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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Kryokonservierung sowohl eines geernteten
Gewebes wie auch gezüchteter
Gewebe-Äquivalente
unter Verwendung der In-Vitro-Technologie. Diese Erfindung betrifft
auch ein Kryokonservierungspackungsdesign sowohl für ein geerntetes
Gewebe wie auch für
gezüchtete
Gewebe-Äquivalente,
das sowohl ein kosteneffektives wie auch ein leicht handhabbares
Packungsdesign ist, das eine maximale Lebensfähigkeit des zu kryokonservierenden
Gewebes oder Gewebe-Äquivalents
ermöglicht.
Unter Verwendung der Kryokonservierungstechnologie kann entweder
kryokonserviertes geerntetes Gewebe oder kryokonserviertes gezüchtetes
Gewebe vor der Verwendung über
unbeschränkte
Zeitperioden gelagert werden. Das gezüchtete Gewebe ist ein In-Vitro-Modell
des äquivalenten
menschlichen Gewebes, das, wenn es aus dem Lager genommen wird,
zur In-Vivo-Transplantation oder -Implantation oder zum In-Vitro-Screening von
Verbindungen verwendet werden kann.
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2. Kurze Beschreibung des Hintergrunds
der Erfindung
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Die
In-Vitro-Technologie hat Gewebe-Äquivalente
für den
Zweck einer In-Vitro-Testung oder In-Vivo-Transplantation zur Wundreparatur
entwickelt. Verfahren zur Herstellung solcher Gewebe-Äquivalente
sind in
US Patent Nr. 4,485,096 ,
4,604,346 ,
4,835,102 und
5,374,515 und
EP-A-0418035 und
WO 94/10940 offenbart.
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Die
Haltbarkeit lebender Gewebe ist begrenzt und daher ist ihr Verwendungsfenster
klein, so dass viel Abfall entsteht. Es besteht ein Bedarf an der Konservierung
solcher Gewebe über
längere
Zeitperioden, wie zum Versand und zur Lagerung, bevor sie zur Verwendung
gelangen. Sowohl die Entwicklung eines Kryokonservierungsverfahrens
wie auch einer Packung zur Kryokonservierung und Lagerung würde das
Verwendungsfenster unbeschränkt
vergrößern, den
Versand erleichtern und eine Lagerbestandsführung ermöglichen. Ebenso ist ein Lagerbestand
an Gewebe in Verbrennungsbehandlungskliniken und Spitälern wünschenswert.
Andere Vorteile sind, dass Proben von verschiedenen Stufen des Herstellungszyklus
für Qualitätskontrollarchive
zurückgehalten
werden können
und größere Produktionschargen
hergestellt werden können,
da sie im gefrorenen Zustand aufbewahrt werden können.
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Gegenwärtig wird
die Lagerungszeit von zellulären
biologischen Materialien durch Kühlen
auf "kryogene" Temperaturen verlängert. Der Übergang vom
flüssigen
in den festen Zustand durch Senken der Temperatur des Systems kann
entweder als Kristallisierung (Eis) erfolgen, die eine regelmäßige Anordnung
von Wassermolekülen
beinhaltet, oder als Vitrifizierung oder Amorphisierung (Glasbildung),
wobei eine solche regelmäßige Anordnung
einer kristallinen Phase fehlt. Die Herausforderung für einen
Kryobiologen besteht darin, Zellen auf kryogene Temperaturen zu
bringen und sie dann in physiologische Zustände zurückzuführen, ohne sie zu beschädigen.
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Es
gibt zwei grundlegende Verfahren für eine Kryokonservierung von
Zellen und Geweben: Gefrieren-Auftauen und Vitrifizierung. Bei Gefrier-Auftau-Techniken
wird die extrazelluläre
Lösung
gefroren (d. h., in kristalliner Form), aber es werden Schritte
unternommen, um die intrazelluläre
Eisbildung zu minimieren. Bei Vitrifizierungsprozeduren gibt es
den Versuch, eine Eisbildung in der gesamten Probe zu verhindern.
Das erstgenannte Verfahren ist problematisch, da, wenn Eiskristalle
im Inneren der Zellen gebildet werden, diese für die Lebensfähigkeit
der Zelle beim Auftauen schädlich
sind. Zellen könnten jedoch
einen Gefrier-Auftau-Zyklus überleben,
wenn sie bei kontrollierten Raten in Gegenwart nicht-toxischer Werte
kryoprotektiver Mittel gekühlt
werden. Das letztgenannte Verfahren der Vitrifizierung versucht
mögliche
schädigende
Auswirkungen von intra- und extrazellulärem Eis durch Unterdrückung einer
Eisbildung zu vermeiden, wobei sehr hohe Konzentrationen von gelösten Stoffen
und/oder Polymeren verwendet werden. Die Zellschädigung kann jedoch durch lange
Belastung mit toxischen Werten dieser Zusatzstoffe eintreten, die
zur Vitrifizierung erforderlich sind.
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Kryoprotektive
Mittel schützen
lebende Zellen vor den Belastungen, die beim Gefrierprozess auftreten.
Eine Art, in der kryoprotektive Mittel Zellen schützen, ist
durch Verdünnen
des Salzes, das in der ungefrorenen Lösung zunehmend konzentriert
wird, da Wasser in Eis umgewandelt wird. Die Menge an Eis wird durch
die Temperatur und anfängliche
Zusammensetzung der Lösung
bestimmt; während
die Menge des ungefrorenen Anteils nur eine Funktion der Temperatur
ist. Kryoprotektive Mittel haben mehrere andere Funktionen. Eine
wichtige ist, dass sie für gewöhnlich die
intrazellulären
Eisbildungstemperaturen senken. Eine andere Funktion ist, dass sie
Membrane und Proteine stabilisieren.
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Alle
Lösungen
superkühlen
unter ihrem Gefrierpunkt, bis sie eine zufällige Nukleierungsstelle zur
Kristallbildung finden. Bei der Kryokonservierung durch eine Gefrier-Auftau-Methode sollte die
Eisbildung im extrazellulären
Medium vorsätzlich
durch Seeding bei niederen Graden der Superkühlung ausgelöst werden.
Wenn die Eisbildung nicht durch Seeding eingeleitet wird, bildet
sich Eis spontan, wenn die Lösung
ausreichend weit unter ihren Gleichgewichtsgefrierpunkt gekühlt wird.
Da dieser Prozess in der Natur willkürlich ist, erfolgt die Eisbildung
bei willkürlichen,
nicht vorhersagbaren Temperaturen; folglich schwanken die Überlebensraten
stark zwischen wiederholten Versuchen mit demselben Gefrierprotokoll.
Ferner kann die extrem rasche Kristallisierung, die sich ergibt,
wenn sich Eis in einer stark supergekühlten Lösung bildet, eine Beschädigung an
Zellen und Geweben verursachen. Ferner wurde gezeigt, dass, wenn
eine extrazelluläre
Eisbildung bei hohen Graden einer Superkühlung ausgelöst wird,
die Wahrscheinlichkeit einer intrazellulären Eisbildung drastisch ansteigt.
Dieses Phänomen
ergibt sich aus dem verzögerten
Beginn der durch Gefrierung induzierten Zelldehydrierung, was zu
einer verstärkten Rückhaltung
von intrazellulärem
Wasser und somit zu einer höheren
Wahrscheinlichkeit einer Eisbildung in der Zelle führt.
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Sobald
das Seeding des extrazellulären
Eises durchgeführt
ist und die Probe von der Eisphase umschlossen ist, muss die Probe
auf einen kryokonservierten Zustand gekühlt werden. Der Kühlungsschritt
ist einer der kritischsten Schritte in dem Gefrier-Auftau-Protokoll.
Aufgrund der Eisbildung, d. h., des reinen Wassers, ist die teilweise
gefrorene, extrazelluläre
Lösung
stärker
konzentriert als das intrazelluläre
Kompartiment. Folglich dehydriert die Zelle durch Wasserverlust
in dem Bemühen,
wieder ein thermodynamisches Gleichgewicht herzustellen. Während das
System kühlt,
wird mehr extrazelluläres Eis
erzeugt und die Konzentration der gelösten Stoffe steigt und zwingt
die Zellen zu einer weiteren Dehydrierung. Es gibt drei Eigenschaften
der Zellen, die ihre Dehydrierungsrate kontrollieren. Eine ist die Wasserdurchlässigkeit
der Zellmembran; je geringer die Wasserdurchlässigkeit, umso länger dauert
die Dehydrierung der Zellen. Eine andere ist die Temperaturabhängigkeit
der Wasserdurchlässigkeit
der Zellmembran; alle Zellen verringern ihre Wasserdurchlässigkeit
bei sinkenden Temperaturen. Die letzte ist die Zellgröße; größere Zellen
brauchen länger
zum Dehydrieren als kleinere Zellen. Unter der Voraussetzung, dass
jede Zellenart drastisch unterschiedliche Eigenschaften aufweisen
kann, können die
optimalen Kryokonservierungsbedingungen bei verschiedenen Zellenarten
um Größenordnungen variieren.
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Obwohl
die exakten Mechanismen der Zellschädigung während der Kryokonservierung
bisher nicht vollständig
geklärt
wurden, scheinen charakteristische Überlebensmerkmale, die durch
Messung des Überlebens
einer Zelle als Funktion der Kühlungsrate
erhalten werden, qualitativ für
alle Zellenarten ähnlich
zu sein, und zeigen eine umgekehrte U-förmige Kurve. Das Überleben
einer Zelle ist bei sehr langsamen und sehr schnellen Kühlungsraten gering,
und es gibt eine dazwischen liegende Kühlungsrate, die ein optimales Überleben
bedeutet.
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Selbst
wenn die optimale Kühlungsrate
und die Breite der Kurve für
verschiedene Zellarten drastisch variieren können, scheint das qualitative
Verhalten universell zu sein. Schnellere Kühlungsraten geben den Zellen
nicht genug Zeit zum Dehydrieren und Zellen bilden intern Eis. Eine
Zellbeschädigung bei
schnellen Kühlungsraten
wird auf die intrazelluläre
Eisbildung zurückgeführt. Bei
langsamen Kühlungsraten
ist eine Zellbeschädigung
vermutlich auf die Wirkungen einer Belastung mit hoch konzentriertem
intra- und extrazellulärem
Salz und kryoprotektiven Lösungen
oder auf mechanische Wechselwirkungen zwischen Zellen und dem extrazellulären Eis zurückzuführen.
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Es
ist notwendig, die Zellen soweit wie möglich zu dehydrieren, bevor
sie die intrazelluläre
Eisnukleierungskurve kreuzen. An diesem Punkt nukleiert praktisch
das gesamte Wasser, das in der Zelle verbleibt, und bildet Eis.
Es ist nicht möglich,
die exakte Temperatur zu bestimmen, bei der dies eintritt, aber sie
beträgt
etwa –40°C bis –50°C, wenn die
Zellen langsam in Gegenwart von 1 M bis 2 M Konzentrationen der
kryoprotektiven Mittel gefroren werden. Es muss festgehalten werden,
dass die Wassermenge, die an diesem Punkt im Inneren einer Zelle
zu Eis wird, im gefrorenen Zustand unschädlich sein kann, aber wenn
sie nicht rasch genug aufgetaut wird, sich ausdehnt und die Zelle
beim Auftauen tötet.
(The Biophysics of Organ Cryopreservation, S. 117–140, herausgegeben
von David. E. Pegg und Armand M. Karow, Jr. NATO ASI Series A: Life
Sciences Band 147 1987 Plenum Press, New York 233 Spring St., New York,
NY 10013).
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Vor
der Entwicklung eines kommerziell existenzfähigen Hautäquivalents wurde für Transplantate Kadaverhaut
verwendet. Kryokonservierungsprotokolle wurden entwickelt, so dass
Verbrennungskliniken und Spitäler
Hautbanken führen
konnten. Es wurden zahlreiche verschiedene Protokolle unter Verwendung
verschiedener kryoprotektiver Mittel, Gefrierraten, Packungsformate
und Lagerbedingungen entwickelt. Die meisten Forscher einigten sich auf
ein schnelles Auftauprotokoll. Das Gelingen oder Misslingen des
Protokolls wurde entweder durch die Transplantataufnahme auf einem
Wundbett oder durch einen Zellenlebensfähigkeitstest gemessen.
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In
US 3,842,831 an Beisang
ist ein Verfahren für
die Kryokonservierung von Kadaverhautflecken offenbart. Das Verfahren
beinhaltet das Anbringen der Kadaverhaut auf einem lose Trägergewebe
oder einer Unterlage und das Aufrollen der Hautflecken und des Trägergewebes
vor dem Gefrieren. Es wird kein kryoprotektives Mittel verwendet,
obwohl die Erfinder die Verwendung entweder von Glycerin oder DMSO
vorschlagen. Das Gefrierprotokoll verwendet ein Protokoll mit rascher
unkontrollierter (festgesetzte Temperatur) Gefrierrate auf eine
kryogene Temperatur von –70°C.
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May
SR und Fa DeClement (Skin Banking Methodology, 17, 33–45 (1980))
führten
eine Evaluierung einer Packungsgeometrie und von Kühlungs- und
Erwärmungsraten
unter Verwendung dermatomerer Kadaverhaut durch. Die Ergebnisse
legen nahe, dass Kadaverhaut flach und nicht gerollt sein sollte,
und dass eine langsamere kontrollierte Gefrierungsrate verwendet
werden sollte.
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US 5,040,677 an Tubo offenbart
einen gasdichten versiegelbaren Behälter für einzelne Transplantate auf
Epithelzellschichten. Der Behälter
erfordert, dass die Epithelzellschicht an einer klebenden Substratschicht
oder Unterlage durch Verwendung von Klemmen befestigt wird.
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US 5,145,770 an Tubo offenbart
ein Kryokonservierungsverfahren für Keratinozytenschichten, das
ein kryoprotektives Mittel aus einem nicht zellpenetrierendem Mittel,
wie Dextran, und ein zellpenetrierendes Reagens, wie Glycerol, verwendet,
mit einer Kühlungsrate
von etwa –1°C/Minute.
Ebenso offenbart
EP 0 364 306 an
Chao et al. ein Verfahren zur Kryokonservierung einer Schicht aus
lebenden, gezüchteten
Epithelzellen, aber unter Verwendung sowohl von DMSO wie auch Glycerol
als kryoprotektives Mittel und eines Gefrierprotokolls von vorzugsweise –1°C/Minute.
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US 5,298,417 an Cancedda
et al. offenbart ein Kryokonservierungsprotokoll, das für einschichtige
Konstrukte, wie Epithelschichten, entwickelt wurde, die wie in
US 4,016,026 ,
4,304,866 und
4,456,687 beschrieben hergestellt
werden. Epidermale Schichten wurden mit einem kryoprotektiven Mittel
aus entweder 8 bis 15% Glycerol oder DMSO inkubiert und wurden unter
Verwendung eines Protokolls mit kontrollierter Rate kryokonserviert,
wobei die Kühlungsrate
zu Beginn langsamer ist als am Ende des Protokolls und durch einen
Anstieg in der Temperatur vor dem Höhepunkt der Gefrierprozedur
gekennzeichnet ist.
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Ein
Verfahren für
die Kryoprotektion dermaler Fibroblasten in einem Collagengel wurde
von Teasdale et al., Burns, 19 (5) 406–410 (1993) untersucht. Teasdale
bestimmte, dass eine optimale Zelllebensfähigkeit durch Gefrieren bei –0,5°C/Minute mit
DMSO als kryoprotektives Mittel erhalten werden könnte.
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Nanchahal
et al., "Cultured
composite skin grafts: Biological skin equivalents permitting massive expansion", The Lancet, 2 (8565),
191–193
(22. Juli 1989), bespricht eine Technik zur Lagerung zusammengesetzter
gezüchteter
Gewebetransplantate unter Verwendung eines kryoprotektiven Mittels
aus 15% Glycerol und 10% FCS in Medium 199. Die Transplantate und
das kryoprotektive Mittel wurden bei 37°C zwei Stunden inkubiert und
wurden dann bei –1°C pro Minute
auf –70°C gefroren
und dann in flüssigem
Stickstoff gelagert. Nach einem schnellen Auftauen der Transplantate
wurde ihre Lebensfähigkeit durch
Züchten über zwei
Wochen und durch Transplantieren auf haarlose Mäuse bestimmt. Eine abschließende Evaluierung
erfolgte durch Transplantate bei drei Patienten, die sich einer
Tatoo-Entfernung unterzogen.
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Johnstone
et al. "Cryopreservation
of Rabbit and Cat Corneas at –18
to –24°C", Cornea, 11(3); 211–220 (1992),
betrifft eine einfache Prozedur zur Kryokonservierung von Kaninchen- und Katzenkorneas,
die ein Haushaltsgefriermittel anstelle von flüssigem Stickstoff oder Gefriermitteln
für niedere
Temperaturen verwendet. Das Durchtränken mit kryokonservierendem
Mittel wird erreicht, indem Korneas in aufeinander folgende Lösungen aus
50% fötalem Kalbserum
und McCarey-Kaufman-Medium mit zunehmendem Glycerol- und Glucosegehalt
gelegt werden.
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Bei
Verwendung der Verfahren nach dem Stand der Technik ist es nicht
möglich,
gezüchtete Gewebe-Äquivalente
einer Kryokonservierung zu unterziehen, teilweise weil sie relativ
dick sind und aus heterogenen Zellschichten bestehen. Eine der Funktionen
dieser Gewebe in vivo ist die Bereitstellung einer Durchlässigkeitssperre.
Gewebefunktionen müssen
in der Entwicklung eines Kryokonservierungsprotokolls berücksichtigt
werden.
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Die
gegenwärtigen
Erfinder haben ein Verfahren zur Kryokonservierung und insbesondere
ein Packungsdesign entdeckt, das bei einer Reihe gezüchteter
Gewebe-Äquivalente
und bei Haut von Säugern
anwendbar ist und das eine überraschend effektive
und kommerziell verwendbare Packung für die Kryokonservierung gezüchteter
Gewebe-Äquivalente
ist.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren für die erfolgreiche Kryokonservierung
gezüchteter
Gewebe-Äquivalente
bei sehr geringen Temperaturen bereit, das die Bildung schädlicher
intrazellulärer
Eiskristalle verhindert, die effektive Konzentration potenziell
schädlicher
Chemikalien minimiert und das rasche Einführen und Entfernen von kryoprotektiven Mitteln
bei praktikablen Temperaturen unter Verwendung eines programmierbaren
Gefriergeräts
ermöglicht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein neues Packungsdesign bereit,
das für
die Kryokonservierung, Lagerung und den Vertrieb gezüchteter Gewebe-Äquivalente
entwickelt wurde. Das neue Design bietet viele Vorteile gegenüber bestehenden Packungsdesigns.
Gegenwärtig
gibt es keine im Handel erhältlichen
kryokonservierten gezüchteten Gewebe-Äquivalente und daher sind keine
Packungsdesigns für
die Regalhaltung verfügbar.
Das Design der neuen Packung ermöglicht
aufgrund einer effizienteren Wärmeübertragung
eine bessere Temperaturverfolgung des Inneren der Packung mit der
Außentemperatur
der Gefrierkammer. Eine verbesserte Wärmeübertragungsrate ermöglicht einen besser
kontrollierten Prozess; somit gleichförmige Kühlungs- und Erwärmungsraten
des gezüchteten Gewebe-Äquivalents,
wodurch eine Variabilität
in der Zelllebensfähigkeit
verringert wird.
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Die
Erfinder haben ein Verfahren zur Kryokonservierung gezüchteter
Gewebe-Äquivalente
entdeckt, die nach In-Vitro-Techniken
hergestellt werden, so dass die Gewebe ihre Lebensfähigkeit
und Nützlichkeit
als Äquivalente
von menschlichen Geweben beibehalten. Die Erfindung beinhaltet das
Anwenden von Rühren,
um die Durchdringung mit einer effektiven Menge an kryoprotektivem
Mittel zu verbessern. Das vorliegende Verfahren bietet die Kryokonservierung
sowohl eines geernteten Gewebes wie auch gezüchteter Gewebe-Äquivalente
in einer Weise, die die strukturelle Integrität und zelluläre Lebensfähigkeit
schützt.
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Das
Verfahren dieser Erfindung beinhaltet die folgenden Schritte:
- 1) Das geerntete Gewebe oder gezüchtete Gewebe-Äquivalent
wird in eine kryoprotektive Lösung getaucht
und die kryoprotektive Lösung
und das eingetauchte Gewebe werden gerührt, um ein effektives Eindringen
der kryoprotektiven Lösung
in das Gewebe (Durchtränkung
des Gewebes) zu erreichen; und
- 2) Nach dem Durchtränken
des Gewebes mit der kryoprotektiven Lösung, Kühlen auf einen Fest-Flüssigphasen-Gleichgewichtstemperaturbereich
für das
kryoprotektive Mittel; Seeding des extrazellulärem Eises und Kühlen auf
einen kryokonservierten Zustand durch Gefrieren des Gewebes bei
einer langsamen Gefrierrate auf eine Temperatur bei oder unter mindestens
etwa –70°C, insbesondere
bei oder unter –120°C, bevorzugter
bei –140°C und insbesondere
bei –196°C.
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Nach
dem Gefrieren kann das kryokonservierte Gewebe unbeschränkte Zeitperioden
bei Temperaturen zwischen etwa –120°C bis etwa –196°C gelagert
werden, der Temperatur von flüssigem Stickstoff.
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Das
Auftauen des kryokonservierten Gewebes erfolgt durch Erwärmung des
gefrorenen Gewebes bei hoher Rate, die in etwa 1 bis 2 Minuten durchgeführt wird.
Das gefrorene Gewebe kann durch direkte Anwendung erwärmter Kulturmedien
oder durch physiologisch gepufferte Lösung oder durch eine andere
rasche Erwärmungsmethode
aufgetaut werden. Das Packungsdesign ermöglicht ein Auftauen des Gewebes
durch Eintauchen der Packung in ein Wasserbad, da das Packungsdesign
sowohl eine rasche Erwärmungsrate
wie auch eine kontrollierte thermische Gleichförmigkeit garantiert, während die Sterilität während der
kritischen Auftauprozedur beibehalten wird.
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Vor
der Verwendung als Äquivalent
für menschliches
Gewebe zur Transplantation oder In-Vitro-Testung wird das aufgetaute
gezüchtete
Gewebe-Äquivalent
gespült,
um die kryoprotektive Lösung
zu entfernen. Die kryoprotektive Lösung kann durch Spülen zum
Beispiel mit einer isotonischen Pufferlösung bei physiologischem pH
entfernt werden. Die gezüchteten
Gewebe-Äquivalente
können dann
vorübergehend
in einer solchen Pufferlösung gelagert
oder in einem geeigneten Zellmedium vor der Verwendung erneut gezüchtet werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1A und 1B zeigen
Ansichten des Deckels.
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2 zeigt
eine Draufsicht auf die Dichtung.
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3A und 3B zeigen
Ansichten der Dichtung, die am Deckel befestigt ist.
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4A und 4B zeigen
Ansichten des Trägers.
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5A und 5B zeigen
Ansichten der Schale.
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6A und 6B zeigen
Seitenansichten der Anordnung, in Einzelteile zerlegt oder fertig
gestellt.
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7 zeigt
eine Nahansicht der Anordnung.
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8 zeigt
eine Draufsicht der fertig gestellten Anordnung.
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9 zeigt
eine Grafik der Lebensfähigkeit kryokonservierter
gezüchteter
Gewebe im Vergleich zu jener von nicht-kryokonservierten gezüchteten Geweben.
Die Lebensfähigkeit
von kryokonservierten gezüchteten
Geweben, gemessen durch MTT, ist dargestellt. LSE wurde zusätzlich durch
einen LDH-Test gemessen. Alle gezüchteten Gewebe werden mit alterabgestimmten,
nicht kryokonservierten Kontrollen verglichen und als Prozent der
Kontrolle angegeben.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gewebe-Engineering
ist ein aufkommender Bereich, der gezüchtete Gewebezellen zur Konstruktion
von Gewebe-Äquivalenten
verwendet, die zur Untersuchung der Reaktion auf eine Verletzung durch
chemische Mittel oder pharmazeutische Verbindungen verwendet werden
kann. Das gezüchtete Gewebe
kann auch zur Bildung transplantierbaren menschlichen Gewebes verwendet
werden.
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Gewebe-Äquivalente
wurden umfassend in vielen Patenten beschrieben, einschließlich
US Patent Nr. 4,485,096 ,
4,485,097 ,
4,539,716 ,
4,546,500 ,
4,604,346 ,
4,837,379 und
5,374,515 . Eine erfolgreiche Anwendung
des Gewebe-Äquivalents
wird als "Living
Skin Equivalent" bezeichnet,
das eine ähnliche
Morphologie wie tatsächliche
menschliche Haut hat. Das Living Skin Equivalent (LSE) besteht aus zwei
Schichten: der obere Abschnitt besteht aus differenzierten und mehrschichtigen
humanen Epidermal-Keratinozyten, die eine untere Schicht aus humanen
dermalen Fibroblasten in einer Collagenmatrix bedecken. Parenteau,
et al., "Epidermis
Generated in Vitro: Practical Considerations and Applications", J. of Cellular
Biochemistry, 45: 245–251
(1991); Parenteau, et al., "The
organotypic culture of human skin keratinocytes and fibroblasts
to achieve form and function",
Cytotechnology, 9: 163–171
(1992); und Bell et al., "The
Living Skin Equivalent: Its Manufacture, Its Organotypic Properties
and Its Response to Irritants",
Toxic. in Vitro, 5: 591–596
(1991). LSE zur Transplantation wird derzeit in klinischen Versuchen
auf Indikationen untersucht, die mit teilweisen Hautwunden und Hautwunden
voller Dicke in Zusammenhang stehen: Exzisionschirurgie, Verbrennungen,
venöse
Stauungsgeschwüre,
diabetische Geschwüre,
Dekubitalgeschwüre
und chronische Entzündungsgeschwüre. Das
LSE ist ein zweischichtiges, in vitro hergestelltes Hautgewebe voller
Dicke.
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Ein
In-Vitro-Organ-Äquivalent
der Kornea des Auges wurde entwickelt, wie in
US Patent Nr. 5,374,515 beschrieben
ist. Das Korneagewebe-Äquivalent
hat drei verschiedene Zellschichten, die äußere Schicht, ein mehrschichtiges
Platte nepithel; die mittlere Schicht aus Collagenfasern und Stromazellen;
und eine innere Schicht, ein einfaches Plattenepithel, das auch
als Korneaepithel bezeichnet wird. Ein In-Vitro-Korneagewebe-Äquivalent
kann für
In-Vitro-Toxizitätstests
verwendet werden, wobei es als exaktes und kostengünstiges,
nicht tierisches Vorhersagemodell für ein in vivo Augen- und Hautreizungspotenzial
vieler Arten von Produkten und Rohmaterialien dient.
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Das
Ziel der Kryokonservierung ist die Erhaltung der strukturellen Integrität und Lebensfähigkeit biologischer
Materialien für
eine unbeschränkte
Zeitperiode, so dass diese Materialien nach Bedarf verfügbar und
verwendbar sein können.
Komplexe Gewebe mit begrenzter Lebensdauer erfordern eine Kryokonservierung
zur Verlängerung
der Produktverfügbarkeit
und -nutzbarkeit. Die Geschichte der Kryokonservierung biologischen
Materials hat jedoch gezeigt, dass die Optimierung eines Kryokonservierungsprotokolls
für eine
bestimmte Zelle nicht unbedingt gute Ergebnisse liefert, wenn es
mit einer anderen Zellart oder mit anderen Zellen in einem Gewebe verwendet
wird. Die Entwicklung spezialisierterer Methoden aufgrund der Unterschiede
in der Zelldichte, im Wassergehalt und im Ausmaß der strukturellen Organisation
von Gewebe-Äquivalenten
voller Dicke war notwendig. Die Kryokonservierungsprotokolle dieser
Erfindung sind überraschenderweise
bei den einschichtigen epidermalen und dermalen Schichten alleine,
zweischichtigen Gewebe-Äquivalenten,
dreischichtigen Kornea-Äquivalenten
und geernteter Haut von Säugern
anwendbar. Die Entwicklung eines Packungsdesigns ermöglicht die
Kryokonservierung dieser Gewebe in Prozessen im Produktionsmaßstab.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet der Begriff "gezüchtete
Gewebe-Äquivalente" Gewebe-Äquivalente
von Säuger-Geweben,
wobei die Gewebe-Äquivalente
durch In-Vitro-Techniken hergestellt werden, und soll einschichtige
Haut-Äquivalente,
entweder ein dermales Äquivalent
oder eine epidermale Schicht; zweischichtige Haut-Äquivalente,
insbesondere LSE; und dreischichtige Kornea-Äquivalente und Haut-Äquivalente umfassen.
Die Morphologie der gezüchteten
Gewebe-Äquivalente
ist ähnlich
jener des in vivo Säuger-Organs,
für gewöhnlich des Organs
des Menschen. Zur Veranschaulichung, die Morphologie des LSE hat
viele Ähnlichkeiten
mit menschlicher Haut. Metabolisch und mitotisch aktive, humane
dermale Fibroblasten (HDF) finden sich in der gesamten dermalen
Schicht des Konstrukts und es hat sich gezeigt, dass sie Collagen
und andere Matrixkomponenten in das Gitter sezernieren. Die Epidermis
besteht aus einer Basalschicht, die sich nachweislich mit einer
mitotischen Rate ähnlich
jener der menschlichen Haut teilt. Die suprabasale Epidermis zeigt
dieselben Schichten wie die Haut in vivo, mit gut definierten Stachelzell-
und Körnerschichten, die
Keratohyalin und lamelläre
Körner
enthalten, die von einem Stratum Corneum bedeckt sind. Die Immunhistochemie
zeigt das Vorhandensein extrazellulärer Matrixkomponenten, die
für gewöhnlich an
der dermo-epidermalen Verbindung in normaler menschlicher Haut vorgefunden
werden, wie Laminin, Typ IV Collagen und Kalanin (GB3).
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Gezüchtete Gewebe-Äquivalente,
die durch organotypische Kulturmethoden erhalten werden, wie das
Living Skin Equivalent (LSE), verwenden einen Träger als Gerüst, auf dem die Äquivalente
gebildet werden. Gezüchtete
Gewebe-Äquivalente
werden auf einem Träger
hergestellt, der die Manipulation des Konstrukts während der
Herstellung, dem Versand und dem Endgebrauch ermöglicht, ohne das Konstrukt
direkt zu kontaktieren. Verfahren zur Herstellung gezüchteter
Gewebe-Äquivalente
auf einem Träger
sind in
US Patent Nr. 5,374,515 und
EP-A-0418035 und
WO 94/10940 offenbart.
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Ein
Träger
enthält
eine flache permeable Membran, die an einem Ende einer im Wesentlichen rohrförmigen Stütze befestigt
ist. Das andere Ende der rohrförmigen
Stütze
enthält
einen sich nach außen
erstreckenden Flansch, der seinerseits einen Rand aufweist, der
auf dem oberen Ende einer Vertiefung in einer Gewebekulturschale
und in dem Packungsdesign der vorliegenden Erfindung hängen kann.
Die Membranstützenanordnung
ist so groß, dass
sie mit einer Kulturschale verwendet werden kann, die mindestens
eine Vertiefung einer spezifischen Größe aufweist, so dass der passende
Zwischenraum um die Stütze
bereitgestellt ist und sie mit dem oberen Ende der Vertiefung in
Eingriff gelangen kann. Die Membranstützenanordnung kann in verschiedenen
Größen hergestellt
werden, so dass sie mit verschiedenen Größen sowohl von Kulturschalen wie
auch Kryokonservierungs- und Lagerungspackungen verwendet werden
kann. Ein Beispiel für diese
Träger
ist ein TRANSWELL
® (Costar), wie in
US Patent Nr. 5,466,602 beschrieben.
Modifizierungen an dem Packungsdesign zur Anpassung an ähnliche
Träger,
die ein anderes Mittel zur Stütze
und für den
Eingriff mit den Kulturgefäßen verwenden,
können
von einem Fachmann vorgenommen werden. Ähnliche Träger sind in
US Patent Nr. 5,358,871 und
5,366,893 beschrieben oder
jene, die in
US Patent Nr. 4,871,674 beschrieben
sind.
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Das
bevorzugte Packungsdesign dieser Erfindung enthält das Trägergerüst und definiert eine Umgebung
um das Gewebe-Äquivalent,
die vorbestimmten Spezifikationen entsprechend kontrolliert werden
kann. Die vorliegende Erfindung verwendet Materialien, die vorzugsweise
von medizinischer Güte
sind und einem weiten Temperaturbereich standhalten können. Diese
Materialien werden zur Bildung einer Schale und eines Deckels geformt,
die durch ein Dichtungsmittel miteinander versiegelt werden können. Die
neue Packung ist so gestaltet, dass sie eine Trägerstütze enthält, auf der Gewebe-Äquivalente
gebildet werden.
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Das
neue Packungsdesign umfasst eine Schale, einen Deckel und eine dazwischen
liegende Dichtung. Die Schale und der Deckel sind so gestaltet,
dass sie zu dem vorhandenen Träger
passen, an dem das Gewebe-Äquivalent
befestigt ist. Der Träger mit
dem daran befestigten Gewebe-Äquivalent
wird in die Schale gelegt und kryoprotektive Lösung wird hinzugefügt. Dann
wird der Deckel auf der Schale platziert und die zwei Teile werden
miteinander versiegelt, um einen dichten Verschluss zwischen der
inneren und äußeren Umgebung
der Packung zu bilden.
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Das
Packungsdesign ermöglicht
eine gleiche Verteilung des kryoprotektiven Mittels unter dem Träger und über der Oberfläche des
Gewebe-Äquivalents,
während
ein Kontakt des kryoprotektiven Mittels mit dem Gewebe-Äquivalent
und sowohl der Schale wie auch dem Deckel aufrechterhalten wird. Das
Design der Packung beruht auf dem Konzept, dass kontrollierte Kühlungs-
und Gefrierraten mit einem gleichen Volumen eines kryoprotektiven
Mittels beibehalten werden können,
das mit einer gleichen Geometrie über und unter dem zu kryokonservierenden
gezüchteten
Gewebe angeordnet ist. Diese Anordnung stellt einen gleichförmigen Abstand
bereit, gemessen von der oberen und unteren Fläche des gezüchteten Gewebe-Äquivalents zu der Außenwand
der Packung (vorausgesetzt, dass die Packung auch gleichförmige Dicke
hat). Diese Gleichförmigkeit
sollte für
einen gleichförmigen
Wärmeaustausch von
dem Gewebe-Äquivalent
zu der Gefrierkammer beim Kühlen
und von der äußeren Umgebung
zu dem Gewebe-Äquivalent
beim Tauen sorgen.
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Die
Schale umfasst eine Bodenfläche,
die an eine Seitenwand und einen Flansch angrenzt. Der Flansch stellt
eine plane Oberfläche
für eine
dichte Verbindung der Schale mit dem Deckel bereit. Die Seitenwand
der Schale weist eine einzige kontinuierliche oder mehrere diskontinuierliche
Stützen
auf, die von der Seitenwand nach innen ragen und mit dieser einstückig ausgebildet
sind. Wenn der Träger,
der das gezüchtete
Gewebe-Äquivalent
enthält,
in der Schale angeordnet ist, hängt
seine obere Kante an den Stützen,
die durch die Seitenwand der Schale bereitgestellt sind. Ein Raum
ist zwischen dem hängenden
Träger
und der Bodenfläche
der Schale definiert, dessen Dicke etwa 1,0 mm beträgt, mit
einer Fläche
von etwa der Größe des Gewebe-Äquivalents.
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Der
Deckel umfasst eine plane Bodenfläche, die an eine Seitenwand
und einen Flansch angrenzt. Der Durchmesser des Deckelflansches
ist etwas kleiner als der Durchmesser des Schalenflansches. Der Deckelflansch,
wenn er auf der Schale liegt, die einen Träger enthält, ruht auf dem Träger, so
dass die oberen Oberfläche
sowohl des Schalenflansches wie auch des Deckelflansches auf oder
etwa auf derselben Ebene in Kontakt ausgerichtet sind. Ein zweiter Raum
ist durch den Deckel und die Oberfläche des gezüchteten Gewebe-Äquivalents
definiert, der ebenso eine Dicke von etwa 1,0 mm aufweist, mit einer
Fläche
in etwa der Größe des Gewebe-Äquivalents.
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Dieses
Design ermöglicht
insgesamt etwa 1 mm zwischen der Schale und dem Boden des Trägers, auf
dem sich das Gewebe-Äquivalent
befindet, und etwa 1 mm zwischen dem Deckel und dem Gewebe-Äquivalent,
mit dem kryoprotektiven Mittel über und
unter dem Gewebe-Äquivalent,
das sowohl mit dem Deckel wie auch der Schale in Kontakt steht. Wenn
der Deckel in die Schale, die das Medium enthält, gelegt wird, verdrängt der
Deckel jede Luft in der Packung zu dem peripheren Raum, der die
rohrförmige
Stütze
des Trägers
enthält.
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Der
Deckel wird mit der Schale entlang der frei liegenden Ebene versiegelt,
die durch die obere Oberfläche
des Schalenbeziehungsweise Deckelflansches erzeugt wird. Die Versiegelung
kann durch Wärme,
Klebstoff oder ein anderes Mittel, das in der Technik bekannt ist,
erreicht werden. Die Dichtung zwischen dem Deckel und der Schale
verhindert ein Auslecken des kryoprotektiven Mittels und hält die Sterilität des Innenraums
der Einheit aufrecht. Vorzugsweise wird ein ringförmiges Blatt
aus heißsiegelbarem
Deckelmaterial sowohl an den Schalen- wie auch den darauf befindlichen
Deckelflansch heißgesiegelt.
Das Deckelmaterial weist vorzugsweise eine Lasche auf, um den Deckel
von der Schale abzuziehen und somit die Dichtung zu lösen, um
auf das Gewebe-Äquivalent
Zugriff zu haben. In einer anderen Ausführungsform wird ein Deckel
mit einem Flansch mit etwa demselben Durchmesser wie der Schalenflansch
auf eine Schale mit einem darin angeordneten Träger gelegt, so dass die Bodenfläche des
Deckelflansches in engen Kontakt mit der oberen Oberfläche des
Schalenflansches gelangt. Die Flansche werden dann durch ein siegelbares
Mittel dicht miteinander verbunden.
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1A und 1B zeigen
den Deckel 10, den Deckelflansch 11, die Deckelseitenwand 12 und die
Bodenfläche 13.
Der Deckelflansch 11, die Deckelseitenwand 12 und
die Bodenfläche 13 bilden eine
durchgehende Oberfläche.
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2 zeigt
die ringförmige
Dichtung 20 und eine Lasche 21.
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3A und 3B zeigen
die Dichtung 20, den Deckel 10, den Deckelflansch 11.
Die Dichtung 20 wird an dem Deckelflansch 11 des
Deckels 10 vor der Verwendung befestigt, um die Ausrichtung
der Dichtung während
des Versiegelungsprozesses zu erleichtern.
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4A und 4B zeigen
den Träger 30, den
Trägerrand 31,
die permeable Membran 32 und die rohrförmige Stütze 33. Auf der permeablen
Membran 32 liegt ein gezüchtetes Gewebe-Äquivalent, das durch die rohrförmige Stütze 33 gehalten
wird. Der Träger 30 ermöglicht die Übertragung
des Gewebe-Äquivalents
ohne Kontakt oder Entfernung des Gewebe-Äquivalents während des
Kryokonservierungsprozesses.
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5A und 5B zeigen
die Schale 40, die Schalenbodenfläche 41, die Schalenseitenwand 42,
den Schalenflansch 43 und die Trägerstützen 44. Die Schalenbodenfläche 41,
die Schalenseitenwand 42, der Schalenflansch 43 und
die Trägerstützen 44 bilden
eine durchgehende Oberfläche.
Die Trägerstützen 44 stehen
mit dem Träger
innerhalb der Schale in Kontakt und stützen diesen ab.
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6A und 6B zeigen
die Dichtung 20, den Deckel 10, den Träger 30 und
die Schale 40. Der Träger 30,
auf dem sich ein Gewebe-Äquivalent
befindet, ist in der Schale 40 angeordnet und hängt in der
Schale. Der Deckel 10 mit der Dichtung 20 ist über dem
Träger 30 angeordnet
und hängt über dem Träger.
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7 zeigt
die Dichtung 20, den Deckelflansch 11, den Deckel 10,
den Träger 30,
den Trägerrand 31,
die Trägerstützen 44 und
die Schale 40. Der Träger 30,
auf dem sich ein Gewebe-Äquivalent befindet,
ist in der Schale 40 angeordnet und hängt in der Schale durch einen
Kontakt der Bodenfläche
des Trägerrandes 31 mit
den oberen Oberflächen
der Trägerstützen 44.
Der Deckel 10 mit der Dichtung 20 ist über dem
Träger 30 angeordnet
und hängt über dem
Träger
durch Kontakt der Bodenfläche
des Deckelflansches 11 mit der oberen Oberfläche des
Trägerrandes 31.
Die oberen Oberflächen
sowohl des Deckelflansches 11 wie auch des Schalenflansches 43 bilden
eine plane Oberfläche
für die
Dichtung 20.
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8 zeigt
eine Draufsicht auf die Anordnung. Materialien, aus welchen Schalen
und Deckel hergestellt werden können,
sind starre oder halbflexible thermoplastische Materialien, die,
wenn sie erwärmt
werden, durch ein Vakuum geformt oder durch Spritzguss geformt werden,
wie Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Polyethylenterephthalatglycol
(PETG). Die Packungsschalen und -deckel werden vorzugsweise vor
der Verwendung durch Methoden sterilisiert, die in der Sterilisationstechnik
bekannt sind. Die Materialien, die zur Herstellung der Schale und
des Deckels verwendet werden, bestimmen die Sterilisationsmethode,
die verwendet werden kann. Zur Sterilisierung von PTFE oder PETG
ist eine Gammastrahlung bei 2,5 bis 3,0 Megarad bevorzugt. Elektrische und
chemische Sterilisationsmethoden, die dem Fachmann bekannt sind,
können
als Alternative verwendet werden.
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Gezüchtete Gewebe-Äquivalente
umfassen ein dermales Äquivalent
eines hydrierten Collagengitters, das durch ein Agens, vorzugsweise
Fibroblasten, kontrahiert ist. In einer Ausführungsform wird eine mehrschichtige
Schicht aus epidermalen Zellen auf der Oberfläche des dermalen Äquivalents gezüchtet. In
einer anderen Ausführungsform
ist das hydrierte kontrahierte Collagengitter, das durch Keratozyten
kontrahiert ist, auf einer Schicht von Kornea-Endothelzellen mit
einer mehrschichtigen Schicht aus Kornea-Endothelzellen angeordnet,
die auf der Oberfläche
des Gitters gezüchtet
wird. Als Alternative können
nur epidermale Zellen gezüchtet und
zur Schichtenbildung angeregt werden, um eine epidermale Schicht
zu bilden. Das gezüchtete
Gewebe-Äquivalent
wird entweder auf einer porösen
Membran eines Trägers
oder auf einem Collagengel gebildet, das an einer porösen Membran
der Bodenfläche eines
Trägers
haftet. Zusätzlich
können
andere gezüchtete
Gewebe-Äquivalente
gemäß den Verfahren dieser
Erfindung kryokonserviert werden, einschließlich, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
jeder gezüchteten
epidermalen Schicht, jedes gezüchteten dermalen Äquivalents,
jedes gezüchteten
Kornea-Äquivalents
oder geernteter Haut eines Säugers.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun unter Verwendung von Gewebe-Äquivalenten
und dem bevorzugten Packungsdesign als Veranschaulichung beschrieben.
Für den
Fachmann ist offensichtlich, dass Modifizierungen an dem beschriebenen
Verfahren vorgenommen werden können,
die dennoch im Umfang dieser Erfindung liegen.
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Das
Verfahren zum Durchtränken
eines Gewebe-Äquivalents
mit einer kryoprotektiven Lösung besteht
darin, das Gewebe-Äquivalent
und seinen anhaftenden Träger
in ein Volumen einer kryoprotektiven Lösung zu tauchen, die ausreichend
ist, um die Probe einzutauchen, und ein gleiches Volumen an kryoprotektiver
Lösung über und
unter dem Gewebe-Äquivalent
zu haben. Einer 100 mm Petri-Schale, die das Gewebe-Äquivalent
und den Träger
enthält, werden
25 ml 2 M Glycerol in DMEM über
eine ausreichende Zeitperiode zugegeben, um die Probe vollständig zu
durchtränken,
vorzugsweise zwischen einer und zwei Stunden, aber insbesondere über etwa eine
Stunde. Längere
Zeitperiode in der kryoprotektiven Lösung führen zu einer verminderten
Zelllebensfähigkeit
in dem Gewebe, während
eine zu kurze Zeit keine vollständige
Durchdringung des Gewebes mit dem kryoprotektiven Mittel garantiert.
Einschichtige Konstrukte erfordern für gewöhnlich weniger Zeit für das Durchtränken, da
sie weniger Zellschichten und eine verminderte Sperrschichtfunktion
aufweisen. Während
dieser Stunde wird das Eindringen der kryoprotektiven Lösung durch
Rühren
der Probe und der kryoprotektiven Lösung verstärkt, für gewöhnlich, indem die Petri-Schale
auf einem orbitalen Plattformschüttler
(Orbitalschüttler
von Bellco) bei 70 U/min in einer 10% CO2 begasten
Kammer geschüttelt
wird. Die 10% CO2-Umgebung, dieselbe wie die Kulturumgebung,
in der das Gewebe-Äquivalent
hergestellt wurde, verhindert eine Entgasung der Medien, wodurch
der pH der Basismedienkomponente des kryoprotektiven Mittels beibehalten
wird. Das Rühren
ermöglicht
eine schnellere und vollständigere
Durchtränkung
des Gewebe-Äquivalents
mit dem kryoprotektiven Mittel und eine bessere Reproduzierbarkeit von
Ergebnissen zwischen gefrorenen Gewebe-Äquivalenten.
Ein Orbitalschüttler
kann durch ein Gerät
ersetzt werden, das eine rührende
Bewegung in anderen räumlichen
Ebenen vollzieht. Zusätzlich enthalten
andere Methoden für
ein mechanisch verstärktes
Durchtränken,
ohne aber darauf beschränkt zu
sein, das Schwenken des Konstrukts mit dem kryoprotektiven Mittel
in einem Gefäß auf einer
Plattform, oder die Zentrifugation des Konstrukts mit dem kryoprotektiven
Mittel und das Umspülen
des Konstrukts mit dem kryoprotektiven Mittel mit Hilfe einer Pumpe.
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Der
Träger
mit dem daran anhaftenden Gewebe-Äquivalent wird in die Schale
gelegt und insgesamt werden etwa 16,0 ml der kryoprotektiven Lösung hinzugefügt. Das
Packungsdesign ermöglicht eine
gleichmäßige Verteilung
des kryoprotektiven Mittels: Etwa 8,0 ml unter dem Träger und
etwa 8,0 ml auf der Oberfläche
des Gewebe-Äquivalents.
Der Deckel wird dann auf die Schale gelegt und die zwei Teile werden
heißgesiegelt,
vorzugsweise an das Deckelmaterial.
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Verpackte
Gewebe-Äquivalente
werden dann in ein programmierbares Gefriergerät (Cryomed oder Planer) eingebracht,
der bei einer Anfangstemperatur von etwa Raumtemperatur eingestellt ist,
vorzugsweise bei 20°C.
Die Gefrierkammer, die verpackte Gewebe-Äquivalente enthält, wird
bei –10,0°C/Minute
auf den Fest-Flüssigphasen-Gleichgewichtstemperaturbereich
für das
kryoprotektive Mittel gekühlt,
die für
gewöhnlich
für 2,0
M Glycerol in DMEM zwischen etwa –5,3°C und –6,0°C liegt. Die Fest-Flüssigphasen-Gleichgewichtstemperatur
ist die Temperatur die für
ein Seeding des Eises in dem kryoprotektiven Mittel notwendig ist.
Die Kammertemperatur wird über
eine Zeit gehalten, um die interne Temperatur der verpackten Gewebe-Äquivalente mit
der Kammertemperatur auszugleichen. Die Kühlungsrate, die verwendet wird,
um die Seeding-Temperatur zu erreichen, ist nicht kritisch. Eine
Haltezeit von etwa 40 Minuten ist ausreichend, um ein thermisches
Gleichgewicht zu garantieren, aber die Zeit variiert, abhängig von
der Kammergröße, der
Luftzirkulation innerhalb der Kammer und der Anzahl einzufrierender
Packungen.
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Während für gewöhnlich mindestens
30 Minuten erforderlich sind, kann es bis zu einer Stunde dauern,
um die Herstellung eines Gleichgewichts zu garantieren. Nach der
Haltezeit wird eine extrazelluläre
Eisbildung durch Seeding angeregt.
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Das
Eis-Seeding ist als eine Methode zur Auslösung einer Eisbildung in dem
extrazellulären kryoprotektiven
Mittel definiert. Eine bevorzugte Methode des Eis-Seedings beinhaltet
das Kontaktieren der Seite der Schale, die das Gewebe enthält, mit
einer gekühlten
Sonde, wie einem gekühlten
(–196°C) Flüssigstickstoff-Stahlstab.
Die Kontaktstelle des Stabes mit der Packung muss unter dem Pegel
des kryoprotektiven Gefriermediums in der Packung liegen. Eine andere
bevorzugte Methode ist die direkte Freisetzung expandierender Gase,
wie Freon oder CO2, an die Außenseite
der Packung. Die Eisbildung kann durch einen Kammer-Spike ausgelöst werden, wobei
die Temperatur der Kammer innerhalb eines Bereichs gesenkt und angehoben
wird, der zur Bildung eines Eiskristalls ausreicht. Andere Methoden des
Eis-Seedings, die in der Technik bekannt sind, können statt dessen verwendet
werden.
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Sobald
alle Gewebe-Äquivalente
einem Eiskristall-Seeding unterzogen wurden, werden die Einheiten
eine weitere Stunde gehalten, um die Herstellung eines thermodynamischen
Gleichgewichts und die Ausbreitung der Eiskeimkristalle in dem gesamten
kryoprotektiven Mittel zu ermöglichen.
Dann wird die Kühlung
bei einer Rate von vorzugsweise etwa –0,02°C/Minute bis etwa –0,3°C/Minute
wieder aufgenommen; insbesondere von etwa –0,05 bis etwa –0,1°C/Minute;
und besonders bevorzugt von etwa –0,07°C/Minute bis zu einer Endtemperatur,
die vorzugsweise mindestens –70,0°C oder weniger
beträgt;
insbesondere –120°C; noch bevorzugter –140°C; oder besonders
bevorzugt –196°C. Wenn sich
die Gefrierendtemperatur der Glasübergangstemperatur von Wasser, –120°C, nähert, werden schädliche Temperaturschwankungen
während
der Beförderung
zu Endlagerstätten
weniger wahrscheinlich.
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Kryokonservierte
Gewebe-äquivalente
werden von dem programmierbaren Gefriergerät zu einem Lager in einem Dampfphasen-Flüssigstickstofflagertank
(Dewar) bei einer Temperatur zwischen etwa –120°C bis –150°C oder in flüssigem Stickstoff bei –196°C bis zur
Verwendung befördert.
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Zum
Auftauen werden die kryokonservierten gezüchteten Gewebe-Äquivalente
dem Dampfphasen-Flüssigstickstofflagertank
entnommen und auf Trockeneis überführt, wo
sie auf etwa –75°C erwärmt werden.
Sobald sie bei –75°C equilibriert
sind, werden die gezüchteten
Gewebe-Äquivalente
dann in eine Umgebung gebracht, vorzugsweise ein Wasserbad, das
vorzugsweise bei 37°C
eingestellt ist; oder insbesondere bei 4°C eingestellt ist, oder besonders bevorzugt
bei Raumtemperatur eingestellt ist. Sobald erkennbar ist, dass das
gesamte kryoprotektive Medium in die flüssige Phase übergegangen
ist, werden die gezüchteten
Gewebe-Äquivalent-Packungseinheiten
vorzugsweise zu einer Sterilbank (Biological Safety Cabinet) oder
zu einem anderen aseptischen Bereich befördert und mit Ethanol desinfiziert.
Die Deckel der Schalen werden entfernt, indem das Deckelmaterial
vom Boden der Einheit abgezogen oder abgeschnitten wird. Die Träger, die
gezüchtete
Gewebe-Äquivalente
enthalten, werden dann in Petri-Schalen überführt, während überschüssiges kryoprotektives Mittel
abgegossen wird. Zum Abspülen des
verbleibenden kryoprotektiven Mittels von dem gezüchteten
Gewebe-Äquivalent
werden dann 25 ml Spüllösung, vorzugsweise
DMEM bei Raumtemperatur, für
etwa 30 Minuten der Petri-Schale zugegeben, die das gezüchtete Gewebe-Äquivalent
enthält.
Andere ausreichende Spülmittel,
vorzugsweise Lösungen
physiologischer Stärke,
wie Zellkulturmedien oder phosphatgepufferte Kochsalzlösung, können von
einem Fachmann bestimmt werden. Die Spüllösung wird ein zweites Mal für weitere
30 Minuten getauscht. Die Spülzeiten
sind abhängig
von der Komplexität
des Gewebes unterschiedlich.
-
Die
gezüchtete
Gewebe-Äquivalenteinheit kann
dann wieder in die ursprüngliche
Kulturschale überführt und
in Kulturerhaltungsmedium bei 37°C/10%
CO
2 erneut gezüchtet werden. Als Alternative
kann das Äquivalent
bei einem Patienten angewendet oder auf eine Reaktion auf den Kontakt
mit einer Substanz getestet werden, wie in
US Patent 4,835,102 beschrieben ist.
-
Die
folgenden Beispiele sind für
eine bessere Erklärung
der Durchführung
der vorliegenden Erfindung bereitgestellt und sollten in keiner
Weise als Einschränkung
des Umfangs der vorliegenden Erfindung verstanden werden. Dem Fachmann
ist klar, dass verschiedene Modifizierungen an den hierin beschriebenen
Verfahren vorgenommen werden können,
ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung Abstand zu nehmen.
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BEISPIELE
-
Beispiele 1 bis 3
-
Die
Beispiele 1 bis 3 zeigen die Kryokonservierungs- und Auftautechniken
dieser Erfindung mit dem bevorzugten Verpackungsdesign.
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Beispiel 1: Kryokonservierung des Living
Skin Equivalent (LSE) mit dem Verpackungsdesign
-
Living
Skin Equivalent (LSE) Konstrukte wurden nach
EP-A-0418035 hergestellt. LSEs und
daran haftende 75 mm Trägereinsätze (TRANSWELL
®, Costar,
Cambridge) 9 bis 10 Tage nach dem Air-Lift wurden in 100 mm Petri-Schalen
(Costar) eingebracht. LSE-Konstrukte wurden mit kryoprotektivem Mittel
durchtränkt,
indem die Konstrukte und der Transwell-Einsatz eine Stunde in 25
ml kryoprotektives Medium, 2 M Glycerol in DMEM, in den 100 mm Petri-Schalen
getaucht wurden. Während
der Durchtränkung
wurden die Konstrukte eine Stunde auf einem Orbitalschüttler (Bellco)
bei 70 U/min in einer 10% CO
2 begasten Kammer
gerührt.
Das Rühren
ermöglicht
eine vollständigere
Durchtränkung
und bessere Reproduzierbarkeit des Kryokonservierungsverfahrens.
Sobald das LSE durchtränkt
war, wurden die Petri-Schalen, die LSE, Trägereinsätze und extrazelluläre Gefriermedien
(2 M Glycerol und DMEM) enthielten, in eine Kryokonservierungspackung
eingebracht und heißgesiegelt.
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Die
Kammer eines programmierbaren Gefriergeräts (Planer) wurde mit der hierin
beschriebenen Erfindung bestückt.
Das Gefriergerät
wurde auf eine Anfangstemperatur von 20,0°C eingestellt. Die Schlauchleitungen
wurden mit Freon ein einziges Ein-Sekundenintervall gespült, um etwaige
Luft in den Leitungen zu entfernen. Verpackte LSE-Einheiten wurden
sicher in Regale gestellt, die jeweils acht LSE-Einheiten aufnahmen.
Die Regale, die durch Positionierstifte geführt wurden, wurden neben den Sprühschienen
positioniert. Die Kammertüre
des Gefriergeräts
wurde geschlossen, um die Kammer von der äußeren Umgebung abzuschotten.
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LSE-Einheiten
wurden bei –10°C/Minute
auf –6°C gekühlt und
die Kammertemperatur wurde 40 Minuten bei –6°C gehalten, um das kryoprotektive Mittel
und die durchtränkten
Konstrukte auf die Kammertemperatur zu äquilibrieren. Nach 40 Minuten Haltezeit
wurde extrazelluläres
Eis durch direkte Abgabe von Freon über eine Sekunde nahe der Seite der
Packung angeregt. Freon, während
es von der Oberfläche
der Packung verdampft wird, veranlasst, dass die Kontaktfläche des
Freons ausreichend an Temperatur verliert, um eine extrazelluläre Eisbildung anzuregen.
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Sobald
bei allen LSE-Einheiten ein Eiskristall-Seeding durchgeführt war,
wurden die Einheiten eine Stunde bei –6°C äquilibrieren gelassen. Die Kammertemperatur
wurde dann bei –0,07°C/Minute auf
eine Endtemperatur von –20°C gekühlt. Die
Kammer wurde dann bei –0,5°C/Minute
auf eine Endtemperatur von –70°C gekühlt. Sobald
die LSE-Einheiten kryokonserviert waren, wurden sie in einen Dampfphasenlagertank
(Dewar) bei einer Temperatur von –120°C bis –150°C überführt.
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Beispiel 2: Auftauen des kryokonservierten
LSE
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Kryokonservierte
LSEs wurden aus dem Dampfphasen-Flüssigstickstofflager entnommen
und auf Trockeneis überführt, wo
sie auf etwa –75°C erwärmt wurden.
Sobald die gezüchteten
Gewebe-Äquivalente
bei –75°C äquilibriert
waren, wurden sie in ein Wasserbad überführt, das vorzugsweise bei 37°C eingestellt
war, insbesondere bei 4°C
eingestellt war, oder besonders bevorzugt bei Raumtemperatur eingestellt
war. Sobald erkennbar ist, dass das gesamte kryoprotektive Medium
in die flüssige Phase übergegangen
ist, werden die gezüchteten Gewebe-Äquivalent-Packungseinheiten
vorzugsweise zu einer Sterilbank (Biological Safety Cabinet) oder
zu einem anderen aseptischen Bereich befördert und mit Ethanol desinfiziert.
Die Deckel der Schalen werden entfernt, indem das Deckelmaterial vom
Boden der Einheit abgezogen oder abgeschnitten wird. Die Träger, die
gezüchtete
Gewebe-Äquivalente
enthalten, werden dann in Petri-Schalen überführt, während überschüssiges kryoprotektives
Mittel abgegossen wird. Zum Abspülen
des verbleibenden kryoprotektiven Mittels von dem gezüchteten
Gewebe-Äquivalent
werden dann 25 ml (Raumtemperatur) Spüllösung, vorzugsweise DMEM, für etwa 30
Minuten der Petri-Schale zugegeben, die das gezüchtete Gewebe-Äquivalent
enthält.
Andere ausreichende physiologische Spüllösungen, wie andere Zellkulturmedien
oder phosphatgepufferte Kochsalzlösung, können von einem Fachmann bestimmt
werden. Die Spüllösung wird
ein zweites Mal für
weitere 30 Minuten getauscht.
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Aufgetaute
kryokonservierte und Kontrollproben wurden mit histologischen Methoden
bearbeitet und durch Lichtmikroskopie auf morphologische Organisation
und Lebensfähigkeit
evaluiert und zeigten nahezu 100% Lebensfähigkeit und waren von einer Kontrolle
nahezu nicht zu unterscheiden.
-
Beispiel 3: Evaluierung des Kryokonservierungspackungsdesigns
auf Erwärmungsrate
und thermische Gleichförmigkeit
-
Eine
Kryokonservierungspackung der vorliegenden Erfindung wurde auf gleichförmige Wärmeübertragung
evaluiert. An einer Trägermembran,
ohne gezüchtetes
Gewebe-Äquivalent,
wurden fünf
Thermosonden montiert, eine in der Mitte und vier mit gleichmäßigem Abstand
von 1,0 mm zu der Umfangswand des Trägers. Thermosondenleiter erregten
die Packung von der Seite zwischen Deckel- und Schalenflanschen
zu einem Temperaturschreiber (Azonix Scanner Plus). Die Packung
wurde mit 17 ml kryoprotektivem Mittel gefüllt und die Packung wurde heißgesiegelt.
Die Packung wurde auf –70°C äquilibiriert
und dann in ein Wasserbad überführt, das
bei 20°C
eingestellt war. Der Temperaturschreiber zeichnete die Temperatur
an jeder Thermosonde alle 1 bis 2 Sekunden während der Erwärmung auf.
Die Packung erwärmte
sich anfangs bei einer Rate von 700°C/min, die sich verlangsamte,
wenn sie sich dem Schmelzpunkt der kryoprotektiven Lösung näherte. Die
thermische Gleichförmigkeit
lag zwischen 2°C und
6°C der
durchschnittlichen Thermosondentemperatur während der schnellsten Erwärmungsraten und
näherte
sich 8°C,
wenn sie den Schmelzpunkt der Lösung
erreichte.
-
Beispiele
4 bis 12 zeigen das Kryokonservierungsverfahren dieser Erfindung
bei verschiedenen Geweben.
-
Beispiel 4: Kryokonservierung epidermaler
Schichten
-
Epidermale
Schichten wurden aus reifem LSE 12 Tage nach einem Air-Lift gewonnen.
Die Entfernung der epidermalen Schicht wurde durch Abziehen der
dermalen Substratschicht von der epidermalen Schicht mit Pinzetten
und Verwerfen der dermalen Schicht erreicht. Jede Schicht wurde
in drei äquivalente
Stücke
geschnitten. Ein Stück
von jeder Schicht wurde als Kontrolle fixiert. Die verbleibenden zwei
Stücke
von jeder Schicht wurden auf eine 75 mm Polycarbonat-Transwell-Membran (Costar)
in 100 mm Kulturschalen (Costar) gelegt. Jedes Stück wurde
mit 25 ml DMEM und 2 M Glycerol eine Stunde durchtränkt. Die
Schalen, die die Konstrukte enthielten, wurden eine Stunde auf einen
Orbitalschüttler (Bellco)
bei 70 U/min in einer 10% CO2 begasten Kammer
gestellt. Sobald die epidermale Schicht durchtränkt war, wurde die Petri-Schale,
die die epidermale Schicht, den Transwell-Einsatz und extrazelluläres Gefriermedium
(2 M Gylcerol und DMEM) enthielt, in einen Beutel gelegt und vakuumgesiegelt (Audiovox),
mit einer Programmierung für
ein Vakuum über
5 Sekunden und einer Versiegelungszeit von 3,9 Sekunden.
-
Verpackte
epidermale Schichten wurden in das programmierbare Gefriergerät (Planer)
bei einer Anfangstemperatur von 20,0°C eingebracht. Die epidermalen
Schichten wurden bei –10,0°C/Minute
auf –6,0°C gekühlt. Die
Temperatur wurde 20 Minuten bei –6,0°C gehalten, um auf die Kammertemperatur
zu äquilibrieren.
Nach der Haltezeit von 20 Minuten wurde extrazelluläres Eis
durch den Kontakt der Außenseite
des Beutels, unterhalb des Pegels des Gefriermediums, mit einer gekühlten Flüssigstickstoffsonde ausgelöst. Sobald
bei allen epidermalen Schichten ein Eiskristall-Seeding durchgeführt war,
wurde die Temperatur weitere 5 Minuten bei –6,0°C gehalten. Die Kammer wurde
dann bei –1,0°C/Minute
auf –8,0°C gekühlt. Die
Temperatur wurde 30 Minuten bei –8,0°C gehalten, um eine gleichförmige Verteilung des
Eises in der Probe zu ermöglichen.
Die Kammer wurde dann bei –0,1°C/Minute
auf eine Endtemperatur von –70,0°C gekühlt.
-
Kryokonservierte
epidermale Schichten wurden dem Gefriergerät entnommen und die Beutel wurden
aus den Petri-Schalen
geschnitten und die Deckel wurden entfernt. Zum Auftauen wurden
40 ml des erwärmten
(37°C) DMEM
aseptisch in jede Petri-Schale gegossen. Nach 45 Sekunden wurde
die gesamte Flüssigkeit
aus den Schalen entfernt und ein zusätzliches 40 ml Aliquot wurde
jeder Schale für zwei
Minuten zugegeben. Sobald das gesamte Eis aufgetaut war, wurden
die epidermalen Schichten 30 Minuten mit 25 ml DMEM gespült. Das
Medium wurde ein zweites Mal für
weitere 30 Minuten getauscht. Die epidermalen Schichten wurden dann
in einem Kulturerhaltungsmedium bei 37°C/10% CO2 24
Stunden vor der Analyse inkubiert. Die Inkubationszeit wird aufgrund
der Verzögerung
gewährt,
die für
gewöhnlich
bei gefrorenen Zellen beobachtet wird, bis sie wieder Steady-State-Bedingungen
herstellen. Auch hier wurde die Inkubationszeit aufgrund der Verzögerung gewährt, die
für gewöhnlich bei
gefrorenen Zellen beobachtet wird, bis sie wieder Steady-State-Bedingungen
herstellen.
-
Von
den zwei verbleibenden Stücken
von jeder epidermalen Schicht wurde eines für die Histologie verarbeitet
und ein Stück
von jeder Schicht wurde nach dem MTT-Testprotokoll getestet. Ein
Vergleich von Fotomikrografien einer nicht-kryokonservierten epidermalen Schicht
und kryokonservierten epidermalen Schicht von Beispiel 4 zeigt,
dass alle drei grundlegenden Merkmale der Epidermis: die Basalschicht
der Epidermis, die Suprabasalschichten der Epidermis und das Stratum
corneum der Epidermis, durch dieses Verfahren konserviert wurden.
Alle Schichten waren intakt und die gesamte Morphologie der kryokonservierten
epidermalen Schicht war mit jener der nicht-kryokonservierten epidermalen Schicht
identisch.
-
Beispiel 5: Kryokonservierung des dermalen Äquivalents
-
Dermale Äquivalente,
die in dieser Studie verwendet wurden, waren die nicht-epidermalisierte Komponente
des LSE. Dermale Äquivalente
wurden 8 Tage nach dem Aussäen
eingefroren. Die dermalen Äquivalente
wurden mit kryoprotektivem Mittel durch Eintauchen durchtränkt, indem
die dermalen Äquivalente,
die an 75 mm Transwell-Einsätzen
(Costar) hafteten, die in 100 mm Petri-Schalen (Costar) platziert
waren, eine Stunde mit 25 ml DMEM und 2 M Glycerol getaucht wurden.
Die Petri-Schalen wurden eine Stunde auf einen Orbitalschüttler (Bellco)
bei 70 U/min in einer 10% CO2 begasten Kammer
gestellt. Sobald die dermalen Äquivalente
durchtränkt
waren, wurden die Petri-Schalen, die dermalen Äquivalente, die Transwell-Einsätze und
extrazellulären
Gefriermedien in das programmierbare Gefriergerät (Planer) bei einer Anfangstemperatur
von 20,0°C
eingebracht. Die Kammer wurde dann bei –10,0°C/Minute auf –6,0°C gekühlt. Die
Temperatur wurde 20 Minuten bei –6,0°C gehalten, um auf die Kammertemperatur
zu äquilibrieren.
Nach der Haltezeit von 20 Minuten wurde extrazelluläres Eis
durch den Kontakt der Außenseite
der Schalen, unterhalb des Pegels des Gefriermediums, mit einer
gekühlten
Flüssigstickstoffsonde
ausgelöst.
Sobald bei allen dermalen Äquivalenten
ein Eiskristall-Seeding durchgeführt war,
wurde die Temperatur weitere 5 Minuten bei –6,0°C gehalten. Die Kammer wurde
dann bei –1,0°C/Minute
auf –8,0°C gekühlt. Die
Kammertemperatur wurde wieder 30 Minuten bei –8,0°C gehalten, um eine gleichförmige Verteilung
des Eises in der Probe zu ermöglichen.
Die dermalen Äquivalenteinheiten
wurden dann bei –0,1°C/Minute
auf eine Endtemperatur von –70,0°C gekühlt.
-
Kryokonservierte
dermale Äquivalente
wurden dann dem Gefriergerät
entnommen und der Deckel der Schale wurde entfernt. Zum Auftauen
wurden 40 ml erwärmtes
(37°C) DMEM
aseptisch in jede Petri-Schale gegossen. Nach 45 Sekunden wurde die
gesamte Flüssigkeit
aus den Schalen entfernt und ein zusätzliches 40 ml Aliquot wurde
jeder Schale für
zwei Minuten zugegeben. Sobald das gesamte Eis aufgetaut war, wurden
die dermalen Äquivalente 30
Minuten mit 25 ml DMEM gespült.
Das Medium wurde ein zweites Mal für weitere 30 Minuten getauscht.
Die dermalen Äquivalente,
die noch an den Transwell-Einsätzen
hafteten, wurden dann wieder in die Kulturschalen eingebracht und
in einem Kulturerhaltungsmedium bei 37°C/10% CO2 24
Stunden vor der Analyse inkubiert. Die Inkubationszeit wird aufgrund
der Verzögerung
gewährt,
die für
gewöhnlich bei
gefrorenen Zellen beobachtet wird, bis sie wieder Steady-State-Bedingungen
herstellen. Die Proben wurden nach dem MTT-Testprotokoll getestet.
-
Beispiel 6: Kryokonservierung von Kornea-Äquivalenten
-
Kornea-Äquivalente,
die an 24 mm Kultur-Transwell-Einsätzen (Costar)
hafteten, 9 Tage nach einem feuchten Air-Lift, wurden in Cluster-Schalen mit
sechs Vertiefungen (Costar) eingebracht. Das Verfahren zum Durchtränken von
Kornea-Äquivalenten
mit kryoprotektivem Mittel beinhaltete das Eintauchen jedes Kornea-Äquivalents
und Transwell-Einsatzes in 4 ml extrazelluläres Gefriermedium (2 M Glycerol
in DMEM) in den Cluster-Schalen mit sechs Vertiefungen über eine
Stunde. Die Cluster-Schalen mit sechs Vertiefungen, die die Kornea-Konstrukte enthielten,
wurden eine Stunde auf einem Orbitalschüttler (Bellco) bei 70 U/min
in einer 10% CO2 begasten Kammer geschüttelt. Sobald
die Kornea-Äquivalente
durchtränkt
waren, wurden die Petri-Schalen, die die Kornea-Äquivalente, die
Transwell-Einsätze
und extrazelluläres
Gefriermedium enthielten, in ein programmierbares Gefriergerät (Planer)
bei einer Anfangstemperatur von 20,0°C eingebracht. Die Kornea-Äquivalente
wurden bei –10,0°C/Minute
auf –6,0°C gekühlt. Die
Temperatur wurde 20 Minuten gehalten, um auf die Kammertemperatur
zu äquilibrieren.
Nach der Haltezeit von 20 Minuten wurde extrazelluläres Eis
durch den Kontakt der Außenseite
jeder Vertiefung in der Cluster-Platte, unterhalb des Pegels des
Gefriermediums, mit einer gekühlten
Flüssigstickstoffsonde
ausgelöst. Sobald
bei allen Kornea-Äquivalenten
ein Eiskristall-Seeding durchgeführt
war, wurde die Temperatur weitere 5 Minuten bei –6,0°C gehalten, bevor bei –1,0°C/Minute
auf –8,0°C gekühlt wurde.
Die Temperatur wurde wieder 30 Minuten bei –8,0°C gehalten, um eine gleichförmige Verteilung
des Eises in der Probe zu ermöglichen.
Die Kornea-Äquivalenteinheiten
wurden bei –0,1°C/Minute
auf eine Endtemperatur von –70,0°C gekühlt.
-
Die
kryokonservierten Kornea-Äquivalente wurden
dem Gefriergerät
entnommen. Der Deckel der Schale wurde entfernt. Zum Auftauen wurden
6 ml des erwärmten
(37°C) DMEM
aseptisch in jede Vertiefung der Cluster-Platte gegossen. Nach 45
Sekunden wurde die gesamte Flüssigkeit
aus der Schale entfernt und ein zusätzliches 6 ml Aliquot wurde
jeder Schale für
zwei Minuten zugegeben. Unter Verwendung steriler Pinzetten wurden
die Kornea-Äquivalente
und die daran haftenden Transwell-Einsätze in
eine neue Cluster-Schale überführt. Zum
Spülen wurden
4 ml DMEM jeder Vertiefung für
30 Minuten zugegeben. Das Medium wurde ein zweites Mal für weitere
30 Minuten getauscht. Die Kornea-Einheiten wurden dann in dieselbe
Kulturschale zurückgeführt und
in einem Korneaerhaltungsmedium bei 37°C/10% CO2 24
Stunden vor der Analyse inkubiert. Die Inkubationszeit wird aufgrund
der Verzögerung gewährt, die
für gewöhnlich bei
gefrorenen Zellen beobachtet wird, bis sie wieder Steady-State-Bedingungen
herstellen. Die Proben wurden nach dem MTT-Testprotokoll getestet.
-
Beispiel 7: Kryokonservierung geernteter
Haut von Mäusen
-
Wildtyp-Mäuse, Stamm
B6CB6YF1, wurden mit einer Nembutal-Überdosis
euthanasiert. Die Haut wurde aseptisch geerntet. Überschüssige Blutgefäße, Fett
und Bindegewebe wurden von der Dermis entfernt. Die Mäusehaut
wurde auf ein Rechteck von 1 cm × 2 cm zugeschnitten. Mäusehautstücke wurden
dann auf einen 75 mm Transwell-Einsatz (Costar) in 100 mm Petri-Schalen
(Costar) gelegt. Die Mäusehaut
wurde mit kryoprotektivem Mittel durchtränkt, indem sie eine Stunde
in 25 ml 2 M Glycerol in DMEM in den 100 mm Petri-Schalen eingetaucht
wurde. Während
der Durchtränkung
wurden die Petri-Schalen, die jeweils die Mäusehaut und die Transwell-Einsätze enthielten,
eine Stunde auf einem Orbitalschüttler
(Bellco) bei 70 U/min in einer 10% CO2 begasten
Kammer geschüttelt.
Nicht-kryokonservierte Kontrollmäusehaut
wurde für
die Dauer der Kryokonservierung und des Auftauprozesses (2 Tage)
vor der Hauttransplantation in Nährmedium
bei 4°C
gehalten.
-
Sobald
die Mäusehaut
durchtränkt
war, wurden die Petri-Schalen,
die die Mäusehaut,
die Transwell-Einsätze
und extrazelluläres
Gefriermedium enthielten, in ein programmierbares Gefriergerät (Planer)
bei einer Anfangstemperatur von 20,0°C eingebracht. Die Mäusehaut
wurde bei –10,0°C/Minute
auf –6,0°C gekühlt und
20 Minuten bei –6,0°C gehalten, um
auf die Kammertemperatur zu äquilibrieren.
Nach der Haltezeit von 20 Minuten wurde extrazelluläres Eis
durch den Kontakt der Außenseite
der Schale mit einer gekühlten
Flüssigstickstoffsonde
ausgelöst.
Die Kontaktstelle muss unterhalb des Pegels des Gefriermediums liegen.
Sobald bei der gesamten Mäusehaut
Eiskristall-Seeding durchgeführt
war, wurde die Temperatur weitere 5 Minuten bei –6,0°C gehalten, bevor bei –1,0°C/Minute
auf –8,0°C gekühlt wurde.
Die Temperatur wurde wieder 30 Minuten bei –8,0°C gehalten, um eine gleichförmige Verteilung des
Eises in der Probe zu ermöglichen.
Die Einheiten wurden dann bei –0,1°C/Minute
auf eine Endtemperatur von –70,0°C gekühlt.
-
Kryokonservierte
Mäusehaut
wurde dem Gefriergerät
entnommen und der Deckel der Schale wurde entfernt. Zum Auftauen
wurden 40 ml des erwärmten
(37°C) DMEM
aseptisch in die Petri-Schalen gegossen. Nach 45 Sekunden wurde
die gesamte Flüssigkeit
aus den Schalen entfernt und ein zusätzliches 40 ml Aliquot wurde
den Schalen für
zwei Minuten zugegeben. Sobald das gesamte Eis aufgetaut war, wurde
die Mäusehaut
in den Schalen mit 25 ml DMEM 30 Minuten gespült. Das Medium wurde ein zweites
Mal für
weitere 30 Minuten getauscht.
-
Aufgetaute
kryokonservierte und Kontrollproben wurden für die Histologie bearbeitet
oder auf Mäuse
transplantiert. Die Fotomikrografien einer nicht-kryokonservierten
Mäusehaut
im Vergleich zu einer kryokonservierten Mäusehaut zeigten, dass alle
vier grundlegenden Merkmale der Mäusehaut, die Dermis mit Fibroblasten,
die Basalschicht der Epidermis, die Suprabasalschichten der Epidermis
und das Stratum corneum der Epidermis, durch dieses Verfahren konserviert
wurden. Alle Schichten waren intakt und die gesamte Morphologie
der kryokonservierten Mäusehaut
war mit jener der nicht-kryokonservierten
Mäusehaut
identisch.
-
Beispiel 8: Kryokonservierung von ATS
SKIN2TM
-
SKIN2TM, Modell ZK 1300 (Advanced Tissue Sciences,
La Jolla, CA) wurde bei der Ankunft der Packung entsprechend den
Versandbeilagen entnommen und in Kulturschalen (Costar) eingebracht. Transwell-Einsätze wurden über die
SKIN2TM gelegt, um das Hautkonstrukt eingetaucht
zu halten. SKIN2TM wurde mit einem kryoprotektiven
Mittel durchtränkt,
indem SKIN2TM eine Stunde in 2 M Glycerol
in DMEM in den Kulturschalen eingetaucht wurde. Während der
Durchtränkung
wurden die Kulturschalen, die das Konstrukt und den Transwell-Einsatz
enthielten, eine Stunde auf einem Orbitalschüttler (Bellco) bei 70 U/min
in einer 10% CO2 begasten Kammer geschüttelt.
-
Sobald
die SKIN2TM durchtränkt war, wurden die Einheiten
in ein programmierbares Gefriergerät (Planer) bei einer Anfangstemperatur
von 20,0°C
eingebracht. Die SKIN2TM-Einheiten wurde
bei –10,0°C/Minute
auf –6,0°C gekühlt und
20 Minuten bei –6,0°C gehalten,
um auf die Kammertemperatur zu äquilibrieren.
Nach der Haltezeit von 20 Minuten wurde extrazelluläres Eis
durch den Kontakt der Außenseite
der Schalen unterhalb des Pegels des Gefriermediums mit einer gekühlten Flüssigstickstoffsonde
ausgelöst.
Sobald bei allen SKIN2TM-Einheiten ein Eiskristall-Seeding durchgeführt war,
wurde die Temperatur weitere 5 Minuten bei –6,0°C gehalten. Die Kammertemperatur
wurde dann bei –1,0°C/Minute
auf –8,0°C gekühlt. Die
SKIN2TM-Einheiten wurden wieder 30 Minuten
bei –8,0°C gehalten,
um eine gleichförmige
Verteilung des Eises in der Probe zu ermöglichen. Die SKIN2TM-Einheiten
wurden dann bei –0,1°C/Minute
auf eine Endtemperatur von –70,0°C gekühlt.
-
Die
kryokonservierten SKIN2TM wurden dem Gefriergerät entnommen,
die Deckel der Schalen wurden entfernt und erwärmtes (37°C) DMEM wurde aseptisch in jede
Petri-Schale gegossen. Nach 45 Sekunden wurde die gesamte Flüssigkeit
aus den Schalen entfernt und zusätzliches
DMEM wurde jeder Schale für
zwei Minuten zugegeben. Sobald die SKIN2TM-Einheit
aufgetaut war, wurde sie mit dem anhaftenden Transwell-Einsatz unter
Verwendung steriler Pinzetten in neue Kulturschalen überführt. Zum
Abspülen
des kryoprotektiven Mittels von der SKIN2TM wurde
DMEM jeder Kulturschale, die die SKIN2TM enthielt,
für 30
Minuten zugegeben. Das Medium wurde ein zweites Mal für weitere
30 Minuten getauscht. Die SKIN2TM-Einheit wurde dann
in dieselbe Kulturschale zurückgeführt und
in einem Kulturerhaltungsmedium bei 37°C/10% CO2 24
Stunden vor der Analyse inkubiert. Auf hier wird die Inkubationszeit
aufgrund der Verzögerung
gewährt,
die für
gewöhnlich
bei gefrorenen Zellen beobachtet wird, bis sie wieder Steady-State-Bedingungen
herstellen.
-
Kryokonservierte
und Kontrollkonstrukte wurden nach dem MTT-Testprotokoll für das SKIN2TM Modell ZK1300 getestet, das dem Produkt
beigelegt ist, und auch durch histologische Evaluierung. Die Fotomikrografien
einer nicht-kryokonservierten SKIN2TM im
Vergleich zu einer kryokonservierten SKIN2TM zeigten,
dass alle vier grundlegenden Merkmale der SKIN2TM,
das Collagengitter mit Fibroblasten, die Basalschicht der Epidermis,
die Suprabasalschichten der Epidermis und das Stratum corneum der
Epidermis, durch dieses Verfahren konserviert wurden. Alle Schichten
waren intakt und die gesamte Morphologie der kryokonservierten SKIN2TM war ähnlich
jener der nicht-kryokonservierten SKIN2TM
-
Beispiel 9: Metabolischer mitochondraler
Aktivitätstest
(MTT)
-
Gefrorenes
und nicht gefrorenes (Kontroll-) LSE, epidermale Schicht, dermale Äquivalente
und Kornea-Äquivalente
wurden unter Verwendung des MTT-Tests getestet. [SKIN2TM-Kon strukte
wurden nach dem "MTT
Assay Protocol for use with Model ZK1300" getestet, das den Versanddokumenten
beigelegt ist]. Die Zelllebensfähigkeit
der Konstrukte wurde unter Verwendung des MTT-Tests, eines kolorimetrischen
MTT-Umwandlungstests, der zur Messung des zellulären Wachstums und der Lebensfähigkeit
entwickelt wurde, gemessen. Dieser Test ist ausführlich in Gay et al., "The Living Skin Equivalent as
a Model In Vitro for Ranking the Toxic Potential of Dermal Irritants", Toxic. in Vitro,
6: 303–315,
(1992), beschrieben. Die metabolische Reduktion des löslichen
Tetrazolsalzes zu einem blauen Formazan-Präzipitat hängt von der Gegenwart lebensfähiger Zellen mit
intakter mitochondraler Funktion ab. Der Test wird zur Quantifizierung
der Zytotoxizität
in einer Reihe von Zelltypen verwendet, einschließlich gezüchteter menschlicher
Keratinozyten.
-
Zu
den Kulturschalen, die LSE, epidermale Schicht und dermales Äquivalent
enthielten, wurden 40 ml Testmedium zugegeben, und den Vertiefungen,
die Kornea-Äquivalente
enthielten, wurden 1,5 ml Testmedium zugegeben, das 0,33 mg/ml MTT (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO) enthielt. Die Gewebe-Äquivalente wurden in dem MTT-Testmedium
3 bis 4 Stunden inkubiert. Am Ende der Umwandlungsperiode wurde
das Gewebe-Äquivalent
unter Verwendung einer Hautbiopsiestanze mit 8 mm Durchmesser biopsiert.
Die Stanzbiopsien wurden dann 2 bis 3 Stunden bei Raumtemperatur
in 0,3 ml Isopropanol, angesäuert
mit 0,04 N HCl, extrahiert. Am Ende der Extraktionsperiode wurden
0,2 ml jedes Extrakts in eine Vertiefung einer Platte mit 96 Vertiefungen überführt. Die
Extinktion wurde auf einem Plattenlesegerät (Dynatech) bei 570 nm mit
dem Isopropanol-Extraktionsmedium
als Blindprobe abgelesen. MTT-Werte, die von aufgetauten kryokonservierten
Proben erhalten worden waren, wurden mit den entsprechenden Kontrollproben
verglichen und als Prozent der Kontrolle angegeben (9).
-
Beispiel 10: Laktose-Dehydrogenase-Test
(LDH)
-
LDH
ist ein Enzym, das für
gewöhnlich
in einer lebensfähigen
Zelle vorgefunden wird. Eine Schädigung
der Zelle bewirkt eine Freisetzung des Enzyms und eine entsprechende
Abnahme in der Enzymaktivität,
die durch diesen Test erfasst wird.
-
Aufgetaute
kryokonservierte und Kontrollproben von LSE wurden unter Verwendung
einer Hautbiopsiestanze mit 8 mm Durchmesser gestanzt. Drei Proben
wurden von jeder LSE-Einheit entnommen. Die Stanzproben wurden in
15 mm Röhrchen
mit 1 ml 0,1 M Triethanolaminpuffer (auf Eis) eingebracht und mit
einem elektrischen Gewebehomogenisator eine Minute homogenisiert.
Die Proben wurden dann bei 1000 g bei 4,0°C zentrifugiert. Der Überstand
wurde dann getestet. Ein LDH-Cocktail-Reagens wurde durch Mischen
der folgenden Substanzen hergestellt: 3,00 ml Phosphatpuffer (0,1
Mol/l; pH 7,0); 0,1 ml Pyruvat, Na-Salz (2,5 mg/ml) und 0,05 ml
NADH, Na-Salz (10 mg/ml). 100 μl
Probenüberstand
wurden zu 900 μl
der Reagenzien zugegeben und zwei Minuten reagieren gelassen. Die Änderung
in der Extinktion im Laufe der zwei Minuten wurde aufgezeichnet. Der
Durchschnitt von drei Proben pro kryokonservierter LSE-Einheit wurde
mit den nicht gefrorenen Kontrollen verglichen. Probenwerte wurden
mit entsprechenden Kontrollwerten verglichen und als Prozent der
Kontrolle angegeben (9).
-
Beispiel 11: Bioäquivalenz von kryokonserviertem LSE
mit nicht-kryokonserviertem LSE
-
Für den Nachweis
der Bioäquivalenz
von kryokonserviertem und nicht-kryokonserviertem LSE wurde eine
Transplantatsstudie an athymischen Mäusen durchgeführt.
-
LSE-Einheiten,
die nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren kryokonserviert
waren, wurden einen Tag vor einer Transplantation aufgetaut und
in Erhaltungsmedium vierundzwanzig Stunden gewonnen.
-
Es
wurden vier Experimente durchgeführt,
in welchen insgesamt 66 athymische Mäuse des Stamms B6CB6YF1/J-nu
(Jackson Harbor Labs) entweder ein Transplantat des kryokonservierten
LSE (n = 43) oder des nicht-kryokonservierten (Kontroll-) LSE (n
= 23) erhielten. Die Tiere wurden mit Nembutal anästhesiert.
Ein 2 × 2
cm Hautabschnitt voller Dicke wurde aus dem Dorsum jeder Maus unter
Aussparung des Panicculus carnosus geschnitten. LSE-Transplantate,
entweder die Kontrolle oder die kryokonservierten, wurden auf die
Wunde gelegt und passend zurechtgeschnitten. Alle Transplantate
wurden mit einer Lage Petrolat-imprägniertem Verbandsmull (Lieferant)
verbunden und mit zwei Haftbandagen (Lieferant) bedeckt. Die Verbände wurden
7 Tage nach der Transplantation entfernt.
-
14
Tage nach der Transplantation wurden alle Tiere euthanasiert und
fotografiert. Die Transplantationsstelle wurde dann zur histologischen
Analyse und Evaluierung ausgeschnitten. Die Großaufnahmen und Mikrographien
zeigten keinen Unterschied in der Transplantatsintegration zwischen
Kontroll-LSE oder
aufgetautem, kryokonservierten LSE. Es wurde kein signifikanter
Unterschied in den Raten der Wundkontraktur zwischen Kontroll- oder
kryokonserviertem Transplantat beobachtet.
-
Beispiel 12: Syngenische Hauttransplantation
kryokonservierter und Kontroll-Mäusehaut
-
Für den Nachweis
der Bioäquivalenz
von kryokonservierter und nicht-kryokonservierter Mäusehaut
wurde eine syngenische Hauttransplantationsstudie durchgeführt.
-
Wildtyp-Mäuse, Stamm
B6CB6YF1, wurden mit einer Nembutal-Überdosis
euthanasiert. Die Haut wurde aseptisch geerntet. Überschüssige Blutgefäße, Fett
und Bindegewebe wurden von der Dermis als Vorbereitung zur Hauttransplantation
entfernt. Die Mäusehaut
wurde nach der Methode von Beispiel 7 kryokonserviert und aufgetaut.
Nicht-kryokonservierte Kontroll-Mäusehaut wurde vor der Hauttransplantation
für die
Dauer des Kryokonservierungs- und Auftau-Prozesses in einem Nährmedium
bei 4°C
gehalten, insgesamt zwei Tage.
-
Sechs
Mäuse desselben
Stamms erhielten Hauttransplantate, zwei erhielten nicht-kryokonservierte
Kontroll-Mäusehaut,
und vier erhielten aufgetaute, kryokonservierte Mäusehaut.
Die Mäuse
wurden mit Nembutal anästhesiert.
Ein 2 × 2
cm Hautabschnitt voller Dicke wurde aus dem Dorsum jeder Maus unter
Aussparung des Panicculus carnosus geschnitten.
-
Mäusehauttransplantate,
entweder die Kontrolle oder die kryokonservierten, wurden auf die Wunde
gelegt und passend zurechtgeschnitten. Alle Transplantate wurden
mit einer Lage Petrolat-imprägniertem
Verbandsmull verbunden, die mit zwei Haftbandagen bedeckt wurde.
Die Verbände
wurden 7 Tage nach der Transplantation entfernt.
-
Dreißig Tage
nach der Transplantation wurden alle Tiere euthanasiert und fotografiert.
Die Transplantationsstelle wurde dann zur histologischen Analyse
und Evaluierung ausgeschnitten. Die Großaufnahmen und Mikrographien
zeigten keinen Unterschied in der Transplantatsintegration zwischen
Kontroll-Mäusehaut
oder aufgetauter, kryokonservierter Mäusehaut. Es wurde kein signifikanter
Unterschied in den Raten der Wundkontraktur zwischen Kontroll- oder
kryokonserviertem Transplantat beobachtet.
-
Obwohl
die vorangehende Erfindung ausführlich
anhand von Darstellungen und Beispielen der besseren Erklärung wegen
beschrieben wurde, ist für
den Fachmann offensichtlich, dass gewisse Änderungen und Modifizierungen
innerhalb des Umfangs der beiliegenden Ansprüche ausgeführt werden können.