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Die
vorliegende Erfindung betrifft 2,4-Diaminopyrimidinderivate; sie betrifft
weiterhin ein Verfahren zu deren Herstellung, diese Verbindungen
enthaltende Zusammensetzungen sowie deren Verwendung als Medizin.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung zeigen einen spezifischen
Dopamin-D4-Rezeptorantagonismus und könnten sich
insbesondere als Antipsychotika, vor allem zur Behandlung und/oder
Prävention
von psychotischen Erkrankungen wie Schizophrenie, eignen. Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung Verbindungen der Formel (I),
die ein radioaktives Isotop enthalten, ein Verfahren zur Markierung
von Dopamin-D4-Rezeptorstellen und ein Verfahren
zur bildlichen Darstellung eines Organs.
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Es
wird allgemein anerkannt, daß Dopaminrezeptoren
bei vielen biochemischen Vorgängen
im Tierkörper
eine wichtige Rolle spielen. So trägt eine geänderte Funktion dieser Rezeptoren
nicht nur zum Entstehen von Psychosen bei, sondern führt auch
zu Angstzuständen,
Erbrechen, Störungen
motorischer Funktionen, Sucht, Schlafstörungen, Ernährungsstörungen, Lernschwierigkeiten,
Gedächtnisstörungen,
sexuellen Verhaltensstörungen,
einer gestörten
Steuerung von immunologischen Reaktionen und Blutdruckstörungen. Da
Dopaminrezeptoren eine große
Zahl pharmakologischer Ereignisse steuern, von denen einige bislang
noch unbekannt sind, besteht die Möglichkeit, daß Verbindungen,
die eine spezifische Bindungsaffinität für den D4-Rezeptor
zeigen, in Menschen ein weites Spektrum therapeutischer Wirkungen
haben können.
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In
der am 1. August 1990 veröffentlichten
EP-A-0.379.806 werden N-[2-[(4-Piperidinyl)amino]-4-pyrimidinyl]benzamide
und allgemein 2-[(4-Piperidinyl)amino]-4-mono- oder -di(alkyl)amino)pyrimidinderivate
beschrieben, die alle therapeutisches Potential bei neurologischen
Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems von Tieren
haben. Weiterhin werden in der am 2. September 1993 veröffentlichten
WO 93/17017 allgemein N-[1-(2,3-Dihydro-(1,4-benzodioxin-
oder -benzofuranyl)-2-ylalkyl)-4-piperidinyl]-2,4-diaminopyrimidinderivate
mit 5-HT1-ähnlicher
antagonistischer Wirkung offenbart. Weiterhin werden in der WO 96/10018,
veröffentlicht
am 4. April 1996, bestimmte Aminomethylphenylimidazolderivate mit
Wirkung an Subtypen des Dopaminrezeptors offenbart. Die darin offenbarten
Verbindungen unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur fundamental
von den Verbindungen der vorliegenden Erfindung.
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Die
2,4-Diaminopyrimidinderivate der vorliegenden Erfindung zeigen überraschenderweise
ein hohes Ausmaß an
Bindungsaffinität
zum Dopamin-D4-Rezeptor. Außerdem haben
die vorliegenden Verbindungen eine gegenüber anderen Dopaminrezeptoren
im menschlichen Körper
selektive Affinität
für den
Dopamin-D4-Rezeptor. Die in Rede stehenden
Verbindungen zeigen auch eine variable Affinität für andere Rezeptoren wie beispielsweise
die σ-Bindungsstelle.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verbindungen der Formel
deren N-Oxidformen, pharmazeutisch
unbedenkliche Säureadditionssalze
und stereochemisch isomere Formen, wobei
- Alk für C1–6-Alkandiyl
oder C3–6-Alkendiyl
steht;
- R1 für
Wasserstoff oder C1–4-Alkyl steht;
- R2 und R3 jeweils
unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, C16-Alkyl oder C3–7-Cycloalkyl
stehen; oder
- R2 und R3 zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Pyrrolidin-,
einen Piperidin- oder
einen Perhydroazepinring bilden können;
- R4 für
Wasserstoff oder Halogen steht;
- Q für
Aryl, Aryloxy, Di(aryl)methyl oder Heteroaryl steht;
- Aryl für
Naphthyl oder Phenyl steht, wobei Naphthyl und Phenyl gegebenenfalls
durch einen, zwei oder drei Substituenten ausgewählt aus Halogen, Hydroxy, C1–4-Alkyl, C1–4-Alkyloxy,
C1–4-Alkylcarbonyl,
Halogen-C1–4-alkyl,
Nitro, Amino, Cyano und Phenyl substituiert sein können; und
- Heteroaryl für
Chinolinyl, Isochinolinyl, Pyridinyl, Thienyl, Indolyl, 2,3-Dihydro-1,4-benzodioxinyl,
2,3-Dihydrobenzofuranyl oder Benzodioxolanyl steht; wobei die Heteroarylreste
gegebenenfalls durch einen, zwei oder drei Substituenten ausgewählt aus
Halogen, Hydroxy, C1–4-Alkyl, C1–4-Alkyloxy, C1–4-Alkylcarbonyl,
Halogen-C1–4-alkyl
und Phenyl substituiert sein können.
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Wie
in den vorstehenden Definitionen und im folgenden verwendet steht
Halogen allgemein für
Fluor, Chlor, Brom und Iod; C1–4-Alkyl definiert geradkettige
und verzweigte gesättigte
Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, 1-Methylethyl, 2-Methylpropyl, 2,2-Dimethylethyl und
dergleichen; C1–6-Alkyl schließt C1–4-Alkyl und die höheren Homologen
davon mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Pentyl,
2-Methylbutyl, Hexyl,
2-Methylpentyl und dergleichen ein; C1–6-Alkandiyl
definiert bivalente geradkettige und verzweigte gesättigte Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise 1,1-Methandiyl,
1,2-Ethandiyl, 1,3-Propandiyl, 1,4-Butandiyl, 1,5-Pentandiyl, 1,6-Hexandiyl,
1,2-Propandiyl, 2,3-Butandiyl
und dergleichen; C3–6-Alkendiyl definiert
bivalente geradkettige und verzweigte Kohlenwasserstoffreste mit
einer Doppelbindung und 3 bis 6 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise
2-Propen- 1,3-diyl,
3-Buten-1,4-diyl, 2-Buten-1,4-diyl, 2-Penten-1,5-diyl, 3-Penten-1,5-diyl, 3-Methyl-2-buten-1,4-diyl,
3-Hexen-1,6-diyl und dergleichen; und der Kohlenstoff des C3–6-Alkendiyls,
der an das Stickstoffatom des Piperidinrings gebunden ist, ist vorzugsweise
gesättigt;
Halogen-C1–4-alkyl
ist definiert als polyhalogensubstituiertes C1–4-Alkyl,
insbesondere mit 1 bis 6 Halogenatomen substituiertes C1–4-Alkyl,
ganz besonders Difluor- oder Trifluormethyl.
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Die
durch Q wiedergegebene Heteroarylgruppe kann gegebenenfalls über ein
beliebiges Ringkohlenstoff- oder
-heteroatom an den Rest des Moleküls der Formel (I) gebunden
sein. Handelt es sich bei der Heteroarylgruppe also beispielsweise
um Benzodioxolanyl, so kann dies 2-Benzodioxolanyl, 4-Benzodioxolanyl, 5-Benzodioxolanyl,
6-Benzodioxolanyl und 7-Benzodioxolanyl sein; handelt es sich um
Chinolinyl, so kann dies 2-Chinolinyl, 3-Chinolinyl, 4-Chinolinyl,
5-Chinolinyl, 6-Chinolinyl, 7-Chinolinyl und 8-Chinolinyl sein;
handelt es sich um 2,3-Dihydrobenzofuranyl, so kann dies 2,3-Dihydrobenzofuran-2-yl,
2,3-Dihydrobenzofuran-3-yl,
2,3-Dihydrobenzofuran-4-yl, 2,3-Dihydrobenzofuran-5-yl, 2,3-Dihydrobenzofuran-6-yl
und 2,3-Dihydrobenzofuran-7-yl
sein.
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Zu
den oben erwähnten
pharmazeutisch unbedenklichen Säureadditionssalzen
zählen
die therapeutisch wirksamen, nicht-toxischen Säureadditionssalzformen, die
von den Verbindungen der Formel (I) gebildet werden können. Die
Salze lassen sich erhalten, indem man die Basenform der Verbindungen
der Formel (I) mit entsprechenden Säuren wie anorganischen Säuren, beispielsweise
Halogenwasserstoffsäuren,
z.B. Salzsäure
oder Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure
und ähnlichen
Säuren,
oder organischen Säuren
wie beispielsweise Essigsäure,
Hydroxyessigsäure,
Propionsäure,
Milchsäure,
Brenztraubensäure,
Oxalsäure,
Malonsäure,
Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Cyclaminsäure, Salicylsäure, p-Aminosalicylsäure, Pamoasäure und ähnlichen
Säuren
behandelt.
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Der
Ausdruck Additionssalz schließt,
wie er oben verwendet wird, auch die Solvate ein, die von den Verbindungen
der Formel (I) und deren Salzen gebildet werden können. Solche
Solvate sind beispielsweise Hydrate, Alkoholate und dergleichen.
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Zu
den N-Oxidformen der Verbindungen der Formel (I) zählen die
Verbindungen der Formel (I), in denen eines oder mehrere Stickstoffatome
zu den sogenannten N-Oxiden
oxidiert sind.
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Der
Ausdruck „stereochemisch
isomere Formen" definiert,
wie er hier und im folgenden verwendet wird, alle möglichen
isomeren Formen, in denen die Verbindungen der Formel (I) vorkommen
können.
Wenn nicht anders erwähnt
oder angegeben wird mit dem chemischen Namen von Verbindungen die
Mischung, insbesondere die racemische Mischung, aller möglichen
stereochemisch isomeren Formen bezeichnet, wobei die Mischungen
alle Diastereomere und Enantiomere der zugrundeliegenden Molekülstruktur
enthalten. Die Formel (I) schließt natürlich stereochemisch isomere
Formen der Verbindungen der Formel (I) und Mischungen solcher Formen
ein.
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R1 steht vorzugsweise für C1–4-Alkyl.
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R2 steht vorzugsweise für C1–6-Alkyl
oder C3–7-Cycloalkyl
und R3 für
Wasserstoff oder C1–6-Alkyl, oder R2 und R3 bilden zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Pyrrolidinring.
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Alk
steht vorzugsweise für
geradkettiges C1–6-Alkandiyl oder geradkettiges
C3–6-Alkendiyl;
Alk steht insbesondere für
Methylen, 1,3-Propandiyl oder 1,4-Butandiyl. Aryl steht geeigneterweise
für 2-Naphthyl,
3-Naphthyl, Phenyl oder mono- oder disubstituiertes Phenyl. Heteroaryl
steht geeigneterweise für
gegebenenfalls substituiertes 2-Chinolinyl,
3-Pyridyl, 4-Pyridyl, 2-Thienyl, 3-Indolyl, 2,3-Dihydro-1,4-benzodioxin-2-yl,
2,3-Dihydrobenzofuran-5-yl
oder 5-Benzodioxolanyl.
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Eine
erste Gruppe besonderer Verbindungen sind die Verbindungen der Formel
(I), in denen Alk für geradkettiges
C1–6-Alkandiyl
steht und Q für
gegebenenfalls substituiertes Phenyl, 2-Naphthyl, 2-Chinolinyl, 2,3-Dihydrobenzofuran-5-yl
oder 5-Benzodioxolanyl
steht.
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Eine
zweite Gruppe besonderer Verbindungen sind die Verbindungen der
Formel (I), in denen R1 für C1–4-Alkyl
steht; R2 für C1–6-Alkyl
oder C3–7-Cycloalkyl
steht und R3 für Wasserstoff oder C1–6-Alkyl
steht; oder R2 und R3 zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Pyrrolidinring
bilden.
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Interessante
Verbindungen sind die Verbindungen der Formel (I), in denen R4 für
Wasserstoff steht.
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Bevorzugte
Verbindungen sind die besonderen Verbindungen, in denen R1 für
Methyl steht, R2 für Methyl, Ethyl, Propyl oder
Cyclopropyl steht und R3 für Wasserstoff,
Methyl oder Ethyl steht; oder R2 und R3 bilden zusammen mit dem Stickstoffatom,
an das sie gebunden sind, einen Pyrrolidinring; Alk für Methylen
steht und Q für
gegebenenfalls substituiertes Phenyl, 2-Naphthyl, 2-Chinolinyl,
2,3-Dihydrobenzofuran-5-yl oder 5-Benzodioxolanyl steht.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen sind die bevorzugten Verbindungen, in denen
R2 für
Methyl, Ethyl oder Cyclopropyl steht und R3 für Wasserstoff
oder Methyl steht; oder R2 und R3 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das
sie gebunden sind, einen Pyrrolidinring bilden.
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Am
meisten bevorzugte Verbindungen sind
- N4-Cyclopropyl-N2-methyl-N2-[1-(phenylmethyl)-4-piperidinyl]-2,4-pyrimidindiamin;
- N2-[1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-4-piperidinyl]-N4-ethyl-N2-methyl-2,4-pyrimidindiamin;
- N2-[1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-4-piperidinyl]-N4-cyclopropyl-N2-methyl-2,4-pyrimidindiamin;
- N2-[1-[(4-Chlorphenyl)methyl]-4-piperidinyl]-N2,N4,N4-trimethyl-2,4-pyrimidindiamin;
- N2-[1-[(3-Fluorphenyl)methyl]-4-piperidinyl]-N2,N4,N4-trimethyl-2,4-pyrimidindiamin;
- N2,N4,N4-Trimethyl-N2-[1-[[4-(trifluormethyl)phenyl]methyl]-4-piperidinyl]-2,4-pyrimidindiamin;
- N2,N4,N4-Trimethyl-N2-[1-[(4-methylphenyl)methyl]-4-piperidinyl]-2,4-pyrimidindiamin;
- N2,N4,N4-Trimethyl-N2-[1-[(3-methylphenyl)methyl]-4-piperidinyl]-2,4-pyrimidindiamin;
und deren stereochemisch isomere Formen und pharmazeutisch unbedenkliche
Säureadditionssalze.
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Verbindungen
der Formel (I) lassen sich im allgemeinen darstellen, indem man
ein Zwischenprodukt der Formel (III) mit einem Zwischenprodukt der
Formel (II), in welchem W für
eine geeignete reaktive Abgangsgruppe wie beispielsweise ein Halogen
steht, N-alkyliert. Die Umsetzung kann in einem reaktionsinerten
Lösungsmittel
wie beispielsweise Methylisobutylketon, N,N-Dimethylacetamid oder
N,N-Dimethylformamid, in Gegenwart einer geeigneten Base wie beispielsweise
Natriumcarbonat oder Triethylamin, und gegebenenfalls in Gegenwart
von Kaliumiodid durchgeführt
werden. Die Reaktiongeschwindigkeit kann gegebenenfalls durch Rühren erhöht werden.
Die Umsetzung läßt sich
zweckmäßigerweise
bei einer Temperatur im Bereich zwischen Raumtemperatur und Rückflußtemperatur
durchführen.
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Durch
die Formel (I–a)
wiedergegebene Verbindungen der Formel (I), in denen Alk über ein
Kohlenstoffatom, das wenigstens ein Wasserstoffatom trägt, an den
Stickstoff des Piperidinrings gebunden ist, wobei Alk durch Alk'H wiedergegeben wird,
lassen sich darstellen, indem man ein Zwischenprodukt der Formel
(III) mit einem Aldehyd oder Keton der Formel Q-Alk'=O (IV) reduktiv
N-alkyliert, wobei
sich Q-Alk'=O von
Q-Alk'H2 ableitet,
indem man die beiden geminalen Wasserstoffatome durch eine Oxogruppe
ersetzt.
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Die
reduktive N-Alkylierung kann in einem reaktionsinerten Lösungsmittel
wie beispielsweise Dichlormethan, Ethanol, Toluol oder einer Mischung
davon und in Gegenwart eines Reduktionsmittels wie beispielsweise
eines Borhydrids, z.B. Natriumborhydrid, Natriumcyanoborhydrid oder
Triacetoxyborhydrid erfolgen. Es kann auch zweckmäßig sein,
Wasserstoff als Reduktionsmittel in Kombination mit einem geeigneten
Katalysator wie beispielsweise Palladium-auf-Aktivkohle oder Platin-auf-Aktivkohle
einzusetzen. Verwendet man als Reduktionsmittel Wasserstoff, so
kann es vorteilhaft sein, der Reaktionsmischung ein Dehydratisierungsmittel wie
beispielsweise Aluminium-tert.-butanolat zuzusetzen. Um die unerwünschte weitere
Hydrierung bestimmter funktioneller Gruppen in den Reaktionspartnern
und den Reaktionsprodukten zu verhindern, kann es darüber hinaus vorteilhaft
sein, die Reaktionsmischung mit einem geeigneten Katalysatorgift,
z.B. Thiophen oder Chinolin-Schwefel,
zu versetzen. Zur Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit kann die
Temperatur im Bereich zwischen Raumtemperatur und der Rückflußtemperatur
der Reaktionsmischung erhöht
werden, und man kann gegebenenfalls den Wasserstoffgasdruck anheben.
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Weiterhin
können
Verbindungen der Formel (I) dargestellt werden, indem man ein Zwischenprodukt der
Formel (V) mit einem Zwischenprodukt der Formel (VI), in dem W1 für
eine geeignete Abgangsgruppe wie beispielsweise Halogen steht, nach
im Stand der Technik bekannten N-Alkylierungsvorschriften umsetzt.
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Es
ist auch möglich,
die Verbindungen der Formel (I) nach im Stand der Technik bekannten
Transformationsreaktionen in andere Verbindungen der Formel (I)
umzuwandeln. So kann man beispielsweise durch die Formel (I-b-1)
wiedergegebene Verbindungen der Formel (I), in denen R4 für Wasserstoff
steht, in durch die Formel (I-b-2) wiedergegebene Verbindungen der
Formel (I), in denen R4 für ein Halogenatom
steht, umwandeln. So läßt sich
beispielsweise ein Iodatom in die 5-Stellung des Pyrimidinrings einer Verbindung
der Formel (I-b-1) einführen,
indem man die Verbindung mit einer Mischung von Benzyltrimethylammoniumchlorid
und Iodchlorid oder einem funktionellen Analogon davon umsetzt.
Alternativ dazu läßt sich
ein Iodatom in die 5-Stellung des Pyrimidinrings einer Verbindung
der Formel (I-b-1) einführen,
indem man die Verbindung mit einer Mischung von Peroxid und I2 umsetzt.
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Es
ist weiterhin möglich,
die Verbindungen der Formel (I) nach im Stand der Technik bekannten
Verfahren zur Umwandlung eines trivalenten Stickstoffs in seine
N-Oxidform in das
entsprechende N-Oxid umzuwandeln. Die N-Oxidationsreaktion läßt sich
im allgemeinen durchführen,
indem man das Ausgangsmaterial der Formel (I) mit einem geeigneten
organischen oder anorganischen Peroxid umsetzt. Geeignete anorganische
Peroxide sind beispielsweise Wasserstoffperoxid, Alkali- oder Erdalkaliperoxide,
z.B. Natriumperoxid, Kaliumperoxid; als organische Peroxide kommen
zum Beispiel Peroxysäuren
wie beispielsweise Perbenzoesäure
oder halogensubstituierte Perbenzoesäuren, z.B. 3-Chlorperbenzoesäure, Peroxyalkansäuren, z.B.
Peressigsäure,
Alkylhydroperoxide, z.B. tert.-Butylhydroperoxid, in Frage. Als
Lösungsmittel
eignen sich beispielsweise Wasser, niedere Alkanole, z.B. Ethanol
und dergleichen, Kohlenwasserstoffe, z.B. Toluol, Ketone, z.B. 2-Butanon,
halogenierte Kohlenwasserstoffe, z.B. Dichlormethan, und Mischungen
solcher Lösungsmittel.
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Die
Ausgangsmaterialen und einige der Zwischenprodukte sind bekannte
Verbindungen, die im Handel erhältlich
sind oder nach im Stand der Technik bekannten herkömmlichen
Reaktionsvorschriften dargestellt werden können. So lassen sich Zwischenprodukte
der Formel (III) beispielsweise nach den in WO-93/17017 beschriebenen
Vorschriften darstellen.
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In
den folgenden Absätzen
sind mehrere Verfahren zur Herstellung der in den obigen Darstellungen eingesetzten
Zwischenprodukte beschrieben.
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Zwischenprodukte
der Formel (III) lassen sich darstellen, indem man ein Zwischenprodukt
der Formel (VII), in welchem P1 für eine Schutzgruppe
wie z.B. Alkyloxycarbonyl steht, mit einem Zwischenprodukt der Formel
(VI) nach im Stand der Technik bekannten N-Alkylierungsverfahren
umsetzt und anschließend
P1 abspaltet.
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Zwischenprodukte
der Formel (V) lassen sich darstellen, indem man ein Zwischenprodukt
der Formel (VIII), in welchem P2 für eine geeignete
Schutzgruppe wie z.B. Alkyloxycarbonyl steht, mit einem Zwischenprodukt
der Formel (II) nach im Stand der Technik bekannten N-Alkylierungsverfahren
umsetzt und anschließend P2 abspaltet.
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Einige
der Verbindungen der Formel (I) und einige der Zwischenprodukte
der vorliegenden Erfindung enthalten wenigstens ein asymmetrisches
Kohlenstoffstom. Reine stereochemisch isomere Formen dieser Verbindungen
und dieser Zwischenprodukte lassen sich unter Anwendung von im Stand
der Technik bekannten Vorschriften erhalten. So lassen sich beispielsweise
Diastereoisomere durch physikalische Methoden wie selektive Kristallisierung
oder chromatographische Verfahren, z.B. Gegenstromverteilung, Flüssigchromatographie
und ähnliche
Methoden trennen. Enantiomere lassen sich aus racemischen Mischungen
erhalten, indem man die racemischen Mischungen zunächst mit
geeigneten Mitteln für
die Racematspaltung wie beispielsweise chiralen Säuren in
Mischungen diastereomerer Salze bzw. Verbindungen umwandelt, dann
diese Mischungen diastereomerer Salze bzw. Verbindungen beispielsweise
durch selektive Kristallisation oder chromatographische Verfahren,
z.B. Flüssigchromatographie
und ähnliche Methoden,
physikalisch trennt, und schließlich
die getrennten diastereomeren Salze bzw. Verbindungen in die entsprechenden
Enantiomere umwandelt.
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Bei
einem alternativen Verfahren zur Trennung der enantiomeren Formen
der Verbindungen der Formel (I) und der Zwischenprodukte bedient
man sich der Flüssigchromatographie,
insbesondere der Flüssigchromatographie
mit einer chiralen stationären
Phase.
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Reine
stereochemisch isomere Formen der Verbindungen der Formel (I) lassen
sich auch aus den reinen stereochemisch isomeren Formen der entsprechenden
Zwischenprodukte und Ausgangsmaterialien erhalten, vorausgesetzt,
die vorgenommenen Umwandlungen verlaufen stereospezifisch. In den
Schutzbereich der vorliegenden Erfindung fallen sowohl die reinen
als auch die gemischten stereochemisch isomeren Formen der Verbindungen
der Formel (I).
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Die
Verbindungen der Formel (I) und deren N-Oxide, pharmazeutisch unbedenkliche
Säureadditionssalze
und stereochemisch isomere Formen sind wirksame Antagonisten des
Dopamin-D4-Rezeptors, d.h. sie zeigen ein
hohes Ausmaß an
Bindungsaffinität
zum Dopamin-D4-Rezeptor, und hemmen somit die Bindung eines
endogenen Liganden, insbesondere Dopamin, an den Dopamin-D4-Rezeptor,
wie in dem im folgenden beschriebenen pharmakologischen Beispiel
gezeigt wird. Die antagonistische Wirkung der Bindung der vorliegenden
Verbindungen an den Dopamin-D4-Rezeptor
wurde in Assays zur Signalübertragung
bestätigt.
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Die
vorliegenden Verbindungen zeigen eine interessante Aktivität im sogenannten „differential
reinforcement test low rate 72 seconds"-Test (DRL-72), bei dem es sich um einen
in-vivo-Test handelt, bei dem die meisten klinisch wirksamen Antidepressiva,
in hohen Dosen verabreicht, Wirkung zeigen. In diesem Test können Ratten
Futter durch Drücken
eines Hebels nur dann erhalten, wenn sie zwischen zwei Hebeldrücken nicht weniger
als 72 Sekunden gewartet haben. Die vorliegenden D4-Antagonisten
induzieren ein effizienteres Verhalten bei den Ratten, während es
unbehandelte Tiere schwieig finden, ihre impulsive Neigung zum Drücken des
Hebels zu kontrollieren und einem geeigneten Timing hinanzustellen,
um ihre Belohnung zu optimieren. Der Nutzen dieses DRL-72-Tests
als Modell für
spezifische D4-Antagonisten wie die vorliegenden
Verbindungen wird weiter durch die Tatsache gestützt, daß (a) Manki et al. (Journal
of Affective Disorders 40 (1996), 7–13) gefunden haben, daß es eine
signifikante Assoziation zwischen D4-Rezeptorgenpolymorphismus
und Gemütskrankheiten
gibt, und (b) durch die Tatsache, daß bekannt ist, daß die D4-Rezeptordichte
sowohl bei Primaten, Menschen als auch Nagetieren im Hippocampus
und im entorhinalen und zerebralen Cortex am größten ist.
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Durch
Antagonisieren des Dopamin-D4-Rezeptors
werden eine Reihe von Symptomen, die mit durch die Aktivierung,
insbesondere die exzessive Aktivierung, dieses Rezeptors induzierten
Phänomenen
assoziiert sind, unterdrückt
bzw. gelindert. Infolgedessen sind die vorliegenden Verbindungen
aufgrund ihrer Fähigkeit zur
Modulation der durch Dopamin D4 vermittelten
Neurotransmission bei der Behandlung und/oder Prävention verschiedener damit
assoziierter Krankheiten wie Schlafstörungen, sexuellen Störungen,
Denkstörungen,
einer gestörten
Informationsverarbeitung, Psychose, affektiver Psychose, unorganischer
Psychose, Persönlichkeitsstörungen,
psychatrischen Gemütsstörungen,
Verhaltens- und Impulsstörungen,
Schizophrenie und schizoaffektiven Erkrankungen, Polydipsie, bipolaren
Störungen,
dysphorischer Manie, Angstzuständen
und verwandten Erkrankungen, Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, Obesitas,
Erbrechen, bakteriellen Infektionen des ZNS wie Hirnhautentzündung, Lernschwierigkeiten,
Gedächtnisstörungen,
Parkinson-Krankheit, Depression, extrapyramidalen Nebenwirkungen
von Neuroleptika, malignem neuroleptischem Syndrom, Störungen von
Hypothalammus/Hypophyse, dekompensierter Herzinsuffizienz, Abhängigkeit
von chemischen Substanzen wie Drogen- oder Alkoholabhängigkeit,
Gefäß- und Herzkreislaufstörungen,
Augenerkrankungen, Dystonie, dystonem Syndrom, Tourette-Syndrom
und anderen Hyperkinesen, Demenz, Ischämie, Bewegungsstörungen wie
Akathesie, Bluthochdruck und durch ein hyperaktives Immunsystem
verursachten Erkrankungen wie Allergien und Entzündungen von potentiellem Nutzen.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung zeigen eine deutliche größere Affinität für den Dopamin-D4-Rezeptor als für andere Dopaminrezeptoren
wie den Dopamin-D2-Rezeptor. Eine solche Abkopplung von
der antagonisierenden Wirkung auf den Dopamin-D4-Rezeptor
von der Wirkung auf andere Dopaminrezeptoren kann bei der Behandlung
und/oder Prävention
der oben erwähnten
Störungen
von zusätzlichem
Nutzen sein. So weisen beispielsweise Van Tol et al. (Nature 1991,
350, 610-614) darauf
hin, daß Verbindungen, die
selektiv mit dem Dopamin-D4-Rezeptor in
Wechselwirkung treten können
und eine weniger ausgeprägte Wirkung
am Dopamin-D2-Rezeptor haben, eine gleichermaßen nutzbringende
antipsychotische Wirkung wie klassische Antipsychotika haben, mit
dem zusätzlichen
Vorteil, daß sie
weniger dazu tendieren, die unerwünschten extrapyramidalen oder
neuroendokrinen Nebenwirkungen klassischer Antipsychotika zu entfalten. Aus
diesem Grund eignen sind die vorliegenden Verbindungen als Antipsychotika
besonders geeignet, vor allem zur Behandlung und/oder Prävention
psychotischer Störungen
wie Schizophrenie.
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Über ihre
antagonistische Wirkung am Dopamin-D4-Rezeptor
hinaus zeigen die in Rede stehenden Verbindungen auch eine variable
Affinität
für andere
Rezeptoren wie beispielsweise die σ-Bindungsstelle.
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Angesichts
des Nutzens der in Rede stehenden Verbindungen bei der Behandlung
und/oder Prävention
von mit einer übermäßigen Aktivierung
des Dopamin-D4-Rezeptors assoziierten Störungen,
insbesondere der Behandlung psychotischer Störungen wie Schizophrenie, betrifft
die vorliegende Erfindung auch wie oben definierte Verbindungen
der Formel (I) zur Verwendung als Medizin. Weiterhin betrifft die
vorliegende Erfindung auch die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I) zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung psychotischer
Störungen.
Diese Verwendung schließt
insbesondere die systemische Verabreichung einer den Dopamin-D4-Rezeptor antagonisierenden Menge einer
Verbindung der Formel (I), eines N-Oxids oder eines pharmazeutisch
unbedenklichen Säureadditionssalzes
davon ein.
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Der
Ausdruck „eine
den Dopamin-D4-Rezeptor antagonisierende
Menge" bezieht sich,
so wie er hier verwendet wird, auf eine Menge, die ausreicht, die
Bindung eines endogenen Liganden, insbesondere Dopamin, an den Dopamin-D4-Rezeptor zu hemmen. Dem Fachmann für die Behandlung
der oben erwähnten
Störungen
sollte es möglich
sein, festzustellen, daß eine
wirksame, den Dopamin-D4-Rezeptor antagonisierende Menge
von etwa 0,01 mg/kg bis etwa 10 mg/kg Körpergewicht, besonders bevorzugt
von etwa 0,04 mg/kg bis etwa 4 mg/kg Körpergewicht, beträgt. Die
Verbindungen können
1- bis 4-mal pro Tag verabreicht werden.
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Zur
Linderung der Symptome psychotischer Erkrankungen wie Schizophrenie,
ohne dabei unerwünschte
Nebenwirkungen zu verursachen, wird die Dosierungskonzentration
der erfindungsgemäßen Verbindung
Idealerweise so gewählt,
daß die
verabreichte Dosis eine im wesentlichen vollständige Blockierung des Dopamin-D4-Rezeptors
bewirkt und dabei eine günstige
Besetzung des Dopamin-D2-Rezeptors zeigt,
bei der es zu keinen oder nur geringen unerwünschten extrapyramidalen oder
neuroendokrinen Nebenwirkungen kommt.
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Falls
gewünscht
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
zusammen mit einem anderen Antipsychotikum, beispielsweise einem,
das seine Wirkung über
einen oder mehrere der folgenden Mechanismen entfaltet: Dopamin-D2-Rezeptorblockade,
5-HT2-Rezeptorblockade, 5-HT1A-Agonismus
und 5-HT3-Antagonismus, verabreicht werden.
Man kann sich vorstellen, daß es
in solchen Fällen
zu einer verstärkten
antipsychotischen Wirkung ohne eine entsprechende Zunahme an Nebenwirkungen
kommt, wie sie beispielsweise durch eine starke Dopamin-D2-Rezeptorblockade verursacht werden; oder
alternativ dazu kann man sich vorstellen, daß es zu einer vergleichbaren
antipsychotischen Wirkung mit weniger Nebenwirkungen kommt. Eine
solche gemeinsame Verabreichung kann dann wünschenswert sein, wenn sich
der Patient bereits beispielsweise in einer antischizophrenen Behandlung
mit herkömmlichen
antischizophrenen Medikamenten befindet.
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Zur
Verabreichung können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
als verschiedene pharmazeutische Zusammensetzungen formuliert werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
vereinigt man eine wirksame, den Dopamin-D4-Rezeptor
antagonisierende Menge der jeweiligen Verbindung in Säureadditionssalzform
oder in Form der freien Base als Wirkstoff in Form einer innigen
Mischung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger, der je nach der zur Verabreichung
gewünschten
Darreichungsform verschiedenste Formen annehmen kann. Diese pharmazeutischen
Zusammensetzungen liegen wünschenswerterweise
in Einheitsdosisform vor, die sich vorzugsweise zur oralen, oder
perkutanen Verabreichung oder zur parenteralen Injektion eignet.
Bei der Herstellung der Zusammensetzungen in oraler Dosisform können beispielsweise
alle üblichen
pharmazeutischen Medien verwendet werden, wie beispielsweise Wasser, Glykole, Öle, Alkohole
und dergleichen bei oralen Flüssigpräparaten
wie Suspensionen, Sirupen, Elixiren und Lösungen, oder feste Träger wie
Stärken,
Zucker, Kaolin, Gleitmittel, Bindemittel, Sprengmittel und dergleichen
bei Pulvern, Pillen, Kapseln und Tabletten. Aufgrund ihrer leichten
Verabreichbarkeit stellen Tabletten und Kapseln die vorteilhafteste
orale Einzeldosisform dar, wobei man natürlich feste pharmazeutische Träger verwendet.
Bei Zusammensetzungen zur parenteralen Applikation besteht der Träger in der
Regel zumindest größtenteils
aus sterilem Wasser, wenngleich auch andere Bestandteile, z.B. zur
Förderung
der Löslichkeit,
vorhanden sein können.
Es lassen sich beispielsweise Injektionslösungen herstellen, bei denen
der Träger
aus Kochsalzlösung,
Glucoselösung
oder einer Mischung von Kochsalz- und Glucoselösung besteht. Injektionslösungen,
die Verbindungen der Formel (I) enthalten, können zwecks langanhaltender
Wirkung in einem Öl
formuliert werden. Als Öle
für diesen
Zweck eignen sich beispielsweise Erdnußöl, Sesamöl, Baumwollsamenöl, Maisöl, Sojabohnenöl, synthetische
Glycerinester langkettiger Fettsäuren
und Gemische aus diesen und anderen Ölen. Ferner lassen sich auch
Injektionssuspensionen herstellen, wobei geeignete flüssige Träger, Suspendiermittel
und dergleichen verwendet werden können. Bei den zur perkutanen
Verabreichung geeigneten Zusammensetzungen enthält der Träger gegebenenfalls ein Penetriermittel
und/oder ein geeignetes Netzmittel, gegebenenfalls in Kombination
mit kleineren Mengen geeigneter Zusatzstoffe jeglicher Art, wobei diese
Zusatzstoffe keine wesentliche negative Wirkung auf die Haut ausüben. Derartige
Zusatzstoffe können die
Aufbringung auf die Haut erleichtern und/oder für die Herstellung der gewünschten
Zusammensetzungen von Nutzen sein. Diese Zusammensetzungen können auf
verschiedenen Wegen verabreicht werden, z.B. als transdermales Pflaster,
Direktauftrag oder Salbe. Säureadditionssalze
der Verbindungen der Formel (I) sind aufgrund ihrer gegenüber der
entsprechenden freien Basen form erhöhten Wasserlöslichkeit
offensichtlich besser für
die Herstellung von wäßrigen Zusammensetzungen
geeignet.
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Zwecks
einfacher Verabreichung und einheitlicher Dosierung ist es besonders
vorteilhaft, die obengenannten pharmazeutischen Zusammensetzungen
in Einzeldosisform zu formulieren. Unter dem Begriff Einzeldosisform
sind in der Beschreibung und in den Ansprüchen physikalisch diskrete
Einheiten zu verstehen, die sich als Einheitsdosen eignen, wobei
jede Einheit eine vorbestimmte Menge des Wirkstoffs enthält, die
so berechnet ist, daß in
Verbindung mit dem erforderlichen pharmazeutischen Träger die
gewünschte
therapeutische Wirkung erzielt wird. Beispiele für solche Einzeldosisformen
sind Tabletten (darunter Tabletten mit Bruchrille und Dragees),
Kapseln, Pillen, Pulverbeutel, Oblaten, Injektionslösungen,
Injektionssuspensionen, Teelöffelvoll,
Eßlöffelvoll
und dergleichen sowie deren getrennte Vielfache.
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Aufgrund
ihres hohen Grads an Spezifität
für den
Dopamin-D4-Rezeptor eignen sich die wie
oben definierten Verbindungen der Formel (I) auch zum Markieren
bzw. Identifizieren von Rezeptoren, insbesondere Dopamin-D4-Rezeptoren.
Für diesen
Zweck ist es erforderlich, daß die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung markiert werden, insbesondere
dadurch, daß man
ein oder mehrere Atome im Molekül
teilweise oder vollständig
durch ihre radioaktiven Isotope ersetzt. Markierte Verbindungen,
die von Interesse sind, sind beispielsweise die Verbindungen, die
wenigstens ein Halogen enthalten, bei dem es sich um ein radioaktives
Isotop von Iod, Brom oder Fluor handelt; oder die Verbindungen,
die wenigstens ein 11C-Atom oder Tritiumatom
enthalten.
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Eine
besondere Gruppe besteht aus den Verbindungen der Formel (I), in
denen Q für
Aryl oder Heteroaryl steht, das durch ein radioaktives Halogenatom
substituiert ist, oder den Verbindungen, in denen R4 für ein radioaktives
Halogenatom steht. Im Prinzip kann man alle Verbindungen der Formel
(I), die ein Halogenatom enthalten, radioaktiv markieren, indem
man das Halogenatom durch ein geeignetes Isotop ersetzt. Als Halogen-Radioisotope
eignen sich für
diesen Zweck radioaktive Iodide, z. B. 122I, 123I, 125I, 131I; radioaktive Bromide, z. B. 75Br, 76Br, 77Br und 82Br, und
radioaktive Fluoride, z.B. 18F. Ein radioaktives
Halogenatom läßt sich
durch eine geeignete Austauschreaktion oder durch Anwendung einer
der oben für
die Darstellung von Halogenderivaten der Formel (I) beschriebenen
Vorschriften, insbesondere den Reaktionen zur Umwandlung von Verbindungen
der Formel (I-b-1) in Verbindungen der Formel (I-b-2), einführen.
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Bevorzugte
markierte Verbindungen sind die Verbindungen der Formel (I), in
denen Q für
Aryl oder Heteroaryl steht, das durch 123I, 125I, 75Br, 76Br, 77Br oder 18F substituiert ist; oder in denen R4 für 123I, 125I, 75Br, 76Br, 77Br oder 18F steht.
Besonders bevorzugt sind die Verbindungen der Formel (I), in denen
R4 für 125I steht.
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Eine
andere interessante Art, auf die man eine Verbindung der Formel
(I) radioaktiv markieren kann, ist durch Substitution eines Kohlenstoffatoms
durch ein 11C-Atom oder durch Substitution
eines Wasserstoffatoms durch ein Tritiumatom. Ein solches 11C-Atom läßt sich zweckmäßigerweise
einführen,
indem man eine Verbindung der Formel (I) , in der R1,
R2 und/oder R3 für Wasserstoff
steht, mit einem mit 11C markierten Alkylierungsmittel
N-alkyliert. Mit Tritium radioaktiv markierte Verbindungen der Formel
(I-a) lassen sich durch reduktive N-Alkylierung von Zwischenprodukten
der Formel (III) mit Zwischenprodukten der Formel (IV) in Gegenwart
von 3H2-Gas als
Reduktionsmittel und in Kombination mit einem geeigneten Katalysator
darstellen. Die Verbindungen der Formel (I), die ein Halogenatom
enthalten, können
ebenfalls geeigneterweise in tritiummarkierte Verbindungen der Formel
(I) überführt werden,
indem man das Halogenatom mit 3H2-Gas in Gegenwart eines geeigneten Katalysators
wie beispielsweise Palladium-auf-Aktivkohle austauscht.
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Die
radioaktiv markierten Verbindungen der Formel (I) können somit
in einem Verfahren zur spezifischen Markierung von Dopamin-D4-Rezeptorstellen in biologischem Material
Verwendung finden. Dieses Verfahren umfaßt die folgenden Schritte:
(a) radioaktives Markieren einer Verbindung der Formel (I), (b)
Verabreichung dieser radioaktiv markierten Verbindung an biologisches
Material und anschließend
(c) Nachweis der Emission der radioaktiven Verbindung. Unter den
Ausdruck biologisches Material fallen alle Arten von Material biologischen
Ursprungs. Insbesondere bezieht sich dieser Ausdruck auf Gewebeproben,
Plasma oder Körperflüssigkeiten,
aber auch auf Tiere, vor allem Warmblüter, oder Teile von Tieren
wie Organe. Die radioaktiv markierten Verbindungen der Formel (I)
eignen sich auch als Mittel, mit denen untersucht werden kann, ob
eine Testverbindung dazu in der Lage ist, sich an einer Dopamin-D4-Rezeptorstelle zu binden bzw. diese Stelle
zu besetzen. Der Grad, in dem eine Testverbindung eine Verbindung
der Formel (I) von der Dopamin-D4-Rezeptorstelle
verdrängt,
zeigt, ob sich die Verbindung als Agonist, Antagonist oder gemischter
Agonist/Antagonist an einem Dopamin-D4-Rezeptor
eignet. Bei einer Verwendung in in-vivo-Assays werden die radioaktiv
markierten Verbindungen in einer geeigneten Zusammensetzung an das
Tier verabreicht, und die Stellen, an denen sich die radioaktiv
markierten Verbindungen anreichern, werden durch Verfahren zur Bilddarstellung
wie beispielsweise „Single
Photon Emission Computerized Tomography" (SPECT) oder "Positron Emission Tomography" (PET) und dergleichen,
nachgewiesen. Auf diese Weise läßt sich
die Verteilung der Dopamin-D4-Rezeptorstellen
im Körper
nachweisen, und Organe, die Dopamin-D4-Rezeptorstellen
enthalten, wie beispielsweise das Hirn, können durch die oben erwähnten Verfahren
zur Bilddarstellung sichtbar gemacht werden. Dieses Verfahren zur
Abbildung eines Organs durch Verabreichen einer radioaktiv markierten
Verbindung der Formel (I), die sich an die Dopamin-D4-Rezeptorstellen bindet,
und Nachweis der Emissionen von der radioaktiven Verbindung wird
ebenfalls durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt.
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Die
folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung näher erläutern, ohne
daß dadurch
der Umfang der Erfindung eingeschränkt wird.
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A. Darstellung von Zwischenprodukten
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Beispiel A.1
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- a) Eine Mischung aus 4-(Methylamino)-1-piperidincarbonsäureethylester
(111,75 g) und 2-Chlor-N,N-dimethyl-4-pyrimidinamin (47,3 g) wird in einem Ölbad unter
Rühren
22 Stunden lang auf 120°C
erhitzt. Die Reaktionsmischung wird abgekühlt und das Produkt wird in
Trichlormethan (500 ml) aufgenommen. Wasser (300 ml) wird zugegeben,
und die Phasen werden getrennt. Die organische Phase wird mit Wasser
(200 ml) gewaschen, getrocknet, filtriert und eingedampft. Der Rückstand
verfestigt sich beim Verreiben mit Petrolether. Das Produkt wird
abfiltriert und aus Diisopropylether (390 ml) kristallisiert. Nach
Abkühlen
auf 0°C wird
das Produkt abfiltriert und getrocknet, wodurch man 55,5 g (59,7%)
4-[[4-Dimethylamino-2-pyrimidinyl]methylamino]-1-piperidincarbonsäureethylester
(Zwischenprodukt 1) erhält.
- b) Eine Mischung aus Zwischenprodukt 1 (52,5 g), Kaliumhydroxid
(95,4 g) und 2-Propanol (950 ml) wird unter Rühren 18 Stunden lang auf Rückfluß erhitzt.
Die Reaktionsmischung wird eingedampft, und der Rückstand
wird mit Wasser (900 ml) versetzt. Das Ganze wird 30 Minuten lang
in einem kochenden Wasserbad gerührt,
und es wird weiter abgedampft, bis alle Spuren von 2-Propanol entfernt
sind. Nach dem Abkühlen
wird das Produkt zweimal mit Dichlormethan (270 ml) extrahiert.
Die vereinigten Extrakte werden mit 280 Teilen Diisopropylether
(390 ml) gewaschen. Nach dem Abkühlen
auf 0°C
wird das Produkt abfiltriert und getrocknet, wodurch man 29 g (72,5%)
N2,N4,N4-Trimethyl-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamin (Zwischenprodukt
2) erhält.
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Die
folgenden Verbindungen wurden auf ähnliche Weise dargestellt:
- N4-Ethyl-N2-methyl-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamin (Zwischenprodukt 3);
- N4-Cyclopropyl-N2-methyl-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamin (Zwischenprodukt 4);
- N-Methyl-N-(4-piperidinyl)-4-(1-pyrrolidinyl)-2-pyrimidinamin (Zwischenprodukt
5);
- N2,N4-Dimethyl-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamin (Zwischenprodukt
6);
- N2-Butyl-N4,N4-dimethyl-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamin (Zwischenprodukt
7);
- N4,N4-Dimethyl-N2-methyl-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamin (Zwischenprodukt
8);
- N2-Methyl-N2-(4-piperidinyl)-N4,N4-dipropyl-2,4-pyrimidindiamin (Zwischenprodukt
9);
- N2-Ethyl-N4,N4-dimethyl-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamin (Zwischenprodukt
10);
- N4,N4-Dimethyl-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamin (Zwischenprodukt
11);
- N2-Methyl-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamin
(Zwischenprodukt 12);
- N4-Butyl-N2-methyl-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamin (Zwischenprodukt 13);
und
- N2-Methyl-N4-(1-methylethyl)-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamin (Zwischenprodukt 14).
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Beispiel. A.2
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Eine
Lösung
von Zwischenprodukt (7) (6,8 g) in 2-Propanol. (32 ml) wurde mit konzentrierter
Salpetersäure
angesäuert.
Das kristallisierte Produkt wurde abfiltriert und getrocknet, wodurch
man 7 g (70,7%) N2-Butyl- N4,N4-dimethyl-N2-(4-piperidinyl)-2,4-pyrimidindiamindinitrat
(Zwischenprodukt 15; Schmp. 168,6°C)
erhielt. Auf ähnliche
Weise wurden die Dinitratsalze der Zwischenprodukte (8) und (9)
dargestellt.
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B. Darstellung der Endprodukte
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Beispiel B.1
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Eine
Mischung aus Brommethylbenzol (0,06 g), Zwischenprodukt 3 (0,100
g) und Natriumcarbonat (0,100 g) in 4-Methyl-2-pentanon (2 ml) wurde über Nacht
bei 60°C
gerührt.
Die Mischung wurde filtriert, mit CH2Cl2 auf ein Gesamtvolumen von 15 ml verdünnt und
anschließend
durch Hochleistungsflüssigchromatographie
an Kieselgel (Laufmittel: A = CH2Cl2 und B = CH2Cl2/CH3OH 90/10 : von
100% A bis 100 B in 20 Minuten; 125 ml/min) aufgereinigt. Die gewünschten
Fraktionen wurden gesammelt und das Lösungsmittel wurde abgedampft,
wodurch man 0,03 g N4-Ethyl-N2-methyl-N2-[1-(phenylmethyl)-4-piperidinyl]-2,4-pyrimidindiamin (Verbindung
6) erhielt.
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Beispiel B.2
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Unter
Anwendung der gleichen Vorschrift wie in Beispiel B.1 beschrieben,
wobei allerdings 4-Methyl-2-pentanon durch N,N-Dimethylformamid
ersetzt wurde, wurde Zwischenprodukt 2 mit 1-(2-Chlorethyl)-3-methoxybenzol
umgesetzt, wodurch man N2-[1-[2-(3-Methoxyphenoxy)ethyl]-4-piperidinyl]-N2,N4,N4-trimethyl-2,
4-pyrimidindiamin (Verbindung 26, Schmp. 104,8°C) erhielt.
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Beispiel B.3
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Unter
Anwendung der gleichen Vorschrift wie in Beispiel B.1 beschrieben
und unter Zugabe einer kleinen Menge an Kaliumiodid zur Reaktionsmischung
wurde Zwischenprodukt 2 mit 1,1'-(4-Chlorbutyliden)bis[4-fluorbenzol]
umgesetzt, wodurch man N2-[1-[4,4-Bis(4-fluorphenyl)butyl]- 4-piperidinyl]-N2,N4,N4-trimethyl-2,4-pyrimidindiamin
(Verbindung 44, Schmp. 106,3°C)
erhielt.
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Beispiel B.4
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Eine
Mischung aus Chlormethylbenzol (1,9 g), Zwischenprodukt 2 (3 g)
und Triethylamin (2,62 g) in N,N-Dimethylacetamid (55 ml) wurde
2 Stunden lang bei 75°C
gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde in Eiswasser gegossen und mit Toluol
extrahiert. Die abgetrennte organische Phase wurde dreimal mit Wasser
gewaschen, getrocknet und filtriert, und das Lösungsmittel wurde abgedampft.
Der Rückstand
wurde in kochendem Petrolether gelöst und mit Aktivkohle behandelt.
Die warme Mischung wurde über
Dicalite filtriert, und das Filtrat wurde eingeengt. Das Konzentrat
wurde in einem Eisbad gekühlt,
und der so erhaltene Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet,
wodurch man 2,3 g (54,4%) N2,N4,N4-Trimethyl-N2-[1-(phenylmethyl)-4-piperidinyl]-2,4-pyrimidindiamin
(Verbindung 8) erhielt.
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Beispiel B.5
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Eine
Mischung aus Zwischenprodukt 4 (4,9 g) und 1,3-Benzodioxol-5-carboxaldehyd (3 g) in
Methanol (250 ml) wurde bei 50°C
mit Platin-auf-Aktivkohle (2 g) als Katalysator in Gegenwart von
Thiophen (4%; 1 ml) hydriert. Nach Ende der H2-Aufnahme
wurde der Katalysator über
Dicalite abfiltriert, und das Filtrat wurde eingedampft. Der Rückstand
wurde durch Säulenchromatographie
an Kieselgel (Laufmittel: CH2Cl2/CH3OH 90/10) aufgereinigt. Die reinen Fraktionen
wurden gesammelt und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde in Methanol gelöst
und in das Oxalsäuresalz
(1:2) umgewandelt. Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet,
wodurch man 7,43 g (66,2%) N2-[1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-4-piperidinyl]-N4-cyclopropyl-N2-methyl-2,4-pyrimidindiamin-oxalat (1:2)
(Verbindung 67) erhielt.
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Beispiel B.6
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Eine
Mischung aus 1-(2-Phenylethyl)-4-piperidinamin (8,17 g) und 2-Chlor-N,N-dimethyl-4-pyrimidinamin
(6,3 g) wurde 20 Stunden lang bei 120°C gerührt. Die Reaktionsmischung
wurde mit Wasser verdünnt
und mit CH2Cl2 extrahiert.
Die organische Phase wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet und
filtriert, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde durch Säulenchromatographie
an Kieselgel (Laufmittel: CH2Cl2/CH3OH(NH3) 96/4) aufgereinigt.
Die reinen Fraktionen wurden gesammelt, und das Lösungsmittel wurde
abgedampft. Der Rückstand
wurde aus CH3CN kristallisiert. Der Niederschlag
wurde abfiltriert und getrocknet, wodurch man 3, 69 g (28, 4%) N4,N4-Dimethyl-N2-[1-(2-phenylethyl)-4-piperidinyl]-2,4-pyrimidindiamin
(Verbindung 11) erhielt.
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Beispiel B.7
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Eine
Mischung aus Verbindung 67 (0,005 mol) und Calciumcarbonat (0,0065
mol) in CH2Cl2 (25
ml) und Methanol (10 ml) wurde bei Raumtemperatur gerührt. Eine
Lösung
von Benzyltrimethylammoniumdichloriodat (0,005 mol) in CH2Cl2 (5 ml) und Methanol
(5 ml) wurde bei Raumtemperatur zugetropft. Die Reaktionsmischung
wurde 30 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt und dann mit Wasser gewaschen.
Die organische Phase wurde abgetrennt, getrocknet und filtriert,
und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde durch Säulenchromatographie
an Kieselgel (Laufmitte : CH2Cl2/CH3OH 95/5) aufgereinigt. Die reinen Fraktionen
wurden gesammelt und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
(1,6 g) wurde in Ethanol gelöst
und mit Fumarsäure
in das Fumarsäuresalz
(3:2) überführt. Der
Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet, wodurch man 1,28
g (41,1 %) N2-[1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-4-piperidinyl]-N4-cyclopropyl-N2-methyl-5-iod-2,4-pyrimidindiamin-fumarat(2:3)-hydrat-(1:1)
(Ver bindung 88) erhielt.
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Beispiel B.8
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Eine
Mischung aus Verbindung 67 (1,6 mg), Essigsäure (0,5 ml; 100%) , I125 (100 μCu)
und H2O2 (0,1 ml)
wurde bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde mit Natriumsulfitlösung (1,8 ml; 1M) gequencht,
wodurch man N2-[1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-4-piperidinyl]- N4-cyclopropyl-N2-methyl-5-iod-125I-2,4-pyrimidindiamin
(Verbindung 89) erhielt.
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In
den Tabellen 1 bis 5 sind Verbindungen der Formel (I) aufgeführt, die
nach einem der obigen Beispiele dargestellt wurden.
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C. Pharmakologisches Beispiel
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Beispiel C.1.: in-vitro-Bindungsaffinität für den Dopamin-D4-Rezeptor
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Die
Wechselwirkung der Verbindungen der Formel (I) mit den Dopamin-D4-Rezeptoren wurde durch in-vitro-Radioligandenbindungsexperimente
untersucht.
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Eine
niedrige Konzentration an 3H-Spiperon mit
hoher Bindungsaffinität
für den
Dopamin-D4-Rezeptor wurde mit einer Probe
einer Membranzubereitung von transfektierten Zellen aus Eierstöcken chinesischer Hamster
(Chinese Hamster Ovary, CHO), die geklonte humane D4-Rezeptoren exprimieren
(Receptor Biology, Maryland, USA) in einem gepufferten Medium inkubiert.
Nachdem sich ein Bindungsgleichgewicht eingestellt hatte, wurde
die rezeptorgebundene Radioaktivität von der nichtgebundenen Radioaktivität abgetrennt,
und die rezeptorgebundene Aktivität wurde ausgezählt. Die
Wechselwirkung der der Inkubationsmischung in verschiedenen Konzentrationen
zugesetzten Testverbindungen mit dem Dopamin-D4-Rezeptor
wurde in Verdrängungsbindungsexperimenten
wie von Schotte et al. (Psychopharmacology 1996) beschrieben untersucht.
Die Verbindungen mit den Nummern 1, 2, 5–10, 12–14, 16–24, 26–32, 34–45, 52, 53, 55, 59, 61–63, 66,
68, 70, 73–76,
78, 80, 81 und 83–88
hatten einen pIC50 von größer als
oder gleich 7 (der pIC50 ist definiert als
der -log IC50, wobei die IC50 die
Konzentration an Testverbindung ist, die eine 50%ige Inhibierung
der Dopamin-D4-Rezeptoren bewirkt).
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D. Beispiele für Zusammensetzungen
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Der
in diesen Beispielen verwendete Begriff „aktive Substanz" (A.S.) bezieht sich
auf eine Verbindung der Formel (I), ein pharmazeutisch unbedenkliches
Additionssalz oder eine stereochemisch isomere Form davon.
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Beispiel D.1: Kapseln
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20
Gramm der A.S., 6 Gramm Natriumlaurylsulfat, 56 Gramm Stärke, 56
Gramm Lactose, 0,8 Gramm kolloidales Siliciumdioxid und 1,2 Gramm
Magnesiumstearat wurden kräftig
miteinander verrührt.
Die erhaltene Mischung wurde anschließend in 1000 geeignete gehärtete Gelatinekapseln
gefüllt,
die jeweils 20 mg der aktiven Substanz enthielten.
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Beispiel D.2: LACKTABLETTEN
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Herstellung des Tablettenkerns
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Eine
Mischung aus 100 Gramm der A.S., 570 Gramm Lactose und 200 Gramm
Stärke
wurde gut vermischt und anschließend mit einer Lösung aus
5 Gramm Natriumdodecylsulfat und 10 Gramm Polyvinylpyrrolidon in
etwa 200 ml Wasser befeuchtet. Die feuchte Pulvermischung wurde
gesiebt, getrocknet und nochmals gesiebt. Dann wurden 100 Gramm
mikrokristalline Cellulose und 15 Gramm hydriertes Pflanzenöl zugesetzt. Das
Ganze wurde gut vermischt und zu Tabletten verpreßt, was
10,000 Tabletten ergab, die jeweils 10 mg der aktiven Substanz enthielten.
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Überzug
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Eine
Lösung
von 10 Gramm Methylcellulose in 75 ml denaturiertem Ethanol wurde
mit einer Lösung von
5 Gramm Ethylcellulose in 150 ml Dichlormethan versetzt. Anschließend wurden
75 ml Dichlormethan und 2,5 ml 1,2,3-Propantriol zugesetzt. 10 Gramm
Polyethylenglykol wurden geschmolzen und in 75 ml Dichlormethan
gelöst.
Nach Zugabe der letztgenannten Lösung
zu der erstgenannten wurden 2,5 Gramm Magnesiumoctadecanoat, 5 Gramm
Polyvinylpyrrolidon und 30 ml konzentrierte Farbsuspension zugesetzt,
und das Ganze wurde homogenisiert. Die Tablettenkerne wurden mit
der so erhaltenen Mischung in einer Überzugsvorrichtung überzogen.
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Beispiel D.3: Lösung zur
oralen Verabreichung
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9
Gramm 4-Hydroxybenzoesäuremethylester
und 1 Gramm 4-Hydroxybenzoesäurepropylester
wurden in 4 l kochendem gereinigtem Wasser gelöst. In 3 l dieser Lösung wurden
zunächst
10 Gramm 2,3-Dihydroxybutandisäure
und anschließend
20 Gramm der A.S. gelöst.
Die letztgenannte Lösung
wurde mit dem übrigen
Teil der ersten Lösung
vereinigt und dann mit 12 l 1,2,3-Propantriol und 3 l 70%iger Sorbitlösung versetzt. 40
Gramm Natriumsaccharin wurden in 0,5 l Wasser gelöst und mit
2 ml Himbeeressenz und 2 ml Stachelbeeressenz versetzt. Die letztere
Lösung
wurde mit der erstgenannten vereinigt und mit q.s. Wasser auf ein
Volumen von 20 l aufgefüllt,
was eine Lösung
zur oralen Verabreichung ergab, die pro Teelöffel voll (5 ml) 5 mg der aktiven
Substanz enthielt. Die erhaltene Lösung wurde in geeignete Behälter abgefüllt.
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Beispiel D.4: INJEKTIONSLÖSUNG
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1,8
Gramm 4-Hydroxybenzoesäuremethylester
und 0,2 Gramm 4-Hydroxybenzoesäurepropylester wurden
in etwa 0,5 l kochendem Wasser für
Injektionszwecke gelöst.
Nach Abkühlen
auf ungefähr
50°C wurde die
Lösung
unter Rühren
mit 4 Gramm Milchsäure,
0,05 Gramm Propylenglykol und 4 Gramm der A.S. versetzt. Die Lösung wurde
auf Raumtemperatur abgekühlt
und mit q.s. Wasser für
Injektionszwecke auf ein Volumen von 1 l aufgefüllt, was eine Lösung mit
4 mg A.S. pro ml ergab. Die Lösung
wurde durch Filtration sterilisiert und in sterile Behälter abgefüllt.