren
aufbewahrt.
-
Die
Transfektion von CHO-DLTKX (CHO)-Zellen für die transiente oder stabile
Expression wurde unter Verwendung der Calciumphosphatfällung von
DNA durchgeführt.
24 Stunden vor der Transfektion wurden exponentiell wachsende CHO-Zellen
auf Kulturplatten von 100 mm mit einer Dichte von 7,5 × 105 Zellen pro Platte ausplattiert. Am Tag
der Transfektion wurden 10 μg
Plasmid-DNA in 0,5 ml Transfektionspuffer (vgl. nachstehend) gebracht,
31 μl 2
M CaCl2 wurden zugegeben, die DNA-CaCl2-Lösung
wurde mit einem Vortex-Mischer gemischt und 45 Minuten bei Raumtemperatur
stehen gelassen. Danach wurde das Medium von den Platten abgesaugt,
die DNA wurde unter Verwendung einer sterilen Plastikpipette zu
den Zellen zugegeben und die Zellen wurden 20 Minuten bei Raumtemperatur
gelassen. Am Ende dieses Zeitraums wurden 5 ml komplettes α(+)MEM, das
10 % FBS enthielt, zu den Platten zugegeben, die 4–6 Stunden
bei 37°C
inkubiert wurden. Das Medium wurde dann von den Platten abgesaugt
und die Zellen wurden einem Glycerinschock ausgesetzt, indem sie
3,5 Minuten bei 37°C
mit einer Lösung
von 15 % Glycerin in Transfektionspuffer inkubiert wurden. Nach
dem Entfernen der Glycerinlösung
wurden die Zellen zweimal mit PBS gewaschen, noch einmal mit 10
ml komplettem α(+)MEM,
10 % FBS gefüttert
und bei 37°C
in den Inkubator zurückgebracht.
Für die stabilen
Transfektionen wurden die Zellen nach 48 Stunden 1:10 aufgeteilt
und mit Selektionsmedium gefüttert (komplettes α-minus MEM
(ohne Nucleoside), 10 % dialysiertes FBS und 0,02 μM Methotrexat).
Nicht transfizierte (nicht resistente) Zellen wurden typischerweise
in 3–4
Wochen eliminiert, übrig
blieben Populationen von transfizierten, Methotrexat-resistenten
Zellen.
-
3. Quantifizierung der
Expression
-
Die
Sekretion der hybriden Proteine durch die transfizierten Zellen
wurde unter Verwendung eines kommerziellen Testkits für lösliches
p55 (R&D Systems;
Minneapolis, Minnesota) gemäß den Anweisungen des
Herstellers festgestellt. Dieser Test stellt auch eine Abschätzung der
Niveaus an hybridem Protein in konditionierten und bearbeiteten
Medien bereit, was als Basis für
die Selektion der Dosen diente, die bei dem Biotets verwendet werden
sollten.
-
4. Feststellung der Bildung
von Heterodimer
-
Um
die Fähigkeit
der TBP-hCG-Untereinheitfusionen zur Kombination und Heterodimerbildung
festzustellen, wurde ein Sandwich-Immuntest unter Verwendung von
Antikörper
gegen die hCG-Untereinheiten durchgeführt. Bei diesem Test wird eine
Mikrotiterplatte mit einem monoclonalen Antikörper gegen die hCG β-Untereinheit
beschichtet und zum Festhalten des Analyten verwendet. Der primäre Nachweisantikörper ist ein
polyclonaler der Ziege, der gegen die menschliche TSH α-Untereinheit
(#082422G – Biodesign
International; Kennenbunkport, Maine) erzeugt wurde, der wiederum
unter Verwendung eines mit Meerrettichperoxidase konjugiertem polyclonalem
Kaninchen-anti-Ziege-Antikörpers (Cappel;
Durham, North Carolina) nachgewiesen wurde.
-
Es
wurden mehrere verschiedene anti-hCG β-Untereinheit-Antikörper bei
dieser Arbeit verwendet, von denen alle keine nachweisbare Kreuzreaktivität mit der
freien α-Untereinheit zeigten.
Einer dieser Antikörper (3/6)
wird bei dem kommerziell verfügbaren
MAIAclon hCG-Testkit (Biodata; Rom, Italien) verwendet.
-
Mikrotiterplatten
mit hoher Proteinbindung (Costar #3590) wurden durch Inkubation
(2 Stunden bei 37°C)
mit 100 μl/Mulde
einer Lösung
von 5 μg/ml
Antikörper
in Beschichtungspuffer (PBS, pH-Wert 7,4, 0,1 mM Ca++,
0,1 mM Mg++) mit dem Einfangantikörper beschichtet.
Nach einmal Waschen mit Waschlösung
(PBS, pH-Wert 7,4 + 0,1 % Tween 20) wird die Platte durch vollständiges Füllen der
Mulden (≈400 μl/Mulde)
mit Blockierungslösung
(3 % Rinderserumalbumin (BSA; Fraktion V – A4503 Sigma) in PBS, pH-Wert
7,4) und eine Stunde Inkubation bei 37°C oder über Nacht bei 4°C blockiert.
Die Platte wird dann zweimal mit Waschlösung gewaschen und die Referenz-
und Experimentproben, mit Verdünnungsmittel
(5 mg/ml BSA in PBS, pH-Wert 7,4) so verdünnt, daß sie ein Volumen von 100 μl ergeben,
werden zugegeben. Nach zwei Stunden Inkubation der Proben und der
Platte bei 37°C
wird die Platte erneut zweimal mit Waschlösung gewaschen. Der primäre Nachweisantikörper, 1:5000
mit Verdünnungsmittel
verdünnt,
wird zugegeben (100 μl/Mulde)
und eine Stunde bei 37°C
inkubiert. Der sekundäre
Nachweisantikörper
(mit HRP konjugiertes Kaninchen-anti-Ziege-Ig), 1:5000 mit Verdünnungsmittel
verdünnt,
wird zugegeben (100 μl/Mulde)
und nach einer Stunde Inkubation bei 37°C wird die Platte dreimal mit
Waschlösung
gewaschen. 100 μl
an TMB-Substratlösung (Kirkegaard
and Perry Laboratories) werden zugegeben, die Platte wird 20 Minuten
im Dunkeln bei Raumtemperatur inkubiert und dann wird die enzymatische
Reaktion durch Zugabe von 50 μl/Mulde
0,3 M H2SO4 gestoppt.
Die Platte wird dann unter Verwendung eines Mikrotiterplattenlesegeräts analysiert,
das auf eine Wellenlänge
von 450 nm eingestellt ist.
-
5. Partielle
Reinigung
-
Um
die Aktivitäten
dieser hybriden Proteine besser zu quantifizieren, wurden die hybriden TBP-hCG-Proteine
mit der Immunaffinitäts-Chromatographie
partiell gereinigt. Der verwendete Antikörper war ein monoclonaler,
der kommerziell bei R&D
Systems (MAB #225) verfügbar
war. Die Säule
war eine mit CNBr aktivierte Sepharose, die gemäß den Vorschriften des Herstellers
(Pharmacia) mit dem Antikörper
beladen war.
-
Konditioniertes
Medium wurde von konfluenten T-175-Flaschen von jeder Linie gesammelt,
wobei täglich
50 ml SFMII-Medien (GIBCO) geerntet wurden, mit 5 Ernten für jede Linie.
Die Sammlungen wurden der Zentrifugation (1000 U/Min.) unterworfen,
um Zellbruchstücke
zu entfernen. Das Material wurde dann unter Verwendung des kommerziellen
Immuntests auf seinen TBP-Gehalt getestet und konzentriert (Centricon-Einheiten von Amicon;
Beverly, Massachusetts), so daß die
scheinbare TBP-Konzentration etwa 50 ng/ml war.
-
Zehn
ml an konzentriertem TBP-hCG (Probe #18873) wurden durch Zugabe
von NaCl und Einstellen der Lösung
auf eine Leitfähigkeit
von ungefähr
85 mS/cm auf etwa 1 M NaCl gebracht. Diese wurde durch eine anti-TBP-Immunaffinitätssäule von
0,5 ml gegeben. Der Durchfluß wurde
gesammelt und ein zweites Mal durch die Säule laufen gelassen. Danach
wurde die Säule
mit 1 M NaCl in PBS gewaschen. Das gebundene TBP(20-161)-hCG wurde
nach der Elution mit 50 mM Zitronensäure (pH-Wert 2,5) gesammelt.
Das Eluat (etwa 7 ml) wurde durch Filtration unter Verwendung von
Amicon Centricon 10's
gemäß den Vorschriften
des Herstellers (Amicon) auf ein Volumen von etwa 200 μl konzentriert.
Es wurden etwa 800 μl
PBS zugegeben, um das Probenvolumen auf 1 ml zu bringen, was bis
zum Biotest bei 4°C
aufbewahrt wurde.
-
6. Bewertung der anti-TNF-Aktivität
-
Es
wurden zahlreiche, durch TNF-induzierte in vitro-Cytotoxizitätstests
für die
Bewertung von Analoga von löslichen
TNF-Rezeptoren beschrieben. Wir verwendeten einen Test, der eine
menschliche Brustkrebszelllinie verwendete, B7-20-Zellen (ATCC HTB
19). Die Verwendung dieser Zellen als Basis für einen TNF-Biotest wurde zuvor
beschrieben (48). Diese Zellen wurden bei 37°C in RPMI 1640-Medium gezüchtet, das
mit 10 %h hitzeinaktiviertem FBS ergänzt war. Die Zellen wurden
bis maximal 80–90
% Konfluenz gezüchtet,
was alle 3–4
Tage eine Aufteilung mit einer Saatdichte von etwa 3 × 106 Zellen pro T175cm2-Kolben
zur Folge hatte.
-
Der
BT-20-Test verwendet den Einschluß eines Zellfarbstoffs, Kristallviolett,
als Nachweisverfahren zur Bewertung des Überlebens von Zellen nach der
Behandlung mit TNF. Tote Zellen sind nicht in der Lage, den Farbstoff
aufzunehmen und zu behalten.
-
Kurz
gesagt ist das Protokoll, das für
den Test der anti-TNF-Aktivität
verwendet wurde, wie folgt. Rekombinanter menschlicher TNFα (R&D-Systems) und
die experimentellen Proben werden zu Bestandteilen von Medium (RPMI
1640 mit 5% hitzeinaktiviertem FBS) gemacht und zu den Mulden einer
Kulturplatte mit 96 Mulden zugegeben. Die Zellen werden dann mit
einer Dichte von 1 × 105 Zellen/Mulde in diese Mulden ausplattiert.
Die Menge an zugegebenem TNFα wurde
zuvor mit Titrationsuntersuchungen bestimmt und stellt eine Menge
dar, bei der etwa 50 % der Zellen abgetötet werden.
-
Nach
der Zugabe der Proben wurden die Zellen 48 Stunden bei 39°C gezüchtet, wonach
der Anteil der lebenden Zellen unter Verwendung der Kristallviolettfärbung und
eines Mikrotiterplatterilesegeräts
(570 nm) bestimmt wurde
-
ERGEBNISSE
-
1. Konstrukte in der Untersuchung
-
Der
Aufbau der untersuchten hybriden Proteine ist nachstehend kurz zusammengefaßt; zwei
Kontrollproteine, ein monomeres lösliches p55 (r-hTBP-1) und
ein dimeres TBP-Immunglobulinfusionsprotein (TBP-IgG3)
(hergestellt wie im Wesentlichen in (10) beschrieben) wurden zu
Vergleichszwecken untersucht.
-
-
Die
Sequenzen der DNAs, die TBP(20-190)-hCG und TBP(20-161)-hCG codieren,
werden in den 1 bzw. 2 bereitgestellt.
-
2. Sekretion
der TBP-hCG-Proteine
-
Bei
allen getesteten Konstrukten wurde gefunden, daß sie von transfizierten Säugerzellen
produziert und in das Kulturmedium sezerniert wurden. Die Daten,
die das zeigen, sind in den Tabellen 1 und 2 gezeigt.
-
3. TBP-hCG(α/β)-Fusionsproteine
setzen sich zu Heterodimeren zusammen
-
Die
Kombination von TBP-hCGα und
TBP-hCGβ wurde
unter Verwendung des Sandwich-Tests für das hCG-Heterodimer bestätigt. Nur
die kombinierte Transfektion der α- und β-Untereinheitsfusionen
resultierte im Nachweis von Heterodimer (Tabelle 3).
-
4. Hybride Proteine TBP-hCG
zeigen eine erhöhte
Aktivität
gegenüber
dem TBP-Monomer
-
Es
wurde gefiunden, daß hybride
Proteine, die entweder in COS-7- oder CHO-Zellen produziert wurden,
potente Inhibitoren von TNFα in
dem BT-20-Biotest sind. Einige der getesteten Proben sind in Tabelle
4 zusammengestellt.
-
Für die 1 × Medium-Proben
wurden die negativen Kontrollen (konditionierte Medien von Scheintransfektionen)
eingeschlossen.
-
Wie
in den 3–5 (Punkte
auf der y-Achse) gezeigt, resultiert die Zugabe von TNF (2,5 ng/ml) in
einer eindeutigen Reduktion der Zahl lebenden Zellen (bestimmt durch
die OD 570). In jedem Fall haben die aktiven Proben als maximale
Schutzwirkung die Wiederherstellung der Lebensfähigkeit der Zellen zu dem Niveau,
das bei Abwesenheit von zugegebenem TNF zu sehen war (d.h. die Kontrolle
mit der Bezeichnung „Zellen
allein").
-
Die
positiven Kontrollen r-hTBP-1 und TBP-IgG3 sind beide schützend und
zeigen eine klare Dosisabhängigkeit
und ED50-Werte von etwa 100 ng/ml für r-hTBP-1 (3–5)
bzw. etwa 1,5 ng/ml für TBP-IgG3
(3).
-
Die
TBP-hCG-Konstrukte von dem 1 × Medium
(CHO oder COS) oder von der Immunreinigung zeigen einen dosisabhängigen Schutz
mit einer ungefähren
ED50, die von 2–11
ng/ml reicht (3-5).
-
Die
Ergebnisse von den in vitro-Biotests sind in der Tabelle 5 dargestellt.
Die Daten zeigen, daß die hybriden
Proteine die Cytotoxizität
von TNF inhibieren und daß sie
wesentlich potenter sind als das TBP-Monomer. Die negativen Kontrollen
zeigen keine Schutzwirkung.
-
Zusätzlich zu
der Möglichkeit,
daß die
Dimerisierung von TBP die Wirksamkeit erhöht, ist es auch möglich, daß die Aktivität der hybriden
Proteine nicht in Bezug zur Dimer-Wechselwirkung mit TBP steht, sondern eher
zur sterischen Inhibierung wegen des Partners in dem Hybrid, der
mit der Bindung von löslichem TBP/TNF
an TNF-Rezeptoren an der Zelloberfläche interferiert.
-
Die
Bezugnahme auf bekannte Verfahrensschritte, herkömmliche Verfahrensschritte,
bekannte Verfahren oder herkömmliche
Verfahren ist in keinster Weise ein Eingeständnis, daß irgendein Aspekt, irgendeine Beschreibung
oder Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung im Stand der Technik offenbart, gelehrt
oder nahegelegt wird.
-
Die
vorstehende Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen wird so vollständig die
allgemeine Natur der Erfindung offenbaren, daß andere durch Anwendung des
Wissens des Stands der Technik (einschließlich des Inhalts der hier
zitierten Referenzen) solche spezifischen Ausführungsformen einfach modifizieren
und/oder an verschiedene Anwendungen anpassen können, ohne unangemessene Versuche,
ohne das allgemeine Konzept der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Daher wird beabsichtigt, daß solche
Adaptionen und Modifikationen innerhalb der Bedeutung oder des Bereichs
von Äquivalenten
der offenbarten Ausführungsformen
liegen und auf den hier offenbarten Lehren und Anweisungen beruhen.
Es ist so zu verstehen, daß die
Ausdrucksweise oder Terminologie hier zum Zwecke der Beschreibung
und nicht der Einschränkung ist,
so daß die
Terminologie oder Ausdrucksweise der vorliegenden Beschreibung durch
einen Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet angesichts der hier
präsentierten
Lehren und Anweisungen in Kombination mit dem Wissen des Durchschnittsfachmanns
auf dem Fachgebiet interpretiert werden sollte.
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SEQUENZPROTOKOLL
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