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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft reproduzierbare Transformationssysteme
von Candida utilis, genauer gesagt die Transformation der Hefe Candida
utilis mit rekombinanter DNA und die Expression heterologer Gene
bei dadurch erhaltenen neuen Transformanten. Die vorliegende Erfindung
betrifft auch neue DNA-Sequenzen, die als selektierbare Markergene
für die
Transformation verwendet werden können und neue DNA-Sequenzen, die als
Promotoren oder Terminatoren für
die Expression heterologer Gene verwendet werden können. Zusätzlich betrifft
die vorliegende Erfindung Verfahren für die effiziente Integration
heterologer Gene in Hefechromosomen.
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Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung DNA-Fragmente mit Eigenschaften
einer autonomen Replikation wie auch einer Verstärkung der Transformationseffizienz
in Candida utilis, Verfahren zur Integration von DNA-Fragmenten
ohne selektierbares Markergen in ein Chromosom und Verfahren für den Erhalt
von DNA-Sequenzen mit einer Promotoraktivität.
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Stand der
Technik
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Die
Entwicklung von Genmanipulationstechnologien hat es ermöglicht,
nützliche
Proteine in großer Menge
mit Mikroorganismen zu erzeugen. Prokaryonten wie Escherichia coli
oder Bacillus subtilis können
inter alia einfach als Wirt hierfür verwendet werden, wobei E.
coli besonders häufig als
Wirt verwendet wird. Proteine, die in E. coli erzeugt werden, werden
jedoch häufig
zu unlöslichen
Formen führen
und können
bei der Sekretion nicht glycosyliert werden, so dass diese Proteine
für eine
Vielzahl von Erfordernissen nicht geeignet sind. Zusätzlich müssen pyrogene
toxische Faktoren, die von E. coli erzeugt werden, entfernt werden,
wenn die so erzeugten Proteine als Medikamente verwendet werden
sollen.
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Im
Vergleich zu der Verwendung dieser prokaryontischen Systeme ist
es interessant, Eukaryonten wie Hefe als Wirt zur Erzeugung nützlicher
Proteine zu verwenden. Zunächst
war es bekannt, dass Hefen der Gattung Saccharomyces oder die Hefe
Candida utilis sehr sicher sind, da Saccharomyces lang für die Erzeugung von
Fermentationsprodukten wie alkoholischen Produkten verwendet wurde
und die Hefe Candida utilis für
die Erzeugung von Futtermitteln verwendet wurde. Weiterhin kann
Hefe allgemein mit einer höheren
Zelldichte als Bakterien wie auch auf kontinuierliche Weise kultiviert
werden. Hefe sezerniert Proteine in ein Medium und das sezernierte
Protein wird durch Glycosylierung modifiziert. Die Produktion von
Proteinen durch Hefe ist daher wertvoll, wenn eine solche Modifikation
für die
biologische Aktivität
des Proteins wichtig ist.
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Die
Hefen, die in die Gattung Saccharomyces klassifiziert werden, wurden
besonders intensiv untersucht und genetische Informationen über sie
wurde angehäuft.
Die Hefen wurden als Wirt zur Erzeugung einer Vielzahl von Substanzen
untersucht. Weiterhin wurde eine Transformationstechnologie für einige
der Hefen zusätzlich
zu Saccharomyces, wie z.B. der Gattungen Pichia, Hansenula, Kluyveromyces
und Candida entwickelt und diese Hefen werden jetzt als Wirt zur
Erzeugung nützlicher
Substanzen untersucht. Unter diesen haben die Hefen, die zur Gattung
Candida gehören,
inter alia Eigenschaften, die für
die praktische Verwendung vorteilhaft sind und die bei Hefen der
Gattung Saccharomyces nicht angetroffen werden, wie z.B. ein weites anabolisches
Spektrum der Kohlenstoffquelle. Es wird daher erwartet, dass eine
Hefe der Gattung Candida für die
Erzeugung von nützlichen
Substanzen mit rekombinanter DNA-Technologie verwendet werden kann.
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Unter
den Hefen der Gattung Candida hat Candida utilis eine ausgezeichnete
anabolische Fähigkeit gegenüber Pentosen
wie Xylose. Zusätzlich
erzeugt Candida utilis im Unterschied zu Hefen der Gattung Saccharomyces
kein Ethanol in Kultur unter aeroben Bedingungen und so wird das
Wachstum dadurch nicht inhibiert. Es ist daher möglich, die Zellen effizient
durch eine kontinuierliche Kultur von Candida utilis mit hoher Zelldichte
zu erzeugen. Daher wurde Candida utilis als Proteinquelle Aufmerksamkeit
gezollt und die industrielle Erzeugung der Hefezelle wurde einmal
unter Verwendung einer saccharifizierten Flüssigkeit von breitblättrigen
Bäumen
oder einer Sulfit-Ablauge, der große Mengen Pentosen enthielt,
durchgeführt.
Die Hefe Candida utilis wie auch Saccharomyces cerevisiae und Saccharomyces
fragilis wurden von der U.S.FDA (Food and Drug Administration) als
Hefe autorisiert, die sicher als Nahrungsmitteladditiv verwendet
werden kann. Tatsächlich
wird Candida utilis selbst jetzt bereits in Futterstoffen in vielen
Ländern
einschließlich
Deutschland, den Vereinigten Staaten von Amerika, Taiwan und Brasilien
verwendet und es kann daher gesagt werden, dass ihre Sicherheit
bestätigt
wurde.
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Zusätzlich zu
der Verwendung von Candida utilis als mikrobielles Protein wurde
sie weit verbreitet in der Industrie als mikrobieller Stamm zur
Fermentation von Pentosen oder Xylose oder für die Erzeugung von Ethylacetat,
L-Glutamin, Glutathion, Invertase oder ähnlichen verwendet.
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Bis
jetzt wurde jedoch noch kein Erfolg bei der Transformation der nützlichen
Hefe Candida utilis beschrieben oder bewiesen. Das Fehlschlagen
der Transformation liegt vermutlich an der extremen Schwierigkeit bei
dem Erhalt mutierter Stämme,
in die ein selektierbarer Marker, wie z.B. ein geeignetes Nährmittelerfordernis
durch eine Mutagenesebehandlung mit einem konventionellen Mutagen
wie Nitrosoguanidin oder Ethylmethansulfonsäure eingeführt wurde. Diese Schwierigkeit
kann auf die Tatsache zurückzuführen sein,
dass Candida utilis ein Polyploid ist, wie z.B. mindestens ein Diploid.
Dies kann auch von der Tatsache deduziert werden, dass kein Candida
utilis-Wirtsstamm mit einer Mutation im korrespondierenden Gen beschrieben
wurde, obwohl über
das Klonieren von Genen wie ADE1 und LEU2 von Candida utilis, die
häufig
bei anderen Hefen als selektierbare Marker für die Transformation verwendet
wurden, berichtet wurde (Nishiya et al., japanische offengelegte
Patentveröffentlichung
Nr. 66089/1992; Kobayashi et al., japanische Patentveröffentlichung
Nr. 42673/1989). Dies bedeutet, dass es fast unmöglich ist, Candida utilis einem
konventionellen Verfahren zur direkten Selektion einer Transformanten
durch Einführung
eines komplementären
Gens für
das Nährstofferfordernis
eines Wirtsstamms zu unterziehen, wobei diese Technik für die Entwicklung
eines Transformationssystems bei einer Vielzahl von Hefen verwendet
wurde.
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Außerdem hat
Candida utilis eine hohe Ploidie und keine sporenbildende Fähigkeit,
so dass seine genetischen Eigenschaften nicht vollständig aufgeklärt werden
konnten. So verbleiben die Bedingungen der Transformation wie auch
die nötigen
Bedingungen für
ein Vektorsystem unbekannt, so dass es erwartet werden muss, dass
es extrem schwierig ist, das Wirt-/Vektorsystem zu etablieren.
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Ho
et al. offenbaren eine Überprüfung einer
vorläufigen
Transformation mit einem arzneimittelresistenten Marker im Hinblick
auf Candida utilis (Ho, N. W. Y. et al., Biotechnology and Bioengineering
Symp., Nr. 14, 295–301,
1984). Dieser Bericht ist unvollständig, da die Bedingungen des
Transformationsexperiments oder die experimentellen Daten, wie z.B.
eine Southern-Blot-Analyse der arzneimittelresistenten Transformanten, die
für die
Verifizierung der Transformation benötigt wird, nicht offenbart
sind.
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Es
ist daher immer noch erwünscht,
ein reproduzierbares Transformationssystem im Hinblick auf Candida
utilis zu etablieren wie auch eine Produktionstechnologie nützlicher
Substanzen unter Verwendung des Systems.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegenden Erfinder haben nun erfolgreich Transformanten von der
Hefe Candida utilis auf reproduzierbare Weise erhalten und eine
Vielzahl von Informationen im Hinblick auf die Expression heterologer Gene
in der Transformante. Die vorliegende Erfindung basiert auf dieser
Information.
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So
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein reproduzierbares
Transformationssystem von Candida utilis bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Gene bereitzustellen,
die in dem Candida utilis-Transformationssystem
als selektierbare Marker nützlich
sind, als Zielsequenzen, an denen ein Plasmid in das Chromosom integriert
wird und als neue DNA-Sequenzen, wie z.B. Promotor und Terminator,
die für
die Expression heterologer Gene nötig sind.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Vektorsysteme
bereitzustellen, die die Expression heterologer Gene in Candida
utilis möglich
machen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wirt-/Vektorsystem
bereitzustellen, in das die multiplen Kopien heterologer Gene stabil
integriert werden können.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Expression heterologer Gene in Candida utilis.
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Zusätzlich ist
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung von DNA-Fragmenten
mit einer autonomen Replikationsfähigkeit und einer Funktion
zur Verstärkung
der Transformationseffizienz, Plasmidvektoren, die die Fragmente
enthalten, ein Verfahren zur Integration eines selektierbaren, markergenfreien DNA-Fragments
in das Chromosom mit dem Plasmidvektor, wie auch ein Verfahren zum
Erhalt von DNA-Sequenzen mit Promotoraktivität und neue DNA-Sequenzen mit der
dadurch erhaltenen Promotoraktivität.
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Die
erfindungsgemäßen neuen
DNA-Sequenzen beinhalten ein Gen, das das ribosomale Protein L41 von
Candida utilis codiert und seine Promotor- und Terminatorsequenzen;
ein Cycloheximidresistenz-L41-Gen; Promotor- und Terminatorsequenzen
des Phosphoglyceratkinase-(PGK)-Gens; Promotor- und Terminatorsequenzen
des Glyceraldehyd-3-phosphat-dehydrogenase-(GAP)-Gens;
Promotor- und Terminatorsequenzen des Plasmamembranenprotonen-ATPase-(PMA)-Gens; das URA3-Gen
und seine Promotor- und Terminatorsequenzen; zwei DNA-Fragmente
mit einer autonomen Replikationsfähigkeit; Sequenzen mit Promotoraktivität und die
ribosomalen RNA-Gene, die die rRNAs von Candida utilis codieren.
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Der
Vektor, der in dem Transformationssystem von Candida utilis gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, umfasst eine Sequenz, die zu der
chromosomalen DNA von Candida utilis homolog ist und ein selektierbares
Markergen, wobei ein heterologes Gen zur Integration in die chromosomale
DNA durch homologe Rekombination fähig ist oder umfasst eine DNA-Sequenz
mit einer autonomen Replikationsfähigkeit in Candida utilis und
ein selektierbares Markergen, wobei Candida utilis mit hoher Frequenz
transformiert wird.
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Zusätzlich umfasst
der Vektor, der in dem Transformationssystem von Candida utilis
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, kein selektierbares Markergen und
eine Sequenz, homolog zu der chromosomalen DNA von Candida utilis,
worin ein heterologes Gen in die chromosomale DNA durch homologe
Rekombination integriert werden kann. Das Plasmid kann bei der Transformation
zusammen mit einem Plasmid verwendet werden, das eine DNA-Sequenz
umfasst, die eine autonome Replikationsfähigkeit und ein selektierbares
Markergen aufweist.
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Weiterhin
ist das selektierbare Markergen, das in dem Transformationssystem
von Candida utilis gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, ein arzneimittelresistenter Marker,
der in Candida utilis wirken kann, vorzugsweise das L41-Gen, das
eine Cycloheximidresistenz verleiht, ein Gen, das eine Resistenz
gegen G-418 verleiht oder ein Gen, das eine Resistenz gegen Hygromycin
B verleiht.
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Weiterhin
umfasst das Verfahren zur Expression heterologer Gene in Candida
utilis gemäß der vorliegenden
Erfindung die Transformation von Candida utilis mit dem Vektor gemäß der vorliegenden
Erfindung, enthaltend das heterologe Gen, die Kultivierung der so
erhaltenen Transformante, die Isolation und Reinigung des Expressionsprodukts
des heterologen Gens aus der Kultur.
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Zusätzlich bezieht
sich die Transformante von Candida utilis gemäß der vorliegenden Erfindung
auf eine solche, die durch funktionelle Kombination der neuen DNA-Gruppe,
der Vektorsysteme und ähnlichen
gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten wurde.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 illustriert
die Restriktionsenzymkarte, die Strategie zur Bestimmung der DNA-Sequenz
von Plasmiden, enthaltend das Phosphoglyceratkinase-(PGK)-Gen und ein
Verfahren zum Erhalt der Promotor- und Terminatorfragmente durch
PCR;
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2 illustriert
die DNA-Sequenz eines DNA-Fragments, enthaltend den PGK-Terminator;
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3 illustriert
die DNA-Sequenz eines DNA-Fragments, enthaltend den PGK-Promotor;
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4 illustriert
ein Diagramm zur Konstruktion von Expressionsvektorplasmiden mit
dem PGK-Gen-Promotor
und Terminator;
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5 illustriert
die Restriktionsenzymkarten von Plasmiden, enthaltend die ribosomale
DNA;
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6 illustriert die Struktur der ribosomalen
DNA, die Strategie zur Bestimmung der DNA-Sequenzierung und die
Struktur subklonierter Plasmide, worin 6(a) die
Strukturen der Plasmide pCRE1, pCRE2, pCRE3, pCRX1, pCRX2, pCRX3
und pCRX4 illustriert und 6(b) die
Restriktionsenzymkarte eines ungefähr 13,5 kb DNA-Fragments illustriert,
enthaltend die ribosomale DNA von Candida utilis;
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7 illustriert
die Restriktionsenzymkarten von Plasmiden, enthaltend das URA3-Gen
und die Komplementationsfähigkeit
für die
Saccharomyces cerevisiae ura3-Mutation dieser Plasmide;
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8 illustriert
die Strategie für
die Bestimmung der DNA-Sequenz des URA3-Gens und die Restriktionsenzymkarte
davon;
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9 illustriert
die DNA-Sequenz eines DNA-Fragments, enthaltend das URA3-Gen;
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10 illustriert die Aminosäuresequenz, deduziert von der
DNA-Sequenz des URA3-Gens und die DNA-Sequenz der DNA, die sie codiert;
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11 illustriert die Fortsetzung von 10, wobei es sich um die Aminosäuresequenz
handelt, deduziert von der DNA-Sequenz des URA3-Gens und die DNA-Sequenz der DNA,
die sie codiert;
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12 illustriert die Restriktionsenzymkarten der
Plasmide, enthaltend das L41-Gen und die Strategie zur Bestimmung
der DNA-Sequenz;
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13 illustriert die DNA-Sequenz eines DNA-Fragments,
enthaltend das L41-Gen;
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14 illustriert die Aminosäuresequenz, deduziert von der
DNA-Sequenz des L41-Gens und die DNA-Sequenz der DNA, die sie codiert;
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15 illustriert die Konstruktion der Plasmide pLCBS10
und pCLBS12;
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16 illustriert die Konstruktion der Plasmide pCLRE2,
pCLRE3, pCLRX1 und pCLRX2;
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17 illustriert die Ergebnisse der Überprüfung des
Verhältnisses
lebensfähiger
Zellen und der Zahl von Transformanten von ATCC 9950 unter einer
Vielzahl von elektrischen Pulsbedingungen;
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18 illustriert die Elektrophoresemuster der Ergebnisse
der Southern-Blot-Analyse der DNA des ATCC 9950-Stamms, transformiert
mit dem Plasmid pCLRE2;
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19 illustriert die Elektrophoresemuster der Ergebnisse
der Southern-Blot-Analyse der DNA der ATCC 9226-, ATCC 9256- und
ATCC9950-Stämme,
transformiert mit dem Plasmid pCLRE2;
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20 illustriert die Konstruktion der Plasmide pCLRE4,
pCLRE5, pCLRE6 und pCLRE7;
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21 illustriert die Elektrophoresemuster der Ergebnisse
der Southern-Blot-Analyse der DNA des ATCC 9950-Stamms, transformiert
mit den Plasmiden pCLRE4, pCLRE5, pCLRE6 und pCLRE7;
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22 illustriert die Elektrophorsemuster der Ergebnisse
der Southern-Blot-Analyse der DNA des ATCC 9950-Stamms, transformiert mit dem Plasmid
pCLURA1;
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23 illustriert die Konstruktion der Plasmide pCLSTA1
und pCLRSTA1;
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24 illustriert die Ergebnisse einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
des Überstands
der Kultur des ATCC 9950-Stamms, transformiert mit dem Plasmid pCLRSTA1;
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25 illustriert die Konstruktion der Plasmide pCLLAC1
und pCLRLAC1;
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26 illustriert die Konstruktion der Plasmide pCLAPH1
und pCLRAPH1;
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27 illustriert die Elektrophoresemuster der Ergebnisse
der Southern-Blot-Analyse der DNA des ATCC 9950-Stamms, transformiert
mit dem Plasmid pCLRAPH1, selektiert mit unterschiedlichen arzneimittelresistenten
Markern (CYHr: Cycloheximid-resistent; G418r: G418-resistent);
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28 illustriert die Konstruktion der Plasmide pCRE8,
pCRAPH2, pCRAPH3, pCRAPH4, pCRAPH5 und pCRAPH6;
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29 illustriert die Restriktionsenzymkarten der
Plasmide, enthaltend das Glyceraldehyde-3-phosphat-dehydrogenase-(GAP)-Gen, die
Strategie zur Bestimmung der DNA-Sequenz und das Verfahren zum Erhalt
der Promotor- und Terminatorfragmente mit PCR;
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30 illustriert die DNA-Sequenz des DNA-Fragments,
enthaltend den GAP-Gen-Promotor;
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31 illustriert die DNA-Sequenz des DNA-Fragments,
enthaltend den GAP-Gen-Terminator;
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32 illustriert die Konstruktion von Expressionsvektorplasmiden
mit dem GAP-Gen-Promotor
und Terminator;
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33 illustriert die Restriktionsenzymkarte des
Plasmids, enthaltend das Plasmamembranprotonen-ATPase-(PMA)-Gen, die Strategie zur
Bestimmung der DNA-Sequenz und das Verfahren zum Erhalt der Promotor-
und Terminatorfragmente mit PCR;
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34 illustriert die DNA-Sequenz eines DNA-Fragments,
enthaltend den PMA-Gen-Promotor;
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35 illustriert die DNA-Sequenz des DNA-Fragments,
enthaltend den PMA-Gen-Terminator;
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36 illustriert die Konstruktion der Expressionsvektorplasmide
mit dem PMA-Gen-Promotor und Terminator;
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37 illustriert die Struktur des Vektors pGKAPH2
zur Klonierung von DNA-Fragmenten, enthaltend ARS;
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38 illustriert die Restriktionsenzymkarten von
sechs Plasmidinsertions-DNA-Fragmenten, enthaltend ARS;
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39 illustriert die Restriktionsenzymkarten von
Insertions-DNA-Fragmenten des Plasmids pCARS6 und vier Plasmiden,
die subklonierte DNA-Fragmente des Plasmids pCARS6 enthalten;
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40 illustriert die Restriktionsenzymkarten von
Insertions-DNA-Fragmenten des Plasmids pCARS7 und fünf Plasmiden,
die subklonierte DNA-Fragmente des Plasmids pCARS7 enthalten;
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41 illustriert die DNA-Sequenz eines inserierten
DNA-Fragments des
Plasmids pCARS6-2;
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42 ist die Fortsetzung der DNA-Sequenzen von 41, die die DNA-Sequenz eines inserierten DNA-Fragments des Plasmids
pCARS6-2 illustriert;
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43 illustriert die DNA-Sequenz eines inserierten
DNA-Fragments des
Plasmids pCARS7-6;
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44 ist die Fortsetzung der DNA-Sequenzen von 43, die die DNA-Sequenz eines inserierten DNA-Fragments des Plasmids
pCARS7-6 illustriert;
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45 illustriert die Elektrophoresemuster der Ergebnisse
einer Southern-Blot-Analyse von DNA (1) des ATCC 9950-Stamms, transformiert
mit dem Plasmid pCARS6 oder pCARS7 und der DNA (2) des ATCC 9950-Stamms,
transformiert mit dem Plasmid pCLAC1;
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46 illustriert die Elektrophoresemuster der Ergebnisse
der Southern-Blot-Analyse der DNA der ATCC9950, ATCC9226, ATCC9256,
KP-2059P und S288C-Stämmen
mit CUARS1 (1) und CUARS2 {(2) und (3)} als Sonden;
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47 illustriert die Konstruktion des Promotor-Klonierungsvektors
pPCV2;
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48 illustriert die DNA-Sequenz eines DNA-Fragments
mit der Promotoraktivität
des Plasmids pPCRV19;
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49 illustriert die Konstruktion des Plasmids pGKHPT1
und
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50 illustriert die Elektrophoresemuster des Ergebnisses
der PCR-Analyse von DNA der ATCC 9950-Stämme,
transformiert durch das Co-Transformationsverfahren.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die Hefe Candida utilis
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Spezifische
Stämme
von Candida utilis, auf die das Transformationssystem gemäß der vorliegenden Erfindung
angewandt werden kann, beinhalten beispielsweise ATCC 9256 (IFO
0626), ATCC 9226 (IFO 1086), ATCC 9950 (IFO 0988), IFO 0396, IFO
0619, IFO 0639 und KP-2059P.
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Es
wurde auch berichtet, dass Elektrophoresemuster von Chromosomen
innerhalb der Stämme
von Candida utilis variieren und der Polymorphismus zeigt sich in
der Länge
der Chromosomen [Stoltenburg et al., Curr. Genet., 22, 441–446 (1992)].
Es wurde erwartet, dass das erfindungsgemäße Transformationssystem in seiner
Anwendung aufgrund dieses Polymorphismus begrenzt ist. Es wurden
jedoch Transformanten erhalten und die Expression von heterologen
Genen wurde ebenfalls bestätigt,
mit jedem der in den Beispielen, wie unten beschrieben, drei verwendeten
Stämme,
während
ein chromosomaler Polymorphismus bei den drei Stämmen beobachtet wurde. Es würde von
einem Fachmann auf dem Gebiet vorhergesagt werden, das das Transformationssystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung auf Candida utilis im Ganzen anwendbar ist.
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Transformationssystem
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Um
ein Transformationssystem von Organismen zu entwickeln, werden im
allgemeinen drei Elemente benötigt,
(a) ein selektierbares Markergen, um Transformanten zu selektieren
und ein Verfahren zur Selektion der Transformanten, (b) eine autonom
replizierbare DNA-Sequenz (ARS), die für die Gegenwart einer Plasmid-DNA
als ein Episom in einer Wirtszelle benötigt wird oder die homologe
Sequenz einer geeigneten chromosomalen DNA, die benötigt wird,
um ein Plasmid effizient in ein Chromosom zu integrieren (d.h. das
Etablieren eines Ziels zur Integration der Plasmid-DNA) und (c)
ein Verfahren, um eine Wirtszelle zu befähigen, eine extranukleäre DNA aufzunehmen.
Alle drei Elemente sind für
den Erhalt von Transformanten nötig.
Es war daher essenziell, alle diese Elemente zum Etablieren des
Transformationssystems von Candida utilis zu überprüfen und zu entwickeln, wobei
nur wenige genetische Informationen zur Verfügung standen.
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(a) Selektierbare Markergene
und Selektion von Transformanten
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Wenn
ein auxotropher Mutant, erhalten durch eine Mutationsbehandlung,
als Wirt verwendet werden kann, kann ein Gen, das die Auxotrophie
komplementiert, als selektierbares Markergen verwendet werden, um Transformanten
zu selektieren. In diesem Fall ist es möglich, Transformanten direkt
in dem Minimalmedium zu selektieren, das von dem Nährstoff
frei ist. Im Fall von Candida utilis war es jedoch unmöglich, ein
Transformationssystem unter Verwendung eines auxotrophen komplementären Gens
als selektierbaren Marker zu entwickeln, da es sehr schwierig ist,
einen mutierten Stamm zu erhalten, dem eine geeignet selektive Markierung, wie
z.B. eine Auxotrophie, zugefügt
worden war.
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Die
gegenwärtigen
Erfinder haben festgestellt, dass Candida utilis gegenüber Arzneimitteln,
wie dem Antibiotikum G418, Hygromycin B oder Cycloheximid empfindlich
ist und es ist möglich,
das Wachstum zu unterdrücken,
indem diese Arzneimittel dem Medium zugefügt werden. Die gegenwärtigen Erfinder
haben so versucht, ein Gen zu verwenden, das gegenüber diesen
Arzneimitteln eine Resistenz verleihen würde.
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Wenn
so ein Gen verwendet wird, das von einem anderen Organismus abstammt,
wie z.B. das G418-Resistenzgen (Aminoglycosidphosphotransferasegen)
oder das Hygromycin B-Resistenzgen
(Hygromycin-B-Phosphotransferasegen) wird es bevorzugt, transkriptionelle
Promotor- und Terminatorsequenzen zu verwenden, die in Candida utilis
wirksam sind, um die Expression des Gens sicherzustellen.
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Bei
einigen der Hefen der Candida-Gattung, wie z.B. Candida albicans,
wurde es beschrieben, dass einige der Codons mit einem anderen Modus
translatiert werden als bei anderen Organismen (Ohama et al., Nucleic
Acids Res., 21, 4039– 4045,
1993). So kann ein heterologes Gen, das als selektierbares Markergen verwendet
wird, nicht immer in ein Protein translatiert werden, das seine
Funktion im Wirt ausübt.
Andererseits wurde die sehr interessante Tatsache beschrieben, dass
die Empfindlichkeit gegenüber
Cycloheximid durch einen Aminosäurerest
an der 56ten-Stellung des ribosomalen L41-Proteins bestimmt wird
[Kawai et al., J. Bacteriol., 174, 254–262 (1992)].
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Die
gegenwärtigen
Erfinder haben so ein Gen des L41-Proteins von Candida utilis erhalten,
das gegenüber
Cycloheximid empfindlich ist, haben das Gen in das Cycloheximidresistenz-Gen durch das ortsspezifische
Mutationsverfahren umgewandelt und haben es als selektierbares Markergen
verwendet. Da das Gen von dem Wirt abstammte, wurde das Gen direkt
mit den eigenen Promotor- und Terminatorsequenzen für die Expression
verwendet. Daher ist diese Ausführungsform
in dem Punkt sehr vorteilhaft, dass das Gen für die Expression auf sichere
Weise vorhersagbar ist.
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So
ist der Arzneimittelresistenz-Genmarker, der als selektierbarer
Marker in dem Transformationssystem von Candida utilis gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, vorzugsweise ein Cycloheximidresistenz-L41-Gen.
Die DNA-Sequenz eines DNA-Fragments, enthaltend das L41-Gen wie
auch die Promotor- und Terminatorsequenzen, sind in 13 dargestellt (SEQ ID NO: 5) und die von der
DNA-Sequenz deduzierte Aminosäuresequenz
ist in 14 dargestellt (SEQ ID NO:
6). Das Cycloheximidresistenz-L41-Gen hat eine Sequenz, die in 13 dargestellt ist, worin das 1644te Nukleotid
C in A umgewandelt wurde und die 56te Aminosäure, Pro, in der in 14 dargestellten Sequenz in Gln umgewandelt ist.
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Zusätzlich ist
ein anderer bevorzugter Arzneimittelresistenz-Genmarker, der in dem Transformationssystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, das Aminoglycosidphosphotransferase-(APT)-Gen,
das eine Resistenz gegenüber
dem Antibiotikum G418 verleiht. Als Aminoglycosidphosphotransferase-(APT)-Gen
sind zwei APT-Gene, abstammend von dem Transposon Tn903 und dem
Transposon Tn5, auf dem Gebiet bekannt und beide können in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Es ist auch möglich, das
Hygromycin B-Phosphotransferasegen zu verwenden, abstammend von
E. coli, das eine Resistenz gegenüber dem Antibiotikum Hygromycin
B in dem Transformationssystem gemäß der vorliegenden Erfindung
verleiht. Im Fall dieser heterologen Gene, wie z.B. dem G418-Resistenzgen
oder einem Hygromycinresistenzgen, werden der transkriptionelle
Promotor und Terminator, die in Candida utilis für die genetische Expression
wirken, vorzugsweise 5'-stromaufwärts bzw.
3'-stromabwärts vom
heterologen Gen integriert.
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Die
Promotor- und Terminatorsequenzen für die Transkription stammen
vorzugsweise von dem Gen von Candida utilis ab. Es ist möglich, die
Promotor- und Terminatorsequenzen des Phosphoglyceratkinase-(PGK)-Gens,
die Promotor- und Terminatorsequenzen des Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenase-(GAP)-Gens
und die Promotor- und Terminatorsequenzen des Plasmamembranproton-ATPase-(PMA)-Gens
in Candida utilis, wie hiernach beschrieben, zu verwenden. Es ist
auch möglich,
die DNA-Sequenzen mit einer Promotoraktivität zu verwenden, die mit einem
Vektor zum Klonieren von Promotoren, wie hiernach beschrieben, erhalten
wurde.
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Zusätzlich beinhalten
die anderen Promotor- und Terminatorsequenzen, die in dem oben beschriebenen
System verwendet werden können,
Promotor- und Terminatorsequenzen der Gene in Candida utilis, homolog
zu wohlbekannten Genen, wie z.B. ADH, ENO, GAL und SUC bei der Hefe
der Gattung Saccharomyces.
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Weiterhin
beinhalten Arzneimittelresistenzgene, abstammend von Bakterien,
die als selektierbare Marker für
die Transformanten verwendet werden können, zusätzlich zu dem oben beschriebenen
G418-Resistenzgen und einem Hygromycin-B-Phosphotransferasegen Antibiotika-Resistenzgene,
wie z.B. das Chloramphenicolacetyltransferasegen (Chloramphenicol-Resistenz) (Hadfield,
C. et al., Gene, 45, 149–158 (1986)),
die Blasticidindeaminase (Blasticidin-Resistenz) (Izumi, M. et al.,
Exp. Cell Res., 197, 229–233
(1991)) und das Phleomycin-Resistenzgen (Wenzel, T.J. et al., Yeast,
8, 667–668
(1992)). Zusätzlich
können
wohlbekannte Arzneimittelresistenz-Gene, wie z.B. Dihydrofolat-Reduktasegen (Methotrexat-Resistenz)
(Miyajima, A. et al., Mol. Cell Biol., 4, 407–414 (1984)), das Methylsulfometuron-Resistenzgen,
das ein dominantes Gen ist, abstammend von Hefe (Casye, G.P. et
al., J. Inst. Brew., 94, 93–97
(1988)), das CUP1-Gen (Kupfer-Resistenz) (Henderson, R.C.A. et al.,
Current Genet., 9, 133–138
(1985)) und das CYH2-Gen (Cycloheximidresistenz) (Delgado, M. et
al., EBC Congress, 23, 281–288
(1991)) verwendet werden. Wenn das Markergen von einem heterologen
Organismus abstammt, wie z.B. Bakterien oder einem Transposon, wird
es bevorzugt, Promotor- und
Terminatorsequenzen zu verwenden, die in Candida utilis, wie oben
beschrieben, wirken.
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(b) Etablieren von Zielen
zur Integration von Plasmid-DNA
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Wie
oben beschrieben, wird es vorhergesagt, dass eine Vielzahl von Sequenzen,
abstammend von Candida utilis, zusätzlich zu denjenigen Sequenzen,
die oben beschrieben wurden, als Zielsequenzen verwendet werden
können,
da anwendbare selektierbare Marker, wie z.B. das Cycloheximidresistenz-L41-Gen,
gemäß der vorliegenden
Erfindung etabliert wurden.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, dass das Gen, codierend ribosomale
RNA (rDNA), das URA3-Gen, das L41-Gen und das PGK-Gen vorzugsweise
als geeignete chromosomale DNA-Fragmente verwendet werden können, die
zur Integration eines Plasmids in ein Chromosom benötigt werden.
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Im
Hinblick auf das rRNA-Gen wurde beschrieben, dass 100 Kopien oder
mehr rDNA in Tandem auf dem Chromosom von Saccharomyces cerevisiae
vorliegen und eine autonom sich replizierende Sequenz (ARS) in der
sich wiederholenden Einheit vorliegt (Saffer & Miller, JR. Molec. Cell. Biol.,
6, 1148–1157
(1986)). Es wurde auch beschrieben, dass die Frequenz der integrativen
Transformation erhöht
werden kann, indem die rDNA-Region als Ziel zur Integration eines
Plasmids verwendet wird (Lopes, et al., Gene, 79, 199–206 (1989)).
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Die
gegenwärtigen
Erfinder haben festgestellt, dass rDNA wiederholt auf dem Chromosom
von Candida utilis vorliegt. Es wurde so angezeigt, dass die rDNA
von Candida utilis als Zielsequenz zur Integration mit hoher Frequenz
verwendet werden kann und tatsächlich
wurde die rDNA vorteilhafterweise als Rekombinationsziel in dem
Transformationssystem von Candida utilis verwendet.
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Interessanterweise
wurde beobachtet, dass, wenn die Hefe Candida utilis mit dem Vektorsystemen gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie unten beschrieben, transformiert wurde, die auf das
Chromosom von Candida utilis abzielen, wie z.B. das rRNA-Gen, das
URA3-Gen, das L41-Gen oder das PGK-Gen, ein DNA-Fragment in das
Chromosom integriert und in der Hefe stabil zurückgehalten wurde. Es ist so
möglich, das
Problem einer Instabilität
eines heterologen Gens in dem Fall auszuschließen, dass ein heterologes Gen als
extrachromosomales Plasmid zurückgehalten
wird, das sich autonom repliziert.
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Es
wurde als Ergebnis der intensiven Analyse der Art und Weise, in
der DNA-Fragmente in Transformanten integriert werden, festgestellt,
dass die DNA-Fragmente in das Chromosom von Candida utilis im wesentlichen
durch homologe Rekombination integriert werden. Dies bedeutet, dass
ein DNA-Molekül, enthaltend
eine DNA-Sequenz, die zu der chromosomalen Zielsequenz eines Wirts
eine Homologie aufweist, in ein chromosomales Ziel integriert werden
kann.
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Spezifisch
ist es möglich,
ein DNA-Fragment an jeder Zielsequenz auf dem Chromosom von Candida utilis
zu integrieren, wenn der Vektor, enthaltend das DNA-Fragment, an
einer geeigneten Restriktionsstelle in der DNA-Sequenz verdaut wird,
homolog zu der Zielsequenz, um zu einer linearen Plasmid-DNA zu
werden. In diesem Fall werden Transformanten, worin eine Vielzahl
von Plasmidmolekülen
integriert wurden, gleichzeitig effizient, wie unten beschrieben,
selektiert, wenn das Cycloheximidresistenz-L41-Gen als selektierbarer Marker verwendet
wird.
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Es
ist auch möglich,
ein lineares DNA-Fragment in der Form zu verwenden, dass ein selektierbarer Marker
innerhalb einer DNA-Sequenz mit einer Homologie zu einer chromosomalen
Zielsequenz enthalten ist.
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Bei
der Transformation dieser Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das DNA-Fragment in das Chromosom inseriert und ersetzt
das homologe Gen auf dem Chromosom. So werden auf diese Weise keine
sich wiederholenden Sequenzen der Zielsequenz stromaufwärts und
stromabwärts
von dem inserierten DNA-Fragment gebildet. Es wird erwartet, dass
die integrierte DNA eine höhere
Stabilität
aufweist.
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Zusätzlich hat
die vorliegende Erfindung gezeigt, dass das URA3-Gen, das L41-Gen
und das PGK-Gen, die in nur zwei Kopien pro Zelle vorliegen, wie
auch viele andere Gene, als Ziel zur Integration eines DNA-Fragments
verwendet werden können.
Im allgemeinen enthalten Hefen 100 Kopien oder mehr repetitive DNA-Einheiten,
enthaltend rRNA-Gene von 18S, 5,8S, 25S und 5S pro Haploid (Schweizer,
E. et al., J. Mol. Biol., 40, 261–277 (1969)). Daher ist die
Verwendung der rDNA als Zielsequenz der Rekombination gegenüber der
Verwendung anderer Gensequenzen in den folgenden Punkten vorteilhaft,
dass nämlich
(1) die Frequenz der Transformation erhöht sein sollte und (2) die
Veränderung
der Zielsequenz durch Integration vernachlässigbar ist. Die gegenwärtigen Erfinder
haben gezeigt, dass die rRNA-Gene repetitiv in Tandem in einer sich wiederholenden
Einheit von ungefähr
13,5 kb DNA-Sequenz
auch in Candida utilis vorliegen (im Detail unten beschrieben) und
dass die Transformationsfrequenz um das 10- bis ungefähr 50fache durch Verwendung
der rDNA-Sequenz als Zielsequenz der Rekombination im Vergleich
mit dem Fall des L41-Gens mit 2 Kopien pro Zelle als Ziel erhöht ist.
Es wurde auch gezeigt, dass DNA-Fragmente in dem rDNA-Lokus eine
hohe Stabilität aufweisen
und die rDNA-Sequenz ein ausgezeichnetes Ziel für die Integration ist.
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Die
Verwendung der rDNA-Sequenz als Zielsequenz für die Integration eines DNA-Fragments
gemäß der vorliegenden
Erfindung hat eine Wirkung zur Erhöhung der Transformationsfrequenz
hervorgerufen und spielte eine wichtige Rolle für die Entdeckung einer geeigneten
Transformationsbedingung unter den untersuchten Behandlungsbedingungen
für Hefe.
Es wurde jedoch interessanterweise festgestellt, dass die Transformationsfrequenz
sich deutlich vermindert, wenn einige der rDNA-Regionen als Ziel
für die
Transformation verwendet werden. Es wurde gezeigt, dass nicht jedes
der rDNA-Fragmente immer als Ziel für eine effiziente Integration
von Plasmiden verwendet werden kann.
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Gemäß einer
weiterhin bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
Transformanten mit einer Vielzahl von darin integrierten Plasmiden
effizient unter Verwendung des Cycloheximidresistenz-L41-Gens als
selektierbaren Marker erhalten werden. Der Grund wird als der Folgende
angesehen. Nur wenn eine Vielzahl von Kopien von DNA-Fragmenten,
enthaltend die Cycloheximidresistenz-L41-Gene integriert werden,
erhöht
sich das Verhältnis
von Ribosomenmolekülen,
worin die endogenen Cycloheximidempfindlichen L41-Proteine durch
die korrespondierenden resistenten Proteine ersetzt sind und die
im Hinblick auf die Funktionen durch Cycloheximid nicht inhibiert
sind. Es wird so angenommen, dass die Tranformante in dem Medium,
das Cycloheximid enthält,
wachsen kann. Als Zielstelle für
die Integration in diesem Fall kann im Grunde irgendeine der Sequenzen
verwendet werden, die von dem Chromosom von Candida utilis abstammt, wie
z.B. der URA3-Gen-Lokus, der L41-Gen-Lokus oder ähnlichen. Es wurde interessanterweise
auch dargestellt, dass mehr DNA-Fragmente zu einer Integration neigen,
wenn der rRNA-Gen-Lokus inter alia als Zielsequenz für die Integration
verwendet wird, im Vergleich zu anderen Gen-Loki als Zielsequenzen.
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(c) Transformationsverfahren
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Als
Transformationsverfahren, das eine Wirtszelle dazu befähigt, eine
extrazelluläre
DNA einfach aufzunehmen, können
die konventionellen Verfahren der Transformation von Saccharomyces
cerevisiae, wie z.B. das Protoplastenverfahren, das Lithiumacetatverfahren,
das elektrische Pulsverfahren und Modifikationen davon verwendet
werden. Während
das Protoplastenverfahren weit verbreitet verwendet wird, ist es
in seinem Betrieb recht kompliziert und führt häufig zu Problemen von Hintergrundkolonien
als Nicht-Transformanten bei der Selektion von Transformanten, basierend
auf einer Arzneimittelresistenz.
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Die
gegenwärtigen
Erfinder haben das Lithiumacetatverfahren und das elektrische Pulsverfahren
verwendet, um eine Transformation von Candida utilis mit einem Plasmid
als Kombination des Cycloheximidresistenz-L41-Gens und des rDNA-Fragments, wie oben
beschrieben, zu versuchen und haben die Bedingungen gefunden, unter
denen Transformanten reproduzierbar erhalten werden können.
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Die
Transformation wird vorzugsweise durch das elektrische Pulsverfahren
durchgeführt.
Die Zellen werden bis in die logarithmische Phase gezüchtet und
dann gewaschen und in 1M Sorbit suspendiert. Die Bedingungen des
elektrischen Pulses beinhalten einen zeitkonstanten Wert (Zeitspanne
zur Abschwächung
der Spannung auf ungefähr
37 % des Maximums) von ungefähr
10 bis 20 Millisekunden und ein lebensfähiges Zellverhältnis nach
dem Puls von ungefähr
10 bis 40 %. Es wurde beispielsweise gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt, dass der oben beschriebene Zeitkonstantenwert
und das lebensfähige
Zellverhältnis
unter Bedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, eines Widerstands von 600
bis 1.000 Ω und
einer Spannung von 3,75 bis 5 KV/cm erhalten wurden und es wurden
ungefähr
500 bis 1.400 Transformanten pro 1 μg DNA erhalten.
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Es
wurde ebenfalls festgestellt, dass nach Anwendung eines elektrischen
Pulses ein YPD-Medium, enthaltend 1 M Sorbit, vorzugsweise der Zelllösung zugefügt wird
und die Mischung durch Schüttelkultivierung kultiviert
wird. Es wurde auch festgestellt, dass wenn die Zellen ohne Kultivierung
direkt auf eine Selektivplatte, enthaltend Cycloheximid, verteilt
werden, in einigen Fällen
keine Kolonie erhalten wird. Die Kultivierungszeit liegt ungefähr im Bereich
von ungefähr
4 bis 6 Stunden und wenn die Zellen weiter kultiviert werden, kann
das Wachstum der Transformanten nicht vernachlässigbar sein. Weiterhin wird
es bevorzugt, dass die Transformation gemäß der vorliegenden Erfindung
zur Erhöhung
der Transformationsfrequenz durch Zugabe einer Träger-DNA,
wie z.B. Lachssperma-DNA, bei Kontakt der DNA und der Zellen oder
durch Zugabe von Polyethylenglycol bevorzugt wird.
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Das
Lithiumacetatverfahren (Ito et al., J. Bacteriol., 153, 163–168, 1983)
wurde extensiv bei der Transformation einer Hefe der Gattung Saccharomyces
verwendet, da es einfach und unkompliziert durchführbar ist.
Außerdem
wurde eine Vielzahl von Modifikationen beschrieben. Wir haben bestätigt, dass
Candida utilis mit diesen Verfahren transformiert werden kann. Insbesondere
wird es bevorzugt, Candida utilis mit dem modifizierten Lithiumverfahren
zu transformieren, bei dem Ethanol zugefügt wird (Soni et al., Current
Genet., 1993, 24, 455–459).
Es ist auch möglich,
die optimalen Bedingungen für
die Transformation von Candida utilis durch das Lithiumacetatverfahren
zu bestimmen und die Transformationsfrequenz zu erhöhen, indem
unterschiedliche Bedingungen, wie z.B. die Zelldichte beim Sammeln
der Zellen, die Lithiumkonzentrationen, Arten und Konzentrationen
von Polyethylenglycol und Arten, Formen oder Mengen der Träger-DNA verwendet werden.
Diese Verfahren werden von einem Fachmann auf dem Gebiet vorhergesehen,
da (a) die selektierbaren Markergene gemäß der vorliegenden Erfindung
und (b) die Integrationsziele so definiert wurden.
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Zusätzlich haben
wir versucht, eine Transformation mit Plasmiden, enthaltend eine
Kombination aus acht ARS-Sequenzen,
abstammend von Candida utilis, die in Saccharomyces cerevisiae wirken
und einer G418-Resistenzgenexprimierenden Einheit, die in Saccharomyces
cerevisiae wirkt, durchzuführen,
haben jedoch keine Transformante erhalten. Die Reproduzierbarkeit
der Transformation von Candida utilis, wie beschrieben von Ho et
al. (Ho, N.W.Y. et al., oben) ist so aufgrund dieses Ergebnisses
zweifelhaft.
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Expressionsvektorsysteme
und Expression heterologer Gene
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Expressionssysteme bereitgestellt, die für die Transformation
von Candida utilis verwendet werden können.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Plasmid-DNA, die eine Sequenz
umfasst, die zu einer chromosomalen DNA von Candida utilis homolog
ist (hiernach bezeichnet als "homologe
DNA-Sequenz"), die
die Integration der Plasmid-DNA in das Chromosom durch homologe
Rekombination an diesem Teil möglich
macht und einen selektierbaren Marker für die Selektion der Transformanten.
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Die
homologe DNA-Sequenz beinhaltet vorzugsweise das rRNA-Gen, das URA3-Gen,
das L41-Gen, das PGK-Gen, das GAP-Gen und das PMA-Gen, die vorzugsweise
von der chromosomalen DNA von Candida utilis abstammen. Es ist möglich, ein
heterologes Gen in eine gewünschte
Position eines Chromosoms, abhängig
von den verwendeten Sequenzen zu integrieren. Das Plasmid wird in
linearer Form durch einen Verdau an einer geeigneten Restriktionsstelle
innerhalb der homologen DNA-Sequenz des Plasmidmoleküls verwendet. Im
Ergebnis ist das Plasmid-DNA-Fragment
in das Chromosom von Candida utilis durch homologe Rekombination
integriert.
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Zusätzlich wird
gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die DNA-Sequenz, enthaltend ein Markergen
und ein heterologes Gen, an ihren beiden Enden zwischen der homologen DNA-Sequenz
in der Plasmid-DNA inseriert. In dieser Ausführungsform wird die Plasmid-DNA
an der homologen DNA-Sequenz mit einem Restriktionsenzym zum Erhalt
eines DNA-Fragments, umfassend ein Markergen, ein heterologes Gen
und die homologe DNA-Sequenz an beiden Enden des Fragments geschnitten.
Das so erhaltene DNA-Fragment kann auch durch homologe Rekombination
in die chromosomale DNA von Candida utilis integriert werden.
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Die
Bezeichnung "das
so erhaltene DNA-Fragment wird in das Chromosom von Candida utilis
durch homologe Rekombination integriert", wie hier verwendet, bezeichnet eine
Bedeutung, die mindestens die beiden folgenden Ausführungsformen
enthält,
wobei die Ausführungsform
zur Integration nicht begrenzt ist, solange das DNA-Fragment in
das Chromosom von Candida utilis integriert wird. Das heißt, die
Bezeichnung bezieht sich entweder auf die Bedeutung (1) einer Ausführungsform,
wobei in eine chromosomale DNA integriert wird, indem eine homologe
Rekombination zwischen der DNA-Sequenz
des Chromosoms von Candida utilis und homologen DNA-Sequenzteilen an
beiden Enden des DNA-Fragments ausgelöst wird, das in den gespaltenen
Bereichen "inseriert" wird und (2) einer
Ausführungsform,
wobei in eine chromosomale DNA durch "Ersatz" eines Teils des Chromosoms von Candida
utilis durch das Plasmid-DNA-Fragment durch die homologe Rekombination
der DNA-Sequenz des Chromosoms von Candida utilis und den homologen
DNA-Sequenzen, vorgesehen an den beiden Enden des Plasmid-DNA-Fragments,
integriert wird. Bei der Ausführungsform
(2) sollte das integrierte DNA-Fragment stabil im Chromosom vorliegen,
da die repetitiven Sequenzen der Zielsequenz an den beiden so inserierten
Enden nicht gebildet werden.
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Es
wird auch bevorzugt, den oben beschriebenen Arzneimittelresistenz-Marker
als selektierbares Markergen zu verwenden und noch bevorzugtere
Arzneimittelresistenz-Marker beinhalten ein Gen, das eine Resistenz
gegenüber
Cycloheximid verleiht, wie z.B. das Cycloheximidresistenz-L41-Gen,
ein Gen, das eine Resistenz gegenüber dem Antibiotikum G418 verleiht,
wie z.B. das APT-Gen, abstammend von dem bakteriellen Transposon
Tn903 und das Antibiotika Hygromycin B-Resistenzgen. Wenn das selektierbare
Markergen von Mikroorganismen abstammt, wird es bevorzugt, es mit
einem Promotor zu ligieren, der in Candida utilis wirkt, um die
Expression sicherzustellen.
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Der
Vektor gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Plasmid-DNA, die eine Sequenz
umfasst, die zu einer chromosomalen DNA von Candida utilis homolog
ist (homologe DNA-Sequenz), und die die Integration der Plasmid-DNA
in das Chromosom durch homologe Rekombination an diesem Teil ermöglicht,
jedoch kein selektierbarer Marker für die Selektion von Transformanten.
Das Plasmid wird in linearer Form durch Verdau an einer geeigneten
Restriktionsstelle innerhalb der homologen DNA-Sequenz des Plasmidmoleküls verwendet.
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Bei
dem Plasmid dieser Ausführungsform
kann das Plasmid so konstruiert werden, dass die DNA-Sequenz, enthaltend
ein heterologes Gen, an ihren beiden Enden zwischen den homologen
DNA-Sequenzen inseriert ist. Ein DNA-Fragment, das an seinen beiden
Enden homologe DNA-Sequenzen aufweist, wird erhalten, indem die
Plasmid-DNA an der homologen DNA-Sequenz mit einem Restriktionsenzym
geschnitten werden. Das DNA-Fragment kann auch in die chromosomale
DNA von Candida utilis durch homologe Rekombination integriert werden.
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Das
DNA-Fragment in linearer Form wird in das Chromosom von Candida
utilis durch homologe Rekombination auf dieselbe Weise wie im Fall
einer Plasmid-DNA, umfassend ein Markergen, integriert. Es wird auch
bei dem Plasmid dieser Ausführungsform
vorhergesagt, dass das integrierte DNA-Fragment in einem Chromosom durch die
gemäß der Ausführungsform
(2) oben beschriebene durchgeführte
Integration stabil vorliegt.
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Die
homologe DNA-Sequenz beinhaltet vorzugsweise das rRNA-Gen, das URA3-Gen,
das L41-Gen, das PGK-Gen, das GAP-Gen und das PMA-Gen. Diese Gene
stammen vorzugsweise von der chromosomalen DNA von Candida utilis
ab. Es ist auch möglich,
ein Fremd-DNA-Fragment an einer gewünschten Position auf einem
Chromosom, abhängig
von den verwendeten Sequenzen, zu integrieren.
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Der
Vektor wird bei der Transformation simultan mit einem Plasmid verwendet,
das eine DNA-Sequenz aufweist, die eine autonom sich replizierende
Sequenz, wie unten beschrieben, enthält und ein selektierbares Markergen.
Es ist möglich,
sekundär
einen Stamm zu selektieren, wobei das selektierbare Markergen-freie DNA-Fragment
in das Chromosom unter Transformanten integriert wurde, die selektiert
wurden durch Aufweisen des autonom replizierbaren Plasmids darin.
Das in dem selektierten Stamm vorliegende Plasmid kann durch Kultivierung
der Zelle unter nicht-selektiven Bedingungen fallen gelassen werden.
Im Ergebnis kann ein Stamm, der sich nur das inserierte DNA-Fragment
auf dem Chromosom erhält,
erhalten werden. Mit dieser Technik wird es möglich, beispielsweise einen
Stamm zu züchten,
der sich nur ein heterologes Gen erhält und frei von Extrasequenzen
ist, wie z.B. einem Arzneimittelresistenz-Gen, das von Mikroorganismen
abstammt.
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Weiterhin
kann ein Plasmid mit einer DNA-Sequenz, enthaltend die sich autonom
replizierende Sequenz und ein selektierbares Markergen als Vektor
für die
Transformation der Hefe Candida utilis verwendet werden. Das Plasmid
neigt dazu, durch Kultivierung der Zelle unter nicht-selektiven
Bedingungen fallen gelassen zu werden, jedoch kann ein DNA-Fragment
zur Erhöhung
der Stabilität,
wie unten beschrieben, erhalten werden, so dass das Plasmid in Kombination
mit dem DNA-Fragment
als Vektor verwendet werden kann.
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Der
Vektor gemäß der vorliegenden
Erfindung kann mit einem heterologen Gen zur Bildung eines Vektors
verbunden werden, der das heterologe Gen darin enthalten aufweist.
Durch Transformation von Candida utilis mit dem Vektor kann das
heterologe Gen stabil in das Chromosom von Candida utilis integriert
werden. Die so erhaltene Transformante kann in einem geeigneten
Medium zum Erhalt des Kulturprodukts kultiviert werden, woraus das
Expressionsprodukt des heterologen Gens durch ein für das Expressionsprodukt
geeignetes Verfahren isoliert und gereinigt wird. Das heißt, das
heterologe Gen kann Candida utilis exprimiert werden. Das Verfahren
zur Expression eines heterologen Gens in Candida utilis wird bereitgestellt.
In diesem Kontext bezieht sich die Bezeichnung heterologes Gen allgemein
auf ein Gen oder eine DNA als ein Teil davon, die ursprünglich auf
dem Chromosom von Candida utilis als Wirt nicht vorliegt.
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Das
heterologe Gen wird vorzugsweise mit einem regulatorischen Bereich
kombiniert, der unabhängig die
Expression des heterologen Gens reguliert oder unter dem Einfluss
des regulatorischen Bereichs des Gens, unterbrochen durch den Prozess
der Transformation, exprimiert wird. Solche Sequenzen sollten in
Candida utilis wirken und beinhalten vorzugsweise beispielsweise
die Promotor- und Terminatorsequenz des PGK-Gens, des GAP-Gens und
des PMA-Gens gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie unten beschrieben und DNA-Sequenzen mit einer Promotoraktivität, erhalten
durch einen Vektor zur Klonierung des Promotors, unten beschrieben.
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Wie
sich aus den unten beschriebenen Beispielen ergibt, wurden heterologe
Gene, wie z.B. das Glucoamylasegen, das Aminoglycosid-Phosphotransferase-Gen,
das β-Galactosidase-Gen
und das Hygromycin-B-Phosphotransferase-Gen erfolgreich mit der
Promotor- und der Terminatorsequenz des Phosphoglycerat-Kinase-Gens gemäß der vorliegenden
Erfindung exprimiert. Ein Aminoglycosid-Phosphotransferase-Gen wurde
ebenfalls erfolgreich mit den Promotor- und Terminatorsequenzen
des Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenase-Gens wie auch mit den
Promotor- und Terminatorsequenzen des Plasmamembran-Protonen-ATPase-Gens exprimiert.
Unter diesen heterologen Proteinen ist Glucoamylase ein sezerniertes
Protein und Aminoglycosid-Phosphotransferase
und β-Galactosidase
sind intrazelluläre
Enzyme. Das bedeutet, dass ein heterologes Protein in entweder intrazellulärer oder
sezernierter Proteinform in Candida utilis erzeugt werden kann.
Weiterhin wird auch eine Glucoamylase mit hohem Niveau sezerniert
und exprimiert und es kann festgestellt werden, dass Candida utilis
ein exzellenter Wirt für
eine hohe Produktion eines heterologen Proteins ist.
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Weiterhin
wurde beschrieben, dass in einigen Hefen der Gattung Candida, wie
z.B. Candida maltosa oder Candida albicans, ein Teil der Codons
auf eine unterschiedliche Weise translatiert werden als bei anderen Organismen
(Ohama et al., Nucleic Acids Res., 21, 4039–4045 (1993)). Dies wird als
der Grund interpretiert, warum das Expressionsprodukt des β-Galactosidasegens,
abstammend von E. coli, das in Candida maltosa als Wirt exprimiert
wurde, keine Aktivität
ausübt.
Wie aus den untenstehenden Beispielen deutlich wird, erhielt sich
ein β-Galactosidase-Genprodukt,
abstammend von E. coli, das in Candida utilis erzeugt wurde, seine
Aktivität.
Dies zeigt, dass Candida utilis Codons auf normale Weise erkennt
und dass Candida utilis ein bevorzugter Wirt bei der Produktion
eines heterologen Polypeptids ist.
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Es
ist auch möglich,
die Eigenschaften von Candida utilis durch Expression eines heterologen
Gens in Candida utilis zu modifizieren. So wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung eines neuen Candida utilis-Stamms
bereitgestellt. Beispielsweise ist es möglich, seine Fermentationseigenschaften
zur Erhöhung
seiner gewerblichen Nutzbarkeit zu verbessern. Insbesondere wird
ein Candida utilis-Stamm, der zur Expression eines Glucoamylase-Gens
modifiziert ist, eine Stärke-verdauende
Fähigkeit aufweisen,
d.h. sein Kohlenstoffquellenspektrum hat sich erweitert.
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Weiterhin
kann der erfindungsgemäße Vektor
bei der Transformation von anderen Zellen als Candida utilis verwendet
werden. Wenn eine andere Zelle als Candida utilis als Wirt verwendet
wird, wird vorzugsweise ein DNA-Fragment, das für die Durchführung der
Transformation geeignet ist, gewählt.
Das DNA-Fragment beinhaltet beispielsweise eine bakterielle Plasmid-DNA,
wie z.B. pBluescript oder pUC19 im Fall von E. coli. Das DNA-Fragment
beinhaltet beispielsweise im Fall einer Hefe der Gattung Saccharomyces
einen Hefe-E. coli-Shuttle-Vektor, wie z.B. YEp13 oder YCp50 (Methods
in Enzymology, 194, S. 195–230,
Academic Press (1991)).
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Verfahren zum Klonieren
von DNA-Sequenzen mit einer autonomen Replikationsfähigkeit
in der Hefe Candida utilis
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Weiterhin
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zum Klonieren der DNA-Sequenz mit einer
autonomen Replikationsfähigkeit
in Candida utilis bereitgestellt. Die verwendete DNA, die von irgendwelchen
Organismen abstammen kann, ist vorzugsweise von Candida utilis abgeleitet.
Als Vektor für
dieses Verfahren kann ein Vektor, enthaltend ein Arzneimittelresistenz-Markergen,
verwendet werden. Bevorzugte Beispielen beinhalten einen Vektor,
enthaltend das APT-Gen, wobei es sich um ein G418-Resistenzgen handelt und
es wird durch einen Promotor und einen Terminator exprimiert, die
in Candida utilis wirken. Spezifisch wird ein Plasmid mit dem APT-Gen,
das durch den PGK-Gen-Promotor exprimiert wird, als Vektor verwendet,
um eine genomische DNA-Bibliothek der Candida utilis-Hefe herzustellen
und Candida utilis wird mit der Bibliothek-DNA transformiert. Gesamt-DNA
wird aus einer transformierten Hefe extrahiert, gewählt auf
der Basis einer Resistenz gegen G418. E. coli wird mit der DNA transformiert,
so dass die Plasmid-DNA, die in der transformierten Hefe als extrachromosomaler
Faktor vorliegt, gewonnen werden kann. Funktionelle Sequenzen als autonom
sich replizierende Sequenz (ARS) werden aus dem chromosomalen DNA-Fragment,
abstammend von Candida utilis, inseriert in die Plasmid DNA, isoliert.
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Überraschend
wurde festgestellt, dass wenn ein Plasmid, enthaltend das Cycloheximidresistenz-L41-Gen
als Marker der Resistenz gegen ein Arzneimittel als Vektor verwendet
wird, jede DNA-Sequenz mit autonomer Replikationsfähigkeit
kloniert werden konnte. Anders ausgedrückt wurde selbst dann, wenn
das Plasmid zur Herstellung einer Candida utilis Hefe-genomischen
DNA-Bibliothek verwendet wurde und Candida utilis mit der Bibliothek-DNA
transformiert wurde, keine Cycloheximidresistente Transformante
erhalten. Dies zeigt an, dass die ARS von Candida utilis ein Merkmal
zur Erzeugung einer geringen Anzahl von Kopien pro Zelle des Plasmid,
dieses enthaltend, aufweist, so dass eine Transformante selbst dann
nicht selektiert werden kann, wenn sie mit dem Cycloheximidresistenz-L41-Gen
kombiniert wird, das etliche Kopien benötigt, um die Transformante
zu selektieren. Dies wurde weiter durch die Tatsache bestätigt, dass
keine Transformante erhalten wurde, selbst wenn Candida utilis mit
einem Plasmid transformiert wurde, enthaltend das so erhaltene ARS
und das Cycloheximidresistenz-L41-Gen. Wie in den Beispielen unten
dargestellt, wurde durch intensive Analyse der Eigenschaften der
DNA-Sequenz, enthaltend die klonierte ARS verdeutlicht, dass das
Plasmid, enthaltend ARS mit nur ungefähr einer Kopie pro Zelle der
Candida utilis-Hefe
vorliegt. Zusätzlich
hatte die so klonierte ARS auch das Merkmal, dass das Plasmid, das
sie enthielt, instabil war. Wenn die Candida utilis-Hefe für ungefähr 2,5 bis
3,5 Generationen unter nicht-selektiven Bedingungen kultiviert wurde,
erniedrigte sich das Verhältnis
von Zellen, die das Plasmid enthielten, auf 20 bis 30 % der Gesamtzahl
von Zellen.
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Verfahren
zur Klonierung von DNA-Sequenzen mit Promotoraktivität in Candida
utilis
-
Das
Verfahren zum Klonieren der DNA-Sequenzen mit einer transkriptionellen
Promotoraktivität
in Candida utilis wird unter Verwendung der DNA-Sequenz mit der
obigen autonomen Replikationsfähigkeit
bereitgestellt. Als Vektor hierfür
kann ein Vektor, der zusätzlich
zu der DNA-Sequenz mit der autonomen Replikationsfähigkeit
ein Arzneimittelresistenz-Gen aufweist, frei von einer Promotorsequenz
für die
Transkription, verwendet werden. Ein Vektor, der das APT-Gen enthält, wobei
es sich um ein G418-Resistenzgen handelt, kann vorzugsweise verwendet
werden. Die verwendete DNA kann von jedem Organismus abstammen,
vorzugsweise von Candida utilis. Zusätzlich muss die DNA in kleine
Moleküle
zur Herstellung einer Bibliothek durch Enzymbehandlungen mit Restriktionsenzymen
oder DNAase oder durch mechanisches Scheren mit Ultraschallwellen
umgewandelt werden. Eine Kombination der drei Restriktionsenzyme
AluI, HaeIII und RsaI, die vier Nukleotide in der Länge erkennen
und glatte Enden erzeugen, wird vorzugsweise für einen Teilabbau der chromosomalen
DNA verwendet. Bei dieser Kombination werden mehr chromosomale Regionen
in der Bibliothek kloniert.
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Genauer
gesagt wird die Candida utilis Hefe-genomische DNA-Bibliothek durch
das konventionelle Verfahren hergestellt, worin ungefähr 0,8 bis
1,8 kb DNA-Fragmente, die teilweise mit den obigen Restriktionsenzymen
verdaut wurden, mit der 5'-Seite
des promotorsequenzfreien APT-Gens verbunden sind, hergestellt. Weiterhin
wird Candida utilis mit der Bibliotheks-DNA transformiert. Die mit
dem Plasmid transformierte Hefe, worin die DNA-Sequenz mit einer
Promotoraktivität
direkt vor dem APT-Gen kloniert wurde, wird G418-resistent. So wird
die gesamte DNA aus der G418-resistenten
Transformante zur Transformation von E. coli extrahiert und die
DNA-Sequenz mit einer Promotoraktivität kann effizient kloniert werden.
In diesem Fall können Promotorsequenzen
mit höherer
transkriptioneller Aktivität
isoliert werden, indem die Konzentration von G418, enthalten in
der Platte, erhöht
wird oder durch Selektion eines Stammes, der relativ große Kolonien
auf der Platte gebildet. Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Abtrennung
einer Promotorsequenz mit hoher Aktivität vorteilhaft, da die Zahl
der Kopien des Plasmids, enthaltend ARS in Candida utilis ungefähr 1 pro
Zelle, wie oben beschrieben, bleibt.
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verfahren
zur Isolation der anderen funktionellen Gene von Candida utilis
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Weiterhin
stellt das Verfahren zur Isolation von DNA mit einer Promotoraktivität in Candida
utilis gemäß der vorliegenden
Erfindung auch ein Verfahren zur Isolation von DNA-Sequenzen mit
einer Funktion zur Verbesserung der Stabilität des Plasmids, enthaltend
ARS, bereit. Eine Ausführungsform
des Plasmids, enthaltend ARS in Candida utilis, ist dadurch gekennzeichnet,
dass es eine niedrige Stabilität
aufweist und dass sich bei Kultivierung über 3 bis 4 Generationen unter
nicht-selektiven Bedingungen die Zellen, die das Plasmid zurückhalten,
auf 20 bis 30 % der Gesamtzellen vermindern. Daher bildet auf der
Platte, die ein selektives Arzneimittel enthält, ein Stamm, der das ARS-Plasmid zurückhält, enthaltend
das Arzneimittelresistenz-Gen, etwas weniger große Kolonien im Vergleich mit
einem Stamm bildet, der das Arzneimittelresistenz-Gen auf dem Chromosom
integriert aufweist, trotz der Tatsache, dass die Zahl der Kopien
pro Zelle dieselbe bleibt. In der vorliegenden Erfindung wurden
Stämme,
die relativ große
Kolonien bildeten, zur Abtrennung von Promotorsequenzen mit hoher
Aktivität
selektiert, so dass einige der abgetrennten DNA mit Promotoraktivität, wie in
den Beispielen unten beschrieben, Funktionen aufweisen, die die
Stabilität
des Plasmids verbessern können.
Weiterhin kann von einem Fachmann auf dem Gebiet vorhergesagt werden,
dass es die Verwendung dieses Transformationssystems ermöglicht,
DNA-Sequenzen mit einer Varietät
von Funktionen zu erhalten, wie z.B. einer Centromersequenz.
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Verfahren zur Erzeugung
einer Transformante, die von einem Arzneimittelresistenz-Markergen
frei ist
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Ein
anderes Verfahren zur Erzeugung einer Transformante, die von einem
Arzneimittelresistenz-Markergen frei ist, wird bereitgestellt, indem
die obige DNA-Sequenz mit autonomer Replikationsfähigkeit
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird. Spezifisch kann eine Transformante, die
von einem Arzneimittelresistenz-Markergen frei ist, durch das folgende
Verfahren erhalten werden. Zunächst
wird eine Plasmid-DNA ohne selektierbares Markergen zur Selektion
der Transformante und enthaltend eine Sequenz, die zu der chromosomalen
DNA homolog ist (homologe DNA-Sequenz) an einer geeigneten Restriktionsenzymstelle
in dieser homologen DNA-Sequenz
in eine lineare Form verdaut. Diese lineare Plasmid-DNA kann so auf die
homologe DNA-Sequenz des Chromosoms von Candida utilis integriert
werden. Die lineare Plasmid-DNA wird zusammen mit einem Plasmid
verwendet, das eine DNA-Sequenz,
enthaltend ein ARS und ein selektierbares Markergen für die Transformation
von Hefe aufweist. Unter den Transformanten, die durch die Einführung des Plasmids,
enthaltend ARS, selektiert wurden, werden Klone, worin das DNA-Fragment,
das für
die Transformation verwendet wurde, gleichzeitig in das Chromosom
integriert wurde, sekundär
selektiert, indem eine Expression heterologer Gene, enthalten auf
dem DNA-Fragment, versucht wird oder indem die Integration des DNA-Fragments
durch PCR oder Southern-Analyse bestätigt wird. Weiterhin kann das
in dem selektierten Stamm vorliegende autonom replizierbare Plasmid
einfach durch Kultivierung der Zellen unter nicht-selektiven Bedingungen
entfernt werden. Es ist so möglich,
einen Stamm zu erhalten, der von einem selektierbaren Markergen
frei ist und sich nur das inserierte DNA-Fragment auf dem Chromosom
erhält.
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Ortsspezifische
Mutagenese des Chromosoms von Candida utilis
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine ortsspezifische Mutagenese
des Chromosoms von Candida utilis bereitgestellt. Bei diesem Verfahren
wurde eine Genfragmentationskassette, worin ein selektierbares Markergen
in ein Zielgen inseriert wurde, um die Funktion zu verlieren, als
Substituent auf dem chromosomalen Zielgen verwendet. Die Kassette
hat eine lineare DNA-Struktur, die an beiden Enden DNA-Sequenzen
umfasst, die zu einem chromosomalen Zielgen homolog sind (homologe DNA-Sequenz)
und mindestens ein selektierbares Markergen dazwischen. Es ist wichtig,
dass das DNA-Fragment, das inseriert werden kann, dieselbe Richtung
aufweist wie auf dem Chromosom. Wenn Hefe mit der Kassette transformiert
wird, werden das Markergen und die DNA-Sequenzen, die an seinen
beiden Seiten vorliegen und inseriert werden können, in den Wirt integriert.
Als Ergebnis der Transformation wird das Zielgen an der Integrationsstelle
unterbrochen und ein Hefestamm mit einem neuen Charakter erhalten.
Das selektierbare Markergen ist vorzugsweise ein Arzneimittelresistenz-Gen
und die Transformanten, deren Gene unterbrochen wurden, können durch
Resistenz gegenüber
dem Arzneimittel selektiert werden. Das Gen, das ein Ziel dieser Genmodifikation
sein kann, ist vorzugsweise ein Gen, abstammend von dem Chromosom
von Candida utilis. Spezifisch beinhaltet es URA3-, ADE1-, ADE2-
oder HIS-Gene, ist jedoch nicht hierauf begrenzt.
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Beispielsweise
wird das Candida utilis-URA3-Gen mit einem selektierbaren Markergen,
wie z.B. dem Cycloheximidresistenz-L41-Gen zur Beendigung seiner Funktion
gespalten und dann für
die Transformation verwendet. Die so erhaltene Cycloheximidresistente
Transformante hat zwei URA3-Gene auf dem Chromosom und eins der
beiden Gene wurde unterbrochen. Weiterhin wird ein Stamm, worin
beide URA3-Gene unterbrochen wurden, durch Transformation des Stamms,
bei dem eins der URA3-Gene unterbrochen wurde, erhalten, mit dem
URA3-Genfragment, gespalten mit dem anderen selektierbaren Markergen,
wie z.B. einem G418-Resistenzgen. Es ist bekannt, dass die ura3-Variante gegenüber 5-Fluororotsäure (5-FOA)
resistent wird, wobei es sich um ein toxisches Analog eines Intermediats
im Uracil-Biosyntheseweg handelt. Es ist so möglich (als 5-FOA-resistenten Stamm)
die ura3-Mutante zu erhalten (die URA3-Gene aufweist, die beide ihre Funktion
verloren haben) durch Gensubstitution des Stamms, worin eins der
beiden URA3-Gene unterbrochen wurde. Die ura3-Mutante ermöglicht es,
eine Transformante zu erhalten, mit dem URA3-Gen als selektierbares Markergen,
wobei es sich nicht um einen Arzneimittelresistenz-Genmarker handelt.
Weiterhin hat die so erhaltene auxotrophe Mutante einen Vorteil
darin, dass sie kaum durch sekundäre Mutation beeinflusst wird,
die in den anderen Genloci durch chemische Mutationsverfahren ausgelöst werden
können.
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L41-Gen
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden das ribosomale Protein L41 von Candida utilis,
ein Gen, das dieses codiert, und seine Promotor- und Terminatorsequenzen
bereitgestellt.
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Das
erfindungsgemäße Protein
L41 von Candida utilis hat die in 14 (SEQ
ID NO: 6) beschriebene Aminosäuresequenz.
So codiert das erfindungsgemäße L41-Gen
die in 14 beschriebene Aminosäuresequenz.
Weiterhin ist eine spezifische DNA-Sequenz, umfassend dieses Gen,
seine Promotor- und Terminatorsequenzen in 13 (SEQ
ID NO: 5) dargestellt.
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Zusätzlich wird
gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Cycloheximidresistenz-L41-Protein, codierend das mutierte
L41-Gen, worin der 56te Aminosäurerest
von Prolin zu Glutamin umgewandelt wurde, bereitgestellt. Das Cycloheximidresistenz-L41-Gen kann wie
oben beschrieben verwendet werden, nicht nur als selektierbares
Markergen für
die Transformation von Candida utilis, sondern auch als selektierbares
Markergen für die
Transformation der anderen Hefen, wie z.B. derjenigen der Saccharomyces-Gattung.
Weiterhin ist es nicht nötig
festzustellen, dass die Promotor- und Terminatorsequenzen des Gens
auch bei der Expression heterologer Gene verwendet werden können.
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PGK-Gen
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Promotor- und Terminatorsequenzen des PGK-Gens bereitgestellt.
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Spezifische
Beispiele der Promotorsequenz beinhalten die Nukleotide 946 bis
1346 der in 3 (SEQ ID NO: 2) dargestellten
DNA-Sequenz und ihre Teilsequenzen, die sich die Promotoraktivität erhalten.
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Spezifische
Beispiele der Terminatorsequenz beinhalten vorzugsweise die in 2 (SEQ
ID NO: 1) dargestellte DNA-Sequenz
und ihre Teilsequenzen, die sich die Terminatoraktivität behalten.
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Ein
Expressionsvektor, der in Candida utilis verwendet werden kann,
kann erhalten werden, indem die Promotor- und Terminatorsequenzen
in einen geeigneten Plasmidvektor inseriert werden. Beispiele für den Plasmidvektor
beinhalten wohlbekannte E. coli-Plasmide, wie z.B. pBluescript und
pUC19 und ein Hefe-E. coli-Shuttle-Plasmid, umfassend ein selektierbares
Markergen, wie z.B. das Cycloheximidresistenz-L41-Gen und falls nötig, eine DNA-Sequenz, die
zu einem chromosomalen Zielgen homolog ist. Es würde von einem Fachmann auf
dem Gebiet vorhergesagt werden, dass diese Sequenzen als Promotor
oder Terminator in anderen Wirtszellen verwendet werden können, insbesondere
einer Hefe der Gattung Saccharomyces.
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Das
PGK-Gen ist ein Gen, codierend das Enzym im glycolytischen Weg und
wird in großer
Menge zusammen mit den anderen Genen exprimiert, codierend die Enzyme
des Glycolysewegs in Candida utilis. So wird erwartet, dass es einen
starken Promotor aufweist. Es wird in den Beispielen unten dargestellt,
dass der Promotor vorteilhafterweise bei der Expression eines heterologen
Gens, wie z.B. des Glucoamylasegens, des Aminoglycosidphosphotransferasegens
oder des β-Galactosidasegens
unter Verwendung der hergestellten Expressionsvektoren verwendet
werden kann.
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Weiterhin
würde es
für einen
Fachmann auf dem Gebiet offenbar sein, dass wenn die Expressionsmenge
eines mit den PGK-Gen-Promotor-
und Terminatorsequenzen gemäß der vorliegenden
Erfindung verbundenen Gens nicht vermindert ist, der Expressionsvektor
miniaturisiert werden kann, indem ein Teil dieser Sequenzen weggelassen
wird.
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GAP-Gen
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Promotor- und Terminatorsequenzen des GAP-Gens
bereitgestellt.
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Spezifische
Beispiele der Promotorsequenz beinhalten vorzugsweise die in 30 dargestellte DNA-Sequenz (SEQ ID NO: 7) und
ihre Teilsequenzen, die sich die Promotoraktivität behalten.
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Spezifische
Beispiele der Terminatorsequenz beinhalten vorzugsweise die in 31 dargestellte DNA-Sequenz (SEQ ID NO: 8) und
ihre Teilsequenzen, die sich die Promotoraktivität behalten.
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Ein
Expressionsvektor, der in Candida utilis verwendet werden kann,
kann erhalten werden, indem die Promotor- und Terminatorsequenzen
in einen geeigneten Plasmidvektor inseriert werden. Beispiele für den Plasmidvektor
beinhalten wohlbekannte E. coli-Plasmide, wie z.B. pBluescript und
pUC19 und ein Hefe-E. coli-Shuttle-Plasmid, umfassend ein selektierbares
Markergen, wie z.B. das Cycloheximidresistenz-L41-Gen und falls nötig, eine DNA-Sequenz, die
zu einem chromosomalen Zielgen homolog ist. Es würde von einem Fachmann auf
dem Gebiet vorhergesagt werden, dass diese Sequenzen als Promotor
oder Terminator in anderen Wirtszellen verwendet werden können, insbesondere
einer Hefe der Gattung Saccharomyces.
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Das
GAP-Gen ist ein Gen, codierend das Enzym im glycolytischen Weg und
wird in großer
Menge zusammen mit den anderen Genen exprimiert, codierend die Enzyme
des Glycolysewegs in Candida utilis. So wird erwartet, dass es einen
starken Promotor aufweist. Es wird in den Beispielen unten dargestellt,
dass der Promotor vorteilhafterweise bei der Expression eines heterologen
Gens, wie z.B. des Aminoglycosidphosphotransferasegens unter Verwendung
der hergestellten Expressionsvektoren verwendet werden kann.
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Weiterhin
würde es
für einen
Fachmann auf dem Gebiet offenbar sein, dass wenn die Expressionsmenge
eines mit den GAP-Gen-Promotor-
und Terminatorsequenzen gemäß der vorliegenden
Erfindung verbundenen Gens nicht vermindert ist, der Expressionsvektor
miniaturisiert werden kann, indem ein Teil dieser Sequenzen weggelassen
wird.
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PMA-Gen
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Promotor- und Terminatorsequenzen des PMA-Gens
bereitgestellt.
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Spezifische
Beispiele der Promotorsequenz beinhalten vorzugsweise die in 34 dargestellte DNA-Sequenz (SEQ ID NO: 9) und
ihre Teilsequenzen, die sich die Promotoraktivität behalten.
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Spezifische
Beispiele der Terminatorsequenz beinhalten vorzugsweise die in 35 dargestellte DNA-Sequenz (SEQ ID NO: 10) und
ihre Teilsequenzen, die sich die Promotoraktivität behalten.
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Ein
Expressionsvektor, der in Candida utilis verwendet werden kann,
kann erhalten werden, indem die Promotor- und Terminatorsequenzen
in einen geeigneten Plasmidvektor inseriert werden. Beispiele für den Plasmidvektor
beinhalten wohlbekannte E. coli-Plasmide, wie z.B. pBluescript und
pUC19 und ein Hefe-E. coli-Shuttle-Plasmid, umfassend ein selektierbares
Markergen, wie z.B. das Cycloheximidresistenz-L41-Gen und falls nötig, eine DNA-Sequenz, die
zu einem chromosomalen Zielgen homolog ist. Es würde von einem Fachmann auf
dem Gebiet vorhergesagt werden, dass diese Sequenzen als Promotor
oder Terminator in anderen Wirtszellen verwendet werden können, insbesondere
einer Hefe der Gattung Saccharomyces.
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Das
PMA-Gen ist ein Gen, codierend das Plamamembranenzym und es ist
in Saccharomyces bekanntlich ein primäres Protein, umfassend ca.
10 % der Plamamembranproteine. So wird erwartet, dass es einen starken
Promotor aufweist. Es wird in den Beispielen unten dargestellt,
dass der Promotor vorteilhafterweise bei der Expression eines heterologen
Gens, wie z.B. des Aminoglycosidphosphotransferasegens unter Verwendung
der hergestellten Expressionsvektoren verwendet werden kann.
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Weiterhin
würde es
für einen
Fachmann auf dem Gebiet offenbar sein, dass wenn die Expressionsmenge
eines mit den PMA-Gen-Promotor-
und Terminatorsequenzen gemäß der vorliegenden
Erfindung verbundenen Gens nicht vermindert ist, der Expressionsvektor
miniaturisiert werden kann, indem ein Teil dieser Sequenzen weggelassen
wird.
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DNA-Sequenzen
mit Promotoraktivitäten
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden DNA-Sequenzen mit Promotoraktivitäten bereitgestellt. Die
DNA-Sequenzen werden unter Verwendung eines Vektors isoliert, umfassend
eine autonom replizierbare DNA-Sequenz und ein Arzneimittelresistenz-Markergen
ohne transkriptionelle Promotorsequenz. Spezifische Beispiele für die DNA-Sequenz
mit der Promotoraktivität
beinhalten vorzugsweise eine DNA-Sequenz,
wie dargestellt in 48 (SEQ ID NO: 13) und eine
Teilsequenz davon, die sich die Promotoraktivität erhält. Zusätzlich und wie beschrieben
in den Beispielen unten, wurden acht DNA-Sequenzen zusätzlich zu
der DNA-Sequenz von 48 erhalten, die die Promotoraktivität aufweisen.
DNA-Sequenzen mit
Promotoraktivitäten
können
auch isoliert werden, indem das Arzneimittelresistenz-Gen ohne transkriptionelle
Promotorsequenz durch die anderen Gene, wie z.B. ein Hygromycin-B-Resistenzgen,
ersetzt wird. Zusätzlich
ist es auch möglich,
einen Promotor zu erhalten, worin die transkriptionelle Aktivität unter
spezifischen Bedingungen induziert wird, indem die Selektionsbedingungen
verändert
werden, wie z.B. Zucker, enthalten in einer Platte zur Selektion
von Transformanten oder der anderen Mediumzusammensetzung. Dies
würde von
einem Fachmann auf dem Gebiet einfach verstanden werden, indem er
sich auf die Offenbarung der vorliegenden Beschreibung bezieht.
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Ein
Expressionsvektor, der in Candida utilis verwendet werden kann,
kann durch Insertion der Promotor- und der Terminatorsequenzen in
einen geeigneten Plasmidvektor erhalten werden. Beispiele für den Plasmidvektor
beinhalten wohlbekannte E. coli-Plasmide, wie z.B. pBluescript und
pUC19 und ein Hefe-E. coli-Shuttle-Plasmid, umfassend ein selektierbares
Markergen, wie z.B. das Cycloheximidresistenz-L41-Gen und, falls nötig, eine DNA-Sequenz, die
zu dem chromosomalen Zielgen homolog ist und diese können verwendet
werden. Es würde
von einem Fachmann auf dem Gebiet vorhergesagt werden, dass diese
Sequenzen als Promotor oder Terminator in anderen Wirtszellen, insbesondere
einer Hefe der Saccharomyces-Gattung verwendet werden können.
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Es
wird in den Beispielen, wie unten beschrieben, belegt, dass der
Promotor auf vorteilhafte Weise bei der Expression eines heterologen
Gens, wie z.B. einem Aminoglycosidphosphotransferasegen, unter Verwendung
eines hergestellten Expressionsvektors verwendet werden kann.
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Zusätzlich würde es für einen
Fachmann auf dem Gebiet deutlich werden, dass wenn die Expressionsmenge
eines mit der Promotorsequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
verbundenen Gens nicht vermindert ist, der Expressionsvektor miniaturisiert
werden kann, indem ein Teil der Sequenz weggelassen wird.
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rRNA-Gen
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden ein ungefähr
13,5 kb DNA-Fragment, umfassend die rRNA-Gene von Candida utilis
und eine DNA-Sequenz, umfassend die Wiederholung des Fragments,
bereitgestellt.
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Das
ungefähr
13,5 kb-Fragment wird durch die in 6(b) dargestellte
Restriktionsenzymkarte repräsentiert.
Die Stellungen von 18S, 5,8S und 25S rRNA-Genen in der DNA-Sequenz sind in 6(b) dargestellt.
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Die
multiple-Kopien-Integration eines DNA-Fragments in ein Chromosom
wird effizient unter Verwendung einer Teilregion der rRNA-Gene als
Zielsequenz bewirkt. Plasmide wurden mit vier Fragmenten konstruiert,
die durch Division des ungefähr
13,5 kb DNA-Fragments in vier erhalten wurden und für die Transformation
verwendet. Interessanterweise wurde beobachtet, dass die so erhaltenen
Transformationshäufigkeiten sich
unterschieden, abhängig
von der Region, die als Zielsequenz für die Integration verwendet
wurde. Während
die Transformationsfrequenz bei dem Plasmid pCLRE5, umfassend ein
2,4 kb EcoRI-Fragment, das das 18S rRNA-Gen umfasst, niedrig war,
wurden Transformanten mit hohen Frequenzen bei dem Plasmid pCLRE4 erhalten,
umfassend ein 3,5 kb EcoRI-Fragment, das einen Teil der 3'-Seite des 18S rRNA-Gens,
das 5,85 rRNA-Gen und einen Teil der 5'-Seite des 25S rRNA-Gens umfasst, das
Plasmid pCLRE6, umfassend ein 3 kb EcoRI-Fragment, das ein 25S rRNA-Gen
umfasst und das Plasmid pCLRE7, umfassend ein 4,7 kb EcoRI-Fragment,
das einen Teil der 5'-Seite
des 18S rRNA-Gens umfasst.
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URA3-Gen
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das URA3-Gen von Candida utilis, das zu der ura3-Mutation einer
Saccharomyces cerevisiae Hefe komplementär ist, bereitgestellt. Das
Gen kann, wie oben beschrieben, als Integrationsziel für ein DNA-Fragment verwendet
werden und ebenfalls bei der Erzeugung einer ura3-Mutante durch
Unterbrechung des chromosomalen URA3-Gens. Die ura3-Mutante als
Wirt ermöglicht
es, eine Transformante zu erhalten, die das URA3-Gen als selektierbares
Markergen aufweist, wobei es sich nicht um einen Arzneimittelresistenz-Genmarker
handelt. Weiterhin ist offenbar, dass die Promotor- und Terminatorsequenzen
des Gens auch für
die Expression eines heterologen Gens verwendet werden können.
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Das
URA3-Gen codiert die in 10 und 11 dargestellte
Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 4). Das URA3-Gen beinhaltet ein Gen, umfassend die in 9 dargestellte
DNA-Sequenz (SEQ ID NO: 3) oder mit Teilsequenzen davon, die sich
die Funktion, die die ura3-Mutation der Saccharomyces cerevisiae
Hefe komplementiert, erhalten.
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Autonom replizierbare
DNA-Sequenz (ARS)
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden sich autonom replizierende DNA-Sequenzen, die den
Vektor, enthaltend die DNA-Sequenz als episomale Plasmide in Candida
utilis erhalten können
und die Transformationsfrequenz des Wirts erhöhen, bereitgestellt. Das DNA-Fragment
kann von jedem Organismus abstammen, vorzugsweise von Candida utilis.
Spezifische Beispiele für
ARS beinhalten vorzugsweise die in den 41 und 42 (SEQ
ID NO: 11) und den 43 und 44 (SEQ
ID NO: 12) dargestellten DNA-Sequenzen und autonom replizierbare
Teilsequenzen davon. Wie aus den Beispielen unten deutlich wird,
ist es auch möglich,
die Candida utilis Hefe mit den Plasmiden mit verkürzten DNA-Fragmenten
zu transformieren, trotz der verminderten Frequenz.
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Ein
Vektor, der als Plasmid in Candida utilis vorliegen kann, wird unter
Verwendung von ARS und einem geeigneten selektierbaren Markergen
bereitgestellt. Weiterhin werden DNA-Sequenzen mit Promotoraktivitäten und
DNA-Sequenzen mit anderen Funktionen unter Verwendung des Vektors
isoliert. Es ist auch möglich,
eine transformierte Hefe zu erzeugen, die sich nur ein DNA-Fragment
erhält,
das kein selektierbares Markergen enthält, jedoch ein heterologes
Gen auf einem Chromosom, in dem ein Plasmid, enthaltend ARS und ein
geeignetes Markergen und ein Plasmid, umfassend eine Sequenz homolog
zu der Candida utilis chromosomalen DNA (homologe DNA-Sequenz) und
ohne selektierbares Markergen für
die Selektion von Transformanten verwendet wird.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird weiterhin spezifisch unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele beschrieben, ist jedoch nicht auf diese
begrenzt.
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In
dieser Offenbarung werden Restriktionsenzymstellen in den Restriktionsenzymkarten
der Gene durch das folgende repräsentiert.
Aa;
AatII, Af; AfIII, Al; AflIII, Ap; ApaI, B; BamHI, Bg; BglII,C; ClaI,
E; EcoRI, RV; EcoRV, H; HindIII, Hp; HpaI, K; KpnI, P; PstI, Pv;
PvuII, S; SalI, Se; SpeI, Sm; SmaI, Sc; SacI, ScII; SacII, Sp; SphI,
X; XbaI und Xh; XhoI.
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Die
in den folgenden Beispielen verwendeten Verfahren sind die folgenden:
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1) Deletionsmutationsbehandlung
mit ExoIII-Nuklease und Mungobohnennuklease und Bestimmung der DNA-Sequenz
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Nachdem
ein Plasmid (10 μg)
mit einem geeigneten Restriktionsenzym verdaut wurde, wurde es mit Phenol/Chloroform
extrahiert und mit Ethanol ausgefällt, um die DNA zu gewinnen.
Die DNA wurde in 100 μl einer
ExoIII-Pufferlösung (50
mM Tris-HCl, pH 8,0, 100 mM NaCl, 5 mM MgCl2,
10 mM 2-Mercaptoethanol), 180 Einheiten ExoIII-Nuklease gelöst und die Mischung wurde bei
37°C inkubiert.
Ein 10 μl
Teil der Mischung wurde jede Minute entnommen und zwei Teile wurden
kombiniert und in ein eisgekühltes
Röhrchen übertragen, worin
20 μl eines
MB-Puffers (40 mM Na-Acetat, 100 mM NaCl, 2 mM ZnCl2,
10 % Glycerin, pH 4,5) platziert waren. Nachdem so erhaltene fünf Röhrchen bei
65°C für 10 Minuten
inkubiert worden waren, um das Enzym zu inaktivieren, wurden fünf Einheiten
Mungobohnennuklease hinzugefügt
und die Mischung wurde bei 37°C 30
Minuten umgesetzt. Nach der Reaktion wurden fünf DNA-Fragmente mit unterschiedlichen
Deletionsgraden durch Agarosegelelektrophorese gesammelt. Diese
gesammelten DNA-Fragmente wurden mit Klenow-Enzym behandelt, um
ein glattes Ende zu bilden und bei 16°C über Nacht ligiert und wurden
für die
Transformation von E. coli verwendet.
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Für Insertionsfragmente
der so erhaltenen Plasmide wurde die Sequenzierungsreaktion mit
einem fluoreszierenden Primer-Cycle-Sequence-Kit
(Applied Biosystems, K.K.) durchgeführt und die DNA-Sequenz wurde
mit einem automatischen DNA-Sequenzierer
bestimmt.
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2) Hybridisierung
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Nach
der Agarosegelelektrophorese wurde die DNA auf einen Hibond-N +-Filter
(Amersham) gemäß dem vom
Hersteller bereitgestellten Protokoll in Alkali übertragen, um einen Filter
für die
Southern-Hybridisierung herzustellen.
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Der
Filter, auf dem die DNA fixiert worden war, wurde einer Prähybridisierung
in einer Hybridisierungslösung
(6 × SSC,
5 × Denhardt-Lösung, 0,2
% SDS, 20 μg/ml
Lachssperma-DNA) bei 65°C
für 2 Stunden
unterworfen. Eine Sonden-DNA, markiert mit den Megaprime-DNA-Markierungssystemen
und [α-32P]dCTP (110 TBq/mmol) wurde der Hybridisierungslösung zugefügt und eine
Hybridisierung wurde bei 65°C
für 16
Stunden durchgeführt.
Nach der Hybridisierung wurde der Filter in 1 × SSC, enthaltend 0,1 % SDS
bei 65°C
für 2 Stunden
gewaschen und dann einer Autoradiographie unterworfen, um Signale
nachzuweisen.
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3) Zusammensetzung des
Mediums
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Die
Zusammensetzung des YPD-Mediums für die Kultivierung von Hefe
enthält
1 % Hefeextrakt, 2 % Bactopepton und 2 Glucose. Agar wurde in einer
Menge von 2 % dem Medium im Fall einer Plattenform zugefügt. Die
Zusammensetzung eines SD-Mediums
enthält
0,67 % Hefe-Stickstoffbasis ohne Aminosäuren und 2 % Glucose. Aminosäuren wurden
dem Medium abhängig
von den Ernährungsbedürfnissen
der verwendeten Hefe zugefügt.
Im Fall einer Plattenform wurde Agar in einer Menge von 2 % dem
Medium zugefügt.
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4) Behandlung mit Enzym
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Die
Behandlungen der DNA mit Enzymen, wie z.B. eine Restriktionsenzymreaktion,
Klenow-Enzym und T4-DNA-Ligase, wurden unter den von den Herstellern
empfohlenen Bedingungen oder gemäß den Verfahren
durchgeführt,
die in Molecular Cloning, 2. Ausgabe, Sambrook et al., Cold Spring
Harbor Laboratory Press (1989) beschrieben werden.
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Beispiel 1: Herstellung
einer Candida utilis chromosomalen DNA
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Die
Extraktion von Candida utilis chromosomaler DNA wurde durch das
folgende Verfahren durchgeführt.
Der ATCC 9950-Stamm
von Candida utilis wurde in 30 ml YPD-Medium inokuliert und bei
30°C in
der frühen
stationären
Phase kultiviert. Die Zellen wurden durch Zentrifugation gesammelt,
mit sterilisiertem Wasser gewaschen und wiederum durch Zentrifugation
gesammelt. Nachdem die Zellen in 3 ml Zymolyase-Puffer suspendiert
worden waren (0,9 M Sorbit, 0,1 M EDTA, 50 mM DTT, pH 7,5), wurden
200 μl 0,9
M Sorbit, enthaltend 25 mg/ml Zymolyase 100T hinzugefügt und die
Mischung unter Schütteln
bei 37°C
inkubiert. Nachdem die Bildung des Protoplasten durch mikroskopische
Beobachtung bestätigt
worden war, wurden die Protoplasten durch Zentrifugation gesammelt.
Nachdem 3 ml Lysispuffer (50 mM Tris-HCl, 50 mM EDTA, pH 8,0) zugefügt worden
waren und die Protoplasten vorsichtig und ausreichend im Puffer
suspendiert worden waren, wurden 0,3 ml 10 % SDS zugefügt und die
Mischung bei 65°C über Nacht
inkubiert. Dann wurde 1 ml einer 5 M Kaliumacetatlösung hinzugefügt und man
ließ die
Mischung 1 Stunde auf Eis stehen. Die Präzipitate wurden dann durch
Zentrifugation entfernt, 4 ml kalter Ethanol wurde zugefügt und die
Mischung wurde zum Präzipitieren
von DNA zentrifugiert. Das Präzipitat
wurde mit 50 % Ethanol gewaschen, getrocknet, in 3 ml eines RNase
A-Puffers (10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, 50 μg/ml RNase A, pH 7,5) gelöst und 30
Minuten bei 37°C
inkubiert. Schließlich
wurden 3 ml 2-Propanol zugefügt
und die Mischung wurde zur Entfernung des Überstands zentrifugiert. Die
so erhaltenen Präzipitate
wurden mit 50 % 2-Propanol gewaschen und getrocknet. Das Präzipitat
wurde in 0,5 ml eines TE-Puffers gelöst und als Candida utilis chromosomale
DNA-Probe verwendet.
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Beispiel 2: Klonierung
des Phosphoglyceratkinase-(PGK)-Gens
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Nach
dem Teilverdau der Candida utilis chromosomalen DNA mit einem Restriktionsenzym
Sau3AI wurde die verdaute Mischung auf einen 10- bis 50%igen Saccharose-Dichtegradienten
geschichtet, enthaltend 0,8 M NaCl, 20 mM Tris-HCl, 10 mM EDTA (pH
8,0) und mit 120.000 × g
14 Stunden zum Fraktionieren der DNA-Fragmente zentrifugiert. Unter
diesen Fragmenten wurde ein 10 bis 20 kb chromosomales DNA-Fragment über Nacht
mit dem dephosphorylierten λ-Phagenvektor
DASHTMII (Stratagene Cloning Systems), der mit BamHI verdaut worden
war, ligiert und dann einer in vitro-Verpackung zur Konstruktion
einer Candida utilis genomischen DNA-Bibliothek unterworfen.
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Das
PGK-Gen von Candida utilis wurde durch die Hybridisierung unter
Verwendung eines bekannten PGK-Gens des anderen Organismus als Sonde
kloniert. Spezifisch wurden Filter, auf denen ungefähr 20.000 Plaques
der Phagen-DNA der oben beschriebenen DNA-Bibliothek adsorbiert
worden waren, gemäß dem in Molecular
Cloning, 2. Ausgabe, Sambrook et al., Cold Spring Harbor Laboratory
Press (1989) beschriebenen Verfahren hergestellt. Dann wurde das
DNA-Fragment, enthaltend das PGK-Gen
von Saccharomyces cerevisiae, als 2 kb ClaI-Fragment aus dem Plasmid
pST2 ausgeschnitten, das das PGK-Gen enthält (Yamano et al., Journal
of Biotechnology, 32, 165–171
(1994)). Das Fragment wurde dann mit 32P
markiert und als Sonde für
die Hybridisierung verwendet. Im Ergebnis wurden vier positive Plaques
kloniert. Die Phagen-DNAs, die von jedem dieser Plaques hergestellt
worden waren, wurden mit einer Vielzahl von Restriktionsenzymen
verdaut und einer Southern Blot-Analyse unter Verwendung derselben
Sonde wie oben unterworfen. Im Ergebnis wurden ein 2,6 kb EcoRI-Fragment und ein
2,5 kb SalI-Fragment, hybridisiert mit der Sonde, isoliert.
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Beispiel 3: Bestimmung
der DNA-Sequenz eines Fragments, enthaltend das PGK-Gen und Charakterisierung des
Strukturgens und der regulatorischen Regionen
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Das
so isolierte 2,6 kb EcoRI-Fragment wurde in die EcoRI-Stelle eines Plasmidvektors
Bluescript IISK+ inseriert, um die Plasmide pPGKE1 und pPGKE2 zu
konstruieren, bei denen inserierte Fragmente in ihren Richtungen
zum Vektor gegenüberliegen.
Das 2,6 kb SalI-Fragment wurde auch in die SalI-Stelle des Vektors
Bluescript IISK+ inseriert, um die Plasmide pPGKS1 und pPGKS2 herzustellen,
worin die inserierten Fragmente in ihren Richtungen zum Vektor gegenüberliegen
(1).
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Von
den Plasmiden pPGKE1 und pPGKE2 wurden Plasmide mit verschiedenen
Deletionsmutationen durch Herstellung von Deletionsmutanten an Restriktionsenzymstellen
wie HindIII, KpnI oder SalI erhalten oder durch Herstellung einer
Deletionsmutante mit ExoIII-Nuklease und Mungobohnen-Nuklease und
die DNA-Sequenz eines 2530 bp EcoRI-Fragments wurde bestimmt.
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Die
Analyse der Region, an der das Strukturgen erwartet wird, ergab
einen 1248 bp offenen Leserahmen. Die Homologie zum PGK-Gen von
Saccharomyces cerevisiae wurde mit der Aminosäuresequenz bestimmt, deduziert
von der DNA-Sequenz des offenen Leserahmens. Diese Sequenzen zeigten
eine Homologie von 86,8 % zueinander, so dass geschlossen werden
konnte, dass das isolierte Gen das PGK-Gen von Candida utilis war.
-
Das
EcoRI-Fragment enthielt ein 401 bp-Fragment stromaufwärts vom
Initiationscodon ATG und ein 880 bp-Fragment stromabwärts vom
Terminationscodon TAA als regulatorische Bereiche der Genexpression. Die
DNA-Sequenz des 880 bp-Fragments zwischen dem Nukleotid neben dem
Terminationscodon TAA und der EcoRI-Stelle, die einen Transkriptionsterminator
enthalten kann, ist in 2 dargestellt. Weiterhin wurden von
den Plasmiden pPGKS1 und pPGKS2 Plasmide mit Deletionsmutationen
erhalten, indem Deletionsmutanten mit ExoIII-Nuklease und Mungobohnennuklease
hergestellt wurden, um die DNA-Sequenz zwischen der HindIII-Stelle
und der EcoRI-Stelle zu bestimmen (1). Die
Sequenz des 1346 bp-Fragments zwischen der HindIII-Stelle und dem
Nukleotid direkt vor dem Initiationscodon ATG, das einen Transkriptionspromotor
enthalten kann, ist in 3 dargestellt.
-
Beispiel 4: Konstruktion
von Expressionsvektoren mit dem PGK-Gen-Promotor und Terminator
-
Um
ein heterologes Gen in Candida utilis zu exprimieren, wird eine
Genexpressionsmaschinerie, die in Candida utilis wirken kann, d.h.
ein Transkriptionspromotor und Terminator, benötigt. Expressionsvektorplasmide
mit einer Multiklonierungsstelle wurden so zwischen dem PGK-Gen-Promotor und dem
Terminator von Candida utilis hergestellt.
-
Zunächst wurden
Fragmente, enthaltend einen Promotor oder Terminator durch die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) hergestellt.
-
Als
Promotor wurde ein Fragment von der SalI-Stelle, lokalisiert 2,3
kb stromaufwärts
zum Initiationscodon bis zum Nukleotid direkt vor dem Initiationscodon
ATG unter Verwendung des Plasmids PGKS1 als Matrize hergestellt.
Die Primer wurden mit den folgenden Sequenzen synthetisiert, worin
eine XbaI-Stelle direkt vor dem Initiationscodon am 3'-Ende des Promotorfragments erzeugt wurde.
5'-GGTCGACATATCGTGGTAAGCGCCTTGTCA-3' (SEQ ID NO: 14)
5'-TTCTAGACTTTATCCGCCAGTATGTTAGTC-3' (SEQ ID NO: 15)
-
Zusätzlich wurde
als Terminator ein Fragment von dem Nukleotid nach dem Terminationscodon
bis zur EcoRI-Stelle 880 bp stromabwärts unter Verwendung des Plasmids
PGKE1 als Matrize hergestellt. Die Primer wurden mit den folgenden
Sequenzen synthetisiert, worin eine KpnI-Stelle direkt nach dem
Terminationscodon am 5'-Ende
des Terminatorfragments erzeugt wurde.
5'-GGGTACCTAACTGCAAGCTACTTTGTAATTAAC-3' (SEQ ID NO: 16)
5'-GGAATTCAACATGAATGACACGACGAAGGT-3' (SEQ ID NO: 17)
-
Der
PCR-Prozess wurde mit 30 Zyklen mit der Pfu-DNA-Polymerase (Stratagene Cloning Systems) und
dem beigefügten
Puffer durchgeführt.
-
Die
Promotor- und Terminatorfragmente, die durch das PCR-Verfahren synthetisiert
wurden, wurden mit SalI und XbaI bzw. mit KpnI und EcoRI verdaut.
Die Fragmente wurden sequenziell in die SalI-XbaI-Stelle und die
KpnI-EcoRI-Stelle in pUC19 inkorporiert, um ein Plasmid pPGKPT1
(4) zu konstruieren. Nachdem die EcoRI-Stelle am
3'-Ende des Terminators
des Plasmids mit Klenow-Enzym zur Bildung eines glatten Endes behandelt
worden war und mit NotI-Linkern (5'-AGCGGCCGCT-3': SEQ ID NO: 18) ligiert wurde, wurde
das 0,9 kb PstI-NotI-Fragment durch Verdau des Plasmids mit PstI
hergestellt. Das Fragment und das 1,2 kb HindIII-PstI-Fragment, ausgeschnitten
aus dem Plasmid pPGKS1, wurde zwischen die HindIII-Stelle und die
NotI-Stelle von pBluescript SK- inseriert, um das Plasmid pPGKPT2
zu konstruieren. Weiterhin wurde pPGKPT2 mit BglII verdaut, mit
Klenow-Enzym behandelt und wiederum cyclisch gemacht, um die BglII-Stelle
in dem Terminatorfragment zu entfernen und ein Plasmid pPGKPT3 zu
konstruieren. Nachdem die HindIII-Stelle von pPGKPT3 dann mit Klenow-Enzym
zur Bildung glatter Enden behandelt worden war, wurde das Fragment
mit NotI-Linkern (5'-AGCGGCCGCT-3': SEQ ID NO: 18)
ligiert, um ein Plasmid pPGKPT4 zu erzeugen. Das Plasmid pPGKPT4
wurde teilweise mit KpnI verdaut und KpnI stromaufwärts vom
Promotor wurde deletiert, um ein Plasmid pPGKPT5 zu konstruieren
(4).
-
Beispiel 5: Isolation
der rDNA
-
Ein
400 ng Teil von 5 bis 10 kb Sau3AI teilweise verdauten DNA-Fragmenten
von Candida utilis ATCC 9950 genomischer DNA, erhalten durch die
in Beispiel 2 beschriebene Saccharose-Dichtegradienten-Zentrifugation und
200 ng des Vektorplasmids pBR322, verdaut mit BamHI und dephosphoryliert,
wurden über
Nacht mit T4-DNA-Ligase ligiert. E. coli DH5 wurde mit dieser DNA-Lösung transformiert,
um eine Candida utilis genomische DNA-Bibliothek zu konstruieren.
-
Filter
wurden für
ungefähr
10.000 Kolonien gemäß dem in
Molecular Cloning, 2. Ausgabe, Sambrook et al., S. 12, 21–23, Cold
Spring Harbor Laboratory (1989) beschriebenen Verfahren hergestellt
und mit dem 1,8 kb 32P-markierten HindIII-EcoRI-Fragment,
enthaltend das S. cerevisiae 18S rRNA-Gen als Sonde einem Screening
unterworfen. Das als Sonde verwendete rDNA-Fragment wurde von einem
Plasmid hergestellt, dass von einer genomischen DNA-Bibliothek von
Saccharomyces cerevisiae S288C [α,
suc2, mal, gal2, CUP1] mit einem 32P-markierten Oligomer,
korrespondierend zu dem Fragment der Nukleotide 4 bis 42 am 5'-Ende des 5,8S rRNA-Gens
als Sonde (Sone et al., japanische Patentveröffentlichung Nr. 14865/1994)
erhalten wurde.
-
Über 200
positive Klone wurden erhalten. Restriktionsenzymkarten der Plasmide
von sieben Klonen, pCR1, pCR4, pCR5, pCR6, pCR7, pCR8 und pCR9 wurden
konstruiert und zum Vergleich ausgerichtet. Die Restriktionsenzymkarten
von beiden Enden wurden aufgezeichnet (5). Aus
dieser Tatsache wurde festgestellt, dass die Region, enthaltend
das rRNA-Gen von Candida utilis, eine ungefähr 13 kb repetitive Struktur aufweist.
-
Aus
diesen Plasmiden wurden Fragmente durch Verdau mit EcoRI oder XbaI
ausgeschnitten und in pBluescript SK- subkloniert, um die Plasmide
pCRE1, pCRE2, pCRE3, pCRX1, pCRX2, pCRX3 und pCRX4 (6(a)) zu konstruieren. Weiterhin wurden diese
Plasmide mit einer Vielzahl von Restriktionsenzymen verdaut und
wiederum cyclisch gemacht, um eine Vielzahl von Deletionsplasmiden
zu konstruieren. Die DNA-Sequenzen wurden an den Insertionsfragmenten
dieser Plasmide bestimmt und die Regionen, wo die DNA-Sequenz bestimmt
wurde, sind in der Figur durch Pfeile dargestellt. Die Analyse der
DNA-Sequenzen ergab die Gegenwart der Regionen mit hoher Homologie
zu den 18S-, 5,8S- und 25S-rRNA-Genen. So wurde Lokalisierung und
transkriptionelle Richtung der drei rRNA-Gene bestimmt (6(b)).
-
Beispiel 6: Klonierung
des Orotidin-5'-Phosphat-Decarboxylas-Gens (URA3-Gen)
-
Ein
100 ng Teil von 5 bis 10 kb Sau3AI teilverdauten DNA-Fragmenten von Candida
utilis ATCC 9950 genomischer DNA, erhalten durch Saccharose-Dichtegradienten-Zentrifugation,
wie beschrieben in Beispiel 2 und 100 ng des Vektorplasmids YEp13
(Methods in Enzymol., 194, 195–230,
1991), verdaut mit BamHI und dephosphoryliert, wurden über Nacht
mit T4-DNA-Ligase
ligiert. E. coli DH5 wurde mit dieser DNA-Lösung transformiert, um eine
genomische DNA-Bibliothek zu konstruieren. Nachdem die Plasmidmischung
von den Transformanten extrahiert worden war, wurde Saccharomyces
cerevisiae YPH 500 (αhis3,
trp1, leu2, ade2, lys2, ura3) (Stratagene Cloning Systems), wobei
es sich um einen ura3-Stamm
handelt, mit der Plasmid-DNA-Mischung transformiert und die Transformanten,
die für
das Wachstum kein Uracil benötigten,
wurde auf einem Minimalmedium selektiert. Die Transformation von
S. cerevisiae wurde gemäß dem Lithiumverfahren,
wie beschrieben in Methods in Yeast Genetics – A Laboratory Course Manual – Rose M.D.
et al., S. 122–123,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY (1990), durchgeführt.
-
Fünf Ura+-Stämme
wurden durch dieses Verfahren aus 10 μg DNA erhalten. Plasmid-DNA
wurde von jeder dieser Transformanten gemäß dem Verfahren, wie beschrieben
in Methods in Yeast Genetics – A
Laboratory Course Manual – Rose
M.D. et al., S. 130, Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY (1990)
hergestellt. E. coli wurde mit der DNA transformiert und eine Plasmid-DNA
wurde hergestellt. Restriktionsenzymkarten wurden mit den Plasmiden
pCURA3-3, enthaltend ein 6,1 kb Insert bzw. pCURA3-5, enthaltend
ein 8,1 kb Insert, an der BamHI-Stelle von YEp13 konstruiert.
-
Beispiel 7: Charakterisierung
der URA3-Gen-Region und Bestimmung der DNA-Sequenz
-
Um
die URA3-Genregion zu charakterisieren, wurde ein 5 kb EcoRI-Fragment,
enthaltend eine Region, die den Plasmiden pCURA3-3 und pCURA3-5
gemein war, aus dem Plasmid pCURA3-5 ausgeschnitten und mit der
EcoRI-Stelle eines Plasmids pRS314 (Stratagene Cloning Systems)
zur Herstellung eines Plasmids pURAE1 (7) ligiert.
Der YPH-500-Stamm wurde mit dem Plasmid durch das Lithiumverfahren
transformiert. Im Ergebnis wurden URA+-Transformanten mit hoher
Frequenz erhalten. Das zeigt an, dass das URA3-Gen in dem 5 kb EcoRI-Fragment
vorliegt und eine Kopie des Gens kann die ura3-Mutation von Saccharomyces
cerevisiae komplementieren.
-
Weiterhin
wurde das Plasmid pURAE1 mit XhoI oder PstI verdaut und durch die
T4-Ligasereaktion wiederum cyclisch gemacht, um die Plasmide pURAE1ΔXho und pURAE1ΔPst zu ergeben.
-
Weiterhin
wurde das 3,5 kb EcoRI-ClaI-Fragment und das 2,3 kb HindIII-Fragment,
ausgeschnitten aus dem Plasmid pURAE1 zwischen EcoRI- und ClaI-Stellen
inseriert bzw. an der HindIII-Stelle von pRS314, um die Plasmide
pURAEC1 und pURAH1 (7) herzustellen.
-
Der
YPH500-Stamm wurde mit fünf
Plasmiden, wie oben beschrieben, durch das Lithiumverfahren transformiert,
um die Komplementarität
der ura3–-Mutation
zu überprüfen und
so zu überprüfen, ob
diese Fragmente das URA3-Gen enthalten oder nicht. Das Ergebnis
ist in 7 dargestellt. Die Ergebnisse
zeigten, dass das URA3-Gen in der 2,3 kb-Region zwischen EcoRI und
HindIII lokalisiert ist.
-
Weiterhin
wurde das 2,3 kb HindIII-Fragment, enthaltend das URA3-Gen, mit
der HindIII-Stelle des Plasmids pBluescript SK– ligiert,
um ein Plasmid pURAH2 herzustellen. Durch Deletionsmutation mit
ExoIII-Nuklease und Mungobohnennuklease von beiden Enden des inserierten
Fragments wurden Plasmide mit Deletionsmutationen hergestellt und
die DNA-Sequenz bestimmt. Die Restriktionsenzymkarte, die durch
die DNA-Sequenz
aufgeklärt
wurde und die Sequenzstrategie sind in 8 dargestellt.
Die so erhaltene 2330 bp DNA-Sequenz ist in 9 dargestellt
und die deduzierte Aminosäuresequenz
des Polypeptids, bestehend aus 267 Aminosäureresten in den 10 und 11.
-
Die
Aminosäuresequenz
des Polypeptids wurde mit der des URA3-Proteins der anderen Hefen verglichen
und zeigte hohe Homologien, beispielsweise 73,4 % zu Saccharomyces
cerevisiae, 76,3 % zu Kluyveromyces lactis und 75,1 % zu Candida
albicans.
-
Beispiel 8: Klonierung
des L41-Gens und Bestimmung der DNA-Sequenz eines DNA-Fragments, enthaltend das
L41-Gen
-
Filter
wurden für
ungefähr
30.000 Kolonien der in Beispiel 5 hergestellten Bibliothek gemäß dem Verfahren
wie beschrieben in Molecular Cloning, 2. Ausgabe, Sambrook et al.,
S. 12, 21–23,
Cold Spring Harbor Laboratory (1989) hergestellt und mit einem 1,1
kb 32P-markierten XbaI – Sau3AI-Fragment, enthaltend
das Candida maltosa L41-Gen, RIM-C als Sonde (Kawai et al., J. Bacteriol.,
174, 254–262
(1992)) einem Screening unterworfen.
-
Fünf positive
Klone wurden auf diese Weise erhalten. Restriktionsenzymkarten der
drei Klone pCL41-1, pCL41-2 und pCL41-5 wurden konstruiert und miteinander
verglichen. Diese Klone teilen sich ein 4 kb EcoRI-Fragment (12). Eine Southern-Hybridisierungsanalyse dieser
Plasmid-DNA hat ergeben, dass eine Region, die eine Homologie zum
L41-Gen von Candida maltosa zeigt, in dem 1,4 kb ClaI-PstI-Fragment vorliegt,
innerhalb des 4 kb EcoRI-Fragments.
-
Das
4 kb EcoRI-Fragment wurde in die EcoRI-Stelle von pBluescript SK– inseriert,
um die Plasmide pCLE1 und pCLE2 herzustellen, worin die Fragmente
in entgegengesetzter Richtung zueinander inseriert sind. Von diesen
beiden Plasmiden wurde eine Vielzahl von Plasmiden mit Deletionsmutationen
durch Herstellung von Deletionsmutanten mit HindIII, XhoI oder ClaI
mit einer Stelle innerhalb des EcoRI-Fragments oder durch Herstellung
von Deletionsmutanten mit ExoIII-Nuklease und Mungobohnennuklease
erhalten, um die 2086 bp DNA-Sequenz von der BamHI-Stelle bis zur
SacI-Stelle zu bestimmen (13).
-
Eine
Southern-Analyse ergab, dass ein 318 bp offener Leserahmen, unterbrochen
durch ein 367 bp Intron, in der Region vorliegt, worin die Gegenwart
eines L41-Strukturgens deduziert wird (12 und 14). An
den 5'- und 3'-Enden und in der
Nachbarschaft des 3'-Endes
in der Region, die deduziert ein Intron ist, wurde die Sequenz GTATGT--TACTAAC--AG,
die für
ein Intron üblich
ist, beobachtet. Weiterhin waren die Sequenzen direkt nach dem Initiationscodon
lokalisiert, wie auch sechs L41-Gene der anderen Hefen, wie beschrieben
von Kawai et al., J. Bacteriol., 174, 254–262 (1992); Pozo et al., Eur.
J. Biochem., 213, 849–857 (1993)).
Die deduzierte Aminosäuresequenz
des Candida utilis L41-Polypeptids wurde mit denjenigen der L41-Proteine
einiger anderer Hefen verglichen und zeigte hohe Homologien, beispielsweise
93,4 % zu Saccharomyces cerevisiae L41, 89,6 % zu Candida tropicalis
L41 und 85,8 % zu Candida maltosa L41.
-
Beispiel 9: Herstellung
von Cycloheximidresistenz-L41-Gen durch ortsspezifische Mutation
-
Die
Aminosäure
an der 56-Position des L41-Proteins einer Cycloheximid-resistenten
Hefe ist Glutamin, während
die Aminosäure
an der korrespondierenden Position in dem L41-Protein einer Cycloheximid-empfindlichen
Hefe Prolin ist. Es wurde berichtet, dass die Empfindlichkeit gegenüber Cycloheximid
der Hefe durch diesen Aminosäurerest
des L41-Proteins
bestimmt wird (Kawai et al., J. Bacteriol., 174, 254–262 (1992)).
Zusätzlich
war die Aminosäure
bei 56 des L41-Proteins von Cycloheximid-empfindlichem Candida utilis
Prolin, ähnlich
wie bei Cycloheximid-empfindlicher Saccharomyces cerevisiae. Das
Codon, das das Prolin an der 56ten Position des L41-Gens codierte,
wurde in ein Glutamincodon durch ortsspezfische Mutagenese geändert, um
das L41-Protein, codiert durch das Gen, in ein Cycloheximidresistentes
Protein umzuwandeln, das als selektiver Transformationsmarker verwendet
wurde.
-
Zunächst wurde
ein 2,1 kb BamHI-SacI-Fragment, erhalten von dem Plasmid pCLE1,
zwischen den BamHI- und SacI-Stellen von pUC18 inseriert, um ein
Plasmid pCLBS1 herzustellen (15).
-
Weiterhin
wurde ein 0,6 kb-Fragment, erhalten durch Verdau des Plasmids pCLE1
mit AflII, Behandlung mit Klenow-Enzym zur Bildung glatter Enden
und weiterem Verdau mit Xho1 zwischen die SmaI- und XhoI-Stellen
von pBluescript SK– inseriert, um pCLAX1
herzustellen. In diesem Plasmid ist die AflII-Stelle durch Ligation
des glatten AflII-Endes des 0,6 kb-Fragments und des SmaI-Endes
eines Vektors regeneriert. Eine einzelsträngige DNA wurde aus pCLXA1
mit einem Helferphagen hergestellt und ein mutiertes Plasmid wurde mit
einem synthetischen Oligonukleotid
5'-TTG TGG AAA ACT TGC TTG GTT TGA-3' und einem Sculptor
In Vitro Mutagenesis Kit (Amersham) hergestellt. Die DNA-Sequenz des
0,6 kb Insertionsfragments des so erhaltenen Kandidatenplasmids
wurde bestimmt und ein Plasmid pCLAX20, worin keine Mutation in
der DNA-Sequenz angetroffen wurde, außer dass das 56te Prolincodon
CCA zu einem Glutamincodon CAA mutiert war, wurde erhalten.
-
Ein
0,6 kb Insertionsfragment wurde als ClaI-AflII-Fragment aus pCLAX20
ausgeschnitten und mit einem 4,4 kb-Fragment ligiert, erhalten durch
Verdau des Plasmids pCLBS1 mit ClaI und AflII, um ein Plasmid pCLBS10,
enthaltend ein mutiertes L41-Gen, zu konstruieren.
-
Das
Plasmid pCLBS10 wurde mit BamHI und SphI verdaut, mit T4-DNA-Polymerase zur
Bildung glatter Enden behandelt und NotI-Linker (5'-AGCGGCCGCT-3') wurden inseriert, um ein Plasmid pCLBS12 (15) herzustellen.
-
Es
wurde überprüft, ob das
so erhaltene mutierte L41-Gen der Hefe eine Resistenz gegenüber Cycloheximid
verleiht oder nicht. Ein 2,1 kb BamHI-SacI-Fragment, enthaltend
das mutierte L41-Gen, das von dem Plasmid pCLBS10 erhalten wurde,
wurde zwischen die BamHI- und SacI-Stellen von YEp13K, einem YEp-Vektor,
inseriert (Sone et al., Appl. Environ. Microbiol., 54, 38–42 (1988)),
um das Plasmid pYECL10 herzustellen. Andererseits wurde ein 2,1
kb BamHI-SacI-Fragment,
enthaltend das Wildtyp-L41-Gen, erhalten von pCLBS1, in YEp13K kloniert,
um ein Plasmid pYECL1 als Kontrolle herzustellen.
-
Ein
Saccharomyces-Hefestamm YPH 500 wurde mit diesen Plasmiden gemäß dem in
Methods in Yeast Genetics – A
Laboratory Course Manual – Rose
M.D. et al., S. 122–123,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY (1990) beschriebenen Litiumacetatverfahren
transferiert. Leucin nicht-benötigende
Stämme
wurden als Transformanten selektiert. Diese Transformanten wurden
auf einer YPD-Platte, enthaltend Cycloheximid, gezüchtet. Im
Ergebnis wuchs der Stamm, der sich pYECL10 erhielt, auf der YPD-Platte,
die Cycloheximid enthielt. Demgegenüber wuchs der Stamm, der sich
pYECL1 erhielt, auf der YDP-Platte, die Cycloheximid enthielt, nicht.
So konnte belegt werden, dass das so hergestellte mutierte L41-Gen
eine Resistenz an eine Cycloheximidempfindliche Hefe verlieh.
-
Beispiel 10: Kanstruktion
der Plasmide für
die Transformation und Bestimmung der Bedingungen der Transformation
bei Candida utilis
-
Zunächst versuchte
man, eine Transformation des Candida utilis ATCC 9950 Stamms mit
Plasmiden, die die Expressionskassette eines G418-Resistenzgens
(Aminoglycosidphosphotransferase-(APT)-Gen) enthielten, von denen
bewiesen wurde, dass sie in Saccharomyces cerevisiae wirken. Die
Expressionskassette wurde durch Ligation eines 1,1 kb G418-Resistenzgens,
das aus einem XhoI-PstI-Fragment des Plasmids pUC4K (Pharmacia)
ausgeschnitten worden war, hergestellt und wurde in ein solches
mit glatten Enden zwischen der 1,0 kb Promotorregion des Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenasegens
und der 0,4 kb Terminatorregion des Phosphoglyceratkinasegens, wie
beschrieben von Yamano et al., J. Biotechnol., 32, 165–171 (1994)
umgewandelt. Einige Plasmide wurden verwendet, d.h. (1) ein Plasmid,
worin die obige Kassette zu YEp13 K als YEp-Vektor ligiert worden
war; (2) eine DNA-Bibliothek, worin Sau3AI teilverdaute chromosomale DNA-Fragmente
(5 bis 10 kb) des in Beispiel 2 beschriebenen Candida utilis ATCC
9950-Stamms in die BamHI-Stelle des Plasmids pGPDAPH1 inseriert
worden waren, konstruiert durch die obige Expressionskassette, ligiert
in das Plasmid pBluescript SK– und (3) acht Plasmide
von pGPDAPH1, enthaltend ARS-Sequenzen, die in Saccharomyces cerevisiae
wirken. Die Plasmide in (3) wurden aus Hefekolonien isoliert, die
durch Transformation vom Stamm Saccharomyces cerevisiae YPH 500
mit der Bibliothek in (2) erhalten wurden. Die Transformation des
Candida utilis ATCC 9950-Stamms wurde mit diesen Plasmiden oder
Bibliothek-DNA durch das elektrische Pulsverfahren mit verschiedenen
Kombinationen eines Widerstands und einer Spannung oder dem Lithiumacetatverfahren
durchgeführt.
Es wurden jedoch keine Kolonien, die eine Resistenz gegen G418 zeigten,
erhalten.
-
Als
nächste
Stufe wurden vier rDNA-Fragmente, ausgeschnitten aus den Plasmiden
pCRE2, pCRE3, pCRX1 und pCRX2, beschrieben in Beispiel 5 (6) mit EcoRI oder XbaI in die EcoRI-Stelle
oder die XbaI-Stelle in dem Plasmid pCLBS10, wie beschrieben in
Beispiel 9 (15) inseriert, um die Plasmide pCLRE2,
pCLRE3, pCLRX1 und pCLRX2 zu konstruieren.
-
Die
Transformationen des Candida utilis ATCC 9950-Stamms wurden durch
das elektrische Pulsverfahren mit verschiedenen Kombinationen von
Widerstand und Spannung und dem Lithiumacetatverfahren mit vier
Plasmiden mit dem Cycloheximidresistenzgen als selektierbaren Marker
und einer Bibliothek-DNA, hergestellt durch Insertion der Sau3AI
teilverdauten DNA-Fragmente (5 bis 10 kb) der chromosomalen DNA
des Candida utilis ATCC 9950-Stamms in die BamHI-Stelle im Plasmid
pCLBS10 durchgeführt.
Wenn diese Plasmide jedoch in der cyclischen Form verwendet wurden,
wurden keine Transformanten erhalten. Während dieses Transformationsexperiments
wurde das Auftreten von pseudoresistenten Kolonien, die eine niedrige
Resistenz gegenüber
Cycloheximid oder eine Resistenz gegenüber G418 zeigten, beobachtet.
Pseudoresistente Kolonien beziehen sich auf solche, die häufig bei
einer Selektion von Transformanten auf der Platte mit Antibiotika,
wie z.B. G418 oder Cycloheximid hinzugefügt, beobachtet werden und spontan
eine Resistenz erwerben, unabhängig
von der Gegenwart des Arzneimittelresistenzgens eines selektierbaren
Markers.
-
Wenn
Cycloheximid bei der Selektion von Transformanten verwendet wurde,
ergab sich bei diesem Experiment, dass das Auftreten pseudoresistenter
Kolonien durch Einstellen der Konzentration von Cycloheximid in
der Platte auf 40 μg/ml
und Inkubation der Platte bei einer Temperatur von 28°C, jedoch
nicht 30°C unterdrückt wurde.
So wurden die Transformationsexperimente mit den Plasmiden pCLRE2,
pCLRX1 und pCLRX2, die durch BglII, EcoRV bzw. BglII verdaut worden
waren, an den Restriktionsenzymstellen innerhalb der rDNA-Region der Plasmid-DNA
durchgeführt,
um die Integration der DNA in das Chromosom zu unterstützen. Als
Ergebnis wurden erfolgreich Cycloheximid-resistente Klone mit Verwendung
der BglII-verdauten Plasmide pCLRE2 und pCLRX2 unter Bedingungen
einer elektrischen Kapazität
von 25 μF,
einem Widerstand von 600 Ω und
einer Spannung von 5 KV/cm erhalten. Diese resistenten Stämme haben
deutlich größere Größen als
diejenigen der kleinen pseudoresistenten Stämme, die erhalten wurden, wenn
auch nur selten in einem Kontrollexperiment, bei dem keine Plasmid-DNA
zugefügt
wurde und wurden als Transformanten aus dem Ergebnis der Southern-Analyse,
wie dargestellt in Beispiel 12, bereitgestellt.
-
Um
die optimalen Bedingungen für
die Transformation festzustellen, wurden elektrische Pulsexperimente
mit dem BglII-verdauten Plasmid pCLRE2 unter Bedingungen einer fixierten
elektrischen Kapazität
bei 25 μF
mit verschiedenen Kombinationen von Widerstand und Spannung durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in 17 dargestellt, worin das lebensfähige Zellverhältnis nach
dem Puls und die Zahl der so erhaltenen Cycloheximid-resistenten
Transformanten dargestellt sind.
-
Aus
den Ergebnissen wurde festgestellt, dass Transformanten mit hoher
Frequenz bei ungefähr
500 bis 1.400 Zellen pro 1 μg
DNA bei Bedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem Widerstand von 600,
800 oder 1.000 Ω und
einer Spannung von 3,75 oder 5 KV/cm erhalten werden. Das lebensfähige Zellverhältnis nach
dem Puls lag bei ungefähr
10 bis 40 % bei diesen Bedingungen. Das lebensfähige Zellverhältnis betrug
40 % oder weniger bei einigen Bedingungen eines Widerstands von
200 oder 400 Ω,
jedoch wurden hohe Transformationsfrequenzen nicht erhalten. Bei
einem Widerstand von 200 oder 400 Ω lag die Zeitkonstante (die
Zeit, die benötigt
wird, um die Spannung auf ungefähr
37 % des Maximums zu attenuieren) im Bereich von 10 Millisekunden
oder weniger. Weiterhin lag bei Bedingungen eines Widerstands von
600, 800 oder 1.000 Ω und
dem lebensfähigen
Zellverhältnis
nach dem Puls von ungefähr
10 bis 40 %, die Zeitkonstante im Bereich von ungefähr 10 bis
20 Millisekunden. Diese Ergebnisse legten nahe, dass es wichtig
ist, um eine hohe Transformationsfrequenz zu erhalten, den elektrischen
Puls auf Zellen anzulegen, so dass das lebensfähige Zellverhältnis nach
dem Puls im Bereich von ungefähr
10 bis 40 % liegt und die Zeitkonstante im Bereich von 10 Millisekunden
oder mehr.
-
Weiterhin
wird es bevorzugt, YPD-Medium, enthaltend 1 M Sorbit, der Zelllösung zuzufügen und
dieses unter Schütteln
zu kultivieren, nachdem der elektrische Puls angewandt wurde. Wenn
die Zellen direkt auf der Selektivplatte, enthaltend Cycloheximid,
ohne Kultivierung verteilt wurden, wurden keine Kolonien erhalten.
-
Zusätzlich wurden
die Variationen der Zahl der lebensfähigen Zellen und der Zahl der
Transformanten mit dem Zeitverlauf überprüft und die Anstiegsraten wurden
verglichen, um die optimale Kultivierungszeit zu bestimmen.
-
Im
Ergebnis wurde festgestellt, dass das Verhältnis von Anstieg von Transformanten
höher war
als die Zahl der lebensfähigen
Zellen während
6 Stunden einer Kultur, dass jedoch die Zahl der lebensfähigen Zellen und
die Zahl der Transformanten im selben Verhältnis nach 6 Stunden Kultur
anstieg. So ergab es sich, dass eine Kultivierungszeit von 6 Stunden
optimal war.
-
Das
Standard-Transformationsverfahren für den Candida utilis ATCC 9950-Stamm
durch elektrischen Puls wird in Beispiel 11 beschrieben.
-
Beispiel 11: Transformationsverfahren
für den
Candida utilis ATCC 9950-Stamm durch elektrischen Puls
-
Nachdem
die auf einer YPD-Platte gezüchtete
Kolonie unter Schütteln
in 5 ml YPD-Flüssigmedium
bei 30°C
ungefähr
8 Stunden kultiviert wurde, wird sie in 200 ml flüssigem YPD-Medium bei einer
Konzentration von OD600 = 0,0024 inokuliert
und unter Schütteln
bei 30°C
für ungefähr 16 Stunden
kultiviert. Nachdem die Zellen auf die logarithmische Wachstumsphase
(OD600 = 2,5) gezüchtet wurden, werden sie durch
Zentrifugation bei 1.400 × g
für 5 Minuten
gesammelt. Die Zellen werden einmal mit 100 ml eiskaltem sterilisiertem
Wasser gewaschen, einmal mit 40 ml eiskaltem sterilisiertem Wasser
und einmal mit 40 ml eiskaltem 1 M Sorbit. Nachdem die Zellen in
10 ml 1 M Sorbit suspendiert wurden, werden sie in ein sterilisiertes
Polypropylenröhrchen übertragen
und wiederum bei 1.100 × g
5 Minuten zentrifugiert. Nach Entfernung des Überstands werden die Zellen
in eiskaltem 1 M Sorbit suspendiert, so dass das Volumen der endgültigen Zelllösung 2,5
ml beträgt.
-
Das
Transformationsexperiment durch elektrischen Puls wird mit einem
Gen Pulser (Bio-rad) durchgeführt.
Nachdem 50 μl
der Zelllösung
mit 5 μl
DNA-Probe vermischt wurden, wird die Mischung in eine 0,2 cm Wegwerfküvette platziert
und der elektrische Puls wird unter geeigneten Bedingungen angelegt.
Nach Anlegung des Pulses wird 1 ml eiskaltes YPD-Medium, enthaltend
1 M Sorbit zugefügt
und die Mischung wird in ein sterilisiertes Polypropylenröhrchen übertragen
und unter Schütteln
für ungefähr 6 Stunden
bei 30°C
kultiviert. Nach der Kultivierung wird die Zellmischung auf ein
YPD-selektierbares
Medium, enthaltend 40 μg/ml
Cycloheximid verteilt und bei 28°C
3 oder 4 Tage gehalten, um die Kolonien der Transformanten zu erhalten.
-
Beispiel 12: Nachweis
der Plasmid-DNA in den Transformanten durch Southern-Analyse
-
Sieben
Stämme
unter den in Beispiel 10 erhaltenen Cycloheximid-resistenten Kolonien
wurden durch das Southern Blot-Verfahren analysiert um zu überprüfen, ob
sich diese Klone die Plasmid-DNA erhielten oder nicht. Chromosomale
DNA wurde gemäß den in
Methods in Yeast Genetics – A
Laboratory Course Manual – Rose
M.D. et al., S. 131–132,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY beschriebenen Verfahren
hergestellt. Die so hergestellte DNA wurde mit EcoRV oder SalI verdaut
und mit einem 1,8 kb 32P-markierten BamHI-HindIII-Fragment,
enthaltend das L41-Gen (12)
als Sonde (18) hybridisiert.
-
Im
Ergebnis wurde zusätzlich
zu der von dem endogenen L41-Gen abstammenden 5 kb-Bande eine Bande über 20 kb
durch Verdau mit EcoRV nachgewiesen. EcoRV schneidet den rDNA-Lokus,
jedoch nicht das Plasmid pCLRE2. Es wurde so angenommen, dass der
Nachweis der über
20 kb-Bande auf die Integration des Plasmids in das Chromosom zurückzuführen war.
Eine Southern-Analyse
in Beispiel 15 belegte, dass es 2 Kopien des L41-Gens in einer Zelle
von Candida utilis gibt. Unter Betrachtung des Ergebnisses der densitometrischen
Analyse ergab sich, dass die Kopienzahl von integrierter Plasmid-DNA
im Bereich von ungefähr
6 Kopien (Spur 7) bis 15 Kopien (Spur 2) lag.
-
Andererseits
schneidet SalI das Plasmid pCLRE2 an einer Position. Wenn die chromosomale
DNA mit SalI verdaut wurde, wurde eine 8,5 kb-Bande, korrespondierend
zu der Länge
des Plasmids pCLRE2 zusätzlich
zu der 7,5 kb-Bande, abstammend von dem endogenen L41-Gen, nachgewiesen.
Die 8,5 kb-Bande wird vermutlich durch den SalI-Verdau von benachbarten Plasmiden
aufgrund einer Tandemintegration mehrerer Plasmide in das Chromosom
erzeugt.
-
Wenn
eine Southern-Analyse mit 10 oder mehr Cycloheximidresistenten Stämmen durchgeführt wurde,
wurde zusätzlich
die Gegenwart der Plasmid-DNA bei allen Klonen bestätigt. Die
in den Transformationsexperimenten von Beispiel 10 erhaltenen Cycloheximid-resistenten
Stämme
erwiesen sich damit als Transformanten.
-
Beispiel 13: Transformation
der anderen Candida utilis-Stämme
-
Es
wurde berichtet, dass Candida utilis unterschiedliche chromosomale
Elektrophoresemuster aufweist, abhängig von den Stämmen und
einen Polymorphismus der chromosomalen Länge zeigt (Stoltenburg et al.,
Curr. Genet., 22, 441–446
(1992)). Aufgrund der Vorhersage von Unterschieden in genetischen
Eigenschaften oder der Transformationsfrequenz, abhängig von
den Stämmen,
wurde die Transformation durch das elektrische Pulsverfahren, wie
beschrieben in Beispiel 11, ebenfalls an dem ATCC 9226- und dem
ATCC 9256- zusätzlich
zu dem ATCC 9950-Stamm überprüft.
-
Der
Puls wurde unter Bedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem
Widerstand von 1.000 Ω und
einer Spannung von 2,5 bis 6,25 KV/cm angelegt. Als Plasmid-DNA
wurden 2 μg
pCLRE2, verdaut mit BglII, verwendet.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Während sich die Frequenz, abhängig von
dem Stämmen unterschied,
wurden Cycloheximid-resistente Kolonien bei allen Stämmen erhalten.
-
Tabelle
1 Transformation
mit dem Plasmid pCLRE2
-
Im
Hinblick auf acht Cycloheximid-resistente Stämme insgesamt, d.h. vier Stämme, abstammend
von ATCC 9226 und vier Stämme,
abstammend von ATCC 9256, wie auch zwei Cycloheximid-resistente
Stämme, abstammend
von ATCC 9950 als Kontrollen, wurden chromosomale DNAs hergestellt
und mit BglII verdaut. Die Southern-Analyse der DNA wurde mit einem 32P-markierten 1,8 kb BamHI-HindIII-Fragment,
enthaltend das L41-Gen (12)
als Sonde, durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse sind in 19 dargestellt. Eine von der
Plasmid-DNA abstammende Bande wurde zusätzlich zu der 5,4 kb-Bande, abstammend
von dem endogenen L41-Gen auf dem Chromosom, in jedem der Stämme beobachtet.
Dies zeigt an, dass diese resistenten Stämme Transformanten sind, die
sich die Plasmid-DNA erhalten.
-
Bei
einigen der Transformanten, die von dem ATCC 9226- und ATCC 9256-Stamm
abstammen, wurden Banden mit einem höheren Molekulargewicht zusätzlich zu
der 8,4 kb-Bande beobachtet, mit derselben Größe wie Plasmid-DNA (Spuren
2 bis 4 und 7). Dies zeigt an, dass wenn die rDNA-Sequenz auf dem
Plasmid nicht zu der rDNA-Sequenz auf dem Chromosom als Integrationsziel
identisch ist, die BglII-Stelle an den Enden des Plasmid-DNA-Moleküls, integriert
in das Chromosom, manchmal deletiert ist.
-
Es
wurde durch die Southern-Analyse in Beispiel 15 bewiesen, dass die
Kopienzahl des L41-Gens pro Zelle von Candida utilis zwei ist. Die
Zahl der Kopien des integrierten Plasmids wurde berechnet, durch
Vergleich der Stärke
der Banden unter der Annahme, dass die 5,4 kb-Bande zu den zwei
Kopie des L41-Gens korrespondiert. Die Dichten der Banden wurden
mit einem Imaging Analyzer BAS 2000 (Fuji Film) gemessen.
-
Im
Ergebnis wurde die Zahl der Kopien des Plasmids pCLRE2 als in einem
Bereich von 7 Kopien (Spur 1) bis 25 Kopien (Spur 3) im ATCC 9256-Stamm,
3 Kopien (Spur 5) bis 11 Kopien (Spur 6) im ATCC 9226-Stamm liegend,
berechnet. Andererseits war die berechnete Zahl der Kopien 11 (Spuren
9 und 10) beim ATCC 9950-Stamm.
-
Diese
Ergebnisse zeigen an, dass Transformanten mit dem Cycloheximidresistenz-L41-Gen
bei ATCC 9226- und ATCC 9256-Stämmen wie
auch bei dem ATCC 9950-Stamm erhalten werden können und dass eine Vielzahl
von Plasmiden gleichzeitig integriert werden.
-
Beispiel 14: Transformation
von Candida utilis durch das Lithiumacetatverfahren und das modifizierte
Verfahren hierfür
-
Das
Lithiumacetatverfahren (Ito et al., J. Bacteriol., 153, 163–168 (1983))
wurde intensiv für
die Transformation von Hefen in der Gattung Saccharomyces verwendet,
da es einfach und leicht zu betreiben ist. So versuchte man, den
Candida utilis ATCC 9950-Stamm mit dem Plasmid pCLRE2 zu transformieren,
das so verdaut war, dass es linear war, und zwar mit BglII, unter
Verwendung des Lithiumacetatverfahrens und des modifizierten Lithiumacetatverfahrens,
worin Ethanol oder DMSO zugefügt
wurden (Soni et al., Current Genet., 1993, 24, 455–459). Bei
dem modifizierten Lithiumacetatverfahren wurde Ethanol nach 10 Minuten
der Initiation eines Hitzeschocks der Zellsuspension zugefügt, so dass
die Endkonzentration 10 % ist und die Mischung wurde weiter für 10 Minuten
inkubiert. Auch wurde DMSO zusammen mit einer Polyethylenglycollösung der Zellsuspension
zugefügt,
so dass die Endkonzentration 10 % beträgt. Nachdem die Zellen in YPD-Lösung suspendiert und unter
Schütteln
für 4 Stunden
bei 30°C
kultiviert worden waren, wurden Zellen auf der selektierbaren Platte,
enthaltend Cycloheximid, verteilt und 6 Tage bei einer Temperatur
von 28°C
inkubiert.
-
Im
Ergebnis wurden 5 Klone der Cycloheximid-resistenten Stämme mit
2 μg DNA
der Plasmid-DNA durch das modifizierte Lithiumacetatverfahren, wobei
Ethanol-DNA zugefügt
worden war, erhalten. Eine Southern-Analyse wurde mit aus zwei Klonen
gemäß den in
Beispiel 13 beschriebenen Verfahren hergestellter chromosomaler
DNA durchgeführt.
Banden, die von den Plasmiden abstammten, wurden beobachtet und
diese Klone waren daher erwiesenermaßen Transformanten. Das Ergebnis
zeigt, dass Candida utilis, behandelt mit Lithiumacetat, ebenfalls
eine Fähigkeit
zur Integration von DNA aufweist, obwohl die Transformationsfrequenz
im Vergleich mit dem elektrischen Pulsverfahren recht niedrig ist.
-
Das
Experiment wurde gemäß dem von
Soni et al. beschriebenen Verfahren durchgeführt, es ist jedoch auch möglich, die
Transformationsfrequenz durch weitere Untersuchung der Behandlungsbedingungen zu
verbessern.
-
Beispiel 15: Transformation
mit einem Ziel einer unterschiedlichen rDNA-Region
-
1) Kontruktion von Plasmiden
-
- pCLRE4 und pCLRE5 wurden durch Insertion des von pCRE2 (6) erhaltenen 3,5 kb EcoRI-Fragments und dem
von pCRE3 (6) erhaltenen 2,4 kb EcoRI-Fragment
in die EcoRI-Stelle des Plasmids pCLBS12 (15),
wie beschrieben in Beispiel 9, konstruiert.
-
Zusätzlich wurden
das 3 kb EcoRI-XbaI-Fragment bzw. das 4,5 kb EcoRI-XbaI-Fragment,
ausgeschnitten aus pCRE1 (6), worin
ein 7,5 kb EcoRI-Fragment, enthaltend rDNA kloniert war, ligiert
und zwar zwischen die jeweiligen EcoRI- und XbaI-Stellen von pBluescriptSK–.
Die XbaI-Stelle von jedem Plasmid wurde in die EcoRI-Stelle durch
Insertion von EcoRI-Linkern
(5'CCAAGCTTGG3') umgewandelt, um
die Plasmide pCRE6 und pCRE7 zu konstruieren. Die aus diesen Plasmiden
pCRE6 bzw. pCRE7 ausgeschnittenen 3 kb bzw. 4,5 kb EcoRI-Fragmente
wurden in die EcoRI-Stelle eines Plasmids pCLBS12 inseriert, um
die Plasmide pCLRE6 bzw. pCLRE7 zu konstruieren.
-
Die
Strukturen der Plasmide pCLRE4, pCLRE5, pCLRE6 und pCLRE7 sind in 20 dargestellt.
-
2) Transformation
-
Jedes
der Plasmide pCLRE4, pCLRE5, pCLRE6 und pCLRE7, wie hergestellt,
wurde mit einem Restriktionsenzym in eine lineare DNA verdaut. Der
ATCC 9950-Stamm wurde mit 1 μg
der DNA durch das in Beispiel 11 beschriebene elektrische Pulsverfahren
transformiert. Die Transformationen wurden unter Pulsbedingungen
einer elektrischen Kapazität
von 25 μF,
einer Spannung von 5 KV/cm und einem Widerstand von 800 Ω mit einer
Post-Puls-Kultivierungszeit von 18 Stunden durchgeführt. Restriktionsenzyme,
die dazu in der Lage waren, in rDNA-Fragmenten angetroffene Stellen
zu schneiden, wurden verwendet. Das heißt, das Plasmid pCLRE4 wurde
mit BglII verdaut, pCLRE5 mit BamHI oder XbaI, pCLRE6 mit BamHI
und pCLRE7 mit ApaI oder EcoRV. Das Plasmid pCLRE4 wurde auch an
einer ClaI-Stelle im L41-Gen verdaut, um den Unterschied der Transformationsfrequenz
aufgrund des Unterschieds der integrierten Zielgene zu vergleichen.
-
Zwei
Läufe des
Experiments wurden durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
-
Tabelle
2 Transformation
mit den Plasmiden pCLRE4, pCLRE5, pCLRE6 und pCLRE7
-
Der
Verdau im rDNA-Fragment der Plasmide pCLRE4, pCLRE6 oder pCLRE7
ergab eine hohe Transformationsfrequenz und etliche hundert Transformanten
wurden pro 1 μg
DNA bei jedem der Plasmide erhalten. Andererseits war bei dem Verdau
des Plasmids pCLRE5 mit entweder BamHI oder XbaI die Transformationsfrequenz
sehr niedrig im Vergleich zu den anderen Plasmiden. Dies zeigt an,
dass die Transformationsfrequenz stark variiert, abhängig von
den als Ziel für
die Transformation verwendeten Fragmenten, und zwar selbst in der
rDNA-Region.
-
Zusätzlich ergab
ein Verdau des Plasmids pCLRE4 an der ClaI-Stelle im L41-Gen eine
Transformationsfrequenz von ungefähr 1/10 bis ungefähr 1/50,
verglichen mit dem Verdau an der BglII-Stelle in der rDNA. Weiterhin
zeigt die unten beschriebene Southern-Analyse, dass das Plasmidmolekül im L41-Gen-Lokus
integriert war, wenn es an der ClaI-Stelle verdaut wurde und im
rDNA-Lokus, wenn es an der BglII-Stelle verdaut war.
-
Aus
diesen Ergebnissen wird deutlich, dass die Verwendung der rDNA mit
multiplen Zahlen von Kopien im Chromosom als Ziel zu einer hohen
Transformationsfrequenz führt.
-
3) Southera-Analyse
-
Cycloheximid-resistente
Stämme
wurden mit pCLRE4 hergestellt, verdaut mit BglII oder ClaI, pCLRE5,
verdaut mit XbaI, pCLRE6, verdaut mit BamHI und pCLRE7, verdaut
mit ApaI. Vier Stämme
wurden im Hinblick auf jedes Plasmid erhalten. Aus diesen Stämmen wurden
chromosomale DNAs hergestellt. Die hergestellten DNA-Proben wurden
mit BglII oder mit BglII und NotI verdaut und einer Southern-Analyse
mit einem 32P-markierten 1,8 kb BamHI-HindIII-Fragment,
enthaltend das L41-Gen
(12) als Sonde (21)
unterworfen.
-
Im
Hinblick auf den Stamm, in den das Plasmid pCLRE4 integriert worden
war, wurde durch Verdau mit BglII, eine 8,4 kb-Bande mit derselben
Größe wie die
Plasmid-DNA, erzeugt durch das Schneiden an der BglII-Stelle im
Plasmid-DNA-Molekül zusätzlich zu
der 5,4 kb-Bande, abstammend von dem endogenen L41-Gen (21(1), Spur 1–8) beobachtet. Weiterhin wurde
im Hinblick auf den Stamm, in den das Plasmid, verdaut mit ClaI
integriert worden war, 7,4 kb- und 6,4 kb-Banden zusätzlich zu
den zwei Banden, wie gerade beschrieben, beobachtet (Spur 1–4). Die
beiden Banden wurden aus der Gegenwart der BglII-Stellen in den Plasmid-Molekülen an beiden
Enden des integrierten Plasmid-Moleküls erzeugt und erzeugt durch
Insertion der Plasmide an einem der chromosomalen L41-Gen-Loki und
den BglII-Stellen im L41-Gen. Dies zeigte an, dass die Plasmidmoleküle in den
L41-Gen-Lokus durch homologe Rekombination integriert wurden. Die
Ergebnisse zeigen, dass die Plasmidmoleküle in den L41-Gen-Lokus integriert
wurden, wenn an der ClaI-Stelle verdaut wurde bzw. in den rDNA-Lokus,
wenn an der BglII-Stelle verdaut wurde. Dies zeigt, dass die Positionen zur
Integration des Plasmids, abhängig
von der Schnittstelle selektiert werden können. Da weiterhin in den Spuren
1 bis 4, 5,4 kb-, 7,4 kb- und 6,4 kb-Banden mit fast derselben Dichte
vorlagen, wurde die Gegenwart von 2 Kopien des L41-Gens in dem Chromosom
belegt.
-
In
den Stämmen,
worin die Plasmide pCLRE5, pCLRE6 und pCLRE7 durch BglII- und NotI-Verdau
integriert worden waren, wurden einige Banden, die von den in das
Chromosom integrierten Plasmiden abstammten, zusätzlich zu der 5,4 kb-Bande,
abstammend von dem endogenen L41-Gen (21(2))
beobachtet. Unter diesen wurden Banden mit derselben Größe wie die
Plasmide beobachtet, d.h. die 7,3 kb-Bande für pCLRE5 (Spuren 1–4), die
8,0 kb-Bande für
pCLRE6 (Spuren 5–8)
und die 9,4 kb-Bande für
pCLRE7 (Spuren 9–12).
Diese Banden werden von den benachbarten Plasmiden erzeugt, die
in Tandem durch Verdau mit NotI integriert wurden, mit nur einer
Schnittstelle auf diesem Plasmid. Weiterhin wurden auch die 7 kb-Bande
in pCLRE5 (Spuren 1–4),
die 6,9 kb-Bande in pCLRE6 (Spuren 5–8) und die 11 kb-Bande in
pCLRE7 (Spuren 9–12)
beobachtet. Diese Größen sind
dieselben wie die Längen
des Fragments von der BglII-Stelle im rDNA-Lokus bis zu den NotI-Stellen
in den Plasmid-DNAs, erhalten durch BglII + NotI-Verdau, wenn die
Plasmid-DNAs in den rDNA-Lokus durch homologe Rekombination integriert
wurden. Dies zeigt an, dass die Plasmid-DNAs an den Schnittstellen
in das Chromosom durch homologe Rekombination integriert wurden.
-
Die
Zahl der Kopien des integrierten Plasmids wurde durch Vergleich
der Dichten der Banden unter der Annahme erhalten, dass die 5,4
kb-Banden in den Spuren 1–4
in 21(1) zu einer Kopie des L41-Gens korrespondierten,
die 5,4 kb-Banden in den Spuren 5–8 in 21(1) und
in Spuren 1–12
in 21(2) zu zwei Kopien des L41-Gens
korrespondierten. Die Dichte der Banden wurde mit einem Imaging
Analyzer BAS200 (Fuji Film) gemessen.
-
Es
ergab sich, dass von drei Kopien (Spur 4) bis zu fünf Kopien
(Spuren 1 und 3) des Plasmids pCLRE4 in den L41-Gen-Lokus inseriert waren
und von zwei Kopien (Spur 8) bis acht Kopien (Spur 5) in den rDNA-Lokus.
Aus diesen Ergebnissen wurde beobachtet, dass Stämme, worin die Plasmid-DNAs
in den rDNA-Lokus mit höherer
Kopiezahl integriert worden waren, zu einer Selektion neigen. Es
wird auch durch die Tatsache nahegelegt, dass in den Stämmen von
Beispiel 12, worin das Plasmid pCLRE2 in den rDNA-Lokus integriert
wurde, die Zahl von Kopien der Plasmid-DNA, die integriert waren,
6 bis 15 war, während
bei dem Stamm von Beispiel 16, worin das Plasmid pCLRE2 in den URA3-Gen-Lokus
integriert war, die Zahl der Plasmid-DNA, die integriert war, ungefähr 3 bis
4 betrug.
-
Es
ergab sich auch, dass von drei Kopien (21(2),
Spur 4) bis fünf
Kopien (Spur 2) des Plasmids pCLRE5, von drei Kopien (Spur 8) bis
sechs Kopien (Spuren 5 und 6) des Plasmids pCLRE6 bzw. von drei Kopien
(Spur 12) bis fünf
Kopien (Spur 9) des Plasmids pCLRE7 integriert wurden.
-
Beispiel 16: Integration
des Plasmids in den URA3-Gen-Lokus
-
Das
Plasmid pCLURA1 wurde durch Insertion des 5 kb EcoRI-Fragments, enthaltend
das URA3-Gen (7) in die EcoRI-Stelle des
Plasmids pCLBS12 (15) konstruiert. Das Plasmid
wurde an der PstI-Stelle im URA3-Gen-Lokus geschnitten. Der ATCC
9950-Stamm wurde mit diesem Plasmid gemäß dem elektrischen Pulsverfahren,
wie in Beispiel 11 beschrieben, transformiert. Der Puls wurde unter
Bedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem Widerstand von 800 Ω und einer
Spannung von 5 KV/cm angelegt. So wurden hierdurch vierzig Cycloheximid-resistente
Kolonien pro 1 μg
DNA erhalten.
-
Chromosomale
DNAs wurden für
vier Klone unter den so erhaltenen Cycloheximid-resistenten Stämmen hergestellt.
Die so hergestellte DNA wurde mit BglII oder mit SalI + NotI verdaut
und einer Southern-Analyse unterworfen. Als Sonden wurden das 1,8
kb BamHI-HindIII-Fragment, enthaltend das L41-Gen (dargestellt in 12) für
die mit BglII verdaute DNA und das 2,3 kb HindIII-EcoRI-Fragment,
enthaltend das URA3-Gen
(dargestellt in 8) für die mit SalI + NotI verdaute
DNA nach Markierung mit 32P verwendet.
-
Die
Ergebnisse sind in 22 dargestellt. Im Hinblick
auf den Elternstamm ATCC 9950 wurde, wenn das URA3-Gen als Sonde
für die
mit SalI + NotI verdaute DNA verwendet wurde, eine 13 kb-Bande,
abstammend von dem endogenen URA3-Gen beobachtet (22(1),
Spur 1). Andererseits wurde im Hinblick auf den resistenten Stamm
zusätzlich
zu der 13 kb-Bande eine 10 kb-Bande,
erzeugt von dem NotI-Verdau von etlichen Plasmiden, die in Tandem
integriert waren, 8,4 kb- und 14 kb-Banden, erzeugt durch Insertion
der Plasmide an einem der URA3-Gene auf dem Chromosom beobachtet
(Spuren 2 bis 5). Diese beiden Banden wurden aus der Gegenwart der
NotI-Stellen in den Plasmidmolekülen
an beiden Enden des integrierten Plasmidmoleküls erzeugt und der SalI-Stelle
in der URA3-Genregion.
Dies zeigte an, dass die Plasmidmoleküle durch homologe Rekombination
in den URA3-Gen-Lokus integriert wurden.
-
Weiterhin
haben in den Transformanten, die 13 kb-Bande, abstammend von dem
endogenen URA3-Gen und die 8,4 kb- und 14 kb-Banden, abstammend
von den Plasmidmolekülen,
integriert in das Chromosom, fast dieselben Dichten. Dies zeigte,
dass die Zahl der Kopien des URA3-Gens zwei Kopien pro Zelle ist,
wie beim L41-Gen und dass eine Kopie in den Transformanten durch
Insertion der Plasmide unterbrochen wurde. Es ergab sich auch durch
Vergleich dieser vier Banden (14 kb, 13 kb, 10 kb und 8,4 kb), dass
die Zahl der integrierten Plasmide drei Kopien (Spuren 3 und 5)
oder vier Kopien (Spuren 2 und 4) betrug.
-
Wenn
das L41-Gen als Sonde für
die mit BglII verdaute DNA verwendet wird, wurde eine 5,4 kb-Bande,
abstammend von dem endogenen L41-Gen im Elternstamm ATCC9950 beobachtet.
Zusätzlich
zu der 5,4 kb-Bande wurde eine 10 kb-Bande mit derselben Größe wie der
Plasmid-DNA bei den resistenten Stämmen beobachtet (Spuren 2 bis
5).
-
Beispiel 17: Expression
eines heterologen Gens, Glucoamylasegen, in Candida utilis
-
(1) Konstruktion von Plasmiden
für die
Expression des Glucoamylasegens (STA1-Gen)
-
Ein
Plasmid zur Expression des STA1-Gens wurde gemäß den in 23 illustrieren Verfahren konstruiert.
-
Das
STA1-Gen wurde zunächst
aus einer genomischen DNA-Bibliothek
von Saccharomyces diastaticus 5106-9A (leu2, arg4, STA1) (Yamashita
und Fukui, Agric. Biol. Chem., 47, 2689-2692) gemäß dem folgenden Verfahren kloniert.
Chromosomale DNA wurde aus der 5106-9A-Zelle hergestellt, teilweise
mit Sau3AI verdaut und einer Agarosegelelektrophorese zur Herstellung
von ungefähr
20 bis 30 kb DNA-Fragmenten unterworfen. Die DNA-Fragmente und der λ-Phagenvektor
EMBL3, verdaut mit BamHI und dann dephosphoryliert (Stratagene Cloning
Systems) wurden mit T4-Ligase ligiert. Die ligierte Mischung wurde
in vitro mit GigapackII Gold Packaging Extract (Stratagene Cloning
Systems) verpackt, um die genomische DNA-Bibliothek der chromosomalen DNA zu
konstruieren.
-
Zwei
Oligonukleotide:
5'ACCACTATTACCACTACGGTTTGCTCTACA3' (SEQ ID NO: 19)
und
5'GACACATCTCTGACGAGCATGACTTGGTTG3' (SEQ ID NO: 20),
die auf der Basis der beschriebenen DNA-Sequenz des STA1-Gens (Yamashita
et al., J. Bacteriol., 161, 567–573,
1985) synthetisiert worden waren, wurden mit 32P
an dem Ende mit T4-Kinase markiert und als Sonde für das Screening
von ungefähr
20.000 Plaques der genomischen DNA-Bibliothek verwendet. Im Ergebnis
wurde ein Klon, der für
jede der beiden Sonden positiv war, erhalten.
-
Von
dem Phagenklon, enthaltend das STA1-Gen, wurde ein 4 kb-BglII-HpaI-Fragment,
enthaltend das STA1-Gen zwischen BamHI und HindIII von pUC19 kloniert,
um das Plasmid pUSTA1 zu konstruieren (23).
-
Weiterhin
wurde das Plasmid pUSTA1 mit einer StuI-Stelle geschnitten, die
5 bp stromabwärts
vom Initiationscodon ATG vorlag und dem folgenden synthetischen
Adapter (SEQ ID NO: 21), enthaltend eine XbaI-Stelle und ein Initiationscodon:
5'-CTAGATGGTAGG-3'
3'-TACCATCC-5'
wurden ligiert.
Dann ergab der Teilverdau des Plasmids mit SalI das STA-Gen als
ein 2,7 kb XbaI-SalI-Fragment.
-
Weiterhin
wurde pUC12 mit PstI und HindIII verdaut, mit T4-DNA-Polymerase behandelt und BglII-Linker
wurden ligiert, um ein Plasmid pUC12BglII zu konstruieren. Das 2,7
kb XbaI-SalII-Fragment,
enthaltend das STA1-Gen, wurde zwischen XbaI und SalII des Plasmids
pUC12BgII inseriert, um ein Plasmid pUSTA2 zu konstruieren.
-
Das
2,7 kb XbaI-BglII-Fragment wurde aus dem Plasmid STA2 ausgeschnitten
und zwischen die XbaI- und BamHI-Stellen des Expressionsvektors
pPGKPT4 inseriert, um ein Plasmid pGKSTA1 zu konstruieren.
-
Weiterhin
wurde ein 4,9 kb NotI-Fragment, enthaltend den PGK-Gen-Promotor, das
STA1-Gen und den PGK-Gen-Terminator aus dem Plasmid pGKSTA1 ausgeschnitten.
Das Fragment wurde in die NotI-Stelle des Plasmids pCLBS12 inseriert,
um ein Plasmid pCLSTA1 zu konstruieren bzw. in die NotI-Stelle des
Plasmids pCLRE4, um ein Plasmid pCLRSTA1 zu konstruieren.
-
(2) Transformation von
Candida utilis und Glucoamylaseexpression
-
Die
ATCC 9950-, ATCC 9226- und ATCC 9256-Stämme wurden mit dem Plasmid
pCLRSTA1, verdaut mit BglII, gemäß dem elektrischen
Pulsverfahren, wie beschrieben in Beispiel 11, transformiert. Der
Puls wurde unter Bedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem
Widerstand von 1.000 Ω und
einer Spannung von 3,75 KV/cm oder 6,25 KV/cm angelegt.
-
Cycloheximid-resistente
Kolonien wurden in jedem der Stämme
erhalten, obwohl sich die Frequenzen je nach Stamm unterschieden.
-
Die
Glucoamylaseaktivität
wurde für
zwei Stämme
von jedem der Transformanten auf einer Platte mit Stärke als
Substrat (3 % lösliche
Stärke
(Katayama), 2 % Polypepton, 1 % Hefeextrakt, 3,3 × 10–3 %
Bromocresolpurpur, 2 % Bacto-Agar) überprüft. Im Ergebnis wurde für alle der
Transformanten, die von den drei Stämmen abstammten, Halos aufgrund
sezernierter Glucoamylase beobachtet. So wurde die Expression des Gens
bestätigt.
Zusätzlich
wurde der ATCC 9950-Stamm mit einem AflII-verdauten Plasmid pCLSTA1
transformiert. Wenn die Expression des Glucoamylasegens, integriert
in den L41-Gen-Lokus,
weiter überprüft wurde,
wurde ebenfalls die Bildung von Halos beobachtet.
-
Weiterhin
wurden die Glucoamylaseaktivitäten
dieser Transformanten gemessen. Die Zellen wurden über Nacht
in flüssigem
YPD-Medium kultiviert und der Überstand
wurde als Rohenzymlösung
verwendet. Die Reaktion wurde in 500 μl einer Reaktionslösung durchgeführt, enthaltend
400 μl der
Rohenzymlösung,
0,5 % lösliche
Stärke
und 100 mM Natriumacetat (pH 5,0), bei 50°C für 20 Minuten. Nach der Reaktion
wurde das Enzym durch Wärmebehandlung
bei 100°C
für 5 Minuten
inaktiviert und die Glucosekonzentration, die erzeugt wurde, wurde
mit einem kommerziell erhältlichen
Kit (Glucose B-Test (Wako Pure Chemical Industries, Ltd.)) bestimmt.
-
Die
Glucoamylaseaktivität
wurde als 1 Einheit definiert, wenn die Menge der unter den Reaktionsbedingungen
isolierten Glucose 100 μg
betrug. Die Aktivitätswerte
pro 1 ml Überstand
der Kultur sind in Tabelle 3 dargestellt.
-
Tabelle
3 Glucoamylaseaktivitäten der
Candida utilis-Hefen, transformiert mit den Plasmiden pCLSTA1 oder
pCLRSTA1
-
Die
Aktivitäten
wurden an zwei unabhängig
transformierten Stämmen
gemessen.
-: keine Messung.
-
Es
ergab sich, dass die Signalsequenz des Glucoamylaseproteins erkannt
wurde und das Enzym wurde in das Medium bei den ATCC 9950-, 9226-
und 9256-Stämmen
sezerniert, obwohl Glucoamylase ein von Saccharomyces diastaticus
abgeleitetes heterologes Protein ist.
-
Weiterhin
wurden zwei ATCC 9950-Stämme,
transformiert mit jedem des Plasmids pCLSTA1, verdaut mit BglII
oder des Plasmids pCLSTA1, verdaut mit AflII, in flüssigem YPD-Medium,
enthaltend 40 μg/ml
Cycloheximid und 5 % Glucose 4 Tage bei 30°C kultiviert. Ein 10 μl-Anteil
des kultivierten Mediums wurde auf ein 4 bis 20 % SDS-Polyacrylamidgel
gegeben und der entsprechenden Elektrophorese unterzogen, um die
Proteine in der Kultur zu analysieren (24).
Das Gel wurde mit Coomassie brilliant blue gefärbt. Als Kontrolle wurde Kulturmedium
des Stamms, transformiert mit dem BglIIverdauten Plasmid pCLRE2
analysiert (Spur 1). Ein ungefähr
100 kDa-Protein, korrespondierend zur Glucoamylase, wurde in jeder
der Kulturen beobachtet und die Proteinmenge wurde auf ungefähr 2 bis
5 μg aus
den Dichten der gefärbten
Banden geschätzt.
Dies zeigt an, dass das Glucoamylasegen in hohem Niveau exprimiert
wurde und ins Medium sezerniert wird. Es ergab sich so, dass Candida
utilis als geeignetes Wirts-/Vektorsystem zur Erzeugung sekretorischer
Proteine verwendet werden kann.
-
Beispiel 18: Expression
eines heterologen Gens (lacZ-Gen) in Candida utilis
-
(1) Konstruktion von Plasmiden
zur Expression des lacZ-Gens
-
Plasmide
zur Expression des lacZ-Gens wurden gemäß dem in 25 illustrierten Verfahren konstruiert.
-
Zunächst wurde
das lacZ-Gen, codierend β-Galactosidase,
als 3,1 kb BamHI-Fragment aus dem Plasmid pMC1871 (Pharmacia) ausgeschnitten.
Das Fragment wurde in die BglII-Stelle des Plasmids YEp13K (Sone
et al., Appl. Environ. Microbiol., 54, 38–42 (1988)) ligiert, um ein
Plasmid pZ4 zu selektieren mit einer HindIII-Stelle an der 5'-Seite des Gens.
-
Ein
lacZ-Gen mit einem Initiationscodon ATG wurde als 3,1 kb HindIII-XhoI-Fragment
aus dem Plasmid ausgeschnitten. Das Fragment wurde dann zwischen
die Stellen von HindIII und XhoI in pBluescript SK– ligiert,
um ein Plasmid pLACZ1 zu konstruieren.
-
Dieses
Plasmid wurde mit HindIII + XbaI verdaut, einer Klenow-Behandlung
unterworfen und wiederum cyclisch gemacht, um ein Plasmid pLACZ2
zu konstruieren.
-
Weiterhin
wurde das lacZ-Gen als 3,1 kb XbaI-KpnI-Fragment aus dem Plasmid
ausgeschnitten und zwischen den Stellen von XbaI und KpnI in dem
Plasmid pPGKPT5 (4) zur Konstruktion eines Plasmids pGKLAC1
ligiert.
-
Zusätzlich wurde
ein 5,4 kb NotI-Fragment, enthaltend den PGK-Gen-Promotor, das lacZ-Gen
und den PGK-Gen-Terminator aus dem Plasmid pGKLAC1 ausgeschnitten
und in die NotI-Stelle des Plasmids pCLBS12 inseriert bzw. die NotI-Stelle
des Plasmids pCLRE4, um die Plasmide pCLLAC1 und pCLRLAC1 zu konstruieren.
-
(2) Transformation von
Candida utilis und Bestätigung
der β-Galactosidaseaktivität
-
Der
ATCC 9950-Stamm wurde mit dem Plasmid pCLRLAC1, verdaut mit BglII
oder dem Plasmid pCLLAC1, verdaut mit AflII, durch das in Beispiel
11 beschriebene elektrische Pulsverfahren transformiert. Zwei Stämme von
jedem der transformierten ATCC 9950-Stämme wurden bis zur logarithmischen
Wachstumsphase (OD600 = ungefähr 2 bis
3) in 5 ml flüssigem
YPD-Medium 6 Stunden kultiviert. Die β-Galactosidaseaktivität wurde
gemäß den in
Methods in Yeast Genetics – A
Laboratory Course Manual – Rose,
M.D. et al., S. 155–159,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY (1990) beschriebenen Verfahren
gemessen. Spezifisch wurden, nachdem die gesammelten Zellen in 1
ml Z-Puffer suspendiert
worden waren, 3 Tropfen Chloroform und 2 Tropfen 0,1 % SDS zugefügt und die
Mischung 10 Sekunden mit einem Vortex behandelt. Nach Inkubation
für 5 Minuten
bei 28°C
wurden 0,2 ml ONPG-Lösung
zugefügt
und die Mischung wurde weitere 10 Minuten inkubiert. Dann wurden
0,5 ml Na2CO3-Lösung zugefügt, um die
Reaktion zu beenden. Nach Messung der OD420 wurde
die β-Galactosidaseaktivität gemäß der Gleichung
berechnet. Die β-Galactosidaseaktivität wurde als
1 Einheit definiert, wenn ortho-Nitrophenol in einer Menge von 1
nmol bei 28°C
für 1 Minute
erzeugt wird. Die Aktivitäten
der erhaltenen Zellen pro OD600 sind in
Tabelle 4 dargestellt.
-
Tabelle
4 β-Galactosidaseaktivitäten der
ATCC 9950-Stämme,
transformiert mit den Plasmiden pCLLAC1 oder pCLRLAC1
-
Aus
dem Ergebnis wurde bestätigt,
dass beide mit den Plasmiden pCLRLAC1 oder pCLLAC1 transformierten
ATCC 9950-Stämme die
Aktivität
zeigten, was anzeigt, dass das von E. coli abstammende lacZ-Gen exprimiert
und aktive β-Galactosidase
in Candida utilis erzeugt wurde. Es war bekannt, dass das Leucin-Codon
CUG in einigen Hefen der Candida-Gattung, wie z.B. Candida maltosa
oder C. albicans, in Serin translatiert wird (Ohama et al., Nucleic
Acids Res., 21, 4039–4045,
1993), so das das von E. coli abstammende lacZ-Gen nicht in eine
aktive β-Galactosidase
translatiert wird (Sugiyama et al., Yeast, 11, 43–52 (1995)).
In diesem Beispiel wird aktive β-Galactosidase
in Candida utilis erzeugt und es wurde in Beispiel 17 gezeigt, dass Glucoamylase
in hoher Menge erzeugt wird. Es wird so angenommen, dass Candida
utilis als Wirt zur Expression heterologer Gene verwendet werden
kann.
-
Beispiel 19: Expression
eines heterologen Gens (APT-Gen) in Candida utilis
-
(1) Konstruktion von Plasmiden
zur Expression des APT-Gens
-
Plasmide
zur Expression des APT-Gens wurden gemäß dem in 26 illustrierten Verfahren konstruiert.
-
Zunächst wurde
ein 1,1 kb XhoI-PstI-Fragment aus dem Plasmid pUC4K (Pharmacia)
ausgeschnitten, enthaltend Aminoglycosidphosphotransferase, abstammend
von dem Transposon Tn903 (APT-Gen) und zwischen SalI und PstI von
pUC19 inseriert, um ein Plasmid pAPH1 zu konstruieren.
-
Nachdem
das Plasmid pAPH1 mit PstI verdaut und mit T4-DNA-Polymerase zur Bildung
glatter Enden behandelt worden war, wurden BglII-Linker (5'CAGATCTG3') inseriert, um ein
Plasmid pAPH2 zu bilden.
-
Weiterhin
wurde das APT-Gen als 1,1 kb XbaI-BglII-Fragment aus dem Plasmid
pAPH2 ausgeschnitten und zwischen die XbaI- und BamHI-Stellen des Expressionsvektors
pPGKPT4 (4) zur Konstruktion eines Plasmids
pGKAPH1 inseriert.
-
Zusätzlich wurde
ein 3,3 kb NotI-Fragment, enthaltend den PGK-Gen-Promotor, das APT-Gen
und den PGK-Terminator aus dem Plasmid pGKAPH1 ausgeschnitten. Dieses
Fragment wurde dann in die NotI-Stelle der Plasmide pCLBS12 und
pCLRE4 zur Konstruktion der Plasmide pCLAPH1 bzw. pCLRAPH1 inseriert.
-
(2) Transformation von
Candida utilis und Bestätigung
einer Resistenz gegen G418
-
Die
ATCC 9950-, ATCC 9226- und ATCC 9256-Stämme wurden mit dem Plasmid
pCLRAPH1, verdaut mit BglII gemäß dem in
Beispiel 11 beschriebenen elektrischen Pulsverfahren transformiert.
Der Puls wurde unter Bedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem
Widerstand von 1.000 Ω und
einer Spannung von 3,75 KV/cm oder 6,25 KV/cm angelegt.
-
Als
Ergebnis wurden Cycloheximid-resistente Kolonien bei jedem der Stämme erhalten,
obwohl sich die Frequenzen je nach Stamm unterschieden. Das Zellwachstum
wurde für
zwei Stämme
von jedem der Transformanten auf YPD-Platten, enthaltend verschiedene
G418-Konzentrationen, überprüft. Im Ergebnis wurde
das Wachstum der Transformanten für alle drei Stämme von
Candida utilis bestätigt
und dies zeigt an, dass das APT-Gen
in diesen Transformanten exprimiert wird.
-
Zusätzlich wurde
der ATCC 9950-Stamm mit einem AflII-verdauten Plasmid pCLAPH1 transformiert, um
die Expression von Genen zu untersuchen, die am L41-Gen-Lokus integriert
wurden. Im Ergebnis wurde das Wachstum von Transformanten für den Stamm
bestätigt
und die Expression wurde ebenfalls an dem APT-Gen, integriert am
L41-Gen-Lokus bestätigt.
-
(3) Stabilität des integrierten
Plasmids
-
Die
Stabilität
der integrierten Plasmid-DNA wurde in dem folgenden Verfahren für zwei ATCC-9950-Stämme überprüft, die
jeweils mit dem Plasmid pCLRAPH1, verdaut mit BglII oder dem Plasmid pCLAPH1,
verdaut mit AflII, transformiert waren. Die Transformante wurde
zunächst
bis zur stationären
Phase in 5 ml flüssigem
YPD-Medium, enthaltend 40 μg/ml
Cycloheximid, kultiviert. Die Generationszahl zu dem Zeitpunkt wurde
als null bezeichnet. Dann wurde ein 5 μl Teil der Zellkultur in 5 ml
flüssigem
YPD-Medium inokuliert und bis zur stationären Phase kultiviert. Die Generationszahl
zu diesem Zeitpunkt wurde als zehn bezeichnet. Diese Prozedur wurde
wiederholt, um die Zellen bis zur 20ten Generation zu kultivieren.
Die Stabilität
des Plasmids wurde durch Verteilen der verdünnten Zellsuspension auf einer
YPD-Platte und einer YPD-Platte, enthaltend 40 μg/ml Cycloheximid, Kultivierung
der Platte für
2 Tage bei 30°C
und Zählen
der Kolonien berechnet.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 dargestellt.
-
Tabelle
5 Stability
von Plasmid-DNA, integriert in das Chromosom von ATCC 9950
-
Es
wurde aus den Ergebnissen bestätigt,
dass die DNA-Fragmente,
inseriert in einen rDNA-Lokus und in den L41-Gen-Lokus stabil sind.
-
Beispiel 20: Selektion
von Candida utilis-Transformanten unter Verwendung der G418-Resistenz
als selektierbaren Marker
-
Das
Plasmid pCLRAPH1 enthält
das mutierte L41-Gen, das eine Resistenz gegenüber Cycloheximid verleiht und
das APT-Gen, das eine Resistenz gegenüber G418 verleiht, als selektierbare
Marker für
die Transformanten. Da bestätigt
wurde, dass das APT-Gen durch den PGK-Gen-Promotor exprimiert wird,
versuchte man, eine direkte Selektion von Transformanten durch Resistenz
gegenüber
G418.
-
Das
Plasmid pCLRAPH1 wurde mit BglII zur Bildung eines linearen Plasmids
verdaut. Der ATCC 9950-Stamm wurde mit dem linearisierten Plasmid
durch das elektrische Pulsverfahren von Beispiel 11 transformiert.
Der Puls wurde unter Bedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem
Widerstand von 1.000 Ω und
einer Spannung von 5 KV/cm angelegt. Die Zellen wurden in YPD-Medium,
enthaltend 1 M Sorbit, für
6 Stunden kultiviert und auf einer YPD-Platte, enthaltend Cycloheximid
und einer YPD-Platte, enthaltend 150 μg/ml G418, kultiviert.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 dargestellt.
-
Tabelle
6 Selektion
von ATCC 9950-Transformanten mit dem Plasmid pCLRAPH1 durch unterschiedliche
Arzneimittelresistenzmarker
-
- * Zahl der Transformanten pro 0,1 μg DNA;
- * Die Konzentration von G418 und Cycloheximid wurde auf 150 μg/ml bzw.
40 μg/ml
eingestellt.
- -: Nicht gemessen.
-
Es
wird durch dieses Ergebnis gezeigt, dass die Zahl von Kolonien,
selektiert durch Resistenz gegen G418, 10mal größer ist als diejenige, selektiert
durch Resistenz gegen Cycloheximid.
-
Es
wurde chromosomale DNA für
4 Kolonien hergestellt, selektiert durch Resistenz gegen G418 und 4
Kolonien, selektiert durch Resistenz gegen Cycloheximid. Die so
hergestellte DNA wurde mit BglII + NotI verdaut und einer Southern-Analyse
mit dem 32P-markierten 1,8 kb BamHI-HindIII-Fragment, enthaltend
das L41-Gen als Sonde, unterworfen (27).
Im Ergebnis wurde eine 4,4 kb-Bande, abstammend von dem Plasmid,
zusätzlich
zu der 5,4 kb-Bande, abstammend von dem endogenen L41-Gen, beobachtet.
Die Dichten der Banden wurden mit einem Imaging Analyzer BAS 2000
(Fuji Film) gemessen. Die Kopienzahl des integrierten Plasmids wurde
durch Vergleich der Bande, abstammend von dem Plasmid mit der Bande, abstammend
von dem endogenen L41-Gen (2 Kopien/Zelle) berechnet. Es wurde angezeigt,
dass die Plasmide von vier (Spur 2) bis sieben Kopien (Spur 5) bei
den Stämmen
vorlagen, die durch Resistenz gegen Cycloheximid gewählt wurden.
Es wurde auch berechnet, dass die Plasmide in einer Kopie (Spuren
6 bis 9) bei allen der vier Stämme vorlagen,
gewählt
durch Resistenz gegen G418. Diese Ergebnisse zeigen an, dass Stämme, worin
eine Vielzahl von Plasmiden integriert wurden, einfach erhalten
werden können,
während
die Transformationsfrequenz niedrig wird, wenn das mutierte L41-Gen als Marker zur
Selektion der Transformanten verwendet wurde.
-
Weiterhin
wurde das Plasmid pGKAPH1 mit NotI verdaut und in zwei Fragmente
unterteilt. Das heißt, das
Plasmid wurde in ein Fragment, enthaltend den PGK-Gen-Promotor,
das APT-Gen und den PGK-Gen-Terminator und ein Vektor-Fragment unterteilt.
Mit diesen Fragmenten wurde der ATCC 9950-Stamm transformiert. Ein
Puls wurde unter Bedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem
Widerstand von 1.000 Ω und
einer Spannung von 5 KV/cm angelegt. Wenn Transformanten auf einer
YPD-Platte, enthaltend 200 μg/ml
G418 selektiert wurden, wurden 156 Transformanten auf der Basis
von 1 μg
DNA erhalten. Dies zeigt an, dass in der Candida utilis-Hefe die
Transformation durch Genersatz ebenfalls beobachtet wird, zusätzlich zu
der Transformation durch Geninsertion mit dem Plasmid pCLRAPH1,
linearisiert durch Verdau mit BglII. Es ergab sich auch, dass die
Transformation durch Genersatz effizient auftritt, da die Transformationsfrequenz
relativ hoch lag.
-
Beispiel 21: Verkürzung des
PGK-Gen-Promotors und Identifizierung einer minimalen funktionalen
Region
-
Der
in den Beispielen 17 bis 20 verwendete PGK-Gen-Promotor sollte versuchsweise
verkürzt
werden, um die minimalen funktionellen Regionen des Promotors zu
identifizieren.
-
Zunächst wurden
fünf Fragmente,
enthaltend unterschiedlich lange PGK-Gen-Promotoren, das APT-Gen
und den PGK-Gen-Terminator
unter Verwendung der Restriktionsenzymstellen in dem PGK-Gen-Promotorfragment
des Plasmids pGKAPH1, beschrieben in Beispiel 19, erhalten. Das
heißt,
das Plasmid pGKAPH1 wurde mit NotI, SacI, EcoRI + SacI oder PstI
+ SacI verdaut, um vier Fragmente herzustellen. Das Plasmid pGKAPH1
wurde mit SphI verdaut und mit T4-DNA-Polymerase zur Bildung glatter
Enden behandelt. BamHI-Linker (5'CCGGATCCGG3': SEQ ID NO: 22)
wurden hinzugefügt
und ein Verdau mit BamHI und NotI wurde durchgeführt, um ein anderes Fragment
zu erhalten.
-
Von
den durch Verdau des Plasmids pCRE2, wie beschrieben in Beispiel
5 mit HindIII erhaltenen 0,7 kb- und 5,8 kb-Fragmenten, wurde das 5,8 kb-Fragment
durch Ligation wiederum cyclisch gemacht, um ein Plasmid pCRE8 zu
bilden (28). Das Plasmid pCRE8 wurde
mit NotI, BamHI + NotI, SacI, EcoRI + SacI oder PstI + SacI verdaut,
mit den oben beschriebenen Fragmenten zur Konstruktion der Plasmide
pCRAPH2, pCRAPH3, pCRAPH4, pCRAPH5 und pCRAPH6 ligiert (28). Das in jedem der Plasmide enthaltene PGK-Gen-Promotorfragment
hatte eine Länge
von 1,35 kb in pCRAPH2, 0,83 kb in pCRAPH3, 0,46 kb in pCRAPH4,
0,40 kb in pCRAPH5 und 0,16 kb in pCRAPH6.
-
Nachdem
jedes der Plasmide pCRAPH2, 3, 4, 5 und 6, wie so konstruiert, durch
Verdau mit BaglII linearisiert worden war, wurden sie zur Transformation
des ATCC 9950-Stamms gemäß dem elektrischen
Pulsverfahren, wie beschrieben in Beispiel 11, verwendet. Der Puls
wurde unter Bedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem
Widerstand von 1.000 Ω und
einer Spannung von 5 KV/cm angelegt.
-
Transformanten
wurden auf einer YPD-Platte, enthaltend 200 μg/ml G418, selektiert. Wenn
die Plasmide pCRAPH2, pCRAPH3, pCRAPH4 und pCRAPH5 verwendet wurden,
wurden ungefähr
300 Transformanten erhalten, auf Basis von 1 μg DNA bei jedem Plasmid. Mit
dem Plasmid CRAPH6 wurde jedoch keine Transformante erhalten. Dies
zeigt an, dass das Fragment, das die Region von dem Nukleotid direkt
vor dem Initiationscodon ATG des PGK-Gens bis zur PstI-Stelle bei
169 bp stromaufwärts
vom 5'-Ende keine
Funktion als transkriptioneller Promotor aufweist, dass jedoch das
Fragment, enthaltend bis zur EcoRI-Stelle, 401 bp stromaufwärts und
weitere längere
Regionen eine Funktion als transkriptioneller Promotor aufweist.
Daher enthält in
der 1346 bp-Sequenz, enthaltend den PGK-Gen-Promotor, wie dargestellt
in 3, die 401 bp-Sequenz
von der 946ten EcoRI-Stelle bis zum 1346ten Nukleotid direkt vor
dem ATG eine Sequenz, die für
die Promotorfunktion nötig
ist.
-
Beispiel 22: Klonierung
des Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenase-(GAP)-Gens
und Sequenzierung der DNA-Sequenz
eines DNA-Fragments, enthaltend das GAP-Gen
-
Die
Klonierung des Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenase-(GAP)-Gens in Candida
utilis wurde mit der genomischen DNA-Bibliothek von Candida utilis, konstruiert
in Beispiel 2, als DNA-Bibliothek durch das Hybridisierungsverfahren
mit einem bekannten GAP-Gen von anderen Organismen als Sonde durchgeführt. Filter
mit adsorbierter Phagen-DNA von ungefähr 20.000 Plaques der oben
beschriebenen Bibliothek darauf wurden gemäß dem in Molecular Cloning,
2. Ausgabe, S. 2, 95–121,
Cold Spring Harbor Laboratory (1989) beschriebenen Verfahren hergestellt.
Andererseits wurde ein ungefähr
1 kb AsuII-AflII-Fragment aus einem Derivatplasmid von pUC18 ausgeschnitten,
das sich ein 2,1 kb HindIII-Fragment erhielt, enthaltend das GAP-Gen
von Saccharomyces cerevisiae (Yamano et al., Journal of Biotechnology,
32, 165–171
(1994)) als ein Fragment, umfassend fast das ganze GAP-Gen. Das
Fragment wurde mit 32P-markiert und eine
Hybridisierung wurde mit dem markierten Fragment als Sonde durchgeführt. Drei
positive Plaques wurden isoliert. Eine Phagen-DNA, hergestellt von
einem dieser Plaques, wurde subkloniert und ein 6,5 kb EcoRI- Fragment, enthalten
in der Phagen-DNA, wurde isoliert. Das Fragment wurde dann in die
EcoRI-Stelle des Plasmidvektors pBluescript IISK+ inseriert, um
die Plasmide pGAP1 und 2 zu konstruieren (29).
-
Das
isolierte 6,5 kb EcoRI-Fragment wurde mit den Restriktionsenzymen
HindIII, ClaI, SmaI oder SpeI allein oder in Kombination verdaut
und eine Southern-Hybridisierung wurde an den resultierenden Fragmenten mit
dem GAP-Gen von Saccharomyces cerevisiae als Sonde durchgeführt. Eine
starke Hybridisierung wurde mit dem 3,8 kb HindIII-SpeI-Fragment
beobachtet. Das 3,8 kb HindIII-SpeI-Fragment wurde zwischen den Stellen
von HindIII und SpeI der Plasmidvektoren pBluescript IISK+ oder
pBluescript IIKS+ inseriert, um die Plasmide pGAP1 bzw. pGAP2 herzustellen.
Deletionsmutanten an den Restriktionsenzymstellen wie HindIII, ClaI
oder SmaI dieser Plasmide wurden hergestellt und kontinuierliche
Deletionsmutanten wurden mit ExoIII und Mungobohnennuklease hergestellt,
um Plasmide mit einer Varietät
von Deletionsmutationen herzustellen und die Sequenz des 3749 bp
HindIII-SpeI-Fragments wurde bestimmt (29).
-
Wenn
die erwartete Strukturgenregion analysiert wurde, wurde ein 1.005
bp offener Leserahmen beobachtet. Im Hinblick auf die Aminosäuresequenz
eines Genprodukts, deduziert aus dem Rahmen, wurde die Homologie
zu dem GAP-Genprodukt von Saccharomyces cerevisiae überprüft. Diese
Sequenzen zeigten 79,6 % Homologie zueinander, so dass das isolierte
Gen demzufolge das GAP-Gen von Candida utilis sein musste. Weiterhin
enthält
das Fragment eine 975 bp Sequenz stromaufwärts vom Initiationscodon und
eine 1.769 bp Sequenz stromabwärts
vom Terminationscodon als regulatorischen Bereich. Die 975 bp Sequenz,
die von der HindIII-Stelle bis zu direkt vor dem Initiationscodon
ATG reicht, sollte den transkriptionellen Promotor enthalten und
ist in 30 dargestellt. Weiterhin sollte
die 802 bp-Sequenz, die sich von direkt hinter dem Terminationscodon
TAA zu der AflIII-Stelle erstreckt, den transkriptionellen Terminator
erhalten und ist in 31 dargestellt.
-
Beispiel 23: Konstruktion
von Expressionsvektoren mit dem Promotor und Terminator des GAP-Gens
-
DNA-Fragmente,
die entweder den Promotor oder den Terminator enthielten, wurden
von den GAP-Gen-regulatorischen Regionen von Candida utilis durch
das PCR-Verfahren erhalten (29).
-
Als
Promotor wurde ein Fragment, das sich von der HindIII-Stelle bis
zu direkt vor dem Initiationscodon ATG erstreckte, mit dem Plasmid
pGAP1 als Matrize erhalten. Als Primer wurden die beiden Sequenzen
5'-CCAAGCTTACAGCGAGCACTCAAATCTGCCC-3' (SEQ ID NO: 23)
und
5'-CCTCTAGATATGTTGTTTGTAAGTGTGTTTTGTATC-3' (SEQ ID NO: 24)
verwendet. Der Promotor wurde so synthetisiert, damit er eine XbaI-Stelle
enthielt, die direkt vor dem Initiationscodon an der 3'-stromabwärts gelegenen
Seite lokalisiert war.
-
Weiterhin
wurde als Terminator ein Fragment von direkt nach dem Terminationscodon
bis zur SpeI-Stelle von dem Plasmid pGAP1 als Matrize erhalten.
Als Primer wurden die Sequenzen
5'-GGGATCCATTGTATGACTTTTATTTATGGG-3' (SEQ ID NO: 25)
und
5'-GGACTAGTGAGATGACTCTAGGCATCTTCT-3' (SEQ ID NO: 26)
verwendet. Der Terminator wurde so synthetisiert, damit er eine
BamHI-Stelle aufwies, die sich direkt nach dem Terminationscodon
an der 5'-Seite
befand.
-
Der
PCR-Prozess wurde 30 Zyklen mit einer Pfu-DNA-Polymerase (Stratagene)
durchgeführt.
Das durch das PCR-Verfahren synthetisierte Promotorfragment wurde
mit HindIII und XbaI verdaut, zwischen den Stellen von HindIII und
XbaI des pUC19-Vektors
inseriert, um ein Plasmid pUGpro zu konstruieren (32). Andererseits wurde das Terminatorfragment
an der AflIII-Stelle ungefähr
0,8 kb stromabwärts
vom Terminationscodon verdaut, mit Klenow-Enzym behandelt, um glatte
Enden zu bilden und mit BamHI verdaut. Das so erhaltene 0,8 kb-Fragment
wurde zwischen den BamHI und SmaI-Stelles des pUC19-Vektors inseriert,
um ein Plasmid pUGter zu konstruieren (32).
-
Nachdem
die EcoRI-Stelle am stromabwärts
gelegenen Ende des GAP-Terminators des Plasmids pUGter mit Klenow-Enzym
behandelt worden war, um glatte Enden zu bilden, wurden NotI-Linker (5'AGCGGCCGCT3': SEQ ID NO: 18)
isoliert, um ein Plasmid pUGterN zu konstruieren. Weiterhin wurde
ein 0,95 kb GAP-Promotorfragment aus dem Plasmid pUGpro mit HindIII
und XbaI ausgeschnitten und zwischen den Stellen von HindIII und
XbaI des pUGterN inseriert, um das Expressionsplasmid pGAPPT1 zu
konstruieren. Weiterhin wurde die HindIII-Stelle am stromaufwärts gelegenen
Ende des Promotors mit Klenow-Enzym behandelt, um glatte Enden zu
bilden und mit NotI-Linkern ligiert (5'AGCGGCCGCT3': SEQ ID NO: 18), um ein Plasmid pGAPPT2
zu konstruieren (32).
-
Um
zu bestätigen,
dass das so konstruierte Expressionsplasmid pGAPPT2 praktisch in
Candida utilis wirkt, wurde ein 1,1 kb APT-Genfragment, ausgeschnitten
mit XbaI und BglII von dem Plasmid pAPH2, wie beschrieben in Beispiel
19, zwischen den Stellen von XbaI und BamHI des Plasmids pGAPPT2
inseriert, um ein Plasmid pGAPAPH1 zu konstruieren (32).
-
Nachdem
das so konstruierte Plasmid pGAPAPH1 mit NotI verdaut worden war,
wurde es für
die Transformation des ATCC 9950-Stamms
durch das elektrische Pulsverfahren unter Pulsbedingungen einer elektrischen
Kapazität
von 25 μF,
einem Widerstand von 1.000 Ω und
einer Spannung von 5 KV/cm verwendet. Transformanten wurden auf
einer YPD-Platte, enthaltend 200 μg/ml
G418, selektiert. Ungefähr
40 Transformanten wurden mit 0,1 μg
DNA erhalten. Dies zeigte an, dass Promotor und Terminator des GAP-Gens
aktiv waren.
-
Beispiel 24: Klonierung
des Plasma-Membran-Protonen-ATPase-(PMA)-Gans und Sequenzierung der DNA-Sequenz
eines DNA-Fragments,
enthaltend das PMA-Gen
-
Die
Klonierung des Plasma-Membran-Protonen-ATPase-(PMA)-Gens in Candida
utilis wurde durch das Hybridisierungsverfahren unter Verwendung
der genomischen DNA-Bibliothek von Candida utilis, konstruiert in
Beispiel 2 und einem Teil des bekannten PMA-Gens von anderen Organismen
als Sonde durchgeführt. Filter
mit adsorbierter Phagen-DNA von ungefähr 20.000 Plaques der obigen
Gen-Bibliothek darauf wurden gemäß dem in
Molecular Cloning, 2. Ausgabe, S. 2, 95–121, Cold Spring Harbor Laboratory
(1989) beschriebenen Verfahren hergestellt. Ein ungefähr 1 kb-Bereich,
korrespondierend zu +1 bis +1027 (A des Initiationscodons ATG wird
als +1 bezeichnet) des 5'-Endes
des PMA1-Strukturgens wurde mit den beiden Primern
5'-ATGACTGATACATCATCCTCTTCATC-3' (SEQ ID NO: 27)
und
5'-TAACGACAGCTGGCAAACCGACTGGGAC-3' (SEQ ID NO: 28)
amplifiziert, die von der DNA-Sequenz des PMA1-Gens von Saccharomyces
cerevisiae synthetisiert worden waren (Serrano et al., Nature 319, 689-693(1986)),
mit der chromosomalen DNA des Saccharomyces cerevisiae AH22-Stamms
als Matrize gemäß dem PCR-Verfahren.
Die chromosomale DNA wurde gemäß dem in
Methods in Yeast Genetics – A
Laboratory Course Manual – Rose,
M.D. et al., S. 126–127,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY (1990) beschriebenen Verfahren
hergestellt. Das erhaltene Fragment wurde mit 32P
markiert und die Hybridisierung wurde mit dem markierten Fragment
als Sonde durchgeführt.
Im Ergebnis wurden vier positive Plaques erhalten. Für eine Phagen-DNA
von einem der vier positiven Plaques wurde die Insert-DNA mit XbaI
verdaut, um vier 10 kb, 4 kb, 2,8 kb und 2,6 kb XbaI-Fragmente zu
isolieren.
-
Wenn
die vier isolierten Fragmente mit einer Sonde von einem ungefähr 1 kb-Fragment
des PMA1-Gens von Saccharomyces cerevisiae, verwendet für das Screening,
hybridisiert wurden, wurde die Sonde mit einem 2,6 kb XbaI-Fragment
hybridisiert. Das Fragment wurde in die XbaI-Stelle des Plasmidvektors pBluescript
IISK+ inseriert, um die Plasmide pPMAF1 und pPMAF2 herzustellen,
die in entgegengesetzten Richtungen zueinander inseriert wurden
(33).
-
Von
diesen Plasmiden wurden Deletionsmutanten an den Restriktionsenzymstellen,
wie z.B. BamHI, ClaI oder EcoRI dieser Plasmide hergestellt und
Deletionsmutanten wurden mit Exonuklease III und Mungobohnennuklease
hergestellt, um Plasmide herzustellen, die eine Variatät von Deletionsmutationen
aufwiesen, und um die DNA-Sequenzen von ungefähr 1 kb von beiden Enden zu
bestimmen (33). Wenn die erwartete strukturelle
Genregion analysiert wurde, wurde ein 352 bp offener Leserahmen,
der ungefähr
50 % Homologie zum 5'-terminalen
Bereich des PMA1-Strukturgens von Saccharomyces cerevisiae zeigte,
beobachtet, innerhalb von einer ungefähr 1 kb Sequenz, enthaltend
den Bereich von der XbaI-Stelle bis zur EcoRV-Stelle auf der linken
Seite in 33. Innerhalb von einer ungefähr 0,8 kb-Sequenz,
enthaltend den Bereich von der Xbal-Stelle an der anderen Seite
bis innerhalb einschließlich
der BamHI-Stelle, wurde ein 754 bp offener Leserahmen, der 70 %
Homologie zu dem Bereich von +1292 bis +2046 (A des Initiationscodons
ATG wird als +1 bezeichnet) des PMA1-Gens von Saccharomyces cerevisiae
zeigt, beobachtet. Aus diesem Ergebnis wurde geschlossen, dass das
isolierte Gen das PMA-Gen von Candida utilis ist. Weiterhin enthielt
die 2,6 kb XbaI-Fragment eine 599 bp Sequenz stromaufwärts zum
Initiationscodon ATG. Die Sequenz des 599 bp-Fragments, das den
transkriptionellen Promotor enthalten sollte, ist in 34 dargestellt.
-
Im
Hinblick auf den transkriptionellen Terminator wurden die verbleibenden
drei Fragmente, ausgeschnitten aus derselben Phagen-DNA mit XbaI
(10 kb, 4 kb und 2,8 kb) subkloniert und ihre DNA-Sequenzen wurden
von den beiden terminalen Seiten her bestimmt, um ihre Homologie
zu der Region der 3'-Seite des PMA1-Gens
von Saccharomyces cerevisiae zu überprüfen. Es
zeigte sich, dass eine Region mit hoher Homologie zur 3'-terminalen Seite
des PMA1-Gens auf der einen Seite des 2,8 kb XbaI-Fragments vorliegt.
Das XbaI-Fragment wurde in die Xbal-Stelle des Plasmidvektors pBluescriptIISK+
inseriert, um die Plasmide pPMAL1 und pPMAL2 herzustellen, worin
das Fragment in entgegengesetzten Richtungen zueinander inseriert
war (33). Plasmide mit einer Varietät von Deletionsmutationen
wurden von diesen Plasmiden durch Verdau mit KpnI oder durch Verwendung
von Exonuklease III und Mungobohnennuklease hergestellt und die 1,9
kb DNA-Sequenz der XbaI-Stelle bis zur KpnI-Stelle wurde bestimmt
(33). Diese DNA-Sequenz umfasst einen 717 bp offenen
Leserahmen, der eine Homologie von ungefähr 82 % zu dem Bereich von
+2041 bis +2757 (A des Initiationscodons ATG wird als +1 bezeichnet)
aufweist, und zwar des PMA1-Gens von Saccharomyces cerevisiae und
eine 188 bp-Sequenz stromaufwärts
des Terminationscodons TAA. Die 1188 bp-Sequenz von direkt nach
dem Terminationscodon TAA bis zur KpnI-Stelle, von der erwartet
wird, dass sie den transkriptionellen Terminator enthält, ist
in 35 dargestellt.
-
Beispiel 25: Konstruktion
eines Expressionsvektors mit dem Promotor und Terminator des PMA-Gens
-
Zunächst wurden
DNA-Fragmente, enthaltend den Promotor oder Terminator, von den
PMA-Gen-regulatorischen Regionen von Candida utilis durch das PCR-Verfahren
erhalten (33).
-
Als
Promotor wurde ein Fragment von einer Stellung 20 bp stromabwärts von
der XbaI-Stelle bis direkt vor das Initiationscodon ATG mit dem
Plasmid pPMAF1 als Matrize erhalten. Die beiden DNA-Sequenzen
5'-GGCGGCCGCAATTAACCCTCACTAAAGGGAACGA-3' (SEQ ID NO: 29)
und
5'-TTCTAGACTATATCAATGGTTAGTATCACGTG-3' (SEQ ID NO: 30)
wurden als Primer verwendet. Der Promotor wurde so synthetisiert, dass
er eine NotI-Stelle aufwies, die 5'-stromaufwärts lokalisiert war und eine XbaI-Stelle,
die direkt vor dem 3'-stromabwärts gelegenen
Initiationscodon lokalisiert war.
-
Als
Terminator wurde ein Fragment, das sich von direkt nach dem Terminationscodon
TAA bis zu 403 bp stromabwärts
vom Terminationscodon erstreckte, mit dem Plasmid pMAL1 als Matrize
erhalten. Die DNA-Sequenzen
5'-CCGGTACCTAAGCCGCTAATACCCC-3' (SEQ ID NO: 31)
und
5'-GGGCGGCCGCACTCGCTGATCGAAA-3' (SEQ ID NO: 32)
wurden als Primer verwendet. Der Terminator wurde so synthetisiert,
dass er eine KpnI-Stelle aufwies, die direkt nach dem Terminationscodon
an der 5'-stromaufwärts gelegenen
Seite gelegen war und eine NotI-Stelle, die am 3'-stromabwärts gelegenen Ende lokalisiert
war.
-
Das
PCR-Verfahren wurden mit 30 Zyklen Pfu-DNA-Polymerase (Stratagene)
durchgeführt.
Das durch das PCR-Verfahren synthetisierte Promotorfragment wurde
mit NotI und XbaI verdaut, zwischen die NotI- und XbaI-Stellen des
pBluescriptIISK+-Vektors inseriert, um das Plasmid pBMpro zu konstruieren.
Andererseits wurde das Terminatorfragment zwischen die KpnI- und
NotI-Stellen von pBluescriptIISK+ inseriert, um ein Plasmid pBMter
zu konstruieren. Das 0,4 kb KpnI-NotI-Fragment, erhalten von dem
Plasmid pBMter wurde zwischen die Stellen von KpnI und NotI des
Plasmids pUC19N inseriert, das konstruiert wurde, indem die EcoRI-Stelle
des Plasmids pUC19 der Klenow-Enzymbehandlung und einer Ligation
mit NotI-Linkern unterworfen wurde (5' AGCGGCCGCT 3': SEQ ID NO: 18), um ein Plasmid pBMter
zu konstruieren (36).
-
Das
durch Verdau des Plasmids pBMter mit XbaI und NotI erhaltene 0,4
kb Terminatorfragment und das durch Verdau des Plasmids pBMpro mit
NotI und XbaI erhaltene 0,65 kb Promotorfragment wurden mit dem
2,9 kb-Fragment ligiert, erhalten durch Verdau des Plasmids pPGKPT5,
konstruiert in Beispiel 4 mit NotI, um ein Plasmid pMAPH1 zu konstruieren
(1).
-
Um
zu bestätigen,
dass das so konstruierte Expressionsplasmid pMAPH1 in Candida utilis
praktisch wirkt, wurde das 1,1 kb APT-Genfragment, ausgeschnitten
mit XbaI und BglII von dem Plasmid pAPH2, beschrieben in Beispiel
19, zwischen die XbaI- und
BamHI-Stellen des Plasmids pMAPH1 inseriert, um ein Plasmid pMAAPH1
zu konstruieren (36).
-
Nachdem
das so konstruierte Plasmid pMAAPH1 mit NotI verdaut worden war,
wurde es zur Transformation des ATCC 9950-Stamms durch das elektrische
Pulsverfahren unter Pulsbedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem
Widerstand von 1.000 Ω und
einer Spannung von 5 KV/cm unterzogen.
-
Transformanten
wurden auf einer YPD-Platte, die 200 μg/ml G418 enthielt, selektiert.
Ungefähr
40 Transformanten wurden mit 0,1 μg
DNA erhalten. Dies zeigt an, dass Promotor und Terminator des GAP-Gens aktiv
waren.
-
Beispiel 26: Klonierung
von DNA-Fragmenten, enthaltend sich autonom replizierende Sequenzen
(ARS)
-
Das
3,3 kb NotI-Fragment, enthaltend den PGK-Gen-Promotor und den PGK-Gen-Terminator,
wurde aus dem in Beispiel 19 konstruierten Plasmid pGKAPH1 ausgeschnitten
und in die NotI-Stelle des Plasmids pBluescripIISK-(Stratagene)
inseriert, um ein Plasmid pGKAPH2 zu konstruieren (37). Dann wurden 200 ng des Plasmids pGKAPH2,
das mit BamHI verdaut und dephosphoryliert worden war und 200 ng
3 bis 7 kb-Fragmente, teilweise verdaut mit Sau3AI, der genomischen
DNA des Candida utilis ATCC 9950-Stamms, erhalten in Beispiel 2,
mit T4-DNA-Ligase ligiert. E. coli DH5 wurde mit der DNA-Lösung transformiert und die Plasmid-DNA-Mischungen
wurden von ungefähr
30.000 Transformanten, erhalten von der genomischen DNA-Bibliothek,
extrahiert. Der ATCC 9950-Stamm wurde mit 3 μg der von der Bibliothek gemäß dem elektrischen
Pulsverfahren, beschrieben in Beispiel 11 hergestellten DNA unter
den 4 Bedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem Widerstand von 800 Ω oder 1.000 Ω und einer
Spannung von 3,75 KV/cm oder 5 KV/cm transformiert. So wurden sieben
Cycloheximid-resistente Kolonien erhalten. Diese resistenten Stämme wurden
in YPD-Medium, enthaltend 400 μg/ml
G418, kultiviert. Gesamt-DNA wurde aus den Zellen hergestellt, um
E. coli DH5 zu transformieren. Die chromosomale DNA von Hefe wurde
gemäß dem in
Methods in Yeast Genetics – A
Laboratory Course Manual – Rose,
M.D. et al., S. 131–132,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY beschriebenen Verfahren
hergestellt. Der Verdau von sieben Plasmid-DNAs (pCARS1, pCARS4,
pCARS5, pCARS6, pCARS7, pCARS8 und pCARS10), gesammelt aus E. coli
mit verschiedenen Restriktionsenzymen ergab, dass jedes dieser Plasmid-DNAs
5 bis 7 kb Inserts umfasste. Zusätzlich
wurden, wenn der ATCC 9950-Stamm mit der Plasmid-DNA durch das elektrische
Pulsverfahren transformiert wurde, G418-resistente Transformanten
für jede
der Plasmid-DNAs erhalten. Es wurde aus diesem Ergebnis bestätigt, dass
DNA-Sequenzen mit autonomer Replikationsfähigkeit in diese Plasmide kloniert
wurden. Durch Analyse mit einer Vielzahl von Restriktionsenzymverdaus
wurde klar, dass pCARS7 und pCARS8 aus diesen Plasmiden dasselbe
Insert umfassen. Diese Ergebnisse zeigen, dass sechs DNA-Fragmente
mit autonomer Replikationsfähigkeit
in der Hefe Candida utilis kloniert wurden.
-
Weiterhin
wurde eine genomische DNA-Bibliothek der Hefe Candida utilis mit
dem Plasmid pCLBS10 (15) hergestellt, beschrieben
in Beispiel 9 als Vektor. Die Hefe Candida utilis wurde mit der
Bibliothek zusammen mit der Bibliothek, konstruiert auf dem Plasmid
pGKAPH2, transformiert. Jedoch wurde keine Cycloheximid-resistente
Transformante erhalten. Dies zeigt, dass als Merkmal der ARS von
Candida utilis die Zahl von Kopien des Plasmids, dies enthaltend,
pro Zelle gering ist und dass die Transformanten nicht selektiert werden
können,
wenn die ARS mit einem Cycloheximidresistenz-L41-Gen verwendet werden, das etliche
Kopien für
die Selektion einer Transformante benötigt.
-
Beispiel 27: Verkürzung der
DNA-Fragmente, enthaltend eine sich autonom replizierende Sequenze
(ARS)
-
Drei
Plasmide (pCARS5, pCARS6 und pCARS7), die erfolgreich die Hefe Candida
utilis mit hoher Frequenz unter den sieben Plasmiden transformiert
hatten, worin autonom sich replizierende DNA-Sequenz kloniert wurden
(Beispiel 26), wurden weiter im Detail analysiert.
-
Die
Transformationsfrequenz der Hefe mit diesen drei Plasmiden wurde
mit der BglII-verdauten DNA des Chromosomintegrierten Plasmids pCLRAPH1,
hergestellt in Beispiel 19, als Kontrolle überprüft. Der ATCC 9950-Stamm wurde
mit 0,1 μg
DNA bei Pulsbedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem
Widerstand von 1.000 Ω und
einer Spannung von 5 KV/cm2 transformiert.
Die Kultivierung nach dem Puls wurde 4 Stunden durchgeführt. Das
Ergebnis ist in Tabelle 7 dargestellt.
-
Tabelle
7 Transformationsfrequenzen
mit einer Varietät
von ARS-Plasmiden
-
- Merke 1): Zahl der Transformanten pro 1 μg Plasmid-DNA.
- Merke 2): pCLRAPH1 wurde mit BglII vor der Verwendung verdaut.
-
Dies
zeigt an, dass die Transformationsfrequenz, die ungefähr 10- bis
40fach höher
liegt als diejenige einer DNA-Integration
mit rDNA als Ziel mit den Plasmiden erhalten wird, die die ARS enthalten.
-
Zusätzlich wurden
diese Plasmide pCARS5, pCARS6 und pCARS7 mit NotI verdaut und wiederum
mit T4-DNA-Ligase cyclisch gemacht, um die Plasmide pCARS50, pCARS60
und pCARS70 zu konstruieren, aus denen das 3,3 NotI-Fragment, enthaltend
den PGK-Gen-Promotor, das APT-Gen und den PGK-Gen-Terminator, deletiert
waren. Diese drei neuen Plasmide wurden im Hinblick auf die Länge ihrer
Inserts überprüft, und zwar
mit einer Vielzahl von Restriktionsenzymverdaus. So hatten alle
diese Plasmide Inserts von ungefähr
5 bis 6 kb, so dass die Regionen mit autonomer Replikationsfähigkeit
weiter begrenzt waren. Jedes der Plasmide pCARS50, pCARS60 und pCARS70
wurde teilweise mit Sau3AI verdaut, um 1 bis 3,5 kb-Fragmente zu
sammeln, die mit dem Plasmid pGKAPH2 ligiert wurden, das mit BamHI
verdaut und mit T4-DNA-Ligase dephosphoryliert worden war. E. coli
DH5 wurde mit jeder der drei DNA-Lösungen transformiert und Plasmid-DNA-Mischungen
wurden von 2.500 bis 6.000 Transformanten extrahiert, um DNA-Bibliotheken
herzustellen. Der ATCC 9950-Stamm wurde wiederum mit 5 μg-Teilen der DNA gemäß dem in
Beispiel 11 beschriebenen elektrischen Pulsverfahren transformiert,
um G418-resistente Transformanten zu erhalten.
-
Die
so erhaltenen G418-resistenten Kolonien hatten eine Vielzahl von
Größen und
fünf Transformanten
von jeder der drei Bibliotheken, die eine relativ große Kolonie
gebildet hatten, wurden weiterhin in YPD-Medium, enthaltend 200 μg/ml G418,
kultiviert. Gesamt-DNAs wurden aus den so erhaltenen Zellen hergestellt und
E. coli DH5 wurde mit der DNA transformiert. Keine Transformante
von E. coli wurde mit einigen der G418-resistenten Stämme erhalten.
Wenn außerdem
der ATCC 9950-Stamm wiederum mit diesen Plasmiden, gesammelt gemäß dem elektrischen
Pulsverfahren, wie beschrieben in Beispiel 11, transformiert wurde,
wurden einige dieser Plasmide ausgeschlossen, da sie eine außerordentlich
niedrige Transformationsfrequenz im Vergleich mit den ursprünglichen
Plasmiden pCARS5, pCARS6 und pCARS7 zeigten. Schließlich wurde
ein Plasmid, enthaltend ein verkürztes
DNA-Fragment und mit einer ähnlichen
Transformationsfrequenz wie derjenigen des Elternplasmids, von jedem
der pCARS50, pCARS60 und pCARS70 erhalten. Das von pCARS50 abstammende
Plasmid wurde als pCARS5-2 bezeichnet, dasjenige, das von pCARS60
abstammte, als pCARS6-2 und dasjenige, das von pCARS70 abstammte,
als pCARS7-2. Die Restriktionsenzymkarten der chromosomalen DNA-Fragmente,
enthaltend sich autonom replizierende Sequenzen in diesen so erhaltenen sechs
Plasmiden, sind in 38 dargestellt.
-
Plasmide,
die weiter verkürzte
DNA-Fragmente enthielten, wurden aus den drei Plasmiden pCARS5-2,
pCARS6-2 und pCARS7-2 konstruiert, die die verkürzten chromosomalen DNA-Fragmente
aufwiesen, um ihre Transformationsfrequenzen zu überprüfen. Wenn die DNA-Teilsequenzen
einiger dieser Plasmide, die in diesem Prozess konstruiert wurden,
bestimmt wurden, zeigte die ungefähr 700 bp-Region auf der linken
Seite der BglII-Stelle in pCARS5 in 38 eine
Homologie von 90 % oder mehr zu der ungefähr 700 bp-Region auf der linken
Seite der EcoRI-Stelle in pCARS6-2. Diese Ergebnisse legten nahe,
dass die Insertions-DNA-Fragmente von pCARS5 und pCARS6 jeweils
von den homologen Chromosomen oder repetitiven Sequenzen abstammten,
obwohl sie unterschiedliche Restriktionsenzymkarten aufwiesen. Daher
wurde die folgende Analyse an dem Insertions-DNA-Fragment von pCARS6
und pCARS7 durchgeführt.
Die in pCARS6 enthaltene, sich autonom replizierende Sequenz wurde
als CUARS1 bezeichnet und die in pCARS7 enthaltene, sich autonom
replizierende Sequenz als CUARS2.
-
Beispiel 28: Verkürzung von
DNA-Fragmenten, inseriert in pCARS6 und pCARS7 und Transformationsfrequenz
und Plasmidstabilität
-
(1) Verkürzung des
in pCARS6 inserierten DNA-Fragments und Transformationsfrequenz
-
Das
in das Plasmid pCARS6-2 klonierte DNA-Fragment, das teilweise mit
Sau3AI verdaut worden war, hatte eine Größe von ungefähr 1,9 kb.
So wurden drei Plasmide, enthaltend Teile des inserierten Fragments von
pCARS6-2 konstruiert, um die sich autonom replizierende Region weiter
zu begrenzen. Diese Plasmide wurden durch das folgende Verfahren
konstruiert.
-
Das
3,3 kb NotI-Fragment, enthaltend die APT-Genexpressionskassette, wurde aus pCARS6-2
entfernt, um pCARS6-20 zu konstruieren. Das Plasmid pCARS6-20 wurde
mit AflII und XbaI verdaut, mit Klenow-Enzym behandelt, um glatte
Enden zu bilden und mit T4-DNA-Ligase wiederum cyclisch gemacht,
um ein Plasmid pCARS6-210 zu konstruieren. Das Plasmid wurde mit
einem 2,3 kb NotI-Fragment, enthaltend die APT-Gen-Expressionskassette,
mit einem verkürzten
PGK-Gen-Promotor
ligiert, ausgeschnitten aus dem Plasmid pGKAPH3, um das Plasmid
pCARS6-12 zu konstruieren. Das Plasmid pGKAPH3 wurde konstruiert, indem
die EcoRI-Stelle im Promotorfragment des Plasmids pGKAPH1, konstruiert
in Beispiel 19 mit einem Klenow-Enzym zur Bildung glatter Enden
behandelt wurde, woran NotI-Linker (5'AGCGGCCGCT3': SEQ ID NO: 18) ligiert wurden. Jedes
der Plasmide pCARS6-20 und pCARS6-21 wurde mit HindIII verdaut,
mit T4-DNA-Ligase wieder cyclisch gemacht und dann mit dem 2,3 kb
NotI-Fragment, enthaltend die APT-Genexpressionskassette, mit dem verkürzten PGK-Gen-Promotor
auf dieselbe Weise wie oben zur Konstruktion der Plasmide pCARS6-22
bzw. pCARS6-23 ligiert. Die Restriktionsenzymkarten der Insertions-DNA-Fragmente,
enthalten in diesen fünf
Plasmiden, sind in 39 dargestellt.
-
Der
ATCC 9950-Stamm wurde mit jedem der so konstruierten Plasmide gemäß dem elektrischen
Pulsverfahren, wie beschrieben in Beispiel 11, mit 1 μg DNA unter
Pulsbedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF einem Widerstand von 1.000 Ω und einer
Spannung von 5 KV/cm transformiert. Die Kultivierung nach dem Puls
wurde 4 Stunden durchgeführt.
Das Ergebnis ist in Tabelle 8 dargestellt.
-
Tabelle
8 Transformationsfrequenzen
und Stabilitäten
einer Vielzahl von Plasmiden, abstammend von pCARS6 Zahl
von Transformanten pro 1 μg
Plasmid-DNA
-
- Merke 1: Die Daten drücken
die durchschnittlichen Werte von doppelten experimentellen Läufen aus.
-
-
- Merke: Die Generationszahl liegt zwischen 2,5 bis 3,5 Generationen.
-
Die
Stabilität
von jedem Plasmid in Hefe wurde gemäß dem folgenden Verfahren überprüft. Die
so erhaltenen G418-resistenten
Kolonien wurden in 4 ml eines YPD-Mediums inokuliert und unter Schütteln bei 30°C 8 Stunden
kultiviert. Die Zellen wurden auf einer YPD-Platte verteilt und
einer YPD-Platte, enthaltend G418. Die Zahlen der Kolonien wurden
miteinander nach einer Kultivierung für 2 Tage zur Berechnung der
Retentionsrate des Plasmids verglichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle
8 dargestellt. Die Absorption der Kultur zeigte, dass die Zellen
sich 2,5- bis 3,5mal geteilt hatten. Es ergab sich auch aus dem
Ergebnis, dass von den Plasmiden pCARS6-21 und pCARS6-22, worin
das Insertions-DNA-Fragment von pCARS6-2 von beiden Seiten verkürzt wurde,
eine große
Abnahme der Transformationsfrequenz beobachtet werden konnte, obwohl pCARS6-21
eine ähnliche
Stabilität
wie pCARS6-2 zeigte. Im Hinblick auf pCARS6-23, worin das Insertions-DNA-Fragment auf 0,6
kb verkürzt
worden war, war die Transformationsfrequenz außerdem weiterhin auf 1/50 im
Vergleich mit der Transformationsfrequenz von pCARS6 erniedrigt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass CUARS1, enthalten in pCARS6 schwieriger
zu verkürzen
ist, als das ungefähr
1,9 kb DNA-Fragment von pCARS6-2.
-
(2) Verkürzung des
pCARS7-Insertions-DNA-Fragments und Transformationsfrequenz
-
Das
in das Plasmid pCARS7-2 klonierte DNA-Fragment, das teilweise mit
Sau3AI verdaut worden war, hatte eine Größe von ungefähr 3,5 kb.
Um die sich autonom replizierende Region weiter zu begrenzen, wurden daher
fünf Plasmide,
enthaltend Teile des pCARS7-2-Insertionsfragments, gemäß dem folgenden
Verfahren konstruiert.
-
Von
dem Plasmid pCARS7-2 wurde das 3,3 kb NotI-Fragment, enthaltend
die APT-Genexpressionskassette entfernt, um das Plasmid pCARS7-20
zu konstruieren, das dann mit XbaI verdaut wurde, mit T4-DNA-Ligase
wiederum cyclisch gemacht wurde und an das 2,3 kb NotI-Fragment,
enthaltend die APT-Genexpressionskassette,
ligiert wurde, um pCARS7-4 zu konstruieren.
-
Zusätzlich wurden
eine ungefähr
1,8 kb EcoRV-HindIII-Fragment,
ein ungefähr
1,3 kb XbaI-HindIII-Fragment und ein ungefähr 1,8 kb HindIII-BglII-Fragment
aus pCARS7-20 ausgeschnitten und in pBluescriptIISK-(Stratagene)
ligiert, verdaut mit entweder EcoRV und HindIII, XbaI und HindIII
bzw. HindIII und BamHI. Das 2,3 kb NotI-Fragment, enthaltend die
APT-Genexpressionskassette mit dem verkürzten PGK-Genpromotor, wurde mit dem Plasmid ligiert,
um pCARS7-6, pCARS7-7 und pCARS7-8 zu konstruieren. Die Restriktionsenzymkarten
der Insertions-DNA-Fragmente, enthalten in diesen sechs Plasmiden,
sind in 40 gezeigt.
-
Der
ATCC 9950-Stamm wurde mit jedem der so konstruierten Plasmide gemäß dem elektrischen
Pulsverfahren, wie beschrieben in Beispiel 11 mit 1 μg DNA unter
Pulsbedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem Widerstand von 1.000 Ω und einer
Spannung von 5 KV/cm transformiert. Die Kultivierung nach dem Puls
wurde 4 Stunden durchgeführt.
Das Ergebnis ist in Tabelle 9 dargestellt.
-
Tabelle
9 Transformationsfrequenzen
und Stabilitäten
einer Vielzahl von Plasmiden, abstammend von pCARS7 Zahl
von Transformanten pro 1 μg
Plasmid-DNA
-
- Merke 1: Die Daten drücken
die durchschnittlichen Werte von doppelten experimentellen Läufen aus.
- Merke 2: * zeigt an, dass die Kolonien sehr kleine Größen hatten.
-
-
- Merke: Die Generationszahl liegt zwischen 2,5 bis 3,5 Generationen.
-
Die
Stabilität
von jedem Enzym in Hefe wurde gemäß dem folgenden Verfahren überprüft. Die G418-resistenten
Kolonien, die so erhalten wurden, wurden in 4 ml eines YPD-Mediums inokuliert
und unter Schütteln
für 8 Stunden
bei 30°C
kultiviert. Die Zellen wurden auf eine YPD-Platte und eine YPD-Platte,
enthaltend G418, verteilt und die Zahl der Kolonien wurde nach einer
Kultivierung für
2 Tage miteinander verglichen, um die Retentionsrate des Plasmids
zu berechnen (Tabelle 9). Die Absorption der Kultur zeigte, dass sich
die Zellen 2,5- bis 3,5mal geteilt hatten. Diese Ergebnisse zeigten,
dass die Transformationsfrequenzen mit den Plasmiden pCARS7-2 und
pCARS7-6 sich um ungefähr
70 % und ungefähr
30 % im Vergleich mit derjenigen von pCARS7 verminderten. Die Stabilität war jedoch
nicht derartig erniedrigt. Während
das Plasmid pCARS7-7, enthaltend ein weiter verkürztes DNA-Fragment, eine Transformationsfrequenz
von ungefähr
1/2 im Vergleich mit pCARS7-6 zeigte, erzeugt es Kolonien, die eine
sehr geringe Größe aufweisen
und zeigte eine schlechte Stabilität (Tabelle 9). Andererseits
war die Transformationsfrequenz bei pCARS7-8 gering und es wurde
keine Transformante mit pCARS7-4 erhalten. Diese Ergebnisse zeigen,
dass CUARS2, enthalten in pCARS7, auf das 1,8 kb DNA-Fragment von pCARS7-6
verkürzt
sein kann, während
sich die Transformationsfrequenz verminderte.
-
Diese
beiden Ergebnisse im Hinblick auf die Verkürzung von der ARS zeigen an,
dass eine relativ lange Region für
die ARS der Hefe Candida utilis für ihre autonome Replikationsfähigkeit
notwendig ist. Dies ist ein sehr interessantes Merkmal, das sich
von der Tatsache unterscheidet, dass die ungefähr 200 bp ARS einer Hefe der
Gattung Saccharomyces ihre Funktion zeigt (Newlon, C.R und Theis,
J. Current Opinion in Genetics and Development, 1993, 3, 752–758).
-
Beispiel 29: Bestimmung
der DNA-Sequenzen von DNA-Fragmenten, enthaltend die sich autonom
replizierende Sequenz von pCARS6-2 und pCARS7-6 und Southern-Analyse
-
(1) Bestimmung der DNA-Sequenzen
von DNA-Fragmenten, enthaltend sich autonom replizierende Sequenzen
-
Die
DNA-Sequenz der DNA-Fragmente, enthaltend ARS, CUARS1 und CUARS2
in pCARS6 und pCARS7 wurde bestimmt. Plasmide mit einer Vielzahl
von Deletionsmutationen wurden durch Deletion mit ExoIII-Nuklease
und Mungobohnennuklease von beiden Enden des Insertions-DNA-Fragments
von pCARS6-2 hergestellt, als DNA, enthaltend CUARS1 und das Insertions-DNA-Fragment
von pCARS7-6 als DNA, enthaltend CUARS2, um die DNA-Sequenzen zu
bestimmen. Die DNA-Sequenz des Insertions-DNA-Fragments von pCARS6-2
ist in den 41 und 42 dargestellt
und die DNA-Sequenz
des Insertions-DNA-Fragments von pCARS7-2 ist in den 43 und 44 dargestellt.
Das Insertions-DNA-Fragment von pCARS6-2 umfasst 1921 bp und hatte
ein Verhältnis
von A + T zu den Gesamtbasen von 69,5 % und das Insertions-DNA-Fragment
von pCARS7-2 umfasst 1788 bp und hat ein Verhältnis von A + T zu den Gesamtbasen
von 70,8 %. So hat sich gezeigt, dass jedes der DNA-Fragmente ein
sehr hohes Verhältnis
von A + T aufweist.
-
Eine
Computeranalyse ergab, dass im Vergleich mit der 11 bp-Sequenz (T/A)TTTA(C/T)(A/G)TTT(T/A),
die üblicherweise
in ARS beobachtet wird (Newlon, C.R. und Theis, J., Current Opinion in
Genetics and Development, 1993, 3, 752–758), 9 konsensusähnliche
Sequenzen (die sich in einer Base von der Konsensussequenz unterscheiden)
in pCARS6-2 vorliegen und ähnlich
13 konsensusähnliche
Sequenzen in pCARS7-6 vorliegen, wobei 5 Sequenzen miteinander überlappen
(die 41 bis 44).
-
(2) Berechnung der Zahl
von Kopien durch Southern-Analyse
-
Um
die Zahl von Kopien des Plasmids, enthaltend ARS in der Zelle der
Hefe Candida utilis zu bewerten, wurde eine Southern-Analyse an
der DNA durchgeführt,
die aus der Hefe Candida utilis hergestellt wurde, die mit pCARS6
oder pCARS7 transformiert worden war (45–1).
Da das PGK-Gen als interner Standard für die Berechnung der Zahl der
Kopien verwendet wurde, wurde zusätzlich eine Southern-Analyse
zur Berechnung der Zahl von Kopien des PGK-Gens durchgeführt (45–2).
-
Die
Southern-Analyse für
die Berechnung der Zahl von Kopien des PGK-Gens wurde mit einer
DNA durchgeführt,
hergestellt aus 2 Stämmen
von ATCC 9950, transformiert mit dem Plasmid pCLLAC1, beschrieben
in Beispiel 18, das an der SphI-Stelle im PGK-Promotor verdaut worden
war und mit DNA, hergestellt von dem Elternstamm als Kontrolle.
Wenn das 0,4 kb EcoRI-XbaI-Fragment,
enthaltend den PGK-Promotor, ausgeschnitten aus pGKPT4, beschrieben
in Beispiel 4 als Sonde für
die DNA, verdaut mit SalI + NotI verwendet wurde, wurde eine 3,2
kb Bande, abstammend von dem endogenen PGK-Gen in dem ATCC 9950-Stamm als Elternstamm
beobachtet (45–2, Spur
1). Andererseits wurden bei dem Stamm, in dem pCLLAC1, verdaut mit
der SphI-Stelle im PGK-Promotor integriert worden war, zusätzlich zu
dieser 3,2 kb-Bande eine 5,4 kb-Bande, erzeugt durch NotI-Verdau
von etlichen Plasmiden, integriert in Tandem und zwei Banden von
6,4 kb und 2,1 kb, erzeugt durch Unterbrechung von einem der chromosomalen
PGK-Gene durch Insertion der Plasmide nachgewiesen (Spuren 2 und
3). Da diese beiden 6,4 kb- und 2,1 kb-Banden von der NotI-Stelle
in dem Plasmidmolekül
und der SalI-Stelle im PGK-Genbereich an beiden Seiten des integrierten
Plasmidmoleküls
erzeugt wurden, zeigte sich, dass das Plasmidmolekül in den
PGK-Genlokus durch
homologe Rekombination integriert war.
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Wenn
die Dichten dieser Banden mit einem Imaging Analyzer (Fuji Film)
gemessen wurden, hatte die 3,2 kb-Bande, abstammend von dem endogenen
PGK-Gen und die 6,4 kb- und 2,1 kb-Banden, abstammend von den Plasmiden
an beiden Enden der Plasmidmoleküle,
integriert in das Chromosom, fast dieselben Dichten in der Transformante.
So zeigte sich, dass es 2 Kopien des PGK-Gens pro Zelle gibt und
in der Transformante war eine der 2 Kopien durch Insertion der Plasmid-DNA
unterbrochen. Weiterhin ergab sich durch Vergleich der Dichten der
5,4 kb-Bande aufgrund der Tandemintegration des Plasmids und der
6,4 kb- und 2,1 kb-Banden,
dass das integrierte Plasmid ungefähr 4 Kopien hatte.
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Die
aus den ATCC 9950-Stämmen,
transformiert mit pCARS6 und pCARS7 hergestellte DNA wurde mit EcoRV
+ NotI verdaut und eine Southern-Analyse wurde mit dem 0,9 kb XbaI-NotI-Fragment
durchgeführt, enthaltend
den PGK-Terminator, ausgeschnitten aus pGKPT4, wie beschrieben in
Beispiel 4, als Sonde. Das Ergebnis ist in 45–1 dargestellt.
In dem Eltern-ATCC
9950-Stamm wurde eine ungefähr
7 kb-Bande, abstammend von dem endogenen PGK-Gen beobachtet (45–1,
Spur 3). In der Transformante wurde eine 3,3 kb-Bande, abstammend
von dem Plasmid zusätzlich
zu der ungefähr
7 kb-Bande beobachtet.
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Durch
Vergleich der Dichten der 7 kb- und der 3,3 kb-Banden wurde berechnet
(unter der Annahme, dass die 7 kb-Bande zu 2 Kopien des PGK-Gens
korrespondiert und dass die Kopienzahl von pCARS6 bzw. pCARS7 1
(Spur 4) bzw. 0,4 (Spur 2) war). Aufgrund des Ausfallens des Plasmidmoleküls während der
Zellkultur könnte
die Zahl der Kopien von pCARS7 weniger als 1 betragen. Aus diesem
Ergebnis wurde geschlossen, dass das Plasmid, enthaltend CUARS ungefähr 1 Kopie
pro Zelle aufwies.
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(3) Existenzmodus von
ARS auf dem Chromosom
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Eine
Southern-Analyse wurde an einer Vielzahl von chromosomalen DNAs
von HindIII-verdauten ATCC 9950-, 9226-, 9256- und KP-2059-Stämmen und
dem Saccharomyces cerevisiae S288C-Stamm durchgeführt. Mit
Sonden: als CUARS1, das 1,3 kb-Fragment,
erhalten durch Verdau von pCARS6-22 mit XbaI und HindIII (39) und als CUARS2, das 1,8 kb EcoRV-HindIII Fragment
von pCARS7-6 (40) wurde eine Hybridisierung
durchgeführt
(46). Im Hinblick auf CUARS1 wurde zusätzlich zu
einer Haupt-2 kb-Bande, die von der Restriktionsenzymkarte von pCARS6
erwartet wurde, eine 1,6 kb-Bande beobachtet, die dieselbe Länge wie
das HindIII-Fragment
aufwies, erwartet von der Restriktionsenzymkarte von pCARS5 (46–1).
Weiterhin wurde im Hinblick auf CUARS2 zusätzlich zu einer Haupt-2,5 kb-Bande,
die von der Restriktionsenzymkarte von pCARS7 erwartet wurde, DNA-Sequenzen mit hoher
Homologie gefunden, die mit ungefähr 10 Kopien auf dem Chromosom
der Hefe Candida utilis und auch in etlichen Kopien bei Saccharomyces-Hefe
(46–2)
vorlagen. Durch dieses Ergebnis wird auch nahegelegt, dass CUARS2
eine sehr konservierte Sequenz sein kann. Außerdem wurden unter härteren Waschbedingungen
(0,1 × SSC,
65°C) kaum
andere Signale als das Hauptsignal beobachtet (46–2).
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Weiterhin
wurde eine Southern-Analyse an der chromosomalen DNA von Candida
utilis, getrennt durch das Pulsfeld-Gelelektrophoreseverfahren, durchgeführt, um
zu untersuchen, ob diese ARS-Sequenzen von chromosomaler DNA oder
nicht abstammten. Die DNA des ATCC 9950-Stamms wurde in sieben Banden geteilt,
worin CUARS1 am 6ten Chromosom von der Spitze und CUARS2 am 3ten
Chromosom von der Spitze lokalisiert war. Es ergab sich auch, dass
die klonierten ARS-Sequenzen vom Chromosom abstammten. Das Insertions-DNA-Fragment
von pCARS5 war auf dem 6ten Chromosom wie CUARS1 lokalisiert. Wie
sich aus der Sequenzanalyse, beschrieben in Beispiel 27, ergab,
unterstützten
diese Ergebnisse die Möglichkeit,
dass die in diese pCARS5 und pCARS6 konierte ARS von den homologen
Chromosomen abstammen könnte.
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Beispiel 30: Klonierung
von DNA-Fragmenten mit einer Promotoraktivität unter Verwendung von ARS
-
(1) Konstruktion eines
Promotor-Klonierungsvektors
-
DNA,
enthaltend eine autonom replizierbare Sequenz, wurde als 1,9 kb
SacI-SmaI-Fragment aus dem Plasmid pCARS6-20, konstruiert in Beispiel
28, ausgeschnitten. Das Fragment wurde mit dem Plasmid pAPH1 ligiert
(Beispiel 19), das mit EcoRI verdaut und mit Klenow-Enzym behandelt
wurde, um glatte Enden zu bilden und wurde weiter mit SacI verdaut,
um ein Plasmid pPCV1 zu konstruieren. Weiterhin wurde pPCV1 mit
BamHI verdaut, mit Klenow-Enzym zur Bildung glatter Enden behandelt
und HpaI-Linker (5'GTTAAC3') wurden ligiert, um
ein Plasmid pPCV2 zu konstruieren (47).
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(2) Konstruktion einer
Bibliothek und Klonierung von DNA-Fragmenten mit Promotoraktivität
-
Chromosomale
DNA des Candida utilis ATCC 9950-Stamms wurde teilweise mit den
Restriktionsenzymen RsaI, HaeIII und AluI zur selben Zeit verdaut.
Dann wurden die DNA-Fragmente einer Elektrophorese mit einem 1%igen
Agarosegel unterworfen und die 0,9 bis 1,8 kb langen Fragmente wurden
gesammelt. Die teilweise verdauten DNA-Fragmente und das Plasmid
pPCV2, verdaut mit HpaI und dephosphoryliert, wurden mit T4-DNA-Ligase ligiert. E.
coli DH5 wurde mit der DNA-Lösung
transformiert und eine Plasmid-DNA-Mischung wurde von ungefähr 100.000
so erhaltenen Transformanten extrahiert, um eine genomische DNA-Bibliothek
herzustellen. Der ATCC 9950-Stamm
wurde mit der aus dieser Bibliothek hergestellten DNA mit dem elektrischen
Pulsverfahren unter Pulsbedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem
Widerstand von 1.000 Ω und
einer Spannung von 5 KV/cm transformiert. Die DNA wurde in einer
Menge von 20 bis 25 μg pro
Puls verwendet. Transformanten wurden auf einer YPD-Platte, enthaltend
200 μg/ml
G418, selektiert. Wiederholte Läufe
der Transformation ergaben 380 Transformanten insgesamt mit 280 μg DNA. Unter
diesen Transformanten wurden 84 Stämme, bei denen sich relativ
große
Kolonien gebildet hatten, auf einer YPD-Platte, die 1 mg/ml G418
enthielt, gezüchtet.
Zwölf Stämme, die
ein gutes Wachstum zeigten, wurden in YPD-Medium, enthaltend 1 mg/ml
G418 kultiviert und Gesamt-DNA wurde aus den Zellen hergestellt,
um E. coli DH5 zu transformieren.
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Durch
den Restriktionsenzymverdau ergab sich, dass alle zwölf aus E.
coli gewonnenen Plasmid-DNAs, d.h. pPCV1, 3, 9, 14, 19, 33, 51,
55, 57, 62, 64 und 78 0,9 bis 1,8 kb Insertions-DNA-Fragmente enthalten. Weiterhin wurden
DNA-Fragmente, enthaltend Sequenzen mit Promotoraktivität mit XbaI
ausgeschnitten und mit pBluescriptIISK-(Stratagene) ligiert, um
Plasmide zu konstruieren. Teil-DNA-Sequenzen der Plasmide wurden
bestimmt, beginnend von den beiden Seiten der Insertions-DNA-Fragmente.
Aus dem Ergebnis wurde deutlich, dass pPCV33 und pPCV78 oder pPCV14,
pPCV51 und pPCV55 dasselbe DNA-Fragment aufweisen. Daher wurden
endgültig
neun DNA-Fragmente mit Promotoraktivität kloniert.
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Wenn
der ATCC 9950-Stamm mit den neun Plasmiden pPCV1, 3, 9, 14, 19,
33, 57, 62 und 64 durch das elektrische Pulsverfahren transformiert
wurde, wurden 6.000 bis 10.000 G418-resistente Kolonien pro 1 μg DNA für jede der
Plasmid-DNAs erhalten. Weiterhin wurden 20 Klone, umfassend 2 Stämme von
10 G418-resistenten
Stämmen,
erhalten mit den 9 Plasmiden und pCARS6-2, verwendet als Kontrolle
in 5 ml YPD-Medium, über
Nacht kultiviert und dann in einzelne Kolonien auf der YPD-Platte getrennt.
Zehn Kolonien von jedem der zwanzig Klone wurden auf einer YPD-Platte,
enthaltend G418 kultiviert, um die Retentionsrate der Plasmide zu
bewerten. Im Ergebnis hatten alle anderen Plasmide eine erhöhte Retentionsrate,
während pCARS6-2
eine Plasmid-Retentionsrate von 5 % aufwies. Unter diesen Plasmiden
hatten insbesondere pPCV1, pPCV19 und pPCV64 eine hohe Retentionsrate
im Bereich von 80 bis 85 %. So wurde gezeigt, dass das DNA-Fragment,
enthaltend eine Sequenz, die eine so erhaltene Promotoraktivität aufweist,
eine Funktion aufweist, wodurch die Stabilität des Plasmids erhöht wird.
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(3) Bestimmung der DNA-Sequenz
eines DNA-Fragments mit einer Promotoraktivität
-
Im
Hinblick auf das Insertions-DNA-Fragment des Plasmids pPCV19 unter
den neun DNA-Fragmenten mit Promotoraktivität, die so erhalten wurden,
wurden Plasmide mit einer Vielzahl von Deletionsmutationen durch
Deletion unter Verwendung von ExoIII-Nuklease und Mungobohnennuklease
hergestellt, um die DNA-Sequenz von den beiden Seiten des Insertions-DNA-Fragments zu bestimmen.
Die bestimmte DNA-Sequenz des 1054 bp Insertions-DNA-Fragments von
pPCV19 ist in 48 dargestellt.
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Beispiel 31: Konstruktion
eines Plasmids zur Expression eines Hygromycin-B-Resistenzgens und
Selektion von Co-Transformanten
von Hefe unter Verwendung desselben
-
(1) Konstruktion eines
Plasmids zur Expression eines Hygromycin-B-Resistenzgens und Bestätigung seiner Funktion
-
Das
Hygromycin-B-Phosphotransferase-(HPT)-Gen wurde durch PCR mit 2
Primern erhalten, hergestellt gemäß der bereits beschriebenen
DNA-Sequenz des HPT-Gens (Gritz, L. und Davis, J., Gen, 25, 179–188 (1983)),
wobei das Plasmid pBIB-HYG (Becker, D., Nucl. Acids Res., 18, 203
(1990)) als Matrize verwendet wurde. Als Primer wurden die DNA-Sequenzen
5'-GGTCTAGATATGAAAAAGCCTGAAC-3' (SEQ ID NO: 33)
und
5'-GGAGATCTATTCCTTTGCCCTCGGA-3' (SEQ ID NO: 34)
verwendet. Die Synthese wurde so durchgeführt, dass man eine Xbal-Stelle,
lokalisiert direkt vor dem Initiationscodon an der 5'-Seite und eine BglII-Stelle,
lokalisiert direkt nach dem 3'-Ende-Terminationscodon
hatte. Das synthetisierte HPT-Gen-Fragment wurde mit XbaI und BglII
verdaut, zwischen die XbaI- und BamHI-Stellen des Expressionsvektors
pPGKPT4 (4), beschrieben in Beispiel
4 inseriert, um ein Plasmid pGKHPT1 (49)
zu konstruieren. Das 3,3 kb NotI-Fragment, enthaltend den PGK-Gen-Promotor,
das HPT-Gen und den PGK-Gen-Terminator
wurde aus pGKHPT1 ausgeschnitten. Das Plasmid pAHG1 wurde konstruiert,
indem das NotI-Fragment an der NotI-Stelle des Plasmids pPCV14,
beschrieben in Beispiel 30, inseriert wurde. Um zu bestätigen, ob
die konstruierte HPT-Genexpressionskassette
wirkt oder nicht, wurde der ATCC 9950-Stamm mit dem Plasmid pAHG1 durch das
in Beispiel 11 beschriebene elektrische Pulsverfahren transformiert.
Transformanten, selektiert durch Resistenz gegenüber G418 wuchsen in einem YPD-Flüssigmedium,
enthaltend 200, 400 und 800 μg/ml
Hygromycin B, während
der als Kontrolle verwendete Wildtypstamm in keinem Medium wuchs
und eine Resistenz gegenüber Hygromycin
B zeigte.
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Nachdem
das Plasmid pGKHPT1 in ein Fragment, enthaltend den PGK-Gen-Promotor,
das HPT-Gen und den PGK-Gen-Terminator und ein Vektorfragment durch
Verdau mit NotI geteilt worden war, wurden diese für die Transformation
des ATCC 9950-Stamms verwendet. Die Transformation wurde durch das
in Beispiel 11 beschriebene elektrische Pulsverfahren durchgeführt und
Transformanten wurden auf einer YPD-Platte, enthaltend 800 μg/ml Hygromycin
B selektiert. Im Ergebnis wurden 168 Hygromycin-B-resistente Kolonien
pro 1 μg
DNA erhalten. Dies ist fast dasselbe wie die Transformationsfrequenz
mit dem NotI-verdauten Plasmid pGKAPH1, das als Kontrolle verwendet
wird, 156 Kolonien pro 1 μg
DNA. So zeigt dieses Ergebnis, dass das Hygromycin B-Resistenzgen
bei der direkten Selektion von Transformanten von Candida utilis
verwendet werden kann, genauso wie das G418-Resistenzgen.
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(2) Co-Transformation
von Hefe
-
0,1 μg des Plasmids
pPCV64, enthaltend eine ARS, erhalten in Beispiel 30 und 1 μg oder 10 μg des Plasmids
pPGKHPT1, geteilt durch NotI-Verdau in das Fragment, enthaltend
den PGK-Gen-Promotor, das HPT-Gen und den PGK-Gen-Terminator und
das Vektor-Fragment wurden vermischt und für die Transformation des ATCC
9950-Stamms durch das in Beispiel 11 beschriebene elektrische Pulsverfahren
verwendet.
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Der
Puls wurde bei Bedingungen einer elektrischen Kapazität von 25 μF, einem
Widerstand von 600, 800 oder 1.000 Ω und einer Spannung von 3,75
oder 5 KV/cm verwendet, mit 6 Pulsbedingungen für die 2 DNA-Mischungen. Transformanten
wurden auf einer YPD-Platte, enthaltend 200 μg/ml G418, selektiert und ungefähr 2.000
bis 7.000 Transformanten wurden unter jeder Bedingung mit 0,1 μg pPCV64-DNA
erhalten. 500 bis 2.000 erhaltene G418-resistente Kolonien, erhalten
unter jeder Bedingung wurden auf einer YPD-Platte, enthaltend 800 μg/ml Hygromycin
B Replika-kultiviert. Das Verhältnis
von Kolonien, die eine Resistenz gegen Hygromycin B zeigten, zu
denen, die eine Resistenz gegenüber
G418 zeigten, variiert zwischen den Pulsbedingungen nicht sehr stark
und verbleibt im Bereich von ungefähr 1 bis 2 %. Weiterhin wurden
die G418-resistenten
und Hygromycin B-resistenten Stämme über Nacht
in einem flüssigen
YPD-Medium kultiviert, um Stämme
zu erhalten, die durch Ausfall des pPCV64, das als Plasmid vorlag,
gegenüber
G418 empfindlich geworden waren. Wenn 40 Stämme überprüft wurden, wurden 10 G418-empfindliche
und Hygromycin B-resistente Stämme
erhalten. Es wurde erwartet, dass bei diesen Stämmen das Fragment, enthaltend
den PGK-Gen-Promotor, das HPT-Gen und den PGK-Gen-Terminator auf
dem Chromosom zurückgehalten
wurde. Die chromosomale DNA wurde von diesen 10 Stämmen hergestellt
und es wurde durch PCR überprüft, ob die HPT-Genexpressionskassette
in das Chromosom integriert worden war oder nicht.
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Als
Primer wurde hier für
- Primer 1 5'CAAGTTGATCCTTCTCCGGA3' (SEQ ID NO: 35)
verwendet, synthetisiert auf Basis der DNA-Sequenz außerhalb
des 5'-Endes des
PGK-Gen-Promotorfragments, verwendet für die HPT-Genexpression,
- Primer 2 5'GAAACTTCTCGACAGACGTC3' (SEQ ID NO: 36),
synthetisiert auf der Basis der Sequenz innerhalb des HPT-Gens und
- Primer 3 5'CATCGGGTAAGGTCTACATG3' (SEQ ID NO: 37),
synthetisiert auf der Basis der Sequenz in dem PGK-Gen-Terminatorfragment,
verwendet für
die HPT-Genexpression.
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Die
PCR wurde für
30 Zyklen unter Bedingungen von 95°C für 1 Minute, 55°C für 1 Minute
und 72°C für 5 Minuten
durchgeführt.
Das Ergebnis ist in 50 dargestellt. 50(1) illustriert die Elektrophorese der PCR-Reaktionsprodukte
mit dem Primer 1 und Primer 3. Ein 2,7 kb Amplifikationsfragment
aufgrund des endogenen PGK-Gens wurde in jeder Probe beobachtet
und ein 2,6 kb-Fragment wurde in fünf Proben der Nummern 3, 5,
7, 9 und 10 beobachtet. Das 2,2 kb-Fragment sollte auf einen Ersatz
von einem der beiden endogenen PGK-Gene durch das Fragment, enthaltend
den PGK-Gen-Promotor,
das HPT-Gen und den PGK-Gen-Terminator, verwendet für die Transformation,
zurückzuführen sein.
Weiterhin ist das Ergebnis der PCR derselben DNA-Probe mit Primer
1 und Primer 2 in 50(2) dargestellt.
Ein 1,4 kb Amplifikationsfragment wurde für fünf Proben beobachtet, worin
ein 2,6 kb-Fragment beobachtet wurde und bei diesen fünf Klonen
war das endogene PGK-Gen durch das HPT-Gen durch homologe Rekombination
ersetzt.
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