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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die Sialinesäurederivate enthält und Verfahren
zur Herstellung von Sialinsäurederivaten
aus Vogel-Eidotter.
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Hintergrund
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Es
wurden große
Anstrengungen unternommen, um therapeutische/prophylaktische Mittel
für virale Erkrankungen
zu entwickeln, jedoch wurden bisher keine wirksamen antiviralen
Mittel gegen bestimmte Viren bereitgestellt. Influenza, die durch
das Influenzavirus bewirkt wird, stellt insbesondere eine Plage
für die
Menschen auf der ganzen Welt dar, da sie im globalen Maßstab einmal
im Verlauf mehrerer Jahre auftritt, was zu einer großen Anzahl
von Opfern führt.
Es ist jedoch sehr schwierig, ein wirksames Arzneimittel gegen das
Influenzavirus zu entwickeln, da sein Antigen eine hohe Variabilität zeigt.
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Rotavirus,
ein Virus, das ernstliche Diarrhoe-Erkrankungen bei Menschen und
Tieren erzeugt, ist stark infektiös für Kinder während der Laktationsperiode,
wobei durch ein niedriges Niveau an medizinischer Technologie und
Ausrüstung
in Entwicklungsländern
zahlreiche Todesfälle
auftreten. Es bewirkt auch große
Schäden
in der Viehwirtschaft. Dennoch gibt es keine wirksamen prophylaktischen/therapeutischen
Methoden für Erkrankungen,
die mit dem Rotavirus einhergehen.
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Das
Herpesvirus bewirkt Erkrankungen verschiedener Symptome, einschließlich chronischem
Herpes, bei Mensch und Tier, es gibt jedoch keine etablierten radikalen
Methoden zur Verhinderung oder Behandlung derartiger Erkrankungen,
was teilweise auf latenten Infektionen beruht.
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Das
Virus der Newcastle-Erkrankung erzeugt die Newcastle-Erkrankung,
eine tödliche
infektiöse
Erkrankung von Vögeln,
was einer großen
Anzahl von Geflügelfarmen
beträchtlichen
Schaden zufügt.
Zwar wurden prophylaktische Maßnahmen
durch Impfung vorgenommen, eine vollständige Prophylaxe kann jedoch nicht
erzielt werden, Außerdem
ist die Newcastle-Erkrankung rasch übertragbar und stellt eine
konstante Infektionsbedrohung mit fremden Viren in der Geflügelwirtschaft
dar.
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Diarrhoe-Erkrankungen
können
grob in zwei Typen aufgeteilt werden: infektiöse Diarrhoe bewirkt durch Viren,
Bakterien und nicht-infektiöse
Diarrhoe bewirkt durch Stress. Es ist jedoch schwierig den Grund jeder
Diarrhoe-Erkrankung zu bestimmen. Es wird angenommen, dass infektiöse Diarrhoe
bei Kleinkindern hauptsächlich
durch Rotavirus bedingt wird und es wird gesagt, dass Rotavirus-Diarrhoe
mehr als eine Million Sterbefälle
bei Kleinkindern jährlich
in Entwicklungsländern
bedingt. Wie vorstehend erwähnt,
gibt es jedoch Diarrhoe-Erkrankungen, die durch andere Viren oder
durch Bakterien oder Stress ausgelöst werden und das Auftreten
der meisten Diarrhoe-Erkrankungen stellt ein komplexes Zusammenwirkungen
derartiger verschiedener Gründe
dar. Um daher Diarrhoe wirksam zu behandeln, besteht ein Bedürfnis nach
einem Mittel, das sich auf die verschiedenen Gründe auswirkt. Bei Vieh und
auch Geflügel
sind Diarrhoe-Erkrankungen während der
Aufzugsperiode verantwortlich für
eine hohe Morbidität
und Letalität
und bewirken große
Schäden
in der Vieh- und Geflügelwirtschaft.
Die meisten dieser Diarrhoe-Erkrankungen
scheinen durch verschiedene Gründe bedingt
zu werden. Es gibt jedoch keine wirksamen prophylaktischen/therapeutischen
Methoden gegen Diarrhoe-Erkrankungen die durch verschiedene Faktoren
ausgelöst
werden.
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Sialyloligosaccharide
treten in der Natur als Oligosaccharidketten in Glycoproteinmolekülen auf,
Oligosaccharidketten in Gangliosiden und Olidogsaccharidpeptiden
oder Oligosaccharidketten, die aus Glycoproteinen oder Gangliosiden
freigesetzt werden.
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Als
Sialyloligosaccharide, die in Vogel-Eidotter gefunden wurden, sind
solche bekannt, die an das Phosvitinmolekül gebunden sind [Shainkin,
R., und Perlmann, G. E. (1971), Arch. Biochem. Biophys. 145, 693–700].
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In
den letzten Jahren haben zahlreiche Untersuchungen die biologische
Bedeutung von Sialyloligosacchariden beleuchtet. Sialyloligosaccharide,
die an Glycoproteine gebunden sind, sind in verschiedener Hinsicht
in Proteinmoleküle
involviert, einschließlich
der Retention der tertiären
Struktur, der erhöhten
Resistenz gegen Proteasen, der Halbwertszeit in Blut, der intermolekularen
Wechselwirkung und der erhöhten
Löslichkeit.
Sie wirken sich auch auf die intrazelluläre Rekognition, Zellunterscheidung
als eine wichtige Komponente von Glangliosiden aus, die eine Rolle
als ein Rezeptor für
verschiedene Cytotoxine, Neurotransmitter, Hormone, Interferone,
Viren, spielen. Sialyloligosaccharide spielen eine wichtige Rolle
im Anfangszustand von Entzündungen,
(Sialyl Lewis-X-Antigen-Beteiligung),
Ulkus, bewirkt durch Heliocobacter pylori und die Infektion durch
das Influenza-Virus. Bezüglich
der biologischen Funktionen von Sialinsäurederivaten beim Influenzavirus
werden die Hämagglutination
und Antihusteneffekt (japanische offengelegte Patentanmeldung 61/68418) und
die Verwendung als antiinfektiöses
Mittel (offengelegte japanische Patentanmeldung 63/284133) beschrieben.
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Es
ist bekannt, dass die Milch der menschlichen Brust Sialinsäure in einer
Konzentration vom 1,5 bis 7,0-fachen der Kuhmilch enthält und es
wurden verschiedene Wirkungen in Betracht gezogen, die eine gesteigerte
Immunität
von Kleinkindern, die Entwicklung der Zerebralfunktion und die Promotion
einer geeigneten enterobakteriellen Proliferation umfassen. Auf
der Basis dieser Erkenntnisse wurden Untersuchungen vorgenommen,
um Sialyloligosaccharide zu Pharmazeutika und funktionellen Nahrungsmitteln
zu fügen.
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Eine
Methode zur Reinigung von Sialyloligosacchariden aus von Lipiden
befreiten Vogel-Eidottern im industriellen Maßstab ist bekannt. Diese Methode
ist dadurch charakterisiert, dass von Lipiden befreiter Vogel-Eidotter als solcher
oder in Form eines wässrigen
Extrakts enzymatisch digeriert wird und verarbeitet wird unter Verwendung
einer Ultrafiltrations- oder
umgekehrten Osmose-Membran (offengelegtes japanischen Patent 6/245784).
Enzyme, die bei der vorstehenden Methode verwendet werden, umfassen
Proteasen und PNGase (Peptid-N-Glycanase): die ersteren wirken zur
Freisetzung von Glycopeptides aus Glycoproteinen und die letzteren
wirken zur Freisetzung von Zuckerketten vom N-glycosid-Typ aus Glycoproteinen
oder Glycopeptiden. Jedoch sind die Sialyloligosaccharid-Peptide
oder Sialyloligosaccharide, die unter Verwendung dieser Enzyme erhalten
werden, Gemische vom Monosialyl- und
Disialyltyp. Außerdem
können
Sialyloligosaccharid-Peptide immunogen sein, da sie ein Peptid aufweisen,
das aus 5 oder 6 Aminosäuren
an dessen Reduktionsende besteht. Darüber hinaus werden die meisten
Arten von PNGase von pathogenen Bakterien hergeleitet. Aus diesem
Grunde ist die Anwendung derartiger Enzyme auf Nahrungsmittel schwierig.
Die PNGase findet sich in Mandelsamen, jedoch sind auch Enzyme,
wie Proteasen, β-D-Galactosidase, β-D-Glucosidase
und α-D-Mannosidase in Mandelkernen
vorhanden, wodurch es schwierig wird, die PNGase im großem Maßstab zu
reinigen. Außerdem
ist die Anwendbarkeit von PNGase begrenzt, da sie nicht geeignet
ist Zuckerketten, die an riesige dichtgefaltete Proteinmoleküle, wie
Phosvitin, gebunden sind, freizusetzen.
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Hasegawa
et al., Jpyn. J. med. Sci. Biol., 47, 73–85 (1994) beschreiben, dass
menschliches Lactoferrin und Rinder-Lactoferrin die Infektion von
Gewebekulturzellen mit menschlichem Cytomegalovirus und menschlichem
Herpes-Simplex-Virus-1 inhibieren. Die antivirale Aktivität war an
den Proteinrest, nicht jedoch an das Eisenmolekül der Sialinsäure gebunden.
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Die
EP-A-0 584 558 beschreiben eine Zusammensetzung zur Inhibierung
von Infektionen durch, und unterdrückt des Wachstums von HIV,
wobei die Zusammensetzung ein Eisen-bindendes Protein, beispielsweise
Lactoferrin, Transferrin oder Ovotransferrin, umfasst.
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Endo
et al., Biochemistry, 28, 8380–8388
(1989) beschreiben, dass Prionproteine des Menschen und von Nagetieren
zwei Konsensus-Stellen für
die Asparagin-gebundene Glycosylatierung nahe ihrer C-Termini enthalten.
Die Asparagin-gebundenen Oligosaccharide der Scrapie-Isoform von Hamster-Nagetierprotein
wurde freigesetzt, fraktioniert und einer Gylcosidase-Digestion
mit verschiedenen Enzymen einschließlich der α-Frucosidase I der Mandel unterzogen.
Die Oligosaccharide enthalten ein Gemisch von Zuckerketten vom bi-, tri-
und tetraantinären
Komplextyp mit Manα1→6(GlcNAcβ1→4) (Manα1→3)Manβ1→4GlcNAcβ1→4-(Fucα1→6)GlcNAc
als ihren Kern.
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Spil
et al. Biochemie, 70, 1459–1469
(1988) geben eine vergleichende Studie der Glycan-Primärstrukturen
von verschiedenen Transferrinen (Sero-Lacto- und Ovotransferrine) von verschiedenen
Spezies im Hinblick darauf, festzustellen, ob Glycane Marker für die Evolution
sind. A priori konnte keine Beziehung zwischen der Primärstruktur
und der Funktion von Transferringlycanen festgestellt werden.
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Beschreibung
der Erfindung
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Dem
entsprechend ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereit zu stellen, die ein Sialinsäurederivat
als einen aktiven Bestandteil enthält. Ein weiteres Ziel der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur kostengünstigen
und zweckmäßigen Herstellung
eines Sialinsäurederivats
im industriellen Maßstab.
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Im
Rahmen von intensiven Untersuchungen haben die vorliegenden Erfinder
gefunden, dass ein Sialinsäurederivat
mit einer speziellen Struktur überraschenderweise
eine ausgezeichnete antivirale Wirkung, Antidiarrhoe-Wirkung, Antiulkus-Wirkung,
entzündungswidrige
bzw. antiinflammatorische Wirkung und antiallergische Wirkung hat
und eine ausgezeichnete Aktivität
zur Förderung
der Proliferation von Bifidobakterien, einem enterischen Bakterium,
hat. Die Erfinder haben auch gefunden, dass bei Verwendung von Vogel-Eidotter als
Substrat eine Sialyloligosacchardkette sehr leicht freigesetzt werden
kann, was zu einer leichten und wirksamen Herstellung des gewünschten
Produkts führt,
allein durch Zusatz eines Mandel- oder Aprikosenkerns als solchem
anstelle von gereinigter PNGase. Die Erfinder haben weitere hierauf basierende
Untersuchungen vorgenommen und die vorliegende Erfindung entwickelt.
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Im
folgenden wird das Wesen der Erfindung angegeben:
- (a)
Eine pharmazeutische Zusammensetzung, gekennzeichnet durch den Gehalt
eines Sialinsäurederivats, dargestellt
durch die nachstehende allgemeine Form (1) oder (2) als einen aktiven
Bestandteil worin R1 einen
Zuckerrest oder einen Glycopeptidrest darstellt; X1 und
X2, die gleich oder verscheiden sein können, die
Bedeutung haben von NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-, Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)- or GlcNAc(β1,2)-, vorausgesetzt,
dass mindestens eines von X1 und X2 die Bedeutung von NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-, hat worin
R2 und R3 gleich
oder verschieden sein können,
ein Wasserstoffatom oder eine geradkettige, verzweigte oder cyclische
gesättigte
oder ungesättigte
Acylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeuten, n eine ganze
Zahl von 1 bis 20 ist; und X3 der Rest eines
Sialinsäurederivats
oder der Rest eines Sialyloligosaccharidederivats ist, dargestellt
durch die nachstehende allgemeine Formel (3): worin X4 und
X5, die gleich oder verschieden sein können, die
Bedeutung haben von NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-, Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)- or
GlcNAc(β1,2)-,
vorausgesetzt, dass mindestens eines von X4 und
X5 die Bedeutung hat von NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-; und
Y einen Zuckerrest darstellt;
- (b) die pharmazeutische Zusammsetzung, die vorstehend unter
(a) beschrieben wird, zur Verwendung als antivirales Mittel;
- (c) die vorstehend unter (a) beschriebene pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verwendung als Heilmittel für
Diarrhoe;
- (d) die vorstehend unter (a) beschriebene pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verwendung als Antiulkusmittel;
- (e) die vorstehend unter (a) beschriebene pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verwendung als entzündungshemmendes
bzw. antiinflammatorisches Mittel;
- (f) die vorstehend unter (a) beschriebene pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verwendung als antiallergisches Mittel;
- (g) die vorstehend unter (a) beschriebene pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verwendung als die Proliferation von Bifidobacteria förderndes
Mittel.
- (h) Ein Verfahren zur Herstellung eines Sialinsäurederivats,
dargestellt durch die nachstehende allgemeine Formel (4), das dadurch
gekennzeichnet ist, dass eine Mandel zur einem Vogel-Eidotter gefügt wird: worin R4 einen
Zuckerrest darstellt, X1 und X2 die
gleich oder verschieden sein können,
die Bedeutung haben von NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-. Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)- oder
GlcNAc(β1,2)-,
vorausgesetzt, dass mindestens eines von X1 und
X2 die Bedeutung hat von NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-;
- (i) das vorstehend unter (h) beschriebene Verfahren, bei dem
die Mandel von Lipiden befreit ist;
- (j) ein Verfahren zur Herstellung eines Sialinsäurederivats,
dargestellt durch die folgende allgemeine Form (4), das dadurch
gekennzeichnet ist, dass ein Aprikosenkern zu einem Vogel-Eidotter
gefügt
wird: worin
R4 einen Zuckerrest darstellt; X1 und X2 die gleich
oder verschieden sein können,
die Bedeutung haben von NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-, Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)- oder
GlcNAc(β1,2)-,
vorausgesetzt, dass mindestens eines von X1 und
X2 die Bedeutung hat von NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-;
- (k) Das vorstehend unter (j) beschriebene Verfahren, worin der
Aprikosenkern von Lipiden befreit ist;
- (l) Ein Sialinsäurederivat,
dargestellt durch die vorstehende allgemeine Formel (1) oder (2)
zur Verwendung bei der Therapie; und
- (m) die Verwendung eines Sialinsäurederivats, dargestellt durch
die vorstehende allgemeine Formel (1) oder (2) zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Virusinfektionen, Diarrhoe, Ulkus,
Entzündungen,
Allergien oder zur Förderung
der Proliferation von Bifidobacteria.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 zeigt
die Inhibierung einer Rotavirus-Infektion des Menschen durch ein
Sialinsäurederivat
(Sialylphospholipid).
-
2 zeigt
die prophylaktische Wirkung eines Sialinsäurederivats (Sialylphospholipid)
auf durch Rotavirus bedingte Diarrhoe.
-
3 zeigt
die therapeutische Wirkung eines Sialinsäurederivats (Sialylphospholipid)
auf durch Rotavirus bedingte Diarrhoe.
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Beste Ausführungsform
zur Durchführung
der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung enthält
als einen aktiven Bestandteil ein Sialinsäurederivat, dargestellt durch
die nachstehende allgemeine Formel (1) oder (2).
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Durch die allgemeine Formel
(1) dargestelle Verbindungen
-
In
der allgemeinen Formel (1) bedeutet R1 einen
Zuckerrest oder einen Glycopeptidrest. Derartige Zuckerreste umfassen,
ohne eine Beschränkung
darzustellen, -GlcNAc(β1,4)GlcNAc,
-GlcNAc und -Gal(β1,4)Glc.
Derartige Glcopeptide umfassen, ohne eine Einschränkung darzustellen, -GlcNAc(β1,4)GlcNAcAsn,
-GlcNAcAsn, IleLysValAlaAsp(-GlcNAc)LysThr und LysValAlaAsp(-GlcNAc)LysThr.
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X1 und X2, die gleich
oder verschieden sein können,
bedeuten NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-, Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)- oder
GlcNAc(β1,2)-.
Mindestens eines von X1 und X2 bedeutet
NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-.
-
Verbindungen dargestellt
durch die allgemeine Formel (2)
-
In
der allgemeinen Formel (2) sind R2 und R3, die gleich oder verschieden sein können, ein
Wasserstoffatom oder eine geradkettige, verzweigte oder cyclische,
gesättigte
oder ungesättigte
Acylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 12 bis 24
Kohlenstoffatomen. Die geradkettige, verzweigte oder cyclische,
gesättigte
oder ungesättigte
Acylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen umfasst, ohne eine Begrenzung darzustellen,
Lauroyl-, Myristoyl-, Palmitoyl, Stearoyl-, Oleoyl-, Linoleoyl-,
Linolenoyl-, Arachidonoyl-, Eicosapentaenoyl und Docosahexaenoylgruppen,
wobei bevorzugt Lauoyl-, Myristoyl-, Palmitoyl- und Stearoylgruppen aufgrund ihrer
leichten Zugänglichkeit
sind.
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In
der vorliegenden Beschreibung stellt -(CH2)n-
in der allgemeinen Formel (2) einen Abstandhalter dar. Die Ziffer
n in dem Abstandhalter bedeutet eine ganze Zahl von 1 bis 20, vorzugsweise
4 bis 16, bevorzugter 6 bis 12 und am bevorzugtesten 8 bis 10. Bevorzugt
hat n die Bedeutung von 1 oder mehr, wegen der Verhinderung der
Membran-Imprägnierung
des Sialinsäurederivat-Rests
oder Sialyloligosaccharidderivat-Rests, dargestellt durch X3 und n hat die Bedeutung von 20 oder weniger,
wegen der Flexibilität.
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X
3 stellt den Rest eines Sialinsäurederivats
oder den Rest eines Sialyloligosaccharidderivats dar, dargestellt
durch die nachstehende allgemeine Formel (3):
worin X
4 und
X
5, die gleich oder verschieden sein können, die
Bedeutung haben von NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-, Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-, oder
GlcNAc(β1,2)-,
vorausgesetzt, dass mindestens eines von X
4 und
X
5 die Bedeutung hat von NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-; und
Y stellt einen Zuckerrest dar.
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Der
hier erwähnte
Rest eines Sialinsäurederivats
unterlegt keiner Beschränkung,
Beispiele sind jedoch solche, die sich von den folgenden Verbindungen
ableiten:
3'-Sialyllactose,
6'-Sialyllactose,
Sialyl Lewis X, N-Acetylneuraminsäure, O-Acetylneuraminsäure, N-Glycolylneuraminsäure, O-Glycolylneuraminsäure und
3-Deoxynonulosinsäure
und Alkylester, O-Acylate, O-Alkylate, Deoxide, Thioglycoside und
Lactone davon. Von diesen Verbindungen sind 3'-Sialyllactose, 6'-Sialyllactose und N-Acetylneuraminsäure und
Alkylester, O-Acylate, O-Alkylate und Deoxide davon bevorzugt, wobei
besonders bevorzugt N-Acetylneuraminesäure ist.
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In
der allgemeinen Formel (3) stellt Y einen Zuckerrest dar, Derartige
Zuckerreste umfassen, ohne eine Beschränkung darzustellen, -GlcNAc(β1,4)GlcNAc-,
-GlcNAy- und -Gal(β1,4)Glc-.
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Dementsprechend
sind Beispiele für
den durch die allgemeine Formel (3) dargestellten Rest eines Sialyloligosaccharidderivats
folgende:
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Nachstehend
werden Verfahren zur Herstellung von Sialinsäurederivaten, dargestellt durch
die allgemeine Formel (1) oder (2) beschrieben.
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Ein
Sialinsäurederivat,
dargestellt durch die allgemeine Formel (1) kann beispielsweise
erhalten werden durch Digirieren eines Glycoproteins mit einer Zuckerkettenstrucktur
der allgemeinen Formel (1) mit Pronase oder PNGase in üblicher
Verfahrensweise oder nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung
eines Vogel-Eidotters.
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Im
folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Sialinsäurederivats
unter Verwendung eines Vogel-Eidotters genauer beschrieben.
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Zwar
unterlegt der Vogel-Eidotter, der erfindungsgemäß verwendet wird, hinsichtlich
seines Ursprungs keiner Begrenzung, solange es sich um den Dotter
eines Vogeleis handelt, jedoch sind die Dotter von Geflügel, einschließlich Hennen,
Wachtel, Enten und Wildenten, bevorzugt. Bei Verwendung als Ausgangsmaterial
kann der Dotter in flüssiger
Form oder Pulverform vorliegen. Der Rückstand (von Lipiden befreiter
Dotter) der aus der Delipidierung eines Vogel-Eidotters durch Extraktion
mit organischem Lösungsmittel
(z. B. Methanol, Ethanol, Diethylether) resultiert, kann als Ausgangsmaterial
verwendet werden.
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Die
Mandel- und Aprikosenkerne, die erfindungsgemäß verwendet werden, unterliegen
keiner Begrenzung, solange sie verwendet werden, ohne Behandlung
zur Enzymreinigung oder solange die Behandlung, falls eine vorgenommen
worden wird, kein Erhitzen oder andere Verfahrensweisen einbezieht,
die das darin enthaltene Enzym inaktivieren. Sie können in
der Form von einem Pulver oder einer Paste vorliegen. Erfindungsgemäß sind von
Lipiden befreite Mandelkerne und von Lipide befreite Aprikosenkerne
bevorzugt. Von Lipiden befreite Mandelkerne und von Lipiden befreite
Aprikosenkerne werden nicht zu gereinigten Enzymen verarbeitet,
werden aber beispielweise erhalten durch Entfetten von rohen Mandel-
und rohen Aprikosenkernen durch Extraktion mit organischem Lösungsmittel
(z. B. Aceton und Diethylether). Die Entfettungsbehandlung sollte
den Lipidgehalt auf nicht mehr als 25%, vorzugsweise nicht mehr
als 5% verringern. Erfindungsgemäß können Pulver
und Pasten von derartigen von Lipiden befreiten Mandelkernen und
von Lipiden befreiten Aprikosenkernen bevorzugt verwendet werden.
Es sei festgestellt, dass die Verwendung eines gereinigten Enzyms,
wie bei üblichen
Verfahren, zu einem Gemisch von nahezu gleichen Anteilen des Monosialyl-
und Disialyltyps führt,
wohingegen die vorliegende Erfindung überraschenderweise ein Gemisch
von sehr geringen Mengen des Monosialyltyps und einer großen Menge
des Disialyltyps liefert, was den großen Vorteil einer leichten
Trennung der beiden Typen mit sich bringt.
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Ein
Beispiel für
ein Verfahren für
die vorstehend beschriebene Verfahrensweise gemäß der Erfindung unter Verwendung
eines Vogel-Eidotters
und Mandeln etc. wird nachstehend beschrieben.
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Um
Vogel-Eidotter von Lipiden zu befreien wird Wasser oder eine Salzlösung (eine
Lösung
eines Kaliumsalzes oder eines Natriumsalzes oder eines Salzes, das
geeignet ist, über
den Bereich vom pH 5 bis 10 zu puffern) zugesetzt, worauf bei 4
bis 80°C,
vorzugsweise 4 bis 40°C
während
10 Minuten bis 3 Tagen gerührt wird,
worauf das Gemisch zur Abtrennung des unlöslichen Proteins filtriert
wird. Zu dem so erhaltenen Extraktionsfiltrat werden 0,5 bis 20
g von Lipiden befreitem Mandelpulver oder von Lipiden befreitem
Aprikosenkernpulver pro Liter des Filtrats gefügt, worauf beim pH 5,0 bis
5,5 und bei 30 bis 45°C
während
8 bis 24 Stunden gerührt
wird. Nach dem Filtrieren wird diese Lösung an einem Anionenaustauscherharz
adsorbiert; nach dem Waschen mit Wasser wird eine Gradienten-Elusion
durchgeführt
unter Verwendung von 0 bis 0,3 M NaCl-Lösung. Das so erhaltene Eluat
wird entsalzt und konzentriert unter Verwendung einer Membran zur
umgekehrten Osmose (RO-Membran) worauf lyophilsiert wird unter Bildung
eines Sialinsäurederivats.
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Das
hier verwendete Anionaustauscherharz ist beispielsweise DOWEX (hergestellt
von der Dow Chemical), SEPABEADS (hergestellts von der Mitsubishi
Chemical) und AMBERLITE (hergestellt von Rohm & Haas). Zwar unterliegen dieser Produkte
hinsichtlich des Typs keiner Begrenzung, jedoch sind solche vom stark
alkalischen Typ bevorzugt.
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Das
so erhaltene Sialinsäurederivat
wird dargestellt durch die allgemeine Formel (4) und ist identisch mit
dem, das dargestellt wird durch die allgemeine Formel (1), mit der
Ausnahme, dass R
4 kein Glycopeptiderest
sondern ein Zuckerrest ist:
worin R
4 einen
Zuckerrest darstellt; X
1 und X
2,
die gleich oder verschieden sein können, die Bedeutung haben von
NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-, Gal(β1,4)GlcNAcβ1,2)- oder
GlcNAc(β1,2)-.
Mindestens eines von X
1 und X
2 hat
die Bedeutung von NeuAc(α2,6)Gal(β1,4)GlcNAc(β1,2)-.
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Die
Verfahrensweise ist industriell sehr vorteilhaft, da sie eine kostengünstigere
und zweckmäßigere Herstellung
eines Sialinsäurederivats,
dargestellt durch die allgemeine Formel (4) ermöglicht, als übliche Verfahrensweisen
und da das erhaltene Sialinsäurederivat
für die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung und die Ausgangsmaterialien dafür verwendet werden kann.
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Nachstehend
wird das Verfahren zur Herstellung eines Sialinsäurederivats der allgemeinen
Formel (2) beschrieben. Das Sialinsäurederivat kann hergestellt
werden durch Kombinieren einer chemischen Synthesereaktion und einer
enzymatischen Synthesereaktion unter Verwendung von Phospholipase
D (im folgenden als PLD bezeichnet) unter Verwendung einer Zuckerkomponente,
eines Phospholipids und eines Abstandhaltermaterials als Ausgangsmaterialien.
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Die
hier erwähnte
Zuckerkomponente ist eine Verbindung, die in ihrer Struktur einen
der Reste des Sialinsäurederivats
oder der Reste eines Sialyloligosaccharidderivats, wie vorstehend
aufgeführt
und dargestellt durch X3, aufweist.
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Das
Phospholipid kann jegliches Phospholipid sein, sofern es ein Wasserstoffatom
oder die vorstehend beschriebene Acylgruppe aufweist, d. h. die
vorstehend in der Beschreibung von R2 und
R3 erwähnte Acylgruppe.
Speziell umfassen derartige Phospholipide Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin,
Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylinosit und Phosphatidylglycerin,
wovon alle die beschriebene Acylgruppe aufweisen. Diese Phospholipide
können
allein oder in Kombination von zwei oder mehreren Arten verwendet
werden. Hinsichtlich seines Ursprungs kann das Phospholipid von
einer Pflanze, wie Sojabohne, oder von einem Tier, wie einem Hühnerei,
stammen. Das Phospholipid kann auch chemisch oder enzymatisch aus
diesen Quellen hergestellt werden.
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Die
bevorzugten Abstandhaltermaterialien sind Alkyldiole mit 1 bis 20
Kohlenstoffatomen. Solche Alkyldiole umfassen
1,2 Ethandiol,
1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, 1,7-Heptandiol,
1,8 Octandiol, 1,9-Nonandiol, 1,10-Decandiol, 1,11-Undecandiol und 1,12-Dodecandiol.
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Das
für die
Erfindung verwendete PLD kann von einem Tier, einer Pflanze oder
einem Mikroorganismus stammen. Beispiele für mikrobielles PLD umfassen
solche, die sich ableiten von den Stämmen Streptomyces, Nocardiopsis
und Actinomadura. PLD wird in einer wässrigen Lösung oder einer geeigneten
Pufferlösung
oder immobilisiert an einem Träger
verwendet. Beispiele für
Puffer umfassen Acetatpuffer, Phosphatpuffer und Tris-chlorwasserstoffsäure-Puffer.
Beispiele für
Trägerharze
umfassen Octyl-Sepharose (hergestellt von der Pharmacia) und Butyl-Toyopearl
(hergestellt von Tosoh). Bakterielle Zellen mit PLD können ebenfalls verwendet
werden. In diesem Falle werden intakte Zellen in der Form des trockenen
Produkts oder immobilisiert at einem Träger eingesetzt.
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Nachstehend
werden spezielle Verfahrensweisen zur Herstellung eines Sialinsäurederivats,
dargestellt durch die allgemeine Formel (2) beschrieben.
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Bei
der ersten Methode wird eine mit einem Abstandshalter gebundene
Zuckerkomponente mit dem Rest der polaren Gruppe eines Phospholipids
durch Transphosphatidylierung unter Verwendung von PLD ausgetauscht.
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Zuerst
wird die Zuckerkomponente durch Einwirkung von Methanol unter sauren
Bedingungen methyliert; das resultierende methylierte Produkt wird
mit Chlorwasserstoff in Acetylchlorid behandelt, um sämtliche Hydroxylgruppen
zu acetylieren und ein Peracetyl-2-chlorderivat zu ergeben, worin
das Wasserstoffatom in der 2-Stellung des Zuckerrests an dem reduzierenden
Ende der Zuckerkomponente durch ein Chloratom ersetzt wurde. Anschließend wird
mit einem Monoester eines Alkyldiols in Anwesenheit eines Molekularsiebs
und von Ag2CO3 behandelt
unter Bildung eines Peracetyl-2-O-Alkylderivats. Dieses Alkylderivat
wird unter alkalischen Bedingungen deacetyliert unter Bildung eines
O-Alkylats der Zuckerkomponente. Dieses Alkylat wird in einem Puffer
mit geeignetem pH-Wert (4,0 bis 8,0) gelöst, worauf ein Calziumsalz
zugesetzt wird. Zu dieser Lösung werden
PLD oder PLD-enthaltende Bakterienzellen gefügt und ein Phospholipid, das
vorher in einem organischen Lösungsmittel
gelöst
wurde, wird zugesetzt und es wird eine Enzymreaktion während mehrerer
Stunden durchgeführt,
wobei das Gemisch gerührt
wird.
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Man
erhält
ein Produkt, resultierend aus der Transphosphatidylierung zwischen
dem Rest der polaren Gruppe des Phospholipids und dem O-Alkylat der Zuckerkomponente,
das anschließen
durch Behandeln mit Alkalimetallhydroxid demethyliert wird, worauf
es gereinigt wird unter Bildung des gewünschten Sialinsäurederivats.
-
Die
Bedingungen zur Enzymreaktion unter Verwendung von PLD bei dieser
Methode sind beispielsweise folgende: der pH-Wert des Reaktionsgemischs
ist normalerweise 4,0 bis 8,0, vorzugsweise 5,6 bis 7,0. Bevorzugt
wird das Gemisch auf ein pH-Niveau im Bereich von ± 0,5 vom
optimalen pH des verwendeten PLD eingestellt. Wenn der pH-Wert aus
diesem Bereich fällt,
wird die Reaktionsgeschwindigkeit verringert. Auch beträgt die Menge
an verwendetem PLD normalerweise 10 bis 100 Einheiten, vorzugsweise
20 bis 50 Einheiten pro Gramm Phospholipid. Die Menge an zugesetztem
PLD ist vorzugsweise nicht weniger als 10 Einheiten wegen des zufriedenstellenden
Fortschreitens der Reaktion und nicht mehr als 100 Einheiten wegen
der Wirksamkeit der Reaktion. Die Reaktionstemperatur beträgt nomalerweise
15 bis 50°C,
vorzugsweise 25 bis 30°C. Die
Reaktionszeit beträgt
normalerweise 0,5 bis 12 Stunden, vorzugsweise 1 bis 6 Stunden und
vorzugsweise nicht weniger als 0,5 Stunden wegen des zufriedenstellenden
Fortschreitens der Reaktion und nicht länger als 12 Stunden wegen der
Reaktionswirksamkeit und der Verhinderung von Nebenreaktionen.
-
Um
die Enzymaktivität
von PLD zu verbessern, ist es darüber hinaus bevorzugter ein
Calziumsalz zusetzen, jedoch können
Salze anderer Ionen zugefügt
werden. Derartige Salze umfassen Halogenide, Carbonate, Phosphate
und Acetate von typischen zweiwertigen Elementionen, wie Calciumionen
und Bariumionen, und solche von Übergangsmetallelement-Ionen,
wie Mangan, Lanthan und Cer. Die Menge des zugesetzten Salzes beträgt normalerweise
10 mM bis 1 M, vorzugsweise 10 mM bis 0,5 M, basierend auf der Menge
des Reaktionsgemischs, Die Menge ist vorzugsweise nicht weniger
als 10 mM zur Erzielung des erwünschten
Effekts und nicht mehr als 1 M wegen der Reaktionswirksamkeit.
-
Bei
dem Reaktionssystem kann es sich um ein wässriges System handeln, jedoch
kann es sich um ein zweiphasiges System von Wasser und organischem
Lösungsmittel
oder ein organisches Lösungsmittel handeln,
wobei bevorzugt ein zweiphasiges System aus Wasser und organischem
Lösungsmittel
ist, da die meisten Zuckerkomponenten in Wasser löslich sind,
wohingegen Phospholipide in einem organischen Lösungsmittel löslich sind.
-
Organische
Lösungsmittel,
die verwendet werden können,
um Phospholipide zu lösen,
umfassen eine oder mehrere Arten ausgewählt aus der Gruppe von Alkylestern
und Alkylethern von Carbonsäuren,
aliphatische Kohlenwasserstoffe, alicyclische Kohlenwasserstoffe, aromatische
Kohlenwasserstoffe und halogenierte Kohlenwasserstoffe, jeweils
mit einem Schmelzpunkt von 40°C
oder darunter.
-
Beispiele
für Alkylester
von Carbonsäuren
umfassen Ester, gebildet zwischen linearen oder verzweigten Fettsäuren mit
2 bis 6 Kohlenstoffatomen und linearen oder verzweigten Alkoholen
mit nicht mehr als 8 Kohlenstoffatomen, Beispiele sind Methylacetat,
Ethylacetat, Methylvalerat, Methylpropionat, Methylbutyrat und Methylcaproat,
wobei Methylacetat bevorzugt ist. Alkylether umfassen geradkettige
oder verzweigte Alkylether mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, Beispiele
sind Dimethylether, Diethylether, Ethylmethylether und Isopropylether,
wobei Dietheylether bevorzugt ist. Aliphatische Kohlenwasserstoffe
umfassen geradkettige oder verzweigte aliphatische Kohlenwasserstoffe
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, wobei bevorzugt Hexan, Heptan und Petrolether
sind. Alicyclische Wasserstoffe umfassen alicyclische Kohlenwasserstoffe
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen mit oder ohne Substituenten, wobei
Cyclohexan, Methylcyclohexan und Cyclooctan bevorzugt sind. Aromatische
Kohlenwasserstoffe umfassen Kohlenwasserstoffe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
mit oder ohne einen Substituenten, wobei Benzol, Toluol und Xylol
bevorzugt sind. Halogenierte Kohlenwasserstoffe umfassen Chloride,
Bromide und Iodide von geradkettigen oder verzweigten Alkanen mit
8 oder weniger Kohlenstoffatomen, wobei bevorzugt chlorhaltige Verbindungen
sind, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff und Methylenchlorid.
-
Das
Alkalimetallhydroxid, das zu Demethylierungsreaktion verwendet wird,
ist beispielsweise Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid. Die Demethylierungsreaktion
wird normalerweise unter Eiskühlung
durchgeführt,
die Reaktionszeit beträgt
etwa 30 Minuten bis 1 Tag. Man unterzieht das Reaktionsprodukt einer üblichen Reinigungsmethode,
wie Extrahieren, Chromatographie oder Umkristallisieren, und erhält das gewünschte Sialinsäurederivat.
-
Bei
der zweiten Verfahrensweise wird eine Abstandhalter-Verbindung zu
einem Phosopholipid durch Transphosphatidylieren mit PLD gefügt, worauf
eine Glycosylbindung an eine Zuckerkomponente folgt.
-
Speziell
werden das Phospholipid und ein Alkyldiol in einem organischen Lösungsmittel
vermischt; zu diesen Gemisch wird ein Puffer mit geeignetem pH-Wert
gefügt
um das Calziumsalz aufzulösen.
Zu dieser Lösung
werden PLD oder PLD enthaltende Bakterienzellen gefügt, gefolgt
von einer Enzymreaktion während mehrerer
Stunden, wobei die Lösung
gerührt
wird. Ein Zwischenprodukt, aus dem Transphosphatidylieren zwischen
dem Rest der polaren Gruppe und dem Phospholipid und dem Alkyldiol
wird auf diese Weise erhalten. Dieses Zwischenprodukt und der Benzylester
des Peracetyl-2-chlorderivats der Zuckerkomponente, hergestellt
nach der vorstehend beschriebenem Methode, werden in Anwesenheit
eines Aktivators bei einer niedrigen Temperatur von unter 0°C glykolisiert
unter Bildung eines acetylierten Produkts des gewünschten
Sialinsäurederivats.
Dieses acetylierte Produkt wird anschließend durch Behandeln mit einem
Alkalimetallhydroxid deacetyliert, worauf eine Debenzylierung durch
Hydrieren in Anwesenheit eines Katalysators folgt, wobei man das
gewünschte
Sialinsäurederivat
erhält.
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Der
für die
Glykosylierungsreaktion verwendete Aktivator ist beispielsweise
Trimethylsilyltriflavat und Silbertriflavat, wobei Silbertriflavat
bevorzugt ist. Die Menge des zugesetzten Aktivators beträgt normalerweise 0,1
bis 10 Äquivalente,
vorzugsweise 0,1 bis 5 Äquivalente.
Die Menge ist vorzugsweise nicht weniger als 0,1 Äquivalente
wegen des zufriedenstellenden Fortschreitens der Reaktion und nicht
mehr als 10 Äquivalente
wegen der Wirksamkeit der Reaktion.
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Die
Struktur der Zuckerkette des Sialinsäurederivats, das erfindungsgemäß verwendet
wird, kann nach jeglicher üblichen
Methode unter Verwendung von HPLC oder NMR identifiziert werden.
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Das
so erhaltenes Sialinsäurederivat
kann hergestellt werden als Flüssigkeit,
Tablette, Granulat oder andere Dosierungsformen unter Verwendung
geeigneter Lösungsmitteln
oder Basismaterialien zur Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung wird vorzugsweise als antivirales Mittel, Diarrhoe-Heilmittel,
Antiulkusmittel, entzündungshemmendes
bzw. antiinflammatorisches Mittel, antiallergisches Mittel und Förderer für die Proliferation
von Bifidobacteria verwendet. Bei der Verwendung als Antivirusmittel
unterlegt die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung keinerlei Beschränkung
bezüglich des
angestrebten Virus, sie wird jedoch vorzugsweise für Influenzavirus,
Rotavirus, Virus der Newcastle-Erkrankung, Herpesvirus, verwendet.
Bei Verwendung als Heilmittel für
Diarrhoe wird die pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung
vorzugsweise für
sowohl nicht-infektiöse
Diarrhoe-Erkrankungen als auch für infektiöse Diarrhoe-Erkrankungen,
wie die durch Rotavirus oder Salmonellen bedingten, verwendet. Bei
Verwendung als Antiulkusmittel wird die erfindungsgemäße Zusammensetzung
vorzugsweise für
Ulcera verwendet, die durch Helicobacter pylori entstehen. Bei Verwendung
als antiinflammatorisches Mittel wird die erfindungsgemäße Zusammensetzung
vorzugsweise für
Rheumatismus und Asthma eingesetzt. Bei Verwendung als antiallergisches
Mittel wird die erfindungsgemäße Zusammensetzung
vorzugsweise für
allergische Rhinitis, Pollenosis usw. verwendet.
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In
den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
die Sialinsäurederivat-Komponenten,
die durch die allgemeine Formel (1) oder (2) dargestellt werden,
allein oder als Gemisch von 2 oder mehreren Komponenten verwendet
werden.
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Die
Dosis der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung variiert mit dem Alter, Geschlecht, Körpergewicht
des Patienten, den Symptomen und anderen Faktoren, jedoch beträgt die als
Antivirusmittel verwendete Dosis 1,0 bis 300 μg pro kg Körpergewicht. Zur Verwendung
zur Heilung von Diarrhoe liegt die Dosis bei 0,5 bis 10 mg per kg Körpergewicht.
Zur Verwendung als Antiulkusmittel ist die Dosis 1,0 bis 2000 μg pro kg
Körpergewicht.
Zur Verwendung als antiinflammatorisches Mittel beträgt die Dosis
1,0 bis 100 μg
pro kg Körpergewicht.
Zur Verwendung als antiallergisches Mittel ist die Dosis 1,0 bis
300 μg pro
kg Körpergewicht.
Zur Verwendung als Promotor für
die Proliferation von Bifidobacteria ist die Dosis 100 bis 1000
mg per kg Körpergewicht.
-
Die
Erfindung wird nachstehend anhand der Herstellungsbeispiele. Arbeitsbeispiele
und Testbeispiele beschrieben, die jedoch keine Beschränkung darstellen
sollen.
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Herstellungsbeispiel 1:
Herstellung von N-Acetylneuraminylphospholipid
-
Drei
Gramm N-Acetylneuraminsäure
wurden in 300 ml Methanol gelöst.
Drei Gramm „Dowex-50" (H+-Form)
(hergestellt von der Dow Chemical) wurden zu dem vorstehenden Gemisch
gefügt
und das erhaltene Gemisch wurde dann bei Raumtemperatur während 4
Stunden gerührt.
Nach beendeter Reaktion wurde das Reaktionsgemisch zur Entfernung
von „Dowex-50" filtriert. Die als
Filtrat erhaltene methanolische Lösung wurde auf ein Volumen
von 15 ml konzentriert und auf –20°C gekühlt. Zu
diesem Konzentrat wurden 6 ml Diethylether bei der vorstehenden
Temperatur gefügt,
wobei man 2,47 g eines methylierten Produkts von N-Acetylneuraminsäure durch
Umkristallisieren erhielt.
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Zu
dem so erhaltenen methylierten Produkt wurden 25 g Acetylchlorid
und 3 g Essigsäureanhydrid
bei –20°C gefügt. Anschließend wurde
das Reaktionsgefäß mit trockenem
gasförmigen
Chlorwasserstoff gesättigt und
die erhaltene Mischung wurde bei Raumtemperatur 20 Stunden gerührt. Nach
dem Abdestillieren des Lösungsmittels
wurde das Gemisch vollständig
mit Benzol und Toluol entwässert.
Dieses Produkt wurde dann aus einem Gemisch, das gleiche Mengen
von Dichlormethan, Diethylether und Hexan enthielt, umkristallisiert unter
Bildung von 3 g acetyliertem Produkt.
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Dieses
acetylierte Produkt wurde in 60 ml Dichlormethan mit einem Gehalt
von 6 g Molekularsieben 4A, 5 g Ag2CO3 und 3 g 1,8-Octandiolmonomethylester bei –20°C gefügt und das
erhaltene Gemisch wurde bei Raumtemperatur 3 Stunden gerührt, um
eine Glycosylierungsreaktion durchzuführen. Nach dem Filtrieren des
Reaktionsgemischs durch Celite wurde das Lösungsmittel abdestilliert.
Der Rückstand
wurde dann durch Chromatographie an einer Siliciumdioxidgelsäule gereinigt
(CH2Cl2 : MeOH =
98 : 2) unter Bildung von 1,9 g eines glycosylierten Produkts (Rf
= 0,63 Kieselgel/CH2Cl2 :
MeOH = 15 : 1).
-
Unter
Eiskühlung
wurden 1,9 g des glycosylierten Produkts in 30 ml vollständig entwässertem
Methanol gelöst.
Unter Eiskühlung
wurden 300 mg Kalium zu dem vollständig entwässerten Methanol zur Bildung von
Kaliummethoxid gefügt,
das dann zu einer methanolischen Lösung des vorstehend hergestellten
glycosylierten Produkts gefügt
wurde. Nach der Reaktion unter Rühren
bei 0°C
während
3 Stunden wurde „Dowex-50" (H+-Form) zu dem Reaktionsgemisch
bei –20°C gefügt. Nach
dem Filtrieren des Reaktionsgemischs zur Entfernung des „Dowex-50" wurde Methanol aus
dem Filtrat destilliert und das destillierte Filtrat wurde durch
Chromotographie an einer Siliciumdioxidgelsäule gereinigt (CHCl3 : MeOH = 5 : 1) unter Bildung von 0,9 g
eines deacetylierten Produkts (Rf = 0,25 Kieselgel/CHCl3 :
MeOH = 5 : 1).
-
Das
deacetylierte Produkt wurde zusammen mit 3 g Dipalmitoylphosphatidylcholin
bei 30°C
während 6
Stunden in einem gemischten Lösungsmittel
aus 120 Diethylether und 24 ml Wasser in Anwesenheit von 6 ml 0,4
M Calziumacetat und 100 Einheiten „PLD" (hergestellt von der Asahi Chemical)
zur Erzielung eines Rohprodukts gerührt. Das Rohprodukt wurde anschließend durch
Chromatographie an Siliciumdioxidgel gereinigt (CHCl3 :
MeOH = 9 : 1) unter Bildung von 0,3 g eines Zwischenprodukts.
-
0,3
g des erhaltenen Zwischenprodukts wurden in einem gemischten Lösungsmittel
aus 10 ml THF und 5 ml H2O gelöst. Unter
Eiskühlung
wurden 0,3 ml 1 N-NaOH-Lösung
zugesetzt und das erhaltene Gemisch wurde 1 Stunde gerührt. Nach
dem Neutralisieren des Gemischs (auf pH 8) durch Zugabe vom „Dowex-50" (H+-Form)
wurde das Reaktionsgemisch zur Entfernung des „Dowex-50" filtriert. Das Filtrat wurde konzentriert und
durch Säulenchromatographie
(ODS/H2O, MeOH) unter Bildung von 9,6 mg
des gewünschten
Sialinsäurederivats,
d. h. ein Sialylphospholipid der allgemeinen Formel (2), worin X3 einen N-Acetylneuraminsäurerest darstellt, R2 und R3 jeweils
Palmitoylgruppen sind und n die Bedeutung von 8 hat.
-
Wurde
dieses Sialylphospholipid einer TLC-Analyse unterzogen, so zeigte
es einen einzigen Spot und reagierte positiv sowohl auf Ditmmer-Reagenz
als auch auf das Resorcin-Reagenz. Eine Instrumentalanalyse ergab
folgende Werte: 1H-NMR (CD3OD, 400 MHz) δ0,896 (6H,
t J = 6,9 Hz), δ1,327
(56H, m), δ1,525
(4H, m), δ1,616
(4H, m), δ1,729
(1H, t, J = 12,4 Hz), δ1,997
(3H, s), δ2,310
(2H, t, J = 7,4 Hz), δ2,326
(2H, t, J = 7,4 Hz), δ2,674
(1H, dd, J = 13,2, 4,7 Hz), δ3,997
(2H, t, J = 6,0 Hz), δ4,141
(1H, dd, J = 12,1, 7,1 Hz), δ4,436 (1H,
dd, J = 12,1, 3,3 Hz), δ5,247
(1H, m). Molekulargewicht 1067. Dieses Sialinsäurederivat wird nachfolgend als „Sialylphospholipid
1" bezeichnet.
-
Herstellungsbeispiel 2:
Herstellung von N-Acetylneuaminylphospholipid
-
4,39
g 1,8-Octandiol wurden in 200 ml Chloroform gelöst und 7,90 g von hydriertem
Sojabohnen-Phosphatidylcholin (hergestellt von der Taiyo Kagaku)
wurden zu dem vorstehenden Gemisch gefügt, 30 ml einer Essigsäurepufferlösung (pH
5,6) und 3 ml einer 0,4 M wässrigen
Lösung
von Calziumacetat wurden zu dem vorstehenden Gemisch gefügt, Darüber hinaus
wurden 300 Einheiten PLD, gelöst
in der gleichen Pufferlösung, allmählich zu
dem vorstehenden Gemisch gefügt
und anschließend
wurde das erhaltene Gemisch 50 Stunden bei 30 bis 35°C gerührt, so
dass die Komponenten miteinander reagieren konnten. Nach vollständiger Reaktion
wurden die organischen Lösungsmittel
aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert und das destillierte Produkt wurde
durch Chromotographie an einer Säule
von Siliciumdioxidgel (AcOEt : CHCl3 = 3
: 1) gereinigt unter Bildung von 5, 65 g Phosphatidyloctanol.
-
2,34
g eines Benzylesters des Peracetyl-2-chlorderivats von N-Acetylneuraminsäure, hergestellt
nach der im Herstellungsbeispiel 1 beschriebenen Methode, und 3,33
g Phosphatidyloctanol wurden in 200 ml Choroform gelöst. Anschließend wurden
1,14 g Dinatriumhydrogenphosphat und 2,34 g Molekularsieb 4A zu dem
vorstehenden Gemisch gefügt.
Nach dem Kühlen
des Gemischs auf –50°C bis –40°C wurde eine
Mischung von 1,03 g Silbertrifluormethansulfonat, gelöst in 15
ml Toluol, zu dem Gemisch getropft. Anschließend wurde allmählich auf
Raumtemperatur erwärmt
und das Gemisch wurde 1 Stunde gerührt, so dass die Komponenten
miteinander reagieren konnten. Nach dem Filtrieren des Reaktionsgemischs
durch Celite, wurden die unlöslichen
Anteile entfernt, wobei man ein Filtrat erhielt. Anschließend wurden
die organischen Lösungsmittel
aus dem Filtrat abdestilliert. Der Rückstand wurde dann durch Säulenchromotographie
an Siliciumdioxidgel gereinigt (CH2Cl2 : MeOH = 20 : 1–1 : 1) unter Bildung von 900
mg eines methylierten Produkts von acetylierten Sialylphospholipidderivaten.
-
234
mg des acetylierten Produkts von Sialylphospholipid wurden in 70
ml Methanol gelöst,
Unter Eiskühlung
wurde eine 30%-Methanollösung
von Kaliummethoxid (MeOK 42 mg/MeOH 100 mg) allmählich zu dem Gemisch getropft.
Nach beendeter Reaktion wurde das Gemisch neutralisiert (auf pH
8) durch Zusatz von „Dowex-50" (H+-Form)
und anschließend
wurde das Reaktionsgemisch zur Entfernung des „Dowex-50" filtriert. Die
organischen Lösungsmittel
wurden aus dem Filtrat abdestilliert und anschließend wurde
das destillierte Filtrat durch Säulenchromographie
an Siliciumdioxidgel gereinigt (CHCl3 :
MeOH = 2 : 1) unter Bildung von 111 mg eines methylierten Produkts
von Sialylphospholipid. 100 mg des methylierten Produkts von Sialylphospholipid
wurden ein einem gemischten Lösungsmittel
aus 30 ml Ethanol und 10 ml Chloroform gelöst. 20 mg 10%-Palladium auf
Aktivkohle wurden zu dem vorstehenden Gemisch gefügt und die erhaltene
Mischung wurde ausreichend durch Ultraschalldispersion vermischt.
Drei Tropfen 0,01 N-Chlorwasserstoffsäure wurden zu dem Gemisch getropft
und die Wasserstoffadditionsreaktion wurde 24 Stunden unter Rühren unter
Normaldruck durchgeführt.
Nach beendeter Reaktion wurde der Druck zur Entfernung von Wasserstoff
und Ersatz durch Stickstoff verringert. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch
durch Celite filtriert, die Palladium-Aktivkohle wurde entfernt
und man erhielt ein Filtrat. Anschließend wurden die organischen
Lösungsmittel
aus dem Filtrat abdestilliert und das destillierte Filtrat wurde
durch präparative
TLC gereinigt (CHCl3 : MeOH : H2O =
70 : 30 : 5) unter Bildung von 43,2 mg des gewünschten Sialinsäurederivats,
d. h. ein Sialylphospholipid der allgemeinen Formel (2), worin X3 einen N-Acetylneuraminsäurerest darstellt, R2 und R3 jeweils
Acylgruppen von hydriertem Sojabohnen-Phosphatidylcholin sind und n die Bedeutung
von 8 hat. Dieses Sialinsäurederivat wird
nachfolgend als „Sialylphospholipid
2" bezeichnet.
-
Herstellungsbeispiel 3:
Herstellung von 1-Methoxyxarbonyl-N-Acetylneuraminylphospholipid
-
3
g N-Acetylneuraminsäure
wurden in 300 ml Methanol gelöst.
3 g „Dowex-50" (H+-Form)
wurden zu dem Gemisch gefügt
und das erhaltene Gemisch wurde dann 4 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Nach beendeter Reaktion wurde das Reaktionsgemisch zur Entfernung
des „Dowex-50" filtriert. Die methanolische Filtratlösung wurde
auf ein Volumen von 15 ml konzentriert. Zu diesem Konzentrat wurden
6 ml Diethylether bei –20°C gefügt unter
Bildung von 2,47 g eines methylierten Produkts von N-Acetylneuraminsäure durch
Umkristallisieren.
-
Zu
dem so erhaltenen methylierten Produkt wurden 25 g Acetylchlorid
und 3 g Essigsäureanhydrid
bei –20°C gefügt. Anschließend wurde
das Reaktionsgefäß mit trockenem
gasförmigem
Chlorwasserstoff gesättigt
und das erhaltene Gemisch wurde 20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach
dem Abdestillieren des Lösungsmittels
wurde das Reaktionsgemisch vollständig mit Benzol und Toluol
entwässert.
Dieses Produkt wurde dann aus einem Gemisch aus gleichen Mengen
von Dichlormethan, Diethylether und Hexan umkristallisiert unter
Bildung von 3 g eines acetylierten Produkts.
-
Dieses
acetylierte Produkt wurde in 60 ml Dichlormethan, enthaltend 6 g
Molekularsieb 4A, 5 g Ag2CO3 und
3 g 1,8-Octandiolmonomethylester bei –20°C gelöst und das erhalte Gemisch
wurde bei Raumtemperatur 3 Stunden gerührt, um eine Glycosylierungsreaktion
durchzuführen.
Nach dem Filtrieren des Reaktionsgemischs durch Celite wurde das
Lösungsmittel
abdestilliert. Der Rückstand
wurde dann durch Säulenchromotographie
an Siliciumdioxidgel (CH2Cl2 :
MeOH = 98 : 2) gereinigt unter Bildung von 1,9 g eines glycosylierten Produkts
(Rf = 0,63 Kieselsäuregel/CH2Cl2 : MeOH = 15
: 1)
-
Unter
Eiskühlung
wurden 1,9 g des glycosylierten Produkts in 30 ml eines völlig entwässerten
Methanols gelöst.
Unter Eiskühlung
wurden 300 mg Kalium zu dem vollständig entwässerten Methanol gefügt, um Kaliummethoxid
herzustellen, das anschließend
zu einer methanolischen Lösung
des vorstehend erhaltenen glycosylierten Produkts gefügt wurde.
Nach dem Durchführen
der Reaktion unter Rühren
des Gemischs bei 0°C
während
3 Stunden wurde „Dowex-50" (H+-Form)
zu dem Reaktionsgemisch bei –20°C gefügt. Nach
dem Filtrieren des Reaktionsgemischs zur Entfernung des „Dowex-50" wurde Methanol aus
Bern Filtrat abdestilliert und das destillierte Filtrat wurde durch
Säulenchromatographie
an Siliciumdioxidgel gereinigt (CHCl3 :
MeOH = 5 : 1) unter Bildung von 0,9 g eines deacetylierten Produkts
(Rf = 0,25 Kieselgel/CHCl3 : MeOH = 5 :
1).
-
Das
deacetylierte Produkt wurde mit 3 g Dipalmitoylphosphatidylcholin
bei 30°C
während
6 Stunden in einem gemischten Lösungsmittel,
das 120 ml Diethylether und 24 ml Wasser enthielt, in Anwesenheit
von 6 ml 0,4 M Calziumacetat und 100 Einheiten PLD unter Bildung
eines Rohprodukts umgesetzt. Das Rohprodukt wurde dann durch Chromatographie
and Kieselgel (CHCl3 : MeOH = 9 : 1) bereinigt
unter Bildung von 0,3 g des gewünschten
Sialinsäurederivats,
d. h. ein Sialylphospholipid der allgemeinen Formel (2), worin X3 einen 1- Methoxycarbonyl-N-acetylneuraminsäurerest
darstellt, R2 und R3 jeweils
Palmitoylgruppen sind und n die Bedeutung von 8 hat. Dieses Sialinsäurederivat
wird nachstehend als „Sialylphospholipid
3" bezeichnet.
-
Herstellungsbeispiel 4.
Herstellung von 9-O-Acetylneuraminylphospholipid
-
400
mg 1,3-Propandiol, 790 mg Distearoylphosphatidylcholin (hergestellt
von Funakoshi) und 420 mg 9-O-Acetylneuraminsäure hergestellt in üblicher
Weise wurden als Ausgangsmaterialien verwendet. Diese Ausgangsmaterialien
wurden in der gleichen Weise wie im Herstellungsbeispiel 2 behandelt
unter Bildung von 4,5 mg des gewünschten
Sialinsäurederivats,
d. h. ein Sialylphospholipid der allgemeinen Formel (2), worin X3 einen 9-O-Acetylneruaminsäurerest,
R2 und R3 jeweils
Stearoylgruppen und n 3 bedeuten. Dieses Sialinsäurederivat wird nachstehend
als „Sialylphospholipid
4" bezeichnet.
-
Herstellungsbeispiel 5:
Herstellung von 4-O-Acetylneuraminylphospholipid
-
420
mg 1,4 Butandiol, 765 mg Dimyristoylphosphatidylcholin (hergestellt
von Funakoshi) und 420 mg 4-O-Acetylneuraminsäure, hergestellt in üblicher
Weise, wurden als Ausgangsmaterialien verwendet. Diese Ausgangsmaterialien
wurden in der gleichen Weise wie in Herstellungsbeispiel 2 behandelt
unter Bildung von 4,7 mg des gewünschten
Sialinsäurederivats,
d. h. ein Sialylphospholipid der allgemeinen Formen (2), worin X3 einen 3-O-Acetylneuraminsäurerest
bedeutet, R2 und R3 jeweils
Myristoylgruppen sind und n die Bedeutung von 4 hat. Dieses Sialinsäurederivat
wird nachstehend als „Sialylphospholipid
5" bezeichnet.
-
Herstellungsbeispiel 6:
Herstellung von 3'-Sialyllactosylphospholipid
-
240
mg 1,6 Hexandiol, 400 mg Stearoyllysophosphatidylcholin (hergestellt
von Funakoshi) und 200 mg 3'-Sialyllactose
wurden als Ausgangsmaterialien verwendet. Diese Ausgangsmaterialien
wurden in gleicher Weise wie im Herstellungsbeispiel 2 behandelt
unter Bildung von 2,2 mg des gewünschten
Sialinsäurederivats,
d. h. ein Sialylphospholipid der allgemeinen Formel (2), worin X3 einen 3'-Sialyllactoserest
bedeutet, R2 eine Stearoylgruppe ist, R3 ein Wasserstoffatom ist, und n die Bedeutung
von 6 hat. Dieses Sialinsäurederivat
wird nachstehend als „Sialylphospholipid
6" bezeichnet.
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Herstellungsbeispiel 7.
Herstellung von 6'-Sialyllactosylphospholipid
-
280
mg 1,10-Decandiol, 400 mg Dilinolenoylphosphatidylcholin (hergestellt
von Funakoshi) und 200 mg 6'-Sialyllactose
wurden als Ausgangsmaterialien verwendet. Diese Ausgangsmaterialien
wurden in gleicher Weise wie im Herstellungsbeispiel 2 behandelt
unter Bildung von 2,1 mg des gewünschten
Sialinsäurederivats,
d. h. ein Sialylphospholipid der allgemeinen Formel (2), worin X3 einen 6'-Sialyllactoserest
bedeutet, R2 und R3 jeweils
Linolenoylgruppen sind und n die Bedeutung von 10 hat. Dieses Sialinsäurederivats
wird nachstehend als „Sialylphospholipid
7" bezeichnet.
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Herstellungsbeispiel 8:
Herstellung von N-Acetylneuraminylphospholipid
-
230
mg 1,8-Octandiol, 250 mg Diarachidonoyllecithin (hergestellt von
Funakoshi), und 200 mg N-Acetylneuraminsäure wurden als Ausgangsmaterialien
verwendet. Diese Ausgangsmaterialien wurden in gleicher Weise wie
im Herstellungsbeispiel 2 behandelt unter Bildung von 2,5 mg des
gewünschten
Sialinsäurederivats, d.
h. ein Sialylphospholipid der allgemeinen Formel (2), worin X3 einen N-Acetylneuraminsäurerest bedeutet, R2 und R3 jeweils
Arachidonoylgruppen sind und n die Bedeutung von 8 hat. Dieses Sialinsäurederivat
wird nachstehend als „Sialylphospholipid
8" bezeichnet.
-
Herstellungsbeispiel 9:
Herstellung von N-Acetylneuraminylphospholipid
-
440
mg 1,8-Octandiol, 790 mg 1-Palmitoyl-2-stearoyllecithin (hergestellt
von Funakoshi) und 400 mg N-Acetylneuraminsäure wurden als Ausgangsmaterialien
verwendet. Diese Ausgangsmaterialien wurden in gleicher Weise wie
im Herstellungsbeispiel 2 behandelt unter Bildung von 4,5 mg des
gewünschten
Sialinsäurederivats,
d. h. ein Sialylphospholipid der allgemeinen Formel (2), worin X3 ein N-Acetylneuraminsäurerest ist, R2 eine
Palmitoylgruppe ist, R3 eine Stearoylgruppe
ist und n die Bedeutung von 8 hat. Dieses Sialinsäurederivat
wird nachstehend als „Sialylphospholipid
9" bezeichnet.
-
Herstellungsbeispiel 10:
Herstellung von N-Acetylneuraminylphospholipid
-
440
mg 1,8 Octandiol, 790 mg 1-Stearoyl-2-palmitoyllecithin (hergestellt
von Funakoshi) und 400 mg N-Acetylneuraminsäure wurden als Ausgangsmaterialien
verwendet. Diese Ausgangsmaterialien wurden in gleicher Weise wie
im Herstellungsbeispiel 2 behandelt unter Bildung von 4,3 mg des
gewünschten
Sialinsäurederivats,
d. h. ein Sialylphospholipid der allgemeinen Formel (2), worin X3 einen N-Acetylneuraminsäurerest bedeutet, R2 eine Stearoylgruppe ist, R3 eine
Palmitoylgruppe ist und n die Bedeutung von 8 hat. Dieses Sialinsäurederivat
wird nachstehend als „Sialylphospholipid
10" bezeichnet.
-
Beispiel 1. Herstellung
von Monosialyloliqosacchariden
-
40
kg eines von Lipiden befreiten Hennen-Eidotters (Pulver) wurden
in 200 Liter Wasser suspendiert und die Suspension wurde 3 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt.
Nach dem Filtrieren des vorstehenden Gemischs wurde das Gemisch
2 Tage bei 4°C
inkubiert, um geringe Mengen an unlöslichen Substanzen auszufällen und
eine überstehende
Flüssigkeit
zu erhalten. Die erhaltene überstehende
Flüssigkeit
wurde auf ein Volumen von 20 Liter konzentriert unter Verwendung
einer Membran zur Umkehrosmose („NTR-7410", hergestellt von Nitto Denko). Nachdem
der pH-Wert des erhaltenen Konzentrats auf 5,0 eingestellt wurde,
wurden 40 g von Lipiden befreites Mandelpulver zugesetzt und das
erhaltene Gemisch wurde einen Tag bei 37°C gerührt. Anschließend wurde
das erhaltene Gemisch filtriert und das Filtrat wurde an 100 Liter
eines Anionenaustauscherharzes („Dowex 1 × 8", hergestellt von der Dow Chemical)
adsorbiert. Das adsorbierte Harz wurde mit 200 Liter Wasser gewaschen
und anschließend
einer Gradienten-Elution unterworfen unter Verwendung einer 0 bis
0,15 M wässrigen
Lösung
von AcONa. Eine Fraktion von 0 bis 0,06 M wurde konzentriert, entsalzt
und anschließend
getrocknet, unter Bildung von 1,4 g Monosialyloligosacchariden.
Die Reinheit des Produkts wurde durch HPLC gemessen und erwies sich
als 93%.
-
Beispiel 2: Herstellung
von Disialyloligosacchariden
-
100
kg eines von Lipiden befreiten Hennen-Eidotters (Pulver) wurden
in 500 Liter Wasser suspendiert und die Suspension wurde 3 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt.
Nach dem Filtrieren des vorstehenden Gemischs wurde das Gemisch
2 Tage bei 4°C
inkubiert, um geringe Mengen an unlöslichen Substanzen auszufällen und
eine überstehende
Flüssigkeit
zu erhalten. Die erhaltene überstehende
Flüssigkeit
wurde auf ein Volumen von 50 Litern konzentriert unter Verwendung
einer Membran zur Umkehrosmose, wie in Beispiel 1 beschrieben. Anschließend wurde
der pH-Wert des erhaltenen Konzentrats auf 5,0 eingestellt und 700
g von Lipiden befreitem Mandelpulver wurden zugesetzt und das erhaltene
Gemisch wurde einen Tag bei 37°C
gerührt.
Nach dem Filtrieren des erhaltenen Gemischs wurde das Filtrat an
250 Liter des gleichen Anionenaustauscherharzes wie im Beispiel
1 adsorbiert. Anschließend
wurde das adsorbierte Harz mit 500 Liter Wasser gewaschen und einer
Gradienten-Elution unter Verwendung einer 0 bis 0,3 M NaCl-Lösung unterzogen.
Eine Eluens-Fraktion von 0,05 bis 0,1 M NaCl wurde konzentriert,
entsalzt und anschließend
getrocknet unter Bildung von 29,5 g Disialyloligosacchariden. Die
Reinheit des erhaltenen Produkts wurde durch HPLC gemessen und erwies
sich als 95%.
-
Beispiel 3: Herstellung
von Disialyloligosacchariden
-
Es
wurde wie im Beispiel 2 gearbeitet unter Bildung eines Konzentrats
mit einem Volumen von 50 Liter. Der pH-Wert des erhaltenen Konzentrats
wurde auf 5,0 eingestellt und 700 g von Lipiden befreitem Aprikosenkern-Pulver wurden zugesetzt
und das erhaltene Gemisch wurde einen Tag bei 37°C gerührt. Nach dem Filtrieren des
erhaltenen Gemischs wurde das Filtrat an 250 Liter des gleichen
Anionenaustauscherharzes wie im Beispiel 1 adsorbiert. Das absorbierte
Harz wurde mit 500 Liter Wasser gewaschen und einer Gradienten-Elution
unterworfen unter Verwendung einer 0 bis 0,3 M Lösung von NaCl. Eine Eluens-Fraktion
von 0,05 bis 0,1 M NaCl wurde konzentriert, entsalzt und anschließend getrocknet
unter Bildung von 27,2 g Disialyloligosacchariden. Die Reinheit
des erhaltenen Produkts wurde durch HPLC gemessen und erwies sich
als 92%.
-
Testbeispiel 1: Bestätigung des
Struktur der Oligosaccharidkette
-
Die
Struktur der Zuckerkette jedes in den Beispielen 1 bis 3 erhaltenen
Oligosaccharides wurde bestätigt.
Speziell wurde das erhaltene Oligosaccharid mit ABEE derivatisiert
nach der in der Literatur beschriebenen Methode (Journal of Food
Science, 58 743–747
(1993)) und die Struktur wurde durch Bio-Gel-P-4-Chromatographie,
HPLC, NMR und eine Analyse der Zuckerzusammensetzung bestätigt. Die
Tabelle 1 zeigt die durch die NMR-Analyse erhaltenen Ergebnisse.
-
-
-
-
Die
HPLC-Analysen zeigten, dass die Oligosaccharide von Beispiel 1 MS1
und MS2 gemäß Tabelle
1 als Hauptkomponenten enthielten und die Oligosaccharide der Beispiele
2 und 3 DS gemäß Tabelle
1 als Hauptkomponente enthielten. Durch Vergleich der Daten in der
Tabelle 1 mit bekannten in der Literatur veröffentlichten Daten (Journal
of Food Science 58, 743–747
(1993)) zeigte es sich, dass die Struktur der Zuckerketten der in
den Beispielen erhaltenen Oligosaccharide folgende war:
-
-
Erhalten
in den Beispielen 2 und 3
-
Es
ist bekannt, dass die Hauptkomponenten der Sialyloligosaccharide
in Hennen-Eidotter MS1, MS2 und DS, wie vorstehend erwähnt, sind
(Journal of Food Science 58, 743–747 (1993). Daher ist es trotz
der Anwesenheit von Gylcosidase möglich, ein gewünschtes
Oligosaccharid leicht ohne Schädigung
der Zuckerstruktur nach der erfindungsgemäßen Methode zu erhalten. Im
folgenden wird das Gemisch von MS1 und MS2, dass im Beispiel 1 erhalten
wurde, als „MS" bezeichnet.
-
Herstellungsbeispiel 11:
Herstellung von Disialyloligosaccharid-Phospholipid
-
4,5
g 1,8-Octandiol wurden in 200 ml Chloroform gelöst und 6,8 g Dipalmitoylphosphatidylcholin
wurden zu dem Gemisch gefügt.
30 ml einer Essigsäure-Pufferlösung (pH
5,6) und 3 ml 0,4 M wässrige
Calziumacetatlösung
wurden zu dem Gemisch gefügt.
Darüber
hinaus wurden 370 Einheiten von PLD, gelöst in 0,6 ml der gleichen Pufferlösung (pH
5,6) allmählich
zu dem Gemisch gefügt
und anschließend
wurde das erhaltene Gemisch 50 Stunden bei 30 bis 35°C gerührt, so
dass die Komponenten miteinander reagieren konnten. Nach beendeter
Reaktion wurden die organischen Lösungsmittel aus dem Reaktionsgemisch
entfernt und das destilierte Produkt wurde durch Säulenchromotographie
an Siliciumdioxidgel gereinigt (AcOEt : CHCl3 =
3 : 1) unter Bildung von 5,5 g Phosphatidyloctanol.
-
18
g Disialyloligosaccharid, erhalten im Beispiel 2, wurden in 1 Liter
Methanol gelöst.
10 g „Dowex-50" (H+-Form)
wurden zu dem Gemisch gefügt
und das erhaltene Gemisch wurde 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach
beendeter Reaktion wurde das Reaktionsgemisch filtriert zur Entfernung
des „Dowex-50". Die als Filtrat
erhaltene Methanollösung
wurde auf ein Volumen von 30 ml konzentriert. Zu diesem Konzentrat
wurden 10 ml Diethylether bei –20°C gefügt unter
Bildung von 15,3 g eines methylierten Produkts von Disialyloligosaccharid
durch Umkristallisieren.
-
Zu
dem so erhaltenen methylierten Produkt wurden 25 g Acetylchlorid
und 3 g Essigsäureanhydrid
bei –20°C gefügt. Anschließend wurde
das Reaktionsgefäß mit trockenem
gasförmigem
Chlorwasserstoff gesättigt
und das erhaltene Gemisch wurde 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach
dem Abdestillieren des Lösungsmittels
wurde das Gemisch vollständig
mit Benzol und Toluol entwässert.
Dieses Produkt wurde dann aus einem Gemisch aus äquivalenten Mengen von Dichlormethan,
Diethylether und Hexan umkristallisiert unter Bildung von 16,2 g
eines acetylierten Produkts.
-
Dieses
acetylierte Produkt wurde bei –20°C in 100
ml Dichlormethan, enthaltend 15 g Molekularsieb 4A, 10 g Ag2CO3 und 5 g Phosphatidyloctanol,
wie vorstehend erhalten, gelöst,
und das erhaltene Gemisch wurde 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, um
eine Glycolisierungsreaktion durchzuführen. Anschließend wurde
das Gemisch durch Celite filtriert und das Lösungsmittel wurde abdestilliert.
Der Rückstand
wurde dann durch Säulenchromotographie
an Siliciumdioxidgel gereinigt (CH2Cl2 : MeOH = 9 : 1) unter Bildung von 1,08
g eines methylierten Produkts von acetylierten Disialyloligosaccharid-Phospholipid-Derivaten.
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500
mg des vorstehend erhaltenen methylierten Produkts wurden in 100
ml Methanol gelöst.
Unter Eiskühlung
wurde eine 30% methanolische Lösung
von Kaliummethoxid (MeOK 42 mg/MeOH 100 mg) allmählich zugetropft. Nach beendeter
Reaktion wurde das Gemisch durch Zusatz von „Dowex-50" (H+-Form) netralisiert
und anschließend
wurde das Reaktionsgemisch zur Entfernung des „Dowex-50" filtriert. Anschließend wurden die organischen
Lösungsmittel
in dem erhaltenen Filtrat abdestilliert. Das destillierte Filtrat
wurde dann durch Säulenchromatographie
and Siliciumdioxidgel (CHCl3 : MeOH = 2
: 1) gereinigt unter Bildung von 235 mg eines methylierten Produkts
von Disialyloligosaccharid-Phospholipid.
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200
mg des vorstehend erhaltenen methylierten Produkts wurden in einem
gemischten Lösungsmittel aus
20 ml THF und 10 ml H2O gelöst. Unter
Eiskühlung
wurden 0,6 ml 1 N-NaOH-Lösung
zu dem vorstehenden Gemisch gefügt
und das erhaltene Gemisch wurde eine Stunde gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
durch Zusatz von „Dowex-50" (H+-Form)
neutralisiert und anschließend
wurde das Harz mit H2O gewaschen. Das Filtrat
und die Waschflüssigkeit
wurden zusammen konzentriert und das konzentrierte Gemisch wurde
durch Säulenchromatographie
(ODS/H2O, MeOH) gereinigt unter Bildung
von 20,1 mg des gewünschten
Sialinsäurederivats,
d. h. Disialyloligosaccharid-Phospholipid (DSPL3). Dieses Disialyloligosaccharid-Phospholipid
wurde einer TLC-Analyse unterzogen und zeigte einen einzigen Fleck
und reagierte positiv sowohl mit dem Ditmmer-Reagenz als auch mit
Resocin-Reagenz.
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Durch Änderung
der Ausgangsmaterialien für
die Phospholipide und die Abstandhalter wurde Sialinsäurederivate
mit verschiedenen Acylgruppen erhalten. Distearoylphophatidylcholin
wurde als Phospholipid verwendet und 1,3-Propandiol wurde als Abstandhalter
verwendet unter Erzielung von DSPL1. Dimyristoylphosphatidylcholin
wurde als Phospholipid und 1,4-Butandiol
wurde als Abstandhalter verwendet unter Bildung von DSPL2.
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Diarachidoylphosphatidylcholin
wurde als Phospholipid verwendet und 1,8-Octandiol wurde als Abstandhalter
verwendet unter Bildung von DSPL4. Dilinolenoylphosphatidylcholin
wurde als Phospholipid verwendet und 1,10-Decandiol wurde als Abstandhalter
verwendet unter Bildung von DSPL5. Jede der Strukturen der Sialinsäurederivate
ist nachstehend aufgeführt.
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Herstestellungsbeispiel
12: Herstellung von Monosialyloliagsaccharid-Phospholipid
-
Es
wurde gearbeitet wie in Beispiel 11, jedoch unter Verwendung der
Monosialyloligosaccharide (MS) die im Beispiel 1 erhalten wurden,
Dipalmitoyl-Phosphatidylcholin und 1,8-Octandiol unter Bildung von
20,1 mg des gewünschten
Sialinsäurederivats,
d. h. Monosialyloligosaccharid-Phospholipid
(MSPL3).
-
Durch
Veränderung
der Ausgangsmaterialen für
die Phospholipide und die Abstandhalter, wurden Sialinsäurederivate
mit unterschiedlichen Acylgruppen und Abstandhaltern erzielt. Distearoylphophatidylcholin wurde
als Phospholipid verwendet und 1,3-Propandiol wurde als Abstandhalter
verwendet unter Bildung von MSPL1.
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Dimyristoylphosphatidylcholin
wurde als Phospholipid verwendet und 1,4-Butandiol wurde als Abstandhalter verwendet
unter Bildung von MSPL2. Diarachidyolphosphatidylcholin wurde als
Phospholipid verwendet und 1,8-Octandiol wurde als Abstandhalter
verwendet unter Bildung von MSPL4. Dilinolenoylpholsphatidylcholin
wurde als Phospholipid verwendet und 1,10-Decandiol wurde als Abstandhalter
verwendet unter Bildung von MSPL5. Jede der Strukturen der Sialinsäurederivate
wird nachstehend aufgeführt.
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Herstellungsbeispiel 13:
Herstellung von Sialyloligosaccharidpeptiden
-
50
kg eines von Lipididen befreiten Hühner-Eidotters (Pulver) wurde
in 250 Liter Wasser suspendiert und die Suspension wurde 3 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt.
Nach dem Filtrieren des Gemischs wurde das Gemisch zwei Tage bei
4°C inkubiert,
um geringe Mengen an unlöslichen
Substanzen auszufällen,
wobei eine überstehende
Flüssigkeit
erzielt wurde. Die erhaltene überstehende
Flüssigkeit
wurde auf ein Volumen von 50 Liter konzentriert unter Verwendung
einer Membrane zur Umkehrosmose (RO-Membran). Das Konzentrat wurde
an 250 Liter eines Anionaustauscherharzes („MSA-1", hergestellt von der Dow Chemical)
adsorbiert. Anschließend
wurde das adsorbierte Harz mit 500 Liter Wasser gewaschen und unter
Verwendung von 50 mM NaCl-Lösung
eluiert. Jede der mit Wasser gewaschenen Fraktionen und der 50 mM
NaCl-Eluensfraktion
wurde konzentriert, entsalzt und anschließend getrocknet, unter Bildung
von jeweils 5,6 g Monosialyloligosaccharidpeptiden (MS-Peptiden) und 13,8
g Disialyloligosaccharidpeptiden (DS-Peptiden). Die Reinheit der
erhaltenen Produkte wurde durch HPLC bestimmt und erwies sich als
88% bzw. 91%.
-
Testbeispiel 2: Inhibitorische
Wirkung von Sialinsäurederivaten
auf die durch das Influenza-Virus induzierte Hämagglutination
-
0,25
mL PBS, enthaltend jeweils die Proben der Tabelle 2 in variierenden
Konzentrationen, wie in Tabelle 2 angegeben, wurden mit 0,25 mL
Flüssigkeit,
die das Influenza A2. Virus (4HA-Einheiten)
enthielt, vermischt und das Gemisch wurde 30 Minuten bei 37°C gerührt. Anschließend wurde
das Gemisch 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert und die Hämagglutinationsfähigkeit
von Hennen-Erythrocyten wurde bestimmt. Unter Verwendung der Testprobe,
die von den Tieren stammte, die PBS ohne einen Gehalt von Sialinsäurederivat als
Kontrolle erhielten, wurde die Hämagglutinations-Inhibierungsrate
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
-
-
Wie
in Tabelle 2 gezeigt, wurde gefunden, dass Sialinsäurederivate,
insbesondere die an Phospholipid gebundenen, eine inhibitorische
Wirkung auf die durch Influenza induzierte Hämagglutination haben. Es wurde auch
gefunden, dass die inhibierende Wirkung jedes Sialinsäurederivats
beträchtlich
höher war
als die von N-Acetylneuraminsäure.
-
Testbeispiel 3: Inhibitorische
Wirkung von Sialinsäurederivaten
auf Infektion mit Rotavirus
-
100 μl von Eagle's Minimum Essential
Medium (hergestellt von Nissui, im folgenden als EMEM bezeichnet),
die jede der Proben der Tabelle 3 in variierenden Konzentrationen,
wie in Tabelle 3 gezeigt, oder jedes der Sialinsäurederivate, (Sialylphospholipide)
erhalten in den Herstellungsbeispielen 2, 4, 6 und 8 und N-Acetylneuraminsäure in Konzentrationen
von 100 mg/mL, 10 mg/mL, 1 mg/mL, 0,1 mg/mL und 0,01 mg/mL enthielten,
wurden mit 100 μl
EMEM, welches das menschliche Rotavirus (MO-Zelllinie) enthielt,
vermischt und das Gemisch wurde 1 Stunde bei 37°C inkubiert. Das Gemisch wurde
zu MA 104-Zellen (Affennierenzellen) gefügt, die zum Zusammenfluss in
jeder Vertiefung einer Titrationsplatte mit 96 Vertiefungen gezogen
wurden. Die Platte wurde 1 Stunde by 37°C inkubiert und anschließend wurde
der flüssige
Anteil entfernt. Anschließend wurde
EMEM zugefügt
und es wurde weitere 17 Stunden bei 37°C inkubiert. Anschließend wurde
nach dem Fixieren mit gekühltem
Methanol die Rate der Rotavirusinfektion bestimmt durch Färben der
infizierten Zellen unter Anwendung einer indirekten Technik mit
fluoresierendem Antikörper.
Unter Verwendung der Kontrolle, die mit EMEM behandelt wurde, das
kein Sialinsäurederivat
enthielt, anstelle des EMEM, das die vorstehenden Sialinsäurederivate
enthielt, wurde die Inhibierungsrate der Rotavirusinfektion bestimmt.
Die Ergebnisse sind in 1 und Tabelle 3 dargestellt.
-
-
Wie
in der 1 und Tabelle 3 gezeigt, wurde gefunden, dass
jedes der Sialinsäurederivate
eine inhibierende Wirkung auf die Infektion mit Rotavirus zeigte
und dass die inhibierende Wirkung beträchtlich größer war als die von N-Acetylneuaminsäure.
-
Testbeispiel 4: Inhibierende
Wirkung von Sialinsäurederivaten
auf die Proliferation von Rotavirus
-
Menschliches
Rotavirus (MO-Zelllinie) wurde zu MA104-Zellen gefügt, die
zum Zusammenfluss in einer Rollflasche gezogen wurden und unter
Schütteln
während
1 Stunde bei 37°C
kultiviert wurden, wodurch die MA104-Zellen mit dem Rotavirus infiziert
wurden. Anschließend
wurden die infizierten Zellen mit EMEM gewaschen, und EMEM, das
jede der Proben in variierender Konzentration, wie in Tabelle 4
angegeben, enthielt, wurde zu der Rollflasche gefügt, die
anschließend
einer Schüttelkultur
bei 37°C
während
3 Tagen unterzogen wurden. Die überstehende
Flüssigkeit
der Kultur, der Infektionstiter des Rotavirus wurde durch eine indirekte
Technik mit fluoresierendem Antikörper bestimmt. Man erhielt
die Inhibierungsrate der Proliferation des Rotavirus im Vergleich
mit der Kontrolle für
die EMEM verwendet wurde, die keine Sialinsäurederivate enthielt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 aufgeführt.
-
-
Wie
in Tabelle 4 gezeigt, wurde gefunden, dass jedes der dargestellten
Sialinsäurederivate
eine inhibitorische Wirkung auf die Proliferation von Rotavirus
hatte und dass die inhibierende Wirkung beträchtlich größer war als die von N-Acetylneuraminsäure.
-
Testbeispiel 5: Antivirale
Wirkung von Sialinsäurederivaten
auf das Virus der Newcastle Disease
-
0,25
mL PBS, enthaltend jeweils die Proben in variierenden Konzentrationen,
die in Tabelle 5 angegeben sind, wurden mit 0,25 mL einer Flüssigkeit,
die das Newcastle-Disease-Virus (4HA-Einheiten) enthielt, vermischt
und das Gemisch wurde bei 37°C
während
30 Minuten geschüttelt.
Nach einer Stunde Inkubieren bei Raumtemperatur wurde die Inhibierungsrate
für die
Hämagglutination
mit Hennen-Erythrocyten bestimmt im Vergleich mit der Kontrolle
bei der PBS, das keine Sialinsäurederivate
enthielt, verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgeführt.
-
-
Wie
in Tabelle 5 gezeigt, wurde gefunden, dass die Sialinsäurederivate
eine inhibitorische Wirkung auf die durch das Virus der Newcastle-Disease
induzierte Hämagglutination
ausübte
und dass die inhibitorische Wirkung beträchtlich größer war als die von N-Acetylneuraminsäure.
-
Testbeispiel 6: Antivirale
Wirkung von Sialinsäurederivaten
auf das Herpes-Virus
-
0,25
mL EMEM, enthaltend jeweils die in Tabelle 6 aufgeführten Proben
in variierendem Konzentrationen, wurden mit 0,25 mL EMEM vermischt,
das das Herpes-Simplex-Virus I enthielt und es wurde 1 Stunde bei
37°C inkubiert.
Das Gemisch wurde zu einer Kultur von Hela-Zellen gefügt, die
zum Zusammenfluss in einer Miniflasche gezüchtet worden waren und es wurde
1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Nach dem Dekantieren der Lösung wurde EMEM zu dem Rest
gefügt
und es wurde weitere 72 Stunden inkubiert. Es wurde durch Zusatz
von 10% Formalin fixiert und anschließend wurde die Probe mit Kristallviolett
gefärbt,
um die Anzahl der Plaques zu zählen.
Man erhielt die Inhibierungsrate der Plaque-Bildung im Vergleich mit der Kontrolle
bei der EMEM, die keine Sialinsäurederivate
enthielt, verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 aufgeführt.
-
-
Wie
in Tabelle 6 gezeigt, wurde gefunden, dass die Sialinsäurederivate,
insbesondere die an Phospholipide gebundenen, eine antivirale Wirkung
auf das Herpes-Virus hatten und dass jedes der Sialinsäurederivate
eine beträchtlich
höhere
inhibierende Wirkung auf die Plaquebildung hatte als N-Acetylneuraminsäure.
-
Testbeispiel 7: Inhibierende
Wirkung von Sialinsäurederivaten
auf die Adhäsion
von Helicobacter pylori
-
PBS,
enthaltend jede der Proben in verschiedenen Konzentrationen, wie
in Tabelle 4 angegeben, wurde mit einer Suspension vermischt, die
Helicobacter pylori in PBS (2 × 105 CFU/mL) enthielt, und das Gemisch wurde
bei 37°C
während
30 Minuten inkubiert. Anschließend
wurde es zu einer Platte mit 24 Vertiefungen, die mit Mucin (von
Schweinen) überzogen
war, gefügt,
und die Platte wurde 2 Stunden bei 37°C inkubiert. Dann wurde der
flüssige
Anteil entfernt, der Rückstand
wurde mit PBS gewaschen und die Anzahl der Zellen in dem Rest wurde
nach der Indophenol-Methode bestimmt, die die Aktivität von Urease,
die durch die Bakterien als Sekret abgespalten wird, als Indikator,
ausnutzt. Die Inhibierungsrate der Bakterien-Adhäsion wurde bestimmt im Vergleich
mit der Kontrolle, die PBS ohne Sialinsäurederivate enthielt. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 7 aufgeführt.
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-
Wie
aus der Tabelle 7 ersichtlich, wurde gefunden, dass die Sialsäurederivate,
insbesondere die an Phospholipide gebundenen, eine inhibitorische
Wirkung auf die Adhäsion
von Helicobacter pylori zeigten und das jedes der Sialinsäurederivate
eine beträchtlich
größere inhibitorische
Wirkung auf die Adhäsion
hatte als N-Acetylneuraminsäure.
-
Testbeispiel 8: Entzündungshemmende
Wirkung von Sialinsäure-Derivaten
(Wirkung auf das durch Carragheen-induzierte Knieödem)
-
Männlichen
Wister-Ratten (Alter 8 Wochen) wurden intravenös 2 mL Evans Blue/Salzlösungs-Gemisch
(10 mg/mL) injiziert und anschließend wurden in die Gelenkhöhlung des
rechten Knies 0,1 mL 2% Carragheen/Salzlösung injiziert. 15 Minuten
vor der Injektion des Carragheens wurden 100 μL, 10 μL und 1 μL jeder der in der Tabelle 8
angegebenen Proben, gelöst
in 100 μL
Salzlösung
oder nur 100 μL
Salzlösung
als Kontrolle in die Gelenkhöhlung
injiziert. Vier Stunden später
wurden die Ratten getötet,
enthäutet,
um das Kniegelenk freizulegen und es wurde die Infiltration von
Evans Blue untersucht. Anschließend
wurden 0,15 mL Salzlösung
in die Gelenkhöhlung
injiziert und das Gelenk wurde geöffnet, um 5 mL der in dem Gelenk
enthaltenen Flüssigkeit
zu sammeln. Die Anzahl der Zellen, die in der Flüssigkeit enthalten waren, wurde
gezählt
und es wurde die Inhibierungsrate unter Verwendung der Anzahl der
Zellen in der Kontrolle als 100% nach folgender Gleichung berechnet:
-
-
Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 8 aufgeführt.
-
-
Wie
in der Tabelle 8 gezeigt, wurde gefunden, dass die Sialinsäure-Derivate einen entzündungshemmenden
Effekt hatten und dass jedes der Sialinsäure-Derivate eine beträchtlich
höhere
anti-inhibitorische Wirkung als N-Acetylneuraminsäure hatten.
-
Testbeispiel 9: Anti-allergische
Wirkung von Sialinsäure-Derivaten
(Effekt auf die PCA-Reaktion (passive kutane anaphylaktische))
-
Männlichen
Hartlay-Meerschweinchen mit einem Gewicht von 300 bis 400 g wurden
intrakutan 0,1 mL einer 16 × 103-Verdünnung
oder 8 × 104-Verdünnung eines
Antiserums injiziert (Kaninchen Ig G mit einem Antikörpertiter
von nicht weniger als 1/36000). Vier Stunden später wurde eine PCA-Reaktion
durch intravenöse Injektion
einer Antigenlösung
provoziert, die 10 mg/kg eines Antigens (Ovalbumin) in 2 mL 1% Evans
Blue enthielt. Anschließend
wurden die Meerschweinchen getötet
und enthäutet,
um die Fläche
der Pigmentinfiltration zu messen. Die Menge des Pigments in dem
blaugefärbten
Hautanteil wurde spektrometrisch (620 nm) nach der Methode von Katayama
(Microbiol. Immunol., 22 89(1978)) gemessen, wobei man die Konzentration
des extrahierten Pigments erhielt. Dreißig Minuten vor der Auslösung der
PCA-Reaktion, d. h. 3,5 Stunden nach der Sensibilisierung mit dem
Antiserum, wurde jedes Sialinsäure-Derivat
oder Salzlösung
in Meerschweinchen in den nachstehenden Gruppen intravenös injiziert
und die Wirkung der Sialinsäure-Derivate
auf die PCA-Reaktion wurde untersucht. Die Ergebnisse sind in Prozent,
basierend auf den Messungen in der Gruppe V, ausgedrückt. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 9 aufgeführt.
-
-
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Wie
in der Tabelle 9 gezeigt, wurde gefunden, dass die Sialinsäure-Derivate eine anti-allergische
Wirkung hatten und dass jedes der Sialinsäure-Derivate eine wesentlich
größere anti-allergische
Wirkung hatte als N-Acetylneuraminsäure
-
Die
Arten und die Dosierungen der in jeder Gruppe verwendeten Proben
sind im folgenden aufgeführt:
Gruppe
I: MS wurde in Dosierungen von 1 mg/kg Körpergewicht, 5 mg/kg Körpergewicht
und 10 mg/kg Körpergewicht
verabreicht;
Gruppe II: DS wurde in Dosierungen von 1 mg/kg
Körpergewicht,
5 mg/kg Körpergewicht
und 10 mg/kg Körpergewicht
verabreicht;
Gruppe III: MSPL3 wurde in Dosierungen von 1 mg/kg
Körpergewicht,
5 mg/kg Körpergewicht
und 10 mg/kg Körpergewicht
verabreicht;
Gruppe IV: DSPL3 wurde in Dosierungen von 1 mg/kg
Körpergewicht,
5 mg/kg Körpergewicht
und 10 mg/kg Körpergewicht
verabreicht;
Gruppe V: 1 mL/kg Körpergewicht Salzlösung wurde
verabreicht und
Gruppe VI: N-Acetylneuraminsäure wurde
in Dosierungen von 1 mg/kg Körpergewicht,
5 mg/kg Körpergewicht und
10 mg/kg Körpergewicht
verabreicht.
-
Testbeispiel 10: Fördernde
Wirkung auf die Proliferation von Bifidobacteria
-
Zu
dem nachstehenden Medium wurden 500 mg/mL jeder der in der Tabelle
10 aufgeführten
Proben gefügt,
worin jeweils 5 Bakterienzellen, d. h. B. adolescentis, B. breve,
B. infantis, B. longum, und E. coli inokuliert waren und es wurde
bei 37°C
unter anaeroben Bedingungen während
5 Tagen kultiviert. Der Proliferationsgrad der Bakterien wurde durch
Messung der Trübheit
bei 600 nm bewertet. Zur Berechnung der Trübheit wurde die Proliferationsrate
jeder Kultur, gezogen in dem Medium, das 500 mg/mL Glukose anstelle
der Proben enthielt, als 100% angenommen. Die Ergebnisse sind in
der Tabelle 10 dargestellt.
-
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Das
Medium war wie folgt zusammengesetzt:
-
-
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Wie
in der Tabelle 10 gezeigt, wurde gefunden, dass sich die Sialinsäure-Derivate fördernd auf
die Proliferation von Bifidobacteria auswirkten. Jedes der Sialinsäure-Derivate
wies eine beträchtlich
höhere
fördernde
Wirkung für
die Proliferation auf als N-Acetylneuraminsäure.
-
Testbeispiel 11: Prophylaktische
Wirkung von Sialinsäure-Derivaten
auf durch Rotavirus bedingte Diarrhoe
-
Jeder
der in den Herstellungsbeispielen 2, 4, 6 und 8 hergestellten Sialinsäure-Derivate
(Sialylphospholipide) wurde mit Salzlösung auf eine Konzentration
von 1,0 mg/mL verdünnt
und 15 μL
davon wurden jeweils an ddY-Mäuse
im Alter von 5 Tagen verabreicht. Eine Stunde nach der Verabreichung
der Lösungen
der Sialinsäure-Derivate
wurde jede Maus oral mit 50 mL einer verdünnten Rotavirus-EMEM-Lösung, mit
einer ausreichenden Konzentration an Rotavirus, um eine Infektion
der Maus zu bewirken, infiziert. Anschließend wurde die Diarrhoe während 5
Tagen beobachtet. Die Ergebnisse sind in der 2 dargestellt.
Die Anzeichen einer Diarrhoe waren bei der Gruppe, die mit Sialinsäure-Derivaten
behandelt war, beträchtlich
geringer als in der Gruppe an die keine Verabreichung erfolgte,
was eine ausgezeichnete prophylaktische Wirkung der Sialinsäure-Derivate
auf durch Rotavirus bedingte Diarrhö anzeigt.
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Testbeispiel 12: Therapeutische
Wirkung von Sialinsäure-Derivaten
auf durch Rotavirus erzeugte Diarrhoe
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ddY-Mäuse im Alter
von 5 Tagen wurden oral mit 50 μL
einer verdünnten
Rotavirus-EMEM-Lösung, die
eine zur Infektion der Maus ausreichende Konzentration an Rotavirus
aufwies, infiziert. Anschließend
wurde jede der in den Herstellungsbeispielen 2, 4, 6 und 8 hergestellten
Sialinsäure-Derivate (Sialylphospholipide) mit
Salzlösung
verdünnt
auf eine Konzentration von 1,0 mg/mL und 50 μL davon wurden oral an jede
Maus während
3 Tagen verabreicht. Anschließend
wurde das Auftreten von Diarrhoe während 5 Tagen beobachtet und
die Sterblichkeit wurde berechnet. Die Ergebnisse sind in der 3 dargestellt.
Die durch die Diarrhö bedingte
Sterblichkeit war beträchtlich
geringer und die Erholung der Mäuse
erfolgte rascher bei der Gruppe, die mit Sialinsäure-Derivaten behandelt war,
als bei der Gruppe, an die keine Verabreichung erfolgt war. Somit
wiesen die Sialinsäure-Derivate
eine ausgezeichnete therapeutische Wirkung auf durch Rotavirus-bedingte
Diarrhoe auf.
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Testbeispiel 13: Therapeutische
Wirkung von Sialinsäure-Derivaten
auf durch Salmonella Bakterien bewirkte Diarrhoe
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Einhundertundzwanzig
mit Salmonella dublin infizierte Kälber wurden in 12 Gruppen von
jeweils 10 Tieren aufgeteilt. 11 Gruppen der Tiere wurden jeden
Tag eine Milchformulierung verabreicht, die eines der Sialinsäure-Derivate (Sialylphospholipide),
hergestellt in den Herstellungsbeispielen 1 bis 10 oder N-Acetylneuraminsäure in einer
Menge von 100 mg/Tag enthielt und die verbliebene eine Gruppe erhielt
die gleiche Milch-Zusammensetzung,
die jedoch keine Sialinsäure-Derivate
enthielt auf gleichem Fütterungswege.
Die Tiere wurden 5 Wochen mit diesem Nahrungsmittel versehen, wobei
während
dieser Zeit eine Bewertung der Ausscheidungen als Index für die Diarrhoe
und die Anzahl der Zellen von Salmonella dublin in den Ausscheidungen
bestimmt wurden. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 11 und 12 zusammengestellt.
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Tabelle
11
Bewertung der Ausscheidungen
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Mittel
für 10
Tiere, normalen Ausscheidungen wurde eine Bewertung von 0 erteilt,
weichen Ausscheidungen 1, schlammigen Ausscheidungen 2 und wässrigen
Ausscheidungen 3.
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Tabelle
12
Anzahl der Zellen von Salmonella dublin in den Ausscheidungen
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Mittel
für 10
Tiere. Die Anzahl der Zellen pro 1 g Ausscheidung wurde in logarithmischem
Maßstab angegeben.
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Wie
aus den Tabellen 11 und 12 hervorgeht, sind die Bewertung der Ausscheidungen
und der Zellanzahl von Salmonella dublin in den Ausscheidungen geringer
in den Gruppen, die eine Milchformulierung mit einem Sialinsäure-Derivat
erhielten als bei der Gruppe, die die Milchformulierung ohne Sialinsäure-Derivat
erhielt. Hieraus ergibt sich, dass die Sialinsäure-Derivate eine ausgezeichnete
therapeutische Wirkung auf die durch Salmonella dublin erzeugte
Diarrhoe aufweisen. Jedes der Sialinsäure-Derivate zeigte eine beträchtlich höhere therapeutische
Wirkung als N-Acetylneuraminsäure.
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Testbeispiel 14: Therapeutische
Wirkung von Sialinsäure-Derivaten
auf nicht-infektiöse
Diarrhoe
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Sechzig
Kälber
wurden in 6 Gruppen von jeweils 10 Tieren aufgeteilt, Bei 5 der
6 Gruppen wurde jedem Tier täglich
eine Milchformulierung verabreicht, die eines der Sialinsäure-Derivate
(Sialylphospholipide), hergestellt in den Herstellungsbeispielen
2, 4, 6 und 8 oder N-Acetylneuraminsäure enthielten,
in einer Menge von 100 mg/Tag, und die verbliebene 1 Gruppe erhielt
auf gleichem Wege die gleiche Menge an Milchformulierung, die jedoch
keine Sialinsäure-Derivate
enthielt. Die Tiere wurden 5 Wochen bei dieser Ernährung gehalten,
wobei die Bewertung der Ausscheidungen als Index für nicht-infektiöse Diarrhoe
und der Zellgehalt der intestinalen Bakterienflora bestimmt wurden.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 13 bis 17 aufgeführt. Für die Gruppe,
die N-Acetylneuraminsäure
erhielt, ist lediglich die Bewertung der Ausscheidungen in den Tabellen angegeben.
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Tabelle
13
Bewertung der Ausscheidungen
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Mittel
für 10
Tiere, normalen Ausscheidungen wurde eine Bewertung von 0 erteilt,
weichen Ausscheidungen 1, schlammigen Ausscheidungen 2 und wässrigen
Ausscheidungen 3.
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Tabelle
14
Intestinale Bakterienflora
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Mittel
für 10
Tiere. Anzahl der Zellen pro 1 g Ausscheidung wurde im logarithmischen
Maßstab
angegeben.
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Tabelle
15
Intestinale Bakterien-Flora
-
Mittel
für 10
Tiere. Anzahl der Zellen pro 1 g Ausscheidung wurde im logarithmischen
Maßstab
angegeben.
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Tabelle
16
Intestinale Bakterien-Flora
-
Mittel
für 10
Tiere. Anzahl der Zellen pro 1 g Ausscheidung wurde im logarithmischen
Maßstab
angegeben.
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Tabelle
17
Intestinale Bakterien-Flora
-
Mittel
für 10
Tiere. Anzahl der Zellen pro 1 g Ausscheidung wurde im logarithmischen
Maßstab
angegeben.
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Wie
in den Tabelle 13 bis 17 gezeigt, ergab die Gruppe, die die Milchformulierung
erhielt die eines der Sialinsäurederivate
enthielt, eine niedrigere Ausscheidungsbewertung, eine geringere
Anzahl von Zellen von Clostridium perfringens und Escherichia coli
und eine höhere
Anzahl an Zellen von Bifidobacteria und Lactobacilli als die Gruppe,
die die Milchformulierung ohne Sialinsäurederivate erhielt. Hieraus
ist ersichtlich, dass die Sialinsäurederivate eine ausgezeichnete
therapeutische Wirkung auf nicht-infektiose Diarrhoe haben. Aus den
Ergebnissen für
die Bewertung der Ausscheidungen ist ersichtlich, dass jedes der
Sialinsäurederivate
eine beträchtlich
höhere
therapeutische Wirkung aufwies als n-Acetylneuraminsäure.
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Industrielle
Verwertbarkeit
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann als Antivirusmittel, als Antidiarrhoemittel,
als Antiuklusmittel, als entzündungswidriges
Mittel als antiallergisches Mittel und als ein Mittel zur Förderung
der Proliferation von Bifidobacferia verwendet werden. Die Herstellungsweise
der Erfindung ermöglicht die
Herstellung von Sialinsäurederivaten
in wirtschaftlicher Weise und leicht in industriellem Maßstab.