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Diese
Erfindung betrifft eine kontrollierte Freigabedosierungsform von
Azithromycin mit einem verbesserten Nebenwirkungsprofil, ein Verfahren
zur Herstellung der Dosierungsform und die Verwendung von Azithromycin
bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung eines mikrobiellen
Infekts, umfassend Verabreichung von Azithromycin in einer solchen
kontrollierten Freigabedosierungsform an einen Säuger, einschließlich einen
menschlichen Patienten, bei Bedarf einer solchen Behandlung.
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Azithromycin
ist der U.S.A.N. (generischer Name) für 9a-Aza-9a-methyl-9-desoxo-9a-homoerythromycin
A, eine antimikrobielle Breitbandspektrumverbindung, die von Erythromycin
A abgeleitet ist. Azithromycin wurde unabhängig von Bright,
US-Pat. Nr. 4474768 und Kobrehel et
al.,
US-Pat. Nr. 4517359 gefunden. Diese
Patente offenbaren, dass Azithromycin und bestimmte Derivate davon
antimikrobielle Eigenschaften besitzen und folglich als Antibiotika
verwendbar sind.
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Es
ist weithin bekannt, dass orales Dosieren von Azithromycin bei einigen
Patienten zu negativen gastrointestinalen (GI) Nebenwirkungen, wie
Verkrampfen, Diarrhöe,
Nausea und Erbrechen, führen
kann. Bei kombinierten klinischen Untersuchungen von Azithromycin,
die 3995 Patienten (alle Dosierungsspiegel kombiniert) einbeziehen,
berichteten 9,6 % der Patienten über
Gastrointestinal-Nebenwirkungen. Die häufigste von diesen Nebenwirkungen
waren Diarrhöe
(3,6 %), Nausea (2,6 %) und abdominaler Schmerz (2,5 %) (Hopkins, Am.
J. Med. 91 (Suppl. 3A) (1991) 40S–45S).
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Die
Häufigkeit
von gastrointestinalen Nebenwirkungen ist bei höheren Dosen höher als
bei niedrigeren Dosen. Bei spielsweise besteht ein üblicher
5-Tages-Verlauf einer Azithromycin-Therapie aus 500 mg am Tag 1,
gefolgt von 250 mg an Tagen 2, 3, 4 und 5. Für diesen Therapieverlauf war
die berichtete Häufigkeit
von verschiedenen gastrointestinalen Nebenwirkungen 5 % Diarrhöe/lockerer
Stuhl, 3 % abdominaler Schmerz und 3 % Nausea (Zithromax (Handelsmarke
von Pfizer Inc.) Kapselpackungseinlage). Nach einer einzelnen oralen
Dosis von 1 g war die berichtete Häufigkeit von verschiedenen
gastrointestinalen Nebenwirkungen 7 % Diarrhöe/lockerer Stuhl, 5 % Nausea
und 2 % Erbrechen (Zithromax Kapselpackungseinlage).
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Es
ist auch bekannt, dass Azithromycin gastrointestinale Nebenwirkungen
bei nicht-menschlichen Säugern,
beispielsweise Hunden, verursachen kann.
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Eine
verbesserte Dosierungsform von Azithromycin, die orales Dosieren
von hohen Dosen Azithromycin (beispielsweise 2 g) mit relativ verminderten
Nebenwirkungen erlaubt, würde
eine breitere Anwendung von einer Einzeldosis-Azithromycin-Therapie erlauben
und würde
folglich eine wesentliche Verbesserung der Dosierungsannehmlichkeit
und Bequemlichkeit bereitstellen. Gleichfalls würde eine verbesserte Dosierungsform, die
die Häufigkeit
von gastrointestinalen Nebenwirkungen bei niedrigeren Dosen senkt,
ebenfalls von wesentlichem Wert sein.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Diese
Erfindung stellt eine kontrollierte Freisetzungsdosierungsform von
Azithromycin bereit, die die Häufigkeit
und/oder Schwere von gastrointestinalen Nebenwirkungen, bezogen
auf gegenwärtig
vermarktete sofort-freisetzende Azithromycin-Kapseldosierungsformen,
die eine äquivalente
Dosis abgeben, senkt. Die Dosierungsform kann durch Bewirken der
Freisetzung von Azithromycin mit einer ausreichend langsamen Geschwindigkeit
zum Lindern der Nebenwirkungen arbeiten. Die Dosierungsform kann
auch durch Freisetzen der Masse des darin enthaltenen Azithromycins
in dem Anteil des GI- Trakts
distal zu dem Duodenum wirken. Spezielle Ausführungsformen können in
Form von einer oralen gleichmäßig hinhaltender
Freigabedosierungsform oder alternativ in Form einer oralen verzögerten Freigabedosierungsform
oder alternativ in Form einer oralen Dosierungsform, die eine Kombination
von gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe- und verzögerten
Freigabeeigenschaften zeigt, vorliegen. Der Begriff „kontrolliert" ist generisch für „gleichmäßig hinhaltend" und „verzögert". Dosierungsformen,
die mehr als 70 % ihres enthaltenen Azithromycins innerhalb einer
halben Stunde oder weniger freisetzen, sind keine „kontrollierte
Freigabe" und bilden
keinen Teil dieser Erfindung.
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Die
Erfindung stellt eine orale verzögerte
Freigabedosierungsform von Azithromycin bereit, umfassend Azithromycin
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger,
der nicht mehr als etwa 10 % seines eingearbeiteten Azithromycins
im Magen freisetzt und der nicht mehr als weitere 10 % während der
ersten 15 Minuten, nachdem die Dosierungsform in das Duodenum gelangt
ist, freisetzt. In das Duodenum gelangt und distal durch und über diesen
intestinalen Bereich für
mindestens 15 Minuten hinaus bewegt, ist die Geschwindigkeit, mit
der die Dosierungsform Azithromycin freisetzt, nicht kritisch, solange
im Wesentlichen das gesamte Azithromycin darin zur Absorption freigesetzt
wird, anstatt ausgeschieden zu werden.
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In
einem weiteren Aspekt stellt diese Erfindung eine gleichmäßig hinhaltende
Freigabedosierungsform bereit, umfassend Azithromycin und einen
pharmazeutisch verträglichen
Träger,
der eine Gesamtmenge von Azithromycin mit der nachstehenden Geschwindigkeit
nach der Einnahme durch einen Säuger
freisetzt: Nicht mehr als etwa 200 mg Azithromycin insgesamt in
den ersten 15 Minuten nach der Einnahme, nicht mehr als etwa 500
mg Azithromycin insgesamt in der ersten Stunde nach der Einnahme,
nicht mehr als etwa 1000 mg insgesamt in den ersten 2 Stunden nach
der Einnahme, nicht mehr als etwa 1500 mg insgesamt in den ersten 4
Stunden nach der Einnahme und nicht mehr als etwa 2000 mg insgesamt
in den ersten 6 Stunden nach der Einnahme. Die vorangehenden Kriterien
werden hierin als „zeitliche
Kriterien" bezeichnet.
Die Geschwindigkeiten der Azithromycin-Freisetzung unterhalb der
gerade beschriebenen Geschwindigkeit liegen ebenfalls innerhalb
des Umfangs der Erfindung und können
sogar bessere Nebenwirkungsprofile bereitstellen, insbesondere für Patienten
unter 50 kg Gewicht, beispielsweise Kinder. Somit gibt eine Azithromycin-Freisetzungsgeschwindigkeit
von (wobei jede Menge die gesamte (d.h. kumulative) freigesetzte
Menge wiedergibt), beispielsweise weniger als 200 mg in den ersten
15 Minuten nach der Einnahme, weniger als 400 mg in der ersten Stunde
nach der Einnahme, weniger als 750 mg in den ersten zwei Stunden
nach der Einnahme, weniger als 1250 mg in den ersten vier Stunden
nach der Einnahme und weniger als 1500 mg in den ersten sechs Stunden
nach der Einnahme, ein Freisetzungsprofil innerhalb des Umfangs
der Erfindung wieder und kann noch wirksamer zum Lindern von Nebenwirkungen
sein. Sind einmal sechs Stunden nach der Einnahme vergangen, ist
die Geschwindigkeit, mit der die Dosierungsform Azithromycin (beispielsweise,
wenn die Dosierungsform mehr als 2 g Azithromycin am Beginn davon
enthält)
freisetzt, nicht kritisch. Die Geschwindigkeit muss natürlich hoch
genug sein, um therapeutische Wirksamkeit bereitzustellen, d.h.,
eine therapeutisch ausreichende Menge Azithromycin sollte aus der
Dosierungsform freigesetzt werden, bevor die Dosierungsform mit
dem Stuhl ausgeschieden wird.
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Beispielsweise
zeigt 1 hypothetische Freisetzungsprofile
3 und 4 für
eine Dosierungsform, die im Umfang der Erfindung liegt. Das dick
ausgezogene Treppenstufenprofil 1 definiert tatsächlich das Freisetzungsprofil
der temporären
Kriterien. Profil 2 gibt ein hypothetisches Freisetzungsprofil außerhalb
des Umfangs der Erfindung wieder.
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Es
wird angemerkt, dass, obwohl die temporären und Gewichtskriterien ein
Freisetzungsprofil, das sich über
6 Stunden erstreckt, definieren, eine Dosierungsform gemäß der Erfindung
im Wesentlichen alles von seinem Azithromycin deutlich vor 6 Stunden
freisetzen kann, solange es sonst in die definierten Geschwindigkeiten
passt. Dosierungsformen gemäß der Erfindung,
die relativ niedrige Mengen Azithromycin (beispielsweise weniger
als 1000 mg) enthalten, können
im Wesentlichen alles von ihrem Azithromycin innerhalb einiger Stunden
freisetzen.
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Der
hierin verwendete Begriff „Einnahme" ist im Wesentlichen
synonym mit „Verschlucken".
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Die
Erfindung ist besonders zum Verabreichen relativ großer Mengen
Azithromycin an einen Patienten verwendbar. Die Menge von Azithromycin,
die in der Dosierungsform enthalten ist, ist vorzugsweise mindestens
1 g und kann eine Höhe
von 7 g oder mehr betragen. Die Menge, die in der Dosierungsform
enthalten ist, ist vorzugsweise 1,5 bis 4 g, besonders bevorzugt
1,5 bis 3 g. Die Dosierungsform kann unitär sein, wie im Fall eines Bolus
oder geteilt, beispielsweise aus zwei oder mehreren Einheiten (wie
Kapseln oder Tabletten) aufgebaut sein, die bei oder etwa zur gleichen
Zeit eingenommen werden.
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Azithromycin
kann in den Dosierungsformen dieser Erfindung in Form seiner pharmazeutisch
verträglichen
Salze und auch in wasserfreien sowie hydratisierten Formen angewendet
werden. Alle solche Formen liegen innerhalb des Schutzbereichs dieser
Erfindung. Das angewendete Azithromycin ist vorzugsweise das Dihydrat,
offenbart beispielsweise in der veröffentlichten
europäischen Patentanmeldung 0298650
A2 . Ein Hinweis auf „Azithromycin" bezüglich der
therapeutischen Mengen oder Freisetzungsgeschwindigkeit in den Ansprüchen erfolgt
bezogen auf aktives Azithromycin, d.h. das Nichtsalz, nicht hydratisierte
Makrolidmolekül
mit einem Molekulargewicht von 749.
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Die
Dosierungsformen, die den Gegenstand der Erfindung ausmachen, sind,
wie erwähnt,
kontrollierte Freisetzungsformulierungen.
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Im
Fall von Ausführungsformen
der gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe kann die Dosierungsform in Form einer Tablet te, einer Kapsel,
einer Multipartikulatform oder eines Einheitsdosispakets (manchmal
auch auf dem Fachgebiet als „Säckchen" bezeichnet) vorliegen.
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Der
Begriff „Tablette" soll verpresste
Tabletten, beschichtete Tabletten, Matrixtabletten, osmotische Tabletten
und andere auf dem Fachgebiet bekannte Formen, die nachstehend vollständig offenbart
werden, umfassen.
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Der
Begriff „Kapsel" soll Kapseln, in
denen der Körper
der Kapsel nach der Einnahme unter Freisetzung von teilchenförmigem Inhalt,
der das gewünschte
gleichmäßig hinhaltende
Freigabeverhalten zeigt, zerfällt,
und auch Kapseln, für
die der Kapselkörper
während
des Aufenthalts im GI-Trakt im Wesentlichen intakt bleibt, umfassen.
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Der
Begriff „Multipartikulat" soll eine Dosierungsform
umfassen, die eine Vielzahl von Teilchen, deren Gesamtheit die vorgesehene
therapeutisch verwendbare Dosis von Azithromycin wiedergibt, umfasst.
Die Teilchen sind im Allgemeinen von einem Durchmesser von etwa
50 μm bis
etwa 0,3 cm mit einem bevorzugten Bereich von 100 μM bis 1 mm.
Die Verwendung von diesen und anderen Begriffen wird nachstehend
genauer ausgewiesen. Multipartikulate geben eine bevorzugte Ausführungsform
der gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe wieder, weil sie einer Verwendung in skalierbaren Dosierungsformen
gemäß dem Gewicht
eines einzelnen Tiers (beispielsweise eines Pferds) gemäß den vorstehend
angeführten
Gewichtskriterien durch einfaches Skalieren der Anzahl von Teilchen
in der Dosierungsform, um mit dem Tiergewicht konform zu gehen,
zugänglich
sind.
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In
einem weiteren Aspekt stellt diese Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Dosierungsformen mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe von Azithromycin bereit, umfassend die Schritte des Granulierens
von loser Azithromycin-Arzneistoff mit einem Bindemittel im Wesentlichen
sofort nach dem Beschichten des Granulats mit einer Polymerbeschichtung
mit kontrollierter Permeabilität
für Azithromycin
und anschließend
weiteres Beschichten des Granulats mit zusätzlichem Polymer mit kontrollierter
Permeabilität
für Azithromycin,
bis ausreichend Polymer aufgetragen wurde, um die gewünschte gleichmäßig hinhaltende
Freigabegeschwindigkeit oder ein solches Profil zu bewirken.
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In
einem weiteren Aspekt ist diese Erfindung zum Behandeln einer mikrobiellen
Infektion verwendbar, umfassend Verabreichung an einen Säuger bei
Bedarf von solcher Behandlung, einschließlich eines menschlichen Patienten,
einer therapeutisch wirksamen Menge von Azithromycin in einer oralen
Dosierungsform mit kontrollierter Freisetzung, die das Azithromycin
gemäß der vorstehend
beschriebenen Freisetzungsgeschwindigkeit freisetzt.
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Im
Fall von Ausführungsformen
mit verzögerter
Freigabe kann die Dosierungsform in Form einer Tablette, einer Kapsel,
eines Multipartikulats, einer Suspension oder eines Säckchens
vorliegen, vorausgesetzt, dass die Dosierungsform die Mehrheit ihres
Azithromycins an Bereiche des Gastrointestinaltrakts distal zu dem
Duodenum freisetzt. Eine Vielzahl von Dosierungsform-Ausführungsformen
und/oder -strukturen können angewendet
werden, um dieses Ziel zu erreichen, wie nachstehend genauer weiterhin
beschrieben. Multipartikulat, Kugel oder andere Teilchendosierungsformen
können
in eine Gelatinekapsel mehrschichtig gefüllt werden oder können zu
einer Tablette verpresst werden.
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Es
ist eine Aufgabe dieser Erfindung, die Häufigkeit und die Schwere von
Azithromycin induzierten GI-Nebenwirkungen zu senken. Dies ist besonders
wichtig bei hohen Dosen, beispielsweise 2 g und höher, bei denen
die Häufigkeit
bzw. das Auftreten von gastrointestinalen Nebenwirkungen relativ
hoch sein kann. Diese Aufgabe wird durch Minimieren der Exposition
des Duodenums dem Azithromycin in mindestens einem Teil von Azithromycin
dosierten Patienten bewirkt, wodurch die Häufigkeit und Schwere von Azithromycin
induzierten gastrointestinalen Nebenwirkungen insgesamt vermindert
wird.
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Die
Erfinder führten
eine Reihe von Untersuchungen an Menschen durch, in denen die Häufigkeit
und Schwere von gastrointestinalen Nebenwirkungen nach Dosieren
von Azithromycin intravenös,
oral, duodenal (über
nasoenterische Intubation) und ileal (über nasoenterische Intubation)
bewertet wurden. Die Untersuchungen zeigten, dass die Häufigkeit
von gastrointestinalen Nebenwirkungen relativ niedrig ist nach intravenösem Dosieren,
auch bei Dosen, die äquivalent
einer oralen Dosis von 5,4 g sind. Obwohl wir nicht durch oder auf
eine beliebige besondere Theorie oder einen Mechanismus begrenzt
sein möchten,
scheinen die gastrointestinalen Nebenwirkungen von oral dosiertem
Azithromycin durch lokale Wechselwirkungen zwischen Azithromycin
und der intestinalen Wand vermittelt zu werden. Weiterhin zeigten
nasoenterische Intubationsuntersuchungen, dass eine duodenale Azithromycin-Dosierung zu schwereren
gastrointestinalen Nebenwirkungen als eine ileale Dosierung führt. Die
Erfinder bestimmten folglich, dass das Dosieren von Azithromycin
in einer Weise, die die Exposition des Duodenums höheren Konzentrationen
des Arzneimittels senkt, verminderte gastrointestinale Nebenwirkungen
ergibt.
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Das
Dosieren von Azithromycin oral in herkömmlichen nicht kontrollierten
Freisetzungskapseln ergibt eine relativ extensive Exposition des
Arzneimittels an das Duodenum. Das Dosieren von Azithromycin in
herkömmlichen
enterischen Dosierungsformen, die eine wesentliche Auflösung des
Arzneimittels im Magen verhindern, kann ebenfalls das Duodenum einem
großen
Teil der Azithromycindosis exponieren. Es ist folglich eine weitere
Aufgabe dieser Erfindung, Dosierungsformen bereitzustellen, die
therapeutisch verwendbare Dosen von Azithromycin freisetzen, während eine
lokalisierte Exposition von Azithromycin über den GI-Trakt hinweg, insbesondere
an das Duodenum vermindert wird, wodurch in gesenktem Maße gastrointestinale
Nebenwirkungen erfolgen.
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Es
wird angemerkt, dass kontrollierte Freisetzungsdosierungsformen
von verschiedenen Arten bekannt sind und herkömmlicherweise auf dem Fachgebiet
angewendet werden, um eine verminderte Dosierungshäufigkeit
für Verbindungen
mit kurzer Lebensdauer bereitzustellen und um Fluktuationen bei
Plasmakonzentrationen zu vermindern, wodurch ein verbessertes Sicherheits/Wirkungsprofil
verliehen wird. Weil die Entfernung von Azithromycin aus dem menschlichen
Körper
durch eine Halbwertzeit von etwa 69 Stunden charakterisiert ist,
ist es jedoch überraschend,
dass eine kontrollierte Freisetzungsdosierungsform (entweder gleichmäßig hinhaltend
oder verzögert)
einen Vorteil schaffen würde.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine graphische Darstellung eines Freisetzungsprofils, wie weitestgehend
durch das zeitliche Kriterium (Profil 1) definiert, von
verschiedenen hypothetischen Azithromycin-Freisetzungsprofilen innerhalb des
Umfangs der Erfindung (Profile 3 und 4) und einem
hypothetischen Freisetzungsprofil außerhalb des Umfangs der Erfindung
(Profil 2).
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BESCHREIBUNG IM EINZELNEN
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Für den Zweck
dieser Anmeldung wurden verschiedene Ausführungsformen „kontrollierte
Freiset zungsdosierungsform von Azithromycin" als Ausführungsformen von „gleichmäßig hinhaltender
Freigabe" oder Ausführungsformen
von „verzögerter Freigabe" zur einfacheren
Beschreibung beschrieben. Ohne einschränkend zu sein, sind gleichmäßig hinhaltende
Freigabedosierungsformen von Azithromycin jene mit langsamer Freisetzung
von Azithromycin. Verzögerte
Freigabedosierungsformen von Azithromycin sind jene, die etwas oder
kein Azithromycin für
einen vorbestimmten Zeitraum freisetzen, anschließend Azithromycin
schnell oder in gleichmäßig hinhaltender
Weise freisetzen. Es ist für
den Fachmann selbstverständlich,
dass bestimmte Ausführungsformen
von „gleichmäßig hinhaltender
Freigabe" auch unter
die allgemeine Rubrik der Ausführungsformen
von „verzögerter Freigabe" und umgekehrt fallen.
Beispielsweise zeigen im Allgemeinen osmotische Pumpvorrichtungen
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe eine „Zeitverschiebung" nach der Einnahme, währenddessen
der osmotische Druck in der Vorrichtung erhöht wird und währenddessen
wenig oder kein Arzneimittel freigesetzt wird. Somit kann eine osmotische
Azithromycin-Pumpvorrichtung sowohl als eine Vorrichtung für gleichmäßig hinhaltende
Freigabe als auch als eine Vorrichtung mit verzögerter Freigabe angesehen werden.
Die Ausführungsformen
der gegenwärtigen
Erfindung schließen
alle kontrollierten Freisetzungsdosierungsformen von Azithromycin
ein, die einen oder mehrere der hierin beschriebenen In vitro-Tests
(siehe Abschnitt „Beispiele") für eine „Dosierungsform
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe" oder eine „Dosierungsform
mit verzögerter
Freigabe" erfüllen.
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Gleichmäßig hinhaltende Freigabe
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Die
erfindungsgemäßen Dosierungsformen
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe können
in breitem Maße
implementiert werden. Für
Erörterungszwecke
können
ohne Begrenzung die vielen Ausführungsformen hierunter
in Klassen gemäß dem Aufbau
und Prinzip des Vorgangs gruppiert werden.
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Eine
erste Klasse schließt
Matrixsysteme ein, in die Azithromycin eingebettet oder in einer
Matrix von einem anderen Material dispergiert ist, das dazu dient,
die Freisetzung von Azithromycin in einer wässrigen Umgebung (d.h. die
Luminalflüssigkeit
des GI-Trakts) zurückzuhalten.
Wenn Azithromycin in einer Matrix dieser Art dispergiert ist, findet
Freisetzung des Arzneistoffs im Prinzip von der Oberfläche der
Matrix statt. Somit wird der Arzneistoff aus der Oberfläche einer
Vorrichtung, die die Matrix, nachdem sie durch die Matrix diffundiert,
aufnimmt, oder wenn die Oberfläche
der Vorrichtung durch Exponieren des Arzneimittels erodiert, freigesetzt.
In einigen Ausführungsformen
können
beide Mechanismen gleichzeitig arbeiten. Die Matrixsysteme können groß, d.h.
Tablettengröße (etwa
1 cm) oder klein (< 0,3
cm) sein. Das System kann unitär
sein (beispielsweise ein Bolus), kann geteilt sein (wie vorstehend
erörtert),
indem es aus verschiedenen Untereinheiten zusammengesetzt ist (beispielsweise
verschiedene Kapseln, die eine einzelne Dosis aufbauen), die im
Wesentlichen gleichzeitig verabreicht werden, oder kann eine Vielzahl
von Teilchen umfassen, die hierin als ein Multipartikulat bezeichnet
werden. Ein Multipartikulat kann zahlreiche Formulierungsanwendungen
aufweisen, beispielsweise kann ein Multipartikulat als ein Pulver
zum Füllen
einer Kapselschale verwendet werden oder an sich zum Mischen mit
Nahrung (beispielsweise Eiscreme) zur Erhöhung des Wohlgeschmacks vermischt werden.
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Die
Größe des Matrixsystems
kann die Geschwindigkeit der Azithromycin-Freisetzung beeinflussen, deshalb
wird ein großes
Matrixsystem, wie eine Tablette, im Allgemeinen eine Zusammensetzung
aufweisen, die anders ist als die von einem kleinen, wie einem Multipartikulat.
Die Wirkung der Größe des Matrixsystems auf
die Kinetik der Azithromycin-Freisetzung folgt dem Skalierungsverhalten,
das bei der Diffusionsuntersuchung gut bekannt ist. Zur Erläuterung
zeigt die nachstehende Tabelle den Diffusionskoeffizienten von Azithromycin,
der erforderlich ist, um eine charakteristische Zeit zur Freisetzung
von 10 Stunden für
die Matrixsysteme verschiedener Größen zu erreichen.
Radius
(cm) | Diffusionskoeffizient
(cm2/s) |
0,0025
(50 μm Durchmesser) | 1,7 × 10–10 |
0,1
(2 mm Durchmesser) | 3 × 10–7 |
0,5
(1 cm Durchmesser) | 7 × 10–6 |
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Die
vorstehend genannte Tabelle erläutert,
dass die Diffusionskoeffizienten sich in Größenordnungen ändern, wenn
die gewünschte
Größe der Vorrichtung
sich ändert.
Die hohen und niedrigen Werte geben annähernde obere und untere Grenzen
für Matrixvorrichtungen
dieser Erfindung wieder. Das heißt, Materialien, die einen
Diffusionskoeffizienten unterhalb etwa 10–10 zeigen,
sind wahrscheinlich für
diese Erfindung ungeeignet, da sie, relativ gesprochen, insgesamt
für Azithromycin nicht
vollständig
permeabel werden. Materialien, die durch einen Diffusionskoeffizienten
von mehr als etwa 7 × 10–6 charakterisiert
werden, sind wahrscheinlich auch ungeeignet, da sie, relativ gesprochen,
zu einer sofortigen oder schnell freisetzenden Vorrichtung werden.
Materialien am unteren Ende der Diffusionskoeffizientenskale sind
Polymere, wie Zelluloseacetat. Umgekehrt sind Materialien am oberen
Ende der Skalen Materialien, wie Hydrogele. Die Diffusionsgeschwindigkeit für eine Vorrichtung
kann folglich durch das Material oder ausgewählte Materialien zugeschnitten
werden.
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In
der gleichen Weise, jedoch in anderen Worten, sollten im Allgemeinen
erfindungsgemäße Vorrichtungen
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe zum Freisetzen des darin enthaltenen Azithromycins über einen Zeitraum
von bis zu 6 Stunden und möglicherweise
länger
implementiert werden. Die Vorrichtung kann folglich gemäß der Gleichung
RT = r2/D konstruiert werden, worin RT für die Gesamtfreisetzungszeit
einer erhaltenen Dosierung steht, r den Radius der Vorrichtung wiedergibt
und D für
den Diffusionskoeffizienten von Azithromycin in dem Matrixmaterial
steht. Die Gleichung erläutert
wiederum, dass geeignete Dosierungsformen als ein Kompromiss zwischen
der Größe der Vorrichtung
und dem Diffusionskoeffizienten des Matrixmaterials konstruiert
werden können.
Wenn eine kugelförmige
Dosierungsform nicht angewendet wird, dann wird r natürlich durch
eine andere geeignete Abmessung, die auf dem Fachgebiet bekannt
ist, wie die halbe Dicke eines Würfels,
eine kurze Achse eines Ellipsoiden und dergleichen ersetzt.
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Für Erläuterungszwecke
wird zur Gewinnung einer Matrix von gleichmäßig hinhaltender Freigabe in einem
Teilchen von etwa 50 μm
im Durchmesser, wahrscheinlich ein Matrixmaterial eines Polymers,
wie Zelluloseacetat oder ein ähnliches
Material, erforderlich sein, wobei das langsam diffundierende Matrixmaterial
in der Regel die Tendenz der kleinen Teilchengröße, schnell zu diffundieren,
ausgleicht. Um im Gegensatz dazu in einer großen (beispielsweise 1 cm) Vorrichtung
eine gleichmäßig hinhaltende
Freigabe zu erreichen, wird wahrscheinlich ein Material, das größtenteils
flüssigkeitsähnlich (beispielsweise
ein Hydrogel, siehe nachstehend) ist, erforderlich sein. Für Vorrichtungen
einer Zwischengröße, beispielsweise
1 mm im Durchmesser, kann ein Matrixmaterial mit dazwischen liegenden
Eigenschaften angewendet werden.
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Es
wird auch angemerkt, dass der wirksame Diffusionskoeffizient von
Azithromycin in einem dichten Material durch die Zugabe von Weichmachern,
Poren oder Poren induzierenden Additiven, wie auf dem Fachgebiet
bekannt, auf den gewünschten
Wert erhöht
werden kann. Langsam hydratisierende Materialien können auch
verwendet werden, um die gewünschten
Zwischendiffusionsgeschwindigkeiten zu ergeben. Die Vielzahl von
Variablen, die die Freisetzung von Azithromycin aus Matrixvorrichtungen
beeinflussen, erlaubt eine hohe Flexibilität beim Aufbau von Vorrichtungen
aus verschiedenen Materialien, Größen und Freisetzungszeiten. Beispiele
für Modifizierungen
von Azithromycin-Freisetzungsprofilen aus den speziellen Ausführungsformen der
Beispiele innerhalb des Umfangs der Erfindung werden nachstehend
genauer offenbart.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform,
ein Matrixmultipartikulat, umfasst eine Vielzahl von Azithromycin enthaltenden
Teilchen, wobei jedes Teilchen ein Gemisch von Azithromycin mit
einem oder mehreren Exzipienten, ausgewählt zur Bildung einer Matrix,
die die Auflösungsgeschwindigkeit
des Azithromycins in einem wässrigen
Medium begrenzen kann, umfasst. Die für diese Ausführungsform
verwendbaren Matrixmaterialien sind im Allgemeinen in Wasser unlösliche Materialien,
wie Wachse, Zellulose oder andere in Wasser unlösliche Polymere. Falls benötigt, können die
Matrixmaterialien gegebenenfalls mit in Wasser löslichen Materialien formuliert
werden, die als Bindemittel oder als permeabilitätsmodifizierende Mittel verwendet
werden können.
Matrixmaterialien, die zur Herstellung von diesen Dosierungsformen
verwendbar sind, schließen
mikrokristalline Zellulose, wie Avicel (eingetragene Handelsmarke
von FMC Corp., Philadelphia, PA), einschließlich Qualitäten von mikrokristalliner
Zellulose, zu der Bindemittel, wie Hydroxypropylmethylzellulose,
gegeben wurden, Wachse, wie Paraffin, modifizierte Pflanzenöle, Carnaubawachs,
hydriertes Rizinusöl,
Bienenwachs und dergleichen sowie synthetische Polymere, wie Poly(vinylchlorid),
Poly(vinylacetat), Copolymere von Vinylacetat und Ethylen, Polystyrol
und dergleichen, ein. In Wasser lösliche Bindemittel oder die
Freisetzung modifizierende Mittel, die gegebenenfalls in die Matrix
formuliert werden können,
schließen
in Wasser lösliche
Polymere, wie Hydroxypropylzellulose (HPC), Hydroxypropylmethylzellulose
(HPMC), Methylzellulose, Poly(N-vinyl-2-pyrrolidinon) (PVP), Poly(ethylenoxid)
(PEO), Poly(vinylalkohol) (PVA), Xanthangummi, Carrageenan und andere solche
natürliche
und synthetische Materialien ein. Zusätzlich schließen Materialien,
die als Freisetzung modifizierende Mittel wirken, in Wasser lösliche Materialien,
wie Zucker und Salze, ein. Bevorzugte in Wasser lösliche Materialien
schließen
Laktose, Saccharose, Glucose und Mannit sowie HPC, HPMC und PVP
ein.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von Matrixmultipartikulaten
ist das Extrusion/Sphäronisierungsverfahren.
Für diesen
Zweck wird das Azithromycin mit einem Bindemittel zu einer feuchten
Masse verarbeitet, durch eine perforierte Platte oder Pressform
extrudiert und an einer Rotationsscheibe angeordnet. Das Extrudat
zerbricht idealerweise in Stücke,
die in Kugeln, kugelähnliche
oder gerundete Stäbe
auf der rotierenden Platte gerundet werden. Ein bevorzugtes Verfahren
und eine bevorzugte Zusammensetzung für diese Methode beinhaltet
die Anwendung von Wasser, um ein Gemisch, umfassend etwa 20 bis
75 von mikrokristalliner Zellulose, die mit entsprechend etwa 80
bis 25 Azithromycin vermischt werden, zu einer feuchten Masse zu
verarbeiten.
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Ein
weiterhin bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von Matrixmultipartikulaten
ist die Herstellung von Wachsgranulaten. In diesem Verfahren wird
eine gewünschte
Menge Azithromycin mit flüssigem
Wachs gerührt
unter Bildung eines homogenen Gemisches, gekühlt und dann durch ein Sieb
unter Bildung von Granulaten gedrückt. Bevorzugte Matrixmaterialien
sind wachsartige Substanzen. Besonders bevorzugt sind hydriertes
Rizinusöl
und Carnaubawachs und Stearylalkohol.
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Ein
weiterhin bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von Matrixmultipartikulaten
beinhaltet die Anwendung eines organischen Lösungsmittels, um das Vermischen
des Azithromycins mit dem Matrixmaterial zu unterstützen. Diese
Technik kann verwendet werden, wenn es erwünscht ist, ein Matrixmaterial
mit einem ungeeignet hohen Schmelzpunkt anzuwenden, das, wenn das
Material in einem geschmolzenen Zustand angewendet wurde, Zersetzung
des Arzneistoffs oder des Matrixmaterials verursachen würde, oder
eine unangemessene Schmelzviskosität ergeben würde, wodurch ein Vermischen
des Azithromycins mit dem Matrixmaterial verhindert wird. Azithromycin
und Matrixmaterial können
mit einer maßvollen
Menge Lösungsmittel
vereinigt werden unter Bildung einer Paste und dann durch ein Sieb
gedrückt
werden unter Bildung von Granulaten, von denen das Lösungsmittel
dann entfernt wird. Alternativ können
Azithromycin und Matrixmaterial mit ausreichend Lösungsmittel
vereinigt werden, um das Matrixmaterial vollständig zu lösen und die erhaltene Lösung (die
feste Arzneimittelteilchen enthalten kann) sprühgetrocknet werden unter Bildung
einer teilchenförmigen Dosierungsform.
Diese Technik ist bevorzugt, wenn das Matrixmaterial ein synthetisches
Polymer mit hohem Molekulargewicht ist, wie ein Zelluloseether oder
Zelluloseester. Für
das Verfahren typischerweise angewendete Lösungsmittel schließen Aceton,
Ethanol, Isopropanol, Essigsäureethylester
und Gemische von zwei oder mehreren ein.
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Einmal
gebildet, können
Azithromycin-Matrixmultipartikulate mit verdichtbaren Exzipienten,
wie Laktose, mikrokristalline Zellulose, Dicalciumphosphat und dergleichen,
vermischt werden und das Gemisch unter Bildung einer Tablette verdichtet
werden. Sprengmittel, wie Natriumstärkeglycolat oder vernetztes
Poly(vinylpyrrolidon), werden gewöhnlich auch angewendet. Die
durch dieses Verfahren hergestellten Tabletten zerfallen, wenn in
einem wässrigen
Medium angewendet (wie dem GI-Trakt), wodurch die Multipartikulatmatrix
freigelegt wird, die Azithromycin daraus freisetzt.
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Eine
weitere Ausführungsform
eines Matrixsystems hat die Form einer hydrophilen Matrixtablette,
die Azithromycin und eine ausreichende Menge von hydrophilem Polymer
enthält,
um einen verwendbaren Steuerungsgrad für die Azithromycin-Auflösung bereitzustellen.
Zum Bilden der Matrix verwendbare hydrophile Polymere schließen Hydroxypropylmethylzellulose
(HPMC), Hydroxypropylzellulose (HPC), Poly(ethylenoxid), Poly(vinylalkohol),
Xanthangummi, Carbomer, Carrageenan und Zooglan ein. Ein bevorzugtes
Material ist HPMC. Andere ähnlich
hydrophile Polymere können
auch angewendet werden. Bei der Verwendung wird das hydrophile Material
durch Wasser gequollen und schließlich darin gelöst. Das
Azithromycin wird sowohl durch Auflösung aus der Matrix als auch
durch Erosion der Matrix freigesetzt. Die Azithromycin-Auflösungsgeschwindigkeit
dieser hydrophilen Matrixtabletten kann durch die Menge und das
Molekulargewicht des angewendeten hydrophilen Polymers gesteuert
werden. Im Allgemeinen senkt die Anwendung einer größeren Menge
des hydrophilen Polymers die Auflösungsgeschwindigkeit, wie dies
auch unter Anwendung eines Polymers mit höherem Molekulargewicht geschieht.
Unter Anwendung eines Polymers mit niederem Molekulargewicht erhöht sich
die Auflösungsgeschwindigkeit.
Die Auflösungsgeschwindigkeit
kann auch durch die Anwendung von in Wasser löslichen Additiven, wie Zuckern,
Salzen oder löslichen
Polymeren, gesteuert werden. Beispiele für diese Additive sind Zucker,
wie Lactose, Saccharose oder Mannit, Salze, wie NaCl, KCl, NaHCO3 und in Wasser lösliche Polymere, wie PNVP oder
PVP, HPC mit niedrigem Molekulargewicht oder HMPC oder Methylzellulose.
Im Allgemeinen erhöht
sich beim Erhöhen
der Fraktion an löslichem
Material in der Formulierung die Freisetzungsgeschwindigkeit. Eine
Matrixtablette umfasst typischerweise etwa 20 bis 90 Gew.-% Azithromycin und
etwa 80 bis 10 % Polymer.
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Eine
bevorzugte Matrixtablette umfasst auf das Gewicht etwa 50 % bis
etwa 80 % Azithromycin, etwa 15 % bis etwa 35 % HPMC, 0 % bis etwa
35 % Lactose, 0 % bis etwa 15 % PVP, 0 % bis etwa 20 % mikrokristalline
Zellulose und etwa 0,25 % bis etwa 2 % Magnesiumstearat.
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Die
Matrixsysteme als eine Klasse zeigen häufig nicht konstante Freisetzung
des Arzneimittels aus der Matrix. Dieses Ergebnis kann eine Folge
des diffusen Mechanismus der Arzneistofffreisetzung sein und Modifizierungen
der Geometrie der Dosierungsform können vorteilhaft angewendet
werden, um die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneistoffs konstanter
zu machen, wie nachstehend genauer angeführt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird eine Azithromycin-Matrixtablette mit einer nicht permeabelen Beschichtung
beschichtet und eine Öffnung
(beispielsweise ein rundes Loch oder eine rechteckige Öffnung) wird
bereitgestellt, durch die der Inhalt der Tablette dem wässrigen
GI-Trakt ausgesetzt
wird. Diese Ausführungsformen
sind gemäß der
US 4792448 , Ranade.
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Die Öffnung ist
typischerweise von einer Größe, so dass
die Fläche
der exponierten darunter liegenden Azithromycin-Zusammensetzung
weniger als etwa 40 % der Oberfläche
der Vorrichtung, vorzugsweise weniger als etwa 15 %, ausmacht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Azithromycin-Matrixtablette mit einem undurchlässigen Material
auf einem Teil ihrer Oberfläche,
beispielsweise auf einer oder beiden Tablettenflächen oder auf die runde Tablettenoberfläche beschichtet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Azithromycin-Matrixtablette mit einem undurchlässigen Material
beschichtet und eine Öffnung
für den
Arzneistofftransport wird durch Bohren eines Lochs durch die Beschichtung
erzeugt. Das Loch kann nur durch die Beschichtung gehen oder kann
sich als ein Durchgang in die Tablette ausdehnen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird eine Azithromycin-Matrixtablette mit einem nicht permeabelen
Material beschichtet und ein Durchgang für Arzneimitteltransport durch
Bohren eines Durchgangs durch die gesamte Tablette erzeugt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird eine Azithromycin-Matrixtablette mit einem nicht permeabelen
Material beschichtet und ein oder mehrere Durchgänge zum Arzneimitteltransport
werden durch Entfernen von einem oder mehreren Streifen von der
nicht permeabelen Beschichtung oder durch Schneiden von einem oder
mehreren Schlitzen durch die Beschichtung, vorzugsweise auf der
kreisförmigen
Oberfläche oder
dem Boden der Tablette, erzeugt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Azithromycin-Matrixtablette zu einem Kegel geformt und
vollständig
mit einem nicht permeabelen Material beschichtet. Ein Durchgang
für Arzneistofftransport
wird durch Abschneiden der Spitze des Kegels erzeugt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird eine Azithromycin-Matrixtablette zu einer Halbkugel geformt
und vollständig
mit einem undurchlässigen
Material beschichtet. Ein Durchgang für Arzneistofftransport wird
durch Bohren eines Lochs in die Mitte der ebenen Fläche der
Halbkugel erzeugt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird eine Azithromycin-Matrixtablette zu einem Halbzylinder geformt
und vollständig
mit einem undurchlässigen
Material beschichtet. Ein Durchgang zum Arzneistofftransport wird
durch Schneiden eines Schlitzes durch (oder Entfernen eines Streifens
von) die undurchlässige
Beschichtung entlang der Achse des Halbzylinders entlang der Mittellinie
der ebenen Fläche
des Halbzylinders erzeugt.
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Somit
wird dem Fachmann geläufig
sein, dass die geometrischen Modifizierungen der vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen
durch mehr als ein Verfahren äquivalent
hergestellt werden können.
Beispielsweise kann Schneiden oder Bohren zur Erzeugung eines Durchgangs
zum Arzneimitteltransport durch andere Vorgänge wie durch eine Technik,
die die gewünschte
teilweise Beschichtung direkt erzeugt, erreicht werden.
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„Undurchlässiges" Material bedeutet
ein Material mit ausreichender Dicke und Undurchlässigkeit
für Azithromycin,
sodass kein wesentlicher Transport von Azithromycin durch das Material
während
der Zeiteinteilung der beabsichtigten Arzneimittelfreisetzung (d.h.
einige Stunden bis etwa ein Tag) stattfinden kann. Ein solches Beschichten
kann durch Auswählen
eines Beschichtungsmaterials mit ausreichend niedrigem Diffusionskoeffizienten
für Azithromycin
und Anwenden desselben in ausreichender Dicke erhalten werden. Materialien
zum Bilden der undurchlässigen
Beschichtung dieser Ausführungsformen
schließen
im Wesentlichen alle Materialien ein, in denen der Diffusionskoeffizient
von Azithromycin weniger als etwa 10–7 cm2/s ist. Es wird angemerkt, dass der vorangehende
Diffusionskoeffizient für
eine Matrixvorrichtung, wie vorstehend erörtert, mehr als ausreichend
sein kann. In einer Vorrichtung des nun zur Erörterung stehenden Typs, die
mit einer makroskopischen Öffnung
versehen wird, verhält
sich jedoch ein Material mit diesen Diffusionskoeffizienten (und
fast jedes Membranmaterial, das keine Flüssigkeit darstellt) im Gegensatz
zu dem enthaltenen Azithromycin als ob es undurchlässig sei,
weil die Mehrheit des Transports durch die Öffnung geht. Bevorzugte Beschichtungsmaterialien
schließen
Film bildende Polymere und Wachse ein. Besonders bevorzugt sind
thermoplastische Polymere, wie Polyethylen-co-vinylacetat), Poly(vinylchlorid),
Ethylzellulose und Zelluloseacetat. Diese Materialien zeigen die
gewünschte
niedrige Durchdringungsgeschwindigkeit von Azithromycin, wenn sie als
Beschichtungen mit einer Dicke von mehr als etwa 100 μm aufgetragen
werden.
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Ein
weiteres Matrixsystem zur gleichmäßig hinhaltenden Freigabe umfasst
Azithromycin, dispergiert in einer Hydrogelmatrix. Diese Ausführungsform
unterscheidet sich von der vorstehend erörterten hydrophilen Matrixtablette dahingehend,
dass das Hydrogel dieser Ausführungsform
keine komprimierte Tablette von erodierbarem granulärem Material,
sondern stattdessen ein monolithisches polymeres Netzwerk ist. Wie
auf dem Fachgebiet bekannt, ist ein Hydrogel ein in Wasser quellbares
Netzwerkpolymer. Hydrogele sind bevorzugte Materialien für Matrixvorrichtungen,
weil sie eine große
Volumenfraktion Wasser absorbieren können oder so hergestellt werden
können,
dass sie diese enthalten, wodurch Diffusion des solvatisierten Arzneistoffs
in die Matrix ermöglicht
wird. Diffusionskoeffizienten von Arzneistoffen in Hydrogelen sind
für stark
wassergequollene Gele charakteristisch hoch, wobei sich der Diffusionskoeffizient
des Arzneistoffs in dem Gel dem Wert in reinem Wasser annähern kann.
Dieser hohe Diffusionskoeffizient erlaubt praktische Freisetzungsgeschwindigkeiten
aus relativ großen
Vorrichtungen (d.h., es ist nicht notwendig, Mikroteilchen zu bilden).
Obwohl Hydrogelvorrichtungen hergestellt werden können, die
mit Azithromycin beladen, gelagert, dispergiert und im vollständig hydratisierten
Zustand dosiert werden können,
ist es bevorzugt, dass sie in einem trockenen Zustand gelagert,
ausgegeben und dosiert werden. Zusätzlich zur Stabilität und Bequemlichkeit
stellt das Dosieren von Hydrogelvorrichtungen im trockenen Zustand
gute Azithromycin-Freisetzungskinetiken bereit. Bevorzugte Materialien
zum Bilden von Hydrogelen schließen hydrophile Vinyl- und Acrylpolymere,
Polysaccharide, wie Calciumalginat und Poly(ethylenoxid), ein. Besonders
bevorzugt sind Poly(2-hy-droxyethylmethyacrylat), Poly(acrylsäure), Poly(methacrylsäure), Poly(N-vinyl-2-pyrrolidinon),
Poly(vinylalkohol) und deren Copolymere miteinander und mit hydrophoben
Monomeren, wie Methylmethacrylat, Vinylacetat und dergleichen. Auch
bevorzugt sind hydrophile Polyurethane, die große Poly(ethylenoxid)blöcke enthalten.
Weitere bevorzugte Materialien schließen Hydrogele ein, die einander
durchdringende Netzwerke von Polymeren umfassen, welche durch Additions-
oder durch Kondensationspolymerisation gebildet werden können, wobei
die Komponenten davon hydrophile und hydrophobe Monomere wie jene,
die gerade aufgezählt
wurden, umfassen können.
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Eine
zweite Klasse von Dosierungsformen von Azithromycin zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe dieser Erfindung schließen membranmoderierte oder
Reservoirsysteme ein. In dieser Klasse wird ein Reservoir von Azithromycin
von einer geschwindigkeitsbegrenzenden Membran umgeben. Das Azithromycin
passiert die Membran durch Massetransportmechanismen, die auf dem
Fachgebiet bekannt sind, einschließlich Auflösung in der Membran, jedoch
nicht begrenzt darauf, gefolgt von Diffusion über die Membran oder Diffusion
durch mit Flüssigkeit
gefüllte
Poren in der Membran. Diese einzelnen Reservoirsystemdosierungsformen können groß sein,
wie im Fall einer Tablette, die ein einziges großes Reservoir enthält, oder
Multipartikulat, wie im Fall einer Kapsel, die eine Vielzahl von
Reservoirteilchen enthält,
jeweils einzeln beschichtet mit einer Membran. Die Beschichtung
kann nicht porös
sein, jedoch für
Azithromycin permeabel (beispielsweise kann Azithromycin direkt
durch die Membran diffundieren), oder sie kann porös sein.
Wie mit anderen Ausführungsformen
dieser Erfindung wird der Teilchenmechanismus des Transports nicht
als kritisch angenommen.
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Beschichtungen
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe, wie auf dem Fachgebiet bekannt, können angewendet werden, um
die Membran, insbesondere Polymerbeschichtungen, wie Zelluloseester
oder -ether, ein Acrylpolymer oder ein Gemisch von Polymeren zu
erzeugen. Bevorzugte Materialien schließen Ethylzellulose, Zelluloseacetat
und Zelluloseacetatbutyrat ein. Das Polymer kann als eine Lösung in
einem organischen Lösungsmittel
oder als eine wässrige
Dispersion oder Latex aufgetragen werden. Der Beschichtungsvorgang kann
in einer Standardausrüstung,
wie einem Wirbelbett-Beschichter, einem Wurster-Beschichter oder
einem rotierenden Bett-Beschichter, durchgeführt werden.
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Falls
erwünscht,
kann die Permeabilität
der Beschichtung durch Vermischen von zwei oder mehreren Materialien
eingestellt werden. Ein besonders verwendbares Verfahren zum Zuschneiden
der Porosität
der Beschichtung umfasst Zugeben einer vorbestimmten Menge eines
fein verteilten, in Wasser löslichen
Materials, wie Zucker oder Salze, oder wasserlösliche Polymere zu einer Lösung oder
Dispersion (beispielsweise einem wässrigen Latex) des anzuwendenden
membranbildenden Polymers. Wenn die Dosierungsform in dem wässrigen
Medium des GI-Trakts
eingenommen wird, werden diese in Wasser löslichen Membranadditive aus
der Membran ausgelaugt unter Hinterlassen von Poren, die die Freisetzung
des Arzneimittels erleichtern. Die Membranbeschichtung kann auch
durch Zugabe von auf dem Fachgebiet bekannten Weichmachern modifiziert
werden.
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Eine
besonders verwendbare Variation des Verfahrens zum Anwenden einer
Membranbeschichtung umfasst Auflösen
des Beschichtungspolymers in einem Gemisch von Lösungsmitteln, derart ausgewählt, dass die
Beschichtung trocknet, eine Phaseninversion in der aufgetragenen
Beschichtungslösung
stattfindet unter Gewinnung einer Membran mit einer porösen Struktur.
Zahlreiche Beispiele dieses Typs von Beschichtungssystem werden
in der
europäischen Patentbeschreibung
0357369 B1 , veröffentlicht
am 7. März
1990, angegeben.
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Im
Allgemeinen ist zum mechanischen Verfestigen der Membran kein Träger erforderlich.
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Die
Morphologie der Membran ist nicht von kritischer Bedeutung, solange
den Permeabilitätseigenschaften,
die hierin aufgezählt
werden, genügt
wird. Die Membran kann amorph oder kristallin sein. Sie kann jede
Kategorie von Morphologie aufweisen, die durch ein beliebiges bestimmtes
Verfahren erzeugt wird, und kann beispielsweise eine grenzflächenpolymerisierte
Membran (die eine dünne
geschwindigkeitsbegrenzende Haut auf einem porösen Träger umfasst), eine poröse hydrophile
Membran, eine poröse
hydrophobe Membran, eine Hydrogel-Membran, eine ionische Membran
und andere derartige Materialien sein, die durch gesteuerte Permeabilität für Azithromycin
charakterisiert sind.
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Eine
verwendbare Reservoirsystem-Ausführungsform
ist eine Kapsel mit einer Schale, die das Material der geschwindigkeitsbegrenzenden
Membran umfasst, einschließlich
beliebiger der Membranmaterialien, die vorstehend erörtert wurden
und mit einer Azithromycin-Arzneistoffzusammensetzung gefüllt sind.
Ein besonderer Vorteil dieser Konfiguration besteht darin, dass
die Kapsel unabhängig
von der Arzneimittelzusammensetzung hergestellt werden kann, somit
können
Verfahrensbedingungen, die sich negativ auf das Arzneimittel auswirken
würden,
verwendet werden, um die Kapsel herzustellen. Eine bevorzugte Ausführungsform ist
eine Kapsel mit einer Schale, die aus einem porösen oder einem permeablen Polymer
hergestellt wurde, welches durch ein thermisches Formverfahren hergestellt
wurde. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist eine Kapselschale
in Form einer asymmetrischen Membran, d.h. eine Membran, die eine
dünne Haut auf
einer Oberfläche
aufweist und deren größter Teil
ihrer Dicke aus einem sehr permeablen porösen Material aufgebaut ist.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von asymmetrischen Membrankapseln
umfasst eine Lösungsmittelaustauschphaseninversion,
wobei eine Polymerlösung,
beschichtet auf eine kapselgeformte Form, zur Phasentrennung durch
Austausch des Lösungsmittels
mit einem mischbaren Nichtlösungsmittel
induziert wird. Beispiele für
asymmetrische Membranen, die in dieser Erfindung verwendbar sind,
werden in der vorstehend erwähnten
europäischen Patentbeschreibung 0357369
B1 offenbart.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
dieser Klasse von Reservoirsystemen umfasst ein Multipartikulat, worin
jedes Teilchen mit einem Polymer beschichtet ist, das aufgebaut
ist, um gleichmäßig hinhaltende
Freigabe von Azithromycin zu ergeben. Die Multipartikulatteilchen
umfassen jeweils Azithromycin und ein oder mehrere Exzipienten bei
Bedarf zur Herstellung und Leistung. Die Größe der einzelnen Teilchen, wie
vorstehend erwähnt,
liegt im Allgemeinen zwischen etwa 50 μm und etwa 3 mm, obwohl Kugeln
einer Größe außerhalb
dieses Bereichs auch anwendbar sein können. Im Allgemeinen umfassen
die Kugeln Azithromycin und ein oder mehrere Bindemittel. Wenn es
im Allgemeinen erwünscht
ist, Dosierungsformen herzustellen, die klein und leicht schluckbar
sind, sind Kugeln, die eine hohe Fraktion von Azithromycin, bezogen
auf Exzipienten, enthalten, bevorzugt. Bei der Herstellung von diesen
Kugeln verwendbare Bindemittel schließen mikrokristalline Zellulose
(beispielsweise Avicel®, FMC Corp.), Hydroxypropylzellulose
(HPC), Hydroxypropylmethylzellulose (HPMC) und verwandte Materialien
oder Kombinationen davon ein. Im Allgemeinen können Bindemittel, die beim
Granulieren und Tablettieren verwendbar sind, wie Stärke, vorgelierte
Stärke
und Poly(N-vinyl-2-pyrrolidinon)
(PVP), auch zur Bildung von Multipartikulaten verwendet werden.
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Reservoirsystem-Azithromycin-Multipartikulate
können
unter Verwendung von Techniken, die dem Fachmann bekannt sind, einschließlich, jedoch
nicht begrenzt auf die Techniken von Extrusion und Sphäronisierung,
Feuchtgranulierung, Wirbelschichtgranulierung und Rotationsbettgranulierung
hergestellt werden. Zusätzlich
können
die Kugeln auch durch Aufbauen der Azithromycin-Zusammensetzung
(Arzneimittel plus Exzipienten) bis zu einem Saatkern (wie einem
Non-Pareil-Saat) durch eine Arzneistoffschichtbildungstechnik, wie
Pulverbeschichten oder durch Auftragen der Azithromycin-Zusammensetzung
durch Sprühen
einer Lösung
oder Dispersion von Azithromycin in eine geeignete Bindemittellösung auf
Saatkerne in einer Wirbelschicht, wie einem Wurster-Beschichter
oder einem Rotationsverarbeiter, hergestellt werden. Ein Beispiel
einer geeigneten Zusammensetzung und eines Verfahrens ist Sprühen einer
Dispersion einer Azithromycinhydroxypropylzellulose-Zusammensetzung
in Wasser. Vorteilhafterweise kann Azithromycin in die wässrige Zusammensetzung über seine
Löslichkeitsgrenze
in Wasser hinaus gegeben werden.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von Multipartikulat-Kernen
dieser Ausführungsform
ist das Extrusion/Sphäronisations-Verfahren,
wie vorstehend für
Matrixmultipartikulate erörtert.
Ein bevorzugtes Verfahren und eine Zusammensetzung für diese
Methode beinhaltet die Anwendung von Wasser, um ein Gemisch von
etwa 5 bis 75 % mikrokristalline Zellulose mit entsprechend etwa
95 bis 25 % Azithromycin feucht zu machen. Besonders bevorzugt ist
die Verwendung von etwa 5 bis 30 % mikrokristalline Zellulose mit
entsprechend etwa 95 bis 70 % Azithromycin.
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Eine
auf dem Fachgebiet bekannte Beschichtung mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe, insbesondere Polymerbeschichtungen, kann zum Herstellen
der Membran, wie vorstehend für
ein Reservoirsystem erörtert,
angewendet werden. Geeignete und bevorzugte Polymerbeschichtungsmaterialien,
Ausrüstung
und Beschichtungsverfahren schließen auch jene vorstehend erörterten
ein.
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Die
Geschwindigkeit der Azithromycin-Freisetzung aus den beschichteten
Multipartikulaten kann auch durch Faktoren wie die Zusammensetzung
und den Bindemittelgehalt des Arzneimittel enthaltenden Kerns, der
Dicke und der Permeabilität
der Beschichtung und des Oberfläche:Volumen-Verhältnisses
der Multipartikulate gesteuert werden. Es ist für den Fachmann selbstverständlich,
dass das Erhöhen
der Dicke der Beschichtung die Freisetzungsgeschwindigkeit senken
wird, wohingegen das Erhöhen
der Permeabilität
der Beschichtung oder des Oberfläche:Volumen-Verhältnisses
der Multipartikulate die Freisetzungsgeschwindigkeit erhöhen wird.
Falls erwünscht,
kann die Permeabilität
der Beschichtung durch Vermischen von zwei oder mehreren Materialien
eingestellt werden. Eine verwendbare Reihe von Beschichtungen umfasst
Gemische von in Wasser unlöslichen
und in Wasser löslichen
Polymeren, beispielsweise Ethylzellulose bzw. Hydroxypropylmethylzellulose.
Eine besonders verwendbare Modifizierung der Beschichtung ist die
Zugabe eines fein verteilten, in Wasser löslichen Materials, wie Zucker
oder Salze. Wenn in einem wässrigen
Medium angeordnet, werden diese in Wasser löslichen Membranadditive aus
der Membran ausgelaugt unter Hinterlassen von Poren, die die Freisetzung
des Arzneistoffs erleichtern. Die Membranbeschichtung kann auch
durch die Zugabe von Weichmachern, wie sie dem Fachmann bekannt
sind, modifiziert werden. Eine besonders verwendbare Variation der
Membranbeschichtung wendet ein Gemisch von Lösungsmitteln an, die derart
ausgewählt
sind, dass, wenn die Beschichtung trocknet, eine Phaseninversion
in der aufgetragenen Beschichtungslösung unter Gewinnung einer
Membran mit einer porösen
Struktur stattfindet.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
ist ein Multipartikulat, umfassend etwa 95 % Azithromycin, wobei die
einzelnen Teilchen mit einer wässrigen
Dispersion von Ethylzellulose beschichtet sind, die unter Bildung eines
durchgehenden Films trocknet.
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Eine
weiterhin bevorzugte Ausführungsform
wird erhalten, wenn die Azithromycin-Kugeln weniger als etwa 400 μm in der
Größe sind
und mit einer Phaseninversionsmembran von Ethylzellulose oder Zelluloseacetat
beschichtet werden.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
wird erhalten, wenn die Azithromycin-Kugeln weniger als etwa 400 μm in der
Größe sind
und mit einer wässrigen
Dispersion von Ethylzellulose beschichtet werden, die unter Bildung
eines durchgehenden Films trocknet.
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Eine
weiterhin bevorzugte Ausführungsform
wird außerdem
erhalten, wenn die Azithromycin-Kugeln weniger als etwa 300 μm in der
Größe sind
und mit einer wässrigen
Dispersion von Ethylzellulose beschichtet werden, die unter Bildung
eines durchgehenden Films trocknet.
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Eine
dritte Klasse von Azithromycin-Dosierungsformen mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe schließt die
osmotischen Abgabevorrichtungen oder „osmotische Pumpen", wie sie auf dem
Fachgebiet bekannt sind, ein. Osmotische Pumpen umfassen einen Kern,
der eine osmotisch wirksame Zusammensetzung enthält, welche von einer semipermeablen
Membran umgeben ist. Der Begriff „semipermeabel" bedeutet in diesem Zusammenhang,
dass Wasser durch die Membran gelangen kann, jedoch in dem Wasser
Gelöstes
dies nicht kann. Wenn bei der Verwendung in einer wässrigen
Umgebung angeordnet, saugt die Vorrichtung aufgrund der osmotischen
Aktivität
der Kernzusammensetzung Wasser auf. Aufgrund der semipermeablen
Natur der umgebenden Membran kann der Inhalt der Vorrichtung (einschließlich des
Arzneimittels und beliebiger Exzipienten) nicht durch die nicht
porösen
Bereiche der Membran gelangen und wird, getrieben durch den osmotischen
Druck, die Vorrichtung durch eine Öffnung oder den vorher in der
Dosierungsform hergestellten Durchgang oder alternativ in situ in
dem GI-Trakt, wie
durch das Zerbersten absichtlich eingearbeiteter Schwachpunkte in
der Beschichtung, die unter dem Einfluss des osmotischen Drucks
gebildet werden, verlassen. Die osmotisch wirksame Zusammensetzung
schließt
in Wasser lösliche
Spezies ein, die einen kolloidalen osmotischen Druck erzeugt, und
in Wasser quellbare Polymere. Das Arzneimittel selbst (wenn sehr
wasserlöslich) kann
eine osmotisch wirksame Komponente des Gemisches sein. Azithromycinfumarat
hat eine Löslichkeit
bei einem pH-Wert 7 von etwa 100 mg/ml, entsprechend einem osmotischen
Druck von etwa 3 Atmosphären,
ausreichend, um zu etwas osmotischer Triebkraft beizutragen. Jedoch
ist die Löslichkeit
von Azithromycin-Dihydrat in einer selbst gepufferten Lösung (pH > 8) viel niedriger.
Deshalb hängt
die osmotische Wirksamkeit von Azithromycin von der Gegenwart von
sauren Puffern in der Formulierung ab. Die Arzneimittelzusammensetzung
kann von osmotisch wirksamen Komponenten durch eine bewegliche Trennwand
oder einen Kolben getrennt sein.
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Zur
Bildung der semipermeablen Membran verwendbare Materialien schließen Polyamide,
Polyester und Zellulosederivate ein. Bevorzugt sind Zelluloseether
und -ester. Besonders bevorzugt sind Zelluloseacetat, Zelluloseacetatbutyrat
und Ethylzellulose. Besonders verwendbare Materialien schließen jene
ein, die spontan ein oder mehrere Ausgangsdurchgänge, entweder während der
Herstellung oder wenn in einer Verwendungsumgebung angeordnet, bilden.
Diese bevorzugten Materialien umfassen poröse Polymere, wobei deren Poren durch
Phaseninversion während
der Herstellung, wie vorstehend beschrieben, gebildet werden oder
durch Auflösung
einer in Wasser löslichen
Komponente, die in der Membran vorliegt.
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Eine
Klasse von Materialien, die besondere Anwendbarkeit zum Bilden von
semipermeablen Membranen zur Verwendung in osmotischen Abgabevorrichtungen
aufweisen, ist jene von porösen
hydrophoben Polymeren. Diese Materialien sind für Wasser sehr permeabel, jedoch
sehr undurchlässig
für in
Wasser Gelöstes. Diese
Materialien verdanken ihre sehr hohe Wasserpermeabilität der Gegenwart
von zahlreichen mikroskopischen Poren (d.h. Poren, die viel größer sind
als molekulare Abmessungen). Trotz ihrer Porosität sind diese Materialien für Moleküle in wässriger
Lösung
undurchlässig,
weil flüssiges
Wasser nicht die Poren benetzt. Wasser in der Dampfphase kann leicht
durch Membranen, die aus diesen Materialien hergestellt wurden,
treten.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
dieser Klasse von osmotischen Abgabevorrichtungen besteht aus einer
beschichteten Bi-Layer-Tablette. Eine Beschichtung einer solchen
Tablette umfasst eine Membran, die für Wasser permeabel ist, jedoch
für Azithromycin
und darin enthaltene Exzipienten im Wesentlichen undurchlässig ist.
Die Beschichtung enthält
ein oder mehrere Ausgangsdurchgänge
in Verbindung mit der Azithromycin enthaltenden Schicht zur Abgabe
der Arzneistoffzusammensetzung. Der Tablettenkern besteht aus zwei Schichten:
eine Schicht, die die Azithromycin-Zusammensetzung enthält, und
eine weitere Schicht, die aus einem expandierbaren Hydrogel mit
oder ohne zusätzliche
osmotische Mittel besteht.
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Wenn
in einem wässrigen
Medium angeordnet, saugt die Tablette Wasser durch die Membran auf,
wodurch die Azithromycin-Zusammensetzung eine ausgabefähige wässrige Zusammensetzung
bildet, und die Hydrogelschicht expandiert und gegen die Azithromycin-Zusammensetzung
drückt,
was die Azithromycin-Zusammensetzung
aus dem Ausgangsdurchgang drängt.
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Die
Geschwindigkeit der Azithromycin-Abgabe wird durch solche Faktoren
wie die Permeabilität
und Dicke der Beschichtung, die Wasseraktivität der Hydrogelschicht und die
Oberfläche
der Vorrichtung gesteuert. Dem Fachmann ist geläufig, dass das Erhöhen der
Dicke der Beschichtung die Freisetzungsgeschwindigkeit vermindert,
wohingegen das Erhöhen
der Permeabilität
der Beschichtung oder der Wasseraktivität der Hydrogelschicht oder
der Oberfläche
der Vorrichtung die Freisetzungsgeschwindigkeit ansteigen lässt.
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Beispielhafte
Materialien, die zusätzlich
zu dem Azithromycin selbst zur Bildung der Azithromycin-Zusammensetzung
verwendbar sind, schließen
Hydroxypropylmethylzellulose, Poly(ethylenoxid), Poly(N-vinyl-2-pyrrolidinon)
oder PVP und andere pharmazeutisch verträgliche Träger ein. Zusätzlich können Osmagents,
wie Zucker oder Salze, insbesondere Saccharose, Mannit oder Natriumchlorid,
angewendet werden. Materialien, die zum Bilden der Hydrogelschicht
anwendbar sind, schließen
Natriumcarboxymethylzellulose, Poly(ethylenoxid), Poly(acrylsäure), Natrium(polyacrylat)
und andere hydrophile Materialien mit hohem Molekulargewicht ein.
Besonders verwendbar sind Poly(ethylenoxid) mit einem Molekulargewicht
von etwa 4000000 bis etwa 7500000 und Natriumcarboxymethylzellulose
mit einem Molekulargewicht von etwa 200000 bis etwa 1000000.
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Materialien,
die zum Bilden der Beschichtung verwendbar sind, sind Zelluloseester,
Zelluloseether und Zelluloseester-Ether. Bevorzugt sind Zelluloseacetat
und Ethylzellulose.
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Der
Ausgangsdurchgang muss an der Seite der Tablette angeordnet sein,
die die Azithromycin-Zusammensetzung enthält. Es kann mehr als ein solcher
Ausgangsdurchgang vorliegen. Der Ausgangsdurchgang kann durch mechanisches
oder durch Laserbohren oder durch Erzeugen eines schwierig zu beschichtenden
Bereichs auf der Tablette durch Anwendung von speziellen Werkzeugen
während
der Tablettenverdichtung hergestellt werden. Die Geschwindigkeit
der Azithromycin-Abgabe aus der Vorrichtung kann optimiert werden,
um ein Verfahren zur Abgabe von Azithromycin an einen Säuger zur
optimalen therapeutischen Wirkung bereitzustellen.
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Eine
vierte Klasse von Azithromycin-Dosierungsformen zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe dieser Erfindung umfasst beschichtete Hydrogeltabletten
und Multipartikulate, wie in der ebenfalls anhängigen, gemeinsam übertragenen
Anmeldung
US-Serien-Nr. 07/296464 ,
eingereicht am 12. Januar 1989 (veröffentlicht als
EP 378404 B1 am 31. August
1994), beschrieben. Beschichtete Hydrogeltabletten umfassen einen
Tablettenkern, der Azithromycin und ein quellendes Material, vorzugsweise
ein Hydrogelpolymer, beschichtet mit einer Membran, die Löcher oder
Poren enthält,
durch die in der wässrigen
Anwendungsumgebung das Hydrogel extrudieren kann und Azithromycin
herausbefördern
kann, umfasst. Alternativ kann die Membran polymere oder in Wasser
lösliche
Porosigene mit niedrigem Molekulargewicht, die sich in der wässrigen
Anwendungsumgebung lösen,
enthalten, welche Poren, durch die das Hydrogel und Azithromycin
extrudiert werden können,
bereitstellen. Beispiele für
Porosigene sind in Wasser lösliche
Polymere, wie Hydroxypropylmethylzellulose und Verbindungen mit
niedrigem Molekulargewicht, wie Glycerin, Saccharose, Glukose und
Natriumchlorid. In dieser vierten Klasse von Azithromycin-Dosierungsformen
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe kann das Membranmaterial beliebiges Film bildendes Polymer
umfassen, einschließlich
Polymere, die wasserpermeabel oder undurchlässig sind, vorausgesetzt, dass
die Membran, die auf dem Tablettenkern abgeschieden wird, porös ist oder
in Wasser lösliche
Porosigene enthält.
Multipartikulate (oder Kügelchen)
können
in ähnlicher
Weise hergestellt werden, wobei ein Azithromycin/quellbarer Materialkern
mit einer porösen
oder Porosigen enthaltenden Membran beschichtet ist.
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Da
es eine Aufgabe dieser Erfindung ist, die Exposition des oberen
GI-Traktes für
höhere
Azithromycin-Konzentrationen zu vermindern, schließt eine
fünfte,
besonders bevorzugte Klasse von Dosierungsformen jene Formen ein,
die eine Verzögerung
vor dem Beginn der gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe von Azithromycin beinhalten. Eine beispielhafte Ausführungsform
kann durch eine Tablette erläutert
werden, die einen Kern umfasst, welcher Azithromycin, beschichtet
mit einer ersten Beschichtung eines polymeren Materials des Typs,
der zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe von Azithromycin verwendbar ist und einer zweiten Beschichtung
des Typs, der zur verzögerten
Freigabe von Arzneistoffen verwendbar ist, wenn die Dosierungsform
eingenommen wird, enthält.
Die erste Beschichtung wird über
und um die Tablette herum aufgetragen. Die zweite Beschichtung wird über und
um die erste Beschichtung herum aufgetragen.
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Die
Tablette kann durch auf dem Fachgebiet bekannte Techniken hergestellt
werden und enthält
eine therapeutisch verwendbare Menge Azithromycin plus solche Exzipienten,
die notwendig sind, um die Tablette durch solche Techniken zu bilden.
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Die
erste Beschichtung kann eine Beschichtung, wie auf dem Fachgebiet
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe bekannt, insbesondere Polymerbeschichtungen, sein, um die
Membran, wie vorstehend für
Reservoirsysteme erörtert,
herzustellen. Geeignete und bevorzugte Polymerbeschichtungsmaterialien,
Ausrüstung
und Beschichtungsmethoden schließen auch jene vorstehend erörterten
ein.
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Die
zur Herstellung der zweiten Beschichtung auf der Tablette verwendbaren
Materialien schließen
auf dem Fachgebiet als enterische Beschichtungen zur verzögerten Freigabe
von Pharmazeutika bekannten Polymere ein. Diese sind sehr üblich pH-empfindliche
Materialien, wie Zelluloseacetatphthalat, Zelluloseacetattrimellitat,
Hydroxypropylmethylzellulose-phthalat, Poly(vinylacetatphthalat)
und Acrylcopolymere, wie Eudragit L-100 (Röhm Pharma) und verwandte Materialien,
wie vollständiger
genauer nachstehend unter „Verzögerte Freigabe" angeführt. Die
Dicke der Beschichtung zur verzögerten
Freisetzung wird eingestellt, um die gewünschte Zerfallseigenschaft
zu ergeben. Im Allgemeinen sind dickere Beschichtungen resistenter
gegen Erosion und ergeben folglich eine längere Verzögerung. Bevorzugte Beschichtungen
liegen im Bereich von etwa 300 μm
in der Dicke bis etwa 3 mm in der Dicke.
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Wenn
eingenommen, passiert die doppelt beschichtete Tablette den Magen,
worin die zweite Beschichtung die Freisetzung von Azithromycin unter
den sauren, dort vorherrschenden Bedingungen verhindert. Wenn die
Tablette aus dem Magen kommt und in den Dünndarm gelangt, wo der pH-Wert
höher ist,
erodiert die zweite Beschichtung oder löst sich gemäß den physikochemischen Eigenschaften
des ausgewählten
Materials auf. Bei der Erosion oder Auflösung der zweiten Beschichtung
verhindert die erste Beschichtung die sofortige oder schnelle Freisetzung
des Azithromycins und moduliert die Freisetzung, sodass die Herstellung
von hohen Konzentrationen verhindert wird, wodurch Nebenwirkungen
kleingehalten werden.
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Eine
weiterhin bevorzugte Ausführungsform
umfasst ein Multipartikulat, worin jedes Teilchen zweifach, wie
vorstehend für
Tabletten beschrieben, beschichtet ist, zuerst mit einem Polymer,
ausgelegt, um gleichmäßig hinhaltende
Freigabe des Azithromycins zu ergeben, und dann mit einem Polymer
beschichtet, ausgelegt, um den Beginn der Freisetzung in den GI-Trakt
zu verzögern,
wenn die Dosierungsform eingenommen wird. Die Kugeln enthalten Azithromycin
und können
einen oder mehrere Exzipienten, wie zur Herstellung und Durchführung benötigt, enthalten.
Multipartikulate, die eine hohe Fraktion an Azithromycin bezogen
auf das Bindemittel enthalten, sind bevorzugt. Das Multipartikulat
kann von einer Zusammensetzung sein und durch beliebige der Techniken
hergestellt werden, die vorstehend für Multipartikulate offenbart
wurden, um Reservoir-Systeme herzustellen (einschließlich Extrusion
und Sphäronisierung,
Feuchtgranulierung, Wirbelschichtgranulierung und Rotationsbettgranulierung,
Saatausbildung usw.).
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Die
Beschichtung zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe kann auf dem Fachgebiet bekannt sein, insbesondere Polymerbeschichtungen,
um die wie vorstehend für
Reservoir- Systeme
erörterte
Membran herzustellen. Geeignete und bevorzugte Polymerbeschichtungsmaterialien,
Ausrüstung
und Beschichtungsverfahren schließen auch jene vorstehend erörterten
ein.
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Die
Geschwindigkeit der Azithromycin-Freisetzung von den beschichteten
Multipartikulaten zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe (d.h. die Multipartikulate, bevor sie die Beschichtung
zur verzögerten
Freigabe aufnehmen) und Verfahren zur Modifizierung der Beschichtung
werden auch durch die vorstehend für Reservoir-System-Azithromycin-Multipartikulate
erörterten
Faktoren gesteuert.
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Die
zweite Membran oder Beschichtung für dual beschichtete Multipartikulate
ist eine Beschichtung zur verzögerten
Freigabe, die über
die erste Beschichtung zur verzögerten
Freigabe, wie vorstehend für
Tabletten erörtert,
aufgetragen wird und aus den gleichen Materialien gebildet werden
kann. Es sollte angeführt werden,
dass die Verwendung der so genannten „enterischen" Materialien, um
diese Ausführungsform
auszuführen,
sich wesentlich von deren Verwendung zur Erzeugung von herkömmlichen
enterischen Dosierungsformen unterscheidet. Bei herkömmlichen
enterischen Formen ist die Aufgabe, die Freisetzung des Arzneistoffs zu
verzögern,
bis die Dosierungsform den Magen passiert hat, und anschließend die
Dosis in das Duodenum abzugeben. Das Dosieren von Azithromycin,
direkt und vollständig
an das Duodenum ist unerwünscht,
da durch die Erfindung das Kleinhalten oder Vermeiden der Nebenwirkungen
angestrebt wird. Wenn deshalb herkömmliche enterische Polymere
bei der Ausführung
dieser Ausführungsform
verwenden werden sollen, kann es notwendig sein, dieselben wesentlich
dicker als bei der herkömmlichen
Ausführung
aufzutragen, um die Arzneistofffreisetzung zu verzögern, bis
die Dosierungsform den GI-Trakt erreicht. Jedoch ist es bevorzugt, eine
gleichmäßig hinhaltende
oder kontrollierte Freisetzung von Azithromycin zu bewirken, nachdem
sich die Beschichtung zur verzögerten
Freigabe gelöst
hat oder erodiert ist. Daher können
die Vorteile dieser Ausführung
mit einer geeigneten Kombination aus verzögerten Freigabe-Eigenschaften mit
gleichmäßig hinhaltendem
Freigabecharakter und nur dem Teil der verzögerten Freigabe gegebenenfalls
nicht notwendigerweise den Kriterien für enterische Beschichtungen
gemäß USP genügen. Die
Dicke der Beschichtung zur verzögerten
Freigabe wird eingestellt, um die gewünschte Zerfallseigenschaft
zu ergeben. Im Allgemeinen sind dickere Beschichtungen gegen Erosion
beständiger
und ergeben folglich eine längere
Verzögerung.
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Verzögerte
Freigabe
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Eine
erste Ausführungsform
der verzögerten
Freigabe gemäß der Erfindung
ist eine „pH-Wert-abhängige beschichtete
Tablette", die einen
Tablettenkern, umfassend Azithromycin, ein Sprengmittel, ein Gleitmittel und
einen oder mehrere pharmazeutische Träger umfasst, wobei ein solcher
Kern mit einem Material, vorzugsweise einem Polymer, beschichtet
ist, das beim pH-Wert des Magens im Wesentlichen unlöslich und
nicht permeabel ist und das beim pH-Wert des Dünndarms löslicher und permeabler ist.
Vorzugsweise ist das beschichtende Polymer bei einem pH-Wert < 5,0 im Wesentlichen
unlöslich
und nicht permeabel und bei einem pH-Wert > 5,0 in Wasser löslich. Es ist auch bevorzugt,
dass der Tablettenkern mit einer ausreichenden Menge von Polymer
beschichtet wird, damit das Auftreten von im Wesentlichen keiner
Freisetzung von Azithromycin aus der Dosierungsform gewährleistet
ist, bis die Dosierungsform aus dem Magen ausgetreten ist und sich
in dem Dünndarm
für etwa
15 Minuten oder mehr, vorzugsweise etwa 30 Minuten oder mehr, aufgehalten
hat, wodurch gewährleistet
wird, dass möglichst
wenig Azithromycin in das Duodenum freigesetzt ist. Gemische aus einem
pH-empfindlichen Polymer mit einem in Wasser unlöslichen Polymer können auch
angewendet werden. Die Tabletten werden mit einer Menge von Polymer
beschichtet, die etwa 10 % bis etwa 80 % des Gewichts des Azithromycin
enthaltenden Tablettenkerns umfasst. Bevorzugte Tabletten werden
mit einer Menge des Polymers beschichtet, die etwa 15 % bis etwa
50 % des Gewichts des Azithromycin-Tablettenkerns umfasst.
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pH-empfindliche
Polymere, die beim pH-Wert des Magens relativ unlöslich und
nicht permeabel sind, die jedoch beim pH-Wert des Dünndarms
und Colons löslicher
und permeabler sind, schließen
Polyacrylamide, Phthalatderivate, wie saure Phthalate von Kohlenhydraten,
Amyloseacetatphthalat, Zelluloseacetatphthalat, andere Zelluloseesterphthalate,
Zelluloseetherphthalat, Hydroxypropylzellulosephthalat, Hydroxypropylethylzellulosephthalat,
Hydroxypropylmethylzellulosephthalat, Methylzellulosephthalat, Polyvinylacetatphthalat, Polyvinylacetathydrogenphthalat,
Natriumzelluloseacetatphthalat, saures Stärkephthalat, Styrol-Maleinsäuredibutylphthalatcopolymer,
Styrol-Maleinsäurepolyvinylacetatphthalatcopolymer,
Styrol- und Maleinsäurecopolymere,
Polyacrylsäurederivate,
wie Acrylsäure
und Acrylsäureestercopolymere,
Polymethacrylsäure
und Ester davon, Polyacryl-Methacrylsäurecopolymere, Schellack und
Vinylacetat und Crotonsäurecopolymere
ein.
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Bevorzugte
pH-empfindliche Polymere schließen
Schellack, Phthalatderivate, insbesondere Zelluloseacetatphthalat,
Polyvinylacetatphthalat und Hydroxypropylmethylzellulosephthalat;
Polyacrylsäurederivate, insbesondere
Polymethylmethacrylat, gemischt mit Acrylsäure und Acrylsäureestercopolymeren,
und Vinylacetat und Crotonsäurecopolymere
ein.
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Zelluloseacetatphthalat
(CAP) kann auf Azithromycin-Tabletten
aufgetragen werden, um verzögerte Freigabe
von Azithromycin bereitzustellen, bis die Azithromycin enthaltende
Tablette den empfindlichen duodenalen Bereich passiert hat, d.h.
um die Freisetzung des Azithromycins im Gastrointestinaltrakt bis
etwa 15 Minuten und vorzugsweise etwa 30 Minuten, nachdem die Azithromycin
enthaltende Tablette aus dem Magen das Duodenum passiert hat, zu
verzögern.
Die CAP-Beschichtungslösung kann
auch ein oder mehrere Weichmacher, wie Phthalsäurediethylester, Polyethylenglycol-400,
Triacetin, Triacetinzitrat, Propylenglycol und andere auf dem Fachgebiet
bekannte enthalten. Bevorzugte Weichmacher sind Phthalsäurediethylester
und Triacetin. Die CAP-Beschichtungsformulierung kann auch ein oder
mehrere Emulgatoren, wie Polysorbat-80, enthalten.
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Anionische
Acrylsäurecopolymere
von Methacrylsäure
und Methylmethacrylat sind auch besonders verwendbare Beschichtungsmaterialien
zum Verzögern
der Freisetzung von Azithromycin aus Azithromycin enthaltenden Tabletten,
bis die Tabletten sich bis zu einer Position des Dünndarms
bewegt haben, die zum Duodenum distal ist. Copolymere dieses Typs
sind von Röhm
Pharma Corp. unter den Handelsnamen Eudragit-L® und
Eudragit-S® erhältlich.
Eudragit-L® und
Eudragit-S® sind
anionische Copolymere von Methacrylsäure und Methylmethacrylat.
Das Verhältnis
der freien Carboxylgruppen zu den Estern ist ungefähr 1:1 in
Eudragit-L® und
ungefähr
1:2 in Eudragit-S®.
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Gemische
von Eudragit-L® und
Eudragit-S® können auch
verwendet werden. Zum Beschichten der Azithromycin enthaltenden
Tabletten müssen
diese Acrylsäurebeschichtungspolymere
in einem organischen Lösungsmittel
oder Gemisch von organischen Lösungsmitteln
gelöst
werden. Verwendbare Lösungsmittel
für diesen
Zweck sind Aceton, Isopropylalkohol und Methylenchlorid. Es ist
im Allgemeinen ratsam, 5 bis 20 % Weichmacher in Beschichtungsformulierungen
von Acrylcopolymeren einzuschließen. Verwendbare Weichmacher
sind Polyethylenglycole, Propylenglycole, Phthalsäurediethylester,
Phthalsäuredibutylester,
Rizinusöl und
Triacetin.
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Die
Verzögerungszeit
vor der Freisetzung von Azithromycin, nachdem die „pH-Wert-abhängig beschichtete
Tabletten"-Dosierungsform den
Magen verlassen hat, kann durch die Auswahl der relativen Mengen von
Eudragit-L® und
Eudragit-S® in
der Beschichtung und durch die Auswahl der Beschichtungsdicke gesteuert werden.
Eudragit-L®-Filme
lösen sich
oberhalb pH-Wert
6,0 und Eudragit-S®-Filme lösen sich
oberhalb 7,0 und Gemische lösen
sich bei Zwischen-pH-Werten. Da der pH-Wert des Duodenums ungefähr 6,0 ist
und der pH-Wert des Colons ungefähr
7,0 ist, stellen Beschichtungen, die aus Gemischen von Eudragit-L® und
Eudragit-S® zusammengesetzt
sind, einen Schutz des Duodenums vor Azithromycin bereit. Falls
es erwünscht
ist, die Freisetzung von Azithromycin zu verzögern, bis die Azithromycin
enthaltende „pH-abhängig beschichtete Tablette" das Colon erreicht
hat, kann Eudragit-S® als das Beschichtungsmaterial
verwendet werden, wie von Dew et al. (Br. J. Clin. Pharmac. 14 (1982)
405–408)
beschrieben. Um die Freisetzung von Azithromycin für etwa 15
Minuten oder mehr, vorzugsweise 30 Minuten oder mehr zu verzögern, nachdem
die Dosierungsform den Magen verlassen hat, umfassen bevorzugte
Beschichtungen etwa 9:1 bis etwa 1:9 Eudragit-L®:Eudragit-S®,
bevorzugter etwa 9:1 bis etwa 1:4 Eudragit-L®:Eudragit-S®.
Die Beschichtung kann etwa 3 % bis etwa 70 Gew.-% des unbeschichteten
Tablettenkerns umfassen. Vorzugsweise umfasst die Beschichtung etwa
5 % bis etwa 50 % des Gewichts des Tablettenkerns.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden „pH-Wert-abhängig beschichtete
Kugeln", Kugeln
(etwa 0,5 bis 3,0 mm im Durchmesser), umfassend Azithromycin plus
Träger,
mit einem oder mehreren der vorstehend erwähnten pH-empfindlichen Polymere
beschichtet. Die beschichteten Kugeln können in einer Kapsel angeordnet
werden oder können
zu einer Tablette verpresst werden, wobei man Vorsicht walten lassen
muss, damit eine Schädigung
der polymeren Beschichtung auf den einzelnen Kugeln während der
Tablettenverdichtung vermieden wird. Bevorzugte beschichtete Kugeln
sind jene, die im Wesentlichen keine Freisetzung von Azithromycin
aus der Dosierungsform zeigen, bis die Kugeln den Magen verlassen
haben, und sich im Dünndarm für etwa 15
Minuten oder mehr, vorzugsweise etwa 30 Minuten oder mehr, aufhalten,
wodurch gewährleistet wird,
dass minimal Azithromycin in das Duodenum freigesetzt wird. Gemische
eines pH-empfindlichen Polymers mit einem in Wasser unlöslichen
Polymer sind auch eingeschlossen. Wie vorstehend beschrieben, können Azithromycin
enthaltende Kugeln mit Gemischen von Polymeren beschichtet werden,
deren Löslichkeiten bei
verschiedenen pH-Werten schwanken. Beispielsweise umfassen bevorzugte
Beschichtungen etwa 9:1 bis etwa 1:9 Eudragit-L®:Eudragit-S®, bevorzugter
9:1 bis 1:4 Eudragit-L®:Eudragit-S®. Die
Beschichtung kann etwa 5 % bis etwa 200 % des Gewichts des unbeschichteten
Tablettenkugelkerns umfassen. Vorzugsweise umfasst die Beschichtung
etwa 10 % bis etwa 100 % des Gewichts des Kugelkerns.
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In
einer weiteren Ausführungsform
(„pH-Wert-abhängig beschichtetes
Teilchen") werden
kleine Azithromycin enthaltende Teilchen (etwa 0,01 bis 0,5 mm im
Durchmesser, vorzugsweise 0,05 bis 0,5 mm im Durchmesser) mit einem
oder mehreren der vorstehend erwähnten
pH-empfindlichen Polymeren beschichtet. Die beschichteten Teilchen
können
in einer Kapsel angeordnet werden oder können zu einer Tablette verdichtet
werden, wobei man Vorsicht walten lassen muss, damit eine Schädigung der
polymeren Beschichtung auf einzelnen Teilchen während der Tablettenverdichtung
vermieden wird. Bevorzugte beschichtete Teilchen sind jene, die
im Wesentlichen keine Freisetzung von Azithromycin aus der Dosierungsform
zeigen, bis die Teilchen den Magen verlassen haben und sich im Dünndarm für etwa 15
Minuten oder mehr, vorzugsweise 30 Minuten oder mehr, aufhalten,
wodurch gewährleistet
wird, dass minimal Azithromycin in das Duodenum freigesetzt ist. Gemische
eines pH-empfindlichen Polymers mit einem in Wasser unlöslichen
Polymer sind auch eingeschlossen. Bevorzugte Azithromycin enthaltende
Teilchen werden mit einer Menge des Polymers beschichtet, umfassend
etwa 25 % bis etwa 200 % des Gewichts des unbeschichteten Azithromycin
enthaltenden Teilchenkerns.
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Eine
weitere Ausführungsform
besteht aus einer Modifizierung der pH-Wert-abhängig beschichteten Tablette,
der pH-Wert-abhängig
beschichteten Kugel und pH-Wert-abhängig beschichteten Teilchen-Ausführungsformen.
Die Azithromycin enthaltende Kerntablette, Kugel oder Teilchen wird
zuerst mit einer Sperrschicht beschichtet und dann mit der pH-Wert-abhängigen Beschichtung
beschichtet. Die Wirkung der Sperrbeschichtung besteht darin, Azithromycin
von der pH-Wert- abhängigen Beschichtung
zu trennen. Da Azithromycin eine Base darstellt, kann Hydratation
des Azithromycins in dem Kern dazu dienen, den pH-Wert der Mikroumgebung
der pH-Wert-abhängigen Beschichtung
zu erhöhen,
wodurch die Permeabilisierung oder Auflösung der pH-Wert abhängigen Beschichtung
vorzeitig ausgelöst
wird, wobei dies zu einer vorzeitigen Freisetzung von etwas oder
der gesamten Azithromycin-Dosis im Magen oder Duodenum führt. Geeignete
Sperrbeschichtungen sind aus wasserlöslichen Materialien, wie Zuckern,
wie Saccharose, oder in Wasser löslichen Polymeren,
wie Hydroxypropylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose und dergleichen,
zusammengesetzt. Hydroxypropylzellulose und Hydroxypropylmethylzellulose
sind bevorzugt. Die Sperrschicht kann etwa 1 % bis etwa 15 %, vorzugsweise
etwa 2 % bis etwa 10 % des Gewichts der unbeschichtetes Azithromycin
enthaltenden Tablette, Kugel oder Teilchenkern umfassen.
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Das
Beschichten von Azithromycin enthaltenden Tabletten, Kugeln oder
Teilchen kann unter Verwendung einer auf dem Fachgebiet bekannten
Ausrüstung
durchgeführt
werden. Beispielsweise können
Azithromycin enthaltende Tablettenkerne mit einem Pfannenbeschichter,
wie einem Hi-Coater (Freund Corp.) oder einem Accela-Cota (Manesty
Corp., Liverpool), beschichtet werden. Azithromycin enthaltende
Kugeln und Teilchen werden vorzugsweise unter Verwendung eines Wirbelbettbeschichters,
wie ein Wurster-Beschichter, unter Anwenden einer Beschichtungsausrüstung, die
beispielsweise von der Glatt Corporation (Ramsey, NJ) erhältlich ist,
beschichtet. Kugeln können
auch unter Verwendung eines Rotationsgranulators, wie ein CF-Granulator,
erhältlich
von Freund Corp., beschichtet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
(„zerberstende
osmotische Kernvorrichtung) wird Azithromycin in eine osmotische
zerberstende Vorrichtung eingearbeitet, die einen Tablettenkern
oder Kugelkern, welcher Azithromycin enthält, und gegebenenfalls ein
oder mehrere Osmagents umfasst. Vorrichtungen dieses Typs werden
im Allgemeinen in Baker,
US 3952741 ,
offenbart. Beispiele für
Osmagents sind Zucker, wie Glucose, Saccharose, Mannit, Lactose
und dergleichen, und Salze, wie Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumcarbonat
und dergleichen, in Wasser lösliche
Säuren,
wie Weinsäure,
Fumarsäure
und dergleichen. Der Azithromycin enthaltende Tablettenkern oder
Kugelkern wird mit einem Polymer beschichtet, das eine semipermeable
Membran bildet, d.h. eine Membran, die für Wasser permeabel ist, jedoch
für Azithromycin
im Wesentlichen nicht permeabel ist. Beispiele für Polymere, die eine semipermeable
Membran bereitstellen, sind Zelluloseacetat, Zelluloseacetatbutyrat
und Ethylzellulose, vorzugsweise Zelluloseacetat. Die semipermeable
beschichtende Membran kann alternativ aus einem oder mehreren Wachsen,
wie Insekten- und Tierwachsen, wie Bienenwachs, und pflanzlichen
Wachsen, wie Carnaubawachs und hydrierten Pflanzenölen, zusammengesetzt
sein. Ein Schmelzengemisch eines Polyethylenglycols, beispielsweise
Polyethylenglycol-6000 und eines hydrierten Öls, beispielsweise hydriertes
Rizinusöl,
kann als eine Beschichtung verwendet werden, wie für Isoniazid-Tabletten
von Yoshino (Capsugel Symposia Series; Current Status an Targeted
Drug Delivery to the Gastrointestinal Tract, 1993; Seiten 185–190) beschrieben.
Bevorzugte semipermeable Beschichtungsmaterialien sind Zelluloseester
und Zelluloseether, Polyacrylsäurederivate,
wie Polyacrylate und Polyacrylatester und Polyeinylalkohole und
Polyalkene, wie Ethyl-Vinylalkoholcopolymer. Besonders bevorzugte
semipermeable Beschichtungsmaterialien sind Zelluloseacetat und
Zelluloseacetatbutyrat.
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Wenn
eine beschichtete Tablette oder Kugel der „berstenden osmotischen Kern"-Ausführungsform dieser
Erfindung in einer wässrigen
Umgebung zur Anwendung angeordnet wird, gelangt Wasser durch die semipermeable
Membran in den Kern unter Auflösen
eines Teils des Azithromycins und Osmagents unter Erzeugen eines
kolloidalen osmotischen Drucks, was zum Zerbersten der semipermeablen
Membran und Freisetzung von Azithromycin in die wässrige Umgebung
führt.
Durch die Auswahl von Kugel- oder Tablettenkerngröße und -geometrie,
Iden tität
und Quantität
von Osmagent und Dicke der semipermeablen Membran kann die Zeitverschiebung
zwischen Anordnen der Dosierungsform in der wässrigen Anwendungsumgebung
und Freisetzung des eingeschlossenen Azithromycins ausgewählt werden.
Es ist für
den Fachmann selbstverständlich,
dass Erhöhen
des Verhältnisses
der Dosierungsform von Oberfläche:Volumen
und Erhöhen
der osmotischen Aktivität
des Osmagents dem Senken der Zeitverschiebung dienen, wohingegen
Erhöhen
der Dicke der Beschichtung die Zeitverschiebung erhöhen wird.
Bevorzugte osmotisch zerberstende Vorrichtungen dieser Erfindung
sind jene, die im Wesentlichen keine Freisetzung von Azithromycin
aus der Dosierungsform zeigen, bis die Dosierungsform den Magen
verlassen hat und sich für
etwa 15 Minuten oder mehr, vorzugsweise etwa 30 Minuten oder mehr,
im Dünndarm
aufhält,
wodurch gewährleistet
wird, dass minimal Azithromycin in das Duodenum freigesetzt wird.
Eine zerberstende osmotische Kerntablette oder Kugel hat einen Tabletten- oder
Kugelkern, der etwa 25 bis 95 % Azithromycin, etwa 0 bis 60 % Osmagent,
wie vorstehend beschrieben, und etwa 5 bis 20 % andere pharmazeutische
Hilfsmittel, wie Bindemittel und Gleitmittel, enthält. Die
semipermeable Membranbeschichtung auf einer Tablette, vorzugsweise
eine Zelluloseacetatbeschichtung, liegt bei einem Gewicht entsprechend
etwa 2 % bis etwa 30 %, vorzugsweise etwa 3 % bis etwa 10 % auf
das Gewicht des Tablettenkerns vor. Die semipermeable Membranbeschichtung
auf einer Kugel, vorzugsweise eine Zelluloseacetatbeschichtung,
liegt bei einem Gewicht, entsprechend etwa 2 % bis etwa 80 %, vorzugsweise
3 % bis 30 % des Gewichts des Kugelkerns vor.
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Eine
zerberstende osmotische Kernvorrichtung besitzt keine Mechanismen
zum „Fühlen" ob die Vorrichtung
den Magen verlassen hat und in das Duodenum eingetreten ist. Somit
setzen Vorrichtungen dieses Typs Azithromycin bei einer vorbestimmten
Zeit nach Eintritt in eine wässrige
Umgebung, d.h. nach dem Verschlucken, frei. In einem Zustand ohne
Nahrung werden unverdauliche, nicht zerfallende Feststoffe, wie
die „zerberstenden
osmotischen Kernvorrichtungen" dieser
Erfin dung während
der Phase III des Interdigestive Migrating Myoelectric Complex (IMMC)
aus dem Magen entleert, was ungefähr alle 2 Stunden beim Menschen vorkommt.
In Abhängigkeit
vom Zustand des IMMC während
der Dosierungszeit im nüchternen
Zustand kann eine zerberstende osmotische Kernvorrichtung den Magen
fast unmittelbar nach der Dosierung oder bis nach 2 Stunden nach
Dosieren verlassen. Im gegessenen bzw. satten Zustand werden unverdauliche
nicht zerfallende Feststoffe, die < 11
mm im Durchmesser sind, sich langsam aus dem Magen mit den Inhalten
der Speise entleeren (Khosla and Davis, Int. J. Pharmaceut. 62 (1990)
R9–R11).
Wenn der unverdauliche, nicht zerfallende Feststoff größer als
etwa 11 mm im Durchmesser ist, d.h. etwa die Größe einer typischen Tablette
aufweist, wird er in dem Magen für
die Dauer der Verdauung der Speisen zurückgehalten und wird während Phase
III eines IMMC in das Duodenum entlassen, nachdem die gesamten Speisen
verdaut wurden und den Magen verlassen haben. Es ist bevorzugt,
die Freisetzung von Azithromycin bis etwa 15 Minuten oder mehr,
vorzugsweise 30 Minuten oder mehr, nachdem die Dosierungsform den
Magen verlassen hat, zu verzögern.
Eine zerberstende osmotische Kernvorrichtung, die Azithromycin etwa
1,5 Stunden nach der Einnahme freisetzt, wird die Häufigkeit
und Schwere von gastrointestinalen Nebenwirkungen in einer Population
von Patienten, an die Azithromycin in solchen Vorrichtungen verabreicht
wird, vermindern. Eine bevorzugte zerberstende osmotische Kernvorrichtung
beginnt mit dem Freisetzen von Azithromycin bei etwa 2,5 Stunden
nach dem Eintreten in wässrige
Umgebung, d.h. nach der Einnahme, um verlässlicher zu gewährleisten,
dass die Vorrichtung ihr Azithromycin distal an das Duodenum freisetzt,
wenn im nüchternen
Zustand dosiert wurde. Eine bevorzugtere „zerberstende osmotische Kernvorrichtung" wird Azithromycin
bei etwa 4 Stunden nach dem Eintritt in eine wässrige Umgebung freisetzen.
Dieser 4-Stunden-Zerfall
erlaubt das Dosieren im nüchternen
Zustand und erlaubt für
etwa 3,5 Stunden Zurückhalten
im gefüllten
Magen, gefolgt von einer Verzögerung
von ungefähr
30 Minuten, nachdem die Dosierungsform den Magen verlassen hat.
Auf diese Weise wird die Freisetzung des Azithromycins in den empfindlichsten
Teil des Gastrointestinaltrakts, das Duodenum, minimiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
einem „zerberstenden
beschichteten quellenden Kern",
wird eine Azithromycin enthaltende Tablette oder Kugel hergestellt,
die auch 25 bis 70 % eines quellbaren Materials, wie ein quellbares
Kolloid (beispielsweise Gelatine), umfasst, wie von Milosovich,
US 3247066 , beschrieben.
Bevorzugte quellende Kernmaterialien sind Hydrogele, d.h. hydrophile
Polymere, die Wasser aufnehmen und quellen, wie Polyethylenoxide,
Polyacrylsäurederivate,
wie Polymethylmethacrylat, Polyacrylamide, Polyvinylalkohol, Poly-N-vinyl-2-pyrrolidon,
Carboxymethylzellulose, Stärken
und dergleichen. Bevorzugte quellende Hydrogele für diese
Ausführungsform
sind Polyethylenoxide und Carboxymethylzellulose. Die Kolloid/Hydrogel
enthaltende, Azithromycin enthaltende Kerntablette oder Kugel wird
zumindest teilweise mit einer semipermeablen Membran beschichtet.
Beispiele für
Polymere, die eine semipermeable Membran bereitstellen, sind Zelluloseacetat
und Zelluloseacetatbutyrat und Ethylzellulose, vorzugsweise Zelluloseacetat.
Die semipermeable Beschichtungsmembran kann alternativ aus einem
oder mehreren Wachsen, wie Insekten- und Tierwachsen, wie Bienenwachs,
und Pflanzenwachsen, wie Carnaubawachs und hydrierten Pflanzenölen, zusammengesetzt
sein. Ein Schmelzengemisch eines Polyethylenglycols, beispielsweise
Polyethylenglycol-6000, und eines hydrierten Öls, beispielsweise hydriertes
Rizinusöl,
kann als eine Beschichtung, wie für Isoniazid-Tabletten von Yoshino
(Capsugel Symposia Series; Current Status an Targeted Drug Delivery
to the Gastrointestinal Tract; 1993; Seiten 185–190) beschrieben, verwendet
werden. Bevorzugte semipermeable Beschichtungsmaterialien sind Zelluloseester
und Zelluloseether, Polyacrylsäurederivate,
wie Polyacrylate und Polyacrylatester und Polyvinylalkohole und
Polyalkene, wie Ethylenvinylalkoholcopolymer. Besonders bevorzugte
semipermeable Be schichtungsmaterialien sind Zelluloseacetat und
Zelluloseacetatbutyrat.
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Wenn
eine beschichtete Tablette oder Kugel mit einem berstenden beschichteten
quellenden Kern in einer wässrigen
Umgebungsanwendung angeordnet wird, gelangt das Wasser durch die
semipermeable Membran in den Kern unter Quellen des Kerns und führt zum
Zerbersten der semipermeablen Membran und Freisetzung von Azithromycin
in die wässrige
Umgebung. Durch Auswahl der Kugel- oder Tablettenkerngröße und -geometrie,
Identität
und Menge des quellenden Mittels und der Dicke der semipermeablen
Membran kann die Zeitverschiebung zwischen der Anordnung der Dosierungsform
in der wässrigen
Anwendungsumgebung und der Freisetzung des eingeschlossenen Azithromycins
ausgewählt
werden. Bevorzugte berstende beschichtende quellende Kernvorrichtungen
dieser Erfindung sind jene, die im Wesentlichen keine Freisetzung von
Azithromycin aus der Dosierungsform zeigen, bis die Dosierungsform
den Magen verlassen hat und sich im Dünndarm etwa 15 Minuten oder
mehr, vorzugsweise etwa 30 Minuten oder mehr, aufgehalten hat, wodurch gewährleistet
wird, dass minimal Azithromycin in das Duodenum freigesetzt wird.
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Eine
berstende beschichtete quellende Kerntablette oder Kugel hat einen
Tabletten- oder Kugelkern, der etwa 25–75 % Azithromycin, etwa 15–60 % quellendes
Material, d.h. Hydrogel, etwa 0–15
% wahlweises Osmagent und etwa 5–20 % andere pharmazeutische
Hilfen, wie Bindemittel und Gleitmittel, enthält. Die semipermeable Membranbeschichtung
auf einer Tablette, vorzugsweise eine Zelluloseacetatbeschichtung,
liegt bei einem Gewicht entsprechend etwa 2 % bis etwa 30 %, vorzugsweise
3 % bis 10 % auf das Gewicht des Tablettenkerns vor. Die semipermeable
Membranbeschichtung auf einer Kugel, vorzugsweise eine Zelluloseacetatbeschichtung,
liegt bei einem Gewicht entsprechend etwa 2 % bis etwa 80 %, vorzugsweise
3 % bis 30 % des Gewichts des Kugelkerns vor.
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Die
berstende beschichtete quellende Kernvorrichtung besitzt keinen
Mechanismus zum Fühlen,
ob die Vorrichtung den Magen verlassen hat und in das Duodenum eingetreten
ist. Somit setzen Vorrichtungen dieses Typs ihren Azithromycininhalt
bei einer vorbestimmten Zeit nach Eintreten in eine wässrige Umgebung frei,
d.h. nachdem sie gequollen ist, wie vorher für das Zerbersten von osmotischen
Kernvorrichtungen erörtert, und
die gleiche Betrachtung und Bevorzugungen gelten für die Herstellung
von zerberstenden beschichteten quellenden Kernvorrichtungen.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
eine „pH-Wert-ausgelöste osmotisch
berstende Vorrichtung",
wird Azithromycin in eine Vorrichtung des Typs eingearbeitet, die
in dem erteilten, gemeinsam übertragenen,
ebenfalls anhängigen
US-Patent 5358502 , herausgegeben
am 25. Oktober 1994, beschrieben wird. Die Vorrichtung umfasst Azithromycin
und gegebenenfalls ein oder mehrere Osmagents, die mindestens z.T.
von einer semipermeablen Membran umgeben sind. Die semipermeable
Membran ist für
Wasser permeabel und im Wesentlichen für Azithromycin und Osmagent
undurchlässig.
Verwendbare Osmagentien sind die gleichen wie jene, die vorstehend
für berstende
osmotische Kernvorrichtungen beschrieben wurden. Verwendbare semipermeable
Membranmaterialien sind die gleichen wie jene, die vorstehend für berstende
osmotische Kernvorrichtungen beschrieben werden. Ein pH-Auslösungsmittel
wird an der semipermeablen Membran angebracht. Das pH-Auslösungsmittel
wird bei einem pH-Wert oberhalb 5,0 aktiviert und löst die plötzliche
Abgabe des Azithromycins aus. In dieser Ausführungsform umfasst das pH-Auslösungsmittel
eine Membran oder Polymerbeschichtung, die die semipermeable Beschichtung
umgibt. Die pH-Auslöserbeschichtung
enthält
ein Polymer, das beim pH-Wert des Magens im Wesentlichen undurchlässig ist
und unlöslich
ist, jedoch bei etwa dem pH-Wert des Duodenums permeabel wird und
etwa pH-Wert 6,0, löslich
wird.
-
Beispielhafte
pH-empfindliche Polymere sind Polyacrylamide, Phthalatderivate,
wie saure Phthalate von Kohlehydraten, Amyloseacetatphthalat, Zelluloseacetatphthalat,
andere Zelluloseesterphthalate, Zelluloseetherphthalate, Hydro xypropylzellulosephthalat,
Hydroxypropylethylzellulosephthalat, Hydroxypropylmethylzellulosephthalat,
Methylzellulosephthalat, Polyvinylacetatphthalat, Polyvinylacetathydrogenphthalat,
Natriumzelluloseacetatphthalat, saures Stärkephthalat, Styrol-Maleinsäuredibutylphthalatcopolymer,
Styrol-Maleinsäurepolyvinylacetatphthalatcopolymer,
Styrol- und Maleinsäurecopolymere,
Polyacrylsäurederivate,
wie Acrylsäure
und Acrylsäureestercopolymere,
Polymethacrylsäure
und Ester davon, Polyacrylsäuremethacrylsäurecopolymere,
Schellack und Vinylacetat und Crotonsäurecopolymere.
-
Bevorzugte
pH-empfindliche Polymere schließen
Schellack, Phthalatderivate, insbesondere Zelluloseacetatphthalat,
Polyvinylphthalatacetat und Hydroxypropylmethylzellulosephthalat,
Polyacrylsäurederivate, insbesondere
Polymethylmethacrylat, gemischt mit Acrylsäure- und Acrylsäureestercopolymeren,
und Vinylacetat und Crotonsäurecopolymere
ein. Wie vorstehend beschrieben, ist Zelluloseacetatphthalat als
Latex unter dem Handelsnamen Aquateric® (eingetragene
Handelsmarke von FMC Corp., Philadelphia, PA) erhältlich und Acrylcopolymere
sind unter den Handelsnamen Eudragit-R® und
Eudragit-L® erhältlich.
Für geeignete
Anwendung in dieser Ausführungsform
sollten diese Polymere unter Anwendung der vorstehend beschriebenen Weichmacher
weich gemacht werden. Die pH-Auslöserbeschichtung
kann auch ein Gemisch von Polymeren, beispielsweise Zelluloseacetat
und Zelluloseacetatphthalat, umfassen. Ein weiteres geeignetes Gemisch
umfasst Eudragit-L® und Eudragit-S®,
wobei das Verhältnis
der zwei und der Beschichtungsdicke, die die Empfindlichkeit des „Auslösers" definiert, d.h.
der pH-Wert, bei dem die äußere pH-Auslöserbeschichtung
erweicht oder sich auflöst,
definiert.
-
Eine
pH-auslösende
osmotisch berstende Vorrichtung arbeitet im Allgemeinen wie nachstehend.
Nach oraler Aufnahme verbleibt die pH-Auslöserbeschichtung, die die semipermeable
Beschichtung umgibt, die wiederum die Azithromycin enthaltende Kerntablette
oder Kugel umgibt, ungelöst
und im Magen in takt. Im Magen kann Wasser das Eindringen der pH-Auslöserbeschichtung
und semipermeablen Beschichtung beginnen oder nicht, unter Startern
der Hydratation des Kerns, welcher Azithromycin und gegebenenfalls
Osmagent enthält. Nachdem
die Vorrichtung den Magen verlassen hat und in den Dünndarm eingetreten
ist, zerfällt
die pH-Auslöserbeschichtung
schnell und löst
sich auf und das Wasser gelangt durch die semipermeable Beschichtung unter
Auflösen
von Azithromycin und gegebenenfalls Osmagent innerhalb des Kerns.
Wenn der kolloidale osmotische Druck über die semipermeable Beschichtung
einen Schwellenwert überschreitet,
gibt die semipermeable Beschichtung nach und die Vorrichtung zerbirst
unter Freisetzen von Azithromycin. Es ist bevorzugt, dass dieses
Zerbersten und die Freisetzung von Azithromycin etwa 15 Minuten
oder mehr, vorzugsweise 30 Minuten oder mehr, nachdem die pH-ausgelöste osmotische
berstende Vorrichtung den Magen verlassen hat und in das Duodenum
eintritt, stattfindet, wodurch die Exposition des empfindlichen
Duodenums für
Azithromycin kleingehalten wird.
-
Für eine pH-auslösende osmotisch
berstende Vorrichtung wird die Verschiebungszeit oder Verzögerungszeit
durch die Auswahl und Menge des Osmagents in dem Kern, durch die
Auswahl der semipermeablen Beschichtung und durch die Dicke der
semipermeablen Beschichtung gesteuert. Es ist für den Fachmann beispielsweise
selbstverständlich,
dass eine dickere semipermeable Beschichtung eine längere Verzögerung ergeben
wird, nachdem die Vorrichtung den Magen verlassen hat. Eine bevorzugte
pH-ausgelöste
osmotisch berstende Vorrichtung ist ein Kugel- oder Tablettenkern
von Azithromycin, gegebenenfalls mit Osmagent, beschichtet mit einer
3 bis 20 Gew.-% Zelluloseacetatmembran, beschichtet mit einer 3
bis 20 Gew.-% Membran, die aus etwa 1:1 Zelluloseacetat:Zelluloseacetatphthalat
zusammengesetzt ist. Eine weitere bevorzugte pH-ausgelöste osmotisch berstende Vorrichtung
ist ein Kugel- oder
Tablettenkern von Azithromycin gegebenenfalls mit Osmagent, beschichtet
mit einer 3 bis 20 Gew.-% Zelluloseacetat membran, beschichtet mit
einer 3 bis 20 Gew.-% Membran, umfassend etwa 9:1 bis etwa 1:1 Eudragit-L®:Eudragit-S®.
-
Weil
eine pH-ausgelöste
osmotisch berstende Vorrichtung einen Mechanismus zum Fühlen, dass
die Vorrichtung den Magen verlassen hat, besitzt, ist die Interpatient-Variabilität der Magenentleerung
vorteilhafterweise nicht wesentlich.
-
In
einer weiteren Ausführung
wird ein „pH-ausgelöster berstender
beschichteter quellender Kern",
ein Tablettenkern oder Kugel, die Azithromycin und ein quellendes
Material enthält,
mit einer semipermeablen Beschichtung beschichtet, welche außerdem mit
einer pH-empfindlichen Beschichtung beschichtet ist. Die Kernzusammensetzung
einschließlich
Auswahl von quellendem Material ist wie vorstehend für die berstende
beschichtete quellende Kernausführungsform
beschrieben. Die Auswahl von semipermeablem Beschichtungsmaterial
und pH-empfindlichem
Beschichtungsmaterial sind wie vorstehend für die „pH-ausgelöste osmotische Kern"-Ausführungsform
beschrieben. Diese Vorrichtung wird im Einzelnen in dem gemeinsam übertragenen, ebenfalls
anhängigen
US-Patent 5358502 beschrieben.
-
Eine
pH-ausgelöste
berstende quellende Kernausführungsform
arbeitet im Allgemeinen wie nachstehend. Nach oraler Einnahme verbleibt
die pH-ausgelöste
Beschichtung, die die semipermeable Beschichtung umgibt, welche
wiederum die Azithromycin enthaltende Kerntablette oder Kugel umgibt,
ungelöst
und im Magen intakt. Im Magen kann Wasser das Durchdringen durch
die pH-ausgelöste
Beschichtung und die semipermeable Beschichtung einleiten oder nicht,
wodurch somit die Hydratation des Kerns beginnt, welcher Azithromycin
und in Wasser quelibares Material, vorzugsweise ein Hydrogel, enthält. Wenn
die pH-ausgelöste
berstende quellende Kernvorrichtung den Magen verlässt und
in den Dünndarm
eintritt, zerfällt
die pH-ausgelöste Beschichtung
schnell und löst
sich auf und das Wasser gelangt durch die semipermeable Beschichtung
unter Auflösen
von Azithromycin und quellendem, in Was ser quellbaren Material in
den Kern. Wenn der Quelldruck über
die semipermeable Beschichtung einen Schwellenwert überschreitet,
gibt die semipermeable Beschichtung nach und die Vorrichtung zerbirst
unter Freisetzen von Azithromycin. Es ist bevorzugt, dass dieses
Zerbersten und Freisetzen von Azithromycin bei etwa 15 Minuten oder
mehr, vorzugsweise etwa 30 Minuten, nachdem die pH-ausgelöste berstende
quellende Kernvorrichtung den Magen verlässt und in das Duodenum eintritt,
stattfindet, wodurch die Exposition des empfindlichen Duodenums
für Azithromycin
kleingehalten wird.
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Für die „pH-ausgelöste berstende
quellende Kern"-Vorrichtung kann
die Verschiebungszeit oder Verzögerungszeit
durch die Auswahl und Menge von quellendem Material in dem Kern
durch die Auswahl von semipermeabler Beschichtung und durch die
Dicke der semipermeablen Beschichtung gesteuert werden. Es ist für den Fachmann
selbstverständlich,
dass beispielsweise eine dickere semipermeable Beschichtung eine
längere
Verzögerung,
nachdem die Vorrichtung den Magen verlassen hat, ergeben wird. Eine
bevorzugte pH-ausgelöste
berstende quellende Kernvorrichtung enthält einen Kugel- oder Tablettenkern
von Azithromycin mit synthetischem Hydrogel, vorzugsweise Carboxymethylzellulose,
beschichtet mit einer 3 bis 20 Gew.-% Zelluloseacetatmembran, beschichtet
mit einer 3 bis 20 Gew.-% Membran, zusammengesetzt aus etwa 1:1
Zelluloseacetat/Zelluloseacetatphthalat. Eine weitere bevorzugte
pH-ausgelöste berstende
quellende Kernvorrichtung enthält
einen Kugel- oder Tablettenkern von Azithromycin mit synthetischem
Hydrogel, vorzugsweise Carboxymethylzellulose, beschichtet mit einer
3 bis 20 Gew.-% Zelluloseacetatmembran, beschichtet mit einer 3 bis
20 Gew.-% Membran, zusammengesetzt aus etwa 9:1 bis etwa 1:1 Eudragit-L®/Eudragit-S®.
-
Da
die pH-ausgelöste
berstende quellende Kernvorrichtung einen Mechanismus zum Fühlen besitzt, dass
die Vorrichtung den Magen verlassen hat, ist die Interpatient-Variabilität der Magenentleerung
vorteilhafterweise nicht wesentlich.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst eine „Enzym-ausgelöste getragene
flüssige
Membranvorrichtung" Azithromycin,
formuliert in einer Dosierungsform des Typs, der in der internationalen
Anmeldung
PCT/US 93/07463 ,
veröffentlicht
als
WO 94/12159 am 9.
Juni 1994, formuliert wurde. Diese Ausführungsform hat im Allgemeinen
die Form einer Tablette oder Kugel, die Azithromycin und Exzipienten,
eine mikroporöse hydrophobe
Trägermembran,
die mindestens teilweise das einen Vorteil liefernde Mittel umgibt,
und eine hydrophobe Flüssigkeit,
die in die Poren der Trägermembran
eintritt, enthält.
Alternativ können
das Azithromycin und die Exzipienten in eine Kapselschale eingearbeitet
werden, die eine mikroporöse
hydrophobe Membran mit einer hydrophoben Flüssigkeit, die in die Poren
der Kapselschale eintritt, umfasst. Die hydrophobe Flüssigkeit
ist im Wesentlichen für
sowohl die wässrige
Umgebung als auch die Azithromycin-Tabletten- oder -Kugelkernformulierung
undurchlässig.
Die hydrophobe Flüssigkeit
ist in der Lage, sich zu ändern,
sodass sie für
die wässrige
Umgebung oder Azithromycin-Formulierung im Wesentlichen permeabel
wird. Nach der Einnahme dieser Ausführungsform durch einen Säuger, einschließlich eines
Menschen, wird die Azithromycin-Freisetzung in das gastrointestinale
System bis etwa 15 Minuten oder mehr, vorzugsweise etwa 30 Minuten,
nachdem die Dosierungsform den Magen verlassen hat und sich in das
Duodenum bewegt, verzögert.
-
In
einer Enzym-ausgelösten,
getragenen Flüssigkeitsmembranvorrichtung
mit Azithromycin ist die getragene hydrophobe Flüssigkeit vorzugsweise eine
Flüssigkeit,
die Änderung
unterliegt, welche im Wesentlichen in dem Lumen des Dünndarms
und nicht im Magen enzymatisch katalysiert wird. Beispielhafte hydrophobe
Flüssigkeiten
sind Triglyceride, Fettsäureanhydride,
Fettsäureester
von Cholesterin, hydrophobe Aminosäureester und dergleichen. Bevorzugte
Triglyceride schließen
Triolein, Tricaprylin, Trilaurin, Olivenöl, Palmöl, Kokosnussöl, Sesamöl, Maisöl, Erdnussöl, Sojabohnenöl und dergleichen
ein. Bevorzugte Fettsäureanhydride schließen Caprylsäu reanhydrid,
Laurinsäureanhydrid,
Myristinsäureanhydrid
und dergleichen ein. Gemische von hydrophoben Flüssigkeiten können verwendet
werden. Beispielhafte Materialien für die mikroporöse hydrophobe
Trägermembran
schließen
Zelluloseester, Polycarbonate, Polyalkene, Polystyrole, Polyvinylester, Polysiloxane,
Polyacrylate und Polyether ein. Vorzugsweise ist die hydrophobemikroporöse Membran,
mit mitgerissener hydrophober Flüssigkeit,
für Azithromycin
undurchlässig,
bis gastrointestinale Enzyme eine Veränderung in dem hydrophoben Öl, wie vorstehend
beschrieben, katalysiert haben.
-
In
der Anwendungsumgebung, d.h. dem Dünndarmlumen, bauen Lipasen
und Esterasen die vorstehend erwähnten
hydrophoben Öle
ab unter Freisetzen von Tensidprodukten in die Poren der mikroporösen Membran
dieser Ausführungsform,
um somit wässrige
Kanäle
zu erzeugen, durch die das Azithromycin in den Vorrichtungskern
durch die mikroporöse
hydrophobe Trägermembran
austreten kann. Die Freisetzung von Azithromycin kann durch einfache
Diffusion, osmotisches Pumpen, osmotisches Zerbersten oder durch
Zerbersten aufgrund der Gegenwart eines quellbaren Materials, beispielsweise
Hydrogel, in den Azithromycin enthaltenden Kern der Vorrichtung
stattfinden.
-
In
einer Enzym-ausgelösten
getragenen Flüssigmembranvorrichtung
mit Azithromycin können
hydrophobe Öle
verwendet werden, die Substrate für Dünndarmproteasen, wie Carboxypeptidase
und Chymotrypsin, darstellen. Beispielhafte Öle sind hydrophobe Ester von
Aminosäurederivaten.
-
In
einer weiteren Ausführungsform,
einer „bakteriell
abbaubaren Beschichtungsvorrichtung", werden Azithromycin enthaltende Tabletten
oder Kugeln mit einem Material beschichtet, das für Azithromycin
im Magen und Dünndarm
im Wesentlichen undurchlässig
ist, wobei das Beschichtungsmaterial durch Bakterien oder durch
bakteriell freigesetzte Enzyme (beispielsweise Azoreduktasen) in
dem Colon Abbau unterliegen unter somit Freisetzen von Azithromycin.
Nach Abbau des Beschichtungsmaterials in dem Colon wird Azithromycin freigesetzt.
Ausführungsformen
dieses Aufbaus minimieren die Expo sition des empfindlichen oberen
(duodenalen) Bereichs des Dünndarms
für Azithromycin.
Beispiele für
Beschichtungsmaterialien dieser Ausführungsform sind Polymere aus
ethylenisch ungesättigten
Monomeren, die mit einem substituierten oder unsubstituierten Divinylazobenzol,
wie in
US-Patenten 4663308 und
5032572 beschrieben, vernetzt
sind. Andere Beispiele für
Beschichtungsmaterialien dieser Ausführungsform sind abbaubare Polysaccharide,
wie Pectin und Alginin, und Gemische von diesen abbaubaren Polysacchariden
mit Film bildenden Polymeren, wie Ethylzellulose, Methylzellulose,
Hydroxypropylmethylzellulose und dergleichen. Polysaccharidbeschichtungen
dieses Typs wurden in Depascali et al.,
EP-485840 , in Roehr und Steinicke,
DD-296840 und in Ashford
und Fell, Capsugel Symposia Series; Current Status an Targeted Drug
Delivery to Gastrointestinal Tract; 1993, Seiten 133–142, offenbart.
-
Beispiele
für eine
bakteriell abbaubare Beschichtungsvorrichtung schließen einen
Kugel- oder Tablettenkern ein, der etwa 25 bis 90 % Azithromycin
mit zusätzlichen
Tablettierungshilfen, wie Bindemitteln und Gleitmitteln, beschichtet
mit einer Azopolymer- oder Polysaccharidmembran, deren Gewicht etwa
5 bis 80 %, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-% des Tabletten- oder Kugelkerns
entspricht, enthält.
-
In
einer weiteren Ausführungsform,
einer „quellenden
Pfropfenvorrichtung",
werden Azithromycin und geeignete Exzipienten und Träger in eine
nicht auflösende
Kapselhälfte,
die an einem Ende mit einem Hydrogelpfropfen verschlossen ist, eingearbeitet.
Dieser Hydrogelpfropfen quillt in einer wässrigen Umgebung und, nach
Quellen für
einen vorbestimmten Zeitraum, tritt die Kapsel aus, öffnet somit
einen Einlass, durch den das Azithromycin die Kapsel verlassen und
an die wässrige
Umgebung abgegeben werden kann. Bevorzugte Hydrogelverpfropfte Kapseln
sind jene, die im Wesentlichen keine Freisetzung von Azithromycin
aus der Dosierungsform zeigen, bis die Dosierungsform den Magen
verlassen hat und sich im Dünndarm
für etwa
15 Minuten oder mehr, vorzugsweise etwa 30 Minuten oder mehr, aufhält, wodurch
gewährleistet
wird, dass minimal Azithromycin in das Duodenum freigesetzt ist.
Hydrogel-verpfropfte Kapseln dieses Typs wurden in der Patentanmeldung
WO-90/19168 beschrieben.
Eine quellende Pfropfvorrichtung für Azithromycin kann durch Beschicken
einer nicht auflösenden
Halbkapselschale mit Azithromycin, die aus einer breiten Vielzahl
von Materialien gebildet werden kann, einschließlich Polyethylen, Polypropylen,
Poly(methylmethacrylat), Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyurethane,
Polytetrafluorethylen, Nylons, Polyformaldehyde, Polyester, Zelluloseacetat
und Nitrozellulose, jedoch nicht darauf begrenzt, hergestellt werden.
Das offene Ende der Kapselschale wird dann mit einem zylindrischen
Pfropfen, der aus einem Hydrogelbildenden Material, einschließlich Homo-
oder Copoly(alkylenoxid), jedoch nicht darauf begrenzt, vernetzt
durch Reaktion mit Isocyanat oder ungesättigten cyclischen Ethergruppen,
wie in der PCT-Anmeldung
WO 90/09168 beschrieben, „verpfropft". Die Zusammensetzung
und Länge
des Hydrogel"pfropfens" ist ausgewählt, um
die Freisetzung von Azithromycin an Magen und Duodenum zu minimieren,
um die Häufigkeit
und/oder Schwere von gastrointestinalen Nebenwirkungen zu senken.
Die verpfropfte Halbkugel wird schließlich mit einer wasserlöslichen
Kapselhälfte,
beispielsweise Gelatine, die über
dem Hydrogel-gepfropften Ende der Azithromycin enthaltenden, nicht
auflösenden
Kapselhälfte
angeordnet ist, verschlossen. In einer bevorzugten Ausführungsform
der „quellenden
Pfropfvorrichtung" wird
die verschlossene Vorrichtung mit einem „pH-empfindlichen enterischen
Polymer oder Polymergemisch", beispielsweise
Zelluloseacetatphthalat oder Copolymere von Methacrylsäure und
Methylmethacrylat, beschichtet. Das Gewicht der enterischen Polymerbeschichtung
wird im Allgemeinen 2–20
%, vorzugsweise 4–15
Gew.-%, der unbeschichteten verschlossenen Kapsel sein. Wenn diese
bevorzugte „enterisch
beschichtete quellende Pfropfvorrichtung" oral eingenommen wird, verhindert die
enterische Beschichtung die Freisetzung von Azithromycin in den
Magen. Die enterische Beschichtung löst sich schnell, beispielsweise
innerhalb etwa 15 Minuten, in dem Duodenum unter Auslösen von
Quellen der Hydrogelfüllung
unter Verlassen des Hydrogelpfropfens und Freisetzen des enthaltenen
Azithromycins an den Gastrointestinaltrakt bei einer Zeit größer als
etwa 15 Minuten danach und vorzugsweise mehr als etwa 30 Minuten
danach, wobei die Dosierungsform den Magen in das Duodenum passiert
hat. Ein Prototyp für
ungefüllte „quellende
Pfropfvorrichtungen" kann
von Scherer DDS Limited, Clydebank, Schottland, unter der Bezeichnung „Pulsincap
TM" erhalten
werden.
-
Es
ist für
den Fachmann selbstverständlich,
dass die vorstehend beschriebenen, verschieden beschichteten Azithromycin-Tabletten-,
-Kugel- und -Teilchen-Ausführungsformen
unter Verwendung von Standardbeschichtungsausrüstung, wie Pfannenbeschichtern
(beispielsweise Hi-Coater, erhältlich
von Freund Corp; Accela-Cota, erhältlich von Manesty, Liverpool),
Wirbelschichtbeschichtern, beispielsweise Wurster-Beschichtern (erhältlich von
Glatt Corp, Ramsey, NJ, und Aeromatic Corp., Columbia, MD), und
rotierenden Granulatoren, beispielsweise CF-Granulator (erhältlich von
Freund Corp) beschichtet werden. Kerntabletten werden auf Standardtablettenpressen,
wie einer Killian-Presse, hergestellt. Azithromycin enthaltende
Kugeln und Teilchen werden in Wirbelschichtgranulatoren, rotierenden
Granulatoren und Extruder/Sphäronisatoren
hergestellt.
-
Erfindungsgemäße Ausführungsformen
mit verzögerter
Freigabe sind feste Dosierungsformen zur oralen Verabreichung, umfassend
Azithromycin und einen pharmazeutisch verträglichen Träger, der nicht mehr als 10
% von deren eingearbeitetem Azithromycin in einen Sängermagen
freisetzt und der nicht mehr als weitere 10 % während der ersten 15 Minuten
nach Eintreten in das Säugerduodenum
freisetzt. Der Zeitpunkt der Freisetzung von Azithromycin in den
Magen oder das Duodenum kann unter Anwendung einer Vielzahl von
Ansätzen,
einschließlich
Röntgenuntersuchung,
kernmagnetische Resonanzaufzeichnung, Gammaszintigraphie oder direktes
Probennehmen von Magen- und Duodenuminhalten über Intubation, jedoch nicht darauf begrenzt,
getestet werden. Diese Tests, obwohl möglich, können bei Menschen sehr schwierig
ausgeführt
werden. Ein zweckmäßigerer
Test für
eine erfindungsgemäße Ausführungsform
mit verzögerter
Freigabe ist ein Zwei-Stufen-In vitro-Auflösungstest, der einen 15-Minuten-Test
von Azithromycin-Freigabe in einer simulierten Magenflüssigkeit
und einen 15-Minuten-Test der Azithromycin-Freigabe in einer simulierten
Intestinalflüssigkeit
einbezieht. Dieser Zwei-Stufen-In
vitro-Test für
eine Dosierungsform mit verzögerter
Freigabe wird nachstehend genauer beschrieben. Für bestimmte in dieser Offenbarung
beschriebene Ausführungsformen
mit verzögerter
Freigabe wird die Freigabe von Azithromycin durch die Anwesenheit
von Pankreaslipase in dem Duodenum „ausgelöst". Für
die In vitro-Bewertung von Dosierungsformen mit Lipase ausgelöster verzögerter Freigabe
werden 5 mg/ml Pankreaslipase vom Schwein (Sigma Chem., St. Louis,
MO) in das Auflösungsmedium
für die
zweite Stufe des Auflösungstests
eingeschlossen.
-
Die
Erfindung wird nun durch die nachstehenden Beispiele erläutert, die
nicht als Begrenzung anzusehen sind. Im Allgemeinen zeigen die Beispiele
die Häufigkeit
von gastrointestinalen Nebenwirkungen auf orales, intravenöses, duodenales
und ileal-zökales
Dosieren von Azithromycin und die Herstellung von Dosierungsformen
mit verzögerter
Freigabe von Azithromycin innerhalb des Umfangs dieser Erfindung.
-
In
den nachstehenden Beispielen wurden die nachstehenden Definitionen
und Tests angewendet:
- 1. „Q" wird verwendet, um eine Menge von Azithromycin
entweder in mg oder in Prozent (%) wie ausgewiesen zu bezeichnen.
Das Q ist mit einer Zeit oder „Zugpunkt" verbunden, an der
oder dem eine ausgewiesene aliquote Menge Lösung für das Assay von Azithromycin
entfernt wird, wobei die Zeit des Entfernungs- oder Zugpunkts in
Stunden als Tiefstellung angegeben wird. Somit bedeutet ein „Q0,25" von
15 mg, dass 15 mg Azithromycin in einer Viertelstunde gelöst wurden.
- 2. Angabe einer Menge in Prozent (%) bedeutet Gewichtsprozent
bezogen auf das Gesamtgewicht, sofern nicht anders ausgewiesen.
- 3. „Eudragite®" ist eine eingetragene
Handelsmarke von Röhm
Pharma GmbH, Deutschland, für
eine Familie von enterischen polymeren Methacrylaten.
- 4. „Opadry®" ist eine eingetragene
Handelsmarke von Colorcon Inc., West Point, PA, für eine Familie
von weichgemachten Zelluloseethern, die Hydroxypropylmethylzellulose,
Hydroxypropylzellulose und Methylzellulose einschließen, die
als Pulver zum Wiederaufbau in Wasser erhältlich sind.
- 5. „Surelease®" ist die eingetragene
Handelsmarke von Colorcon Inc., West Point, PA, für eine wässrige vollständig weichgemachte
polymere Dispersion von Ethylzellulose.
- 6. „mgA" ist eine Abkürzung für „Milligramm
aktives Azithromycin".
Beispielsweise, „250
mg A" bedeutet 250 mg
aktives Azithromycin".
- 7. „X
mgA Multipartikulat" (worin
X eine Zahl ist) bedeutet die Menge des Multipartikulats, das X
mg A enthält.
Beispielsweise bedeutet „250
mgA Multipartikulat" das
Gewicht des Multipartikulats, das 250 mg A enthält.
- 8. „mgAm" ist eine Abkürzung für „mgA Multipartikulat".
- 9. „Anwendungsumgebung" bedeutet die wässrige Umgebung
des Gastrointestinaltrakts.
- 10. In vitro-Auflösungstests
Die nachstehenden zwei In vitro-Tests können zum Screening von Ausführungsformen
dieser Erfindung mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe und verzögerter
Freigabe hinsichtlich In vivo-Eignung verwendet werden. Wenn eine
bestimmte Dosierungsform den nachstehend erörterten Kriterien für jeden
Test genügt,
liegt sie innerhalb des Umfangs der Erfindung.
-
Gleichmäßig hinhaltende
Freisetzung-Dosierungstests: Dosierungsformen mit gleichmäßig hinhaltender
Freisetzung für Azithromycin
werden in einer Standard-USP rotierenden Flügelapparatur, wie in der United States
Pharmacopoeia XXIII (USP) Auflösungstest
Kapitel 711, Apparatur 2, offenbart, getestet. Die Flügel rotieren
bei 50 U/min. und der Auflösungstest
wird in 900 ml Natriumdihydrogenphosphatpuffer vom pH-Wert 6,0 als
Testmedium bei 37°C
durchgeführt.
Wenn Kapseln verwendet werden, dann müssen 0,1 mg/ml Enzymtrypsin
zu dem Puffer gegeben werden. Bei ausgewiesenen Zeiten nach Testbeginn
(d.h. Einführung
der Dosierungsform in die Apparatur) werden filtrierte aliquote
Mengen (typischerweise 5 oder 10 ml) aus dem Testmedium auf Azithromycin
durch Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC), wie nachstehend erörtert,
analysiert. Die Auflösungsergebnisse
werden als mg gelöstes
Azithromycin gegen die Zeit angeführt. Gleichmäßig hinhaltende
Freigabedosierungsformen, die die nachstehenden Kriterien erfüllen, liegen
innerhalb des Umfangs der Erfindung: (1) Q0,25 ≤ 200 mg gelöstes Azithromycin;
(2) Q1 ≤ 500
mg gelöstes
Azithromycin; (3) Q2 ≤ 1000 mg gelöstes Azithromycin; (4) Q4 ≤ 1500
mg gelöstes
Azithromycin und (5) Q6 ≤ 2000 mg gelöstes Azithromycin, worin Q
wie vorstehend definiert ist.
-
Verzögerte Freigabe-Dosierungstest:
Dosierungsformen von Azithromycin mit verzögerter Freigabe werden auch
in einer Standard-USP rotierenden Flügelapparatur, wie vorstehend
ausgewiesen, getestet. Der Test wird von dem vorstehend angegebenen
modifiziert. Flügel
werden bei 50 U/min. rotieren lassen und die Auflösung wird
in 2 Stufen bei 37°C
durchgeführt.
Eine erste Säurestufe
wird durch Eintauchen einer Dosierungsform mit verzögerter Freigabe
in 750 ml 0,1N HCl Säuremedien
implementiert. Nach 15 Minuten wird eine erste filtrierte aliquote
Menge von Testsäuremedien
auf Azithromycingehalt mit HPLC analysiert. Eine zweite Stufe wird
sofort nach der ersten Stufe durch Zugeben von 250 ml 0,2M dreibasigem
Natriumphosphatpuffer implementiert unter Bedecken der Säuremedien
aus der ersten Stufe mit einem Puffer mit einem pH-Wert von etwa
6,8. Wenn der gemessene pH-Wert plus oder minus mehr als 0,05 pH-Einheiten
von 6,8 ist, sollte er geeigneterweise durch Zugeben von Alkalimetallhydroxid
oder Chlorwasserstoffsäure
(jeweils typischerweise 2N), falls geeignet, eingestellt werden.
Bei 15 Minuten nach Zugabe von Phosphatpuffer wird die zweite filtrierte
aliquote Menge Testmedium auf Azithromycin-Gehalt durch HPLC analysiert.
Die Auflösungsergebnisse werden
als % gelöstes
Azithromycin gegen die Zeit analysiert. Dosierungsformen mit verzögerter Freigabe,
die die nachstehenden Kriterien erfüllen, liegen innerhalb des
Umfangs der Erfindung: (1) Q0,25 < 10 % gelöstes Azithromycin
und (2) Q0,5 < Q0,25 + 10
% gelöstes
Azithromycin. Der Test ist für
Dosierungsformen, die bis zu 7000 mgA enthalten, zuverlässig.
-
Die
Kriterien werden in jedem Test auch in den Beispielen als „Auflösungskriterien" angegeben.
- 11. HPLC-Quantifizierung: Beim Durchführen von
jedem der vorstehend beschriebenen In vitro-Auflösungstests wird Azithromycin
durch Umkehrphasenhochleistungsflüssigchromatographie und elektrochemische
Detektion wie nachstehend quantifiziert. Eine aliquote Menge Testlösung wird
filtriert, um die teilchenförmigen
Stoffe zu entfernen und auf eine Zielkonzentration von ungefähr 3 μg/ml zu verdünnen. Ein festgesetztes
Volumen von 50 μl
wird auf eine Vorsäule
(5 cm × 4,6
mm Durchmesser) mit kohlenwasserstoffartiger stationärer Phase
(Gamma RP-1, ES Industries, Berlin, NJ), auf 5 μm kugelförmigem Aluminiumoxid (80 Angström Porendurchmesser)
injiziert. Der Vorkolonne folgt eine Kolonne mit 15 cm × 4,6 mm Durchmesser,
die die gleiche stationäre
Phase enthält.
Das Chromatographiesystem ist im Wesentlichen wie in Shepard et
al., J. Chromatography, 565: 321–337 (1991), beschrieben. Eine
isocrate mobile Phase, bestehend aus 72 % 0,02M einbasigem Kaliumphosphatpuffer
und 28 % Acetonitril (Volumen/Volumen, End-pH-Wert von 11), wird
mit einer Fließgeschwindigkeit
von 1,5 ml/Minute angewendet. Der elektrochemische Detektor wendet
duale Glaskohlenstoffelektroden (Modell LC-4B amperometrischer Detector,
Bioanalytical Systems, West Lafayette, IN), die im oxidativen Screen-Modus
arbeiten, mit der Bezugselektrodeneinstellung bei etwa +0,7 V und
der Arbeitselektrodeneinstellung bei etwa +0,8 V an. In gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe-Testmedien wird genaue Quantifizierung von Azithromycin
durch Vergleich des Probenchromatogramm-Peak-Höhenverhältnisses,
bezogen auf den inneren Standard Diphenhydramin, gegen ein Azithromycin-Standard-Chromatogramm-Peak-Höhenverhältnis, auch auf den gleichen
inneren Standard bezogen, bewirkt. In Testmedien mit verzögerter Freigabe
(Säure)
wird, weil Azithromycin in sauren Medien zu Desosaminylazithromycin
hydrolysieren kann, die Menge von gelöstem Azithromycin, die hydrolysiert
war, bestimmt und zu seinem Äquivalent
als Azithromycin (Umwandlungsfaktor 1,26) umgewandelt. In verzögerten Freigabe-Testmedien
wird Diphenhydramin wiederum als innerer Peakhöhen-Bezugsstandard für sowohl
die Probe als auch Azithromycin/Desosaminylazithromycin-Standardchromatogramme angewendet.
- 12. Wenn kein Wert in den Tabellen angegeben wird, wurde er
nicht bestimmt.
-
Beispiel 1
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass eine orale Dosis von 2 g Azithromycin eine ähnliche
Häufigkeit
von gastrointestinalen Nebenwirkungen gibt, ob die 2 g als eine
orale Einzeldosis oder als acht 250-mg-Dosen, gegeben als 250 mg
jede halbe Stunde für
3,5 Stunden, gegeben werden.
-
In
einer statistischen Placebo-kontrollierten Parallelgruppenuntersuchung
mit doppelter Blindprobe wurden gesunde männliche Probanden in drei Gruppen
geteilt. Gruppe A empfing eine Azithromycin-Einzeldosis von 2 g
als acht 250 mg Azithromycin-Kapseln („Bolusdosierungs"gruppe). Gruppe B
erhielt die gleiche Gesamtdosis, verabreicht als acht 250-mg-Kapseln, mit einer
Geschwindigkeit von einer 250-mg-Kapsel alle 30 Minuten für 3,5 Stunden
(„geteilte
Dosis"-Gruppe).
Gruppe C empfing die gleichen Placebokapseln. Alle Probanden empfingen
acht Kapseln Arzneistoff oder Placebo zur Zeit 0 und eine Kapsel
Arzneistoff oder Placebo alle halbe Stunde für 3,5 Stunden. Alle Probanden
wurden nach Fasten über
Nacht dosiert. Blutproben wurden vor dem Dosieren und 0,5, 1, 1,5,
2, 2,5, 3, 3,5, 4, 6, 8, 12, 16, 24, 48, 72, 96, 144, 192 und 240
h nach Dosieren gezogen. Die Serum-Azithromycin-Konzentrationen
wurden unter Verwendung des Hochleistungsflüssigchromatographie-Assays,
beschrieben in Shepard et al., J. Chromatography, 565: 321–337 (1991),
bestimmt. Die gesamtsystemische Exposition für Azithromycin wurde durch
Messen der Fläche
unter der Kurve von Serum-Azithromycin-Konzentration gegen die Zeit
(AUC) für
jeden Proband in einer gegebenen Gruppe und anschließend Berechnen
der mittleren AUC für
die Gruppe bestimmt. Cmax ist die höchste bei einem Probanden erreichte
Serum-Azithromycin-Konzentration. Tmax ist die Zeit, bei der Cmax
erreicht wird. Pharmakokinetische Serumdaten für dieses Beispiel werden in
Tabelle 1 angegeben.
-
Vor
dem Dosieren und jeder Blutprobennahmezeit füllte jeder Proband einen Fragebogen
aus, der aus einer Reihe von „visuell-analog-Skalierungen" bestand, in denen
der Proband aufgefordert wurde, auf einer Skale von 0 bis 10 die
Schwere von bestimmten potenziellen Nebenwirkungen einzuschätzen. Die
Probanden wurden instruiert, dass „0" als abwesende Wirkung ausgewiesen ist
und „10" als die schwerste
mögliche
Wirkung ausgewiesen ist. Die Probanden wurden instruiert, zwischen
0 und 10 für
mittlere Nebenwirkungen zu interpolieren.
-
Insgesamt
45 Probanden beendeten diese Studie: 16 auf Placebo, 15 auf 2-g-Einzeldosis
und 14 auf 250-mg-Dosis alle halbe Stunde für 3,5 Stunden. Für vier Nebenwirkungen,
die mit 20 Zeitpunkten bewertet wurden, wurden insgesamt 3600 individuelle
visuell-analoge Skalierungsbewertungen erhalten.
-
Die
Analyse der Daten der visuell-analogen Skalierung bzw. Bewertung
oder Einstufung der Nebenwirkungen wurde in zwei Formaten ausgeführt. In
dem ersten Format (Tabelle II) konzentrierte sich die Analyse auf
die allgemeine Häufigkeit
von Nebenwirkungen eines bestimmten Typs. Für jeden Nebenwirkungstyp (beispielsweise
abdominalen Schmerz) berichtet Ta belle II die Anzahl von Probanden,
die eine Bewertung > 1
bei beliebiger Zeit während
der 240-h-Nachdosierung mitteilten, und die Anzahl von Probanden,
die eine Bewertung > 4
bei beliebiger Zeit während
des 240-h-Nachdosierens anführten.
Diese Analyse nimmt an, dass alle Bewertungen > 1 ein reales Auftreten von Nebenwirkungen
wiedergeben, ob mild oder schwer. Eine Bewertung > 4 wird angenommen,
ein mittleres bis schweres Auftreten von Nebenwirkungen wiederzugeben.
-
In
dem zweiten Format (Tabelle III) reflektiert die Analyse die allgemeine
Schwere und Dauer von Nebenwirkungen. Für eine bestimmte Nebenwirkung
(beispielsweise abdominaler Schmerz) in einem einzelnen Probanden
wurden alle visuell-analogen
Skalierungsbewertungen (über
den 240-h-Nachdosierungszeitraum) zusammengefasst, um eine „kumulative
Bewertung" über den
gesamten Zeitraum der Bewertung zu ergeben. „Kumulative Bewertungen" für alle Mitglieder
der Behandlungsgruppe wurden zusammengefasst und durch die Anzahl
der Probanden in der Gruppe geteilt, um eine mittlere kumulative
Bewertung zu ergeben. Die Skale von dieser mittleren kumulativen
Bewertung entspricht nicht der ursprünglichen 0- bis 10-Skale, da sie die
Summierung von allen Nicht-0-Bewertungen über den gesamten Bewertungszeitraum
reflektiert. Tabelle III gibt mittlere kumulative Bewertungen für abdominalen
Schmerz, Nausea, Regurgitation und abdominales Verkrampfen wieder.
-
Tabelle
I zeigt, dass die gesamte systemische Azithromycinexposition der
zwei Dosierungsgruppen, die in dem AUC reflektiert wird, ähnlich war.
Für die
geteilte Dosierungsgruppe war Cmax niedriger und Tmax war länger als
erwartet, weil die Dosierung innerhalb 3,5 h, anstatt in einer einzigen
Bolus-Dosis stattfand.
-
Tabelle
II zeigt, dass abdominaler Schmerz, Nausea und abdominales Verkrampfen
häufige
Nebenwirkungen für
eine 2-g-Bolus-Dosis waren, während
Regurgitation nicht auftrat. Geteiltes Dosieren innerhalb 3,5 h
ergab ein ähnliches
Häufigkeitsprofil
von Nebenwirkungen. Tabelle III zeigt, dass die Gesamtschwere von durch
Azithromycin induzierten Neben- Wirkungen
für die
Bolus dosierenden und geteilten dosierenden Behandlungen ähnlich war.
-
Die
in Tabelle II und Tabelle III wiedergegebenen Daten zeigen, dass
die Abgabe einer 2-g-Dosis bei einer Geschwindigkeit von 500 mg/h,
verglichen mit einer einzigen Bolus-Dosis von 2 g, keine stark verbesserte
Nebenwirkungshäufigkeit
ergibt. Die Art, in der die geteilte Dosis in diesem Beispiel verabreicht
wurde, führte
zu einer Exposition des oberen Gastrointestinaltrakts, d.h. des
Magens und des Duodenums, der gesamten geteilten Dosis.
-
Tabelle I
-
Azithromycin-Pharmakokinetik
für eine
2-g-Dosis, gegeben als eine einzige Dosis oder als acht 250-mg-Dosen
alle halbe Stunde für
3,5 Stunden (Mittelwerte)
Behandlung | Cmax
(μg/ml) | Tmax
(h) | AUC0-144 (μg-h/ml) |
2-g-Einzeldosis | 1,69 | 1,3 | 18,8 |
250
mg pro halbe h für 3,5
h | 1,13 | 4,4 | 18,9 |
-
Tabelle II
-
Häufigkeit
von visuell-analogen Skalierungsbewertungen, die 1 oder 4 bei beliebiger
Zeit während
des 240-h-Nachdosierungs-Bewertungszeitraums überschritten,
für die
Nebenwirkungen abdominaler Schmerz, Nausea, Regurgitation und abdominales
Verkrampfen. Vergleiche von 2-g-Bolus-Dosis gegen acht 250-mg-Kapseln,
dosiert alle halbe h für
3,5 Stunden.
| Abdominaler Schmerz | Nausea | Regurgitation | Abdominales
Verkrampfen |
Behandlung | >1 | >4 | >1 | >4 | >1 | >4 | >1 | >4 |
Placebo | 0/16 | 0/16 | 0/16 | 0/16 | 0/16 | 0/16 | 0/16 | 1/16 |
2
g Einzeldosis | 6/15 | 2/15 | 2/15 | 1/15 | 0/15 | 0/15 | 6/15 | 1/15 |
250
mg pro halbe h für
3,5 h | 6/14 | 1/14 | 3/14 | 0/14 | 0/14 | 0/14 | 4/14 | 0/14 |
- Anmerkung: Die angeführten Ergebnisse als (Zahl
der von Patienten berichteten Bewertung)/(Gesamtzahl Patienten)
-
Tabelle III – Mittlere kumulative Bewertung
-
Mittlere
kumulative visuell-analoge Bewertungsdaten für die Nebenwirkungen abdominaler
Schmerz, Nausea, Regurgitation und abdominales Verkrampfen über die
Gesamtheit von 240 Stunden Nachdosierungsbewertungszeitraum. Siehe
Text für
Erläuterung
für „Mittlere
kumulative Bewertung".
Behandlung | n* | Abdominaler Schmerz | Nausea | Regurgitation | Abdominales Verkrampfen |
Placebo | 16 | 0,19 | 0,25 | 0,06 | 1,19 |
2
g Einzeldosis | 15 | 6,4 | 1,93 | 0,53 | 4,67 |
250
mg pro halbe h für
3,5 h | 13 | 6,31 | 2,77 | 1,38 | 4,46 |
- * Anzahl von gemittelten Probanden
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass Dosieren von 2 g Azithromycin direkt an das
menschliche Duodenum zu einer höheren
Häufigkeit
und Schwere von gastrointestinalen Nebenwirkungen führt, als
beobachtet, wenn Azithromycin (2 g) direkt an den ileozökalen Bereich
des Dünndarms
dosiert wird. Dieses Beispiel stützt
die Schlussfolgerung, dass die Häufigkeit
und Schwere von gastrointestinalen Nebenwirkungen durch Azithromycin
durch Senken der Exposition des Duodenums für oral dosiertes Azithromycin
vermindert werden kann. Dieses Beispiel zeigt auch, dass die direkte
Abgabe von Azithromycin an das Duodenum oder den ileozökalen Bereich
des Dünndarms
keinen Verlust an systemischer Bioverfügbarkeit, bezogen auf das orale
Dosieren, ergibt.
-
Gesunde
männliche
Probanden wurden in zwei Gruppen geteilt. Gruppe A empfing eine
2 g Azithromycin-Dosis, verabreicht direkt in das Duodenum als eine
Lösung über ein
nasoenterisches Rohr. Gruppe B empfing die gleiche Azithromycin-Lösungsdosis,
verabreicht direkt in den ileozökalen
Bereich des Dünndarms über eine
nasoenterische Röhre.
Die nasoenterische Röhre
war ein Ein-Lumen-Rohr von 4,5 m mit einer Nebenöffnung zur Abgabe von Arzneistoffen.
Die Anordnung des Rohrs zur duodenalen und ileozökalen Abgabe wurde durch Fluoroskopie
bestätigt.
Infusionen an das Duodenum oder den ileo zökalen Bereich wurden bei Konzentrationen
von 40 mg/ml innerhalb 5 Minuten verabreicht. Allen Probanden wurden
nach Fasten über Nacht
Dosierungen verabreicht. Die Probanden wurden statistisch angeordnet,
um Azithromycin und Placebo über
nasoenterische Röhre
und intravenöse
Infusion in einer Placebo-kontrollierten Weise mit doppelter Blindprobe
zu empfangen. Zwei Wochen später
wurden Probanden über
einen alternativen Weg der aktiven Arzneistoffverabreichung gekreuzt.
-
Blutproben
wurden vor dem Dosieren und 0,08, 0,17, 0,33, 0,66, 1, 2, 4, 8,
12, 24, 48, 72 und 96 h nach Dosieren genommen. Serum-Azithromycin-Konzentrationen
wurden unter Verwendung des in Shepard et al., J. Chromatography,
565: 321–337
(1991) beschriebenen Hochleistungsflüssigchromatographie-Assays bestimmt.
Die gesamtsystemische Exposition für Azithromycin wurde durch
Messen der Fläche
unter der Kurve der Serum-Azithromycin-Konzentration gegen Zeit
(AUC) für
jeden Probanden bei einer gegebenen Gruppe und anschließend Berechnen
eines Mittelwerts AUC für
die Gruppe bestimmt. Cmax ist die höchste Serum-Azithromycin-Konzentration,
die in einem Probanden erreicht wird. Tmax ist die Zeit, bei der
Cmax erreicht wird. Pharmakokinetische Serumdaten für dieses
Beispiel werden in Tabelle IV wiedergegeben. In einem Teil dieser
Studie empfingen alle Probanden eine intravenöse 2-g-Azithromycin-Dosis. Das intravenöse AUC wurde
bestimmt, um die absoluten duodenalen und ileozökalen Bioverfügbarkeiten,
wie nachstehend beschrieben, zu berechnen.
-
Vor
dem Dosieren und jeder Blutprobennahmezeit füllte jeder Proband einen Fragebogen
aus, der aus einer Reihe von „visuell-analog-Skalierungen" bestand, in denen
der Proband aufgefordert wurde, auf einer Skale von 0 bis 10 die
Schwere von bestimmten potenziellen Nebenwirkungen einzuschätzen. Die
Probanden wurden instruiert, dass „0" als abwesende Wirkung ausgewiesen ist
und „10" als die schwerste
mögliche
Wirkung ausgewiesen ist. Die Probanden wurden instruiert, zwischen
0 und 10 für
mittlere Nebenwirkungen zu interpolieren.
-
Insgesamt
11 Probanden beendeten diese Studie: 5 nach duodenalem Dosieren
und 6 nach ileozökalem
Dosieren. Für
vier Nebenwirkungen wurden 14 Zeitpunkte bewertet. Insgesamt 616
einzelne visuell-analoge Skalierungsbewertungen wurden erhalten.
-
Die
Analyse der Daten der visuell-analogen Skalierung bzw. Bewertung
oder Einstufung der Nebenwirkungen wurde in zwei Formaten ausgeführt. In
dem ersten Format (Tabelle V) konzentrierte sich die Analyse auf
die allgemeine Häufigkeit
von Nebenwirkungen eines bestimmten Typs. Für jeden Nebenwirkungstyp (beispielsweise
abdominalen Schmerz) berichtet Tabelle V die Anzahl von Probanden,
die eine Bewertung > 1
bei beliebiger Zeit während
der 96-h-Nachdosierung mitteilten, und die Anzahl von Probanden,
die eine Bewertung > 4
bei beliebiger Zeit während
des 96-h-Nachdosierens anführten.
Diese Analyse nimmt an, dass alle Bewertungen > 1 ein reales Auftreten von Nebenwirkungen
wiedergeben, ob mild oder schwer. Eine Bewertung > 4 wird angenommen,
ein mittleres bis schweres Auftreten von Nebenwirkungen wiederzugeben.
-
In
dem zweiten Format (Tabelle VI) reflektiert die Analyse die allgemeine
Schwere und Dauer von Nebenwirkungen. Für eine bestimmte Nebenwirkung
(beispielsweise abdominaler Schmerz) in einem einzelnen Probanden
wurden alle visuellanalogen Skalierungsbewertungen (über den
96-h-Nachdosierungszeitraum) zusammengefasst, um eine „kumulative
Bewertung" über den
gesamten Zeitraum der Bewertung zu ergeben. „Kumulative Bewertungen" für alle Mitglieder
der Behandlungsgruppen wurden zusammengefasst und durch die Anzahl
der Probanden in der Gruppe geteilt, um eine mittlere kumulative
Bewertung zu ergeben. Die Skale von dieser mittleren kumulativen
Bewertung entspricht nicht der ursprünglichen 0- bis 10-Skale, da sie die Summierung
von allen Nicht-0-Bewertungen über
den gesamten Bewertungszeitraum reflektiert. Tabelle VI gibt mittlere
kumulative Bewertungen für
abdominalen Schmerz, Nausea, Regurgitation und abdominales Verkrampfen
wieder.
-
Tabelle
IV zeigt, dass die Absorption von duodenal verabreichter Lösungsdosis
von Azithromycin schnell ist, wie durch eine kurze Tmax von 0,3
h und einen hohen Cmax deutlich wird. Ileozökales Dosieren, das zu langsamerer
Absorption mit einem gemessenen Tmax (1,39 h) führt, was ähnlich zu Tmax beobachtet für orales
Kapseldosieren in Beispiel 1 (1,3 h, Tabelle I) ist. Die gesamte
systemische Exposition für
Arzneimittel (AUC) war 15 % unterhalb des ileozökalen Dosierens, verglichen
mit duodenalem Dosieren. Wenn mit intravenösem Dosieren in den gleichen
Probanden verglichen, war die Bioverfügbarkeit für duodenales Dosieren 43,8
% und die Bioverfügbarkeit
für ileozökales Dosieren
war 39,1 %, wobei die Bioverfügbarkeit
beispielsweise duodenale Bioverfügbarkeit
als AUCduodenal/AUCIV × 100 definiert
wird. Die Bioverfügbarkeit
der duodenalen Azithromycin-Lösung
war etwas größer als
die orale Bioverfügbarkeit
einer Azithromycin-Kapsel, die typischerweise etwa 38 % ist. Die
Bioverfügbarkeit
der ileozökalen
Azithromycin-Lösung
war ähnlich
zu jener von einer oral dosierten Kapsel.
-
Tabelle
V (das gleiche Format wie Tabelle II) zeigt, dass die Häufigkeit
von gastrointestinalen Nebenwirkungen für duodenales Dosieren im Allgemeinen
höher ist
als für
ileozökales
Dosieren. Tabelle VI zeigt, dass die Gesamtschwere von gastrointestinalen
Nebenwirkungen für
duodenales Dosieren höher
war als für ileozökales Dosieren.
-
Tabelle IV
-
Azithromycin-Pharmakokinetik
für 2 g
Lösungsdosis,
verabreicht an den duodenalen (n = 5) oder ileozökalen (n = 6) Bereich für den Dünndarm über nasoenterisches
Rohr (Mittelwerte).
Behandlung | Cmax
(μg/ml) | Tmax
(h) | AUC0-96 (μg-h/ml) |
Duodenal | 3,24 | 0,3 | 17,0 |
Ileozökal | 0,77 | 1,39 | 14,5 |
-
Tabelle V
-
Häufigkeit
von visuell-analogen Skalierungsbewertungen, die 1 oder 4 bei beliebiger
Zeit während
des 96-h-Nachdosierungs-Bewertungszeitraums überschritten,
für die
Nebenwirkungen abdominaler Schmerz, Nausea, Regurgitation und abdominales
Verkrampfen. Vergleiche von 2-g-Azithromycin-Verabreichung direkt in die duodenalen
(n = 5) und ileozökalen
(n = 6) Bereiche des Dünndarms.
| Abdominaler Schmerz | Nausea | Regurgitation | Abdominales
Verkrampfen |
Behandlung | >1 | >4 | >1 | >4 | >1 | >4 | >1 | >4 |
Duodenal | 4/5 | 0/5 | 2/5 | 1/5 | 3/5 | 0/5 | 5/5 | 0/5 |
Ileozökal | 2/6 | 0/6 | 2/6 | 0/6 | 0/6 | 0/6 | 2/6 | 0/6 |
-
Tabelle VI – Mittlere
kumulative Bewertung
-
Mittlere
kumulative visuelle analoge Bewertungsdaten für die Nebenwirkungen abdominaler
Schmerz, Nausea, Regurgitation und abdominales Verkrampfen über die
Gesamtheit von 96 Stunden Nachdosierungsbewertungszeitraum. Siehe
Text für
Erläuterung
für „Mittlere
kumulative Bewertung".
Dosieren einer 2-g-Azithromycin-Lösung war direkt in die duodenalen
oder ileozökalen
Bereiche des Dünndarms.
Behandlung | n* | Abdominaler Schmerz | Nausea | Regurgitation | Abdominales Verkrampfen |
Duodenal | 5 | 13,4 | 11,6 | 7,2 | 13,2 |
Ileozökal | 6 | 2,7 | 2,0 | 0 | 3,3 |
- * Anzahl von gemittelten Probanden
-
Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass wenn Azithromycin intravenös dosiert wird, die Häufigkeit
und Schwere von gastrointestinalen Nebenwirkungen niedrig ist, verglichen
mit der Häufigkeit
und Schwere von gastrointestinalen Nebenwirkungen, die sich aus
oralem Dosieren bei gleicher Dosis ergeben. Diese Beobachtungen
stützen die
Schlussfolgerung, dass die gastrointestinalen Nebenwirkungen von
oral dosiertem Azithromycin in dem Gastrointestinaltrakt durch direkten
Kontakt zwischen dem oral dosierten Arzneimittel und der Darmwand
lokal vermittelt werden und zu keinen hauptsächlichen Wirkungen bezogen
auf die Anwesenheit von Azithromycin in der systemischen Zirkulation
führen.
-
Gesunde
männliche
Probanden wurden in vier Gruppen geteilt. Gruppe A empfing 2 Stunden
intravenöse
Infusion einer Placebolösung
(0 g Azithromycin). Gruppe B empfing 2 Stunden intravenöse Infusion
einer 1-g-Dosis von Azithromycin. Gruppe C empfing 2 Stunden intravenöse Infusion
einer 2-g-Dosis
Azithromycin. Gruppe D empfing 2 Stunden intravenöse Infusion
einer 4-g-Dosis Azithromycin. Bezogen auf eine orale Bioverfügbarkeit
von 37 % waren diese intravenösen
Dosen von 0, 1, 2 und 4 g äquivalent
oralen Dosen von 0, 2,7, 5,4 bzw. 10,8 g. Allen Probanden wurden
die Dosierungen verabreicht, nachdem sie über Nacht gefastet hatten.
-
Blutproben
wurden vor dem Dosieren und bei 0,25, 0,5, 0,75, 1, 1,5, 2, 4, 8,
12, 18, 24, 72, 96, 114, 192 und 240 Stunden nach Dosieren genommen.
Serum-Azithromycin-Konzentrationen wurden unter Verwendung des in
Shepard et al., J. Chromatography, 565: 321–337 (1991) beschriebenen Hochleistungsflüssigchromatographie-Assays
bestimmt. Die gesamtsystemische Exposition für Azithromycin wurde durch
Messen der Fläche
unter der Kurve der Serum-Azithromycin-Konzentration gegen Zeit
(AUC) für
jeden Probanden bei einer gegebenen Gruppe und anschließend Berechnen
eines Mittelwerts AUC für
die Gruppe bestimmt. Cmax ist die höchste Serum-Azithromycin-Konzentration, die in einem
Probanden erreicht wird. Tmax ist die Zeit, bei der Cmax erreicht
wird. Pharmakokinetische Serumdaten für dieses Beispiel werden in
Tabelle VII wiedergegeben.
-
Vor
dem Dosieren und jeder Blutprobennahmezeit füllte jeder Proband einen Fragebogen
aus, der aus einer Reihe von „visuell-analog-Skalierungen" bestand, in denen
der Proband aufgefordert wurde, auf einer Skale von 0 bis 10 die
Schwere von bestimmten potenziellen Nebenwirkungen einzuschätzen. Die
Probanden wurden instruiert, dass „0" als abwesende Wirkung ausgewiesen ist
und „10" als die schwerste
mögliche
Wirkung ausgewiesen ist. Die Probanden wurden instruiert, zwischen
0 und 10 für
mittlere Nebenwirkungen zu interpolieren.
-
Insgesamt
22 Probanden beendeten diese Studie: 5 auf Placebo, 6 mit 1 g Azithromycin-Gesamtdosis, 6
mit 2 g Azithromycin-Gesamtdosis und 5 mit 4 g Azithromycin-Gesamtdosis.
Für vier
Nebenwirkungen, die mit 18 Punkten bewertet wurden, wurden insgesamt
1,584 einzelne visuell-analoge Skalierungsbewertungen erhalten.
-
Die
Analyse der Daten der visuell-analogen Skalierung bzw. Bewertung
oder Einstufung der Nebenwirkungen wurde in zwei Formaten ausgeführt. In
dem ersten Format (Tabelle VIII) konzentrierte sich die Analyse
auf die allgemeine Häufigkeit
von Nebenwirkungen eines bestimmten Typs. Für jeden Nebenwirkungstyp (beispielsweise
abdominalen Schmerz) berichtet Tabelle VIII die Anzahl von Probanden,
die eine Bewertung > 1
bei beliebiger Zeit während
der 240-h-Nachdosierung mitteilten, und die Anzahl von Probanden,
die eine Bewertung > 4
bei beliebiger Zeit während
des 240-h-Nachdosierens anführten.
Diese Analyse nimmt an, dass alle Bewertungen > 1 ein reales Auftreten von Nebenwirkungen
wiedergeben, ob mild oder schwer. Eine Bewertung > 4 wird angenommen,
ein mittleres bis schweres Auftreten von Nebenwirkungen wiederzugeben.
-
In
dem zweiten Format (Tabelle XI) reflektiert die Analyse die allgemeine
Schwere und Dauer von Nebenwirkungen. Für eine bestimmte Nebenwirkung
(beispielsweise abdominaler Schmerz) in einem einzelnen Probanden
wurden alle visuellanalogen Skalierungsbewertungen (über den
240-h-Nachdosierungszeitraum) zusammengefasst, um eine „kumulative
Bewertung" über den
gesamten Zeitraum der Bewertung zu ergeben. „Kumulative Bewertungen" für alle Mitglieder
der Behandlungsgruppen wurden zusammengefasst und durch die Anzahl
der Probanden in der Gruppe geteilt, um eine mittlere kumulative
Bewertung zu ergeben. Die Skale von dieser mittleren kumulati ven
Bewertung entspricht nicht der ursprünglichen 0- bis 10-Skale, da sie die Summierung
von allen Nicht-0-Bewertungen über
den gesamten Bewertungszeitraum reflektiert. Tabelle IX gibt mittlere
kumulative Bewertungen für
abdominalen Schmerz, Nausea, Regurgitation und abdominales Verkrampfen
wieder.
-
Tabelle
VII gibt die pharmakokinetischen Daten für das intravenöse Azithromycin-Dosieren
für dieses Beispiel
wieder. Der Vergleich mit Tabelle 1 von Beispiel 1 zeigt, dass intravenöses Dosieren
von Azithromycin höhere
systemische Exposition als orales Dosieren ergibt. Beispielsweise
ergibt eine intravenöse
Dosis von 2 g einen AUC von 45,6 μg-h/ml (Tabelle VII),
während
eine orale Dosis von 2 g einen AUC von 18,8 μg-h/ml (Tabelle 1) ergibt. Somit
ist es zum Zweck des Vergleichens von gastrointestinalen Nebenwirkungen
für oral und
intravenös
verabreichtes Azithromycin im Allgemeinen geeignet, eine orale Dosis
von 2 g mit einer intravenösen
Dosis von 1 g zu vergleichen. Tatsächlich ist die systemische
Arzneistoffexposition, die durch eine intravenöse Dosis von 1 g erreicht wird
(AUC = 23,4 μg-h/ml),
stärker
als die systemische Arzneistoffexposition, die durch eine orale
Dosis von 2 g (AUC = 18,8 μg-h/ml)
bereitgestellt wird.
-
Tabelle
VIII (gleiches Format wie Tabelle II) zeigt, dass die Häufigkeiten
von abdominalem Schmerz, Nausea, Regurgitation und abdominalem Verkrampfen
nach 2 Stunden intravenöser
Infusion von 1,0 g Azithromycin niedrig waren. Der Vergleich dieser
Daten mit Nebenwirkungshäufigkeitsdaten
für eine
orale Azithromycin-Dosis von 2 g (die ungefähr die gleiche systemische
Azithromycin-Exposition ergibt) (siehe Tabelle II) zeigt, dass für ungefähr den gleichen
Grad an systemischer Arzneistoffexposition orales Dosieren eine
viel höhere
Häufigkeit
der Nebenwirkungen verursacht. Diese Beobachtungen zeigen an, dass
die gastrointestinalen Nebenwirkungen von oral dosiertem Azithromycin
sich nicht hauptsächlich
aus der Exposition der systemischen Zirkulation des Arzneimittels
ergeben, sondern stattdessen sich höchstwahrscheinlich aus der
direkten Exposition der Darmwand dem Arzneistoff ergeben.
-
Tabelle
VIII zeigt auch an, dass bei höheren
intravenösen
Azithromycin-Dosen, beispielsweise 2,0 g, gastrointestinale Nebenwirkungen
auftreten. Eine intravenöse
Azithromycin-Dosis von 2,0 g ist äquivalent einer oralen Azithromycin-Dosis
von 5,4 g vom Standpunkt der äquivalenten
systemischen Arzneimittelexposition. Bei einer noch höheren intravenösen Dosis
wird eine höhere
Nebenwirkungshäufigkeit
beobachtet. Obwohl GI-Nebenwirkungen durch hohe intravenöse Dosen
hervorgebracht werden können,
stimmen diese Beobachtungen mit der Aussage überein, dass Azithromycin-GI-Nebenwirkungen
durch direkten Kontakt des Arzneistoffs mit der Darmwand in dem
Lumen, bezogen auf die nachstehende zusätzliche Studie, vermittelt werden.
Zwölf Ileostomie-Probanden
wurde eine intravenöse
Infusion von 500 mg Azithromycin innerhalb einer Stunde verabreicht.
Das Serum wurde als Vordosis und bei 0,17, 0,33, 0,5, 1, 2, 4, 8,
12, 24, 78, 72, 96, 120 und 144 h nach Beginn der Infusion gesammelt.
Zusätzlich
wurden die Inhalte der Ileostomiebeutel der Probanden für die nachstehenden
Intervalle gesammelt: 12 Stunden Vordosis, 0–6 Stunden Nachdosis, 6–12 Stunden
Nachdosis und 12–24
Stunden Nachdosis. Die Serum- und Ileostomie-Fluidkonzentrationen
von Azithromycin wurden bewertet. In den 24 Stunden, die einer intravenösen Azithromycin-Dosis
folgten, wurden 13 % der Dosis intakt in der Ileostomieflüssigkeit
gewonnen, was anzeigt, dass intravenös verabreichtes Azithromycin
in das Lumen des Dünndarms
eintritt, vielleicht über
biliäre
Exkretion und/oder transintestinale Elimination. Somit ist es nicht überraschend,
dass hohe intravenöse
Dosen von Azithromycin gastrointestinale Nebenwirkungen verursachen
können,
da ein Teil der intravenösen
Dosis sich in dem Lumen des Dünndarms
verteilt.
-
Tabelle
IX zeigt, dass die Schwere von gastrointestinalen Nebenwirkungen
insgesamt, die sich aus einer intravenösen Dosis von 1,0 g ergeben,
gering ist und geringer als jene, die für eine orale Dosis von 2 g beobachtet
werden (vergleiche mit Tabelle III). Bezogen auf eine orale Bioverfüg barkeit
von 37 % sind diese intravenösen
Dosen äquivalent
den oralen Dosen von 0, 2,7, 5,4 bzw. 10,8 g. Bei höheren intravenösen Dosen (beispielsweise
4 g) werden gastrointestinale Nebenwirkungen beobachtet. Jedoch
ist es wahrscheinlich, dass diese gastrointestinalen Nebenwirkungen
aufgrund des Verteilens der intravenösen Dosis in dem Lumen des Dünndarms
vorliegen, wie vorstehend deutlich in der Ileostomiestudie gezeigt.
-
Tabelle VII
-
Azithromycin-Pharmakokinetik:
Für eine
2-h-Infusion von 1 g (n = 6) oder 2 g (n = 6) oder 4 g (n = 5) Gesamtdosis.
Gesamte
IV-Dosis (g) | Äquivalente
orale Dosis* (g) | Cmax (μg/ml) | Tmax (h) | AUC0-inf μg-h/ml) |
1,0 | 2,7 | 3,11 | 1,9 | 23,4 |
2,0 | 5,4 | 6,84 | 1,8 | 45,6 |
4,0 | 10,8 | 9,91 | 1,1 | 82,1 |
- * Berechnet durch Dividieren der intravenösen Dosis
durch die orale Bioverfügbarkeit
von Azithromycin (0,37).
-
Tabelle VIII
-
Häufigkeit
von visuell-analogen Skalierungsbewertungen, die 1 oder 4 bei beliebiger
Zeit während
des 240-h-Nachdosierungs-Bewertungszeitraums überschritten,
für die
Nebenwirkungen abdominaler Schmerz, Nausea, Regurgitation und abdominales
Verkrampfen. Vergleiche intravenöser
Dosen von 0 g (Placebo), 1 g, 2 g und 4 g Azithromycin innerhalb
eines 2-Stunden-Zeitraums
infundiert. Bezogen auf eine orale Bioverfügbarkeit von 37 % sind diese
intravenösen
Dosen äquivalent
den oralen Dosen von 0, 2,7 bzw. 5,4 g. Berichtete Häufigkeiten
für die
1,0-, 2,0- und 4,0-Dosen wurden für die Placebowirkungen nicht
korrigiert.
| Abdominaler Schmerz | Nausea | Regurgitation | Abdominales
Verkrampfen |
Intravenöse Dosis | > 1 | > 4 | > 1 | > 4 | > 1 > 4 | > 4 | > 1 | > 4 |
0
g | 2/5 | 0/5 | 1/5 | 0/5 | 0/5 | 0/5 | 1/5 | 0/5 |
1
g | 1/5 | 0/5 | 0/5 | 0/5 | 0/5 | 0/5 | 0/5 | 0/5 |
2
g | 2/6 | 1/6 | 4/6 | 2/6 | 1/6 | 0/6 | 1/6 | 1/6 |
4
g | 4/5 | 0/5 | 3/5 | 2/5 | 1/5 | 1/5 | 4/5 | 2/5 |
-
Tabelle IX – Mittlere
kumulative Bewertung
-
Mittlere
kumulative visuell-analoge Bewertungsdaten für die Nebenwirkungen abdominaler
Schmerz, Nausea, Regurgitation und abdominales Verkrampfen über die
Gesamtheit von 240 Stunden Nachdosierungsbewertungszeitraum. Siehe
Text für
Erläuterung
für „Mittlere
kumulative Bewertung".
Azithromycin wurde intravenös
mit einer Gesamtdosis von 0 g (Placebo), 1 g, 2 g oder 4 g dosiert.
Bezogen auf eine orale Bioverfügbarkeit
von 37 % sind diese intravenösen
Dosen äquivalent
oralen Dosen von 0, 2,7, 5,4 bzw. 10,8 g. Mittlere kumulative Bewertungen
für 1,0-,
2,0- und 4,0-g-Dosen wurden für
die Placebowirkungen nicht korrigiert.
Intravenöse Dosis
(g) | n* | Abdominaler Schmerz | Nausea | Regurgitation | Abdominales Verkrampfen |
0 | 5 | 8,8 | 3,2 | 2,6 | 3,4 |
1,0 | 6 | 1,5 | 0 | 0 | 0,5 |
2,0 | 6 | 5,7 | 13,2 | 0,5 | 3,8 |
4,0 | 5 | 12,8 | 10,6 | 3,8 | 11,8 |
- * Anzahl von gemittelten Probanden
-
Beispiel 4
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zur Herstellung eines Azithromycin-Multipartikulat-Membran-moderierten
Reservoirsystems zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe, das Azithromycin mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
in Abhängigkeit
von der Beschichtungsdicke einer Diffusionssperrbeschichtung freisetzt.
Das Verfahren umfasst (1) Herstellung von unbeschichteten Azithromycin-Multipartikulatkernen
und (2) Auftragen einer Diffusionssperrbeschichtung über die
Kerne. Dieses Beispiel erläutert
weiterhin das In vitro-Dosierungstestverfahren zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe zur Bewertung der Auflösung
und Freisetzung von Azithromycin aus der Dosierungsform.
-
Azithromycin
enthaltende Multipartikulatkerne wurden durch Vermischen von Azithromycin
mit mikrokristalliner Zellulose (Avicel® PH101,
FMC Corp., Philadelphia, PA) in relativen Mengen von 95:5 (Gewicht/Gewicht),
Bilden einer feuchten Masse des Gemisches in einem Hobart-Mischer
mit Wasser, äquivalent
ungefähr 27
% des Gewichts des Gemisches, Extrudieren der feuchten Masse durch
eine perforierte Platte (Luwa EXKS-1 Extruder, Fuji Paudal Co.,
Osaka, Japan), Sphäronisieren
des Extrudats (Luwa QJ-230 Marumerizer, Fuji Paudal Co.) und Trocknen
der fertigen Kerne, die etwa von einem Durchmesser von 1 mm waren,
hergestellt. Die fertigen Kugeln zur gleichmäßig hinhaltenden Freigabe wurden
durch Beschichten der Teilchenkerne mit einer weichgemachten Ethylzellulosedispersion
(Surelease®,
Colorcon, West Point, PA, typischerweise mit einer 15%igen Feststoffkonzentration
aufgetragen) hergestellt. Für
Beispiel 4A (etwa 100 g Chargengröße) wurde die fertige Beschichtung
in einem Bodensprüh-Wurster-Wirbelschichtbeschichter
(Aeromatic Strea-1, Niro Inc., Bubendorf, Schweiz) durchgeführt. Für Beispiele
4B, 4C und 4D (etwa 1 kg Chargengrößen) wurde die Endbeschichtung
in einem Rotationsgranulator (CF-360 Granulator, Freund Indust.,
Tokio, Japan) durchgeführt.
Die Menge der aufgetragenen Beschichtung wurde unter Gewinnung von
verschiedenem Auflösungsgeschwindigkeitsverhalten
variiert. Beispiel 4A hatte eine zusätzliche Beschichtung von 2
% Opadry® über der 13
% Surelease®-Beschichtung.
-
Fertige
Multipartikulate mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe wurden unter Verwendung des In vitro-Dosierungstestverfahrens
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe, das vorstehend beschrieben wurde, getestet und die Ergebnisse
werden in Tabelle 4-1 wiedergegeben. Beispiel 4D wurde als 1500
mgA Multipartikulat getestet und Beispiele 4A bis 4C wurden als
250 mgA Multipartikulat in einer Kapsel getestet. Beispiele 4A bis
4D genügen
den In vitro-Auflösungskriterien
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe und sind Ausführungsformen innerhalb
des Umfangs der Erfindung mit gleichmäßig hinhaltender Freigabe. TABELLE 4-1
In
Vitro-Auflösungskriterien
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe | Q0,25 | Q1 | Q2 | Q4 | Q6 | Getestete Anfangsdosis (mgA) |
≤ 200 | ≤ 500 | ≤ 1000 | ≤ 1500 | ≤ 2000 |
Beispiel | Surelease®-Beschichtung (%) | Q0,25 mgA | Q1 mgA | Q2 mgA | Q4 mgA | Q6 mgA |
4A | 13,0 | 0 | 9 | 44 | 104 | 175 | 250 |
| 2,0
Opadry® | | | | | | |
4B | 11,1 | 4 | 33 | 113 | 144 | 154 | 250 |
4C | 13,0 | 0 | 18 | 35 | 50 | 83 | 250 |
4D | 13,0 | 38 | 128 | 252 | 465 | 641 | 1500 |
-
Beispiel 5
-
Dieses
Beispiel erläutert
das Anwenden von zeitlichen Kriterien in Verbindung mit In vitro-Auflösungstestergebnissen,
um eine Dosierungsform, wie ein Säckchen, zu erzeugen, das ein
gewünschtes
Auflösungsprofil
zeigt.
-
Unter
Anwendung der In vitro-Auflösungstests
von Beispiel 4B ist es erwünscht,
eine gleichmäßig hinhaltende
Freigabedosierungsform zu erzeugen. Unter Anwendung der zeitlichen
Kriterien und der entsprechenden Daten von Beispiel 4B wurde ein
maximal skaliertes mgA Multipartikulat für jedes einzelne zeitliche Kriterium
berechnet und in Tabelle 5-1 angeführt. TABELLE 5-1 MAXIMAL SKALIERTE DOSIS
Zeitliche
Kriterien | Beispiel
4B Auflösungsergebnisse | Maximal
skaliertes mgA von Multipartikulat |
≤ 200 mgA in
15 min | 4
mgA in 15 min | 12500
mgAm |
≤ 500 mgA in
1 h | 33
mgA in1 h | 3788
mgAm |
≤ 1000 mgA
in 2 h | 113
mgA in 2 h | 2212
mgAm |
≤ 1500 mgA
in 4 h | 144
mgA in 4 h | 2604
mgAm |
≤ 2000 mgA
in 6 h | 154
mgA in 6 h | 3247
mgAm |
-
Jeder
maximal skalierte Wert wurde durch Steigern der Ergebnisse von Beispiel
4B berechnet unter Gewinnung des höchsten Werts, der mit dem entsprechenden
zeitlichen Kriterium übereinstimmt.
Beispielsweise wurde der maximale skalierte Wert bei 15 Minuten
(12500 mgAm) als 200 mgA × (250 mgAm ÷ 4 mgA) berechnet,
wobei die 250 mgAm der getesteten Anfangsdosis entsprechen. Der
maximale skalierte Wert bei 2 Stunden (2212 mgAm) wurde ähnlich berechnet
als 1000 mgA × (250
mgAm ÷ 113
mgA).
-
Tabelle
5-1 weist aus, dass die maximal skalierte Dosis von Beispiel 4B
Multipartikulat, das verwendet werden sollte, um eine Dosierungsform
innerhalb des Umfangs der Erfindung zu erzeugen, 2212 mgAm ist, wobei
das Minimum der maximalen skalierten Werte berechnet wurde.
-
Maximal
skalierte Dosen wurden auch berechnet unter Verwendung der zeitlichen
Kriterien mit den Daten von Beispielen 4A, 4C und 4D in der gleichen
Weise wie vorstehend. Tabelle 5-2 fasst die maximal skalierte Dosis
für Beispiele
4A bis 4D zusammen. TABELLE 5-2 MAXIMAL SKALIERTE DOSIS
Beispiel | Maximal
skalierte Dosis von Multipartikulat mit gleichmäßig hinhaltender Freigabe |
4A | 2857
mgA |
4B | 2212
mgA |
4C | 6024
mgA |
4D | 4680
mgA |
-
Beispiel 6
-
Dieses
Beispiel erläutert
das Anwenden von Gewichtskriterien in Verbindung mit In vitro-Auflösungstestergebnissen
für das übliche Aufbauen
einer Dosierungsform, die für
ein Tier mit einem gegebenen Körpergewicht
zugeschnitten ist. Die Daten von Beispiel 4B werden auf das Berechnen
des minimalen Körpergewichts
für jedes
der Gewichtskriterien angewendet. TABELLE 6-1 MAXIMALE DOSIS FÜR EIN GEGEBENES KÖRPERGEWICHT
Gewichtskriterien | Beispiel
4B Aflösungsergebnisse | Maximale
skalierte mg A für
Multipartikulat für
100 kg Körpergewicht |
≤ 4 mg/kg in
15 min. | 4
mgA in 15 min. | 25000
mgAm |
≤ 10 mg/kg
in 1 h | 33
mgA in 1 h | 7576
mgAm |
≤ 20 mg/kg
in 2 h | 113
mgA in 2 h | 4425
mgAm |
≤ 30 mg/kg
in 4 h | 144
mgA in 4 h | 5208
mgAm |
≤ 40 mgA/kg
in 6 h | 154
mgA in 6 h | 6494
mgAm |
-
Jeder
maximal skalierte Wert wurde durch Skalieren eines Zielgewichts
auf 100 kg berechnet, wobei die Ergebnisse von Beispiel 4B, die
den höchsten
Wert ergeben, mit dem entsprechenden Gewichtskriterium übereinstimmen.
Zum Beispiel wurde der maximal skalierte Wert bei 15 Minuten (25000
mgAm) berechnet als: 4 mg/kg × 100
kg × (250
mgAm ÷ 4
mgA), wobei die 250 mgAm der anfänglich
getesteten Dosis entsprechen. Der maximal skalierte Wert bei 2 Stunden
war ähnlich
20 mg/kg × 100
kg × (250
mgAm ÷ 113
mgA).
-
Tabelle
6-1 zeigt an, dass die maximal skalierte Dosis des Multipartikulats,
das verwendet werden sollte, um eine Dosierungsform innerhalb des
Umfangs der Erfindung herzustellen, 4425 mgAm ist, das Minimum der
berechneten skalierten Werte.
-
In
der gleichen Weise wie vorstehend führt Tabelle 6-2 die berechneten
maximalen Mengen des Multipartikulats mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe von Beispielen 4A, 4B, 4C und 4D an, die für ein gegebenes Körpergewicht
von 100 kg angewendet werden sollten, um eine Dosierungsform innerhalb
des Umfangs der Erfindung herzustellen. TABELLE 6-2 MAXIMALE DOSIS, DIE AN EIN GEGEBENES KÖRPERGEWICHT
ABGEGEBEN WERDEN KANN
Beispiel | Maximale
Dosis von Multipartikulat mit gleichmäßig hinhaltender Freigabe 100
kg Körpergewicht |
4A | 5714
mgAm |
4B | 4425
mgAm |
4C | 12048
mgAm |
4D | 9360
mgAm |
-
Beispiel 7
-
Dieses
Beispiel erläutert
das Anwenden der Gewichtskriterien in Verbindung mit den In vitro-Auflösungstestergebnissen,
um das minimale Tierkörpergewicht
(Lebewesenkörpergewicht)
zu bestimmen, bei dem eine Dosierungsform mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe verwendet werden sollte.
-
Ein
Säckchen
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe, das 2000 mgAm enthält,
wird mit dem Multipartikulat von Beispiel 4B hergestellt. Ein minimales
Tierkörpergewicht
wurde zur Verwendung mit diesem Säckchen gemäß jedem der Gewichtskriterien
berechnet. TABELLE 7-1 MINIMALE KÖRPERGEWICHTE
Gewichtskriterien | Beispiel4B
Auflösungsergebnisse | Minimal
skaliertes Körpergewicht zur
Verwendung mit 2000 mgAm |
≤ 4 mg/kg in
15 min. | 4
mgA in 15 min. | 8
kg |
≤ 10 mg/kg
in 1 h | 33
mgA in 1 h | 26,4
kg |
≤ 20 mg/kg
in 2 h | 113
mgA in 2 h | 45,2
kg |
≤ 30 mg/kg
in 4 h | 144
mgA in 4 h | 38,4
kg |
≤ 40 mgA/kg
in 6 h | 154
mgA in 6 h | 30,8
kg |
-
Jedes
minimal skalierte Körpergewicht
wurde unter Verwendung der Daten von Beispiel 4B berechnet und unter
der Annahme von 2000 mgAm, um das kleinste Gewicht zu berechnen,
das mit jedem einzelnen entsprechenden Gewichtskriterium übereinstimmt.
Beispielsweise wurde der skalierte Wert bei 15 Minuten (8 kg) berechnet
als: 2000 mgAm × (4
mgA/250 mgAm) (4 mgA/kg). Der maximal skalierte Wert bei 2 Stunden (45,2
kg) wurde ähnlich
berechnet als: 2000 mgAm × (113
mgA/250 mgAm) ÷ (20
mgA/kg).
-
Tabelle
7-1 zeigt an, dass das minimale Körpergewicht, bei dem ein Säckchen,
das 2000 mgAm von Beispiel 4B enthält, verabreicht werden sollte,
45,2 kg ist, das Maximum der berechneten skalierten Körpergewichte.
-
Minimal
skalierte Körpergewichte
wurden auch unter Verwendung der Gewichtskriterien zusammen mit
den Auflösungsdaten
von Beispiel 4A, 4C und 4D in der gleichen wie vorstehend beschriebenen
Weise berechnet. Tabelle 7-2 fasst das minimale Körpergewicht
von 250 mgAm- und 2000 mgAm-Gesamtdosen von Beispielen 4A, 4B, 4C
und 4D zusammen, um eine Dosierung innerhalb des Umfangs der Erfindung
zu erzeugen. TABELLE 7-2 MINIMALES KÖRPERGEWICHT BEI GEGEBENER DOSIS
Beispiel | Minimales
Körpergewicht
pro 250 mgA Multipartikulat mit gleichmäßig hinhaltender Freigabe | Minimales
Körpergewicht
pro 2000 mgA Multipartikulat mit gleichmäßig hinhaltender Freigabe |
4A | 4,4
kg | 35,0
kg |
4B | 5,7
kg | 45,2
kg |
4C | 2,1
kg | 16,6
kg |
4D | 2,7
kg | 21,4
kg |
-
Beispiel 8
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zur Herstellung von Azithromycin-Multipartikulatmembran-moderierten
Reservoirsystemen mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe, die Azithromycin mit verschiedenen Geschwindigkeiten in
Abhängigkeit
mit der Beschickungsdicke einer Diffusionssperrbeschichtung freisetzen.
Das Verfahren umfasste Auftragen einer Diffusionssperrbeschichtung
direkt auf ein Azithromycin-Multipartikulat. Dieses Beispiel bewertet
durch den In vitro-Dosierungstest
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe weiterhin das Freisetzungsprofil.
-
Azithromycin
enthaltende Multipartikulate wurden durch Beschicken von 1000 g
Azithromycin-Verbindung direkt in einen rotierenden Granulator/Beschichter
(Freund CF-360 Granulator) hergestellt. Dann wurde eine weichgemachte
Ethylzellulose (Surelease®) Beschichtungssuspension,
verdünnt
auf 15 % Feststoffe, auf das rotierende Bett der Azithromycin-Teilchen gesprüht. Während der
Sprühauftragung
trat sowohl Agglomeration von Azithromycin-Teilchen in größere Teilchen
und Beschichten von diesen Agglomeraten mit der Diffusionssperrmembran
auf. In einigen Beispielen wurde eine wasserlösliche Beschichtung von Opadry® (typischerweise
verdünnt
auf 10 % Feststoffe durch Sprühen) über die
Sperrmembran als zusätzlicher
Schutz aufgetragen.
-
Fertige
Multipartikulate mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe wurden unter Verwendung des In vitro-Dosierungstestverfahrens
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe, das vorstehend beschrieben wurde, getestet und die Ergebnisse
werden in Tabelle 8-1 wiedergegeben. Beispiele 8A bis 8G genügen den
In vitro-Auflösungskriterien
für gleichmäßig hinhaltende
Freigabe und sind erfindungsgemäße Ausführungsformen
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe. TABELLE 8-1
In
Vitro-Auflösungskriterien
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe | Q0,25 | Q1 | Q2 | Q4 | Q6 | Getestete Anfangsdosis (mgAm) |
≤ 200 | ≤ 500 | ≤ 1000 | ≤ 1500 | ≤ 2000 |
Beispiel Nr.
(Mittlere Teilchengröße μm) | Surelease®-Beschichtung (%) | Q0,25 mgA | Q1 mgA | Q2 mgA | Q4 mgA | Q6 mgA |
8A
(240 μm) | 16,7 | – | 110 | 206 | 216 | 228 | 228 |
8B
(240 μm) | 16,61 | – | 191 | – | 196 | – | 250 |
| 0,5
Opadry® | | | | | | |
8C
(280 μm) | 22,7 | – | 110 | 141 | 188 | 214 | 226 |
| 1,6
Opadry® | | | | | | |
8D
(310 μm) | 27,1 | – | 104 | 212 | 257 | 265 | 272 |
8E
(315 μm) | 25,1 | – | 45 | 74 | 116 | 138 | 250 |
8F
(335 μm) | 30,9 | – | – | 45 | – | 119 | 180 |
8G
(400 μm) | 35,6 | – | – | 32 | – | 77 | 166 |
| 0,7
Opadry® | | | | | | |
- 1 Beispiele 8B,
8C und 8G haben eine wasserlösliche
Opadry®-Schutzbeschichtung,
die über
die Surelease®-Diffusionssperrbeschichtung
gegeben wurde. Für
den Fall von Beispiel 8B wurde eine 0,5%ige Opadry®-Beschichtung über eine
16,6%ige Surelease®-Beschichtung ausgeführt.
-
Beispiel 9
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zur Herstellung von Azithromycin-Multipartikulaten
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe, die Azithromycin in Abhängigkeit von der Dicke einer
Diffusionssperrbeschichtung bei verschiedenen Geschwindigkeiten
freisetzt. Das Verfahren umfasst (1) Herstellen von unbeschichteten
Azithromycin-Multipartikulatkernen und (2) Auftragen einer Diffusionssperrbeschichtung über die
Kerne. Dieses Beispiel bewertet weiterhin das Freisetzungsprofil
der Multipartikulate.
-
Azithromycin
enthaltende Multipartikulatkerne wurden unter Verwendung eines Wirbelschichtprozessors
mit innerem Rotor (Glatt GPCG-5 von Glatt Air Techniques, Ramsey,
N. J.) hergestellt. Die Rotorschüssel wurde
anfänglich
mit 25000 g Azithromycin-Arzneistoff beschickt und weichgemachte
Hydroxypropylmethylzellulose (Opadry®)-Bindemittellösung (10
% Feststoffkonzentration) wurde tangential in das rotierende Bett gesprüht, bis
eine mittlere Kerngranulatgröße von etwa
250 μm erreicht
wurde. Nun wurde die weichgemachte Ethylzellulose (Surelease®)
Beschichtungssuspension, verdünnt
auf 15 % Feststoffe, auf die Kernteilchen gesprüht. Eine erste Charge von beschichteten
Teilchen wurde mit einer 40%igen Bedeckung (coat) hergestellt, eine
zweite Charge wurde dann mit einer 50%igen Bedeckung hergestellt.
-
Fertige
Kugeln mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe wurden unter Verwendung des In vitro-Dosierungstestverfahrens
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe, das vorstehend beschrieben wurde, getestet und die Ergebnisse
werden in Tabelle 9-1 wiedergegeben. Beispiele 9A und 9B sind erfindungsgemäße Ausführungsformen
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe. TABELLE 9-1
In
Vitro-Auflösungskriterien
zur gleichmäßig hinhaltende
Freigabe | Q0,25 | Q1 | Q2 | Q4 | Q6 | Getestete Anfangsdosis (mgAm) |
≤ 200 | ≤ 500 | ≤ 1000 | ≤ 1500 | ≤ 2000 |
Beispiel | Beschichtung
(%) | Q0,25 mgA | Q1 mgA | Q2 mgA | Q4 mgA | Q6 mgA |
9A | 40 | 55 | 221 | 401 | 759 | 826 | 1000 |
9B | 50 | 11 | 43 | 120 | 275 | 382 | 1000 |
-
Beispiel 10
-
Dieses
Beispiel erläutert
das Anwenden der Auflösungskriterien
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe in Verbindung mit In vitro-Auflösungstestergebnissen, um eine
Dosierungsform zu erzeugen, die ein gewünschtes Freisetzungsprofil
zeigt.
-
Wie
in Beispiel 5 wurden die Daten von Beispiel 9 in Verbindung mit
dem zeitlichen Kriterium angewendet, um das maximal skalierte mgAm
entsprechend sowohl Beispiel 9A als auch 9B zu berechnen, das verwendet
werden sollte, um eine erfindungsgemäße Dosierungsform herzustellen.
Tabelle 10-1 fasst die maximal skalierte Dosis für Beispiele 9A und 9B zusammen. TABELLE 10-1 Maximal skalierte Dosis
Beispiel | Maximal
skalierte Dosis von Multipartikulat mit gleichmäßig hinhaltender Freigabe |
9A | 1976
mgA |
9B | 5236
mgA |
-
Beispiel 11
-
Dieses
Beispiel erläutert
unter Anwenden von Gewichtskriterien in Verbindung mit In vitro-Testergebnissen
den üblichen
Aufbau einer Dosierungsform, der für ein Tier von gegebenem Körpergewicht
zugeschnitten ist.
-
Die
Daten aus Beispielen 9A und 9B wurden angewendet, um wie in Beispiel
6 die maximale Dosis zu berechnen, die an ein Tier von 100 kg verabreicht
werden sollte. Tabelle 11-1 führt
die maximalen Mengen von Multipartikulat mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe für
Beispiele 9A und 9B an, die für
ein gegebenes Körpergewicht
von 100 kg gemäß den Auflösungskriterien
und Körpergewichtskriterien
angewendet werden soll ten, um eine Multipartikulat-Dosierungsform
innerhalb des Umfangs der Erfindung herzustellen. TABELLE 11-1 Maximale Dosis, die an ein gegebenes Körpergewicht
abgebbar ist
Beispiel | Maximale
Dosis Multipartikulat mit gleichmäßig hinhaltender Freigabe 100
kg Körpergewicht |
9A | 3953
mgA |
9B | 10471
mgA |
-
Beispiel 12
-
Dieses
Beispiel erläutert
unter Anwenden der Gewichtskriterien in Verbindung mit In vitro-Auflösung Testergebnisse,
um das minimale Tierkörpergewicht
zu bestimmen, bei dem eine Dosierungsform mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe verwendet werden sollte.
-
Die
minimalen Gewichte wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel
7 berechnet. Tabelle 12-1 fasst das minimale Körpergewicht für 250 mgAm
und 1000 mgAm Gesamtdosen von Beispiel 9A und 9D zusammen. TABELLE 12-1 Minimales Körpergewicht bei gegebener Dosis
Beispiel | Minimales
Körpergewicht
pro 250 mgA Multipartikulat mit gleichmäßig hinhaltender Freigabe | Minimales
Körpergewicht
pro 1000 mgA Multipartikulat mit gleichmäßig hinhaltender Freigabe |
9A | 6,3
kg | 25,3
kg |
9B | 2,4
kg | 9,6
kg |
-
Beispiel 13
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zur Herstellung von Azithromycin-Multipartikulaten
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe in Form eines Phaseninversionsmembranmoderierten Reservoirsystems.
Das Verfahren umfasst direktes Auftragen einer Phaseninversionsmembranbeschichtung
auf Azithromycin enthaltendes Multipartikulat. Dieses Beispiel er läutert weiterhin
das Freisetzungsprofil des Multipartikulats mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe.
-
Azithromycin
enthaltendes Multipartikulat wurde durch Beschicken von 1000 g Azithromycin
enthaltenden Teilchen direkt in einen rotierenden Granulator/Beschichter
(Freund CF-360 Granulator)
hergestellt. Das rotierende Teilchenbett wurde mit einer Lösung, enthaltend
7,5 % Ethylzellulose (Dow Ethocel S-10, Dow Chemical, Midland, MI),
2,5 % Polyethylenglycol (PEG 3350), 10 % Isopropanol, 22 % Ethanol,
54 % Aceton und 4 % Wasser, besprüht. Als 300 g Beschichtungslösung-Feststoffe
auf die 1000 g Anfangsbeschickung aufgetragen wurden, wurde ein
Multipartikulat mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe mit einer mittleren Teilchengröße von etwa 450 μm gebildet.
-
Fertiges
Multipartikulat mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe wurde unter Verwendung des In vitro-Dosierungstestverfahrens
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe getestet. Die Ergebnisse werden in Tabelle 13-1 wiedergegeben.
Beispiel 13A genügt
den In vitro-Freisetzungkriterien und ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe. TABELLE 13-1
In
Vitro-Auflösungskriterien
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe | Q0,25 | Q1 | Q2 | Q4 | Q6 | Getestete Anfangsdosis (mgAm) |
≤ 200 | ≤500 | ≤ 1000 | ≤ 1500 | ≤ 2000 |
Beispiel | Feststoff-Beschichtung (%) | Q0,25 mgA | Q1 mgA | Q2 mgA | Q4 mgA | Q6 mgA |
13A | 23,1 | – | – | 160 | – | 238 | 250
mg Kapsel |
-
Beispiel 14
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zur Herstellung von Azithromycin-Matrixtabletten mit
gleichmäßig hinhaltender
Freigabe, die Azithromycin bei verschiedenen Geschwindigkeiten in
Abhängigkeit
von ihrer Zusammensetzung freisetzen. Das Verfahren umfasst (1)
Vermischen aller Komponenten mit Ausnahme von Magnesiumstearat;
(2) Sieben und erneut Vermischen der gleichen Komponenten; (3) Zugeben
und Vermischen von Magnesiumstearat und (4) Verdichten des fertigen
Gemisches zu Tabletten.
-
In
Chargengrößen von
150 Gramm wurde Azithromycin für
etwa 15 Minuten in einem geeigneten großen Gefäß mit allen anderen Komponenten,
ausgenommen Magnesiumstearat, unter Verwendung eines Turbola-Shaker-System
(Basel, Schweiz) geschüttelt.
Nun wurde das Gemisch durch ein 40-Mesh-Sieb geleitet und wiederum
10 Minuten geschüttelt.
Anschließend
wurde Magnesiumstearat zugegeben und das Gemisch wurde 5 Minuten
geschüttelt.
Unter Verwendung der Manesty Typ F-Presse (Manesty Machines, Liverpool,
England) wurde das fertige Gemisch zu Tabletten verdichtet unter
Verwendung von entweder runden konkaven Standard-Stempeln (SRC)
mit 13/32 Inch für
Beispiele 14A bis 14I oder runden flach geformten Standard-Stempeln
mit Inch für
Beispiele 14J und 14K. Eine Zusammenfassung der Zusammensetzungen
von Beispielen 14A bis 14K wird in Tabelle 14-1 gezeigt. TABELLE 14-1 Tablettenzusammensetzungen mit hydrophiler
Matrix zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe
Beispiel | %
Azithromycin-Verbindung | %
Laktose | %
HPMC1 | %
PVP2 | %
Mikrokristalline Zellulose3 | %
Magnesiumstearat |
14A | 54 | 15 | 30 | – | – | 1 |
14B | 54 | 20 | 25 | – | – | 1 |
14C | 54 | 24,5 | 20 | – | – | 1,5 |
14D | 54 | 29,5 | 15 | – | – | 1,5 |
14E | 54 | 34,5 | 10 | – | – | 1,5 |
14F | 70 | – | 28,5 | – | – | 1,5 |
14G | 70 | – | 15 | 13,5 | – | 1,5 |
14H | 70 | – | 20 | 8,5 | – | 1,5 |
14I | 70 | – | 15 | – | 13,5 | 1,5 |
14J | 70 | – | 15 | 13,5 | – | 1,5 |
14K | 70 | – | 15 | – | 13,5 | 1,5 |
1 HPMC bedeutet Hydroxypropylmethylzellulose.
Alle Beispiele verwendeten Dow Methocel K4M-CR (Dow Chemical, Midland,
MI) |
2 PVP bedeutet Polyvinylpyrrolidon. Kolloidon
17 (BASF Corp., Parsipanny NJ) |
3 Mikrokristalline Zellulose, die verwendet
wurde, war Avicel® PH-102 (FMC Corp.) |
-
Die
fertigen Tabletten zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe wurden unter Verwendung des In vitro-Dosierungstestverfahrens
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe getestet und die Ergebnisse werden in Tabelle 14-2 wiedergegeben.
Bei spiele 14A bis 14K genügen
den Auflösungskriterien
und sind erfindungsgemäße Ausführungsformen
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe. TABELLE 14-2 Tablettenzusammensetzungen mit hydrophiler
Matrix zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe
In Vitro-Auflösungskriterien zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe | Q0,25 | Q1 | Q2 | Q4 | Q6 | Getestete Anfangsdosis |
≤ 200 | ≤ 500 | ≤ 1000 | ≤ 1500 | ≤ 2000 |
Beispiel | Q0,25 (mgA) | Q1 (mgA) | Q2 (mgA) | Q4 (mgA) | Q6 (mgA) |
8A | – | 37 | – | 69 | 85 | Tablette 250
mgAm |
8B | – | 42 | – | 92 | 111 | Tablette 250
mgAm |
8C | – | – | 69 | 105 | 124 | Tablette 250
mgAm |
8D | – | – | 113 | 158 | 200 | Tablette 250
mgAm |
8E | – | 148 | 175 | 236 | 249 | Tablette 250
mgAm |
8F | – | – | 52 | – | 94 | Tablette 250
mgAm |
8G | – | – | 51 | – | 91 | Tablette 250
mgAm |
8H | – | – | 167 | 218 | 233 | Tablette 250
mgAm |
8I | – | – | 109 | 135 | 150 | Tablette 250
mgAm |
8J | 80 | 201 | 276 | 413 | 481 | Tablette 1000 mgAm |
8K | 88 | 144 | 183 | 245 | 290 | Tablette 1000 mgAm |
-
Beispiel 15
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zur Herstellung von Multipartikulaten zur Verwendung
bei der Erzeugung von Dosierungsformen mit verzögerter Freigabe, die aufgebaut
sind, um Azithromycin vorwiegend nach dem Duodenum freizusetzen.
Das Verfahren umfasst (1) Herstellung von unbeschichteten Azithromycin-Multipartikulatkernen;
(2) Auftragen einer ersten Beschichtung zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe über die
Kerne und (3) Anwenden einer zweiten, pH-empfindlichen verzögerten Freigabebeschichtung über die
erste Schicht. Dieses Beispiel erläutert weiterhin das In vitro-Dosierungstestverfahren
zur verzögerten
Freigabe zum Bewerten der Auflösung
der Dosierungsform und Freisetzen von Azithromycin.
-
Multipartikulatkerne,
die Arzneimittel enthalten, wurden unter Verwendung eines Wirbelschichtprozessors
mit Rotorinnerem (Modell GPCG-5) hergestellt. Die Rotorkugel wurde
anfänglich
mit 2500 g Azithromycin beschickt und weichgemachte Hydroxypropylmethylzellulose-(Opadry®)
Bindemittellösung (10
% Feststoffkonzentration) wurde in das rotierende Bett gesprüht, bis
eine mittlere Kerngranulatgröße von etwa
250 μm erreicht
wurde. Nun wurde eine weichgemachte Ethylzellulose(Surelease®)
Beschichtungssuspension, verdünnt auf
15 % Feststoffe, auf die Kernteilchen gesprüht. Eine erste Charge von beschichteten
Teilchen wurde mit insgesamt 30 % Beschichtung hergestellt. Eine
zweite Charge wurde dann mit einer 40%igen Beschichtung hergestellt.
Letztlich wurden beide Chargen Multipartikulat mit einer verzögerten Freigabebeschichtung
in einem Wirbelschichtrotorprozessor (Glatt Modell GPCG-1), bis
ein gewünschter
Beschichtungsendpunkt (ausgewiesen in % in Tabelle 15-1) erreicht
wurde, beschichtet. Die Beschichtung mit verzögerter Freigabe war eine Suspension,
die 12,3 % Methacrylsäurecopolymere
(Eudragit® L
30 D-55), 6,2 % Talkum, 1,5 % Triethylcitrat und 80 % Wasser enthielt.
Für die
erste Charge, die mit einer 40%igen Surelease®-Beschichtung
beschichtet wurde, wurde eine 20%ige Überbeschichtung mit verzögerter Freigabe
aufgetragen. Für
die zweite Charge, die mit einer 30%igen Surelease®-Beschichtung
beschichtet war, wurde eine 33,7%ige Überbeschichtung mit verzögerter Freigabe
aufgetragen. Das Endprodukt war ein Multipartikulat mit verzögerter Freigabe mit
Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von etwa 300 μm.
-
Die
In vitro-Auflösungsergebnisse
zur verzögerten
Freigabe werden in Tabelle 15-1 wiedergegeben und schließen die
Auflösungstestkriterien
ein. Beispiel 15A ist ein Vergleichsbeispiel einer Kapsel mit sofortiger Freisetzung,
die außerhalb
der Kriterien und des Umfangs der Erfindung liegt. Beispiele 15B
und 15C sind Ausführungsformen
mit verzögerter
Freigabe, die mit dem Multipartikulat dieser Beispiele hergestellt
wurden. TABELLE 15-1
In
vitro-Testauflösungskriterien
für Dosierung
mit verzögerter
Freigabe | Q0,25 | Q0,5 | Anfängliche Dosis
(mgAm) |
≤ 10 % | ≤ Q0,25 + 10 % |
Beispiel | Formulierungszusammensetzung
(%) | Q0,25 (Säurestufe) | Q0,5 (Pufferstufe) |
15A | Kapsel
mit sofortiger Freisetzung | 81
% | 98
% | 250 |
15B | Multipartikulat
mit gleichmäßig hinhaltender
+ verzögerter
Freisetzung
43,6 % Azithromycin
4,4 % Opadry®-Feststoffe
32,0
% Surelease®-Feststoffe
12,3
% Eudragit®-Feststoffe
6,2
% Talkum
1,5 % Triethylcitrat | 0,6 % | 0,7 % | 250 |
15C | 42,2
% Azithromycin
4,2 % Opadry®-Feststoffe
19,9
% Surelease®-Feststoffe
20,8
% Eudragit®-Feststoffe
10,4
% Talkum
2,5 % Triethylcitrat | 0,5
% | 6,2
% | 250 |
-
Beispiel 16
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zur Herstellung von Azithromycin-Tabletten mit hydrophiler
Matrix zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe, die Azithromycin bei verschiedenen Geschwindigkeiten in
Abhängigkeit
vom Ausmaß der
Oberflächenbeschichtungsbedeckung
durch ein wässriges
unlösliches
polymeres Sperrmaterial freisetzen, sowie die Zusammensetzung des
hydrophilen Matrixtablettenkerns.
-
Tablettenkerne
wurden zuerst durch Schütteln
(Turbula System) in einem geeigneten großen Gefäß für etwa 15 Minuten des Nachstehenden:
105 g Azithromycin, 15 g Hydroxypropylmethylzellulose (HPMC, Dow
Methocel® E4M-CR)
und 27,75 g mikrokristalline Zellulose (Avicel PH-102, FMC Corp.)
hergestellt. Das erhaltene Gemisch wurde dann durch ein 40-Mesh-Sieb geleitet und
weitere 10 Minuten geschüttelt.
Dann wurden 2,25 g Magnesiumstearat zugegeben und das Gemisch fünf Minuten
geschüttelt.
Unter Verwendung einer Manesty Typ F Press, ausgestattet mit rund-konkaven
Standard-Stempeln von 13/32 Inch, (SRC) wurde das fertige Gemisch
zu Tablettenkernen verpresst.
-
Nun
wurde das unlösliche
polymere Sperrmaterial durch Zugeben von 159 g HPMC (Dow Methocel® K100LV
Premium CR) zu einem Hobart-Mischer hergestellt. Unter Vermischen
mit mittlerer Geschwindigkeit wurden 27 g Rizinusöl langsam
zugegeben und das Vermischen 15 Minuten fortgesetzt. Eine Ethylzellulo selösung wurde
in einem getrennten Behälter
durch langsames Zugeben von 10 g Ethylzellulose (Dow Ethocel® S10)
zu 190 g Ethanol unter Rühren
hergestellt. Nachdem die Ethylzellulose in Lösung ging, wurden 200 g Ethylzellulose-Lösung langsam
zu dem Hobart gegeben und der Inhalt wurde 15 Minuten vermischt.
Die erhaltene feuchte Masse wurde auf einem mit Polyethylen ausgekleideten
Tablett ausgesprüht
und in einem Heißlufttrockner
bei 50°C
5 Stunden getrocknet. Nach Trocknen wurde die getrocknete Masse
durch ein 25-Mesh-Sieb gedrückt
und in einem Gefäß gesammelt.
Magnesiumstearat (2 g) und kolloidales Siliziumdioxid (1 g) wurden
zu dem Gefäß gegeben
und das Gefäß wurde
fünf Minuten
geschüttelt.
-
Unter
Verwendung einer Manesty Typ F-Presse und rundkonkav (SRC) Standard-Stempeln
von 13/32 Inch wurde das polymere Sperrmaterial zu einer Vielzahl
von Konfigurationen über
die Matrixtablettenkerne verdichtet. In einer Konfiguration wurde
der Kern in dem Stempel angeordnet und verschiedene Mengen des polymeren
Sperrmaterials wurden am Oberen des Matrixtablettenkerns verdichtet.
Fertige Tabletten, die auf diese Weise erzeugt wurden, hatten eine
polymere Sperrschicht am Oberen des Matrixtablettenkerns. In einer zweiten
Konfiguration wurden verschiedene Mengen von polymerem Sperrmaterial
in der Pressform des Stempels unterhalb des Matrixkerns sowie am
Oberen des Matrixkerns angeordnet und der Komposit wurde zu fertigen
Tabletten verpresst. Die auf dem zweiten Weg her gestellten fertigen
Tabletten hatten eine polymere Sperrschicht auf sowohl der oberen
als auch unteren Oberfläche
des Matrixtablettenkerns.
-
In
einem weiteren Verfahren zur Herstellung von Tabletten mit polymerer
Sperrschicht und hydrophiler Matrix wurde ein klebendes Polymer
(Epoxi-Patch, Hysol Corp. Olean, NY) als das polymere Sperrmaterial verwendet
und wurde auf verschiedene Oberflächen der Matrixtablettenkerne
aufgetragen. Polymere Sperrbeschichtungen wurden nicht nur auf die
oberen und/oder unteren Oberflächen
des Matrixtablettenkerns aufgetragen, sondern auch um die Seiten
der Tablette herum.
-
Beispiel 17
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zum Herstellen von Azithromycin-Tabletten mit hydrophiler
Matrix zur verzögerten
Freigabe, die ausgelegt sind, um Azithromycin vorwiegend unterhalb
des Duodenums freizusetzen.
-
Die
Tablettenkerne wurden zuerst durch Schütteln (Turbula System) für etwa 15
Minuten in einem Gefäß, 105 g
Azithromycin, 15 g Hydroxypropylmethylzellulose (HPMC, Dow Methocel® E4M-CR)
und 27,75 g mikrokristalline Zellulose (Avicel PH-102, FMC Corp.)
hergestellt. Dieses Gemisch wurde dann durch ein 40-Mesh-Sieb geleitet
und 10 Minuten geschüttelt.
Anschließend
wurden 2,25 g Magnesiumstearat zugegeben und das Gemisch wurde fünf Minuten
geschüttelt.
Unter Verwendung einer Manesty Typ F-Presse, ausgestattet mit rund-konkav
(SRC) Standard-Stempeln von 13/32 Inch, wurde das fertige Gemisch
zu Tablettenkernen verdichtet.
-
Eine
Beschichtungssuspension zur verzögerten
Freigabe, enthaltend 12,3 % Methacrylsäurecopolymere (Eudragit® L
30 D-55), 6,2 % Talkum, 1,5 % Triethylcitrat und 80 % Wasser, wurde
hergestellt und als eine 10%ige Beschichtung unter Verwendung eines
HCT-30 Hi-Coaters (Vector-Freund) zum Sprühen der Lösung auf die Matrixtablettenkerne
aufgetragen. Weil die Beschichtung in Umgebungen, in denen der pH-Wert größer als
5,5 ist, löslich
ist, setzen so hergestellte Tabletten Azithromycin aus den hydrophilen
Matrixtablettenkernen unterhalb des Magens frei, wo der pH-Wert
größer als
5,5 ist und die Kerne tun dies in einer gleichmäßig hinhaltenden Weise, die
Azithromycin vorwiegend unterhalb des Duodenums freisetzt.
-
Beispiel 18
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zur Herstellung von einer osmotischen Azithromycin-Tablette mit
gleich mäßig hinhaltender
Freigabe mit einem Bi-Layer-(Zwei-Kammer-)kern, umgeben von einer
semipermeablen Membran mit einem Durchgang durch seine Oberfläche. Eine
Tablettenkernschicht hat eine osmotisch wirksame Zusammensetzung,
die Azithromycin enthält,
und die zweite Tablettenkernschicht enthält ein expandierendes Hydrogel.
-
Das
erste Tablettenkernschichtmaterial wurde mit Turbula unter Vermischen
von 70 g Polyethylenoxid mit einem Molekulargewicht von 5000000
(Polvox® Coagulant),
23 g Natriumchlorid und 5 g Hydroxypropylmethylzellulose (Dow Methocel® E4M)
für etwa
15 Minuten in einem Gefäß hergestellt.
Der Inhalt wurde durch ein 60-Mesh-Sieb geleitet und in einem Gefäß gesammelt.
Dann wurden 2 g Magnesiumstearat zugegeben und das Gemisch 5 Minuten
Turbula-vermischt.
-
Das
zweite Tabletten-Kernschichtmaterial, das Azithromycin enthält, wurde
durch Turbula-Vermischen von 50 g Azithromycin, 150 g Polyethylenoxid
mit einem Molekulargewicht von 100000 (Polvox® N-20,
Union Carbide Corp., Danbury, CT) und 10 g Hydroxypropylmethylzellulose
(Dow Methocel® E4M)
für etwa
15 Minuten in einem Gefäß hergestellt.
Der Inhalt wurde durch ein 60-Mesh-Sieb geleitet und in einem Gefäß gesammelt.
Dann wurden 4 g Magnesiumstearat zugegeben und das Gemisch 5 Minuten
Turbula-vermischt.
-
Um
einen Bi-Layer-Tablettenkern herzustellen, wurde eine Manesty Typ
F-Presse mit runden-konkaven (SRC) Standard-Stempeln von 13/32 Inch verwendet. Zuerst
wurde das Tablettenkernschichtmaterial in dem Stempel teilweise
verdichtet. Anschließend
wurde das zweite Tablettenkernschichtmaterial, das Azithromycin
enthält,
am Oberen der ersten Schicht gefüllt
und vollständige
Verdichtung wurde angewendet unter Bildung von Bi-Layer-Tablettenkernen.
-
Eine
Beschichtungslösung
wurde mit 68 % Methylenchlorid, 28,5 % Methanol, 3,3 % Zelluloseacetat (Eastman
CA-398-10) und 1,7
% Polyethylenglycol 3350 hergestellt. Ein HCT-30 Hi-Coater (Vector-Freund) wurde
verwendet, um die Beschich tungslösung
auf die Bi-Layer-Tablettenkerne zu sprühen. Ausreichend Beschichten
wurde angewendet, um eine Wand um den Tablettenkern von etwa 0,006
Inch Dicke zu bilden. Nach Beschichten wurde die Beschichterrotation
vermindert und die Kerne wurden 5 Minuten getrocknet. Die Beschichtung
bildet eine semipermeable Sperrwand um den Tablettenkern, der für Wasser
permeabel und für Azithromycin
und andere Tablettenkernexzipienten undurchlässig ist.
-
Ein
0,5 mm Loch wurde mechanisch durch die Beschichtung gebohrt, um
die Azithromycin enthaltende Schicht der Verwendungsumgebung auszusetzen.
-
Beispiel 19
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zur Herstellung einer osmotisch wirksamen Azithromycin-Tablette
mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe, die aufgebaut wurde mit einem Kern, enthaltend eine osmotisch wirksame
Zusammensetzung, umgeben von einer semipermeablen Membran mit einem
Durchgang durch ihre Oberfläche.
-
Tablettenkerne
wurden zuerst durch Turbula-Vermischen für etwa 10 Minuten in einem
Gefäß von 30 g
Azithromycinfumarat mit 70 g Lactose hergestellt. Der Inhalt wurde
durch ein 40-Mesh-Sieb geleitet und in dem Gefäß gesammelt. Dann wurden 2
g Magnesiumstearat zugegeben und das Gemisch fünf Minuten Turbula-vermischt.
Unter Verwendung einer Manesty Typ F-Presse wurde das fertige Gemisch
unter Verwendung von rund-konkav (SRC) Standard-Stempeln von 13/32
Inch zu Tablettenkernen verdichtet.
-
Eine
Beschichtungslösung
wurde mit 68 % Methylenchlorid, 28,5 % Methanol, 3,3 % Zelluloseacetat (Eastman
CA-398-10) und 0,2
% Polyethylenglycol 3350 hergestellt. Ein HCT-30 Hi-Coater (Vector-Freund) wurde
verwendet, um die Beschichtungslösung
auf Tablettenkerne zu sprühen.
Ausreichend Beschichtung wurde aufgetragen unter Bildung einer Wand
um den Tablettenkern von etwa 0,006 Inch Dicke. Nach dem Beschichten
wurde die Beschichterrotation vermindert und die Kerne wurden 5
Minuten getrocknet. Die Beschichtung bildet eine semipermeable Sperrwand
um den Tablettenkern, der für
Wasser permeabel und für
Azithromycin und andere Tablettenkernexzipienten undurchlässig ist.
-
Nun
wurden verschiedene Durchgänge
von Durchmessern von 0,008 Inch bis 0,020 Inch mechanisch durch
das Obere der semipermeablen Wand in Verbindung mit dem Äußeren der
Tablette mit dem Tablettenkern, der Azithromycin enthält, gebohrt.
-
Beispiel 20
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zur Herstellung von Multipartikulaten zur Verwendung
bei der Herstellung von Dosierungsformen mit verzögerter Freigabe,
die aufgebaut sind, um Azithromycin vorwiegend unterhalb des Duodenums
freizusetzen. Das Verfahren umfasst (1) Herstellen von unbeschichteten
Azithromycin-Multipartikulatkernen, (2) Auftragen einer ersten Diffusionssperrbeschichtung
zur gleichmäßig hinhaltenden
Freigabe über
die Kerne und (3) Auftragen einer zweiten pH-empfindlichen Beschichtung
zur verzögerten
Freigabe über
die erste Beschichtung.
-
Azithromycin
enthaltende Multipartikulatkerne werden durch Vermischen der Azithromycin-Verbindung
mit mikrokristalliner Zellulose (Avicel® PH101,
FMC Corp., Philadelphia, PA) in relativen Mengen von 95:5 (Gewicht/Gewicht),
Bilden der feuchten Masse des Gemischs in einem Hobart-Mischer mit
Wasser, äquivalent ungefähr 27 %
des Gewichts des Gemisches, Extrudieren der feuchten Masse durch
eine perforierte Platte (Luwa EXKS-1 Extruder, Fuji Paudal Co.,
Osaka, Japan), Sphäronisieren
des Extrudats (Luwa QJ-230 Marumerizer, Fuji Paudal Co.) und Trocknen
der fertigen Kerne auf etwa 1 mm Durchmesser hergestellt.
-
Nun
wird ein Wurster-Bodensprüh-Wirbelschichtprozessor
(Glatt GPCG-1) verwendet, um das unbeschichtete Azithromycin-enthaltende
Multipartikulat mit einer Diffusionssperrbeschichtung zu beschichten. Eine
weichgemachte Ethylzellulose-(Surelease®) Beschichtungssuspension,
verdünnt
auf 15 % Feststoffe, wird auf die Kernteilchen gesprüht. Typischerweise
wird eine 5%ige bis 20%ige Diffusionssperrbeschichtung angewendet.
Die Menge der aufgetragenen Sperrbeschichtung bestimmt die Geschwindigkeit
der Azithromycin-Freisetzung aus dem unbeschichteten Kern.
-
Letztlich
wird ein Wurster-Bodensprüh-Wirbelschichtprozessor
(Glatt GPCG-1) angewendet, um eine Beschichtung zur verzögerten Freigabe über die
diffusionssperrbeschichteten Teilchen aufzutragen. Typische Mengen
der Beschichtung mit verzögerter
Freigabe sind 25 % bis 50 %, um zu sichern, dass das Auflösungskriterium
zur verzögerten
Freigabe erreicht ist. Die Beschichtung zur verzögerten Freigabe ist eine Suspension,
die 12,3 % Methacrylsäurecopolymere
(Eudragit® L
30 D-55), 6,2 % Talkum, 1,5 % Triethylcitrat und 80 % Wasser enthält.
-
Weil
die Beschichtung zur verzögerten
Freigabe in Umgebungen, in denen der pH-Wert größer als 5,5 ist, löslich ist,
setzen die so hergestellten Multipartikulate Azithromycin aus den
sperrbeschichteten Teilchenkernen nach dem Magen frei, wo der pH-Wert
größer als
5,5 ist und die Teilchenkerne tun dies in einer gleichmäßig hinhaltenden
Weise, die Azithromycin vorwiegend unterhalb des Duodenums freisetzt.
-
Beispiel 21
-
Dieses
Beispiel erläutert
ein Verfahren zur Herstellung von Multipartikulaten zur Verwendung
bei der Herstellung von Dosierungsformen mit verzögerter Freigabe,
die aufgebaut werden, um Azithromycin vorwiegend unterhalb des Duodenums
freizusetzen. Das Verfahren umfasst (1) Herstellen von unbeschichteten
Azithromycin-Multipartikulatkernen, (2) Auftragen einer Schutzschicht über die
Kernteilchen und (3) Auftragen einer zweiten pH-empfindlichen Beschichtung
mit verzögerter
Freigabe über
die erste Schicht.
-
Multipartikulatkerne,
die Arzneimittel enthalten, werden unter Verwendung eines Wirbelschichtprozessors
mit Rotoreinsatz (Modell GPCG-1) hergestellt. Die Rotorschüssel wird
anfänglich
mit 400 g Azithromycin Arzneimittel und einer Bindemittellösung, enthaltend
5 % Poly(ethylacrylat, methylacrylat) (Eudragit NE-30-D), 5 % weichgemachte
Hydroxypropylmethylzellulose (Opadry®),
beschickt und 90 % Wasser werden in das rotierende Bett besprüht, bis
eine mittlere Kerngranulatgröße von etwa
250 μm erreicht
wurde.
-
Auf
die unbeschichteten Kernteilchen wird in den gleichen Wirbelschichtprozessor
mit Rotoreinsatz eine Bindemittellösung, enthaltend 5 % weichgemachte
Hydroxypropylmethylzellulose (Opadry®)-Lösung, gesprüht, bis
eine Beschichtung von 10 % aufgetragen ist. Diese Zwischenproduktbeschichtung
verstärkt
die Anhaftung der fertigen Beschichtung zur verzögerten Freigabe an den Kernteilchen.
-
Eine
Beschichtung zur verzögerten
Freigabe (typischerweise 15 % bis 50 % ist erforderlich, um das Kriterium
der verzögerten
Freigabe zu erfüllen)
wird unter Verwendung des gleichen Wirbelschichtprozessors wie vorstehend
aufgetragen. Die Beschichtung zur verzögerten Freigabe ist eine Suspension,
enthaltend 12,3 % Methacrylsäurecopolymere
(Eudragit® L
30 D-55), 6,2 % Talkum, 1,5 % Triethylzitrat und 80 % Wasser. Das Endprodukt
ist ein Multipartikulat zur verzögerten
Freisetzung mit Teilchen mit einer mittleren Größe von etwa 300 μm.
-
Beispiel 22
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von Azithromycin-Kugelkernen und Beschichten derselben mit
einer Beschichtung zur kontrollierten Freigabe. Die Beschichtung
kann in einer herkömmlichen
Ausrüstung aufgetragen
werden. Die Geschwindigkeit der Arzneistofffreisetzung aus den beschichteten
Kugeln ist von der Menge der aufgetragenen Beschichtung abhängig.
-
Arzneistoff
enthaltende Kugeln werden durch Vermischen von Azithromycinfumarat
mit mikrokristalliner Zellulose (Avicel
® CL
611. FMC) in relativen Mengen von 95:5, Herstel len einer feuchten
Masse des Gemisches in einem Hobart-Mischer mit Wasser, bis ein Teig erhalten
wird, Extrudieren der feuchten Masse durch eine perforierte Platte
(Luwa Extruder) und Sphäronisieren
des Extrudats (Luwa Spheronisator) hergestellt. Die so hergestellten
Kugeln werden getrocknet und in einem Aeromatic Strea-1-Benchtop-Wurster-Beschichter
(Chargengröße 100 g)
beschichtet. Die Beschichtungslösung
wird durch Auflösen
von 36 g Ethylzellulose (Eastman CA 398-10), 7,9 g Poly(ethylenglycol) (PEG
400) und die geforderte Menge Sorbit in einem Gemisch von Methylenchlorid,
Methanol und Wasser (15:10:1), ausreichend, um die Polymerkonzentration
auf etwa 2 % zu bringen, hergestellt. Die Beschichtung wird in der
Wirbelschicht aufgetragen bis die gewünschte Dicke erhalten wird.
Die nachstehenden Zusammensetzungen ergeben eine gleichmäßig hinhaltende
Freigabe von Azithromycin:
Sorbit
in Beschichtungslösung | Beschichtungsdicke |
3
g | 0,01
cm |
3
g | 0,02
cm |
3
g | 0,05
cm |
3
g | 0,10
cm |
6
g | 0,01
cm |
6
g | 0,02
cm |
6
g | 0,05
cm |
6
g | 0,10
cm |
12
g | 0,01
cm |
12
g | 0,02
cm |
12
g | 0,05
cm |
12
g | 0,10
cm |
-
Beispiel 23
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von Tabletten, die mit einer Membran beschichtet
sind, welche Poren entwickelt, wenn sie in einer Anwendungsumgebung
zur gleichmäßig hinhaltende
Freigabe von Azithromycin angeordnet wird.
-
Oval
geformte Tabletten, die 750 mg Azithromycinfumarat, 100 mg Sorbit
und 10 mg Magnesiumstearat enthalten, werden durch Verdichten eines
Gemisches von Pulvern auf einer Carver-Presse hergestellt. Die Tabletten
werden in einem Pfannenbeschichter angeordnet und mit einer Polymerlösung, enthaltend
Zelluloseacetat (Eastman CA 383-40) und Poly(ethylenglycol) (PEG
400) in Aceton, zu der äußerst feine Lactose
gegeben wurde, unter Gewinnung eines Verhältnisses von CA:PEG:Lactose
von 40:40:20 und eines Gesamtfeststoffgehalts von 50 g/Liter beschichtet.
Das Beschichtungsverfahren wird fortgesetzt, bis die Tabletten die
gewünschte
Menge an Beschichtung erreicht haben. Die Beschichtungen sind äquivalent
10 %, 15 %, 20 %, 25 % und 30 % des Tablettengewichts, um allmählich die
Geschwindigkeit der Azithromycin-Freisetzung zu senken.
-
Beispiel 24
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von perforierten beschichteten Tabletten mit einer
Beschichtung von Ethylzellulose, die Azithromycin aus einem zentralen
Loch freisetzt.
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Tabletten,
die 750 mg Azithromycinfumarat und 100 mg Hydroxypropylmethylzellulose
(Dow Methocel K100 LV) enthalten, werden durch Verdichten eines
Gemisches von Pulvern an einer Carver-Presse unter Verwendung einer
runden Standardpressform und von runden, ebenflächigen Stempeln von 1,3 cm
Durchmesser hergestellt. Die Tabletten werden in einem Pfannenbeschichter
mit einer Lösung,
enthaltend 10 % Ethylzellulose (Dow EC S-10) in Aceton und Ethanol,
bis die angewendete Beschichtung 20 % des Tablettengewichts erreicht,
beschichtet. Die beschichteten Tabletten werden aus dem Beschichter
entfernt und über
Nacht bei 50°C
weiter getrocknet. Ein Loch von 2 mm wird dann durch die Mitte jeder
Tablette gebohrt, um eine Dosierungsform mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe zu ergeben.
-
Beispiel 25
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von perforierten beschichteten Tabletten mit einer
Zelluloseacetatbeschichtung, die Azithromycin aus einem zentralen
Loch freisetzt.
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Tabletten,
die 750 mg Azithromycinfumarat und 100 mg Hydroxypropylmethylzellulose
(Dow Methocel K100 LV) enthal ten, werden durch Verdichten eines
Gemisches von Pulvern an einer Carver-Presse unter Verwendung einer
runden Standardpressform und runden, ebenflächigen Stempeln von 1,3 cm
Durchmesser hergestellt. Die Tabletten werden in einem Pfannenbeschichter
mit einer 10 % Zelluloseacetat (Eastman 398 10) in Aceton enthaltenden
Lösung
beschichtet bis die aufgetragenen Beschichtungen 20 % des Tablettengewichts
erreichen. Die beschichteten Tabletten werden von dem Beschichter
entfernt und über
Nacht bei 50°C weiter
getrocknet. Ein Loch von 2 mm wird dann durch die Mitte jeder Tablette
gebohrt unter Gewinnung einer Dosierungsform mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe.
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Beispiel 26
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von perforierten beschichteten Tabletten mit einer
copolymeren Ethylen/Vinylacetat-Beschichtung, die Azithromycin aus
einem zentralen Loch freisetzt.
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Tabletten,
die 750 mg Azithromycinfumarat und 100 mg Hydroxypropylmethylzellulose
(Dow Methocel K100 LV) enthalten, werden durch Verdichten eines
Gemisches der Pulver in einer Carver-Presse unter Verwendung einer
runden Standardpressform und runden, ebenflächigen Stempeln von 1,3 cm
Durchmesser hergestellt. Die Tabletten werden durch Tauchen in eine
10 % Ethylen/Vinylacetat (Aldrich Chemcial Co.) in Methylenchlorid
enthaltenden Lösung
beschichtet. Die beschichteten Tabletten werden über Nacht bei 50°C weiter
getrocknet. Ein Loch von 2 mm wird dann durch die Mitte jeder Tablette
gebohrt, um eine Dosierungsform mit gleichmäßig hinhaltender Freigabe zu
ergeben.
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Beispiel 27
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von perforierten beschichteten Tabletten, unter
Anwendung einer geometrischen Annäherung zum Linearisieren der
Freisetzung von Azithromycin.
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Die
Tabletten werden wie in Beispiel 26 hergestellt mit der Ausnahme,
dass konische Stempel verwendet werden, unter Gewinnung einer Tablette,
die die Dicke von der Mitte nach außen in einem Winkel von 30° erhöht. Diese
Tabletten werden vollständig
durch Tauchen in eine Lösung
von 20 % Zelluloseacetat (Eastman CA 398-10) in Aceton beschichtet.
Die Tabletten werden an der Luft trocknen lassen, dann über Nacht
bei 50°C getrocknet.
Wie vorstehend wird ein Loch von 1 mm durch die Mitte der Tablette
gebohrt unter Gewinnung einer Dosierungsform mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe.
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Beispiel 28
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von Halbkugelpellets mit einem Loch in der Mitte
der ebenen Fläche.
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Azithromycindihydrat
und Polyethylen-(PEP-315, Union Carbide)-Pulver werden vor der Verwendung jeweils
durch ein 60-Mesh-Sieb geleitet. Die nachstehenden Gemische werden
hergestellt:
Azithromycin | Polyethylen |
3
g | 7
g |
4
g | 6
g |
5
g | 5
g |
6
g | 4
g |
7
g | 3
g |
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Jedes
Gemisch wird durch Vermischen der Pulver für 5 Minuten in einem Turbula-Mischer
hergestellt. Eine aliquote Menge von jedem Gemisch wird dann in
eine Metallform gegeben, die die Form eines Hohlzylinders mit rundem
Boden aufweist. Der Radius der Krümmung des Bodens der Form ist
gleich jenem des zylindrischen Bereichs (die Form ist in zwei Hälften entlang
der Achse des Zylinders gespalten, um die Entnahme des Presslings
zu ermöglichen).
Die zwei Formen unterschiedlicher Größe werden verwendet, um verschiedene
Dosen zu ergeben: eine Form mit einem Radius von 0,5 cm wird mit
260 mg Gemisch beschickt unter Gewinnung von Pellets, die 78, 104,
130, 156 und 182 mg Arzneistoff für die vorstehend beschriebenen
Gemische enthalten. Eine Form mit einem Radius von 1,0 cm wird mit
2100 mg Gemisch beschickt unter Gewinnung von Pellets, die 630,
840, 1050, 1260 und 1470 mg Arzneistoff für die vorstehend beschriebenen
Gemische enthalten. Die beschickte Form wird in einem Ofen für 30 Minuten
bei 150°C
angeordnet. Nach Erhitzen werden die Gemische in der Form durch
Einführen
eines eng passenden Metallkolbens verdichtet. Der Kolben wird entfernt
und die Form innerhalb von 20 Minuten auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
Die Form wird auseinander genommen und die halbkugelförmigen Arzneistoff
enthaltenden Pellets entfernt und mit einem Skalpell unter Entfernung
unregelmäßiger Kanten
geputzt. Die halbkugelförmigen
Pellets werden mit der Stirn nach unten in einer Schale angeordnet
und mit geschmolzenem Paraffin bedeckt. Der erhaltene Paraffinblock
wird entnommen und in Abschnitte geschnitten, wobei jeder Abschnitt
ein Pellet enthält.
Die exponierte Fläche
von jedem Pellet wird weiterhin mit geschmolzenem Paraffin bedeckt.
Nachdem die Paraffinbeschichtung verfestigt ist, wird ein Loch durch
die Beschichtung in der Mitte der ebenen Fläche der Halbkugel gebohrt.
Die erhaltenen halbkugelförmigen
Pellets zeigen die gleichmäßig hinhaltende
Freigabe von Azithromycin. Diese Pellets sind wie sie sind verwendbar
oder verschiedene Pellets können
in Gelatinekapseln angeordnet werden unter Bildung von Einheiten
höherer
Dosierung zum Dosieren für
Menschen oder Tiere. Vier der Pellets dieses Beispiels mit dem Radius
1 cm, die jeweils 1470 mg Azithromycin enthalten, werden in einer
Kapsel von 2 cm Innendurchmesser und 4 cm Länge angeordnet, um eine Kapsel,
die 5880 mg Azithromycin enthält,
herzustellen.
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Beispiel 29
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von beschichteten zylindrischen Tabletten oder Boli,
die Azithromycin durch Schlitze, die in den Rand der Beschichtung
geschnitten werden, freisetzt.
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Ein
Gemisch von Azithromycin wird mit 10 % HPMC und 2 % Magnesiumstearat
hergestellt und zu Zylindern von 1 cm und 2 cm Durchmesser druckgeformt.
Die Länge
der Zylinder ist ab hängig
von der Menge des in die Form gefüllten Gemisches, wie in der
nachstehenden Tabelle gezeigt:
Durchmesser | amp
des Gemisches | amp
von Azithromycin | Länge |
1
cm | 1
g | 880
mg | 1,3
cm (ungefähr) |
1
cm | 2
g | 1760
mg | 2,6
cm |
1
cm | 3
g | 2640
mg | 3,9
cm |
2
cm | 3
g | 2640
mg | 0,84
cm |
2
cm | 6
g | 5280
mg | 1,7
cm |
2
cm | 12
g | 10560
mg | 3,4
cm |
-
Die
so hergestellten Zylinder werden sorgfältig mit Ethylzellulose (Dow
EC S-100) beschichtet, durch Tauchen in eine Lösung von 20 % EC in Aceton
und Trocknen über
Nacht bei 50°C.
Eine scharfe Klinge wird dann verwendet, um vier gleich beabstandete
Längsschlitze,
ungefähr
0,5 mm breit, entlang des Randes von jedem Zylinder unter Erzeugung
von Dosierungsformen mit gleichmäßig hinhaltender
Freigabe zu schneiden. Diese größeren Dosierungsformen
sind insbesondere für
die Behandlung von Tieren, insbesondere Wiederkäuer, verwendbar, die die Dosierungsformen
für einen
längeren
Zeitraum im Pansen behalten können.
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Beispiel 30
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung eines Abgabesystems, das aus einer porösen hydrophoben Membrankapsel
mit einer osmotischen „Push"-Kammer besteht,
um einen Kolben, der auf eine ausgebbare Azithromycin-Arzneistoffzusammensetzung
wirkt, anzutreiben.
-
Eine
poröse
hydrophobe Membrankapsel wird durch das nachstehende Verfahren hergestellt:
Zuerst
wird Glucose auf eine 230-Mesh-Siebgröße vermahlen. Die vermahlene
Glucose (15 g) wird dann mit Poly(d,l-lactid) (35 g, 200000 mittleres Molekulargewicht)
vermischt und das Gemisch wird angemischt und vermahlen (milled).
Eine Menge (1,15 g) der erhaltenen Teilchen wird dann in einer Übertragungsform
angeordnet, wo die Teilchen zu einem Membranbecher mit einem offenen
Ende geformt werden. Die Abmessungen des Membranbechers sind 2,6
cm in der Länge
mit einem Innendurchmesser von 0,457 cm und einer Wanddicke von
0,06 bis 0,08 cm. Der Membranbecher wird 14 Tage in Wasser und bei
37°C angeordnet.
Das Wasser wird nach 3, 7 und 10 Tagen gewechselt. Der Membranbecher
wird mit 70 % Ethanol/30 % Wasser, gefolgt von Wasser und Trocknen
unter Vakuum gereinigt.
-
Nun
wird Natriumchlorid auf 230 Mesh vermahlen. Zu dem vermahlenen Natriumchlorid
(6 g) wird Natriumcarboxymethylzellulose (4 g) gegeben und das Gemisch
unter Herstellung einer gleichförmigen
osmotisch wirksamen Zusammensetzung vermischt. Die Zusammensetzung
wird bei einem Druck von 1000 lb zu osmotisch wirksamen Tabletten
verpresst unter Erzeugung einer zylindrischen Tablette von 100 mg
mit einem ebenen und einem konvexen Ende und mit einem Durchmesser
von etwa 0,457 cm, um mit der inneren Form des Membranbechers in Übereinstimmung
zu sein.
-
Ein
innerer Abstandhalter oder ein Kolbenventil wird durch Vereinigen
von Ultrathene (0,5 g) und Vynaethene (0,5 g) und Anordnen des Gemisches
in einer Übertragungsform
zum Formen zu einem in den Membranbecher passenden Kolben gebildet.
-
Die
Natriumchloridtablette wird in der hydrophoben Membrankapsel angeordnet.
Der Kolben wird in die Kapsel am Oberen der Natriumchloridtablette
eingeschoben. Die abgebbare Azithromycin-Zusammensetzung (wie eine
Aufschlämmung
von Azithromycin in Poly(ethylenglycol) oder anderem suspendierenden
Mittel) wird dann auf das Obere des Kolbens gefüllt. Schließlich wird die Vorrichtung
mit einer Kappe verschlossen, die mit einem Loch zur Abgabe des
Arzneimittels ausgestattet ist. Wenn in einer wässrigen Umgebung angeordnet,
saugt die Vorrichtung Wasser durch Osmose. Dieses osmotische Aufsaugen
treibt den Kolben, der seinerseits auf die Azithromycin-Zusammensetzung wirkt,
um sie aus dem Loch in der Kappe mit einer kontrollierten Geschwindigkeit
herauszutreiben.
-
Beispiel 31
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung einer pH-abhängig beschichteten
Tablette mit einer Zelluloseacetatphthalatbeschichtung.
-
Azithromycintablettenkerne
werden gemäß der in
Tabelle 31-1 beschriebenen Formulierung hergestellt. Tablettenkerne
werden durch Nassgranulierung von allen Tablettenbestandteilen (ausgenommen
Magnesiumstearat/Natriumlaurylsulfat) hergestellt. Die getrockneten
Granulate werden mit einem Gleitmittelgemisch Magnesiumstearat/Natriumlaurylsulfat
vermischt, gefolgt von Tablettieren auf einer Tablettenpresse. Tablettenkerne
werden dann mit einer Acetonlösung
von Zelluloseacetatphthalat (CAP) in einer HCT-60 Hi-Coater
®-Sprühtrocknungsapparatur
(Freund Ind. Corp., Tokio) sprühgetrocknet.
Das CAP wird mit 25 % (auf das Gewicht) Diethylphthalat (DEP) weichgemacht.
Ausreichend CAP wird auf die Tabletten gesprüht, um nach dem Trocknen ein
fertiges Beschichtungspolymergewicht von 20 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht des unbeschichteten Tablettenbetts, zu erhalten. Tabelle 31-1 Azithromycin-Tablettenkernformulierung
Komponente | Gewicht
(mg/Tablette) |
Azithromycin-Dihydrat* | 524,10 |
Vorgelierte
Stärke** | 54,00 |
Zweibasiges
wasserfreies Calciumphosphat | 277,68 |
Natriumcroscarmellose# | 18,00 |
Magnesiumstearat/Natriumlaurylsulfat
(90/10) | 26,22 |
Gesamt | 900 |
* Bezogen
auf die theoretische Stärke
von 95,4 %. |
** Stärke 1500 |
# Ac-Di-Sol
(FMC Corp.) |
-
Beispiel 32
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung einer pH-abhängigen CAP-beschichteten
Tablette mit Sperrbeschichtung.
-
Azithromycintabletten
werden wie in Bespiel 31 beschrieben hergestellt. Die Tabletten
werden mit einer Lösung
von Hydroxypropylmethylzellulose (HPMC, Colorcon, Inc.) in Wasser
unter Verwendung eines HCT-60 Hi-Coaters sprühbe schichtet. Auf diese Weise
werden Tabletten mit einer 5-gewichtsprozentigen Sperrschicht
von HPLC, bezogen auf das anfängliche
Tablettengewicht, beschichtet. Die Tabletten werden dann weiterhin
mit Zelluloseacetatphthalat (CPA) und DEP-Weichmacher, wie in Beispiel 31 beschrieben,
in dem HCT-60 Hi-Coater sprühgetrocknet.
Ausreichend CAP wird auf die Tabletten gesprüht, um nach Trocknen ein fertiges
Beschichtungspolymergewicht von 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der unbeschichteten Tablette, zu ergeben. Die HPMC-Beschichtung
dient als Sperre zwischen Azithromycin und der pH-empfindlichen CAP-Beschichtung.
Diese Sperrbeschichtung verhindert die vorzeitige Auflösung (oder
Erweichen) der CAP-Beschichtung,
beispielsweise in einer Umgebung des Magens mit niedrigem pH-Wert,
was potenziell durch einen örtlich
hohen pH-Wert in dem Tabletteninneren aufgrund der Gegenwart von
Azithromycin verursacht wird.
-
Beispiel 33
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung einer pH-abhängig beschichteten
Tablette mit einer Acrylharzbeschichtung.
-
Azithromycintabletten
werden gemäß Beispiel
31 hergestellt. Die Tabletten werden dann mit einem Acrylharz in
einer HCT-60 Hi-Coater
®-Sprühbeschichtungsapparatur (Freund
Ind. Corp., Tokio) sprühbeschichtet.
Das Harz besteht aus einem 1:1 (Gewicht/Gewicht) Gemisch von Eudragit-L
® und
Eudragit-S
®,
die aus Methacrylsäure/Methylmethacrylatcopolymeren,
erhältlich
von der RöhmPharma
Corporation (Darmstadt, Deutschland), bestehen. Die Formulierung
für die
Sprühbeschichtungslösung wird
in Tabelle 33-1 angegeben. Die Eudragit-L/S-primäre Schicht-Beschichtungsformulierung
wird in dem Hi-Coater auf die Tabletten gesprüht, gefolgt von Sprühbeschichten
mit der Deckschichtformulierung. Das gesamte aufgetragene Beschichtungspolymergewicht
ist 15 Gew.-% des unbeschichteten Tablettenbetts. Tabelle 33-1 Eudragit
®-Sprühbeschichtungsformulierung
für Tabletten
Primärschicht | Gewichtsteile |
1:1
Eudragit-L/S 12,5%ige Lösung | 2000 |
Dibutylphthalat | 25 |
Talkum | 50 |
Isopropylalkohol/Aceton | auf
4000 |
Deckschicht
(gefärbt) | |
1:1
Eudragit-L/S 12,5%ige Lösung | 1200 |
Talkum | 140 |
Magnesiumstearat | 40 |
Titandioxid | 50 |
Pigment | 50 |
PEG-6000 | 20 |
Wasser | 40 |
Isopropylalkohol/Aceton | auf
3000 |
-
Beispiel 34
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung einer pH-abhängigen Acrylharz-beschichteten
Tablette mit Sperrbeschichtung.
-
Azithromycintabletten
werden gemäß Beispiel
31 hergestellt. Die Tabletten werden mit einer Lösung von Hydroxypropylmethylzellulose
(HPMC) (Colorcon, Inc.) in Wasser unter Verwendung eines HCT-60 Hi-Coaters
sprühbeschichtet.
Auf diese Weise werden Tabletten mit einer 5-gewichtsprozentigen
Sperrschicht von HPMC, bezogen auf das anfängliche Tablettengewicht, beschichtet.
Die Tabletten werden dann mit einem Acrylharz in einer HCT-60 Hi-Coater®-Sprühbeschichtungsapparatur
(Freund Industries Corp., Tokio) sprühbeschichtet. Das Harz besteht
aus einem 1:1 (Gewicht/Gewicht) Gemisch von Eudragit-L® und
Eudragit-S®,
welche Methacrylsäure/Methylmethacrylatcopolymere
darstellen, bereitgestellt von der RöhmPharma Corporation (Darmstadt,
Deutschland). Die Formulierung für
die Sprühbeschichtungslösung wird
in Tabelle 33-1 angegeben. Die Eudragit-L/S-Primärschichtbeschichtungsformulierung
wird auf die Tabletten in dem Hi-Coater gesprüht, gefolgt von Sprühbeschichten
mit der Deckschichtformulierung. Das gesamte aufgetragene Acrylharzpolymergewicht
ist 15 Gew.-% des
unbeschichteten Tablettenbetts. Die HPMC-Unterschicht dient als
eine Sperre zwischen Azithromycin und der pH- empfindlichen Acrylharzbeschichtung.
Diese Sperrbeschichtung verhindert vorzeitige Auflösung (oder
Erweichung) der Acrylharzbeschichtung, beispielsweise bei der niedrigen
pH-Wert-Umgebung
des Magens, die aufgrund der Gegenwart von Azithromycin potenziell
einen örtlich hohen
pH-Wert des Tabletteninneren verursacht.
-
Beispiel 35
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von Azithromycintabletten mit einer Beschichtung
zur doppelten verzögerten
Freigabe.
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Azithromycintabletten
werden gemäß Beispiel
31 hergestellt. Die Tabletten werden mit einem wässrigen Gemisch von Ethylzellulose
(EC) (Surelease, Colorcon, Inc.) und Hydroxypropylmethylzellulose
(HPMC) (Opadry®,
Colorcon Inc.) bei 70/30 EC/HPMC unter Verwendung eines HCT-60 Hi-Coaters® sprühbeschichtet. Auf
diese Weise werden Tabletten mit einer 5-gewichtsprozentigen Beschichtung
EC/HPMC, bezogen auf das anfängliche
Tablettengewicht, beschichtet. Die Tabletten werden dann mit einem
Acrylsäureharz
in einer HCT-60 Hi-Coater®-Sprühbeschichtungsapparatur
(Freund Industries Corp., Tokio) sprühbeschichtet. Das Harz besteht
aus einem 1:1 (Gewicht/Gewicht) Gemisch von Eudragit-L® und
Eudragit-S®,
die Methacrylsäure/Methylmethacrylatcopolymere,
erhältlich
von RöhmPharma
Corporation (Darmstadt, Deutschland), darstellen. Die Formulierung
für die
Sprühbeschichtungslösung wird
in Tabelle 33-1 angegeben. Die Eudragit-L/S-Primärschicht-Beschichtungsformulierung
wird auf die Tabletten in dem Hi-Coater
gesprüht,
gefolgt von Sprühbeschichten
mit der Deckschichtformulierung. Das gesamte aufgetragene Acrylharzbeschichtungspolymergewicht
ist 10 Gew.-% des unbeschichteten Tablettenbetts.
-
Beispiel 36
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von pH-abhängigen beschichteten
Kugeln.
-
Azithromycinkugeln
werden wie nachstehend hergestellt. Azithromycin, mikrokristalline
Zellulose und Wasser (gemäß der Formulierung
in Tabelle 36-1) werden in einem Hobart-Mischer unter Bildung einer
Paste vermischt. Die Paste wird in Stränge extrudiert und sphäronisiert
unter Verwendung eines Fuji-Paudal-Extruder/Sphäroniser zur Bildung kleiner
Kugeln (etwa 1 mm Durchmesser), die anschließend getrocknet werden. Die
Kugeln werden anschließend
mit einem Acrylharz in einem Glatt GPCG-1-Fließbettprozessor sprühbeschichtet.
Das Harz besteht aus einem 1:1 (Gewicht/Gewicht)-Gemisch von Eudragit-L
® und
Eudragit-S
®,
die Methacrylsäure/Methylmethacrylatcopolymere,
bereitgestellt von RöhmPharma
Corporation (Darmstadt, Deutschland), darstellen. Die Formulierung
für die
Beschichtungslösungen
wird in Tabelle 33-1 dargestellt. Die Eudragit-L/S-Primärschicht-Beschichtungsformulierung
wird in dem Wirbelschichtprozessor auf die Kugeln gesprüht, gefolgt
von Sprühbeschichten
mit der Deckschichtformulierung. Das gesamte aufgetragene Beschichtungspolymergewicht
ist 25 Gew.-% des unbeschichteten Kugelbetts. Tabelle 36-1 Formulierung von Azithromycinkugeln von
Beispiel 36
Komponente | mg/g |
Azithromycindihydrat* | 951,61 |
Mikrokristalline
Zellulose** | 48,39 |
Wasser# | 270,00 |
Gesamt | 1000,00 |
* Schüttkraft
93,0 %. |
** Avicel
PH101 |
# Flüchtige Stoffe,
im Wesentlichen entfernt aus der fertigen Dosierungsform. |
-
Beispiel 37
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von pH-abhängig beschichteten
Kugeln mit einer HPMC-Sperrbeschichtung.
-
Azithromycin/mikrokristalline
Zellulosekugeln wurden wie in Beispiel 36 hergestellt. In einem
Glatt GPCG-1- Wirbelschichtprozessor
werden diese Kugeln mit einer wässrigen
Lösung
von HPMC (Opadry®, Colorcon, Inc.) beschichtet.
Die fertige trockene HPMC-Sperrbeschichtung umfasst 5 Gew.-% der
unbeschichteten Kugeln. Die HPMC-beschichteten Azithromycinkugeln
werden dann mit einer 25%igen (auf das Gewicht) Beschichtung von
Acrylharz, wie in Beispiel 36 beschrieben, beschichtet. Die HPMC-Unterschicht
dient als eine Sperre zwischen Azithromycin und der pH-empfindlichen
Acrylharzbeschichtung. Diese Sperrbeschichtung verhindert die vorzeitige
Auflösung
(oder Erweichung) der Acrylharzbeschichtung, beispielsweise in der
Umgebung des Magens mit niedrigem pH-Wert, was potenziell durch
einen örtlich
hohen pH-Wert im Tabletteninneren aufgrund der Gegenwart von Azithromycin
verursacht wird.