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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Enzym, das in der Synthese von Penicillinen aus Zwischenverbindungen,
die an der Penicillinbiosynthese beteiligt sind, nützlich ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung
des Enzyms und der das Enzym codierenden DNA.
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Der biochemische Weg für Penicillin
G wird in der Literatur offenbart (Queener (1990) Antimicrobial Agents
and Chemotherapy 34(6), 943-948; Martin (1992) J. Industrial Microbiol
9 73-90; Luengo (1995) J. Antibiotics 48(11), 1195-1212). Der Weg
war Gegenstand beträchtlicher
Untersuchung mit einer Aussicht, die Ausbeute (Titer) in Fermentationsverfahren
zu erhöhen.
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Phenylacetat (PAA) und Phenoxyacetat
(POA) werden zu den entsprechenden CoA-Thioestern in Penicillium chrysogenum
durch ein Ligaseenzym (z.B. PAA-CoA-Ligase) aktiviert. Diese Thioester
werden dann zur Biosynthese von Penicillin G im Fall von PAA und
Penicillin V im Fall von POA verwendet. PAA-CoA-Ligase wird daher
als essentiell in der Biosynthese dieser kommerziell wichtigen therapeutischen
Antibiotika angesehen.
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Ein Enzym von Pseudomonas putida
mit PAA-CoA-Ligase-Aktivität
wurde in einem Reinigungsverfahren isoliert (J. Biol. Chem. 267(12),
7084-7090 (1990)), das Ammoniumsulfatpräzipitation und Kaliumchloridelution
von einer DEAE-Sephacelsäule
einschließt.
Das Enzym besitzt ein Molekulargewicht von 48 kDa+/– 1 kD,
einen Optimums- pH-Wert
von 8.2 und ist am PAA-Katabolismus beteiligt.
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Versuche, ein Enzym mit PAA-CoA-Ligase-Aktivität aus P.
chrysogenum durch das Hydroxymatverfahren (ein kolorimetrischer
Test, der Phenylacetylhydroxamat oder Phenoxyacetylhydroxymat bei
540 nm nachweist) zu untersuchen, sind in der von Kogekar&Deshpande (1982)
Ind. J. Biochem. Biophys. 19, 257-261 und von Brenner&Rohr (1975) Methods
Enzymol 43, 476-481 berichteten Arbeit eingeschlossen worden; andere Arbeiten
jedoch (Martinez-Blanco et al. (1992) J. Biol. Chem. 267(8), 5474-5481)
vertreten die Ansicht, dass das Protein nicht gereinigt oder die
Aktivität
im Detail charakterisiert wurde. Darüber hinaus gelang es den letzteren
Autoren nicht, das Enzym mittels des berichteten Verfahrens zu finden.
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WO 96/10085 (Gist Brocades, veröffentlicht
4. April 1996) überprüft diese
und andere Versuche, eine PAA-CoA-Ligase, die im Penicillin-Weg
wirkt, zu isolieren. In WO 96/10085 wird eine Acyl-CoA-Enzymsynthetase
als aus einem Stamm von Penicillium chrysogenum B10, der von PanLabs
(USA) gehalten wird, erhalten beschrieben. Unter den dem Enzym zugeschriebenen
spezifischen Eigenschaften sind die folgenden: Molekulargewicht
von etwa 50 kDa (wie durch Gelfiltration bestimmt); pH-Optimum pH
8 bis 8.5 (niedrige Aktivität bei
pH 7 oder darunter), Temperaturoptimum bei 40°C, pI höher als 7.25. Es ist von Bedeutung,
dass das Enzym durch Ammoniumsulfatpräzipitation gereinigt werden
kann. Es besitzt eine ziemlich weite Spezifität (d.h. kann die Bildung von
Phenoxyacetyl-Coenzym A, Phenylacetyl-Coenzym A, Adipyl-Coenzym
A und Hexanoyl-Coenzym A aus Mg2+, ATP,
CoASH und Phenoxyessigsäure,
Phenylessigsäure,
Adipinsäure
beziehungsweise Hexansäure
katalysieren, besitzt aber keine bedeutende Aktivität gegenüber Essigsäure). Auch
wird gesagt, dass das Enzym durch reduzierende Agenzien stabilisiert
wird. Eine hohe Konzentration von Ammoniumsulfat oder Glycerol stabilisiert
das Enzym auch. Keine Angaben der Reinheit werden für die Enzymaktivität, die durch
die offenbarten Verfahren erhalten wird, gegeben, und keine Sequenz
oder N-terminale Sequenz wird für
das Enzym gegeben, und die entsprechende DNA wird nicht charakterisiert
oder ihre Sequenz gegeben.
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Trotz all dieser Bemühungen ist
wenig über
das authentische PAA-CoA-Ligaseenzym bekannt, das in Penicillium
sp. in vivo arbeitet. Es ist spekuliert worden, dass das verantwortliche
Enzym am Primärmetabolismus
beteiligt sein könnte
(Smith et al. (1990) Biotechnology 8, 39-41). Martinez-Blanco et
al. (1992), siehe dort, wählten
ein mögliches
Kandidatenenzym, Acetyl-CoA-Synthetase, und reinigten es aus P.
chrysogenum auf der Grundlage der Acetyl-CoA-Synthetase-Aktivität. Sie konnten
zeigen, dass zusätzlich
zur Bildung von CoA-Derivat von Acetat, Acetyl-CoA-Synthetase mehrere
Fettsäuren
(C2-C8) und einige aromatische Moleküle (einschließlich PAA)
in vitro aktivieren konnte.
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Das Acetyl-CoA-Synthetasegen wurde
sequenziert (International Patent WO 92/07079, Gouka et al. (1993)
Appl. Microbiol. Biotechnol. 38, 514-519, Martinez-Blanco et al.
(1993) Gene 130, 265-270), und es wurde gezeigt, dass es eine Homologie
zu anderen Acetyl-CoA-Synthetasen
aus Pilzen besitzt. Jedoch scheinen Mutationen in diesem Gen, selektiert
durch Fluoressigsäure,
die Penicillinproduktionsmengen nicht zu verändern (International Patent
WO 92/07079), was nahelegt, dass in vivo ein anderes Enzym tatsächlich für die Aktivierung
von PAA verantwortlich ist.
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In der vorliegenden Erfindung wurde
ein direkter Test für
PAA-CoA-Ligase-Aktivität
zusammen mit einem spezifischen Reinigungsprotokoll entwickelt,
und das hat die Reinigung und anschließende Clonierung der für die authentische
gehaltenen PAA-CoA-Ligase ermöglicht.
Das mittels der vorliegenden Erfindung isolierte Enzym besitzt eine
zu der vorstehend erwähnten
Acetyl-CoA-Synthetase unterschiedliche N-terminale Aminosäuresequenz
und besitzt eine Reihe unterschiedlicher Eigenschaften (z.B. Molekulargewicht),
die anzeigen, dass ein zu allen Enzymen, denen diese Rolle bis heute
zugeschrieben wurde, unterschiedliches Enzym isoliert wurde. Die
für das
in der vorliegenden Erfindung isolierte Enzym charakteristischen
Eigenschaften schließen
eine absolute Abhängigkeit
von CoASH als Substrat ein, während
das von Kogekar&Deshpande (1983),
siehe dort, isolierte Enzym unter Bedingungen getestet wurde, in
denen CoASH weggelassen wurde. Dieser und andere Unterschiede zwischen
den isolierten Proteinen (z.B. pH-Optima und andere in den nachstehenden
Beispielen gegebene Charakteristika) zeigen, dass sich das Enzym
in der vorliegenden Erfindung von jedem der im Fachgebiet zuvor
beschriebenen unterscheidet. Es wird geglaubt, dass die vorliegende
Arbeit die erste Isolierung einer reinen Form des Enzyms PAA-CoA-Ligase
aus Penicillium sp. darstellt. Insbesondere die Anwesenheit eines
C-terminalen SKI-Peptids ist mit diesem Enzym, das eine Rolle in
der Penicillin-Biosynthese besitzt, vereinbar. Das Enzym der vorliegenden
Erfindung unterscheidet sich von dem in WO 96/10085 vorstehend erwähnten darin,
dass es ein anderes Molekulargewicht besitzt, und das Enzym der
vorliegenden Erfindung ist, anders als das von WO 96/10085, sensitiv
gegenüber
Ammoniumsulfatpräzipitation und
Chloridsalzen.
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In einem ersten Aspekt liefert die
vorliegende Erfindung DNA, die ein Enzym mit PAA-CoA-Ligase-Aktivität codiert,
erhältlich
aus Penicillium chrysogenum durch Züchtung, Ernten und Beschallen
des Mycels, Entfernen von Zellbruchstücken und Fraktionieren des
durch Beschallen aufgeschlossenen Materials durch Anionen-Austauschchromatographie,
gefolgt von hydrophober Wechselwirkungschromatographie, Affinitätschromatographie
mit Substratelution und Gelfiltrationschromatographie, wobei die
aktiven chromatographischen Fraktionen mittels eines PAA- und Coenzym
A-abhängigen
Tests nachgewiesen werden.
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Das das Protein codierende Gen ist
in dem in 2 gezeigten
DNA-Fragment lokalisiert. Insbesondere umfasst die DNA im wesentlichen
die DNA-Sequenz in Figur 3/SEQ ID 2.
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In 2 ist
die ungefähre
Länge in
Kilobasen (kb) der DNA, wie durch Größenbestimmungsexperimente,
durchgeführt
mittels Agarosegelelektrophorese, bestimmt, angezeigt. Es sollte
verstanden werden, dass die Figur nicht beabsichtigt, alle auf der
DNA. vorhandenen Restriktionsstellen zu zeigen.
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Es wird verstanden werden, dass sich
die DNA dieser Erfindung nicht in ihrem natürlichen Zustand befindet, wie
sie in der Natur vorkommt, sondern in isolierter oder im wesentlichen
reiner Form. Es wird verstanden werden, dass die Erfindung DNA umfaßt, die
nicht die genaue dargestellte Anordnung von Restriktionsstellen
besitzen kann, wenn die DNA mittels Standardverfahren, einschließlich Nucleotiddeletion,
-substitution, -addition oder -inversion der DNA gemäß jedes
vorstehend beschriebenen Aspekts der Erfindung gewonnen wurde.
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Bevorzugt wird die DNA der vorliegenden
Erfindung aus P. chrysogenum gewonnen. Die Erfindung umfaßt jedoch
auch DNA-Sequenzen, die von anderen geeigneten Organismen stammen,
vor allem anderen produzierenden Organismen als P. chrysogenum,
deren Sequenzen nicht die gezeigte Anordnung von Restriktionsstellen
besitzen, aber die mit der in 2 gezeigten
DNA oder einem Subfragment davon, bevorzugt unter Bedingungen hoher
Stringenz, hybridisieren und die PAA-CoA-Ligase oder ein Enzym mit
PAA-CoA-Ligase-Aktivität codieren
(Bedingungen hoher Stringenz sind zum Beispiel solche wie die in
Beispiel 18).
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Die Erfindung stellt auch einen Vektor
bereit, der solche DNA umfasst, bevorzugt einen Expressionsvektor
zur Expression von PAA-CoA-Ligase in einem geeigneten Wirtsorganismus.
Ein spezifisches Beispiel eines solchen Expressionsvektors ist pBK-CMV
(erhältlich
von Stratagene), und er wird in dieser Erfindung zur Expression
in E. coli verwendet. In dieser Erfindung ist das cDNA-Insert von
PAA-CoA-Ligase (=pPEN09, 2)
ein bevorzugter Vektor zur Expression in E. coli.
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Die DNA der Erfindung und sie enthaltende
Vektoren können
in vielen Bereichen industrieller Aktivität verwendet werden. Das trifft
auch auf Wirtsmikroorganismen, transformiert mit den Vektoren, und
die Enzyme, die sie exprimieren, zu. Zum Beispiel kann die DNA als
eine Hybridisierungssonde verwendet werden, um verwandte oder überlappende
Gene zu identifizieren und isolieren, die auf der gesamten zellulären DNA
von P. chrysogenum (NRRL 1951) und anderer Mikroorganismen, die
Enzyme ähnlicher
Struktur und Spezifität
produzieren, vorhanden sind.
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Die DNA enthaltende rekombinante
Vektoren können
für die
Produktion von genetisch modifizierten Mikroorganismen, die erhöhte Mengen
Penicillin synthetisieren, wertvoll sein, wenn sie in geeignete
Wirte transformiert werden.
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Es wäre sehr vorteilhaft, die Menge
der Aktivität
der PAA-CoA-Ligase in einem geeigneten Organismus zu erhöhen. Rekombinante
Vektoren könnten
auch zur Erzeugung neuer oder von Hybridantibiotika über das
Verfahren des Gentransfers verwendet werden (siehe zum Beispiel
D.A. Hopwood et al., Nature (1985) 314, 642-644). Von der DNA der
Erfindung codierte Enzyme können
zum Beispiel in zellfreien Systemen verwendet werden, besonders
wenn sie auf geeigneten festen Trägern immobilisiert werden,
um das bekannte Antibiotikum aus natürlichen Vorläufern oder
ein neues Antibiotikum aus ,unnatürlichen' Vorläufern, die
zum Beispiel durch chemische Synthese erhalten werden, herzustellen.
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Die DNA der Erfindung oder ein Fragment
davon (das nicht notwendigerweise ein intaktes Gen trägt) kann
entweder mittels rekombinanter DNA-Techniken oder mittels natürlicher
Rekombinationsverfahren mit einem Fragment eines an der Biosynthese
beteiligten Gens verbunden werden, um ein Hybridgen herzustellen, das
die Synthese eines Hybridenzyms steuern kann. Solche Enzyme können zur
Herstellung neuer Antibiotika mittels zu solchen hier vorstehend
beschriebenen analoger Verfahren verwendet werden.
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Die DNA der Erfindung kann auch mittels
bekannter Techniken der gerichteten Mutagenese verändert werden
(auf eine zu der beschriebenen analoge Art, zum Beispiel von G.
Winter et al., Nature (1982) 299, 756-758; oder von Zoller und Smith,
Nucleic Acids Research (1982) 10, 6487-6500), um DNA zu ergeben,
in der spezifische Mutationen und/oder Deletionen erfolgt sind.
Die mutierte DNA kann auch verwendet werden, um eine erhöhte Ausbeute
oder Titer) an Penicillin aus einem geeigneten Wirtsmikroorganismus
zu erhalten.
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Die mutierte DNA kann auch verwendet
werden, um neue oder Hybridantibiotika durch Gentransfer zu erhalten,
oder sie kann in der Herstellung mutanter Enzyme (Muteine) verwendet
werden, die zur Herstellung neuer Antibiotika durch zu denen hier
vorstehend beschriebenen analogen Verfahren verwendet werden können. Die
mutierte DNA kann auch verwendet werden, um andere Fermentationseigenschaften
geeigneter Organismen zu verändern,
z.B. PAA-Toleranz, veränderte
Substrate.
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Die vorliegende Erfindung liefert
auch das Polypeptid mit PAA-CoA-Ligase-Aktivität, codiert von der DNA gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung. Das Enzym liegt bevorzugt in gereinigter Form
vor, vorteilhafterweise in im wesentlichen reiner Form. Das Enzym
dieser Erfindung besitzt ein scheinbares Molekulargewicht von 63
kD (nach SDS-PAGE).
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Bevorzugt schließt das Enzym die Sequenz N-terminaler
Aminosäuren
ein:
VFLPPKESGQLDP
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Insbesondere umfaßt das Enzym die Sequenz von
Aminosäuren
in Figur 1/SEQ ID 1.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung
wird ein Verfahren zur Herstellung eines Enzyms mit PAA-CoA-Ligase-Aktivität durch
Züchtung
von Penicillium sp., gefolgt von Extraktion und Reinigung, wobei
die aktiven Fraktionen mittels eines PAA- und Co-Enzym A-abhängigen Tests
nachgewiesen werden, geliefert. Insbesondere ist Penicillium sp.
das P. chrysogenum, und das Mycel wird durch Beschallung behandelt,
gefolgt von Fraktionierung durch Anionen-Austausch-, hydrophobe
Interaktions-, Affinitäts-
und Gelfiltrationschromatographie, um eine ungefähre 1000fache Erhöhung der
Reinheit zu liefern.
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Das Enzym kann in in vitro-Biotransformationen
verwendet werden: Zum Beispiel für
die CoA-Ester-Synthese oder für
die Penicillinsynthese, wenn es mit Acyl-CoA:6-APA-Acyltransferase gemischt
wird. Die in vitro-Biotransformationen können mit ganzen Zellen, zellfreien
Extrakten, permeabilisierten Zellen oder dem isolierten Enzym aus
den Mikroorganismen oder jedem von diesen in immobilisierter Form
durchgeführt
werden.
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In den Fällen, in denen die Biotransformation
mit ganzen Zellen durchgeführt
wird, liegen die Mikroorganismen in Form einer wachsenden Kultur,
ruhenden Kultur, gewaschenen Mycels, immobilisierter Zellen oder
von Protoplasten vor.
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Wenn zellfreie Extrakte verwendet
werden, werden diese geeigneterweise mittels Scherung und/oder chemischer
oder enzymatischer Lyse oder anderer Verfahren des Aufbrechens,
bevorzugt Beschallung, und gegebenenfalls anschließender Entfernung
der Zelltrümmer,
wobei die Enzymaktivität
in Lösung
bleibt, hergestellt.
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Das Enzym wird geeigneterweise gemäß den nachstehenden
Beispielen unter Verwendung von im Handel erhältlicher Stämme von P. chrysogenum, einschließlich des
Wildtyps NRRL1951, hergestellt. Andere geeignete Stämme von
P. chrysogenum schließen
hoch Penicillin produzierende Stämme
ein, z.B. Stamm BW1901 (D.J. Smith et al. (1990), EMBO J. 9(3),
741-747).
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Das Enzym kann durch Züchtung des
Mikroorganismus auf herkömmliche
Weise, vor allem unter aeroben Bedingungen in einer geeigneten Flüssigkeit
oder halbfestem Medium hergestellt werden. Die Kulturbedingungen
können
eine Temperatur im Bereich von 5-50°C, bevorzugt 25-30°C, und einem
pH-Wert im Bereich von 3 bis 9, bevorzugt 6-8, stärker bevorzugt
7.2, sein.
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Das Enzym kann isoliert und in reiner
Form, teilweise gereinigter Form, als in einem unreinen Zustand erhalten,
als ein Filtrat aus einer aufgeschlossenen Zellpräparation,
als ein Rohzellhomogenat oder anderes verwendet werden. Am geeignetsten
ist das Enzym zum Beispiel zumindest gereinigt, um andere Enzyme
zu entfernen, die auch die Zerstörung
des Startmaterials oder des Enzyms katalysieren können.
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Am geeignetsten ist das Enzym immobilisiert,
zum Beispiel an ein unlösliches
Trägermaterial,
wie durch die Verfahren, die von Powell (1990) in Microbial Enzymes
and Biotechnology Hrsg. Fogarty&Kelly
S. 369-394 diskutiert werden. Das liefert den Vorteil erhöhter Ausbeute
und Durchsatz.
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Wenn die Biotransformation mit ganzen
Zellen durchgeführt
wird, umfaßt
ein geeignetes Inkubationsmedium das Medium: KH2PO4 2 g, KH2PO4 1.5 g, KCl 0.2 g, MgCl2·6H2O 0.2 g, Na2SO4·10H2O 0.22 g, Glucose 1.0 g in einem Liter deionisiertem
Wasser pH 6.5 oder einem Wassersystem mit pH-Einstellung.
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Wenn die Biotransformation mit zellfreien
Extrakten durchgeführt
wird, umfaßt
das Inkubationsmedium einen geeigneten Puffer. Zusätzlich zu
Substraten kann die Enzymreaktion ein oder mehrere andere Cofaktoren,
z.B. Metallionen oder Stabilisatoren, zum Beispiel Thiole, enthalten.
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Die Biotransformation kann geeigneterweise
in wässrigen
Medien durchgeführt
werden, wobei das Reaktionsgemisch geeigneterweise im Bereich von
pH 4-10 gehalten wird, geeigneter von 6 bis 10, bevorzugt um 9.0.
Der pH-Wert wird geeigneterweise durch Verwendung von Puffern oder
bevorzugt durch die Zugabe von Säure-
oder Basetitrant kontrolliert. Die Temperatur der Reaktion sollte
allgemein im Bereich von 5-50°C, bevorzugt
22-45°C,
stärker
bevorzugt von 30-37°C,
liegen. In einer anderen Ausführungsform
kann die Reaktion in organischen Lösungsmitteln oder in Gegenwart
organischer Lösungsmittel,
z.B. Aceton, Methylisobutylketon (MIBK), durchgeführt werden.
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Die Reaktionszeit hängt von
solchen Faktoren wie Konzentrationen von Reaktanten und Cofaktoren, Temperatur,
pH-Wert ab. Nachdem die Reaktion vollständig ist, kann das Produkt
mittels herkömmlicher
Verfahren isoliert werden. Die anfängliche Reinigung schließt praktischerweise
einen Chromatographieschritt ein.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die Erfindung.
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Beispiel 1 - P. chrysogenum-Fermentation.
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Sporen von Penicillium chrysogenum
(SmithKline Beecham Stamm BW1901) wurden in 15 ml PVS-Medien (35
g/l Maisquellwasser, 15 g/l Glucose, 5 g/l CaCO3,
8 ml/l Rapssamenöl,
pH-Wert auf 5.9 mit NaOH) in 100 ml Schüttelkolben angeimpft. Die Kultur
wurde für
48 h bei 26°C
auf dem Rundschüttler
(230 rpm) wachsen gelassen, bevor 1 ml der ganzen Nährlösung genommen
wurden und in 10 ml CS-Medium (35 g/l Maisquellwasser, 85 g/l Lactose,
10 g/l CaCO3, 10 g/l NaH2PO4, 8 g/l (NH4)2SO4, 4 g/l MgSO4·7H2O, 4 g/l Na2SO4, 6 ml/l Rapssamenöl, 6 g/l Phenoxyessigsäure, pH-Wert
auf 6.0 mit NaOH) in 100 ml Schüttelkolben überführt wurden.
Diese Kultur wurde dann für
55 h bei 26°C
auf dem Rundschüttler
(230 rpm) vor der Ernte des Mycels wachsen gelassen.
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Beispiel 2 - Herstellung
von Proteinextrakten aus P. chrysogenum zum Test, zur Reinigung
und zum Western Blotten von PAA-CoA-Ligase.
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Mycel eines 55 h C5-Schüttelgefäß, kultiviert
wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde durch Filtrieren durch Glas-Mikrofaser-Filter
(Whatman GF/A) geerntet. Die Mycelmasse wurde mit 300 ml 0.9% (Gew./Vol.) Natriumchlorid
(4°C) gewaschen
und dann aus dem Filter gekratzt und in 10 ml Ligasetestpuffer (30
mM Tris-HCl pH 9.0, 1 mM Dithiothreitol, 100 μg/ml PefablocTM in
50% Glycerol) gegeben. Das Mycel wurde dann auf Eis beschallt (3 × 15 s Schall
mit dem Ultrasonics Modell W-385 Ultraschallgerät, Schaltknopf 5, Zyklusrate 5
s, 50% Duty Cycle), und die Myceltrümmer wurden durch Zentrifugation
(18000 × g,
4°C, 30
min) pelletiert. Der Überstand
wurde bei –70°C zur Lagerung
eingefroren oder sofort für
PAA-CoA-Ligase-Test, Reinigung oder Western Blotting verwendet (Beispiel
7).
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Beispiel 3 - in vitro-Test
für PAA-CoA-Ligase.
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Um die Anwesenheit von PAA-CoA-Ligase-Aktivität in Extrakten
oder Säulenfraktionen
zu zeigen, wurden 20 μl
mit 0.1 M Phenylessigsäure
in 50 mM Tris-HCl pH 7.5 (20 μl),
0.1 M NatriumATP (10 μl),
0.2 M Magnesiumchlorid (10 μl),
0.02 M Natrium-Coenzym A (10 μl)
und 0.015 M Dithiothreitol (10 μl)
in Plastik-Eppendorf-Röhrchen
gemischt. Die Röhrchen
wurden mit Vortex gemischt (5 s) und dann in ein Wasserbad bei 30°C für 15 min
gestellt. Methanol (100 μl)
wurde dann zu den Gemischen zugegeben, und die Röhrchen wurden zentrifugiert
(14 K, 1 min), um die Proteine zu präzipitieren. Die Überstandsfraktionen
wurden auf die Anwesenheit von PAA-CoA durch HPLC (Beispiel 4) analysiert.
In jedem Satz von Tests wurde ein Proteinextrakt, hergestellt durch
P. chrysogenum-Schüttelkultürferrnentation
(Beispiel 1), als eine positive Kontrolle mit dem PAA-CoA-Standard
getestet.
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Beispiel 4 - HPLC-Analyse
von Testüberstanden.
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Überstandproben
aus PAA-CoA-Ligasetests (Beispiel 3) wurden auf die Anwesenheit
von PAA-CoA mit Waters LCM1-HPLC-System getestet. Die Proben (100 μl) wurden
auf eine Radial Pak C18-Kompressionsäule bei Raumtemperatur mit
einer Flußrate
von 2.5 ml/min unter Verwendung einer mobilen Phase von 0.2 M Natriumphosphat
pH 5.4 (Puffer A) isokratisch von 0-4 min injiziert. Anschließend folgte
ein linearer Gradient auf 100% Puffer B, enthaltend 0.16 M Natriumphosphat
pH 5.4 in 40% Acetonitril (4-10 min). Puffer B wurde bei 100% für weitere
2 min gehalten, und dann wurde das System reäquilibriert, fertig für die nächste Injektion
unter Verwendung eines linearen Gradienten zurück zu 100% A (12-13 min). Spitzen
wurden bei 260 nm nachgewiesen, und PAA-CoA hatte eine Zurückhaltezeit
von 12 Min. Positive Proben waren solche, die co-eluierende Spitzen
mit dem PAA-CoA-Standard
hatten und dieselben UV-Absorptionsspektren wie der Standard zeigten,
bestimmt durch ein Photodiodereihenspektrometer.
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Beispiel 5 - Reinigung von
PAA-CoA-Ligase.
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Vorsicht war erforderlich, da die
Enzymaktivität
als extrem labil festgestellt wurde. Versuche der Präzipitation
des Enzyms mit Ammoniumsulfat waren nicht erfolgreich, da keine
Aktivität
im erhaltenen Material gefunden werden konnte. Das in sich unterscheidet
das vorliegende Enzym von dem in WO 96/10085 (Gilt-Brocades) beschriebenen.
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Wenn nicht anders angemerkt wurde
das folgende Verfahren bei 4°C
unter Verwendung von Puffer C, enthaltend 30 mM Tris-HCl, 4 mM DTT,
4 mM EDTA, 5 mM MgCl2 und 20% Glycerol (Vol./Vol.)
bei pH-Wert 9.0 durchgeführt.
Trennungen wurden mit einem PharmaCla Hi-LoadTM-System
erreicht.
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Zellfreier Extrakt (500 ml), hergestellt
wie in Beispiel 1 gegeben, wurde langsam bei 4°C aufgetaut.
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Der Extrakt wurde dann auf pH-Wert
9.0 mit 5 M NaOH unter Rühren
auf Eis eingestellt. Zu diesem Rührextrakt
wurden 275 g Q-Sepharose Fast Flow (PharmaCla) Ionenaustauschmedien
zugegeben, die zuvor mit 31 Wasser, gefolgt von 11 Puffer C gewaschen
worden waren.
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Dieses Gemisch wurde für 1.5 h
auf Eis gerührt.
Der Schlamm wurde dann durch weitere 50 g gewaschenen Q-Sepharose-Harzes
auf einem Sinterglas unter reduziertem Druck filtriert. Das Harz
wurde dann mit weiteren 100 ml Puffer C gewaschen und dann trockentaufen
gelassen, was 600 ml klaren Extrakt, enthaltend PAA-CoA-Ligase,
ergibt. Ammoniumsulfat (92.4 g, d.h. Subpräzipitationsmengen) wurden dann
zugegeben, und die Lösung
wurde auf Eis für
1 h, gefolgt von Filtration (0.45 μm Filter, Millipore, Typ HA)
gerührt.
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Der PAA-CoA-Ligase-Extrakt (700 ml)
wurde dann bei 1 ml/min auf eine Phenylsepharose 6 Fast Flow geladen,
niedrige Substitutionssäule
(PharmaCla, 12 cm × 2.6
cm Durchmesser), zuvor konditioniert mit 11 Puffer D (wie für Puffer
C mit 140 g/l Ammoniumsulfat). Die geladene Säule wurde dann mit 230 ml Puffer
D bei 0.8 ml/min gewaschen und dann mit einem linearen Gradienten
von 100% Puffer D auf 100% Puffer C über 238 ml bei 0.8 ml/min eluiert.
5.5 ml Fraktionen wurden gesammelt und auf PAA-CoA-Ligase-Aktivität wie in Beispiel
3 gegeben getestet. Aktive Fraktionen, 41 bis 49, wurden vereinigt,
was 50 ml ergibt, die bei 0.5 ml/min auf eine 5 ml HiTrapTM Blue Affinitätssäule (Pharinacia) geladen wurden,
die zuvor mit 50 ml Puffer C gewaschen wurde. Die geladene Säule wurde
mit 15 ml Puffer C gewaschen und dann mit einem linearen Gradienten
von 100% Puffer C bis 100% Puffer E über 25 ml bei 0.5 ml/min eluiert.
Puffer E wurde wie Puffer C Phenylessigsäure zugegeben, um eine Endkonzentration
von 0.5 M zu ergeben, die wieder auf pH-Wert 9.0 mit festem NaOH
eingestellt wurde. Die Elution von der Affinitätssäule unter Verwendung des natürlichen
Substrats wurde verwendet, um die Reinigungsselektivität zu erhöhen und
um zu ermöglichen,
dass die Enzymaktivität
in den resultierenden Fraktionen gemessen werden kann. NaCl-Elution
erwies sich als unerfolgreich, da dieses Salz die Enzymaktivität hemmte.
Im Gegensatz dazu scheint das in WO 96/10085 beschriebene Enzym stabil
zu sein, wenn es in KCl eluiert wird.
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Aktive Fraktionen 21, 22 und 23 wurden
vereinigt, um 6 ml zu ergeben, die dann bei 0.25 ml/min auf einer
Sephacryl S-200 Hochleistungs-Größenausschluß-Säule (PharmaCla,
64 cm × 2.6
cm Durchmesser), getrennt wurden, die zuvor in Puffer F äquilibriert
wurde (wie für
Puffer C mit Einstellung auf pH-Wert 7.5 mit 5 M HCl). Aktive Fraktionen
54 bis 65 wurden vereinigt, um 11 ml zu ergeben, die auf 60 μl durch zentrifugale Ultrafiltration
(Centricon 10,000 MW Ausschluß,
Amicon Inc.) konzentriert wurden. Analyse der Fraktionen der Größen-Ausschluß-Säule durch
SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (Beispiel 6) zeigten ein Protein
von 63 kD, dessen Intensität
mit der PAA-CoA-Ligase-Aktivität
korrelierte. Western Blotting (Beispiel 6) wurde verwendet, um die
Reinigung zu vervollständigen
und N-terminales Aminosäuresequenzieren
der PAA-CoA-Ligase zu ermöglichen.
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Beispiel 6 - Western Blotting
des PAA-CoA-Ligase-Proteins.
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Um Material zur N-terminalen Aminosäuresequenzierung
zu liefern, wurde das gereinigte Protein (60 μl, Beispiel 5) mit einem äquivalenten
Volumen SDS-PAGE-Probenpuffer, enthaltend 0.5 M Tris-HCl pH 6.8
(10 ml), Natriumdodecylsulfat (2 g, Ultrapure), 2-Mercaptoethanol (1
ml), Glycerol (10 ml), destilliertes deionisiertes Wasser (7 ml)
und 0.1% Bromchlorphenolblau (2 ml) gemischt. Dieses Gemisch wurde
für 10
min gekocht und auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Aliquots (5,
15 und 20 μl)
wurden auf ein 10% Polyacrylamidgel (4% Sammelgel) geladen, gegossen
in einer Bio-Rad Mini Protean II Elektrophoresekammer, hergestellt
nach dem Herstellerprotokoll. Die Elektrophorese wurde in Elektrodenpuffer
durchgeführt,
enthaltend 0.025 M Tris, 0.192 M Glycin und 0.1% Gew./Vol. Natriumdodecylsulfat
(Utrapure) bei 200 V für
45 min, wonach das Polyacrylamidgel in Elektroblotting-Puffer (10
mM 3-[Cyclohexylamino]-1-propansulfonsäure, pH
11 in 10% Methanol) für
5 min gegeben wurde. Die Proteine im Polyacrylamidgel wurden auf
eine Applied Biosystems ProBlottTM Immobilisierungsmembran
mit einer Bio-Rad Mini Trans-Blot Elektrophoresetransferkammer nach
dem Applied Biosystems-Protokoll transferiert. Nach Vollendung des
Blotting wurde die Membran mit Coomassie Blue R-250 mit der Färbemethode
im Applied Biosystems-Protokoll gefärbt. Die Proteinbande bei 63
kDa wurde aus der Membran ausgeschnitten, und dieses Material wurde
zur N-terminalen Aminosäuresequenzierung
(Beispiel 7) verwendet.
-
Beispiel 7 - N-terminale
Aminosäuresequenzierung.
-
N-terminale Aminosäuresequenzierung
wurde von dem geblotteten Protein (Beispiel 6) mit einem Applied
Biosystems (ABI)477A gepulsten Flüssigsequenzierer erhalten.
Die Sequenz wurde mittels Standard-Edman-Chemie erhalten, wobei
freigesetzte PTH-markierte Aminosäuren mit ABI 120 Å Engbohrungschromatographie
identifiziert wurden. Die Analyse des gereinigten PAA-CoA-Ligase-Proteins
resultierte in der folgenden Sequenzbestimmung:
V-F-L-P-P-K-E-S-G-Q-L-D-P
-
Beispiel 8 - Synthese des
N-terminalen Peptids der PAA-CoA-Ligase.
-
Die vom 63 kDa PAA-CoA-Ligase-Protein
(Beispiel 7) bestimmte N-terminale Aminosäuresequenz wurde verwendet,
um ein Peptid zu synthetisieren. Das wurde von Peptide and Protein
Research Consultants (Washington Singer Laboratories, University
of Exeter, Perry Road, Exeter, Devon EX4 4OG, UK) als 50 mg freie
Peptide synthetisiert. 12 mg wurden an Maleimid-aktiviertes BSA
(Rinderserumalbumin) unter Verwendung von SMCC (Succinimidyl 4-(N-maleimidmethyl)cyclohexan-1-carboxylat)
gebunden, und 2.5 mg wurden an Maleimid-aktiviertes OVA (Ovalbumin)
unter Verwendung von MBS (m-Maleimidbenzoyl-N-hydroxysuccinimidester)
gebunden.
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Beispiel 9 - Herstellung
polyclonaler Antikörper
gegen vom N-Terminus des 63 kDa PAA-CoA-Ligase-Proteins abgeleitetes
Peptid.
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An BSA gebundenes Peptid (Beispiel
8) wurde zur Herstellung von polyclonalen Kaninchen-Antikörpern, spezifisch
für das
63 kDa-PAA-CoA-Ligase-Protein, verwendet. Das Peptid-BSA-Konjugat (375 μg/ml) wurde
filtersterilisiert (0.2 μm
Filter), und 1 ml der sterilen Lösung
wurde gut mit 2 ml nicht-ulcerativem Komplettem Freundschem Adjuvans
(Brian Morris International, Guildford U.K.) durchmischt. Eine Menge
von 0.8 ml dieses Gemisches (100 μg
des Peptid-BSA-Konjugats) wurden subkutan weißen Neuseelandkaninchen (etwa
10 Wochen alt) an vier verschiedenen Injektionsstellen verabreicht.
Weitere Immunisierungen wurden 28 und 58 Tage nach der anfänglichen
Immunisierung wie vorstehend beschrieben verabreicht, mit der Ausnahme,
dass nicht-ulceratives Inkomplettes Freundsches Adjuvans verwendet
wurde. Testblutungsproben wurden von der Vene am Ohrrand 42 und
72 Tage nach der anfänglichen
Immunisierung genommen, um den Antikörpertiter und die Spezifität mittels
Enzym-gebundenem Iminunosorbent-Test (Beispiel 10) zu bestimmen.
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Beispiel 10 – Enzym-gebundener
Immunosorbent-Test (ELISA) zur Bestimmung des Antikörpertiters
und der Spezifität
der 63 kDa-PAA-CoA-Ligase.
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Bestimmung des Antikörpertiters
-
Eine Mikrotiterplatte mit flachem
Boden und 96 Vertiefungen (Nunc MaxiSorpTM)
wurde mit PAA-CoA-Ligase-Peptid-OVA-Konjugat (200 μl/Vertiefung,
0-10 μg/ml)
in Phosphatgepufferter Salzlösung
pH 7.2 (8 g/l Natriumchlorid, 0.2 g/l Kaliumchlorid, 1.44 g/l Natriumdihydrogenortliophosphat,
0.24 g/l Kaliumdihydrogenortliophosphat, pH 7.2) beschichtet. Die
beschichtete Mikrotiterplatte wurde bei 4°C für etwa 18 h inkubiert, wonach
die Platte viermal mit Waschpuffer (10 mM Tris, 0.15 M Natriumchlorid,
0.02% Natriumazid, 0.05% Tween 20 pH 7.2) unter Verwendung eines
Dynatech MRW Plattenwaschgeräts
gewaschen wurde. Dieses Waschverfahren wurde über den Rest des Verfahrens
verwendet, außer
wenn anders angegeben. Blockingpuffer (1.56 g/l Natriumdihydrogenorthophosphat,
8.8 g/l Natriumchlorid, 0.2 g/l Ficoll 400, 0.2 g/l Polyvinylpyrrolidon,
0.5% Rindergammaglobuline von Sigma, pH 7.4, 200 μl/Vertiefung)
wurde zu der Platte zugegeben und bei 37°C in einem Dynatech Varishaker
Inkubator für
1 h inkubiert. Alle folgenden Inkubationen bei 37°C wurden
mit diesem Verfahren durchgeführt.
Die Platte wurde viermal gewaschen, und dann wurde polyclonaler
Kaninchen-Antikörper
(100 μl/Vertiefung,
0-1 : 500000 Verdünnung),
verdünnt
in Testpuffer (50 mM Tris, 150 mM Natriumchlorid, 1 mM Magnesiumchlorid,
0.5% BSA, 0.25% Rindergammaglobuline, 0.02% Natriumazid, pH 7.4},
zu der Platte. zugegeben und bei 37°C inkubiert. Nach Waschen der
Platte wurde ein Anti-Kaninchen-IgG-biotinylierter
Antikörper
von Amersham (100 μl/Vertiefung,
1 : 5000 Verdünnung
in Testpuffer) zu der Platte zugegeben und bei 37°C inkubiert.
Die Platte wurde gewaschen, und ein Streptavidin-Alkalische Phosphatase-Konjugat
von Amersham (100 μl/Vertiefung,
1 : 2000 Verdünnung
in Testpuffer) wurde zu der Platte zugegeben und bei 37°C inkubiert.
Nach Waschen der Platte wurde p-Nitrophenylphosphat (Sigma, 1 mg/ml),
gelöst
in 0.1 M Glycinpuffer (7.51 g/l Glycin, 203 mg/l Magnesiumchlorid,
136 mg/l Zinkchlorid, pH 10.4) zu der Platte zugegeben (100 μl/Vertiefung)
und bei 37°C
für 30
min inkubiert. Natriumhydroxid (2 M, 50 μl/Vertiefung) wurde zu der Platte
zugegeben, und die Absorption jeder Vertiefung wurde bei 405 nm
mit einem Anthos Labtec Plattenleser gemessen. Antikörperfiter
zwischen 1 : 500000 und 1 : 1000000 wurden erhalten.
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Bestimmung der Antikörperspezifität
-
Um zu zeigen, dass die polyclonalen
Kaninchen-Antikörper
mit dem nicht-konjugierten PAA-CoA-Ligase-Peptid
reagieren würden,
wurde ein ELISA wie vorstehend beschrieben mit einer Modifikation
im Inkubationsstadium, das die polyclonalen Kaninchen-Antikörper verwendete,
durchgeführt.
Die Antikörper
wurden 1 : 100000-1 : 400000 in Testpuffer verdünnt, und 50 μl verdünnter Antikörper wurde
zu den Vertiefungen zugegeben, enthaltend 50 μl nicht-konjugiertes Peptid
(0-20 μg/ml),
hergestellt in Testpuffer, enthaltend 2-Mercaptoethanol (0.01% Vol./Vol.). 50%
Hemmung der Antikörperreaktivität mit dem
OVA-Peptidkonjugat
wurden mit einer Konzentration des nicht-konjugierten Peptids von
etwa 2 μg/ml
erreicht.
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Beispiel 11 - Bestimmung
der Antikörperspezifität auf Western
Blots gegen PAA-CoA-Ligase
in Extrakten von Penicillium chrysogenum, E. coli und auf gereinigten
Proteinproben.
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Aus Penicillium chrysogenum Schüttelkulturen
(BW1901 und BW1900A - ein Stamm aus einem zufälligen Mutationsprogramm) und
aus E. coli JM109 hergestellte Extrakte und Proben gereinigten PAA-CoA-Ligase-Proteins
wurden wie in Beispiel 6 beschrieben Western geblottet, mit der
Ausnahme, dass die Membran nicht mit Coomassie-Blau gefärbt wurde.
Geblottete Membranen wurden in Blockingpuffer (1.56 g/l Natriumdihydrogenorthophosphat,
8.8 g/l Natriumchlorid, 0.2 g/l Ficoll 400, 0.2 g/l Polyvinylpyrrolidon,
0.5% Rindergammaglobuline, pH 7.4) gegeben und für etwa 18 h bei 4°C inkubiert.
Die Membran wurde dann viermal mit Waschpuffer (10 mM Tris, 0.15
M Natriumchlorid, 0.05% Tween 20, pH 7.2) vor der Inkubation (Raumtemperatur,
60 min) mit den polyclonalen Kaninchen-Antikörpern, hergestellt wie in Beispiel
9 gegeben und zuvor 1 : 100 in Testpuffer (50 mM Tris, 150 mM Natriumchlorid,
1 mM Magnesiumchlorid, 0.5% BSA, 0.25% Rindergammaglobuline, pH
7.4) verdünnt,
gewaschen. Nach weiteren viermal Waschen in Waschpuffer wurde die Membran
mit einem Esel-anti-Kaninchen-IgG-Meerrettichperoxidase-Konjugat (Bio-Rad,
1 : 2000 in Testpuffer, 60 min, Raumtemperatur) inkubiert, gefolgt
von weiteren viermal Waschen in Waschpuffer. Die Membran wurde dann
mit einem Peroxidase-Substrat (Bio-Rad Meerrettichperoxidase-Konjugat-Substrat-Kit)
für 10
min bei Raumtemperatur inkubiert, bevor die Reaktion durch Waschen
des Blots durch fünfmaliges
Wechseln von destilliertem deionisiertem Wasser gestoppt wurde.
Positive PAA-CoA-Ligase-Proteinproben
waren solche mit einer Bande bei etwa 63 kDa, die mit der gereinigten
PAA-CoA-Ligase-Bande comigrierten. Keine positive Bande bei 63 kDa
wurde in dem E. coli JM109-Proteinextrakt nachgewiesen.
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Beispiel 12 - Herstellung
einer Penicillium chrysogenum-cDNA-Bank.
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Eine cDNA-Bank von Penicillium chrysogenum
(SmithKline Beecham Stamm BW1901) wurde nach dem Anleitungsheft
von Stratagene ZAP ExpressTM cDNA-Synthesekit
hergestellt. RNA wurde aus dem Stamm BW1901 wie folgt isoliert.
Stamm BW1901, gewachsen für
40 h, wie in Beispiel 1 gegeben, bevor das Mycel durch Filtration über zwei
Whatman GF/A 9.0 cm Glasmikrofaser-Filter geerntet wurde. Das Mycel
wurde dann in flüssigem
Stickstoff unter Verwendung eines DEPC-behandelten Mörsers und
Pistills gemahlen. Das gefrorene, gepulverte Mycel wurde in ein
50 ml Zentrifugationsröhrchen,
enthaltend 10 ml Lösung
G (4 M Guanidiniumthiocyanat, 50 mM Tris.HCl pH 7.5, 25 mM EDTA), überführt. Das
Pulver wurde in Lösung
G resuspendiert und auf Eis für
15 min gelassen. Die Myceltrümmer
wurden bei 17500 × g
bei 4°C
für 20
min pelletiert. Der Überstand
wurde in einem anderen 50 ml Zentrifugationsröhrchen gesammelt, und die RNA
wurde wie in Chomczynski und Sacchi (1987) Analytical Biochemistry
162, 156-159, extrahiert. Von der gesamten RNA wurde PolyA+RNA mit dem CP Laboratories Mini-Oligo(dT)
Cellulose- Zentrifugationssäulen-Kit
nach den Anleitungen des Herstellers isoliert. Die PolyA+RNA wurde durch Gelelektrophorese wie in
Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning, A Laboratory Manual (zweite
Ausgabe) analysiert. Aliquots (5 μg)
von PolyA+RNA wurden genommen und verwendet,
um doppelsträngige
cDNA, flankiert von EcoRI-Restriktionsschnittstellen am
5'-Ende und einer XhoI-Restriktionsschnittstelle am 3'-Ende der
cDNA, nach dem Stratagene ZAP ExpressTM cDNA-Synthese-Protokoll
zu synthetisieren. Die so synthetisierte cDNA wurde dann durch Passage über Stratagene
Sephacryl S-400 Zentrifugationssäulen,
die mit dem cDNA-Synthesekit geliefert werden, nach den Anleitungen
des Herstellers nach der Größe fraktioniert.
Die nach der Größe fraktionierte
cDNA wurde in die XhoI- und EcoRI-Arme von λZAP Express wie im Stratagene
Anleitungsheft ligiert. Die ligierte λDNA wurde dann mit dem Stratagene
Gigapack II Gold Verpackungskit nach dem Anleitungsprotokoll verpackt.
Der resultierende cDNA-Phage wurde dann durch Ausplattieren und
Inkubieren für
8 Stunden amplifiziert. Über
250,000 unabhängige
Clone wurden erhalten, und der Phage wurde in 20 ml SM-Medium (0.1
M NaCl, 0.01 M MgSO4, 0.05 M Tris-HCl pH
7.5, 0.01% Gelatine) pro Nunc-Platte eluiert, aliquotiert und wie
in Sambrook et al. (1989) siehe dort gelagert.
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Beispiel 13 - Immunoscreening
der cDNA-Bank
-
Die λZAP Express cDNA-Bank aus Beispiel
12 wurde mit wie in Beispiel 9 beschrieben hergestellten Antikörpern auf
Clone durchsucht, die das 63 kDa-PAA-CoA-Ligase-Protein exprimierten.
Die cDNA-Bank wurde wie in Sambrook et al. (1989), siehe dort, abgesucht.
Die λZAP
Express-Bank wurde in geeigneten Verdünnungen in E. coli Stamm XL1
Blue MRF' infiziert. Die infizierten Bakterien wurden für 4 h auf
Luria Agarose, enthaltend 10 mM MgSO4, 0.2%
Maltose und 5 mM IPTG (um die Expression des cDNA-Inserts zu induzieren) bei
37°C wachsen
gelassen, bevor sie mit Nitrocellulose (Hybond-C super, Amersham) überschichtet
und über Nacht
bei 37°C
inkubiert wurden. Die Filter wurden dann mit primären Kaninchen-Antikörpern (Beispiel
9) in 1/1000 Verdünnungen
immundurchsucht, wobei der sekundäre Antikörper, Ziege-anti-Kaninchen-IgG-Alkalische
Phosphatase-Konjugat-Antikörper (Sigma
Produkt A-8025) in 1/2000 Verdünnungen
verwendet wurde. Die Lokalisierung positiver Clone wurde mit BCIP/NBT-Tabletten
(5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat/nitroblautetrazolium),
erhalten von Sigma (Produkt B-5655) und nach den Anleitungen des
Herstellers verwendet, durchgeführt.
Vierundzwanzig positive Clone wurden identifiziert und ausgestochen,
resuspendiert in SM-Puffer (5.8 g/l NaCl, 2 g/l MgSO4·7H2O, 50 mM Tris-HCl pH 7.5, 0.01% Gelatine)
und bei einer niedrigeren Dichte von Plaques wieder durchsucht,
bis ein positives Signal in einem einzelnen Plaque identifiziert
werden konnte.
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Beispiel 14 - Subclonierung
positiver Clone.
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Die positiven λZAP Express cDNA-Clone, die
im Immunscreen identifiziert wurden (Beispiel 13), wurden dann als
Plasmid pBKCMV-Derivate mit ExAssist-Helferphage und nach dem Auschneideprotokoll
von Stratagene ausgeschnitten. Die Plasmidclone wurden dann wachsen
gelassen (Kanamycin-Selektion) und Minipreps nach Sambrook et al.
(1989), siehe dort, durchgeführt.
Die erhaltenen Plasmide wurden dann durch XbaI/Sst1-Doppelverdaus
analysiert, um die cDNA-Insertgröße der Clone
zu charakterisieren. Die cDNA-Insertgröße lag zwischen 700 bp und
2.8 kb, wobei die größte Gruppe
(12 Clone) eine Insertgröße von 2.0
kb besaß.
Die Plasmide wurden auch mit Sau3A (4 Basenpaarspalter) gespalten,
um die Gruppierung von Cloven auf der Grundlage ähnlicher Restriktionsmuster
zu bestätigen.
Auf diese Weise wurden die Clone in 6 Gruppen auf der Grundlage
gemeinsamer Restriktionsverdaumuster geteilt.
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Repräsentative Clone jeder Gruppe
wurden dann auf die Herstellung des 63 kDa PAA-CoA-Ligase-Proteins durch
Western-Analyse und auch auf Enzymaktivität getestet.
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Beispiel 15 - Identifizierung
positiver cDNA-Clone mit Western Blotting.
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Proteinextrakte repräsentativer,
ausgeschnittener, im Immunscreen positiver Clone wurden hergestellt durch
Verwenden einer Übernachtkultur
von E. coli-Clonen, gewachsen in Luria-Nährlösung mit
Kanamycin (50 μg/ml),
IPTG (5 mM) bei 25°C
und Zugabe eines gleichen Volumens SDS-PAGE-Probenpuffers, gefolgt von
Kochen und Elektrophorese wie in Beispiel 6. Die Proteine wurden
dann Western geblottet, um die Anwesenheit des 63 kDa PAA-CoA-Ligase-Proteins
(Beispiel 11) zu bestimmen. Immunfärbung der Membran wurde wie
in Beispiel 11 beschrieben durchgeführt, mit der Änderung,
dass ein Anti-Kaninchen-IgG-Alkalische
Phosphatase-Konjugat verwendet wurde (1 : 2000 Verdünnung in
Testpuffer) und das Phosphatasesubstrat BCIP/NBT in Tablettenform
(Sigma) geliefert und nach den Anleitungen des Herstellers verwendet
wurde. Eine Gruppe von Cloven (cDNA-Insertgröße von 2.0 kb) wurde als ein
63 kDa Protein enthaltend identiziert (comigriert mit. BW1901-Kontrolle).
-
Beispiel 16 - Test von E.
coli-Clonen auf Ligase-Aktivität.
-
Nährlösung, enthaltend
E. coli-Zellen (gewachsen wie in Beispiel 15), wurde in einer gekühlten Denley-Zentrifuge
bei 4000 × g,
4°C für 7 min
zentrifugiert, um die Zellen zu pelletieren. Der Überstand
wurde verworfen, und die Zellen in Ligase-Testpuffer (Beispiel 2)
in dem halben des 0riginalvolumens der Nährlösung resuspendiert. Die Zellen
wurden dann vor der Beschallung, um die Zellen aufzubrechen, auf
Eis gekühlt.
Bedingungen zur Beschallung waren Output 5, 50% Duty Cycle auf einem
Apollo Electronics-Ultraschallgerät für 30 s Beschallungen über 7 min
auf Eis. Extrakte wurden entweder sofort verwendet oder bei –80°C bis zur
Verwendung gelagert. PAA-CoA-Ligase-Aktivität wurde mit dem in Beispiel
3 beschriebenen Testverfahren nachgewiesen, mit der Ausnahme, dass
40 μl Extrakt
verwendet wurden und das Reaktionsgemisch für 60 min bei 30°C inkubiert
wurde. Die Anwesenheit von PAA-CoA in den Testüberständen wurde mittels HPLC wie
in Beispiel 4 beschrieben zusätzlich
mit einem Waters 996 Photodiodenreihen-Detektor für Spektralanalyse
nachgewiesen. PAA-CoA-Ligase-Aktivität wurde in Clon 6.6 (repräsentativ
für die
Gruppe mit einer cDNA-Insertgröße von 2.0
kb) nachgewiesen, und die produzierte PAA-CoA wurde durch Diodenreihenanalyse
gegen PAA-CoA-Standard bestätigt.
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Beispiel 17 - Sequenz der
5'DNA von PAA-CoA-Ligase-Clonen.
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Von Clon 6.6 (=pPEN09) wurde eine
Maxiprep gemacht, und die DNA wurde durch CsCl-Gradienten wie in Sambrook et al. (1989),
siehe dort, gereinigt. Eine Restriktionskarte von pPEN09 wurde mittels
Einzel- und Doppelspaltung (2)
hergestellt. Dieser Clon wurde dann mit dem Primer (5'-ACAGGAAACAGCTATGACCTTG
- 3') , erhalten von Cruachem und unter Verwendung des PharmaCla
T7 Sequenzierungskits nach den Anleitungen des Herstellers sequenziert.
Die nachstehend gezeigte Sequenz des 5'-Endes des cDNA-Inserts bestätigte, dass
die translatierte Aminosäuresequenz
am N-Terminus der cDNA mit der zuvor erhaltenen (Beispiel 6) Peptidsequenz übereinstimmte,
mit der Ausnahme des Start-Methionins
(nicht in der Peptidsequenz vorhanden).
-
-
Der Rest von pPEN09 wurde mittels
Standard-Didesoxynucleotid-Abbruchreaktionen, enthaltend 7-Deaza-dGTP,
sequenziert. [35S]ATP wurde als eine Markierung
verwendet. Die Sequenzreaktionen wurden auf 6% Polyacrylamidkeilgelen,
enthaltend 8 M Harnstoff [Sauger et al. (1977) PNAS 74 5463-5467;
Chen und Seeburg (1985) DNA 4 165-170], analysiert. Ineinanderpassende
Deletionen wurden von sowohl den T7- als auch den T3-Enden mit ExoIII-
und S1-Nuclease [Henikoff (1984) Gene 24 351-359] erzeugt. Die Deletionsclone
wurden nach der Größe für die DNA-Sequenzierung
durch Elektrophorese auf Agarosegelen nach der Größe ausgewählt. Die
ausgewählten
Clone wurden wie pPEN09 sequenziert. Interne Sequenzierungprimer wurden
wie benötigt
synthetisiert. Die vollständige
Sequenz des cDNA-Inserts ist in 3 gezeigt.
Die translatierte Proteinsequenz ist in 1 gezeigt.
-
Vergleich der abgeleiteten Aminosäuresequenz
des PAA-CoA-Ligase-Proteins mit der National Biomedical Research
Foundation Proteinsequenzdatenbank (NBRF-PIR) und SWISS-PROT Proteinsequenzdatenbank
(SWISS-PROT) auf DNASTAR-Software ergab die beste Übereinstimmung
mit 4-Coumarat-CoA-Ligase der Kartoffel. Mit Hilfe des DNASTAR-Megaliga-Programms
(Clustal-Verfahren) wurden das PAA-CoA-Ligase-Protein und die 4-Coumarat-CoA-Ligase
der Kartoffel miteinander ausgerichtet. Die Analyse der Sequenzunterschiede
ergab eine 25% Ähnlichkeit
der Aminosäuren
zwischen den zwei Proteinen. Ein ähnlicher Vergleich mit Acetyl-CoA-Synthetasen
aus Pilzen (Penicillium, Aspergillus, Neurospora und Hefe) zeigte
nur 15% Ähnlichkeit.
-
Die letzten drei Aminosäuren des
PAA-CoA-Ligase-Proteins sind Serin-Lysin-Isoleucin. Diese Aminosäuresequenz
stimmt mit dem Consensus für
das C-terminale Mikrokörper-Richtungssignal (CMTS) überein, und
dieselben Aminosäuren
wurden als wichtig zur Anheftung des Hanseaula polymoipha-Katalaseproteins
an die Mikrokörperchen
betrachtet (Didion&Roggenkamp
(1992) FEBS Lett. 303(2-3), 113-116). Das SKI C-terminale Tripeptid
kann auch Proteine zum Mikrokörperchen
in Neurospora crassa richten (de Zoysa&Connerton (1994) Curr. Genet. 26,
430-437). Der letzte Schritt der Penicillinbiosynthese, durchgeführt vom
ACTF-Protein (unter Verwendung von PAA-CoA - das Produkt von PAA-CoA-Ligase),
ist in Mikrokörperchen
in P. chrysogenum lokalisiert worden (Muller et al. (1991) EMBO
J. 10(2), 489-495). Das ACTF-Protein besitzt auch ein CMTS, das
zur Anheftung an Mikrokörperchen
erforderlich ist (
EP
0488 180 A2 ). Dass das PAA-CoA-Ligase-Protein ein CMTS
besitzt, stimmt mit seiner Rolle in der Penicillin-Biosynthese überein.
-
Beispiel 18 - Hybridisierung
genomischer DNA mit PAA-CoA-Ligase-cDNA-Sonde.
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Genomische DNA einer Reihe von Stämmen, einschließlich Penicillium
chrysogenum Wildtyp NRRL1951, BW1900A, BW1901, wurde wie folgt isoliert.
Die Stämme
wurden wie in Beispiel 1 wachsen gelassen und nach 40 h durch Filtration
durch Whatman GF/A Glasmikrofaser-Filter geerntet. Das Mycel wurde in
0.9 M NaCl vor dem Einfrieren in flüssigem Stickstoff gespült. Das
Mycel wurde zu feinem Pulver in flüssigem Stickstoff gemahlen,
und das Pulver wurde in Lösung
G (Beispiel 12) resuspendiert, wobei es für 15 min auf Eis gelassen wurde.
Die Mycelbruchstücke
wurden bei 17500 × g
bei 4°C
für 20
min pelletiert. Der Überstand wurde
in einem anderen 50 ml Zentrifugationsröhrchen gesammelt, und die DNA
wurde mit Phenol/Chloroform pH 8.0 extrahiert, mit Chloroform extrahiert
und Ethanol-präzipitiert
wie in Sambrook et al (1989), siehe dort. Die Nucleinsäure wurde
in 10 mM Tris.HCl pH 8.0, 1 mM EDTA resuspendiert, und die RNA wurde
durch RNase-Behandlung
wie in Sambrook et al. (1989), siehe dort, entfernt. Die genomischen
DNAs wurden mit BamHI gespalten, und die Spaltungen wurden der Elektrophorese
unterzogen und auf eine Hybond N-Membran (Amersham) wie in Sambrook
et al. (1989), siehe dort, geblottet. Die Membran wurde mit dem
cDNA-Insert von pPEN09 wie folgt hybridisiert : Die Membran wurde
in 6 × SSC,
1% SDS, 6% PEG6000, 100 μg/ml
denaturierter, fragmentierter Heringssperma-DNA bei 60°C für 6 h prähybridisiert.
Nach dieser Zeit wurde markiertes, denaturiertes cDNA-Fragment (unter
Verwendung des Amersham Megaprime-Kits und 32P-dCTP nach den Anleitungen
des Herstellers) zu der Hybridisierungslösung gegeben, und die Hybridisierung
bei 60°C über Nacht fortgesetzt.
Die Membranen wurden dann bei 65°C
in 2 × SSC,
0.1% SDS für
30 min (zweimal) gewaschen. Die Membranen wurden wie in Sambrook
et al (1989), siehe dort, der Autoradiographie unterzogen. Die Ergebnisse
zeigten ein einzelnes gemeinsames 8 kb BamHI-Fragment in allen Penicillium-Stämmen (einschließlich Wildtyp
NRRL1951), das mit der cDNA-Sonde hybridisierte.
-
Beispiel 19 - Herstellung
einer λEMBL3-Bank
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Eine Schüttelkultur von P. chrysogenum
SmithKline Beecham Stamm BW1900A wurde durch Animpfen mit einem
Impfring voll Sporen in 50 ml ACM-Medien (20 g/l Malzextrakt, 1
g/l Bactopepton, 20 g/l Glucose) und Inkubieren unter Schütteln bei
25°C hergestellt.
Nach. 40 h Wachstum wurde das Mycel durch Filtration durch Whatman
GF/A Glasmikrofaser-Filter geerntet und in 0.9 M NaCl gespült. Das
Mycel wurde dann in 0.9 M NaCl, enthaltend 10 mg/ml Novozym (Novo
Biolabs, Novo Industri. Dänemark),
resusendiert und bei 25°C für 2 h inkubiert.
Die Protoplasten wurden von den Mycelbruchstücken durch Passage durch einen
Baumwollfilter vor der Zentrifugation bei 4000 × g für 10 min gereinigt, um die
Protoplasten zu pelletieren. Die Protoplasten wurden zweimal in
0.9 M NaCl vor der Zugabe von 4 M Guanidiniumthiocyanat, 50 mM Tris.HCl
pH 7.5, 25 mM EDTA gespült,
um die Protoplasten zu lysieren. Die Bruchstücke wurden durch Zentrifugation
entfernt, und der Überstand,
enthaltend chromosomale DNA, wurde zu einem gleichen Volumen 8 M
LiCl gegeben, sanft gemischt und bei –20°C für 30 min gelagert. Das Protein
und einige RNA wurden dann durch Zentrifugation (10000 × g, 4°C, 10 min)
pelletiert, und der Überstand,
enthaltend chromosomale DNA, wurde Ethanol-präzipitiert. Die chromosomale
DNA wurde teilweise mit Sau3A gespalten, und die fragmentierte chromosomale DNA
wurde nach der Größe auf einem
Saccharose-Dichtegradienten wie in Sambrook et al. (1989), siehe
dort, fraktioniert. Sau3A-Fragmente größer als 10 kb enthaltende Fraktionen
wurden vereinigt und zur Herstellung einer λEMBL3-Barik verwendet. Die genomischen
Sau3A-Fragmente wurden mit den λEMBL3-BamHI-Armen, erhalten
von Promega, ligiert. Die ligierte λDNA wurde dann mittels des Promega
Packagene-Kits verpackt. Die verpackte λDNA wurde dann durch Infektion
von E. coli Stamm LE392-Zellen amplifiziert, und die Plaques wurden
auf einem Bakterienrasen ausplattiert und für 8 h bei 37°C wie in
Sambrook et al (1989), siehe dort, inkubiert. Etwa 18000 unabhängige Clone
wurden erhalten. Der Phage wurde in SM-Puffer eluiert und geeignet
gelagert (wie in Sambrook et al. (1989), siehe dort).
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Beispiel 20 - Clonierung
der genomischen DNA von PAA-CoA-Ligase.
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Von dem cDNA-Clon 6.6 wurde ein Sstl-XbaI-Fragment,
enthaltend das cDNA-Insert ( 2),
verwendet als Sonde für
eine λEMBL3-Bank
(hergestellt in Beispiel 19) für
Plaquehybridisierung wie in Sambrook et al. (1989), siehe dort (gleiche
Bedingungen wie in Beispiel 18). Aus dem primären Screen wurden eine Reihe primärer Positiver
identifiziert und diese wurden gepickt und für einen zweiten Screen bei
niedrigeren Verdünnungen
verwendet. Die Plaquehybridisierung wurde wiederholt, und einzelne
Plaques wurden als hybridisierend mit der PAA-CoA-Ligase-cDNA-Sonde
identifiziert. Diese λEMBL-Clone
wurden gepickt und amplifiziert. Die λEMBL-Clone wurden mit jeweils
BamHI, EcoRI oder SalI und allen paarweisen Kombinationen, neben Einzelspaltungen
genomischer DNA von Stamm BW1900A gespalten. Die Spaltungen wurden
der Elektrophorese unterzogen, geblottet und durch Southern-Hybridisierung
charakterisiert, und Restriktionsfragmente, enthaltend das ganze
PAA-CoA-Ligase-Gen, wurden identifiziert. Ein 6.5 kb-EcoRI-Fragment
wurde von einigen der λEMBL-Clone
genommen (dieselben Größenfragmente
werden in chromosomalen DNA-Spaltungen gesehen) und in pIJ2925 subcloniert
(G.R. Janssen und M.J. Bibb (1993) Gene 124(1), 133-134). Eine Restriktionskarte
der genomischen DNA ist in 4 dargestellt.
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Beispiel 21 – Transformation
von P. chrysogenum Stamm BW1901 mit PAA-CoA-Ligase.
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Der 6.5 kb-EcoRI-Subclou in pIJ2925
(Beispiel 20, =pAMX131) wurde mit einem linearen amdS-Fragment aus
p3SR2 (Hynes et al. (1983) Mol. Cell. Biol. 3, 1430-1439) verwendet,
um Protoplasten von P. chrysogenum Stamm BW1901 zu co-transformieren
(Verfahren wie Tilburn et al. (1984) Gene 26, 205-221). Transformanden
wurden auf die Fähigkeit,
Acetamid verwenden zu können,
selektiert. Die Transformanden wurden dann auf PenV-Titer durchsucht.
Eine Reihe von Transformanden besaß größere Mengen von PenV, verglichen
mit BW1901-Kontrolle (bis 111% bei nochmaligen Tests), was möglicherweise
die Integration beider Plasmide nahelegt. Solch ein Ergebnis würde die
Rolle dieses Clons in der Penicillinbiosynthese unterstützen.
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