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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Nachfrage nach enantiomer reinen Verbindungen hat in den letzen
Jahr rasch zugenommen. Ein wichtiger Verwendungszweck für solche
chiralen, nicht racemischen Verbindungen stellt der als Intermediärprodukte
für die
Synthese in der pharmazeutischen Industrie dar. So ist es zum Beispiel
zunehmend klar geworden, dass enantiomer reine Arzneimittel im Vergleich
zu racemischen Arzneimittelgemischen viele Vorteile aufweisen. Diese
Vorteile (besprochen z. B. in Stinson, S.C, Chem. Eng. News, 28.
Sept. 1992, S. 46-79) schließen
weniger Nebenwirkungen und eine größere Potenz von enantiomer
reinen Verbindungen ein.
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Übliche Verfahren
der organischen Synthese wurden häufig zur Herstellung racemischer
Materialien optimiert. Die Herstellung von enantiomer reinem Material
wurde historisch auf eine von zwei Weisen erreicht: Verwendung von
enantiomer reinen Ausgangsmaterialien, die sich aus natürlichen
Quellen (dem sogenannten „chiralen
Pool") herleiten
oder Auftrennung racemischer Gemische mithilfe klassischer Verfahren.
Jedes dieser Verfahren weist jedoch schwerwiegende Nachteile auf.
Der chirale Pool ist auf in der Natur vorkommende Verbindungen begrenzt,
so dass nur bestimmte Strukturen und Konfigurationen ohne weiteres
erhältlich
sind. Die Auftrennung von Racematen erfordert häufig die Verwendung von Auftrennungsmitteln,
die unzweckmäßig und
zeitraubend sein können.
Auftrennung bedeutet zudem häufig,
dass das unerwünschte
Enantiomer verworfen wird, wobei folglich die Hälfte des Materials vergeudet
wird.
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Epoxide
stellen aufgrund der Vielfalt von Verbindungen, die mithilfe von
Epoxid-Öffnungsreaktionen erhalten
werden können,
wertvolle Intermediärprodukte
für die
stereokontrollierte Synthese komplexer organischer Verbindungen
dar. So können α-Aminoallcohole
zum Beispiel einfach durch Öffnung
eines Epoxids mit einem Azid-Ion und Reduktion des sich ergebenden α-Azidoalkohols
(zum Beispiel durch Hydrierung) erhalten werden. Die Reaktion anderer
Nucleophile ergibt auf ähnliche
Weise funktionalisierte Verbindungen, die in nützliche Materialien umgewandelt
werden können.
Eine Lewis-Säure
kann zur Wirkung als ein Epoxid-aktivierendes Reagenz zugefügt werden.
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Der
Nutzen von Epoxiden hat sich mit dem Aufkommen der praktischen asymmetrischen
katalytischen Verfahren für
ihre Synthese dramatisch erweitert (Johnson, R.A., Sharpless, K.B.
In Catalytic Asymmetric Synthesis. Ojima, I. Hrsg.: VCH: New York,
1993; Kapitel 4.1. Jacobsen, E.N. Ibid. Kapitel 4.2). Zusätzlich zur
Epoxidierung prochiraler und chiraler Olefine schließen Ansätze zur
Verwendung von Epoxiden in der Synthese von enantiomer angereicherten
Verbindungen kinetische Auftrennungen von racemischen Epoxiden ein
(Maruoka, K.; Nagahara, S.; Ooi, T.; Yamamoto, H. Tetralaedron Lett
1989, 30, 5607, Chen, X.-J., Archelas, A.; Rurstoss, R. J. Org.
Chem. 1993, 58, 5528. Barili, P.L.; Berti, G.; Mastrorilli, E. Tetrahedron
1993, 49, 6263.)
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Eine
besonders wünschenswerte
Reaktion stellt die asymmetrische Ringöffnung von symmetrischen Epoxiden
dar, ein Verfahren, das sich leicht herzustellende achirale Ausgangsmaterialien
zu Nutze macht und simultan zwei stereogene Zentren in das funktionalisierte
Produkt einsetzen kann. Obwohl die asymmetrische Ringöffnung von
Epoxiden mit einem chiralen Reagenz berichtet wurde, ist in den
meisten zuvor bekannten Fällen
die enantiomere Reinheit der Produkte schlecht gewesen. Viele zuvor
berichtete Verfahren haben überdies
stöchiometrische
Mengen des chiralen Reagenzes erforderlich gemacht, was in großem Maßstab, wahrscheinlich
teuer sein wird. Eine katalytische asymmetrische Ringöffnung von
Epoxiden wurde berichtet (Nugent, W.A., J. Am. Chem. Soc. 1992,
114, 2768); die Herstellung des Katalysators ist jedoch teuer. Eine
gute asymmetrische Induktion (> 90
% ee) wurde überdies
nur für
wenige Substrate beobachtet und erforderte die Verwendung eines
Lewis-Säure-Additivs.
Die katalytische Spezies ist darüber
hinaus nicht gut charakterisiert, was rationale, auf dem Mechanismus
basierende Modifikationen an dem Katalysator schwierig macht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einem erfindungsgemäßen Aspekt
wird ein Verfahren zur stereoselektiven chemischen Synthese bereitgestellt,
das im Allgemeinen das zur Reaktion bringen eines Nucleophils und
eines chiralen oder prochiralen cyclischen Substrats in Anwesenheit
eines nicht racemischen chiralen Katalysators zur Herstellung eines stereoisomer
angereicherten Produkts umfasst. Das cyclische Substrat umfasst
einen Carbocyclus oder Heterocyclus mit einem reaktiven Zentrum,
das suszeptibel für
einen nucleophilen Angriff durch das Nucleophil ist, und der chirale
Katalysator umfasst einen asymmetrischen vier- oder dreizähnigen Liganden,
der mit einem Übergangsmetallatom
komplexiert ist. Im Fall des vierzähnigen Liganden weist der Katalysatorkomplex
eine rechteckig Planare oder rechteckig-pyramidale Geometrie auf.
Der dreizähnige
Ligand-Metall-Komplex nimmt eine Planare Geometie an. In einer bevorzugten
Ausführungsform
weist der Ligand mindestens einen Stickstoff der Schiffschen Base
auf, der mit dem Metallkern des Katalysators komplexiert ist. In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
stellt der Ligand mindestens ein stereogenes Zentrum in zwei Bindungen
eines Ligandenatoms, welches das Metall koordinativ bindet, bereit.
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Im
Allgemeinen stellt das Metallatom ein Übergangsmetall aus den Gruppen
3-12 oder aus der Lanthanoidenreihe dar und befindet sich bevorzugt
nicht in seinem höchsten
Oxidationzustand. Das Metall kann zum Beispiel ein spätes Übergangsmetall,
wie zum Beispiel aus der Gruppe 5-12 ausgewählte Übergangsmetalle, darstellen.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Metallatom aus der Gruppe ausgewählt, die aus Cr, Mn, V, Fe,
Mo, W, Ru und Ni besteht.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Substrat, auf das durch das Nucleophil eingewirkt wird, durch
die allgemeine Formel 118:
dargestellt, worin
Y
für O,
S, N(R
50), C(R
52)(R
54) steht oder die Formel A-B-C aufweist;
worin R
50 einen Wasserstoff, ein Alkyl,
ein Carbonyl-substituiertes Alkyl, ein Carbonyl-substituiertes Aryl
oder ein Sulfonat darstellt, R
52 und R
54 jeweils unabhängig eine elektronenziehende
Gruppe darstellen; A und C unabhängig
abwesend sind oder ein C
1-C
5-Alkyl,
O, S, Carbonyl oder N(R
50) darstellen; und
B ein Carbonyl, ein Thiocarbonyl, ein Phosphoryl oder ein Sulfonyl
darstellt; und
R
30, R
31,
R
32 und R
33 organische
oder anorganische Substituenten darstellen, die eine kovalente Bindung
mit den C
1- oder C
2-Kohlenstoffatomen
von 118 bilden und die die Bildung einer stabilen Ringstruktur,
die Y einschließt,
erlauben. Die Substituenten R
30, R
31, R
32 und R
33 stellen zum Beispiel jeweils unabhängig Wasserstoff, Halogene,
Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol, Amine,
Imine, Amide, Phosphoryle, Phosphonate, Phosphie, Carbonyle, Carboxyle,
Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether, Ketone, Aldehyde, Ester
oder -(CH
2)
m-R
7 dar; oder jedwede zwei oder mehr der Substituenten
R
30, R
31, R
32 und R
33 bilden
zusammengenommen einen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring
mit von 4 bis 8 Atomen in der Ringstruktur. In dieser Formel stellt
R
7 ein Aryl, ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl,
einen Heterocyclus oder einen Polycyclus dar; und m stellt null
oder eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 dar. In bestimmten Ausführungsformen
sind R
30, R
31, R
32 und R
33 dergestalt
ausgewählt,
dass das Substrat eine Symmetrieebene aufweist.
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Beispielhafte
cyclische Substrate für
die erfindungsgemäße Reaktion
schließen
Epoxide, Aziridine, Episulfide, Cyclopropane, cyclische Carbonate,
cyclische Thiocarbonate, cyclische Sulfate, cyclische Anhydride,
cyclische Phosphate, cyclische Harnstoffe, cyclische Thioharnstoffe,
Lactame, Thiolactame, Lactone, Thiolactone und Sultone ein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
schließt
das Verfahren Folgendes ein: die Kombination eines nucleophilen
Reaktanten, eines prochiralen oder chiralen cyclischen Substrats
und eines nicht racemischen chiralen Katalysators, wie hierin beschrieben,
und die Aufrechterhaltung der Kombination unter Bedingungen, die
für den
chiralen Katalysator zum Katalysieren der stereoselektiven Öffnung des
cyclischen Substrats am elektrophilen Atom durch Reaktion mit dem
nucleophilen Reaktanten angemessen ist.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist der chirale Katalysator, der in der erfindungsgemäßen Reaktion eingesetzt
wird, durch die allgemeine Formel:
dargestellt, worin
Z
1, Z
2, Z
3 und
Z
4 jeweils eine Lewis-Base darstellen;
die
C
1-Komponete, genommen mit Z
1,
Z
3 und M, und die C
2-Komponente,
genommen mit Z
2, Z
4 und
M, jeweils unabhängig
einen Heterocyclus bilden;
R
1, R
2, R'
2 und R'
2 jeweils unabhängig abwesend sind oder eine
kovalente Substitution mit einem organischen oder anorganischen
Substituenten, zulässig
durch die Valenzanforderungen des Elektronendonatoratoms, an das
er gebunden ist, darstellen,
R
40 und
R
41 jeweils unabhängig abwesend sind oder eine
oder mehr kovalente Substitutionen) von C
1 und
C
2 mit einem organischen oder anorganischen
Substituenten, zulässig
durch die Valenzanforderungen des Ringatoms, an das er gebunden
ist, darstellen,
oder jedwede zwei oder mehr von R
1,
R
2, R'
1, R'
2, R
40 und R
41 zusammengenommen einen verbrückenden
Substituenten bilden;
unter der Voraussetzung, dass C
1 an mindestens einer Stelle durch R
1, R'
1 oder R
41 substituiert
ist, und C
2 an mindestens einer Stelle durch
R
2, R'
2 oder R
40 substituiert
ist, und mindestens eines von R
1, R'
1 und
R
41 mit mindestens einem von R
2,
R'
2 und
R
40 zur Bildung eines verbrückenden
Substituenten zusammengenommen ist, um auf diese Weise Z
1, Z
2, Z
3 und
Z
4 als einen Vierzähner bereitzustellen;
M
ein Übergangsmetall
darstellt; und
A ein Gegenion oder ein Nucleophil darstellt,
worin
jedes R
1, R
2, R'
1,
R'
2 R
40 und R
41 ausgewählt ist,
um mindestens ein stereogenes Zentrum im vierzähnigen Liganden bereitzustellen.
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In
beispielhaften Ausführungsformen
stellen R1, R2,
R'1 und
R'2,
unabhängig
Wasserstoff, Halogene, Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino,
Nitro, Thiol, Amine, Imine, Amide, Phosphoryle, Phosphonate, Phosphine,
Carbonyle, Carboxyle, Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether,
Ketone, Aldehyde, Ester oder -(CH2)m-R7 dar;
stellt
jedes in 100 vorkommende R40 und R41 unabhängig
Wasserstoff, Halogene, Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino,
Nitro, Thiol, Amine, Imine, Amide, Phosphoryle, Phosphonate, Phosphine,
Carbonyle, Carboxyle, Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether,
Ketone, Aldehyde, Ester oder -(CH2)m-R7 dar;
stellt
R7 ein Aryl, ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl,
einen Heterocyclus oder einen Polycyclus dar;
sind Z1, Z2, Z3 und
Z4 unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor, Arsen
und Schwefel; und
stellt m null oder eine ganze Zahl im Bereich
von 1 bis 8 dar.
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Der
Katalysator kann zum Beispiel durch die allgemeine Formel:
dargestellt sein, worin
die
Substituenten R
1, R
2,
Y
1, Y
2, X
1, X
2, X
3 and
X
4 jeweils unabhängig Wasserstoff, Halogene,
Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol, Amine,
Imine, Amide, Phosphoryle, Phosphonate, Phosphine, Carbonyle, Carboxyle,
Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether, Ketone, Aldehyde,
Ester oder -(CH
2)
m-R
7 darstellen,
oder jedwede zwei oder
mehr der Substituenten zusammengenommen einen carbocyclischen oder
heterocyclischen Ring mit von 4 bis 8 Atomen in der Ringstruktur
bilden,
unter der Voraussetzung, dass mindestens eines von
R
1, Y
1, X
1 und X
2 kovalent
an mindestens eines von R
2, Y
2,
X
3 und X
4 gebunden
ist, um die β-Iminocarbonyle,
an die sie als ein vierzähniger
Ligand gebunden sind, bereitzustellen, und mindestens eines von
Y
1 und Y
2 einen
Wasserstoff darstellt;
R
7 ein Aryl,
ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen
Polycyclus darstellt;
m null oder eine ganze Zahl im Bereich
von 1 bis 8 darstellt;
M ein Übergangsmetall darstellt; und
A
ein Gegenion oder ein Nucleophil darstellt,
worin jeder der
Substituenten R
1, R
2,
Y
1, Y
2, X
1, X
2, X
3 und
X
4, dergestalt ausgewählt ist, dass der Katalysator asymmetrisch
ist.
-
Eine
bevorzugte Klasse von Katalysatoren ist zum Beispiel durch die allgemeine
Formel:
dargestellt, worin
die
B
1-Komponente einen Diimin verbrückenden
Substituenten darstellt, der durch -R
15-R
16-R
17-dargestellt ist, worin
R
15 und R
17 jeweils
unabhängig
abwesend sind oder ein Alkyl, ein Alkenyl oder Alkinyl darstellen,
und R
16 abwesend ist oder ein Amin, ein
Imin, ein Amid, ein Phosphoryl, ein Carbonyl, ein Silyl, einen Sauerstoff,
einen Schwefel, ein Sulfonyl, ein Selen, ein Carbonyl oder einen
Ester darstellt;
jedes von B
2 und B
3 unabhängig
Ringe darstellt, die aus einer Gruppe ausgewählt sind, bestehend aus Cycloalkylen,
Cycloalkenylen, Arylen und heterocyclischen Ringen, welche Ringe
von 4 bis 8 Atome in einer Ringstruktur umfassen;
Y
1 und Y
2 jeweils
unabhängig
Wasserstoff, Halogene, Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino,
Nitro, Thiol, Amine, Imine, Amide, Phosphoryle, Phosphonate, Phosphine,
Carbonyle, Carboxyle, Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether,
Ketone, Aldehyde, Ester oder -(CH
2)
m-R
7 darstellen,
R
12, R
13 und R
14 jeweils unabhängig abwesend sind oder eine
oder mehr kovalente Substitution(en) von B
1,
B
2 und B
3 mit Halogenen,
Alkylen, Alkenylen, Alkinylen, Hydroxy, Amino, Nitro, Thiol, Aminen,
Iminen, Amiden, Phosphorylen, Phosphonaten, Phosphinen, Carbonylen,
Carboxylen, Silylen, Ethern, Thioethern, Sulfonylen, Selenoethern,
Ketonen, Aldehyden, Estern oder -(CH
2)
m-R
7 darstellen,
worin R
12, an einer oder mehr Positionen)
von -R
15-R
16-R
17- austreten kann,
oder jedwede zwei
oder mehr der R
12 R
13,
R
14, Y
1 und Y
2 zusammengenommen einen verbrückenden
Substituenten bilden;
R
7 ein Aryl,
ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen
Polycyclus darstellt;
m null oder eine ganze Zahl im Bereich
von 1 bis 8 darstellt;
M ein Übergangsmetall darstellt; und
A
ein Gegenion oder ein Nucleophil darstellt,
worin R
12, R
13, R
14, Y
1 und Y
2 dergestalt ausgewählt sind, dass der Katalysator
asymmetrisch ist.
-
In
noch weiteren bevorzugten Ausführungsformen
stellt der Katalysator einen Metallosalenat-Katalysator dar, der
durch die allgemeine Formel:
dargestellt ist, worin
jeder
der Substituenten R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5, Y
1, Y
2,
X
1, X
2, X
3, X
4, X
5,
X
6, X
7 und X
8 unabhängig
Wasserstoff, Halogene, Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino,
Nitro, Thiol, Amine, Imine, Amide, Phosphoryle, Phosphonate, Phosphine,
Carbonyle, Carboxyle, Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether,
Ketone, Aldehyde, Ester oder -(CH
2)
m-R
7 darstellt;
oder
jedwede zwei oder mehr der Substituenten zusammengenommen einen
Carbocyclus oder Heterocyclus mit von 4 bis 10 Atomen in der Ringstruktur
bilden;
R
7 ein Aryl, ein Cycloalkyl,
ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen Polycyclus darstellt;
m
null oder eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 darstellt;
M
ein Übergangsmetall
darstellt; und
A ein Gegenion oder ein Nucleophil darstellt,
worin,
wenn R
5 abwesend ist, mindestens eines von
R
1 und R
2 mit mindestens
einem von R
3 und R
4 zur
Bildung eines verbrückenden
Substituenten zusammengenommen wird, und jeder der Substituenten
von 106 dergestalt ausgewählt
ist, dass das Salenat asymmetrisch ist.
-
Der
Katalysator kann als Alternative einen dreizähnigen Liganden dergestalt
aufweisen, dass der Ligand durch die allgemeine Formel:
dargestellt ist, worin
Z
1, Z
2 und Z
3 jeweils eine Lewis-Base darstellen;
die
E
1-Komponente, genommen mit Z
1,
Z
2 und M und die E
2-Komponente,
genommen mit Z
2, Z
3 und
M jeweils unabhängig
einen Heterocyclus bilden;
R
80 und
R
81 jeweils unabhängig abwesend, Wasserstoff,
Halogene, Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol,
Amine, Imine, Amide, Phosphonate, Phosphine, Carbonyle, Carboxyle,
Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether, Ketone, Aldehyde,
Ester oder -(CH
2)
m-R
7 sind, oder jedwede zwei oder mehr der R
80- und R
81-Substituenten
zusammengenommen einen verbrückenden
Substituenten bilden;
R
7 ein Aryl,
ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen
Polycyclus darstellt;
m null oder eine ganze Zahl im Bereich
von 1 bis 8 darstellt;
M ein Übergangsmetall darstellt; und
A
ein Gegenanion oder ein Nucleophil darstellt, worin der dreizähnige Ligand
asymmetrisch ist.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann, wie hierin beschrieben, zur Durchführung einer enantioselektiven
Ringöffnung,
diastereoselektiven Ringöffnung
(einschließlich
kinetischer Auftrennung) ebenso wie zur Erweiterung eines Rings
von einer cyclischen Verbindung verwendet werden.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
die regioselektive Ringöffnung
von Epoxiden mit einem chiralen Katalysator.
-
2 erläutert die
Synthese eines chiralen dreizähnigen
Katalysators.
-
3-5 zeigen
die Strukturen von Liganden, die zur Bildung von Katalysatoren zw
asymmetrischen Ringöffnung
von Aziridinen verwendet werden.
-
6 zeigt
die Synthese eines Intermediärprodukts,
das für
die Synthesis von Prostaglandinen nützlich ist.
-
7 und 8 zeigen
die Synthese von Intermediärprodukten,
die für
die Synthese carbocyclischer Nucleosidanaloga nützlich sind.
-
9 zeigt
eine retrosynthetische Analyse von Balanol.
-
10 und 11 erläutern die
synthetischen Schritte bei einer Synthesis von Balanol.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
Fähigkeit,
ein Stereozentrum selektiv einzuführen oder ein racemisches Gemisch
aufzutrennen, weist insbesondere in den landwirtschaftlichen und
pharmazeutischen Industrien ebenso wie in der Polymerindustrie eine
breite Anwendungsmöglichkeit
auf. Der erfindungsgemäße Gegenstand
stellt, wie hierin beschrieben, Verfahren und Reagenzien für die stereoselektive
und regioselektive Synthese, beinhaltend Nucleophilen-vermittelte
Ringöffnungsreaktionen,
zur Verfügung.
Die primären
Konstituenten des Verfahrens, die nachstehend ausführlicher
dargelegt sind, stellen einen chiralen Metallkatalysator von einer
bestimmten vier- oder dreizähnigen
Geometrie; ein chirales oder prochirales „Substrat", einschließlich einer Carbocyclus- oder Heterocyclus-Komponente
mit mindestens einem elektrophilen Ringatom; und einen nucleophilen
Reaktanten, der wunschgemäß an der
Stelle des elektrophilen Ringatoms angelagert werden soll, dar.
-
I. DEFINITIONEN
-
Aus
Zweckmäßigkeitsgründen werden
bestimmte in der Beschreibung, in den Beispielen und den anhängenden
Ansprüchen
eingesetzten Begriffe hier zusammengefasst.
-
Der
Begriff „Nucleophil " ist im Stand der
Technik anerkannt, und wie hierin verwendet, versteht man darunter
eine chemische Komponente mit einem reaktiven Elektonenpaar. Beispiele
von Nucleophilen schließen
nicht geladene Verbindungen, wie zum Beispiel Amine, Mercaptane
und Alkohole, und geladene Komponenten, wie zum Beispiel Alkoxide,
Thiolate, Carbanionen und eine Reihe verschiedener organischer und
anorganischer Anionen ein. Veranschaulichende anionische Nucleophile
schließen
einfache Anionen, wie zum Beispiel Azid, Cyanid, Thiocyanat, Acetat,
Formiat oder Chlorformiat und -bisulfit ein. Organometallische Reagenzien,
wie zum Beispiel Organocuprate, Organozink, Organolithium, Grignard-Reagenzien,
Enolate, Acetylide und dergleichen können unter angemessenen Reaktionsbedingungen
geeignete Nucleophile darstellen. Hydrid kann auch ein geeignetes
Nucleophil darstellen, wenn eine Reduktion des Substrats erwünscht ist.
-
Der
Begriff „Elektrophil" ist im Stand der
Technik anerkannt und verweist auf chemische Komponenten, die wie
vorstehend definiert ein Elektronenpaar aus einem Nucleophil aufnehmen
können.
Im erfindungsgemäßen Verfahren
nützliche
Elektrophile schließen
cyclische Verbindungen, wie zum Beispiel Epoxide, Aziridine, Episulfide,
cyclische Sulfate, Carbonate, Lactone, Lactame und dergleichen ein.
Nicht cyclische Electrophile schließen Sulfate, Sulfonate (z.
B. Tosylate), Chloride, Bromide, Iodide und dergleichen ein.
-
Die
wie hierin verwendeten Begriffe „elektrophiles Atom", „elektrophiles
Zentrum" und „reaktives
Zentrum" verweisen,
wie hierin verwendet, auf das Atom des Substrats, das vom Nucleophil
angegriffen wird und eine neue Bindung an es bildet. In den meisten
(aber nicht allen) Fällen
stellt dies auch das Atom dar, von dem die Austrittsgruppe abgeht.
-
Der
Begriff „elektronenziehende
Gruppe" ist im Stand
der Technik bekannt, und – wie
hierin verwendet – versteht
man darunter eine Funktionalität,
die Elektronen anzieht, und zwar mehr als dies ein Wasserstoffatom
an der gleichen Position tun würde.
Beispielhafte elektronenziehende Gruppen schließen Nitro, Keton, Aldehyd,
Sulfonyl, Trifluormethyl, -CN, Chlorid und dergleichen ein. Unter
dem wie hierin verwendeten Begriff „elektronenabgebende Gruppe" versteht man die
Funktionalität,
die Elektronen anzieht, und zwar weniger als dies ein Wasserstoffatom
an der gleichen Position tun würde.
Beispielhafte elektronenabgebende Gruppen schließen Amino, Methoxy und dergleichen
ein.
-
Der
Begriff „Ringerweiterung" verweist auf ein
Verfahren, wobei die Anzahl an Atomen in einem Ring einer cyclischen
Verbindung gesteigert wird. Ein veranschaulichendes Beispiel einer
Ringerweiterung stellt die Reaktion von Epoxiden mit CO2 dar,
um cyclische Carbonate zu ergeben.
-
Der
Begriff „meso-Verbindung" ist im Stand der
Technik bekannt, und man versteht darunter eine chemische Verbindung,
die mindestens zwei chirale Zentren aufweist, aber aufgrund einer
Symmetrieebene achiral ist.
-
Der
Begriff „chiral" verweist auf Moleküle, welche
die Eigenschaft aufweisen, dass sie mit dem Spiegelbildpartner nicht
deckungsgleich sind, während
der Begriff „achiral" auf Moleküle verweist,
die mit ihrem Spiegelbildpartner deckungsgleich sind. Ein „prochirales
Molekül" stellt ein Molekül dar, welches
das Potenzial besitzt, in einem bestimmten Verfahren in ein chirales
Molekül
umgewandelt zu werden.
-
Der
Begriff „Stereoisomere" verweist auf Verbindungen,
die eine identische chemische Konstitution aufweisen, sich aber
in Bezug auf die Anordnung der Atome oder Gruppen im Raum unterscheiden. „Enantiomere" verweisen insbesondere
auf zwei Stereoisomere einer Verbindung, bei denen es sich um nicht
deckungsgleiche Spiegelbilder voneinander handelt. „Diastereomere" verweisen andererseits
auf Stereoisomere mit zwei oder mehr Zentren der Dissymmetrie und
deren Moleküle
keine Spiegelbilder voneinander darstellen.
-
Ferner
stellt ein „stereoselektives
Verfahren" eines
dar, das ein bestimmtes Stereoisomer von einem Reaktionsprodukt
gegenüber
anderen möglichen
Stereoisomeren dieses Produkts bevorzugt. Ein „enantioselektives Verfahren" stellt eines dar,
welches die Produktion von einem der beiden möglichen Enantiomere eines Reaktionsprodukts
bevorzugt. Man sagt, dass das erfindungemäße Verfahren ein „stereoselektiv
angereichertes" Produkt
(z. B. enantioselektiv angereichert oder diastereoselektiv angereichert)
bildet, wenn die Ausbeute eines bestimmten Stereoisomers des Produkts
in Bezug auf die Ausbeute dieses Stereoisomers, das sich aus dem
gleichen Reaktionsablauf in Abwesenheit eines chiralen Katalysators
ergibt, um eine statistisch signifikante Menge größer ist.
So ergibt zum Beispiel eine enantioselektive Reaktion, die von einem
der erfindungsgemäßen chiralen
Katalysatoren katalysiert wird, einen ee für ein bestimmtes Enantiomer,
der größer als
der ee der Reaktion mit fehlendem chiralem Katalysator ist.
-
Der
Begriff „Regioisomere" verweist auf Verbindungen,
die die gleiche Molekülformel
aufweisen, sich aber hinsichtlich der Konnektivität der Atome
unterscheiden. Demgemäß stellt
ein „regioselektives
Verfahren" eines
dar, das die Produktion eines bestimmten Regioisomers gegenüber anderen
bevorzugt, z. B. führt
die Reaktion eine statistisch signifikante Steigerung der Ausbeute
eines bestimmten Regioisomers herbei.
-
Unter
dem Begriff „Reaktionsprodukt" versteht man eine
Verbindung, die sich aus der Reaktion eines Nucleophils und eines
Substrats ergibt. Im Allgemeinen wird der Begriff „Reaktionsprodukt" hierin verwendet, um
auf eine beständige,
isolierbare Verbindung und nicht auf unbeständige Intermediärprodukte
oder Übergangszustände zu verweisen.
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Unter
dem wie hierin und in den Ansprüchen
verwendeten Begriff „Komplex" versteht man eine
Koordinationsverbindung, die durch die Vereinigung von einem oder
mehr elektronenreichen Molekül(en)
oder Atomen) gebildet wird, die zur unabhängigen Existenz mit einem oder
mehr elektronisch schlechten Molekülen) oder Atomen) fähig ist,
von denen jedes auch unabhängig
existieren kann.
-
Der
Begriff „Substrat" soll eine chemische
Verbindung bedeuten, die erfindungsgemäß mit einem Nucleophil oder
mit einem Ringerweiterungsreagenz reagieren kann, um mindestens
ein Produkt mit einem stereogenen Zentrum zu ergeben.
-
Der
Begriff „katalytische
Menge" ist im Stand
der Technik anerkannt und man versteht darunter eine substöchiometrische
Katalysatormenge bezogen auf einen Reaktanten. Man versteht unter
einer katalytischen Menge, wie hierin verwendet, von 0,0001 bis
90 Mol-% Katalysator bezogen auf einen Reaktanten, bevorzugter von
0,001 bis 50 Mol-%, noch bevorzugter von 0,01 bis 10 Mol-% und selbst
noch mehr bevorzugt von 0,1 bis 5 Mol-% Katalysator bezogen auf
den Reaktanten.
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Wie
nachstehend ausführlicher
besprochen werden wird, schließen
die erfindungsgemäß in Betracht gezogenen
Reaktionen die Reaktionen ein, die enantioselektiv, diastereoselektiv
oder regioselektiv sind. Eine enantioselektive Reaktion stellt eine
Reaktion dar, die einen achiralen Reaktanten in ein chirales, nicht
racemisches Produkt, das in einem Enantiomer angereichert ist, umwandelt.
Enantioselektivität
wird im Allgemeinen als „enantiomerer Überschuss" quantifiziert („ee" [enantiomer excess]
wird manchmal auch als „optische Reinheit" oder „optische
Aktivität" bezeichnet), definiert
wie folgt:
worin A und B die Mengen
der gebildeten Enantiomeren darstellen. Eine enantioselektive Reaktion
ergibt ein Produkt mit einem ee von größer als null. Bevorzugte enantioselektive
Reaktionen ergeben ein Produkt mit einem ee von größer als
20 %, bevorzugter von größer als
50 %, noch bevorzugter von größer als
70 % und am bevorzugtesten von größer als 80 %.
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Eine
diastereoselektive Reaktion wandelt einen chiralen Reaktanten (der
racemisch oder enantiomer rein sein kann) in ein Produkt um, das
in einem Diastereomer angereichert ist. Wenn der chirale Reaktant
in Anwesenheit eines chiralen, nicht racemischen Reagenzes oder
Katalysators racemisch ist, kann ein reaktantes Enantiomer langsamer
als das andere reagieren. Dies wird als kinetische Auftrennung bezeichnet,
worin die reaktanten Enantiomere mithilfe der Differenzialreaktionsrate
aufgetrennt werden können,
um ein enantiomer angereichertes Produkt zu ergeben. Eine kinetische
Auftrennung wird im Allgemeinen durch die Verwendung von ausreichendendem
Reagenz erreicht, um nur mit einem reaktanten Enantiomer zu reagieren
(d. h. ein halbes Mol Reagenz pro Mol des racemischen Substrats).
Beispiele katalytischer Reaktionen, die zur kinetischen Auftrennung
racemischer Reaktanten verwendet wurden, schließen die Sharpless-Epoxidierung und
die Noyori-Hydrierung ein.
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Eine
regioselektive Reaktion stellt eine Reaktion dar, die präferenziell
an einem reaktiven Zentrum anstelle von einem anderen reaktiven
Zentrum auftritt. So würde
zum Beispiel eine regioselektive Reaktion eines unsymmetrisch substituierten
Epoxid-Substrats eine präferenzielle
Reaktion an einem der beiden Epoxid-Ringkohlenstoffe veranlassen.
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Unter
dem Begriff „nicht
racemisch" in Bezug
auf den chiralen Katalysator versteht man die Aufbereitung eines
Katalysators mit mehr als 50 % eines gewünschten Stereoisomers, bevorzugter
mindestens 75 %. „Im
Wesentlichen nicht racemisch" verweist
auf Aufbereitungen des Katalysators, die einen ee von größer als 90
% für ein
gewünschtes
Stereoisomer des Katalysators, bevorzugter einen ee von größer als
95 % aufweisen.
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Der
Begriff „Alkyl" verweist auf das
Radikal von gesättigten
aliphatischen Gruppen, einschließlich geradkettiger Alkylgruppen,
verzweigtkettiger Alkylgruppen, Cycloalkylgruppen (alicyclische
Gruppen), Alkyl-substituierte Cycloalkylgruppen und Cycloalkyl-substituierte
Alkylgruppen. In bevorzugten Ausführungsformen weist ein geradkettiges
oder verzweigtkettiges Alkyl 30 oder weniger Kohlenstoffatome in
seiner Hauptkette (z. B. C1-C30 für Geradkettige,
C1-C30 für Verzweigtkettige)
und bevorzugter 20 oder weniger auf. Bevorzugte Cycloalkyle weisen
ebenso von 4-10 Kohlenstoffatome in ihrer Ringstruktur und bevorzugter
5, 6 oder 7 Kohlenstoffatome in der Ringstruktur auf.
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Der überdies
wie in der Beschreibung und den Ansprüchen durchweg verwendete Begriff
Alkyl soll sowohl „unsubstituierte
Alkyle" als auch „substituierte
Alkyle" einschließen, wobei
die letzteren von ihnen auf Alkylkomponenten mit Substituenten verweisen,
die einen Wasserstoff an einem oder mehr Kohlenstoff(en) der Kohlenwasserstoff
Hauptkette ersetzen. Solche Substituenten können zum Beispiel ein Halogen,
ein Hydroxyl, ein Carbonyl, ein Alkoxyl, und einen Ester, ein Phosphoryl,
ein Amin, ein Amid, ein Imin, ein Thiol, einen Thioether, einen
Thioester, ein Sulfonyl, ein Amino, ein Nitro oder eine organometallische
Komponente einschließen.
Ein Fachmann wird erkennen, dass die an der Kohlenwasserstoffkette
substituierten Komponenten gegebenenfalls selbst substituiert werden
können.
Die Substituenten eines substituierten Alkyls können zum Beispiel substituierte
und unsubstituierte Formen von Aminen, Iminen, Amiden, Phosphorylen
(einschließlich Phosphonaten
und Phosphinen), Sulfonylen (einschließlich Sulfaten und Sulfonaten)
und Silylgruppen ebenso wie von Ethern, Thioethern, Selenoethern,
Carbonylen (einschließlich
Ketonen, Aldehyden, Carboxylaten und Estern), -CF3,
-CN und dergleichen einschließen.
Beispielhafte substituierte Alkyle sind nachstehend beschrieben.
Cycloalkyle können
weiter mit Alkylen, Alkenylen, Alkoxy, Thioalkylen, Aminoalkylen,
Carbonyl-substituierten Alkylen, CF3, CN
und dergleichen substituiert werden.
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Die
Begriffe „Alkenyl" und „Alkinyl" verweisen auf ungesättigte aliphatische
Gruppen, die hinsichtlich der Länge
und möglichen
Substitution an den vorstehend beschriebenen Alkylen analog sind,
die aber mindestens eine Doppel- bzw. eine Dreifachbindung enthalten.
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Sofern
die Anzahl an Kohlenstoffen nicht anderweitig spezifiziert ist,
versteht man unter „niederem
Alkyl", wie hierin
verwendet, eine wie vorstehend definierte Alkylgruppe, aber mit
von einem bis zehn Kohlenstoff(en), bevorzugter von einem bis sechs
Kohlenstoffatomen in ihrer Hauptketten-Struktur. „Niederes Alkenyl" und „niederes
Alkinyl" weisen
ebenso ähnliche
Kettenlängen
auf.
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Unter
dem Begriff „Amino" versteht man, wie
hierin verwendet, -NH2; unter dem Begriff „Nitro" versteht man -NO2; der Begriff „Halogen" kennzeichnet -F, -Cl, -Br oder -I;
unter dem Begriff „Thiol" versteht man -SH; unter
dem Begriff „Hydroxyl" versteht man -OH;
unter dem Begriff „Sulfonyl" versteht man -SO2-; und der Begriff „organometallisch" verweist auf ein
Metallatom (wie zum Beispiel Quecksilber, Zink, Blei, Magnesium
oder Lithium) oder ein Metalloid (wie zum Beispiel Silizium, Arsen
oder Selen), das direkt an ein Kohlenstoffatom, wie zum Beispiel
eine Diphenylmethylsilylgruppe, gebunden ist.
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Folglich
versteht man unter dem wie hierin verwendeten Begriff „Alkylamin" eine wie vorstehend
definierte Alkylgruppe, die ein substituiertes oder unsubstituiertes
Amin daran gebunden aufweist. In beispielhaften Ausführungsformen
kann ein „Amin" durch die allgemeine
Formel:
dargestellt werden,
worin
R
8 und R
9 jeweils
unabhängig
einen Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl, -(CH
2)
m-R
7, -C(=O)-Alkyl, -C(=O)-Alkenyl,
-C(O)-Alkinyl, -C(=O)-(CH
2)
m-R
7 darstellen oder R
8 und
R
9 zusammengenommen mit dem N-Atom, an das
sie gebunden sind, einen Heterocyclus mit von 4 bis 8 Atomen in
der Ringstruktur vervollständigen;
R
7 ein Aryl, ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl,
einen Heterocyclus oder einen Polycyclus darstellt; und m null oder
eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 darstellt.
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Auf
gleiche Weise verweist der Begriff „Alkylamid" auf eine Alkylgruppe, die eine substituierte
oder unsubstituierte Amidgruppe daran gebunden aufweist. Ein „Amid" kann zum Beispiel
durch die allgemeine Formel:
dargestellt werden, worin
R
8 und R
9 wie vorstehend
definiert sind.
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Der
Begriff „Alkylimin" verweist auf eine
Alkylgruppe, die ein substituieres oder unsubstituiertes Imin daran
gebunden aufweist. Ein „Imin" kann durch die allgemeine
Formel:
dargestellt werden, worin
R
8 wie vorstehend beschrieben ist.
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Der
Begriff „Thioalkyl" verweist auf eine
wie vorstehend definierte Allylgruppe, die eine Sulfhydryl- oder Thioethergruppe
daran gebunden aufweist. In bevorzugten Ausführungsformen ist die „Thioether"-Komponente durch
eines von -S-Alkyl, -S-Alkenyl, -S-Alkinyl und -S-(CH2)m-R7 dargestellt,
worin m und R7 wie vorstehend definiert
sind.
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Unter
dem wie hierin verwendeten Begriff „Carbonyl-substituiertes Alkyl" versteht man eine
wie vorstehend definierte Alkylgruppe, die eine substituierte oder
unsubstituierte Carbonylgruppe daran gebunden aufweist und Aldehyde,
Ketone, Carboxylate und Ester einschließt. In beispielhaften Ausführungsformen
ist die „Carbonyl"-Komponente durch
die allgemeine Formel:
dargestellt, worin X abwesend
ist oder einen Sauerstoff oder einen Schwefel darstellt, und R
10 einen Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl
oder -(CH
2)
m-R
7 darstellt, worin in und R
7 wie
oben definiert sind. Wenn X einen Sauerstoff darstellt, stellt die
Formel einen „Ester" dar. Wenn X einen
Schwefel darstellt, stellt die Formel einen „Thioester" dar. Wenn X abwesend ist, und R
10 keinen Wasserstoff darstellt, stellt die
vorstehende Formel eine „Keton"-Gruppe dar. Wenn
das Sauerstoffatom der vorstehenden Formel durch Schwefel ersetzt
wird, stellt die Formel eine „Thiocarbonyl"-Gruppe dar.
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Die
wie hierin verwendeten Begriffe „Alkoxyl" oder „Alkoxy" verweisen auf eine wie vorstehend definierte
Alkylgruppe, die ein Sauerstoffradikal daran gebunden aufweist.
Repräsentative
Alkoxylgruppen schließen
Methoxy, Ethoxy, Propoxy, tert-Butoxy und dergleichen ein. Ein „Ether" stellt zwei Kohlenwasserstoffe
kovalent verknüpft
mit einem Sauerstoff dar. Demzufolge stellt der Substituent von
einem Alkyl, der dieses Alkyl zu einem Ether macht, ein Alkoxyl
dar oder ist ihm dergestalt ähnlich,
wie zum Beispiel durch eines von -O-Alkyl, -O-Alkenyl, -O-Alkinyl,
-O-(CH2)m-R7 dargestellt werden kann, worin m und R7 wie vorstehend beschrieben sind.
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Folglich
versteht man unter dem wie hierin verwendeten Begriff „Phosphorylalkyl" eine wie vorstehend definierte
Alkylgruppe, die eine substituierte oder unsubstituierte Phosphorylgruppe
daran gebunden aufweist. Ein „Phosphoryl" kann im Allgemeinen
durch die Formel:
dargestellt werden, worin
Q, für
S oder O steht und R
46 Wasserstoff, ein
niederes Alkyl oder ein Aryl darstellt. Wenn sie zum Substituieren
eines Alkyls verwendet wird, kann die Phosphorylgruppe des Phosphorylalkyls durch
die allgemeine Formel:
dargestellt werden, worin
Q
1 für
S oder O steht und jedes R
46 unabhängig Wasserstoff,
ein niederes Alkyl oder ein Aryl darstellt, Q, für O, S oder N steht.
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Der
Begriff „Metalloalkyl" verweist auf eine
wie vorstehend definierte Alkylgruppe, die eine substituierte oder
unsubstituierte organometallische Gruppe daran gebunden aufweist.
Ein „Silylalkyl" stellt ein Alkyl
dar, das ein substituiertes Silizium daran gebunden aufweist. In
einer bevorzugten Ausführungsform,
kann die „Silyl"-Komponente, die
am Alkyl substituiert werden kann, durch die
dargestellt werden,
worin
R
10, R'
10 und R''
10 unabhängig einen
Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl oder -(CH
2)
m-R
7 darstellen,
m und R
7 wie vorstehend definiert sind.
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Auf
gleiche Weise verweist ein „Selenoalkyl" auf eine Alkylgruppe,
die eine substituierte Selenogruppe daran gebunden aufweist. Beispielhafte „Selenoether", die am Alkyl substituiert
werden können,
sind aus einem von -Se-Alkyl, -Se-Alkenyl, -Se-Alkinyl und -Se-(CH2)m-R7 ausgewählt, wobei
m und R7 vorstehend definiert sind.
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Unter
dem wie hierin verwendeten Begriff „Sulfonat" versteht man eine wie vorstehend definierte
Sulfonylgruppe, die an eine Alkyl- oder Arylgruppe gebunden ist.
Folglich weist ein Sulfonat in einer bevorzugten Ausführungsform
die Struktur:
auf worin R
11 ein
Alkyl oder ein Aryl darstellt.
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Unter
dem wie hierin verwendeten Begriff Sulfat versteht man eine wie
vorstehend definierte Sulfonylgruppe, die an eine Hydroxy- oder
Alkoxygruppe gebunden ist. Folglich weist ein Sulfat in einer bevorzugten Ausführungsform
die Struktur:
auf worin R
40 und
R
41 unabhängig abwesend, ein Wasserstoff,
ein Alkyl oder ein Aryl sind. R
40 und R
41, zusammengenommen mit der Sulfonylgruppe
und den Sauerstoffatomen, an die sie gebunden sind, können ferner eine
Ringstruktur bilden, die von 5 bis 10 Gliedern aufweist.
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Analoge
Substitutionen können
an den Alkenyl- und Alkinylgruppen vorgenommen werden, um zum Beispiel
Alkenylamine, Alkinylamine, Alkenylamide, Alkinylamide, Alkenylimine,
Alkinylimine, Thioalkenyle, Thioalkinyle, Carbonyl-substituierte
Alkenyle oder Alkinyle, Alkenoxyle, Alkinoxyle, Metalloalkenyle
und Metalloalkinyle zu produzieren.
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Der
wie hierin verwendete Begriff „Aryl" schließt 4-, 5-,
6- und 7-gliedrige aromatische Gruppen in einem Einzelring ein,
die von null bis vier Heteroatome, wie zum Beispiel Benzen, Pyrrol,
Furan, Thiophen, Imidazol, Oxazol, Thiazol, Triazol, Pyrazol, Pyridin,
Pyrazin, Pyridazin und Pyrimidin und dergleichen, einschließen können. Diese
Arylgruppen mit Heteroatomen in der Ringstruktur können auch
als „Arylheterocyclus" bezeichnet werden.
Der aromatische Ring kann an einer oder mehr Ringpositionen) mit
solchen wie vorstehend beschriebenen Substituenten, wie zum Beispiel
Halogenen, Alkylen, Alkenylen, Alkinylen, Hydroxyl, Amino, Nitro,
Thiol, Aminen, Iminen, Amiden, Phosphonaten, Phosphinen, Carbonylen,
Carboxylen, Silylen, Ethern, Thioethern, Sulfonylen, Selenoethern,
Ketonen, Aldehyden, Estern oder -(CH2)m-R7, -CF3, -CN oder dergleichen substituiert werden.
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Die
Begriffe „Heterocyclus" oder „heterocyclische
Gruppe" verweisen
auf 4- bis 10-gliedrige Ringstrukturen, bevorzugter 5- bis 7-gliedrige
Ringstrukturen, welche Ringstrukturen ein bis vier Heteroatom(e)
einschließen.
Heterocyclische Gruppen schließen
Pyrrolidin, Oxolan, Thiolan, Imidazol, Oxazol, Piperidin, Piperazin
und Morpholin ein. Der heterocyclische Ring kann an einer oder mehr
Positionen) mit solchen Substituenten wie vorstehend beschrieben,
wie zum Beispiel Halogenen, Alkylen, Alkenylen, Alkinylen, Hydroxyl,
Amino, Nitro, Thiol, Aminen, Iminen, Amiden, Phosphonaten, Phosphinen,
Carbonylen, Carboxylen, Silylen, Ethern, Thioethern, Sulfonylen,
Selenoethern, Ketonen, Aldehyden, Estern oder -(CH2)m-R7, -CF3, -CN oder dergleichen, substituiert sein.
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Die
Begriffe „Polycyclus" oder „polycyclische
Gruppe" verweisen
auf zwei oder mehr cyclische Ringe (z. B. Cycloalkyle, Cycloalkenyle,
Cycloalkinyle, Aryle und/oder Heterocyclen), worin zwei oder mehr
Kohlenstoffe für
zwei nebeneinanderliegende Ringe üblich sind, z. B. die Ringe „fusionierte
Ringe" darstellen.
Ringe, die durch nicht benachbarte Atome miteinander verbunden sind,
werden als „verbrückte" Ringe bezeichnet. Jeder
der Ringe des Polycyclus kann mit solchen wie vorstehend beschriebenen
Substituenten, wie zum Beispiel Halogenen, Alkylen, Alkenylen, Alkinylen,
Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol, Aminen, Iminen, Amiden, Phosphonaten,
Phosphinen, Carbonylen, Carboxylen, Silylen, Ethern, Thioethern,
Sulfonylen, Selenoethern, Ketonen, Aldehyden, Estern oder -(CH2)m-R7,
-CF3, -CN oder dergleichen substituiert
sein.
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Unter
dem wie hierin verwendeten Begriff „Heteroatom" versteht man ein
Atom von jedwedem Element mit Ausnahme von Kohlenstoff oder Wasserstoff
Bevorzugte Heteroatome stellen Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel,
Phosphor und Selen dar.
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Ein „verbrückender
Substituent" verweist
auf eine Substitution an zwei (oder mehr) Stellen an der Kernstruktur
des Katalysators durch den gleichen (im Gegensatz zu dem identischen)
Substituenten dergestalt, um eine kovalente Verbrückung zwischen
den Substitutionsstellen zu bilden. Ein verbrückender Substituent kann zum
Beispiel durch die allgemeine Formel oder -R15-R16-R17- dargestellt
sein, worin R15 und R17 jeweils
unabhängig
abwesend sind oder ein Alkyl, ein Alkenyl oder ein Alkinyl, bevorzugt
C1 bis C10 darstellen, und
R16 abwesend ist oder ein Amin, ein Imin,
ein Amid, ein Phosphoryl, ein Carbonyl, ein Silyl, einen Sauerstoff,
ein Sulfonyl, einen Schwefel, ein Selen oder einen Ester darstellt.
Beispielhafte verbrückende
Substituenten sind durch die „Picknickkorb"-Formen von zum Beispiel
den nachstehend beschriebenen Porphyrin-Katalysatoren gegeben.
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Für erfindungsgemäße Zwecke
werden die chemischen Elemente gemäß dem Periodensystem der Elemente,
CAS-Version, Handbook of Chemistry and Physics, 67. Aufl., 1986-87,
Innendeckel, identifiziert. Für erfindungsgemäße Zwecke
wird auch in Betracht gezogen, dass der Begriff „Kohlenwasserstoff" alle zulässigen Verbindungen
mit mindestens einem Wasserstoff- und einem Kohlenstoffatom einschließen soll.
In einem breiteren Aspekt schließen die zulässigen Kohlenwasserstoffe acyclische
und cyclische, verzweigte und unverzweigte, carbocyclische und heterocyclische,
aromatische und nicht aromatische organische Verbindungen, die substituiert
oder unsubstituiert sein können,
ein.
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Wie
hierin verwendet, wird in Betracht gezogen, dass der Begriff „substituiert" alle zulässigen Substituenten
von organischen Verbindungen einschließen soll. In einem breiten
Aspekt schließen
die zulässigen Substituenten
acyclische und cyclische, verzweigte und unverzweigte, carbocyclische
und heterocyclische, aromatische und nicht aromatische Substituenten
von organischen Verbindungen ein. Veranschaulichte Substituenten
schließen
zum Beispiel die hierin vorstehend beschriebenen ein. Die zulässigen Substituenten
können
einen oder mehr und die gleichen oder verschiedene für geeignete
organische Verbindungen einschließen. Für erfindungsgemäße Zwecke
können
die Heteroatome, wie zum Beispiel Stickstoff Wasserstoffsubstituenten
und/oder jedwede zulässigen
Substituenten von hierin beschriebenen organischen Verbindungen
aufweisen, welche die Valenzen der Heteroatome befriedigen. Es ist
nicht beabsichtigt, dass diese Erfindung in irgendeiner Weise durch
die zulässigen
Substituenten von organischen Verbindungen eingeschränkt werden soll.
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II KATALYSIERTE
REAKTIONEN
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In
einem erfindungsgemäßen Aspekt
ist ein Verfahren zur stereoselektiven Herstellung von Verbindungen
mit mindestens einem stereogenen Zentrum bereitgestellt. Ein erfindungsgemäßer Vorteil
besteht darin, dass aus achiralen oder racemischen Reaktanten enantiomer
angereicherte Produkte synthetisiert werden können. Ein anderer Vorteil besteht
darin, dass die mit der Herstellung eines unerwünschten Enantiomers einhergehenden
Ausbeuteverluste erheblich reduziert werden können.
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Gegenstand
der Erfindung ist im Allgemeinen ein stereoselektives Ringöffnungsverfahren,
das die Kombination eines nucleophilen Reaktanten, eines prochiralen
oder chiralen cyclischen Substrats und mindestens eine katalytische
Menge eines nicht racemischen chiralen Katalysators mit bestimmten
Merkmalen (wie nachstehend beschrieben) umfasst. Das cyclische Substrat
der Reaktion schließt
einen Carbocyclus oder Heterocyclus ein, der ein elektrophiles Atom
aufweist, das für
einen Angriff durch das Nucleophil suszeptibel ist. Die Kombination
wird unter Bedingungen aufrechterhalten, die für den chiralen Katalysator
zum Katalysieren der stereoselektiven Öffnung des cyclischen Substrats
am elektrophilen Atom durch die Reaktion mit dem nucleophilen Reaktanten
angemessen sind. Diese Reaktion kann auf enantioselektive Verfahren
ebenso wie auf diastereoselektive Verfahren angewendet werden. Es
kann auch auf regioselektive Reaktionen angewendet werden. Beispiele
enantioselektiver Reaktionen, der kinetischen Auftrennung und regioselektiver
Reaktionen, die erfindungsgemäß katalysiert
werden können,
folgen.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
kann ein Epoxidring mit einem Nucleophil, z. B. einem Trimethylsilylazid
(TMS-N3) in Anwesenheit eines chiralen Katalysators
der erfindungsgemäßen Reaktion,
geöffnet werden.
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Die Öffnung eines
meso-Epoxids in Anwesenheit eines chiralen Katalysators ergibt einen
enantiomer angereicherten Silylazidoalkohol, der dann anhand von
Standardmanipulationen in eine Reihe verschiedener Produkte, von
denen einige Beispiele vorstehend ersichtlich sind, umgewandelt
werden kann. Diese Produkte sind für die Synthese von Verbindungen
mit einer potenziellen antiviralen Aktivität, wie zum Beispiel die drei nachstehend
ersichtlichen carbocyclischen Nucleosidanaloga, von denen sich einige
in der klinischen Prüfung befinden,
nützlich.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch die Bereitstellung eines praktischen
Verfahrens zw Synthese von Präkursoren
für Prostaglandine,
einschließlich
wichtiger Intermediärprodukte,
die für
die gewerbliche Herstellung von Prostaglandinen verwendet werden.
Wie nachstehend ersichtlich ist, produziert die Ringöffnung eines
meso-Epoxids ein enantiomer angereichertes Produkt, das sich leicht
in ein nützliches
Intermediärprodukt
umwandeln lässt.
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In
einer anderen veranschaulichenden Ausführungsform wird erfindungsgemäß ein Verfahren
zum Synthetisieren von Balanol, einem potenten Proteinkinase C-Inhibitor,
wie nachstehend ersichtlich ist, bereitgestellt.
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In
einer noch anderen beispielhaften Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Reaktion
zum Katalysieren der stereoselektiven Ringöffnung eines Aziridins, wie
zum Beispiel mit dem nachstehend erläuterten Nucleophil Ammoniak,
verwendet werden:
In diesem Fall sind die chiralen
Diamine zum Beispiel nützlich
zur Synthese von bestimmten der chiralen Liganden des hierin beschriebenen
Katalysators. Solche chiralen Diamine können zum Beispiel zur Herstellung von
Metallosalenat-Katalysatoren zur Anwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden.
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Die
Ringöffnung
eines Episulfids mit einem Amin in Anwesenheit eines nachstehend
ersichtlichen chiralen Katalysators, stellt eine andere beispielhafte
Reaktion des erfindungsgemäßen Verfahrens
dar, die stereoselektiv durchgeführt
werden kann.
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Die
Aminothiole, das Produkt, sind zum Beispiel bei der Synthese von
Penicillin-Analoga nützlich.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die Öffnung
eines cyclischen Sulfats mit einem Acetylid in Anwesenheit eines
chiralen Katalysators des erfindungsgemäßen Verfahrens, wie zum Beispiel
nachstehend veranschaulicht, durchgeführt werden:
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Die
Sulfatgruppe des Produkts kann zum Aufdecken des Homopropargylalkohols
entfernt werden oder kann als eine Schutzgruppe in der weiteren
Synthese verwendet werden.
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Eine
noch andere durch das erfindungsgemäße Verfahren in Betracht gezogene
Ringöffnungsreaktion besteht
in der Öffnung
eines Cyclopropans durch ein Mercaptan in Anwesenheit von einem
der erfindungsgemäßen chiralen
Katalysatoren:
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Das
Produkt kann durch Hydrolyse und Decarboxylierung zum Beispiel in
eine 3,4-substituierte Carbonsäure
umgewandelt werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann die erfindungsgemäße Reaktion
für eine
Reaktion verwendet werden, welche die intramolekulare Ringöffnung beinhaltet.
Wie zum Beispiel nachstehend veranschaulicht ist, kann ein Epoxid
durch eine Alkoholkomponente des gleichen Moleküls in Anwesenheit eines chiralen
Katalysators gemäß dem vorliegenden
Verfahren geöffnet
werden:
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Das
Produkt 1,2-Epoxydiol kann ohne weiteres in viele verschiedene natürliche und
nicht natürliche Produkte,
wie zum Beispiel Zucker und Zuckeranaloga, umgewandelt werden.
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Ein
noch anderes beispielhaftes erfindungsgemäßes Ringöffnungsschema wird im Allgemeinen
nachstehend durch Öffnen
eines cyclischen Carbonats mit einem Amin veranschaulicht:
wobei
man zur Kenntnis nehmen sollte, dass zwei verschiedene Produkte
aus dieser Ringöffnung
resultieren können,
in Abhängigkeit
davon, ob ein nucleophiler Angriff am Carbonylkohlenstoff oder am
Hydroxylkohlenstoff bevorzugt ist. Das Verhältnis der Produkte kann angepasst
werden, um die eine oder die andere durch Manipulation solcher Faktoren
wie das Nucleophil, den chiralen Katalysator, und die eingesetzten
Reaktionsbedingungen zu bevorzugen. Beide Produkte können anhand üblicher
Verfahren in synthetisch nützliche
Produkte umgewandelt werden.
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Eine
noch andere enantioselektive Reaktion wird durch die Ringöffnung eines
Epoxids durch ein Organokupfer-Reagenz in Anwesenheit eines chiralen
Katalysators, wie nachstehend ersichtlich ist, nachgewiesen:
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In
einem anderen erfindungsgemäßen Aspekt
tritt die kinetische Auftrennung von Enantiomeren durch Katalyse
mit einem chiralen Katalysator einer Ringöffnungsreaktion eines racemischen
Substrats auf. Im erfindungsgemäßen Metall-vermittelten
kinetischen Auftrennungsverfahren für ein racemisches Substrat
kann ein Enantiomer als ein nicht zur Reaktion gebrachtes Substrat
zwückgewonnen
werden, während
das andere in das gewünschte
Produkt umgewandelt wird. Man wird selbstverständlich erkennen, dass die kinetische
Auftrennung durch Entfernung des nicht erwünschten Enantiomers durch Reaktion
mit einem Nucleophil und Rückgewinnung
des gewünschten
Enantiomers unverändert
aus dem Reaktionsgemisch durchgeführt werden kann. Ein signifikanter
Vorteil dieses Ansatzes stellt die Fähigkeit dar, dass man preiswerte
racemische Ausgangsmaterialien anstelle der teuren enantiomer reinen
Ausgangsverbindungen verwenden kann. Propylenoxid stellt zum Beispiel
ein vielseitiges Reagenz zur Einführung einer funktionalisierten
C3-Einheit in ein Molekül dar. Das reine (S)-Propylenoxid
ist jedoch sehr teuer, indem es bis zu 300-mal mehr als das racemische
Gemisch kostet. Obwohl die kinetische Auftrennung gemäß dem vorliegenden
Verfahren folglich zur Vergeudung der Hälfte des Reagenzes führen kann,
können
durch die Verwendung des racemischen Gemischs große Kosteneinsparungen
realisiert werden. Beispiele derartiger kinetischer Auftrennungen
sind nachstehend ersichtlich.
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So
stellt zum Beispiel die hierin beschriebene Katalysator-vermittelte
kinetische Auftrennung von chiralen Oxiranen (z. B. chirale Erkennung)
wichtige andere Ansätze
zum asymmetrischen Epoxidierungsverfahren (prochirale Erkennung)
im Stand der Technik dar, weil racemische Oxirane leicht zugänglich sind
und häufig
in einem großen
industriellen Maßstab
hergestellt werden, wodurch sie den Verlust von 50 % des Antipoden akzeptierbar
machen. Stereoselektivität
bei der kinetischen Auftrennung von Oxiranen durch die erfindungsgemäßen Reaktionsverfahren
wird mithilfe der Chiralität
des Katalysators bestimmt.
-
In
einer beispielhaften Ausführungsform
wird die kinetische Auftrennung eines racemischen Epoxids wie nachstehend
gezeigt.
-
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Ein
Enantiomer des Styrolepoxids wird präferenziell vom Trimethylsilylcyanid
in Anwesenheit eines chiralen Katalysators verbraucht. Das zwückbleibende
Enantiomer wird dann mit TMS-Azid zur Rektion gebracht, um eines
von beiden eines Paars von Silylazidoalkoholen zu ergeben. Das gewünschte Isomer
kann durch Wahl der geeigneten Reaktionsbedingungen zum bedeutendsten
Produkt gemacht werden. Das α-Phenylazid-Isomer
kann mithilfe üblicher
Reaktionen in die Aminosäure
(S)-Phenylglycin umgewandelt werden. Die Fähigkeit zur durchführung dieser
Umwandlung besitzt einen signifikanten gewerblichen Wert, da optisch aktive
Aminosäuren
und Aminosäureanaloga
biologisch wichtig sind und viele landwirtschaftliche und pharmazeutische
Anwendungsmöglichkeiten
aufweisen. Das β-Phenylazid-Isomer
kann auch in pharmazeutisch nützliche
Produkte umgewandelt werden.
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Die
Ringöffnung
von cyclischen Sulfaten durch Amine, gefolgt von der Behandlung
mit einer Base, stellt ein nützliches
Verfahren zur Herstellung von Aziridinen, wie in US-Patent Nr. 5,321,143
an Sharpless offenbart ist, dar. Folglich stellt die Ringöffnung eines
racemischen, chiralen cyclischen Sulfats mit einem Amin in Anwesenheit
eines erfindungsgemäßen chiralen
Katalysators, gefolgt von der Behandlung mit einer Base, ein Verfahren
zur Herstellung enantiomer angereicherter Aziridine dar.
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In
einer anderen veranschaulichenden Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Verfahren
zur Bereitstellung von enantiomer angereicherten Verbindungen verwendet
werden, die bei der Synthese des gegen Angina pectoris eingesetzten
Arzneimittels Diltiazem nützlich
sind.
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Das
racemische Gemisch von trans-Epoxiden wird durch die Reaktion mit
2-Nitrothiophenol in Anwesenheit eines chiralen Katalysators aufgetrennt
und das enantiomer angereicherte ringgeöffnete Produkt wird von dem
nicht zur Reaktion gebrachten Epoxid abgetrennt. Das ringgeöffnete Produkt
wird dann mithilfe von Standardverfahren in Diltiazem umgewandelt.
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Ein
noch anderes Beispiel einer kinetischen Auftrennung mit einer erfindungsgemäßen Reaktion
beinhaltet die Synthese von juvenilem Hormon. Im Reaktionsschema:
kann die
Behandlung des racemischen Epoxids mit TMS-Azid oder dergleichen
in Anwesenheit von einem der erfindungsgemäßen chiralen Katalysatoren,
der für
das (S)-Epoxid enantioselektiv ist, nach Abtrennung das optisch
reine (R)-Epoxid ergeben.
-
In
einer noch anderen veranschaulichenden Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Verfahren zur
kinetischen Auftrennung von α-Bisabolol-Stereoisomeren
während
der Synthese aus Epoxylimonen-Präkursoren
verwendet werden. Das (-)-α-Bisabolol-Enantiomer
wird aufgrund seiner antiinflammatorischen, bakteriziden und antimykotischen
Eigenschaften im industriellen Maßstab zur Herstellung verschiedener
Hautpflegecremes, -lotionen und -salben verwendet. In einem repräsentativen
Reaktionsschema:
![Figure 00220001](https://patentimages.storage.googleapis.com/0c/f8/72/5faeefc1ff55f9/00220001.png)
wird ein
Gemisch mit (4S,8R)- und (4S,8S)-8,9-Epoxy-p-mentli-1-en, erhalten
aus 4(S)-Limonen (Husstedt et al. (1979) Synthesis 966), mit (3-Methylbut-2-enyl)-Magnesiumchlorid
in Anwesenheit eines hierin beschriebenen chiralen Katalysators
zur Reaktion gebracht. Das sich ergebende (-)-α-Bisabolol kann aus dem nicht
zur Reaktion gebrachten (4S,8R)-Epoxid, zum Beispiel mittels Flash-Chromatographie,
isoliert werden. Als Alternative kann das racemische Limonen-Epoxid-Gemisch
mit TMS-Azid oder dergleichen in Anwesenheit des im veranschaulichten
Reaktionsschema verwendeten antipodalen chiralen Katalysators zur
Reaktion gebracht werden, um das (4S,8R)-Epoxid zu entfernen und
anschließend
daran das zwückbleibende
(4S,8S)-Epoxid mit (3-Methylbut-2-enyl)-Magnesiumchlorid in Anwesenheit
von Kupferiodid zur Reaktion zu bringen.
-
In
einer anderen Ausführungsform
einer kinetischen Auftrennungsreaktion ist ein Schema zur Ringöffnung eines
Lactams mit einem Nucleophil bereitgestellt. Thiophenol kann zum
Beispiel mit einem Lactam in Anwesenheit eines erfindungsgemäßen chiralen
Katalysators zur Reaktion gebracht werden:
-
Dieser
erfindungsgemäße Aspekt
stellt Verfahren zum leichten Synthetisieren funktionalisierter
nicht racemischer Produkte aus preisgünstigen racemischen Ausgangsmaterialien
bereit. Man wird zur Kenntnis nehmen, dass Lactame zwei potenzielle
Ringöffnungsformen,
nämlich
am Acylkohlenstoff und am Stickstoff tragenden sp3-Kohlenstoff
aufweisen. Die eine oder andere der beiden Formen ist zur erfindungsgemäßen kinetischen
Auftrennung geeignet. Welche der beiden Reaktionsformen prädominieren
wird, hängt
vom entsprechenden Substrat, Nucleophil, Katalysator und den eingesetzten
Reaktionsbedingungen ab und kann bestimmt werden und für die gewünschte Reaktion
durch Routineexperimentierung entsprechend eingestellt werden. Im
Allgemeinen unterliegen höher
gespannte Kleinring-Lactame (z. B. 3- oder 4-gliedrige) wahrscheinlicher
der Spaltung am sp3-Kohlenstoff.
-
In
einer anderen veranschaulichenden erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die kinetische
Auftrennung von Lactonen durch Öffnung
mit solchen Nucleophilen wie ein Phenylselenid-Anion in Anwesenheit eines
chiralen Katalysators, wie nachstehend gezeigt, bereitgestellt.
-
-
Wie
anhand des vorstehend gezeigten Lactam-Beispiels kann die Ringöffnung zur
kinetischen Auftrennung des racemischen Substrats durch zwei mögliche Formen
bewirkt werden. Wie zuvor angemerkt wurde, neigen stärker gespannte
Substrate mehr dazu, einer Spaltung am sp3-Kohlenstoff
unterzogen zu werden. Bestimmte Nucleophile, wie zum Beispiel Phenylselenid,
sind jedoch bekannt dafür,
dass sie eine Spaltung am sp3-Kohlenstoff
unter geeigneten Bedingungen, selbst für größere Ringlactone, bevorzugen.
-
In
einem anderen erfindungsgemäßen Aspekt
tritt die kinetische Auftrennung von Enantiomeren durch Katalyse
mit einem chiralen Katalysator einer Ringerweiterungsreaktion eines
racemischen Substrats auf. Ein Beispiel einer derartigen kinetischen
Auftrennung ist nachstehend ersichtlich.
-
-
Das
racemische Propylenoxid wird durch Reaktion mit Kohlendioxid in
Anwesenheit eines chiralen Katalysators getrennt. Das getrennte
Propylenoxid stellt ein wertvolles Reagenz zur Verwendung bei der
Synthese chiraler Materialien dar, der Erwerb in enantiomer reiner
Form ist jedoch sehr teuer. Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung
eines hoch wirtschaftlichen Verfahrens zur Herstellung solcher enantiomer
angereicherter Materialien.
-
In
einem anderen erfindungsgemäßen Aspekt
tritt die kinetische Auftrennung von Diastereomeren durch Reaktion
eines diastereomeren Gemischs aus einem Substrat mit einem Nucleophil
in Anwesenheit eines chiralen Katalysators auf. Ein veranschaulichendes
Beispiel einer solchen diastereoselektiven Reaktion wird nachstehend
gezeigt.
-
-
In
diesem Beispiel wird ein Gemisch aus Diastereomeren durch die Epoxidierung
eines chiralen Alkens mit MCPBA hergestellt. Das Gemisch aus Diastereomeren
wird dann durch Reaktion mit Trimethylsilylazid in Anwesenheit eines
chiralen Katalysators getrennt. Die aufgetrennten Diastereomere
können
dann leicht getrennt werden. Dieses Auftrennungsverfahren stellt
ein einfaches Mittel zur Trennung von Diastereomeren dar, die mithilfe
anderer Verfahren, wie zum Beispiel Destillation oder Chromatographie,
nicht leicht getrennt werden können.
-
In
einem anderen erfindungsgemäßen Aspekt
tritt die Reaktion eines Substrats mit einem Nucleophil in Anwesenheit
eines chiralen Katalysators auf eine regioselektive Weise auf. Ein
veranschaulichendes Beispiel einer regioselektiven Reaktion ist
nachstehend ersichtlich.
-
-
In
diesem Beispiel wird ein steroidales Bisepoxid mit Trimethylsilylazid
in Anwesenheit eines chiralen Katalysators in einer Lipid-Doppelschicht
zur Reaktion gebracht. Der chirale Katalysator in diesem Beispiel wird
mit steroidalen Gruppen derivatisiert und kann weiter mit Alkyl
oder anderen Substituenten zur Optimierung der Polarität des Katalysators
und der Selektivität
der Reaktion substituiert werden. Nur eine der beiden Epoxid-Komponenten
wird durch das Nucleophil geöffnet
und nur eines der Diastereomere ist reaktiv. Diese Reaktion ist
deshalb sowohl regioselektiv als auch diastereoselektiv.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann optisch aktive Produkte mit sehr hoher Stereoselektivität (z. B.
Enantioselektivität
oder Diastereoselektivität)
oder Regioselektivität
bereitstellen. In bevorzugten Ausführungsformen können erfindungsgemäße enantioselektive
Reaktionen, enantiomere Überschüsse von
bevorzugt größer als
50 %, bevorzugter größer als
75 % und am bevorzugtesten größer als
90 % durch die erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten werden. In Bezug auf regioselektive Reaktionen, können ebenso
Molverhältnisse
für erwünschte/unerwünschte Regioisomere
von bevorzugt größer als
5:1, bevorzugter größer als 10:1
und am bevorzugtesten größer als
25:1 durch die erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten werden. Die erfindungsgemäßen Verfahren können auch
bei hoch wünschenswerten
Reaktionsraten, die für
den gewerblichen Gebrauch geeignet sind, durchgeführt werden.
-
Wie
aus der vorstehenden Besprechung deutlich hervorgeht, können die
durch die erfindungsgemäßen asymmetrischen
Syntheseverfahren hergestellten chiralen Produkte einer weiteren
Reaktionen) unterzogen werden, um die gewünschten Derivate davon zu erzielen.
Solche zulässigen
Derivatisierungsreaktionen können
gemäß den aus
dem Stand der Technik bekannten üblichen
Verfahren durchgeführt
werden. Potenzielle Derivatisierungsreaktionen schließen zum
Beispiel Veresterung, Oxidation von Alkoholen zu Aldehyden, N-Alkylierung
von Amiden, Addition von Aldehyden an Amide, Nitrilreduktion, Acylierung
von Ketonen durch Ester, Acylierung von Aminen und dergleichen ein.
Zur weiteren Veranschaulichung stellen beispielhafte Klassen von
Pharmazeutika., die durch ein Schema, einschließlich der erfindungsgemäßen stereoselektiven
Reaktion synthetisiert werden können,
kardiovaskuläre
Arzneimittel, nicht steroidale antiinflammatorische Arzneimittel,
auf das Zentralnervensystem wirkende Mittel und Antihistaminika
dar.
-
III. KATALYSATOREN
-
Die
im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten Katalysatoren beinhalten chirale Komplexe, die kontrollierte
sterische Umgebungen für
die asymmetrische Öffnung
eines Carbocyclus oder Heterocyclus, gekoppelt, in bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen,
mit der Herbeiführung
von einem oder zwei neuen Stereozentrum/Stereozentren nach der Reaktion
mit einem Nucleophil bereitstellen. Im Allgemeinen können erfindungsgemäß beabsichtigte
Katalysatoren hinsichtlich einer Anzahl an Merkmalen gekennzeichnet
werden. Ein hervorstechender Aspekt von jedem der erfindungsgemäß in Betracht
gezogenen Katalysatoren betrifft zum Beispiel die Verwendung von
Metalloliganden, die eine rigide oder semirigide Umgebung in der
Nähe der
katalytischen Stelle des Moleküls
bereitstellen. Durch Auferlegung einer strukturellen Rigidität auf das
chelatgebundene Metall kann dieses Merkmal zur Etablierung einer
selektiven Annäherung
des Substrats an die katalytische Stelle verwendet werden und dadurch
Stereoselektivität
und/oder Regioselektivität
bei einer Ringöffnungsreaktion
induzieren. Der Ligand erlegt zudem bevorzugt eine Einschränkung auf
die Koordinationssphäre
des Metalls auf.
-
Ein
anderer Aspekt des Katalysators betrifft die Auswahl von Metallatomen
für den
Katalysator. Im Allgemeinen kann jedwedes Übergangsmetall (z. B. mit d-Elektronen)
zur Bildung des Katalysators, wie z. B. ein aus einer der Gruppen
3-12 des Periodensystems der Elemente oder aus der Lanthanoidenreihe
ausgewähltes
Metall verwendet werden. In bevorzugten Ausführungsformen wird das Metall
jedoch aus der Gruppe der späten Übergangsmetalle,
z. B. bevorzugt aus den Gruppen 5-12 ausgewählt, um Metallzentren bereitzustellen,
die koordinativ ungesättigt
sind und sich nicht in ihrem höchsten
Oxidationszustand befinden. Geeignete Metalle schließen zum
Beispiel Cr, Mn, V, Fe, Mo, W, Ru und Ni ein. Besonders bevorzugte
Metalle stammen aus der Gruppe 6, insbesondere Cr(III).
-
A. CHIRALE VIERZÄHNIGE KATALYSATOREN
-
Konsistent
mit diesen wünschenswerten
Merkmalen stellt eine Klasse von besonders bevorzugten chiralen
Katalysatoren einen chiralen vierzähnigen Liganden bereit, der
ein Übergangsmetall
in einer im Wesentlichen quadratisch-planaren oder quadratisch-
pyramidalen Geometrie koordiniert, obwohl eine geringe Verzerrung
an diesen Geometrien in Betracht gezogen wird. Um es in anderen
Worten zu sagen, diese quadratischen Geometrien betreffen vierzähnige Liganden,
worin die Lewis-basischen Atome im Wesentlichen in der gleichen
Ebene liegen, wobei das Metall auch in dieser Ebene (quadratisch-planar)
oder über
oder unter dieser Ebene (quadratisch-pyramidal) liegt.
-
Bevorzugte
quadratische vierzähnige
Katalysatoren, die in den erfindungsgemäßen Reaktionen eingesetzt werden
können,
können
durch die allgemeine Formel 100:
dargestellt werden, worin
Z
1, Z
2, Z
3 und Z
4 jeweils
eine Lewis-Base darstellen, wie sie zum Beispiel aus der Gruppe
ausgewählt
wird, bestehend aus Stickstoff (z. B. Iminen, Aminen und Amiden),
Sauerstoff, Phosphor (z. B. Phosphinen oder Phosphiniten), Arsen
(Arsinen) und Schwefel.
-
Die
C1-Komponente (genommen mit Z1,
Z3 und M) und die C2-Komponente,
(genommen mit Z2, Z4 und M)
bilden jeweils unabhängig
einen heterocyclischen Ring. Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass
während
die in der vorstehenden Formel erläuterten C1-
und C2-Strukturen aufgrund des Mangels an
einer kovalenten Bindung mit dem Metall M gegebenenfalls nicht formell
kovalent geschlossene Ringe darstellen könnten, werden für die Zwecke
dieser Offenbarung diese und ähnliche
Strukturen, die das Metallkatalysatoratom M beinhalten, dennoch
als heterocyclische Ringe bezeichnet, und Substituenten davon werden
in Bezug auf die Heterocyclus-Nomenklatur (z. B. als „fusionierte
Ringe" oder „verbrückte Ringe") bezeichnet. Zusätzlich zu
Substitutionen an R1, R2,
R'1 und
R'2 können die
C1- und C2-Ringe
selbstverständlich
wie angemessen an andere Ringpositionen, wie durch R40 and
R41 veranschaulicht ist, substituiert werden. Überdies
wird man erkennen, dass in bestimmten Ausführungsformen zwei oder mehr
Substituenten von C1 zur Bereitstellung
eines fusionierten Rings oder verbrückten Rings, einschließlich der
C1-Ringatome kovalent aneinander gebunden
werden können. Ähnliche
Strukturen können
am G2-Ring bereitgestellt werden.
-
Demzufolge
sind in der veranschaulichten Struktur 100 R1,
R2, R'1 und R'2 jeweils unabhängig abwesend oder stellen
eine Substitution, wie durch Valenzanforderungen zugelassen, der
Lewis-basischen Atome dar, welche Substitution mit Wasserstoff,
Halogenen, Alkylen, Alkenylen, Alkinylen, Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol,
Aminen, Iminen, Amiden, Phosphonaten, Phosphinen, Carbonylen, Carboxylen,
Silylen, Ethern, Thioethern, Sulfonylen, Selenoethern, Ketonen,
Aldehyden, Estern oder -(CH2)m-R
stattfinden kann; R40 und R41 sind jeweils
unabhängig
abwesend oder stellen eine oder mehr kovalente Substitutionen) von
C1 und C2 mit einem organischen
oder anorganischen Substituenten, zulässig durch die Valenzanforderungen
an das Ringatom, an das er gebunden ist, dar, oder jedwede zwei
oder mehr der Substituenten von R1, R2, R'1, R'2, R40 und R41 zusammengenommen bilden einen verbrückenden
Substituenten; unter der Voraussetzung, dass mindesten eines von
R1, R'1 und R41 einen verbrückenden
Substituenten mit mindestens einem von R1,
R'2 und
R40 bildet, um C1 und
C2 als einen Vierzähner bereitzustellen; R stellt
ein Aryl, ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder
einen Polycyclus dar, und m stellt null oder eine ganze Zahl im
Bereich von 1 bis 8 dar.
-
Während die
eigentlichen Substituenten von C1 und C2, wie für
ein bestimmtes Reaktionsschema notwendig ist, sehr weit variieren
können,
besteht eine wichtige Voraussetzung darin, dass mindestens ein Substituent
von C1 mit mindestens einem Substituenten
von C2 eine kovalente Bindung bilden muss,
um einen vierzähnigen
Liganden bereitzustellen, der einen quadratischen Komplex mit M
bildet. Das heißt,
dass der Ligand einen verbrückten
Zyklus oder Polycyclus darstellt, der C1 und
C2 einschließt. Damit der Katalysator chiral
sein kann, z. B. dass er zum Katalysieren stereoselektiver Reaktionen
fähig ist,
werden R1, R2, R'1,
R'2 und
andere Substituenten von C1 und C2 überdies
zur Bereitstellung von mindestens einem stereogenen Zentrum oder
einer Dissymmetrie-Achse, z. B. dergestalt ausgewählt, dass
der Ligand asymmetrisch ist.
-
In
der allgemeinen Struktur 100, stellt M ein Übergangsmetall der Gruppe 3-12
oder der Lanthanoidenreihe des Periodischen Systems der Elemente
dar, obwohl bevorzugt ein Metallion, das sich nicht in seinem höchsten Oxidationszustand
befindet, verwendet wird. In den bevorzugtesten Ausführungsformen
wird M aus der Gruppe der späten Übergangsmetalle,
wie z. B. aus der Gruppe 5-12 der Metalle, ausgewählt. Noch
bevorzugter stellt M ein Cr(III) dar. Das Metall kann überdies
mit einem Gegenanion oder einem Nucleophil (wie im nachstehend beschriebenen
gealterten Katalysator) koordiniert werden.
-
Beispielhafte
Katalysatoren dieser Klasse bestehen aus Liganden, die sich zum
Beispiel von Salenen, Porphyrinen, Kronenethern, Aza-Kronenethern,
Cyclamen, Phthalocyaninen und dergleichen herleiten.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
verwenden die erfindungsgemäßen Reaktionen
einen chiralen Katalysator mit einem über ein Imin eines chiralen
Liganden, bevorzugt eine Diimin-Verbrückung, komplexiertes Metallion.
Solche Varianten von Struktur 100 können demgemäß in Ausführungsformen bereitgestellt
werden, worin jedwede eine oder mehr der Lewis-Basen ein Imin darstellt/darstellen,
wobei die Metallo-Schiff-Basenformen von Iminen hoch bevorzugt sind.
-
Zur
weiteren Veranschaulichung kann ein im erfindungsgemäßen Verfahren
nützlicher
vierzähniger Katalysator
unter Verwendung von chiralem Salen oder Salen-ähnlichen Liganden (hierin nachstehend „Salenate") hergeleitet werden.
Die asymmetrischen Metallosalenat-Katalysatoren bieten einen deutlichen
Vorteil gegenüber
vielen anderen chiralen vierzähnigen
Katalysatoren, wie zum Beispiel den hierin nachstehend beschriebenen
Metalloporphyrinaten, indem der Salenat-Ligand stereogene Zentren
aufweisen kann, die sich knapp zwei Bindungslängen vom Metall entfernt befinden.
Diese Proximität
der chiralen Zentren zur reaktiven Stelle kann zu einem hohen Grad
der Stereoselektivität
führen.
-
Wie
hierin offenbart, stellen Salen-Komplexe hochwirksame Katalysatoren
für die
enantioselektive Ringöffnung
von Epoxiden und anderen cyclischen Verbindungen mit Nucleophilen
dar. Diese Reaktion ist nicht nur wegen ihrer hohen Enantioselektivität und wegen
der Nützlichkeit
ihrer Produkte, sondern auch aufgrund ihrer außergewöhnlichen Effizienz als katalytisches
Verfahren bemerkenswert.
-
Die
Synthese chiraler Salenate ist überdies
im Stand der Technik gut gekennzeichnet, wobei mehr als 150 verschiedene
chirale Metallosalenate in der Literatur berichtet wurden (siehe Überblick,
Collman et al. (1993) Science 261:1404-1411). Diese Liganden können leicht
und preisgünstig
in großem
Maßstab
synthetisiert werden, wobei von ohne weiteres erhältlichen
Materialien, wie in Larrow et al., J. Org. Chem. (1994) 59:1939-1942,
beschrieben, ausgegangen wird. Die allgemeine Familiarität und Leichtigkeit
der Synthese von Metallosalenaten erlaubt im Wesentlichen, dass
die Substituenten ohne weiteres auf systematische Weise variiert
werden können,
um sie den sterischen oder elektronischen Charakteristika des Liganden
anzupassen. Dieses Merkmal ermöglicht
die Synthese von Liganden, die für
bestimmte Reaktions- oder Substrattypen optimiert sind. Es wurde
gefunden, dass eine derartige sterische und elektronische „Abstimmung" (nachstehend beschrieben)
signifikante Auswirkungen auf die Ausbeute und den ee von in asymmetrischen
Reaktionen gebildeten Produkten aufweisen kann. Die Verwendung von
umfangreichen Blocking-Substituenten ist insbesondere zur Erlangung
eines hohen ee des Produktes bei der asymmetrischen Ringöffnung wünschenswert.
Die stereogene Komponente kann überdies
zur Verbesserung der Enantioselektivität leicht modifiziert werden.
-
Im
Allgemeinen können
die im erfindungsgemäßen Verfahren
als chirale Metallosalenat-Katalysatoren nützlichen Salenat-Liganden als
zwei substituierte β-Iminocarbonyle
gekennzeichnet werden, die zur Bildung eines vierzähnigen Liganden
mit mindestens einem stereogenen Zentrum verknüpft sind. In einer beispielhaften
Ausführungsform
kann ein in den erfindungsgemäßen asymmetrischen
Ringöffnungsverfahren
nützlicher Metallosalenat-Katalysator
durch einen Metallkomplex mit zwei substituierten β-Iminocarbonylen
mit der allgemeinen Formel:
dargestellt werden, worin
die
Substituenten R
1, R
2,
Y
1, Y
2, X
1, X
2, X
3 und
X
4 jeweils unabhängig Wasserstoff, Halogene,
Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol, Amine,
Imine, Amide, Phosphonate, Phosphine, Carbonyle, Carboxyle, Silyle,
Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether, Ketone, Aldehyde, Ester
oder -(CH
2)
m-R
7 darstellen,
oder jedwede zwei oder
mehr der Substituenten zusammengenommen einen Carbocyclus oder Heterocyclus mit
von 4 bis 8 Atomen in der Ringstruktur bilden, welche Ringstruktur
ein fusionierter Ring, wie im Fall von zum Beispiel X
1 und
X
2, die einen Ring bilden, sein kann, oder
welcher Ring ein verbrückender
Ring, wie im Fall von R
1 und R
2,
X
2 und X
4, oder
Y
1 und X
2, die verschiedene
Enden eines einzelnen Substituenten darstellen, sein kann,
unter
der Voraussetzung, dass mindestens eines von R
1,
Y
1, X
1 und X
2 an mindestens eines von R
2,
Y
2, X
3 und X
4 kovalent gebunden ist, um die β-Iminocarbonyle
als einen vierzähnigen
Liganden bereitzustellen;
R
7 ein Aryl,
ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen
Polycyclus darstellt;
m null oder eine ganze Zahl im Bereich
von 1 bis 8 darstellt;
M ein Übergangsmetall darstellt; und
A
ein Gegenion oder ein Nucleophil darstellt;
worin jeder der
Substituenten der β-Iminocarbonyle,
z. B. R
1, R
2, Y
1, Y
2, X
1,
X
2, X
3 und X
4, dergestalt ausgewählt ist, dass der Katalysator
asymmetrisch ist.
-
Die
Wahl von jedem von R1, R2,
Y1, Y2, X1, X2, X3 und
X4 ist auch von elektronischen und sterischen Erwägungen,
wie z. B. der Abstimmung des Katalysators auf ein bestimmtes Substrat-
und Nucleophilen-Set ebenso wie auch von der Reaktivität des Nucleophils
und dem Lösungsmittelsystem,
in dem die Reaktion durchgeführt
werden soll, abhängig.
-
Die
Chiralität
des Salenat-Liganden kann sich aus der Anwesenheit von einem oder
mehr chiralen Atomen (z. B. Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor oder
anderen zur Chiralität
fähigen
Atomen) ergeben, oder kann sich aus einer Asymmetrie-Achse aufgrund
eingeschränkter
Rotation, Helizität,
molekularer Verknotung oder chiraler Metall-Komplexierung ergeben.
In bevorzugten Ausführungsformen
weist der chirale Ligand, aufgrund der eingeschränkten Rotation, mindestens
ein chirales Atom oder eine Asymmetrieachse auf. Weitere Anleitungen
in Bezug auf die entsprechende Wahl der Substituenten sind hierin
dargelegt.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ergibt die Wahl von R
1, R
2,
X
1, X
2, X
3 und X
4 eine Klasse
von chiralen Katalysatoren, die durch die allgemeine Formel:
dargestellt sind, worin die
B
1-Komponente eine Diiminbrücke, wie
z. B. einen verbrückenden
Substituenten, welcher die Iminostickstoffe von jedem β-Iminocarbonyl
verknüpft,
darstellt und bevorzugt mindestens ein chirales Zentrum des Salen-Liganden
enthält.
B
1, zusammengenommen mit den Metallkoordinierenden
Iminen oder dem β-Iminocarbonyl,
kann zum Beispiel das Diimin eines Alkyls, eines Alkenyls, eines
Alkinyls oder des Diimins von -R
15-R
16-R
17- darstellen,
worin R
15 und R
17 jeweils
unabhängig
abwesend sind oder ein Alkyl, ein Alkenyl oder ein Alkinyl darstellen,
und R
16 abwesend ist oder ein Amin, ein
Imin, ein Amid, ein Phosphonat, ein Phosphin, ein Carbonyl, ein
Carboxyl, ein Silyl, einen Sauerstoff einen Schwefel, ein Sulfonyl,
ein Selen oder einen Ester darstellt; jedes von B
2 und
B
3 unabhängig
Ringe darstellt, die aus einer Gruppe ausgewählt sind, bestehend aus Cycloalkylen,
Cycloalkenylen, Arylen und Heterocyclen, welche Ringe von 4 bis
8 Atomen in einer Ringstruktur umfassen. Die Substituenten R
12, R
13 und R
14 sind jeweils unabhängig abwesend oder stellen
eine oder mehr kovalente Substitutionen) von B
1,
B
7 und B
3 mit Halogenen,
Alkylen, Alkenylen, Alkinylen, Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol, Aminen,
Iminen, Amiden, Phosphonaten, Phosphinen, Carbonylen, Carboxylen,
Silylen, Ethern, Thioethern, Sulfonylen, Selenoethern, Ketonen,
Aldehyden, Estern oder -(CH
2)
m-R
7 (wobei der Substituent R
12 an
einer oder mehr Positionen) von -R
15-R
16-R
17- auftritt)
dar. Jedwede zwei oder mehr der substituierten R
12,
R
13, R
14, Y
1 und Y
2 zusammengenommen
können überdies
verbrückende Substituenten zum
Verbrücken
der beiden β-Iminocarbonyle
und/oder zur Verbückung
verschiedener Anteile des gleichen β-Iminocarbonyls bilden. Zur
Bereitstellung eines chiralen Katalysators wird die Wahl von B
2 und B
3 (einschließlich ihrer
Substituenten) und/oder die Wahl von Substituenten an B
1 (z.
B. weist B
1 ein stereogenes Zentrum auf)
wie vorstehend zur Etablierung eines chiralen Liganden getroffen.
A stellt ein Gegenanion oder ein Nucleophil dar.
-
Wie
in den angefügten
Beispielen beschrieben, kann sich der Salenat-Ligand insbesondere
von der Kondensation eines substituierten Salicylaldehyds mit einem
substituierten Diamin, bevorzugt einem Stereoisomer eines chiralen
Diamins herleiten, und dann mit einem gewünschten Metall zur Bildung
eines Salens (N,N'-Bis(salicylidenamino)alkyl)-Metallkomplexes
zur Reaktion gebracht werden. Eine beispielhafte Reaktion zur Herbeiführung des
Salen-Liganden basiert auf Zhang und Jacobsen (1991) J. Org. Chem.
56:2296-2298, und Jacobsen et al. PCT WO93/03838 und umfasst Folgendes:
-
Die
Verwendung dieser und anderer im Stand der Technik allgemein bekannter
Reaktionsschemata kann eine Klasse von Salenen bereitstellen, die
durch die allgemeine Formel:
dargestellt sind, worin
jeder
der Substituenten R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5, Y
1, Y
2,
X
1, X
2, X
3, X
4, X
5,
X
6, X
7 und X
8 unabhängig
Wasserstoff, Halogene, Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino,
Nitro, Thiol, Amine, Imine, Amide, Phosphoryle, Phosphonate, Phosphine,
Carbonyle, Carboxyle, Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether,
Ketone, Aldehyde, Ester oder -(CH
2)
m-R
7 darstellt;
oder
jedwede zwei oder mehr der Substituenten zusammengenommen einen
Carbocyclus oder Heterocyclus mit mindestens 4 Atomen in der Ringstruktur
bilden;
R
7 ein Aryl, ein Cycloalkyl,
ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen Polycyclus darstellt;
m
null oder eine ganze Zahl im Bereich 1 bis 8 darstellt; und
M
ein Übergangsmetall
darstellt; worin
wenn R
5 abwesend ist,
mindestens eines von R
1 und R
2 kovalent
an mindestens eines von R
3 und R
4 gebunden ist; und die Substituenten des
Salenat-Liganden dergestalt ausgewählt sind, dass das Salenat mindestens
ein stereogenes Zentrum aufweist, z. B. asymmetrisch ist. Das Metall
kann darüber
hinaus mit einem Gegenanion oder einem Nucleophil (wie im nachstehend
beschriebenen gealterten Katalysator) koordiniert werden.
-
In
Bezug auf die Herbeiführung
eines chiralen Liganden ist es wichtig, dass man bei der Auswahl
bestimmter Substituenten darauf achtet, dass der Salenat-Ligand
eine potenzielle katalytische Stelle auf beiden „Seiten" des Katalysators, z. B. relativ zur
Ebene der vier koordinativ gebundenen Atome des Liganden aufweist.
Bei der Auswahl der geeigneten Substituenten für die β-Iminocarbonyle in den vorstehenden
Ausführungsformen,
ist es demzufolge wichtig, dass entweder (1) beide Seiten des Katalysators
stereogene Zentren aufweisen, die eine identische Stereoselektivität bewirken
oder (2) die Seite mit einem stereogenen Zentrum von angemessener
Stereoselektivität
zugänglich
ist, während
die andere Seite eine Blocking-Struktur aufweist, welche die Annäherung an
das Metallatom auf dieser Seite im Wesentlichen beeinträchtigt.
-
Die
erste dieser Optionen ist bevorzugt. Es ist in anderen Worten bevorzugt,
dass man mindestens ein stereogenes Zentrum auf jeder Seite des
Salenat-Liganden hat, wobei jedes die gleiche R/S-Konfiguration
aufweist. So enthält
zum Beispiel das in Beispiel 1 beschriebene (R,R)-1,2-Diphenyl-1,2-bis(3-tert-butylsalicylidamino)ethan
zwei stereogene Zentren an der Diimin-Brücke, die zu identischen stereoselektiven
Flächen
auf jeder Seite des Katalysators Anlass geben. Dieser bis-faciale
Katalysator weist den Vorteil auf dass er nicht für „Leakage"-Reaktionen suszeptibel
ist, da die Substrat-Annäherung,
obwohl beschränkt,
ohne Verlust der Selektivität
von einer der beiden Flächen
auftreten kann.
-
Im
Gegensatz dazu kann die Kontrolle der Reaktivität des mono-facialen Katalysators
durch sterische Hinderung des Substrats die Annäherung zur ungewünschten
Fläche
erreicht werden. Das Salenat, (R)-2-Phenyl-1,2-bis(3-tert-butylsalicylidamino)ethan,
z. B. Formel 106, worin R1, R2 und
R3 Protonen darstellen, und R4 ein
Phenyl darstellt, weist zum Beispiel zwei nicht äquivalente Flächen in
Bezug auf die Enantioselektivität
auf. Demzufolge kann die Derivatisierung des Salenat-Liganden mit
einer Gruppe, die den Zugang zu der „freien" Fläche
(z. B. der Fläche
mit sowohl einem C1- als auch C2-Proton
des Diimins) blockiert, den Liganden als einen chiralen Katalysator
mit einer enantiotropen Fläche
etablieren. So kann zum Beispiel eine „Picknickkorb"-Form des Liganden
herbeigeführt
werden, worin sich die Phenylkomponente der Diiminbrücke auf
der „Vorderseite" des Katalysators
befindet und X4 und X8 zw
Bildung einer Brücke
auf der „Rückseite" des Katalysators
kovalent verknüpft
sind, welche Brücken-Substitution
den Zugang zum Metallion von der Rückseite ausschließt. Der
Fachmann wird andere ein- und doppelseitige Ausführungsformen erkennen (siehe
zum Beispiel Collman et al. (1993) Science 261:1404).
-
Die
Syntheseschemata für
Metallosalenate, die im erfindungsgemäßen Verfahren nützlich sein
können,
oder Präkursoren
davon, können
aus der Literatur angepasst werden. Siehe zum Beispiel: Zhang et
al. (1990) J. Am. Chem. Soc. 112:2801, Zhang et al. (1991) J. Org.
Chem. 56:2296; Jacobsen et al. (1991) J. Am. Chem. Soc. 113:7063;
Jacobsen et al. (1991) J. Am. Chem. Soc. 113:6703, Lee et al. (1991)
Tetrahedron Lett 32:5055; Jacobsen, E.N. In Catalytic Asymmetric
Synthesis, Ojima, L, Hrsg., VCH: New York, 1993, Kapitel 4.2; EN.
Jacobsen PCT-Veröffentlichungen
WO81/14694 and WO93/03838; Larrow et al. (1994) J. Am. Chem. Soc.
116:12129; Larrow et. al. (1994) J. Org. Chem. 59:1939: Irie et
al. (1990) Tetrahedron Lett 31:7345; Irie et al. (1991) Synlett
265, Irie et al. (1991) Tetrahedron Lett 32:1056; Irie et al. (1991)
Tetrahedron Asymmetry 2:481, Katsuki et al. US-Patent 5,352,814;
Colhnan et al. (1993) Science 261:1404; Sasaki et al. (1994) Tetrahedron
50:11827; Palucki et al. (1992) Tetrahedron Lett 33:7111; und Srinivasan
et al. (1986) J. Am. Chem. Soc. 108:2309. Die in den vorstehenden
Referenzen beschriebenen beispielhaften Salenat-Liganden sind nachstehend
und auch in den anhängenden
Beispielen veranschaulicht. Ph = Phenyl, tBu = t-Butyl.
-
-
In
einer noch anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
leitet sich der vierzähnige Katalysator
von der Formel 100 als chiraler vierzähniger Ligand ab, der, mit
dem Metallatom, durch die allgemeine Formel:
dargestellt ist, worin
D
1, D
2, D
3 und
D
4 jeweils Heterocyclen, wie zum Beispiel
Pyrrol, Pyrrolidin, Pyridin, Piperidin, Imidazol, Pyrazin oder dergleichen
darstellen;
jedes R
18, das in der Struktur
auftritt, einen verbrückenden
Substituenten darstellt, der benachbarte Heterocyclen verknüpft und
bevorzugt mindestens ein stereogenes Zentrum des Liganden enthält. So stellt
zum Beispiel jedes R
18 ein Alkyl, ein Alkenyl,
ein Alkinyl oder -R
15-R
16-R
17- dar, worin R
15 und
R
17 jeweils unabhängig abwesend sind oder ein
Alkyl, an Alkenyl oder ein Alkinyl darstellen und R
16 abwesend
ist oder ein Amin, ein Imin, ein Amid, ein Phosphonat, ein Phosphin,
ein Carbonyl, ein Carboxyl, ein Silyl, einen Sauerstoff ein Sulfonyl,
einen Schwefel, ein Selen oder einen Ester darstellt;
jedes
R
19 unabhängig abwesend ist oder einen
oder mehr Substituenten des Heterocyclus, an den es gebunden ist,
darstellt, jeder Substituent unabhängig aus der Gruppe ausgewählt ist,
bestehend aus Halogenen, Alkylen, Alkenylen, Alkinylen, Hydroxyl,
Amino, Nitro, Thiol, Aminen, Iminen, Amiden, Phosphonaten, Phosphinen,
Carbonylen, Carboxylen, Silylen, Ethern, Thioethern, Sulfonylen,
Selenoethern, Ketonen, Aldehyden, Estern und -(CH
2)
m-R
7;
oder jedwede
zwei oder mehr der R
18- und R
19-Substituenten
zur Bildung einer Brücken-Substitution
kovalent verknüpft
sind;
R
7 ein Aryl, ein Cycloalkyl,
ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen Polycyclus darstellt;
m
für null
oder eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 steht, und
M ein Übergangsmetall
darstellt,
worin jeder der Substituenten R
18 und
R
19 dergestalt ausgewählt ist, dass der Katalysator
asymmetrisch ist, der Katalysator z. B. mindestens ein stereogenes
Zentrum enthält.
Das Metall wird im Allgemeinen mit einem Gegenanion oder einem Nucleophil
(wie im gealterten Katalysator nachstehend beschrieben) koordiniert.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
stellen D1-D4 substituierte
Pyrrole dar, und der Katalysator stellt ein chirales Porphyrin oder
einen Porphyrin-ähnlichen
Liganden (hierin nachstehend „Porphyrinate") dar. Wie mit den
vorstehenden Salenat-Liganden wurde in der Literatur die Synthese
einer sehr großen
Anzahl an Porphyrinaten berichtet. Im Allgemeinen wurden die meisten
chiralen Porphyrine auf dreierlei Weise hergestellt. Der üblichste
Ansatz beinhaltet die Bindung chiraler Einheiten an vorgebildete
Porphyrine, wie zum Beispiel Amino- oder Hydroxy-substituierte Porphyrin-Derivate
(Groves et al. (1983) J. Am. Chem. Soc. 105:5791). Als Alternative
können
chirale Substituenten auf der Porphyrin-bildenden Stufe eingeführt werden,
wobei den chiralen Aldehyden erlaubt wird, mit Pyrrol zu kondensieren
(O'Malley et al.
(1989) J. Am. Chem. Soc. 111:9116). Chirale Porphyrine können auch
ohne die Bindung von chiralen Gruppen hergestellt werden. Ebenso
wie die für
die vorstehenden Salenate beschriebenen verbrückten enantiotopen Flächen können durch
die Vernetzung benachbarter und/oder gegenüberliegender Pyrrol-Positionen
und dann Trennung der sich ergebenden mono-facialen Enantiomere
anhand der präparativen
HPLC unter Verwendung einer chiralen stationären Phase verbrückte Porphyrinate
hergestellt werden (Konishi et al. (1992) J. Am. Chem. Soc. 114:1313).
Wie bei der Herbeiführung
chiraler Salenat-Liganden
darf das sich ergebende Porphyrinat letztlich keine Spiegelebene aufweisen,
um als chiral in Betracht gezogen zu werden.
-
In
Bezug auf die Formel 100, sollte man zur Kenntnis nehmen, dass Metalloporphyrinat-Katalysatoren, außer dass
sie durch die Formel 108 dargestellt sind, im Allgemeinen durch
die Verbindung der Formel 100 dargestellt werden können, wenn
jedes von Z1, Z2,
Z3 und Z4 Stickstoff
darstellt und C, und C, zusammen mit ihren Substituenten (einschließlich R1, R'1, R2, R'2)
vier substituierte Pyrrolringe bilden, die Z2,
Z2, Z3 und Z4 einschließen. Zur Vervollständigung
des quadratischen, dreizähnigen
Liganden wird jeder Pyrrolring kovalent an die beiden benachbarten
Pyrrolringe gebunden.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
wird der Metalloporphyrinat-Katalysator durch die allgemeine Formel:
dargestellt, worin
jedes
R
20, das in Struktur 110 auftritt, unabhängig Wasserstoff,
Halogene, Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol,
Amine, Imine, Amide, Phosphonate, Phosphine, Carbonyle, Carboxyle,
Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether, Ketone, Aldehyde,
Ester oder -(CH
2)
m-R
7 darstellt;
jedes R
19 and
R'
19,
das in Struktur 110 auftritt, unabhängig Wasserstoff, Halogene,
Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol, Amine,
Imine, Amide, Phosphonate, Phosphine, Carbonyle, Carboxyle, Silyle, Ether,
Thioether, Sulfonyle, Selenoether, Ketone, Aldehyde, Ester oder
-(CH
1)
m-R7 darstellt;
oder
jedwede zwei R
19- und R'
19-Substituenten
am gleichen Pyrrol zur Bildung eines fusionierten Carbocyclus oder
fusionierten Heterocyclus mit von 4 bis 7 Atomen in der Ringstruktur
zusammengenommen werden können;
oder
jedwede zwei oder mehr der R
19-, R'
19-
und R
20-Substituenten zur Bildung eines
verbrückenden
Substituenten kovalent vernetzt sind;
R
7 ein
Aryl, ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder
einen Polycyclus darstellt;
m für Null oder eine ganze Zahl
im Bereich von 1 bis 8 steht; und
M ein Übergangsmetall darstellt,
worin
die Substituenten R
19, R'
19 und R
20 dergestalt ausgewählt sind, dass der Katalysator
mindestens ein stereogenes Zentrum aufweist, z. B. asymmetrisch
ist. Das Metall wird im Allgemeinen mit einem Gegenanion oder einem
Nucleophil (wie im nachstehend beschriebenen gealterten Katalysator)
koordiniert.
-
Wie
mit dem vorstehend beschriebenen Salenat-Liganden, ist es möglich, die
Porphyrinyl-Liganden zur
Optimierung der Reaktionsausbeute und dem ee sterisch und elektronisch „abzustimmen". Beispiele geeigneter
Porphyrin-Liganden und Syntheseschemata können aus dem Stand der Technik
angepasst werden. Siehe zum Beispiel Chang et al. (1979) J. Am.
Chem. Soc. 101:3413; Groves et al. (1989) J. Am. Chem. Soc. 111:8537;
Groves et al. (1990) J. Org. Chem. 55:3628; Mansuy et al. (1985)
J. Chem. Soc. Chem. Commun., S. 155; Nauta et al. (1991) J. Am.
Chem. Soc. 113:6865; Collman et al. (1993) J. Am. Chem. Soc. 115:3834; und
Kruper et al. (1995) J. Org. Chem. 60:725.
-
Eine
noch andere Klasse der vierzähnigen
Katalysatoren, die durch die allgemeine Formel 100 dargestellt und
in den vorliegenden asymmetrischen Synthese-Reaktionen nützlich sind,
können
durch die
dargestellt werden, worin
jeder
der Substituenten R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5, R
11, R
12, R
13 und R
14, unabhängig
Wasserstoff, Halogene, Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino,
Nitro, Thiol, Amine, Imine, Amide, Phosphonate, Phosphine, Carbonyle, Carboxyle,
Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether, Ketone, Aldehyde,
Ester
oder -CH
2)
m-R
7 darstellt;
oder jedwede zwei oder
mehr der Substituenten zusammengenommen einen Carbocyclus oder Heterocyclus mit
mindestens 4 Atomen in der Ringstruktur bilden;
R
7 ein
Aryl, ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder
einen Polycyclus darstellt;
m null oder eine ganze Zahl im
Bereich von 1 bis 8 darstellt; und
M ein Übergangsmetall darstellt; worin
wenn
R
5 abwesend ist, mindestens eines von R
1 und R
2 kovalent
an mindestens eines von R
3 und R
4 gebunden ist, und
die Substituenten
dergestalt ausgewählt
sind, dass der Katalysator asymmetrisch ist. Das Metall wird im
Allgemeinen mit einem Gegenanion oder einem Nucleophil (wie im gealterten
Katalysator nachstehend beschrieben) koordiniert.
-
Beispielhafte
Katalysatoren der Formel 112 schließen folgende ein:
-
Die
Synthese dieser und anderer verwandter Katalysatoren können aus
der Literatur angepasst werden. Siehe zum Beispiel Ozaki et al.
(1990) J. Chem. Soc. Perkin Trans. 2:353; Collins et al. (1986)
J. Am. Chem. Soc. 108:2088; und Brewer et al. (1988) J. Am. Chem.
Soc. 110:423.
-
In
einer noch anderen Ausführungsform
können
die vierzähnigen
Katalysatoren der Formel 100 aus der Klasse des Azamakrocyclus mit
einem Liganden gewählt
werden, der durch die allgemeine Formel:
dargestellt ist, worin
R
21 und R
22 jeweils
Wasserstoff, Halogene, Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino,
Nitro, Thiol, Amine, Imine, Amide, Phosphonate, Phosphine, Carbonyle,
Carboxyle, Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether, Ketone,
Aldehyde, Ester oder -(CH
2)
m-R
7 darstellen;
R
20 abwesend
ist oder einen oder mehr Substituenten des Pyridins, an das es gebunden
ist, darstellt, wobei jeder Substituent unabhängig aus der Gruppe ausgewählt ist,
bestehend aus Halogenen, Alkylen, Alkenylen, Alkinylen, Hydroxyl,
Amino, Nitro, Thiol, Aminen, Iminen, Amiden, Phosphonaten, Phosphinen,
Carbonylen, Carboxylen, Silylen, Ethern, Thioethern, Sulfonylen,
Selenoethern, Ketonen, Aldehyden, Estern oder -(CH
2)
m-R
7;
R
23 und R
24 jeweils
unabhängig
abwesend sind oder einen oder mehr Substituenten des 1,3-Diiminopropyls, an
das sie gebunden sind, darstellen, wobei jeder Substituent unabhängig aus
der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus Halogenen, Alkylen, Alkenylen, Alkinylen, Hydroxyl,
Amino, Nitro, Thiol, Aminen, Iminen, Amiden, Phosphonaten, Phosphinen,
Carbonylen, Carboxylen, Silylen, Ethern, Thioethern, Sulfonylen,
Selenoethern, Ketonen, Aldehyden, Estern oder -(CH
2)
m-R
7;
oder jedwede
zwei oder mehr der R
20-, R
21-,
R
22-, R
23- und R
24-Substituenten zur Bildung eines verbrückenden Substituenten
kovalent verknüpft
sind;
R
7 ein Aryl, ein Cycloalkyl,
ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen Polycyclus darstellt;
und
m null oder eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 darstellt,
worin
die Substituenten R
20, R
21,
R
22, R
23 und R
24 dergestalt ausgewählt sind, dass der Katalysator
asymmetrisch ist.
-
Ein
Vorteil dieser Klasse der vierzähnigen
Katalysatoren, wie die Salenate, leitet sich von der Tatsache her,
dass der Ligand einen Metallo-Schiff-Basen-Komplex bereitstellt.
Die Stereogenen Zentren können überdies
innerhalb von zwei Bindungslängen
des Metallzentrums liegen. Beispielhafte Liganden der Formel 114 schließen:
ein.
-
Die
Synthese von diesen und anderen Ausführungsformen von 114 sind in
Prince et al. (1974) Inorg. Chim. Acta 9:51-54, und den darin zitierten
Referenzen beschrieben.
-
Eine
noch andere Klasse der vierzähnigen
Liganden des erfindungsgemäßen Verfahrens
stellen die Cyclame dar, wie sie zum Beispiel durch die allgemeine
Formel:
dargestellt sind,
worin
jeder der Substituenten Q
8 unabhängig abwesend
ist oder Wasserstoff oder ein niederes Alkyl darstellt, und jedes
von R
25, R
26, R
27 und R
28 unabhängig einen
oder mehr Substituenten am Ethyl- oder
Propyldiimin, an das sie gebunden sind, darstellt, welche Substituenten
aus der Gruppe von Wasserstoff, Halogenen, Alkylen, Alkenylen, Alkinylen,
Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol, Aminen, Iminen, Amiden, Phosphonaten,
Phosphinen, Carbonylen, Carboxylen, Silylen, Ethern, Thioethern,
Sulfonylen, Selenoethern, Ketonen, Aldehyden, Estern, und -(CH
2)
m-R
7 ausgewählt sind;
oder jedwede zwei oder mehr der Substituenten zusammengenommen einen verbrückenden
Substituenten bilden; R
7 ein Aryl, ein Cycloalkyl,
ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus, oder einen Polycyclus darstellt;
und in null oder eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 darstellt,
worin die Substituenten dergestalt ausgewählt sind, dass der Katalysator
asymmetrisch ist. Beispielhafte Ausführungsformen und Syntheseschemata
für chirale
Cyclame, die erfindungsgemäß nützlich sind,
können
dem Stand der Technik entsprechend angepasst werden. Siehe zum Beispiel,
Burrows et al. US-Patent 5,126,464, Kimura et al. (1984) Inorg.
Chem. 23:4181; Kimura et al. (1984) J. Am. Chem. Soc. 106: 5497;
Kushi et al. (1985) J. Chem. Soc. Chem. Commun. 216; Machida et
al. (1986) Inorg. Chem. 25:3461; Kimura et al. (1988) J. Am. Chem. Soc.
310:3679; und Tabushi et al. (1977) Tetrahedron Lett 18:1049.
-
B. CHIRALE DREIZÄHNIGE KATALYSATOREN
-
In
einer noch anderen Ausführungsform
des erfindungemäßen Verfahrens
stammt der in der Reaktion bereitgestellte chirale Katalysator aus
einer Klasse chiraler Katalysatoren mit einem dreizähnigen Liganden, der
ein Übergangsmetall
in einer im Wesentlichen planaren Geometrie koordiniert, obwohl
wie oben etwas Verzerrung an dieser Geometrie in Betracht gezogen
wird. Diese planare Geometrie verweist demzufolge auf dreizähnige Liganden,
worin die Lewis-basischen Atome im Wesentlichen in der gleichen
Ebene liegen, wobei das Metall auch in dieser Ebene oder geringgradig über oder
unter dieser Ebene liegt.
-
Bevorzugte
planare dreizähnige
Katalysatoren, die in den erfindungsgemäßen Reaktionen eingesetzt werden
können,
können
durch die allgemeine Formel 140:
dargestellt werden,
worin
Z
1, Z
2 und Z
3 jeweils eine Lewis-Base dergestalt darstellen,
wie sie aus der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor, Arsen und Schwefel;
die E
1-Komponente, genommen mit Z
1, Z
2 und M, und
die E
2-Komponente, genommen mit Z
2, Z
3 und M, jeweils
unabhängig
Heterocyclen bilden, R
80 und R
81 jeweils
unabhängig
abwesend sind, oder eine oder mehr kovalente Substitutionen von
E
1 und E
2 mit einem organischen
oder anorganischen Substituenten, zulässig durch Valenzanforderungen
des Ringatoms, an das er gebunden ist, darstellen, oder jedwede
zwei oder mehr der R
80- und R
81-Substituenten
zusammengenommen einen verbrückenden
Substituenten bilden; und M ein Übergangsmetall
darstellt, worin jede R
1-, R
2-,
R'
1-, R'
2-
R
80- und R
81-Substituenten
zur Bereitstellung von mindestens einem stereogenen Zentrum im dreizähnigen Liganden
bereitgestellt sind. In bevorzugten Ausführungsformen stellt jedes R
80 und R
81, das in
140 auftritt, unabhängig
Wasserstoff, Halogene, Alkyle, Alkenyle, Alkinyle, Hydroxyl, Amino,
Nitro, Thiol, Amine, Imine, Amide, Phosphonate, Phosphine, Carbonyle,
Carboxyle, Silyle, Ether, Thioether, Sulfonyle, Selenoether, Ketone,
Aldehyde, Ester oder -(CH
2)
m-R
7 dar; R
7 stellt
ein Aryl, ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder
einen Polycyclus dar; und m stellt null oder eine ganze Zahl im
Bereich von 1 bis 8 dar. Das Metall wird im Allgemeinen mit einem
Gegenanion oder einem Nucleophil (wie im gealterten Katalysator
nachstehend beschrieben) koordiniert.
-
Ein
in den erfindungsgemäßen stereoselektiven
Reaktionen nützlicher
chiraler dreizähniger
Katalysator kann zum Beispiel einen Liganden aufweisen, der durch
die allgemeine Formel:
dargestellt
ist,
worin jedes von R
100, R
102 und R
104 jeweils
unabhängig
abwesend ist, oder eine oder mehr kovalente Substitutionen) des
Heterocyclus darstellt, an den er gebunden ist, oder jedwede zwei
oder mehr der Substituenten zusammengenommen einen verbrückenden
Substituenten bilden; worin jede R
100-,
R
102- und
R
104-Substituenten gegebenenfalls aus der
Gruppe ausgewählt
werden können,
bestehend aus Halogenen, Alkylen, Alkenylen, Alkinylen, Hydroxyl,
Amino, Nitro, Thiol, Aminen, Iminen, Amiden, Phosphonaten, Phosphinen,
Carbonylen, Carboxylen, Silylen, Ethern, Thioethern, Sulfonylen,
Selenoethern, Ketonen, Aldehyden, Estern oder -(CH
2)
m-R
7; R
7 stellt
ein Aryl, ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder
einen Polycyclus dar; und m stellt null oder eine ganze Zahl im
Bereich von 1 bis 8 dar. Die Substitution von 142 ist wiederum zur Bereitstellung
von mindestens einem stereogenen Zentrum im dreizähnigen Liganden
beabsichtigt. Die beispielhaften Ausführungsformen der 2,2':6',2''-Terpyridin-Liganden 142 und ihre Synthese können zum
Beispiel nach Potts et al. (1987) J. Am. Chem. Soc. 109:3961; Hadda
et al. (1988) Polyhedron 7:575; Potts et al. (1985) Org. Synth.
66:189: und Constable et al. (1988) J. Inorg. Chim. Acta 141:201
angepasst werden. Beispielhafte 2,6-Bis(N-pyrazolyl)pyridin-Liganden
144 können
zum Beispiel nach Steel et al. (1983) Inorg. Chem. 22:1488: und
Jameson et al. (1990) J. Org. Chem. 55:4992, angepasst werden.
-
Eine
noch andere in den erfindungsgemäßen stereoselektiven
Reaktionen nützliche
Klasse planarer dreizähniger
Katalysatoren kann einen Liganden aufweisen, der durch die allgemeine
Formel:
dargestellt ist,
worin
jedes von R
106, R
108 und
R
110 aus der Gruppe ausgewählt sein
kann, bestehend aus Wasserstoffen, Halogenen, Alkylen, Alkenylen,
Alkinylen, Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol, Aminen, Iminen, Amiden,
Phosphonaten, Phosphinen, Carbonylen, Carboxylen, Silylen, Ethern,
Thioethern, Sulfonylen, Selenoethern, Ketonen, Aldehyden, Estern
oder -(CH
2)
m-R
7; R
112 abwesend
ist oder eine oder mehr kovalente Substitutionen des Heterocyclus,
an den es gebunden ist, darstellt; oder jedwede zwei oder mehr der
R
106-, R
108-, R
110- und R
112-Substituenten
zusammengenommen einen verbrückenden
Substituenten bilden, R
7 ein Aryl, ein Cycloalkyl,
ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen Polycyclus darstellt;
und m null oder eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 darstellt.
Die Wahl der Substitution von 146 ist zur Verstärkung seiner Chiralität beabsichtigt.
Beispielhafte Ausführungsformen der
sich vom Salicylaldehyd herleitenden Liganden 146 und ihre Synthese
können
zum Beispiel aus Desimoni et al. (1992) Gazzetta Chimica Italiana
122:269, angepasst werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der dreizähnige
Ligand durch die allgemeine Formel 150
gegeben,
worin R
106 einen Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkenyl,
Alkinyl, Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol, Amin, Imin, Amid, Phosphonat,
Phosphin, Carbonyl, Carboxyl, Silyl, Ether, Thioether, Sulfonyl,
Selenoether, Keton, Aldehyd, Ester oder -(CH
2)
m-R
7 darstellt; und
jedes von R
112 und R'
112 abwesend
ist oder eine oder mehr kovalente Substitutionen) des Heterocyclus,
an den es gebunden ist, wie zum Beispiel für R
106 gekennzeichnet,
darstellt; R
7 ein Aryl, ein Cycloalkyl,
ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen Polycyclus darstellt;
und m null oder eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 darstellt.
Wie in den angefügten
Beispielen beschrieben ist, ist zum Beispiel ein bevorzugter sich
von Salicylaldehyd herleitender Ligand durch die allgemeine Formel
152
gegeben, wobei jedes R
112 unabhängig
ausgewählt
ist.
-
Eine
noch andere Klasse eines in den erfindungsgemäßen stereoselektiven Reaktionen
nützlichen planaren
dreizähnigen
Katalysators kann einen Liganden aufweisen, der durch die allgemeine
Formel:
dargestellt ist,
worin
R
100 wie oben beschrieben ist, und jedes
R
116 und R
114 aus
der Gruppe ausgewählt
werden kann, bestehend aus Wasserstoffen, Halogenen, Alkylen, Alkenylen,
Alkinylen, Hydroxyl, Amino, Nitro, Thiol, Aminen, Iminen, Amiden,
Phosphonaten, Phosphinen, Carbonylen, Carboxylen, Silylen, Ethern,
Thioethern, Sulfonylen, Selenoethern, Ketonen, Aldehyden, Estern
oder -(CH
2)
m-R
7; oder jedwede zwei oder mehr der Substituenten zusammengenommen
einen verbrückenden
Substituenten bilden; R
7 ein Aryl, ein Cycloalkyl,
ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen Polycyclus darstellt;
und in null oder eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 darstellt.
Die Wahl der Substitution von 148 ist zur Bereitstellung von mindestens
einem stereogenen Zentrum im dreizähnigen Liganden beabsichtigt.
Beispielhafte Ausführungsformen
der von Salicylaldehyd hergeleiteten Liganden 148 und ihre Synthese
kann zum Beispiel aus Marangoni et al. (1993) Polyhedron 12:1669
angepasst werden.
-
C. ABSTIMMUNG DER KATALYSATOREN
-
Die
Liganden-Substituenten werden zur Optimierung der Selektivität der Reaktion
und der Katalysatorstabilität
gewählt.
Der genaue Wirkmechanismus der Metallosalenat-katalysierten Ringöffnung wurde
bisher noch nicht genau abgeklärt.
Der Bedarf an stereoselektiven nicht gebundenen Interaktionen zwischen
dem Substrat und Katalysator ist jedoch ein Merkmal von diesem und
anderen chiralen planaren Katalysatoren) der erfindungsgemäßen Reaktion,
von der angenommen wird, dass sie mit dem Mechanismus der Olefinepoxidierung
durch ähnliche
Katalysatoren vergleichbar ist. Während man nicht durch eine
bestimmte Theorie gebunden sein möchte, wird angenommen, dass
die vorliegenden Ringöffnungsreaktionen
zwei Faktoren beinhalten, die weitgehend für die Induktion der Asymmetrie
durch Bildung von stereospezifischen nicht gebundenen Paaren von
Katalysator und Substrat, nämlich
sterische und elektronische Interaktionen zwischen dem einströmenden Substrat
und dem Liganden des chiralen Katalysators verantwortlich sind.
Im Allgemeinen verweist „Abstimmung" auf die Veränderung
des sterischen Großteils
des Liganden zur Einschränkung
der Annäherung des
Substrats, der Verwendung der sterischen Repulsionen zwischen den
Substrat- und Liganden-Substituenten und Veränderung der elektronischen
Merkmale des Liganden zur Beeinflussung der elektronischen Interaktionen
zwischen dem Substrat und dem Liganden, ebenso wie der Rate und
dem Mechanismus der katalysierten Reaktion. Die Wahl angemessener
Substituenten als „Blocking-Gruppen" forciert zum Beispiel
eine bestimmte Annäherung
der Geometrien zu Ungunsten anderer.
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Die
Substituentenwahl kann sich überdies
auch auf die Katalysatorstabilität
auswirken; im Allgemeinen wird gefunden, dass umfangreichere Substituenten
höhere
Katalysatorumsatzzahlen bereitstellen. Es wurde festgestellt, dass
für die
asymmetrische Epoxidierung von Olefinen durch Mn(Salen)-Komplexe,
t-Butylgruppen (oder andere tertiäre Gruppen) geeignete umfangreiche
Komponenten zur Optimierung der Stereoselektivität und Erhöhung des Katalysatorumsatzes
darstellen.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
für jede
der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen stellt einen Katalysator
mit einem Molekulargewicht von weniger als 10 000 g/m (Atommasseneinheit;
AME), bevorzugter weniger als 5000 g/m und noch bevorzugter weniger
als 2500 g/m bereit. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
weisen keine der Substituenten des Kernliganden oder jedwedes mit
dem Metall zusätzlich zu
dem Liganden koordinativ gebundene Molekül Molekulargewichte über 1000
g/m auf, bevorzugter liegen sie bei weniger als 500 g/m und noch
bevorzugter liegen sie bei weniger als 250 g/m. Die Wahl des Substituenten
am Liganden kann auch zur Beeinflussung der Löslichkeit des Katalysators
in einem bestimmten Lösungsmittelsystem
verwendet werden.
-
Wie
vorstehend kurz erwähnt
wird, kann sich die Wahl der Liganden-Substituenten auch auf die
elektronischen Eigenschaften des Katalysators auswirken. Die Substitution
des Liganden mit elekrtronenreichen (elektronenabgebenden) Komponenten
(einschließlich
zum Beispiel von Alkoxy- oder Aminogruppen) erhöhen die Elektronendichte des
Liganden und am Metallzentrum. Umgekehrt führen elektronenziehende Komponenten
(zum Beispiel Chlor- oder Trifluormethyl) am Liganden zu einer niedrigeren
Elektronendichte des Liganden und dem Metallzentrum. Die Elektronendichte
des Liganden ist aufgrund der Möglichkeit
von Interaktionen (wie zum Beispiel π-Stacking) mit dem Substrat
wichtig (siehe z. B. Harnada et al. Tetrahedron (1994) 50:11827). Die
Elektronendichte am Metallzentrum kann die Lewis-Azidität des Metalls
oder die Nucleophilität
eines Nucleophils, wenn es an das Metall koordinativ gebunden ist,
beeinflussen. Die Wahl geeigneter Substituenten kann folglich die „Abstimmung" der Reaktionsrate
und der Stereoselektivität
der Reaktion ermöglichen.
-
NUCLEOPHILE
-
Nucleophile,
die erfindungsgemäß nützlich sind,
können
vom Fachmann gemäß mehrerer
Kriterien bestimmt werden. Im Allgemeinen wird ein geeignetes Nucleophil
eine oder mehr der folgenden Eigenschaften aufweisen: 1) Es ist
zur Reaktion mit dem Substrat an der gewünschten elektrophilen Stelle
fähig;
2) es ergibt nach der Reaktion mit dem Substrat ein nützliches
Produkt; 3) es reagiert nicht mit dem Substrat bei Funktionalitäten mit
Ausnahme der gewünschten
elektrophilen Stelle; 4) es reagiert mit dem Substrat mindestens
teilweise durch einen Mechanismus, der durch den chiralen Katalysator
katalysiert wird; 5) es unterliegt im Wesentlichen keiner weiteren
unerwünschten
Reaktion nach der Reaktion mit dem Substrat im erwünschten
Sinn; 6) es reagiert im Wesentlichen nicht mit dem Katalysator oder
baut den Katalysator ab, z. B. bei einer Rate, die größer als
die Umwandlung des Substrats ist. Man wird zur Kenntnis nehmen,
dass obwohl unerwünschte Nebenreaktionen
(wie zum Beispiel Katalysatorabbau) auftreten können, die Raten solcher Reaktionen
durch die Auswahl von Reaktanten und Bedingungen manipuliert werden
können,
die im Vergleich mit der Rate der erwünschten Reaktionen) langsam
sind.
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Nucleophile,
welche die vorstehenden Kriterien zufriedenstellen, können für jedes
Substrat gewählt werden
und variieren gemäß der Substratstruktur
und dem gewünschten
Produkt. Routineexperimentierung kann zur Bestimmung des bevorzugten
Nucleophils für
eine gegebene Transformation notwendig sein. Wenn zum Beispiel ein
Stickstoffatom mit dem Substrat verbunden werden soll, kann ein
Stickstoff-Nucleophil, wie zum Beispiel Azid, Ammoniak, Phthalimid,
Hydrazin oder ein Amin eingesetzt werden. Ebenso können Sauerstoff-Nucleophile,
wie zum Beispiel Wasser, Hydroxid, Alkohole, Alkoxide, Siloxane,
Carboxylate oder Peroxide zur Einführung von Sauerstoff eingesetzt
werden; und Mercaptane, Thiolate, Bisulfit, Thiocyanat und dergleichen
können
zur Einführung
einer Schwefelenthaltenden Komponente eingesetzt werden. Nucleophile,
die andere Atome, wie zum Beispiel Halide, Selen oder Phosphor einführen, werden
ersichtlich sein.
-
Zusätzlich können erfindungsgemäß Kohlenstoff
Nucleophile, wie zum Beispiel Cyanid, Acetylide, 1,3-Dithian-Anion
oder stabilisierte Carbanionen, wie zum Beispiel Enolate, nützlich sein.
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Für jedwede
der vorstehenden als Anionen existierenden Nucleophile kann das
Gegenion jedwedes von einer Reihe von verschiedenen üblichen
Kationen, einschließlich
Alkali- und Erdalkalimetallkationen und Ammoniumkationen darstellen.
In einigen Fällen
können
nicht ionische Reagenzien nützlich
sein; Trimethylsilylazid (TMS-N3) kann zum
Beispiel zur Abgabe des Azid-Nucleophils verwendet werden.
-
Organometallische
Reagenzien, wie zum Beispiel einfache Organocuprat- oder Organozink-Spezies oder
solche von höherer
Ordnung können
auch nützlich
sein. In bestimmten Ausführungsformen
können
Grignard-Reagenzien oder Organolithium-Reagenzien als Nucleophile
eingesetzt werden.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann das Nucleophil einen Teil des Substrats darstellen, was folglich
zu einer intramolekularen Reaktion führt.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann das Nucleophil, durch Verwendung von z. B. Natriumcyanoborhydrid,
ein Hydrid sein.
-
SUBSTRATE
-
Wie
vorstehend besprochen, sind eine weite Reihe verschiedener Substrate
in den erfindungsgemäßen Verfahren
nützlich.
Die Wahl des Substrats hängt
von Faktoren ab, wie zum Beispiel dem einzusetzenden Nucleophil
und dem gewünschten
Produkt, und der Fachmann wird ein angemessenes Substrat erkennen. Man
sollte zur Kenntis nehmen, dass das Substrat bevorzugt keine störenden Funktionalitäten enthält. Ein
geeignetes Substrat enthält
im Allgemeinen ein reaktives elektrophiles Zentrum, wo ein Nucleophil
angreifen kann. Der Angriff des Nucleophils verursacht das Sprengen
einer Bindung zwischen dem elektrophilen Atom und einem Austrittsgruppenatom
und die Bildung einer Bindung zwischen dem Substrat und dem Nucleophil. Man
sollte ferner zur Kenntnis nehmen, dass nicht alle Elektrophile
mit jedem Nucleophil reagieren.
-
Die
meisten der cyclischen Elektrophile, die zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren
in Betracht gezogen werden, enthalten mindestens einen Ring mit
drei bis fünf
Atomen. Solche kleinen Ringe sind häufig gespannt, was sie suszeptibler
für eine
Ringöffnung
durch Nucleophile macht. In einigen Ausführungsformen kann ein cyclisches
Substrat gegebenenfalls jedoch nicht gespannt sein und kann einen
größeren elektrophilen
Ring aufweisen. Cyclische Elektrophile, die gute Austrittsgruppen
(wie zum Beispiel cyclische Sulfate) aufweisen oder die sp2-reaktive Zentren (wie zum Beispiel Carbonate
oder Anhydride) aufweisen, können
elektrophile Ringe mit größer als
5 Atomen, wie zum Beispiel von 6 bis 9 Atome, besitzen. Hoch aktivierte Carbocyclen,
wie zum Beispiel bestimmte substituierte Cyclopropane (z. B. die,
die mit elektronenziehenden Gruppen substituiert sind) sind auch
hinsichtlich der Ringöffnung
mit Nucleophilen reaktiv, und werden folglich zur Verwendung in
erfindungsgemäßen Verfahren
in Betracht gezogen. In bestimmten Ausführungsformen kann überdies
die Verwendung eines Substrats erwünscht sein, das eine allylische
Funktionalität
aufweist, die durch einen Angriff an der allylischen Doppelbindung
auf eine Art und Weise des „SN2'-Typs" geöffnet werden kann.
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Beispiele
geeigneter cyclischer Substrate, die geöffnet werden können, schließen Epoxide,
Aziridine, Episulfide, Cyclopropane, cyclische Carbonate, cyclische
Thiocarbonate, cyclische Sulfate, cyclische Anhydride, cyclische
Phosphate, cyclische Harnstoffe, cyclische Thioharnstoffe, Lactame,
Thiolactame, Lactone, Thiolactone und dergleichen ein.
-
In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
stellt das cyclische Substrat eine meso-Verbindung dar. In anderen
bevorzugten Ausführungsformen
stellt das cyclische Substrat eine chirale Verbindung dar. In bestimmten
Ausführungsformen
stellt das Substrat ein racemisches Gemisch dar. In bestimmten Ausführungsformen
stellt das Substrat ein Gemisch aus Diastereomeren dar.
-
In
beispielhaften Ausführungsformen
weist ein zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeignetes cyclisches Substrat die folgende Formel:
auf, worin,
Y für O, S,
N(R
50), C(R
52)(R
54) steht oder die Formel A-B-C aufweist;
worin R
50 einen Wasserstoff, ein Alkyl,
ein Carbonyl-substituiertes Alkyl, ein Carbonyl-substituiertes Aryl
oder ein Sulfonat darstellt, R
52 und R
54 jeweils unabhängig eine elektronenziehende
Gruppe, wie zum Beispiel Nitro, Ketone, Aldehyde, Sulfonyle, Trifluormethyl,
-CN, Chlorid und dergleichen, darstellen; A und C unabhängig abwesend
sind oder ein C
1-C
5-Alkyl,
O, S, Carbonyl oder N(R
50) darstellen; und
B ein Carbonyl, ein Thiocarbonyl, ein Phosphoryl oder ein Sulfonyl
darstellt;
R
30, R
31,
R
32 und R
33 jedweden
organischen oder anorganischen Substituenten, der mit einem Kohlenstoffatom von
118 eine kovalente Bindung bildet, und der die Bildung der stabilen
Ringstruktur, einschließlich
Y zulässt, darstellen
können.
R
30, R
31, R
32 und R
33 können zum
Beispiel jeweils unabhängig
Wasserstoff, ein Halogen, ein Alkyl, ein Alkenyl, ein Alkinyl, ein
Hydroxyl, ein Nitro, ein Thiol, ein Amino, ein Amin, ein Imin, ein
Amid, ein Phosphoryl, ein Phosphonat, ein Phosphin, ein Carbonyl,
ein Carboxyl, ein Silyl, einen Ether, einen Thioether, ein Sulfonyl,
einen Selenoether, ein Keton, einen Aldehyd, einen Ester oder -(CH
2)
m-R
7 darstellen;
oder
jedwede zwei oder mehr der Substituenten R
30,
R
31, R
32 und R
33 zusammen genommen einen carbocyclischen
oder heterocyclischen Ring mit von 4 bis 8 Atomen in der Ringstruktur
bilden;
R
7 ein Aryl, ein Cycloalkyl,
ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen Polycyclus darstellt;
und
m null oder eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 darstellt.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
werden R30, R31,
R32 und R33 dergestalt
gewählt,
dass die sich ergebende Verbindung eine Symmetrieebene aufweist.
Eine Austrittsgruppe stellt eine Funktionalität dar, die nach der Bindungsspaltung
mit einem Elektronenpaar abgeht. Gute Austrittsgruppen stellen im
Allgemeinen die Komponenten dar, die aus dem Substrat als schwache
Basen ausgestoßen
werden. So stellen zum Beispiel Sulfate, Sulfonate, Chlorid, Bromid,
Iodid, Phosphate und dergleichen gute Austrittsgruppen dar. Einige Komponenten
können
außerdem
gute Austrittsgruppen darstellen, wenn sie mit einer Lewis-Säure protoniert oder
komplexiert werden. Alkoxidionen stellen zum Beispiel im Allgemeinen
schlechte Austrittsgruppen dar, Alkohole stellen hingegen gute Austrittsguppen
dar. Man sollte zw Kenntnis nehmen, dass eine Ringspannung in einigen
Fällen
zulassen könnte,
dass eine ziemlich schlechte Austittsguppe, wie im Fall von Epoxiden,
Aziridinen und dergleichen, ausgestoßen wird. Obwohl sie nicht
als einschränkend
beabsichtigt sind, stellen viele Verbindungen, die eine Ringspannung
von mehr als 20 kcal/mol (im Vergleich zu Cyclohexan) aufweisen,
im Allgemeinen geeignete Substrate dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann das elektrophile Atom ein Heteroatom darstellen.
-
REAKTIONSBEDINGUNGEN
-
Die
erfindungsgemäßen asymmetrischen
Reaktionen können
unter einer weiten Reihe von Bedingungen durchgeführt werden,
obwohl man verstehen wird, dass die hierin angegebenen Lösungsmittel
und Temperaturbereiche nicht einschränkend sind und nur einer bevorzugten
erfindungsgemäßen Verfahrensform
entsprechen.
-
Im
Allgemeinen ist erwünscht,
dass Reaktionen unter Verwendung milder Bedingungen ablaufen, die sich
nicht nachteilig auf das Substrat, den Katalysator oder das Produkt
auswirken. So beeinflusst zum Beispiel die Reaktionstemperatur die
Reaktionsgeschwindigkeit ebenso wie die Stabilität der Reaktanten und des Katalysators.
Die Reaktionen laufen gewöhnlich
bei Temperaturen im Bereich von –78 °C bis 100 °C, bevorzugter im Bereich von –20 °C bis 50 °C und noch
bevorzugter im Bereich von –20 °C bis 25 °C ab.
-
Im
Allgemeinen werden die erfindungsgemäßen asymmetrischen Synthesereaktionen
in einem flüssigen
Reaktionsmedium durchgeführt.
Die Reaktionen können
ohne Zugabe eines Lösungsmittels
ablaufen (siehe Beispiel 8 nachstehend). Als Alternative können die
Reaktionen in einem inerten Lösungsmittel,
bevorzugt in einem, in dem die Reaktionsbestandteile, einschließlich des
Katalysators, im Wesentlichen löslich
sind, ablaufen. Geeignete Lösungsmittel
schließen
folgende ein: Ether, wie zum Beispiel Diethylether, 1,2-Dimethoxyethan,
Diglym, t-Butyhnethylether, Tetrahydrofuran und dergleichen; halogenierte
Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Chloroform, Dichlormethan, Dichlorethan, Chlorbenzen
und dergleichen; aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Benzen, Toluen, Hexan, Pentan und dergleichen;
Ester und Ketone, wie zum Beispiel Ethylacetat, Aceton und 2-Butanon;
polare aprotische Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Acetonitril, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid
und dergleichen; oder Kombinationen aus zwei oder mehr Lösungsmitteln.
In bestimmten Ausführungsformen
kann es überdies
vorteilhaft sein, dass man ein Lösungsmittel
einsetzt, das unter den eingesetzten Bedingungen, wie z. B. der
Verwendung von Ethanol als ein Lösungsmittel,
wenn Ethanol das gewünschte
Nucleophil darstellt, gegenüber
dem Substrat nicht inert ist. In Ausführungsformen, in denen Wasser
oder Hydroxid keine bevorzugten Nucleophile darstellen, können die Reaktionen
unter wasserfreien Bedingungen durchgeführt werden. In bestimmten Ausführungsformen
sind etherische Lösungsmittel
bevorzugt.
-
Es
wird erfindungsgemäß auch eine
Reaktion in einem biphasischen Gemisch aus Lösungsmitteln, in einer Emulsion
oder Suspension, oder eine Reaktion in einem Lipidvesikel oder einer
-doppelschicht in Betracht gezogen. In bestimmten Ausführungsformen
könnte
die durchführung
der katalysierten Reaktionen in der festen Phase bevorzugt sein.
-
In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
kann die Reaktion unter einer Atmosphäre eines reaktiven Gases durchgeführt werden.
So kann die Ringöffnung
zum Beispiel durch das Cyanid-Nucleophil unter einer Atmosphäre von HCN-Gas
durchgeführt
werden. Ebenso kann in Ausführungsformen,
in denen die Ringerweiterung eines Epoxids durch Kohlendioxid oder
eine ähnliche
Reaktion erwünscht
ist, die Reaktion unter einer Atmosphäre von Kohlendioxid oder einem
Gemisch aus Kohlendioxid und anderen Gasen durchgeführt werden.
Der Partialdruck des reaktiven Gases kann von 0,1 bis 1000 Atmosphären, bevorzugter
von 0,5 bis 100 atm und am bevorzugtesten von ca. 1 bis ca. 10 atm
betragen.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist die durchführung
der Reaktionen unter einer inerten Atmosphäre eines Gases, wie zum Beispiel
Stickstoff oder Argon bevorzugt.
-
Die
erfindungsgemäßen asymmetrischen
Synthese-Verfahren können
auf kontinuierliche, semikontinuierliche oder diskontinuierliche
Weise durchgeführt
werden und können
gegebenenfalls einen flüssigen
Rezyklierungs- und/oder Gasrezyklierungsvorgang beinhalten. Die
erfindungsgemäßen Verfahren
werden bevorzugt auf diskontinuierliche Weise durchgeführt. Ebenso
sind auch die Art und Weise oder die Reihenfolge der Zugabe der
Reaktionsbestandteile, des Katalysators und Lösungsmittels nicht kritisch
und können
auf jedwede übliche
Weise erreicht werden.
-
Die
Reaktion kann in einer einzelnen Reaktionszone oder in einer Vielzahl
von Reaktionszonen, in Reihe oder parallel durchgeführt werden,
oder sie kann diskontinuierlich oder kontinuierlich in einer länglichen Röhrenzone
oder einer Reihe solcher Zonen durchgeführt werden. Die eingesetzten
Konstruktionsmaterialien sollten gegenüber den Ausgangsmaterialien
während
der Reaktion inert sein und die Anfertigung der Ausrüstung sollte
in der Lage sein, den Reaktionstemperaturen und -drücken standzuhalten.
Mittel zur Einführung und/oder
Anpassung der Menge der Ausgangsmaterialein oder Bestandteile, die
diskontinuierlich oder kontinuierlich in die Reaktionszone während des
Reaktionsablaufs eingeführt
werden, können
zweckmäßigerweise in
den Verfahren, insbesondere zur Aufrechterhaltung des gewünschten
Molverhältnisses
der Ausgangsmaterialien verwendet werden. Die Reaktionsschritte
können
durch inkrementelles Zufügen
von einem der Ausgangsmaterialien zum anderen bewirkt werden. Die
Reaktionsschritte können
auch durch das gemeinsame Zufügen
der Ausgangsmaterialein zum optisch aktiven Metallliganden-Komplex-Katalysator
kombiniert werden. Wenn eine vollständige Umwandlung nicht erwünscht oder
nicht erhältlich
ist, können
die Ausgangsmaterialien aus dem Produkt getrennt und dann zwück in die
Reaktionszone rezykliert werden.
-
Die
Verfahren können
entweder in einer mit Glas ausgekleideten Edelstahlreaktionsausrüstung oder einer
Reaktionsausrüstung
eines ähnlichen
Typs durchgeführt
werden. Die Reaktionszone kann mit einem oder mehr internen und/oder
externen Wärmetauscher(n)
ausgerüstet
werden, um übermäßige Temperaturfluktuationen
zu kontrollieren oder um jedwede möglichen „Ausreißer"-Reaktionstemperaturen zu verhindern.
-
Der
chirale Katalysator kann überdies
in ein Polymer oder eine andere unlösliche Matrix durch zum Beispiel
Derivatisierung mit einem oder mehr Substituenten des Liganden immobilisiert
oder inkorporiert werden. Die immobilisierten Liganden können mit
dem gewünschten
Metall zur Bildung des chiralen Metallokatalysators komplexiert
werden. Der Katalysator, insbesondere der hierin beschriebene „gealterte" Katalysator (Beispiel
8 nachstehend) kann nach der Reaktion, wie zum Beispiel durch Filtration
oder Zentrifugation, leicht entfernt werden.
-
ERLÄUTERUNG
-
Die
Erfindung, die nun allgemein beschrieben wird, wird besser unter
Bezugnahme auf die folgenden Beispiele verstanden, die lediglich
für die
Zwecke der Veranschaulichung bestimmter erfindungsgemäßer Aspekte
und Ausführungsformen
eingeschlossen sind und nicht zur Einschränkung der Erfindung beabsichtigt sind.
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BEISPIEL 1
-
Herstellung
von (RR)-1,2-Diphenyl-1,2-bis(3-tert-butylsalicylidamino)ethan
-
Eine
Lösung
aus 360,5 mg (2,0 mmol) 3-tert-Butylsalicylaldehyd in 3 ml EtOH
wurde einer Lösung
aus 212,3 mg (1,0 mmol) (R,R)-1,2-Diamino-1,2-diphenylethan in 5
ml EtOH tropfenweise zugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde 1 h auf Rückfluss erhitzt, und es wurde
Wasser (5 ml) zugefügt.
Das Öl,
das sich abtrennte, verfestigte sich beim Stehen. Die Rekristallisation
aus MeOH/H2O ergab 485,8 mg (91 %) gelbes
Pulver, Schmp. 73-74 °C. 1H-NMR (CDCl3) δ 1,42 (s,
18H CH3), 4,72 (s, 2H, CHN=C), 6,67-7,27
(m, 16H, ArH), 8,35 (s, 2H, CH=N), 13,79 (s, 2H, ArOH)ppm; 13C-NMR (CDCl3) δ 29,3, 34,8,
80,1, 117,8, 118,5, 127,5, 128,0, 128,3, 129,6, 130,1, 137,1, 139,5,
160,2, 166,8 ppm. Anal. berechnet für C36H40N2O2:
C, 81,17; H, 7,57; N, 5,26. Gefunden: C, 81,17; H, 7,60; N, 5,25.
-
BEISPIEL 2
-
Herstellung
von (RR)-1,2-Diphenyl-1.2-bis(3-diphenylmethylsilylsalicylidamino)ethan
-
3-(Diphenyhnethylsilyl)salicylaldehyd
wurde aus 2-Bromphenol in 5 Schritten gemäß etablierter Verfahren hergestellt.
Eine Lösung
aus 348,3 mg (1,09 mmol) 3-(Diphenyhnethylsilyl)salicylaldehyd und
116,0 mg (0,546 mmol) (R,R)-1,2-Diamino-1,2-diphenylethan in 5 ml
Ethanol wurde 0,5 h auf Rückfluss
erhitzt. Aus der Lösung
trennte sich ein hellgelbes Öl
ab und verfestige sich nach dem Stehen. Das Gemisch wurde filtriert
und der gelbe Feststoff wurde mit 2 × 5 ml Ethanol gewaschen. Die
isolierte Ausbeute ergab ein reines Produkt, das anhand der 1H-NMR-Analyse 416 mg (97 %) betrug. 1H-NMR (CDCl3) δ 0,95 (s,
3H), 4,68 (s, 2H), 6,72-7,55 (m, 36H, ArH), 8,37 (s, 2H), 13,34
(s, 2H) ppm.
-
BEISPIEL 3
-
Herstellung
von 2,2'-Bis(3-tert-butylsalicylidamino)-1,1'-binaphthyl
-
Eine
Lösung
aus 725 mg (4,0 mmol) 3-tert-Butylsalicylaldehyd in 6 ml EtOH wurde
einer Lösung
aus 569 mg (2,0 mmol) (+)-2,2'-Diamino-1,1-binaphthyl
in 5 ml EtOH tropfenweise zugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde 8 h auf Rückfluss erhitzt und die flüchtigen
Materialien wurden danach unter Vakuum entfernt. Der Rückstand
wurde mittels Flash-Chromatographie auf 80 g SiO2 unter
Verwendung von 20 % CH2Cl2 in
Hexan als Eluent gereinigt. Die mobile gelbe Fraktion wurde gesammelt
und die Lösungsmittel
wurden unter Vakuum entfernt, um 725 mg (1,20 mmol, 59 % Ausbeute)
des Diimins als ein gelbes Pulver zu ergeben.
-
BEISPIEL 4
-
Herstellung
(S,S)-1 2-Bis(3,5-di-tert-butylsalicylidamino)cyclohexan (2)
-
3,5-Di-t-butylsalicylaldehyd
(2,0 Äquivalente)
(hergestellt aus preisgünstigem,
gewerblich erhältlichem 2,4-Di-t-butylphenol
gemäß Larrow,
J.F.; Jacobsen, E.N.; Gao, Y.; Hong, Y.; Nie, X.; Zepp, C.M. J.
Org. Chem. 1994, 59, 1939) wurde einer 0,2 M Lösung aus (S,S)-1,2-Diaminocyclohexan
(1,0 Äquivalent)
(Aldrich Chemical Co., Milwaukee, WI) als ein Feststoff in absolutem
Ethanol zugefügt.
Das Gemisch wurde 1 h auf Rückfluss erhitzt
und dann wurde der abgekühlten
hellgelben Lösung
tropfenweise H2O zugefügt. Der sich ergebende gelbe
kristalline Feststoff wurde durch Filtration gesammelt und mit einer
kleinen Portion von 95%igem Ethanol gewaschen. Die Ausbeute von
auf diese Weise erhaltenem analytisch reinem Salen-Liganden 2 betrug
90-97 %.
-
Spektroskopische
und analytische Daten für
den Salen-Liganden: 1H-NMR (CDCl3) δ 13,72
(s, 1H), 8,30 (S, 1H), 7,30 (d, J = 2,3 Hz, 1H), 6,98 (d, J = 2,3
Hz, 1H), 3,32 (m, 1H), 2,0-1,8 (m, 2H), 1,8-1,65 (m, 1H), 1,45 (m,
1H), 1,41 (s, 9H), 1,24 (s, 9H). 13C-NMR
(CDCl3): δ 165,8,
158,0, 139,8, 136,3, 126,0, 117,8, 72,4, 34,9, 33,0, 31,4, 29,4,
24,3. Anal. berechnet für
C36H54N2O2: C, 79,07; H, 9,95; N, 5,12. Gefunden:
C, 79,12; H, 9,97; N, 5,12.
-
BEISPIEL 5
-
Herstellung von (R,R)-
und (S,S)-[1,2-Bis(3,5-di-tert-butylsalicylidamino)cyclohexanl-manean(III)-chlorid
-
Der
in Beispiel 4 synthetisierte Salen-Ligand wird in heißem absoluten
Ethanol erneut aufgelöst,
um eine 0,1 M Lösung
zu ergeben. Festes Mn(OAc)2·4H2O (2,5 Äquivalente)
wird einer Portion zugefügt
und die Lösung
wird 1 h auf Rückfluss
erhitzt. Ca. 5 Äquivalente
von festem LiCl werden dann zugefügt und das Gemisch wird weitere
0,5 h auf Rückfluss
erhitzt. Das Abkühlen
des Gemischs auf 0 °C
und das Zufügen
eines Wasservolumens, das dem Volumen aus der braunen ethanolischen
Lösung
in gleichem Volumen zugefügt wurde,
ergibt den Mn(III)-Komplex als ein dunkelbraunes Pulver, das gründlich mit
H2O gewaschen und durch Filtration in einer
Ausbeute von 81-93 % isoliert wird. Es wurden akzeptierbare C-,
H-, N-, Cl- und Mn-Analysen des Katalysators erhalten (± 0,4 %),
diese variieren aber gemäß dem Grad
der Wasser- und Ethanol-Inkorporation in das pulvrige Produkt. Der
Lösungsmittelgehalt
des Katalysators beeinflusst nicht seine Wirksamkeit.
-
Analytische
Daten für
diesen Katalysator: Anal. berechnet für C36H52ClMnN2O2·C2H5OH: C, 67,19;
H, 8,31; Cl, 5,22; Mn, 8,09; N, 4,12. Beobachtet: C, 67,05; H, 8,34;
Cl, 5,48; Mn, 8,31; N, 4,28.
-
BEISPIEL 6
-
Herstellung von (R,R)-[1,2-Bis(3,5-di-tert-butylsalicylidamino)cyclohexan]-chrom(III)chlorid
((R,R)-1)
-
Es
wurde gefunden, dass das folgende Verfahren 1 mit reproduzierbarer
katalytischer Aktivität
bereitstellt. Unter einer Stickstoffatmosphäre wurden 0,3098 (2,52 mmol)
CrCl2 (wasserfrei, 99,9 %, Alfa/Johnson Matthey)
dem in Beispiel 4 synthetisierten (R,R)-Liganden 2 (1,25g, 2,29
mmol) in trockenem, entgastem THF (45 ml) zugefügt. Die sich ergebende dunkelbraune
Lösung
wurde 3 h unter N2 und dann weitere 3 h
in Luft gerührt.
Die Lösung
wurde dann mit 250 ml t-Butylmethylether verdünnt und mit gesättigtem
NH4Cl (3 × 150 ml) und Salzlösung (3 × 150 ml)
gewaschen. Die organische Phase wurde getrocknet (Na2SO4) und das Lösungsmittel wurde unter reduziertem
Druck entfernt, was 1,41 g (87 % Ausbeute) von 1 als einen braunen
Feststoff ergab, der wie anhand der HPLC-Analyse (Octadecyl-Umkehrphase, 100
% CH3CN) bestimmt, >98 % rein war. Dieses Material wurde bei
den Ringöffnungsreaktionen
ohne weitere Reinigung verwendet. Die Rekristallisation aus Acetonitril
stellte mit einer 63%igen Rückgewinnung
hochwertige orange-braune Kristalle bereit: Schmp. 375-398 °C, IR (KBr,
cm–1)
3610 (br), 3420 (br), 2951(s), 2866, 1619(s), 1531, 1434, 1390,
1321, 1255, 1170, 1030, 837, 785, 748, 563, 543. Anal. berechnet
für C38H59N2O4CrCl 1·3/2H2O·1/2THF:
C, 65,64; H, 8,55; N, 4,03; Cr, 7,48; Cl, 5,10. Gefunden: C, 65,72;
H, 8,53; N, 4,04; Cr, 7,45: Cl, 5,15. MS (FD): m/z 631 ([M]+). HRMS (FAB): m/z berechnet für [C36H52N2O2Cr] + ([1 – Cl]+)
596,3418, gefunden 596,3434. μeff = 3,97 μB.
Leitfähigkeit
(CH3CN, 0,0045 M) 0,57 Ω–1 cm2 mol–1.
-
BEISPIEL 7
-
Ringöffnung von meso-Epoxiden katalysiert
durch Cr(Salen)-Komplexe
-
Metallkomplexe
des ohne weiteres erhältlichen
chiralen Salen-Liganden 2 wurden als Katalysatoren für die Modellreaktion
von Cyclohexenoxid mit TMS-N3 gescreent.
Komplexe von Al, Ti und Mn katalysierten jeweils die Reaktion, das
Azidosilyletherprodukt 4 wurde jedoch in racemischer Form hergestellt.
Im Gegensatz dazu katalysierte der entsprechende Cr-Komplex 1 die
Ringöffnung
zw Herstellung von 4 mit bis zu > 80 %
ee. Außerdem
wurden Spurenmengen der Nebenprodukte 5 und 6, in molaren Konzentrationen ähnlich der Konzentration
des Katalysators (2 Mol-%) beobachtet. Die Reaktion konnte unter
einer Reihe verschiedener Reaktionsbedingungen und in einer weiten
Reihe von Lösungsmitteln
durchgeführt
werden, die höchsten
Enantioselektivitäten
wurden jedoch unter Verwendung von etherischen Lösungsmitteln (z-Butylmethylether, THF,
Et2O) erlangt.
-
-
Die
Reaktion einer Reihe von verschiedenen meso-Epoxiden mit Me3SiN3 wurde mit dem
Katalysator 1 (Tabelle 1) gemäß dem folgenden
allgemeinen Verfahren gescreent:
Ein 5 ml fassender Kolben
wird mit 42 mg (0,060 mmol) von 1 und 1,0 ml Et2O
beschickt. Das Epoxid (3,00 mmol) wird zugefügt und das Gemisch wird 15
min gerührt,
zu welcher Zeit Me3SiN3 (0,418
ml, 3,15 mmol) zugefügt
wird. Die sich ergebende braune Lösung wird für die angezeigte Zeitdauer
bei Raumtemperatur gerührt
(Tabelle I). Die Lösung
wird dann im Vakuum konzentriert und der Rückstand wird durch einen 10
ml Pfropfen aus Silikagel mit 100 ml 5–20 % EtOAc/Hexanen filtriert.
Das Filtrat wird konzentriert und der sich ergebende Rückstand
wird der Analyse mittels GC oder HPLC zw Bestimmunung der Enantiomer-Zusammensetzung
von silyliertem Azidoalkohol unterworfen.
-
Desilylierung:
Das wie vorstehend beschriebene erhaltene Produkt ist in Methanol
(5 ml) aufgelöst. (1S)-(+)-10-Camphersulfonsäure (35
mg, 0,15 mmol) wird zugefügt
und die sich ergebende Lösung
wird 30 min gerührt
und dann im Vakuum konzentriert. Der Rückstand wird mittels Flash-Chromatographie
gereinigt, um reinen Azidoalkohol zu erhalten.
-
Fünfgliedrige
Ringepoxide wurden der Ringöffnung
mit sehr hohen Graden der Enantioselektivität unterzogen, während der
6-gliedrige Ring- und acyclische Epoxide etwas verminderte Selektivitäten erbrachten. Ether-,
Olefin- und Carbonyl-enthaltende funktionelle Gruppen wurden alle
toleriert (Einträge
2-4,7). Interessanterweise stellte 3,4-Epoxytetrahydrofuran (Eintrag
2) eines der reaktivsten Epoxide in dieser Studie dar, was darauf
hinweist, dass Lewis-Basen die katalytische Aktivität nicht
inhibieren, TABELLE
I. ENANTIOSELEKTIVE ÖFFNUNG
VON MESO-EPOXIDEN MIT 1
a - a Alle Reaktionen wurden auf einer Skala
von 3,0 mmol Epoxid laufen lassen. Absolute Konfigurationen für die Produkte
von Einträgen
1, 6 und 8 wurden wie in H. Yamashita Bul.l Chem. Soc. Jpn (1988)
61:1213, bestimmt. Die absoluten Konfigurationen der verbleibenden
Produkte wurden durch Analogie zugeteilt.
- b Isolierte Ausbeuten von Azidoalkohol,
sofern nicht anderweitig angegeben wird.
- c Alle ee wurden anhand der chiralen
Chromatographie bestimmt.
- d Isolierte Ausbeuten von Trimethylsilylether.
-
BEISPIEL 8
-
Lösungsmittelfreie enantioselektive
Ringöffnungsreaktionen
-
Es
wurde gefunden, dass die Enantioselektivität der Epoxid-Ringöffnungsreaktion
im Vergleich zu den initialen Konzentration von Reagenzien bemerkenswert
unempfindlich war. Wir untersuchten deshalb lösungsmittelfreie Reaktionen,
in denen im Prinzip keine Reaktionsnebenprodukte irgendwelcher Art
herbeigeführt wurden
(Tabelle II). Folglich erbrachte die Reaktion von 5 mmol Cyclohexenoxid
mit 2 Mol-% Katalysator 1 und 5,25 mmol (1,05 eq.) TMSN
3 für 18 h,
gefolgt von einer Kurzweg-Destillation unter reduziertem Druck,
eine 86%ige Ausbeute des TMS-geschützten Azidoalkohols in 84 %
ee (Zyklus 1). Wie erwartet war dieses Produkt mit kleinen Mengen
(je ≤2 %)
von silyliertem Chlorhydrin 5 und bissilyliertem Diol 6 verunreinigt.
Die Behandlung des rückständigen Katalysators
mit zusätzlichen
Anteilen von Cyclohexenoxid (5 mmol) und TMSN
3 (5,25 mmol)
ergab eine 88%ige Ausbeute des Produkts (87 % ee), das vollkommen
frei von jedweden Nebenprodukten war (Zyklus 2). Eine zusätzliche
Rezyklierung des Katalysators ergab für das Produkt eine Ausbeute von
91 % und 88 % ee (Zyklus 3). Eine vierte Reaktion wurde dann mit
Cyclopentenoxid durchgeführt
und das entsprechende Produkt wurde in einer Ausbeute von 81 % und
94 % ee erhalten (Zyklus 4). Das 1,4-Cyclohexadien-Monoepoxid wurde
letztendlich für
den fünften
Zyklus (75 % Ausbeute, 83 % ee; Zyklus 5) verwendet, In allen Fällen wurde
eine vollkommene Umwandlung des Epoxids an den angegebenen Zeitpunkten
beobachtet. TABELLE
II. LÖSUNGSMITTELFREIE
ENANTIOSELEKTIVE ÖFFNUNG
VON MESO-EPOXIDEN MIT TRIMETHYLSILYLAZID UND RECYCLIERTEM KATALYSATOR
(R,R)-1
a - a Alle Zyklen wurden
mit 5,00 μmol
Epoxid und 5,25 mmol TMSN3 laufen lassen
- b Isolierte Ausbeute von destilliertem
TMS-geschütztem
Azidoalkohol
- c Bestimmt anhand der chiralen GC.
-
Basierend
auf diesen Ergebnissen kann die erste Reaktion als eine „Alterung" des Katalysators
gesehen werden. Konsistent mit der Beobachtung des silylierten Chlorhydrins
5 nur in der ersten Reaktion enthält der „gealterte" Katalysator, wie anhand der Elementaranalyse
beurteilt wurde, kein Chlor. Dieser gealterte
Katalysator zeigt auch eine Absorption bei 2058 cm–1 in
seinem Infrarot-Spektrum, das mit einer Cr-N3-N=N-Strecke
konsistent ist. Wir folgern deshalb, dass es sich bei dem aktiven
Katalysator um (Salen)Cr-N3 handelt.
Es wurde eine Röntgen-Kristallstruktur
des (Salen)Cr-N3 (mit einem assoziierten
Tetrahydrofuran-Molekül)
erhalten, die bestätigt,
dass Azid mit dem Metallzentrum assoziiert ist. Während nicht
gewünscht
wird, durch jedwede bestimmte Theorie gebunden zu sein, hat es den
Anschein, dass die Katalyse die Aktivierung der Lewis-Säure durch
das Chromzentrum oder die nucleophile Abgabe von Azid durch ein
Cr-N3-Intermediärprodukt
oder beides beinhaltet. Die scheinbare Intermediarität eines
Cr-N3-Intermediärprodukts
stellt eine durch die Umstände
gegebene Unterstützung
für das
letztere bereit.
-
BEISPIEL 9
-
Kinetische Auftrennung
von chiralen racemischen Epoxiden
-
Wir
haben auch die Verwendung von Katalysator 1 für die kinetische Auftrennung
von chiralen racemischen Epoxiden untersucht. Die vorläufigen Ergebnisse
sind in Tabelle III gezeigt. Demzufolge führt die Behandlung von 3 mmol
Styroloxid mit 0,70 eq. TMSN
3 und 2 Mol-%
von Katalysator 1 zu einer 76%igen Umwandlung (basierend auf dem
vorliegenden Enantiomer) des Epoxids in einem komplexen Gemisch
von Produkten. Der ee des nicht zur Reaktion gebrachten Styroloxids
betrug 98 %. Ebenso lief Epichlorhydrin weiter bis zu einer 80%igen
Umwandlung (basierend auf dem vorliegenden Enantiomer) ab, als es
mit 0,60 eq. TMSN
3 und 2 Mol-% 1 behandelt
wurde. Die ee des nicht zur Reaktion gebrachten Epichlorhydrins
betrug 97 %. TABELLE
III. TRIMETHYLSILYLAZID KATALYSIERT MIT (R,R)-1
a - a Alle Reaktionen
wurden mit 3,00 mmol Epoxid, 0,060 mmol Katalysator und der angezeigten
Menge an TMSN3 in 1,0 ml Et2O
laufen lassen
- b Bestimmt anhand der GC, wobei Nonan
als interner Standard eingesetzt wurde
- c Bestimmt mittels chiraler GC
-
Wie
in Tabelle III ersichtlich ist, kann die kinetische Auftrennung
der racemischen Epoxide Trimethylsilylazidoalkohole bereitstellen,
die wiederum in 1-Amino-2-ole umgewandelt werden können. Das
Verfahren ist insgesamt effizient und läuft wie in Tabelle TV ersichtlich
ist, mit hoher Enantio- und Regioselektivität ab. TABELLE
IV. SYNTHESE VON L-AMINO-2-OLEN ÜBER
DIE DURCH (R,R)-1 KATALYSIERTE KINETISCHE AUFTRENNUNG VON EPOXIDEN
- a Die Reaktionen
wurden mit 1 Mol-% Katalysator und 0,5 eq. TMSN3 ablaufen
lassen.
-
BEISPIEL 10
-
Regioselektive Ringöffnung von
Epoxiden
-
Die
Verwendung des Katalysators 1 zur selektiven Öffnung von Epoxiden, die wenig
inhärente
sterische oder elektronische Bias aufweisen, wurden auch untersucht.
Wie im oberen Schema von 1 ersichtlich ist, tritt die
Ringöffnung
eines racemischen Epoxids mit wenig Selektivität auf, wenn ein achiraler Katalysator
verwendet wird, die Ringöffnung
des optisch angereicherten Epoxids tritt jedoch in Anwesenheit von
einem der beiden Enantiomeren des chiralen Katalysators mit guter
Regioselektivität
auf.
-
Ein
optisch reines Styrolepoxid mit einem achiralen Katalysator führt zu einem
präferenziellen
Nucleophilen-Angriff an dem weniger substituierten Kohlenstoffatom
des Epoxids. Diese inhärente
regiochemische Präferenz
kann durch Auswahl des entsprechenden Antipoden des chiralen Katalysators
entweder gefördert oder
umgekehrt werden. Folglich kehrt das (R,R)-Enantiomer des Katalysators
1 die Regioselektivität
des Nucleophilen-Angriffs um, während
das (S,S)-Enantiomer des Katalysators 1 die vorbestehende Regioselektivität der Ringöffnung fördert.
-
BEISPIEL 11
-
Selektive Ringöffnung von
Epoxiden auf einem festen Träger
-
Zum
Testen der chiralen Ringöffnungsreaktionen
an Substraten, die an einen festen Träger gebunden sind, wurden meso-Epoxide
auf Harzperlen immobilisiert. Die immobilisierten Epoxide wiesen
die folgenden Strukturen auf:
worin X für -N, -OCH oder -OCH
2CH steht. Beide Diastereomere der carbocyclischen
Epoxide wurden verwendet. Die immobilisierten Epoxide wurden mit
Trimethylsilylazid in Ether in Anwesenheit von 20-50 Mol-% Chromsalen-Katalysator
behandelt, und die Reaktion durfte weiter ablaufen. Die ringgeöffneten
Verbindungen wurden aus dem festen Träger durch Behandlung mit Trifluoressigsäure/Trifluoressigsäureanhydrid
in Methylenchlorid freigesetzt. Die freigesetzten Produkte wiesen
die folgenden Strukturen auf:
worin X wie vorstehend beschrieben
ist. Der ee der freigesetzten Produkte wurde bestimmt, und die Ergebnisse
weisen nach, dass die meso-Epoxide auf einem festen Träger mit
ausgezeichneten optischen Ausbeuten und einer ausgezeichneten Umwandlung
ringgeöffnet
werden können.
Die ee lagen im Bereich von 91-96 % und die Ausbeuten waren hoch.
-
BEISPIEL 12
-
Regioselektive Ringöffnung von
Epoxiden mit Sauerstoff- und Schwefel-Nucleouhilen
-
Die
Fähigkeit
der Salen-Katalysatoren, enantioselektive Ringöffnungsreaktionen mit Sauerstoff- und Schwefel-Nucleophilen
zu katalysieren, wurde auch untersucht. Cyclohexanepoxid (1,2-Epoxycyclohexan) wurde
mit Benzoesäure,
Methanol oder Thiophenol in Anwesenheit von einem Cr-Salen-Katalysator
behandelt. Die Ergebnisse sind nachstehend ersichtlich:
-
In
jedem Fall lief die Reaktion rein und mit mittelgradiger Enantioselektivität ab.
-
BEISPIEL 13
-
Ringerweiterung von Epoxiden
mit Kohlendioxid
-
Die
Verwendung von Katalysator 1 zur Ringerweiterung von Epoxiden wurde
unter Verwendung von 1,2-Epoxyhexan als Substrat gemäß dem nachstehenden
Schema untersucht:
-
Unter
einer Kohlendioxid-Atmosphäre
und in Anwesenheit von 1 Mol-% Katalysator (R,R)-1 wurde das racemische
1,2-Epoxyhexan selektiv der Reaktion unterzogen. Bei 90%iger Umwandlung
wurde gefunden, dass das nicht zur Reaktion gebrachte Ausgangsepoxid
im (R)-Enantiomer (90 % ee) angereichert war. Das Polycarbonat-Produkt
wurde zur Bewirkung des Ringschlusses erhitzt und das sich ergebende
Carbonat wurde analysiert, und es wurde gefunden, dass es optisch
aktiv ist.
-
BEISPIEL 14
-
Synthese von Katalysator
200
-
Ein
dreizähniger
Katalysator wurde wie nachstehend synthetisiert und ist in 2 ersichtlich.
Einer Lösung
aus (S,S)-201 ((S,S)-1-amino-2-hydroxyindan) (0,857 g, 5,75 mmol)
in 60 ml EtOH wurde 202 (1,829 g, 5,75 mmol) unter einer Stickstoff-Atmosphäre zugefügt. Die
sich ergebende Lösung
wurde 12 Stunden unter N2 auf Rückfluss
erhitzt. Die Lösung
wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt, und das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt. Das Konzentrat wurde durch
Rekristallisation aus Hexan gereinigt, um 2,15 g – 2,46 g
(83-95 % Ausbeute) 203 zu ergeben.
-
In
einem trockenen Schlenk-Kolben unter einer Stickstoff-Atmosphäre wurde
(S,S)-203 (0,765 g, 1,7 mmol) in trockenem THF (30 ml) aufgelöst. Dem
Kolben wurde 2,6-Lutidin (0,730 g, 6,81 mmol, destilliert über CaH2) zugefügt,
gefolgt von 0,638 g (1,70 mmol) Chrom(III)-chlorid:Tetrahydrofuran-Komplex
(1:3, 97 %, Aldrich). Die sich ergebende dunkelbraune Lösung wurde
12 h unter N2 gerührt. Die Lösung wurde dann mit 200 ml
t-Butylmethylether verdünnt
und mit gesättigtem
NH4Cl (4 × 150 ml) und Salzlösung (3 × 150 ml)
gewaschen. Der organische Anteil wurde über Na2SO4 getrocknet, und das Lösungsmittel wurde unter reduziertem Druck
entfernt. Katalysator-200 (0,890 mg, 95 % Ausbeute) wurde als dunkelbrauner
Feststoff erhalten.
-
In
einem trockenen Schlenk-Kolben unter einer Stickstoff-Atmosphäre wurde
200 (0,653g, 1,22 mmol) in Azidotrimethylsilan (3 ml) aufgelöst. Das
Reaktionsgemisch wurde 12 h unter N2 gerührt und
wurde dann unter reduziertem Druck zur Entfernung von überschüssigem Azidotrimethylsilan
und TMSCI konzentriert, und der sich ergebende Cr-N3-Azid-Katalysator
204 konnte ohne weitere Reinigung verwendet werden.
-
BEISPIEL 15
-
Aziridin-Ringöffnung mit
Katalysator 200
-
Die
Fähigkeit
von Katalysator 200, die Ringöffnung
von Aziridinen zu katalysieren, wurde in zwei verschiedenen Verfahren
getestet. In diesem Beispiel wurde Aziridin 205 (siehe 5)
in allen Ringöffnungsreaktionen
verwendet.
-
Verfahren
A: Einer Lösung
aus 1,34 mg (0,0025 mmol) Katalysator 200 in 0,5 ml Aceton unter
N, wurde Aziridin 205 (13,2 mg, 0,05 mmol) zugefügt. Die homogene Lösung wurde
15 min bei Raumtemperatur unter N2 gerührt. Azidotrimethylsilan
(6,64 μl,
0,05 mmol) wurde zugefügt.
In verschiedenen Zeitintervallen wurden Aliquote zur Bestimmung
des ee und der Umwandlung des Produkts entnommen. Die Reaktion wurde
in der Regel in 4 Stunden durchgeführt. Der enantiomere Überschuss
(ee) des Produkts betrug 67 % und die Umwandlung war größer als
95 %.
-
Verfahren
B: Einer Lösung
aus 5,42 mg (0,001 mmol) Katalysator 204 in 0,5 ml Aceton unter
N2 wurde Aziridin 205 (26,3 mg, 0,10 mmol)
zugefügt.
Die homogene Lösung
wurde unter N2 auf –20 °C abgekühlt. Azidotrimethylsilan (13,3 μl, 0,10 mmol)
wurde zugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde 21 Stunden bei –20 °C unter N2 gerührt und
wurde dann zur Entfernung von Aceton unter reduziertem Druck konzentriert.
Der Rückstand
wurde auf Silikagel (Elution mit 15 % Ethylacetat in Hexan) chromatographiert,
um 24,8 mg (81 % Ausbeute) des Produkts mit 82 % ee zu ergeben.
Der enantiomere Überschuss
wurde auf der Chiralpak AS-Säule mittels
HPLC bestimmt.
-
3-5 erläutern die
Strukturen anderer Katalysatoren, die in der Aziridin-Öffnungsreaktion
getestet wurden, und der enantiomere Überschuss der durch Behandlung
von Aziridin 205 mit jedem Katalysator erhalten wurde. Im Allgemeinen
waren die ee mäßig bis
gut und die Umwandlungen waren hoch.
-
BEISPIEL 16
-
Synthese von (R1-4-((Trimethylsilyl)oxy)-2-cyclopentenon
-
Das
Dreikomponenten-Kopplungsverfahren von Noyori (siehe z. B. Noyori,
R. „Asymmetric
Catalysis in Organic Synthesis",
Wiley, New York, 1994, S. 298-322) stellt ein wirksames Mittel zum
Synthetisieren von Prostaglandinen und verwandten Verbindungen dar.
Das zentrale Element, ein O-geschütztes (R)-Hydroxy-2-cyclopentenon
stellt folglich ein wichtiges synthetisches Target dar. Die asymmetrische
Ringöffnung
von Epoxiden stellt eine potenziell wertvolle synthetische Route
zu dieser Klasse von Intermediärprodukten
dar. Eine Realisierung dieser synthetischen Route wird nachstehend beschrieben
und in 6 gezeigt (und siehe z. B. J.L. Leighton und E.N.
Jacobsen, J. Org. Chem. (1996) 61:389-390).
-
Das
erforderliche Epoxid 211 für
die enantioselektive Ringöffnungsreaktion
wurde gemäß dem Verfahren
von Noyori (Suzuki, M.; Oda Y., Noyori, R. J. Am. Chem. Soc. 1979,
101, 1623-1625) hergestellt. Folglich wurde 3-Cyclopentenon über das
Pd(0)-katalysierte Rearrangement von 3,4-Epoxycyclopenten, eine bemerkenswerte
Reaktion sowohl für
die Effizienz der Katalyse als auch die Leichtigkeit des experimentellen
Verfahrens, synthetisiert. Die Epoxidierung von 3-Cyclopentanon
wurde mit Trifluorperessigsäure
zur Erlangung von 3,4-Epoxycyclopentanon (211) in 60%iger isolierter
Ausbeute nach der Destillation bewirkt. Es wurde gefunden, dass
die Behandlung des Trifluoressigsäureanhydrids mit einer Wasserstoffperoxid-Harnstoff-Additionsverbindung
eine nützliche
Alternative zum Verfahren in der Literatur zur Herstellung von Trifluorperessigsäure nach
dem Verfaheen von Noyori zur Herstellung von Trifluorperessigsäure die
Verwendung von 90 % H2O2 spezifiziert.
Diese aus zwei Schritten bestehende Sequenz stellte insgesamt Multigramm-Mengen
von Epoxid 211 in reiner Form bereit, wobei keine chromatographische
Reinigung notwendig war.
-
Die
asymmetrische Ringöffnung
von Epoxid 211 wurde unter Verwendung des (Salen)CrN3-Komplexes
(S,S)-212 (d. h. des Chromazid-Komplexes von Ligand (S,S)-2) bewirkt.
Komplex 212 katalysiert die Ringöffnung
von Epoxiden durch TMSN3 mit nahezu der
gleichen Enantioselektivität
wie der Chlorid-Komplex 1; vorläufige
mechanistische Studien weisen darauf hin, dass 1 faktisch einen
Präkatalysator
darstellt und dass 212 den aktiven Katalysator darstellt (siehe
vorstehend, z. B. Beispiel 8; und Martinez, L.E.; Leighton J.L., Carsten,
D.H.; Jacobsen, E.N. J. Am. Chem Soc 1995, 117, 5897-5898). Ein
eindeutiger synthetischer Vorteil zur Verwendung von Katalysator
212 bei den katalytischen Ringöffnungsreaktionen
besteht darin, dass das unter Verwendung von Katalysator 1 durch
Chloridzugabe beobachtete Nebenprodukt vermieden wird. Eine Einblasen-Synthese
des Azid-Komplexes (S,S)-212 kann durch Behandlung des Komplexes
1 mit AgClO4 in CH3CN
erlangt werden, gefolgt von Filtration zur Entfernung von AgCl und
Behandlung des Filtrats mit NaN3; wobei
die Isolation von 212 in > 90
%iger Ausbeute ermöglicht
wurde.
-
Das
Aussetzen von Epoxid 211 gegenüber
den zuvor beschriebenen Ringöffnungsbedingungen
(Martinez, L.E.; Leighton J.L., Carsten, D.H.; Jacobsen, E.N. J
Am. Chem. Soc. 1995. 117, 5897-5898) mit dem Azid-Katalysator (S,S)-212
produzierte Azidosilylether 213, der unweigerlich mit ca. 10 % 4-((Trimethylsilyl)oxy)-2-cyclopentenon
(214) kontaminiert war. Die Behandlung dieses Gemischs mit basischem
Aluminiumoxid induzierte die selektive Elimination des Azids, um
das gewünschte
Enon (R)-214 rein
bereitzustellen. Die HPLC-Analyse dieses Materials ((R,R)-Whelk-O,
97:3 Hexan:2-Propanol, 1,0 ml/min) zeigte jedoch eine Gesamtenantioselektivität von nur
80 %.
-
Unter
der Argumentation, dass das Enon-Nebenprodukt 214, das bei der Epoxid-Ringöffnungsreaktion erhalten
wurde, auf die nicht enantioselektive β-Eliminierung von 212, gefolgt
von der Silylierung des sich ergebenden Alkohols mit TMSN3 zwückzuführen sein
dürfte,
wurden mehrere Reaktionsparameter mit dem Ziel untersucht, diesen
Weg zu unterdrücken
und auf diese Weise die Enantioselektivität bei der letztendlichen Bildung
von 214 zu fördern.
Wenn die Ringöffnungsreaktion
22 h bei –10 °C ablaufen
durfte und dann über
3 h langsam auf 10 °C
erwärmt
wurde, wurde 213 in einer ca. 90%igen Ausbeute, mit einer nur ca.
2%igen Kontamination durch Enon 214 erhalten, wie anhand der 1H-NMR-Analyse des Rohproduktgemischs beurteilt
wurde. Die durch basisches Aluminiumoxid geförderte Azid-Eliminierung, gefolgt
von der Destillation unter reduziertem Druck, stellte dann das gewünschte Enon
214 in einem 94%igen ee und in vier Schritten aus Cyclopentadien
bereit. Als solches stellt dieses asymmetrische katalytische Verfahren
eine attraktive Alternative zu existierenden Verfahren auf Enzymbasis
bereit.
-
Komplex
(S,S)-212. Ein 200 ml fassender Rundkolben, der mit einem Tropftrichter
ausgerüstet
war, wurde mit 2,18 g (10,5 mmol) AgClO4 und
30 ml CH3CN beschickt. Der Tropftrichter
wurde mit einer Lösung aus
6,75 g (10,0 mmol) of (Salen)CrCl-Komplex (S,S)-1 in 20 ml CH3CN beschickt. Diese Lösung wurde über 5 min der AgClO4-Lösung
zugefügt.
Es begann sich fast sofort ein Präzipitat zu bilden. Das heterogene
braune Gemisch wurde 16 h gerührt
und dann durch ein Celite-Pad mit zwei Wäschen mit 25 ml CH3CN
filtriert. Das Filtrat wurde auf ein Volumen von ca. 30 ml konzentriert.
Festes NaN3 (1,30 g, 20,0 mmol) wurde zugefügt, und die
braune Lösung
wurde 24 h gerührt,
während
welcher Zeit das Gemisch heterogen wurde. Das Reaktionsgemisch wurde
mit tert-Butyhnethylether (300 ml) verdünnt und mit H2O
(3 × 300
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde getrocknet (Na2SO4), filtriert
und konzentriert, um 5,92 % (90 %) 212 als ein braunes Pulver zu
ergeben. Dieses Material wurde wie nachstehend beschrieben zw asymmetrischen
Ringöffnung
von Epoxiden verwendet.
-
Zum
Zweck der Charakterisierung wurde aus 212 eine analytische Probe
wie folgt hergestellt. In einer mit N2-gefüllten Trockenbox
wurde wie vorstehend beschrieben hergestelltes 1,0 g 212 mit Et2O (2,0 ml) und TMSN3 (1,0
ml) behandelt. Das initial homogene Gemisch wurde 1 h gerührt, während welcher
Zeit sich ein Präzipitat
absetzte. Die flüchtigen
Stoffe wurden im Vakuum entfernt und das sich ergebende braune Pulver wurde
in einen aufgesetzten Trichter gegeben und mit Et2O
(5 × 5
ml) gewaschen. Das zwückgewonnene
feste Material wurde im Vakuum getrocknet, um einen Komplex 212
als ein braunes Pulver zu ergeben: IR (KBr) 2953, 2907, 2866, 2084,
1620, 1530, 1434, 1391, 1321, 1254, 1169, 837 cm'. Anal. (H. Kolbe; Ar/V2O3). Berechnet für: C36H52CrN5O2:
C, 67,69; H 8,20; N, 10,96; Cr, 8,14. Gefunden C, 67,75, H, 8,16;
N, 10,95; Cr. 8,08.
-
3,4-Epoxycyclopentanon
(211). Einer gekühlten
(0 °C) Suspension
aus einer Additionsverbindung aus H2O2-Harnstoff (9,27 g, 98,5 mmol) in CH2-Cl2 (100 ml) wurden über 3 nun
16,1 ml (23,9 g, 114 mmol) Trifluoressigsäureanhydrid zugefügt. Das
Gemisch wurde 15 min gerührt,
während
welcher Zeit es leicht trüb
und biphasisch wurde. Ein 1 1 fassender Rundkolben, der mit einem
Tropftrichter ausgerüstet
war, wurde mit 3-Cyclopentenon (6,22 g, 75,8 mmol) in Methylenchlorid
(160 ml) beschickt. Die Lösung
wurde auf 0 °C
abgekühlt, und
es wurde NaHCO3 (20,7 g, 246 mmol) zugefügt. Die
biphasische Oxidans-Lösung
wurde an den Tropftrichter transferiert und sie wurde über 5 min
der 3-Cyclopentenon-Lösung zugefügt. Das
sich ergebende heterogene Gemisch wurde 15 min bei 0 °C und dann
16 h bei 23 °C
gerührt.
Die Reaktion wurde durch Zufügen von
Na2S2O3·5 H2O (20,7 g, 83,4 mmol) und H2O
(300 ml), gefolgt von kräftigem
Rühren
für 5 min
gequencht. Die Schichten wurden getrennt, und die wässrige Schicht
wurde mit CH2Cl2 (150
ml)extrahiert. Die kombinierten organischen Schichten wurden getrocknet
(Na2SO4), filtriert
und konzentriert. Die Destillation des Rückstandes (Kurzweg, ca. 250
mTorr, Siedepunkt 46-50 °C)
stellte 4,43 g (60 %) Epoxid 211 als ein Öl bereit, das ohne weitere
Reinigung verwendet wurde.
-
(R)-4-((Trimethylsilyl)oxy)-2-cyclopentenon
(214). Einer Lösung
aus Epoxid 211 (1,30 g, 13,3 mmol) in Et2O
(2,0 ml) wurde Katalysator 212 (0,173 g, 0,266 mmol) zugefügt. Nach
5 min wurde die Lösung
auf –10 °C abgekühlt und
TMSN3, (1,86 ml, 1,61 g, 14,0 mmol) wurde
mittels einer Spritze zugefügt.
Die Lösung
wurde 22 h bei –10 °C gerührt und
dann über
3 Stunden auf 10 °C
erwärmen
lassen. Das Reaktionsgemisch wurde konzentriert, und der Rückstand
wurde durch ein Pad (ca. 20 ml) aus Silikagel mit 20:80 EtoAc/Hexan
(200 ml) filtriert. Das Filtrat wurde konzentriert, um Azidosilylether
3 zu ergeben, der mit ca. 2 % 214 kontaminiert war, wie anhand der 1H-NMR-Spektroskopie beurteilt wurde. Daten
für 213: 1H-NMR (CDCl3) δ 4,30 (m,
1H), 4,05 (m, 1H) 2,74-2,52 (m, 2H) 2,25-2,13 (m, 2H), 0,16 (5,
9H); 13C-NMR (CDCl3) δ 211,8, 73,4,
64,9, 45,6, 41,5, -0,2; IR (Dünnfilm)
2958, 2105, 1757, 1254, 1134, 1082, 879 cm–1.
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Der
wie vorstehend beschriebene Azidosilylether 213 wurde in CH2Cl2 (20 ml) aufgelöst und mit
10 g basischem Aluminiumoxid (Fisher, Brockman Aktivität 1) behandelt.
Die Aufschlämmung
wurde 30 min gerührt und
dann durch ein Pad (ca. 20 ml) aus basischem Aluminiumoxid mit 150
ml CH2Cl2:EtOAc
(95:5) filtriert. Das Filtrat wurde konzentiert, und die Reinigung
des Rückstandes
durch Destillation (Kurzweg, ca. 250 mTorr, Siedepunkt 54-55°C) stellte
Enon 214 als ein Öl
bereit, das > 98 %
rein war, wie anhand der 1H-NMR-Analyse bestimmt
wurde (1,74 g, 77 % Gesamtausbeute aus Epoxid 211). Die Analyse
von HPLC ((R,R)) Whelk-O-Säule,
97:3 Hexan:2-Propanol, 1,0 ml/min; 205 nm) zeigte einen enantiomeren Überschuss
von 94 % (t, (unbedeutend) = 10,7 min, t,(bedeutend) = 11,9 min).
IR (Dünnfilm)
2958, 2900, 1723, 1357, 1253, 1109, 1071, 904, 844 cm–1; 1H-NMR(CDCl3) 7,46
(dd, 1H, J = 2,2 und 5,7 Hz), 6,20 (dd, 1H, J = 1,2 und 5,7 Hz),
4,96 (m, 1H), 2,71 (dd, 1H J = 6,0 und 18,2 Hz), 2,25 (dd, 1H, J
= 2,3 und 18,2 Hz), 0,18 (s, 9H); 13C-NMR
(CDCl3) δ 206,3,
163,6, 134,6, 70,4, 44,8, 0,0.
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Die
absolute Konfiguration von 214 wurde durch Desilylierung einer kleinen
Probe von 214 (80 % ee) zur Bereitstellung von (R)-4-Hydroxy-2-cyclopentenon
[α]23D + 73,7° (c
0,700, CHCl3) Lit. [α]22D +81 ° (c 0,1035,
CHCl3) (Gill, M. et al., Tet. Lett. 1979:
1539-42)] zugeteilt.
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BEISPIEL 17
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Synthese von
carbocyclischen Nucleosidanaloga
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Asymmetrische
Ringöffnungsreaktionen
stellen, wie vorstehend besprochen und in 7 nd 8 gezeigt,
eine synthetische Route zu carbocyclischen Nucleosidanaloga bereit.
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Wie
in 7 gezeigt, kann Epoxid 215 in hoher Ausbeute und
ausgezeichneter optischer Reinheit durch Behandlung mit Trimethylsilylazid
in Anwesenheit von 2 Mol-% für
den Cr-Azid-Katalysator
212 geöffnet werden.
Das sich ergebende Azido-Intermediärprodukt 216 kann effizient
in weitere Produkte (z. B. 217-219) umgewandelt werden (8),
die bei der Synthesis von carbocyclischen Nucleosidanaloga, wie
zum Beispiel 220 und 221 nützlich
sind.
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BEISPIEL 17
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Synthese von Intermediärprodukten
für die
Synthese von Balanol
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Asymmetrische
Ringöffnungsreaktionen
stellen auch eine synthetische Route zum Proteinkinase C-Inhibitor
Balanol, wie vorstehend besprochen wurde und in 9-11 ersichtlich
ist, bereit.
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9 erläutert ein
allgemeines retrosynthetisches Schema für die Synthese des zentralen
heterocyclischen Rings von Balanol. 10 zeigt
die erforderlichen synthetischen Schritte zum Erhalt optisch angereicherter
Produkte für
eine asymmetrische Synthese von Balanol. Folglich stellt die asymmetrische
Ringöffnung (ARO)
von Epoxid 222 mit Katalysator 1 und Trimethylsilylazid und sich
anschließender
Desilylierung Azidoalkohol 223 in hoher Ausbeute und optischer Reinheit
bereit. Routinemanipulationen stellen dann das Azidoenon 224 (TIPS
= Triisopropylsilyl) bereit, das nach Transformation zu 225 (11)
anschließend
dem Beckmann-Rearrangement zu Verbindung 226 in guter Ausbeute (etwas
nicht zur Reaktion gebrachtes Ausgangsmaterial (SM) wird zwückgewonnen)
unterzogen wird. Die Transformation zu 227 läuft in guter Ausbeute ab. Weitere
Manipulationen ergeben Balanol.
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BEISPIEL 18
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Synthese eines
chiralen Porphyrin-Liganden
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Pyrrol
(1,0 Äquivalente)
und Salicylaldehyd (1,2 Äquivalente)
werden in Propionsäure
(1 Liter/20 ml Pyrrol) aufgelöst
und die Lösung
wird 30 Minuten auf Rückfluss
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird auf Raumtemperatur abkühlen und
einen Tag stehen lassen. Das Gemisch wird filtriert und das Produkt
wird rekristallisiert, um 5,10,15,20-Tetrakis(2'-hydroxyphenyl)porphyrin zu ergeben.
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Das
vorstehend genannte Porphyrin wird in Dimethylformamid aufgelöst, auf
0 °C abgekühlt und
mit Natriumhydrid (4 Äquivalente)
behandelt. Das Gemisch wird 30 Minuten gerührt, und dann wird eine Lösung aus
D-Threitol-1,4-ditosylat (Aldrich Chemical Co.) in DMF langsam zugefügt. Wenn
die Zugabe abgeschlossen ist, wird das Reaktionsgemisch weitere
30 Minuten gerührt,
danach sorgfältig
gequencht. Die organische Phase wird mit Salzlösung gewaschen und das Lösungsmittel
wird verdampft. Der Rückstand
wird anhand der HPLC gereinigt, um das chirale Porphyrin zu ergeben.
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Alle
die vorstehend angegebenen Referenzen und Veröffentlichungen sind hierdurch
unter Bezugnahme eingeschlossen.
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ÄQUIVALENTE
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Der
Fachmann wird viele Äquivalente
zu den hierin beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen erkennen oder
in der Lage sein, diese unter Verwendung von nicht mehr als von
Routineexperimentierung zu ermitteln.