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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft eine Dosierungsform
für Sertralin
mit verzögerter
Freisetzung bzw. Wirkstoffreisetzung, die nach der oralen Dosierung
eine kürzere
Zeit zum Erreichen des Plasmaspiegel-Peaks aufweist. Sie betrifft
auch Dosierungsformen, die ein verbessertes Nebenwirkungsprofil
aufweisen und die Herstellung eines Medikaments zur Behandlung psychiatrischer
oder anderer Erkrankungen, umfassend die Verabreichung von Sertralin
in einer derartigen Dosierungsform mit verzögerter Freisetzung an einen
Säuger,
einschließlich
eines humanen Patienten, der eine derartige Behandlung benötigt.
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Hintergrund der Erfindung
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Sertralin ist ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), der
als antidepressives Mittel und Appetitzügler und zur Behandlung von
zwanghaften Störungen,
posttraumatischen Stresserkrankungen, Angst-ähnlichen Störungen und von Angstzuständen geeignet
ist. Sertralin ist ebenfalls zur Behandlung von vorzeitiger Ejakulation,
chemischen Abhängigkeiten,
prämenstruellem
Syndrom und Fettleibigkeit geeignet.
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Zur Therapie von depressiven Erkrankungen
wird Sertralin am häufigsten
in einer allgerneinen Dosis im Bereich von 50-200 mg/Tag verschrieben.
Sertralin besitzt eine Halbwertszeit von 23 Stunden und wird einmal
täglich
verabreicht.
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Bei Depressionen beginnen die Patienten
im Allgemeinen mit einer Dosis von 50 mg/Tag. Patienten, die auf
eine Dosis von 50 mg nicht ansprechen, werden höhere Dosierungen verab reicht.
Wenn möglich,
wird der Beginn mit Dosierungen, höher als 50 mg, im Allgemeinen
vermieden, da man annimmt, dass Nebenwirkungen, wie Brechreiz, Diarrhöe, Reflux
bei höheren
Dosierungen, schwerer sind. Wenn es erforderlich ist, die Wirksamkeit
zu verbessern, können
höhere
Dosierungen durch Titration, ausgehend von geringeren Dosierungen,
erreicht werden. Verbesserte Dosierungsformen für Sertralin, die eine verringerte
Häufigkeit
für und/oder Schwere
von Nebenwirkungen aufweisen, wären
von Vorteil, da (1) sie für
den Patienten angenehmer wären, und
(2) die Dosierung mit Dosen begonnen werden könnte, die über 50 mg liegen, ohne dass
eine Dosistitration erforderlich wäre. Andererseits könnte der
Beginn mit höheren
Ausgangsdosen dazu geeignet sein, den Zeitraum, bis die antidepressive
Wirkung einsetzt, zu verkürzen.
Somit würde
eine derartige verbesserte Dosierungsform für Sertralin, welche die orale
Dosierung von höheren
Dosen an Sertralin (z. B. 200 mg) mit verhältnismäßig verringerten Nebenwirkungen
gestattet, eine umfangreichere therapeutische Anwendung der Sertralin-Therapie gestatten
und würde
dementsprechend eine wesentliche Verbesserung bei der Einhaltung und
Annehmlichkeit der Dosierung liefern. Ähnlich würde eine verbesserte Dosierungsform,
die die Häufigkeit für Nebenwirkungen
bei geringeren Dosen verringert, ebenfalls von wesentlicher Bedeutung
sein.
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Im Hinblick auf bekannte Dosierungsformen
für Sertralin
mit unverzüglicher
Freisetzung beträgt
Tmax, die Zeit in der nach der oralen Verabreichung
derartiger Dosierungsformen eine maximale Sertralin-Konzentration
im Plasma erreicht wird, annähernd
6–7 Stunden.
Allgemein gesagt, ist dies eine lange Tmax.
Es wurde nun nachgewiesen, dass orale Dosierungsformen, die ihr
enthaltenes Sertralin zurückhalten,
bis die Dosierungsform den Magen verlässt, und in den Dünndarm eintritt,
in der Lage sind, Sertralin schneller in den systemischen Kreislauf
abgeben, und mit einer kürzeren
Tmax, als herkömmliche
Dosierungsformen, die unverzüglich
nach der Einnahme beginnen, zu zerfallen und sich aufzulösen. Die
Tatsache, dass die ver zögerte
Auflösung
eines Arzneistoffs im Gastrointestinaltrakt zu einem schnelleren
Erscheinen des Arzneistoffs im Blutkreislauf führt, ist nicht sofort einleuchtend
und überraschend.
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Die Abgabe von Sertralin in einer
Dosierungsform, welche die Einwirkung auf den Gastrointestinaltrakt verkleinert,
kann auch andere unerwartete Vorteile haben. Es wird hierin veranschaulicht
(siehe Beispiele), dass bestimmte Nebenwirkungen von Sertralin,
nämlich
Brechreiz, Reflux und Diarrhöe,
teilweise oder vorrangig eher durch den direkten Kontakt von Sertralin
mit dem oberen Gastrointestinaltrakt, vorrangig dem Magen, vermittelt
werden, als dass sie systemisch vermittelt werden, dies erfolgt
durch die Einwirkung von Sertralin auf den Blutkreislauf nach der
Absorption. Vor den hier offenbarten humanen klinischen Studien
war die lokal vermittelte Natur dieser drei Nebenwirkungen von Sertralin
nicht bekannt. Es ist zu beachten, dass derartige Nebenwirkungen
nicht für
alle Arzneistoffe, die diese hervorrufen, universell lokal vermittelt
werden. Beispielsweise können
Chemotherapeutika zur Behandlung von Krebs, die mittels Injektion
vermittelt werden, die gleichen Nebenwirkungen hervorrufen.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung liefert
orale Dosierungsformen für
Sertralin mit verzögerter
Freisetzung, die Tmax in Bezug auf die Tmax verringert, die die bislang bekannten
Dosierungsformen für
Sertralin-Tabletten mit unverzüglicher
Freisetzung aufweisen, die eine äquivalente
Bolus-Dosis abgeben. In Bezug auf die Dosierungsformen mit unverzüglicher
Freisetzung kann die vorliegende Erfindung auch die Häufigkeit
für und/oder die
Schwere von gastrointestinalen und/oder anderen Nebenwirkungen verringern.
Dem Zeitraum der verzögerten
Freisetzung folgt, wie nachstehend beschrieben, eine unverzügliche Freisetzung,
und derartige Dosierungsformen werden hierin der Einfachheit halber
manchmal als "verzögerte
Freisetzung plus unverzügliche Freisetzung"
bezeichnet. Eine Dosierungsform mit verzögerter Freisetzung plus unverzüglicher
Freisetzung liegt im Bereich der vorliegenden Erfindung, wenn sie
Tmax verringert oder wenn sie eine beliebige
der vorstehend aufgeführten
Nebenwirkungen vermindert.
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Die Dosierungsform kann dadurch wirksam
werden, indem sie gegenüber
ihrem Anwendungsbereich empfindlich ist, dergestalt, dass sie die
Freisetzung von Sertralin verzögert
bis sie in den Dünndarm
gelangt ist. Dieser Typ der Dosierungsform mit verzögerter Freisetzung
setzt in einer Weise frei, die von der Lage entlang des Gastrointestinal-(GI)-Trakts
abhängig
und von der Zeit unabhängig
ist und die hierin als eine "räumliche"
Dosierungsform bezeichnet wird, oder als eine, die eine "räumlich verzögerte Freisetzung",
aufweist. Nachdem die Dosierungsform in den Dünndarm eingetreten ist, setzt
sie ihr verbliebenes Sertralin in einer unverzüglichen Weise frei, wobei "unverzügliche Freisetzung"
bedeutet, dass kein Bestandteil oder Mittel in der Dosierungsform
implementiert ist, das eine Freisetzung absichtlich verzögern. oder
verlangsamen würde, nachdem
der verzögerte
Zeitraum geendet hat: Im Allgemeinen sollte die Dosierungsform mindestens
70% des darin verbliebenen Sertralins innerhalb von 1,5 Stunden
freisetzen, vorzugsweise innerhalb einer Stunde, nachdem sie in
den Dünndarm
gelangt ist. Beispiele für
Dosierungsformen mit räumliche
verzögerter
Freisetzung sind (1) pH-Wert-getriggerte Dosierungsformen für Sertralin
mit einer verzögerten
Freisetzung bis sie in die Umgebung des Dünndarms eintritt, deren pH-Wert
oberhalb von 6,0 liegt, und (2) Dünndarm-Enzym-getriggerte Dosierungsformen,
die Sertralin verzögert
freisetzen, bis eine Beschichtung auf der Dosierungsform durch die
Wechselwirkung mit Lipasen, Esterasen oder Proteasen in dem Lumen
des Dünndarms
verändert wird,
wenn dies geeignet ist. Dosierungsformen mit räumlich verzögerter Freisetzung der vorliegenden
Erfindung bewirken im Allgemeinen eine unverzügliche Freisetzung von Sertralin
innerhalb von 30 Minuten, vorzugsweise innerhalb von 15 Minuten,
nachdem sie aus dem Magen in den Dünndarm gelangt sind.
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Somit liefert die vorliegende Erfindung
hinsichtlich eines Aspekts eine orale Dosierungsform mit räumlich verzögerter Freisetzung,
geeignet zur oralen Verabreichung an einen Säuger, umfassend Sertralin oder ein
pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger, wobei die Dosierungsform
nach der Einnahme durch den Säuger
nicht mehr als 10% des darin enthaltenen Sertralins in den Magen
des Säugers
freisetzt und wobei sie die unverzügliche Freisetzung des verbliebenen
darin enthaltenen Sertralins bewirkt, nachdem sie in den Dünndarm des
Säugers
gelangt ist.
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Ausmaße der Sertralin-Freisetzung,
die geringer sind als die vorstehend offenbarten 10%, liegen gleichfalls
im Bereich der vorliegenden Erfindung und sie können sogar kürzere Tmax's und/oder bessere Nebenwirkungsprofile
erzeugen. Somit stellt eine Dosierungsform, die 5% oder weniger
ihres enthaltenen Sertralins in den Magen des Säugers freisetzt, bevor sie
die unverzügliche
Freisetzung bewirkt, wenn sie in den Dünndarm eingetreten ist, ein
Freisetzungsprofil dar, das im Bereich der vorliegenden Erfindung
liegt und sie kann sogar bezüglich
der Verkürzung
von Tmax und/oder der Verbesserung der Nebenwirkungen
wirksamer sein. Es ist bevorzugt, dass die Dosierungsform sogar
eine geringere Menge an Sertralin in den Magen freisetzt, bevorzugter
nicht mehr als 3% des darin enthaltenen Sertralins. Am meisten bevorzugt
ist, dass die Dosierungsform im Wesentlichen kein Sertralin in den
Magen freisetzt.
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Wie erwähnt, kann die Form mit räumlich verzögerter Freisetzung
Enzym-getriggert oder pH-Wert-getriggert sein. Beide Ausführungsformen
dieser Dosierungsform können
bezüglich
ihrer Auflösung
bei in vitro-Tests getestet werden, die eine gute Annäherung an
das in vivo-Verhalten gestatten, wobei bestimmt wird, ob sie im
Bereich der vorliegenden Erfindung liegen. Somit liefert die vorliegende
Erfindung bezüglich
eines anderen Aspekts, nämlich
eines pH-Wert-getriggerten in vitro-Tests, eine pH-Wert-getriggerte Dosierungsform mit
verzögerter
Freisetzung, geeignet zur oralen Verabreichung an einen Säuger, umfassend
(1) einen Kern mit unverzüglicher
Freisetzung, umfassend Sertralin oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger, und (2) eine den Kern
umgebende pH-Wert-empfindliche Beschichtung, wobei die Dosierungsform,
wenn sie bezüglich
der Auflösung
in vitro getestet wird, innerhalb von 2 Stunden nicht mehr als 10%
ihres enthaltenen Sertralins in 750 ml 0,1 N HCl freisetzt, und
wobei sie nach den zwei Stunden die unverzügliche Freisetzung ihres verbliebenen
Sertralins in einen Liter 0,05 M Natriumphosphatpuffer, pH-Wert
6,8, enthaltend 1% Polysorbat 80, bewirkt. Der hier verwendete Begriff
"unverzügliche
Freisetzung" bedeutet eine Freisetzung von mindestens 70% innerhalb
von 1,5 Stunden, vorzugsweise innerhalb von 1 Stunde.
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Bezüglich eines anderen Aspekts,
eines Enzym-getriggerten in vitro-Tests, liefert die vorliegende
Erfindung eine Enzym-getriggerte Dosierungsform mit verzögerter Freisetzung,
geeignet zur oralen Verabreichung an einen Säuger, umfassend (1) einen Kern
mit unverzüglicher
Freisetzung, umfassend Sertralin oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger, und (2) eine den Kern
umgebende enzymatisch abbaubare Beschichtung, wobei die Dosierungsform,
wenn sie bezüglich
der Auflösung
in vitro getestet wird, innerhalb von 2 Stunden nicht mehr als 10%
ihres enthaltenen Sertralins in 750 ml 0,1 N HCl freisetzt, und
wobei sie nach den zwei Stunden die unverzügliche Freisetzung ihres verbliebenen
Sertralins in einen Liter 0,05 M Natriumphosphatpuffer, pH-Wert
6,8, enthaltend 1% Polysorbat 80, in Gegenwart eines für den enzymatischen
Abbau der Beschichtung geeigneten Enzyms bewirkt. Das in dem Test
tatsächlich
verwendete Enzym ist abhängig
davon, gegenüber
welchem Enzym des Duodenums oder Dünndarms die Enzym-getriggerte
Beschichtung anfällig
ist.
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Es ist zu beachten, dass das saure
in vitro-Medium die Umgebung des Magens simuliert. Der Puffer simuliert
die Umgebung des Dünndarms.
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Zusätzlich zu den vorstehend diskutierten
Dosierungsformen mit räumlich.
verzögerter
Freisetzung kann eine Dosierungsform gemäß der vorliegenden Erfindung
auch wirken, indem die Freisetzung von Sertralin innerhalb eines
festgelegten Zeitraums verzögert
wird, indem die Zeit, in der der Magen dem Sertralin ausgesetzt
ist, verringert wird. Dieser Typ einer Dosierungsform wird hierin
als eine "zeitliche" Dosierungsform bezeichnet, oder als eine Dosierungsform,
die eine "zeitlich verzögerte
Freisetzung" aufweist oder ähnlich.
Eine zeitliche Verzögerung
ist eine Verzögerung,
die auftritt, nachdem die Dosierungsform aufgenommen ist, wobei die
Verzögerung
nicht auf die räumliche
Lokalisation der Dosierungsform in dem Gastrointestinaltrakt bezogen ist.
Dosierungsformen mit zeitlich verzögerter Freisetzung können durch
die Gegenwart von Wasser getriggert sein und ein Mittel zur verzögerten Freisetzung
von Sertralin während
eines spezifischen Zeitraums, nachdem die Dosierungsform in eine
wässrige
Umgebung eintritt, besitzen.
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Somit liefert die vorliegende Erfindung
bezüglich
eines anderen Aspekts eine Dosierungsform mit zeitlich verzögerter Freisetzung,
geeignet zur oralen Verabreichung an einen Säuger, umfassend (1) einen Kern mit
unverzüglicher
Freisetzung, umfassend Sertralin oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger, und (2) eine den Kern
umgebende Beschichtung, wobei die Dosierungsform nach der Einnahme
durch den Säuger
im Wesentlichen während
eines ersten Zeitraums von etwa 10 Minuten kein Sertralin freisetzt,
nicht mehr als 10% des darin enthaltenen Sertralins während eines
zweiten 2 Stunden dauernden Zeitraums, der dem ersten Zeitraum folgt,
freisetzt und anschließend
die unverzügliche Freisetzung
des darin enthaltenen Sertralins bewirkt. Diese Dosierungsform arbeitet
im Allgemeinen dadurch, dass (1) die Beschichtung in einer wässrigen
Umgebung aufgelöst,
zerfällt
oder in einer anderen Weise für
Sertralin innerhalb eines festgelegten Zeitraums (d.h. des verzögerten Zeitraums)
durchlässiger
wird, wonach Sertralin m einer unverzüglichen Weise freigesetzt wird
oder (2) die Kombination aus dem Kern und der Beschichtung (z. B.
eine halbdurchlässige
Beschichtung) physikalisch zerstört
wird, indem Wasser durch die Beschichtung eindringt, bis der Kern
und die Beschichtung platzen, wodurch Sertralin unverzüglich freigesetzt
wird.
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Es ist festgestellt worden, dass
der erste Zeitraum von "etwa 10 Minuten" der natürlichen Zeitverzögerung oder
dem Induktionszeitraum nach dem Schlucken (d.h. Einnahme) entspricht,
der/die für
die meisten, wenn nicht für
alle festen Dosierungsformen charakteristisch ist, einschließlich der
reinen Formen mit unverzüglicher
Freisetzung, während
dem die Dosierungsform befeuchtet und/oder hydratisiert ist. Dieser
Zeitraum ist natürlich
variabel und bedeutet "etwa" einen Bereich von 2–20 Minuten. Der zweite Zeitraum
entspricht dem verzögerten
Zeitraum, der tatsächlich
in zweckmäßigerweise
in die Dosierungsform eingearbeitet worden ist. Für die Dosierungsformen
mit räumlich
verzögerter
Freisetzung wird der erste Zeitraum, die Zeitverzögerung, unter
dem verzögerten
Zeitraum zusammengefasst, während
dem nicht mehr als 10% des enthaltenen Sertralins freigesetzt wird.
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Eine Dosierungsform mit zeitlich
verzögerter
Freisetzung; die während
eines ersten Zeitraums "im Wesentlichen kein Sertralin" freisetzt,
bedeutet, dass die Dosierungsform wenn möglich nahezu 0% Sertralin freisetzt,
obwohl "im Wesentlichen" allerdings die Freisetzung geringer Mengen,
vorzugsweise 1% oder weniger, gestattet. Es wurde des weiteren festgestellt,
dass der vorstehend erwähnte
zweite Zeitraum "bis zu 2 Stunden" dauern kann, was bedeutet, dass
der Zeitraum weniger als zwei Stunden betragen kann.
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Die zeitlich verzögerten Dosierungsformen können auch
bezüglich
der Auflösung
in einem vitro-Test getestet werden, der das in vivo-Verhalten nachahmt
oder sich diesem annähert,
wobei bestimmt wird, ob sie im Bereich der vorliegenden Erfindung
liegen. Somit liefert die vorliegende Erfindung bezüglich eines
anderen Aspekts, eines zeitlichen in vitro-Tests, eine Dosierungsform
mit zeitlich verzögerter
Freisetzung, geeignet zur Verabreichung an einen Säuger, umfassend
Sertralin oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon und einen
pharmazeutisch verträglichen
Träger,
wobei die Dosierungsform, wenn sie bezüglich der Auflösung in vitro
in einer USP-2-Apparatur getestet wird, enthaltend 900 ml Essigsäure/Acetatpuffer
pH-Wert 4,0, der 0,075
M NaCl enthält,
im Wesentlichen kein Sertralin während
eines ersten Zeitraums von etwa 10 'Minuten freisetzt, nicht mehr
als 10% des darin enthaltenen Sertralins während eines zweiten, 2 Stunden
dauernden Zeitraums, der dem ersten Zeitraum folgt, freisetzt und
anschließend
die unverzügliche
Freisetzung des darin enthaltenen Sertralins bewirkt, während des
Zeitraums, der dem zweiten Zeitraum folgt.
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Wie erwähnt, ist die vorliegende Erfindung
dahingehend überraschend,
dass die Dosierungsformen hier, sogar dann, wenn man bedenkt, dass
sie Sertralin verzögert
in dem GI-Trakt freisetzen, Tmax verkürzen, die
Zeit, die zum Erreichen eines maximalen Sertralin-Werts im Blut
benötigt
wird. Die Verkürzung
von Tmax für Sertralin ist neuartig und
wird als ein weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung bereitgestellt.
Somit liefert die vorliegende Erfindung eine Dosierungsform mit
verzögerter
Freisetzung, geeignet zur oralen Verabreichung an einen Säuger, umfassend
Sertralin oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger,
wobei die Dosierungsform in vivo eine Plasma Tmax aufweist,
die kürzer als
die Tmax ist, die nach der Einnahme einer äquivalenten Menge von Sertralin
in einer Dosierungsform mit unverzüglicher Freisetzung (d.h. eine,
die keinen verzögerten
Zeitraum darin eingearbeitet oder implementiert hat) vorliegt. Bevorzugte
Dosierungsformen mit verzögerter
Freisetzung zeigen in Bezug auf eine Dosierungsform mit unverzüglicher
Freiset zung, enthaltend eine äquivalente
Menge an Sertralin, eine Tmax, die kürzer als mindestens
1/2 Sunde ist, vorzugsweise mindestens eine Stunde.
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Es ist gut bekannt, dass die Retentionszeit
einer Dosierungsform im Magen davon abhängt, was die Person gegessen
hat. Bestimmte Dosierungsformen, z. B. nicht-zerfallfähige Tabletten,
werden im Magen verbleiben bis das Essen im Wesentlichen in das
Duodenum gelangt ist, wobei die gastrische Retentionszeit drei Stunden
dauert. Dosierungsformen, bestehend aus vielen Teilchen (Multipartikulärdosierungsformen),
werden gleichfalls eine längere
Zeit im satten Magen als im ungefüllten Magen verbleiben, obwohl
sich in diesem Fall die erhöhte
Dauer in einer längeren
Halbwertszeit für
die gastrische Entleerung dieser kleinen vielen Teilchen widerspiegelt,
deren Durchmesser im Bereich von etwa 50 μm bis etwa 0,3 cm liegen können. Somit
ist es bezüglich
der Eigenschaft, Tmax zu verringern, bevorzugt,
dass die Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung eingenommen
wird, wenn die Person sich im Fastenzustand befindet, z. B. mehr
als 1 Stunde vor oder mehr als 2 Stunden nach einer Mahlzeit. In
Bezug auf die Tmax-verkürzende Eigenschaft, sind die
Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung bei einer satten Person;
abhängig
von dem relativen Zeitpunkt der Dosierung und Nahrungsaufnahme und
von dem Kaloriengehalt der Mahlzeit, unterschiedlich wirksam. Bezüglich der
Nebenwirkung verbessernden Eigenschaft weisen die Dosierungsformen
mit räumlich
verzögerter
Freisetzung keine Bevorzugung des Sättigungs/Fasten-Zustands auf.
Bezüglich
der Nebenwirkung verbessernden Eigenschaft werden die Dosierungsformen
für Sertralin
mit zeitlich verzögerter
Freisetzung vorzugsweise im Fastenzustand dosiert und sie besitzen
eine variablere Wirksamkeit im satten Zustand.
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Die Menge an Sertralin, enthalten
in der Dosierungsform mit einer verzögerten Freisetzung, beträgt mindestens
10 mg und kann höher
als 300 mg oder mehr sein. Die in der Dosierungsform enthaltene
Menge beträgt
vorzugsweise 10 mg bis 250 mg. Die Dosierungsform kann einheitlich
sein oder geteilt, z. B. bestehend aus zwei oder mehr Einheiten
(derart, als Kapseln oder Tabletten, die zusammen eingenommen, der
Dosierungsform entsprechen), welche zum gleichen oder etwa gleichen
Zeitpunkt eingenommen werden.
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Sertralin kann in den Dosierungsformen
der vorliegenden Erfindung in Form einer freien Base oder ihrer
pharmazeutisch verträglichen
Salze, wie als Hydrochlorid, Aspartat, Acetat oder Lactat, und auch
in wasserfreier als auch hydratisierter Form verwendet werden. Alle
derartigen Formen können
im Bereich der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Die Salze können im Allgemeinen durch Kombinieren
der freien Sertralin-Base mit einer stöchiometrisch entsprechenden
Säuremenge
(d.h. Asparagin-, Essig- oder Milchsäure) hergestellt werden, wie
es weiter in Pfizer Docket Nr. 9337AJTJ, angemeldet als eine PCT-Anmeldung
in den Vereinigten Staaten, beschrieben ist und die in ihrer Gesamtheit
hierin durch diesen Hinweis eingeschlossen ist. Das verwendete Sertralin
ist vorzugsweise die freie Base, Hydrochlorid, Aspartat, Acetat
oder Lactat. Der Bezug auf den Begriff "Sertralin" hinsichtlich
der therapeutischen Mengen oder der Freisetzungsraten in den Ansprüchen entspricht
aktivem Sertralin, hier abgekürzt
als "mgA", d.h. das Nicht-Salz, die nicht-hydratisierte freie Base
mit einem Molekulargewicht von 306,2. Die Mengen an mgA können für jedes
beliebige Salz leicht in das Äquivalentgewicht
umgewandelt werden.
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Die Dosierungsformen, die den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ausmachen, sind, wie erwähnt, Formulierungen
mit verzögerter
Freisetzung. Die Dosierungsform kann in Form einer Tablette, einer Kapsel,
einer aus vielen Teilchen bestehenden Form, oder als eine Dosiseinheitspackchung
(im Fachgebiet manchmal als eine "Portionspackung" bezeichnet) vorliegen.
Eingeschlossen sind auch Kombinations-Dosierungsformen, beispielsweise
diejenigen, die eine oder mehrere Tabletten mit verzögerter Freisetzung
in einer Kapselhülle,
wie einer Gelatine-Kapselhülle,
enthalten.
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Der Begriff "Tablette" soll verpresste
Tabletten erfassen, die mit Materialien beschichtet sind, die die erwünschte Wirkung
der verzögerten
Freisetzung hervorrufen. Dosierungsformen für Tabletten können "einheitlich"
sein, in denen die gesamte Dosis in einer einzelnen Tablette eingeschlossen
ist, oder sie können "mehrfach"
sein, in denen die Dosis in mehr als einer Tablette eingeschlossen
ist, die etwa zum gleichen Zeitpunkt aufgenommen werden, oder sie
können
in einer Kapsel eingeschlossen sein, die sich nach der Einnahme
auflöst,
wobei mehrere Tabletten freigesetzt werden. Die Tabletten umfassen
bevorzugte Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung, infolge
des gut entwickelten Wissens auf dem Fachgebiet bezüglich der
Herstellung und der Beschichtung von Tabletten.
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Der Begriff "Kapsel" soll Kapseln
erfassen, in die der Körper
der Kapsel nach der Einnahme zerfällt, zur Freisetzung des teilchenförmigen Inhalts,
der das erwünschte
Verhalten der verzögerten
Freisetzung aufweist, und auch Kapseln, in denen der Körper der
Kapsel den Mechanismus der verzögerten
Freisetzung bereitstellt. Eingeschlossen sind auch Hart- oder Weichgelatine-Kapseln,
die Lösungen
oder Suspensionen von Sertralin enthalten. Dosierungsformen für Sertralin
mit verkapselten Lösungen,
die eine verzögerte
Freisetzung aufweisen, sind bevorzugt, da sie die Tmax-verringernden
Eigenschaften der Dosierungsform erhöhen.
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Der Begriff "viele Teilchen" wird
verwendet, um eine Dosierungsform zu erfassen, die eine Vielzahl
an Teilchen umfasst, deren Gesamtheit die vorgesehene therapeutisch
geeignete Dosis für
Sertralin darstellt. Die Teilchen besitzen im Allgemeinen einen
Durchmesser von etwa 50 μm
bis etwa 0 , 3 cm, mit einem bevorzugten Bereich von 100 μM bis 2 mm.
Die aus vielen Teilchen bestehende Dosierungsform stellt eine bevorzugte Ausführungsform
dar, da sie zur Verwendung beim Skalieren von Dosierungsformen geeignet
ist, was entsprechend dem Gewicht eines individuellen Tiers (z.
B. ein Hund) durch einfaches Skalieren der Zahl der Teilchen in
der Dosierungsform in eine Übereinstimmung
mit dem Gewicht des Tiers erreicht wird. Aus vielen Teilchen bestehende
Dosierungsformen sind auch bevorzugt, da ihre gastrische Entleerung
reproduzierbarer abläuft
als es bei, größeren Dosierungseinheitsformen
(z. B. Tabletten) der Fall ist, insbesondere im Hinblick auf die
Unterschiede in der gastrischen Entleerung in den satten oder den
Fastenzuständen.
Durchmesser im Bereich von 0,4 bis 2 mm sind als Kügelchen
zu Anwendung als Kapselfüllung
geeignet. Durchmesser im Bereich von 0, 2 bis 1 mm sind zur Verdichtung
zu Tabletten geeignet. Durchmesser im Bereich von 0,1 bis 0,8 mm
sind zur Verwendung als Pulver zur Herstellung von Pulvern für orale
Suspensionen oder als einheitliche Dosispakete ("Portionspackung")
geeignet.
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Aus vielen Teilchen bestehende Dosierungsformen,
Kügelchen
oder andere Teilchen-Dosierungsformen können zur mehrfaehen Beladung
in eine Gelatine-Kapsel verwendet werden oder sie können zu
einer Tablette verpresst werden.
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Bezüglich eines weiteren Aspekts
liefert die vorliegende Erfindung die Herstellung eines Medikaments zur
Behandlung einer psychiatrischen oder anderen Erkrankung, umfassend
die Verabreichung an einen Säuger,
der eine derartige Behandlung benötigt, einschließlich eines
humanen Patienten, einer therapeutisch wirksamen Menge an Sertralin
in einer oralen Dosierungsform mit verzögerter Freisetzung, die Sertralin
gemäß der vorstehend
beschriebenen Freisetzungskriterien freisetzt. Derartige psychiatrische
Erkrankungen schließen
diejenigen ein, die auf dem Fachgebiet als mit Sertralin behandelbar
bekannt sind, einschließlich
der vorstehend erwähnten.
Fettleibigkeit, prämenstruelle
dysphorische Störung,
chemische Abhängigkeiten
und vorzeitige Ejakulation sind mit den Dosierungsformen mit verzögerter Freisetzung
plus unverzüglicher
Freisetzung der vorliegenden Erfindung ebenfalls behandelbar.
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Es ist ein Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, eine Dosierungsform für
Sertralin bereitzustellen, die eine kürzere Tmax aufweist
als die herkömmlichen,
Dosierungsformen für
Sertralin, wodurch ein schnelleres Erscheinen von Sertralin im Blutkreislauf
und eine potenziell schnellere therapeutische Wirkung gestattet
wird. Eine schnellere therapeutische Wirkung ist bei akuten Indikationen,
wie bei der Verbesserung von Angstzuständen oder vorzeitiger Ejakulation,
von besonderer Bedeutung. Es ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, die Häufigkeit
und Schwere der Sertralin-induzierten GI-Nebenwirkungen zu vermindern. Dies
ist für
alle Dosierungen wichtig und besonders für hohe Dosierungen, beispielsweise
für 200
mg und mehr, bei denen die Häufigkeit
für gastrointestinale
Nebenwirkungen verhältnismäßig hoch
sein kann. Dieser Gegenstand wird durch das Ausmaß und die
Dauer der Einwirkung von Sertralin auf den Magen erreicht, wodurch
die Gesamt-Häufigkeit
und -Schwere von Sertralin-induziertem Brechreiz, Reflux oder Diarrhöe verringert
wird.
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Die oralen Dosierungen von Sertralin
in herkömmlichen
Tabletten mit unverzüglicher
Freisetzung (Zoloft®, eingetragenen Handelsmarke
von Pfizer Inc.) führt
zu einer verhältnismäßig extensiven
Einwirkung des Arzneistoffs auf den Magen. Es ist dementsprechend
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung, eine Dosierungsform
bereitzustellen, die therapeutisch geeignete Mengen an Sertralin
abgibt, wodurch die lokale Einwirkung von Sertralin auf den oberen
GI-Trakt, insbesondere den Magen, verringert wird, und Tmax verringert wird und die therapeutische
Einwirkung von Sertralin im systemischen Kreislauf verbleibt, mit
dem zusätzlichen
Vorteil der Verminderung von Brechreiz, Reflux oder Diarrhöe.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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1 ist
eine PK/PD-Kurve, die die Beziehungen zwischen der Sertralin-Plasmakonzentration
und den durchschnittlichen selbst-beschriebenen vsuell-analogen
Einstufungen für eine
in den Beispielen dargestellte Studie hinsichtlich Brechreiz darstellt.
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Erörterung im Einzelnen
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Im Prinzip kann die vorliegende Erfindung
implementiert werden, indem ein Kern mit unverzüglicher Freisetzung genommen
wird, umfassend Sertralin und einen pharmazeutisch verträgli- chen
Träger
und er mit einer (vorzugsweise Gesamtbeschichtung) Beschichtung
beschichtet wird, welche die erwünschten
verzögerten
Freisetzungscharakteristika bereitstellt, entweder infolge eines
räumlichen
oder eines zeitlichen Mechanismus. Somit kann jede beliebige Dosierungsform
für Sertralin
mit unverzüglicher
Freisetzung als ein Kern verwendet werden, der wiederum mit einer
erwünschten
Beschichtung zur verzögerten
Freisetzung beschichtet ist, und derartige Dosierungsformen stellen
bevorzugte Ausführungsformen
dar, die im Bereich der vorliegenden Erfindung liegen.
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pH-Wert-getriggerte Dosierungsformen
mit räumlich
verzögerter
Freisetzung
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Eine erste Ausführungsform mit räumlich-verzögerter Freisetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine "pH-Wert-abhängig beschichtete
Tablette", die eine Tablette mit einer unverzüglichen Freisetzung umfasst
oder einen Tablettenkern, der mit einem Material beschichtet ist,
umfassend ein Polymer, das bei dem pH-Wert des Magens für Sertralin
im Wesentlichen undurchlässig
ist, jedoch bei dem pH-Wert des Dünndarms für Sertralin durchlässig wird.
"Im Wesentlichen undurchlässig"
in Beziehung zu den Dosierungsformen mit räumlich verzögerter Freisetzung gestattet
es sehr kleinen Mengen, an Sertralin durch die Beschichtung freigesetzt
zu werden, so Tange nicht mehr als 10% des in der Dosierungsform
enthaltenden Sertralins in den Magen freigesetzt werden. Derartige
Polymere werden durchlässig,
indem sie sich auflösen
oder zerfallen oder in anderer Weise zerstört werden, sodass Sertralin dadurch
frei werden kann. Die Tablette oder der Tablettenkern kann des weiteren
Exzipienten, wie Sprengmittel, Gleitmittel, Füllmittel und/oder andere herkömmliche
Inhaltsstoffe, von Formulierungen enthalten. Alle derartigen Inhaltsstoffe
und/oder Exzipienten werden hier insgesamt unabhängig von der einzelnen Dosierungsform
als der pharmazeutisch verträgliche
"Träger"
bezeichnet. Der Kern ist mit einem Material beschichtet, vorzugsweise
mit einem Polymer, das im Wesentlichen bei dem pH-Wert des Magens
unlöslich
und undurchlässig
ist, das jedoch bei dem pH-Wert des Dünndarms durchlässiger ist.
Vorzugsweise ist das Beschichtungspolymer bei einem pH-Wert von < 5,0 im Wesentlichen
unlöslich
und undurchlässig,
und bei einem pH-Wert von > 5,0
wasserlöslich
oder durch Wasser zerfallfähig.
Gemische aus einem pH-Wert-empfindlichen Polymer mit einem wasserunlöslichen
Polymer können
ebenfalls verwendet werden. Tabletten werden mit einer Menge an
Polymer beschichtet, umfassend von 3 Gew.-% bis 70 Gew.-% des Sertralinenthaltenden
Tablettenkerns. Bevorzugte Tabletten werden mit e einer Menge an
Polymer beschichtet, umfassend 5 Gew.-% bis 50 Gew.-% des Sertralin-enthaltenden
Tablettenkerns.
-
pH-Wert-empfindliche Polymere, die
bei dem pH-Wert des Magens verhältnismäßig unlöslich und
undurchlässig
sind, die jedoch bei dem pH-Wert des Dünndarms und des Dickdarms,
löslicher
oder zerfallfähig oder
durchlässig
sind, schließen
Polyacrylamide, Phthalatderivate, wie Säurephthalate von Kohlenhydraten, Amyloseacetatphthalat,
Celluloseacetatphthalat, andere Celluloseesterphthalate, Celluloseetherphthalate, Hydroxypropylcellulosephthalat,
Hydroxypropylethylcellulosephtalat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, Methylcellulosephthalat,
Polyvinylacetatphthalat, Polyvinylacetathydrogenphthalat, Natriumcelluloseacetatphthalat,
saures Stärkephthalat,
Celluloseactattrimellitat, Styrol-Maleinsäure-Dibutylphthalat-Copoly- mer, Styrol-Maleinsäure-Polyvinylacetatphthalat-Copolymer,
Styrol- und Maleinsäure-Copolymere,
Polyacrylsäurederivate,
wie Acrylsäure-
und Acrylsäureester-Copolymere,
Polymethacryl säure
und Ester davon, Polyacrylmethacrylsäure-Copolymere, Vinylacetat-
und Crotonsäure-Copolymere,
ein.
-
Bevorzugte pH-Wert-empfindliche Polymere
schließen
Schellack, Phthalatderivate, insbesondere Celluloseacetatphthalat,
Polyvinylacetatphthalat, und Hydroxypropylmethylcellulosephthalat;
Celluloseacetattrimellitat; Polyacrylsäurederivate, insbesondere Copolymere,
umfassend Acrylsäure
und mindestens einen Acrylsäureester,
Polymethylmethacrylat, vermischt mit Acrylsäure und Acrylsäureester-Copolymeren;
und Vinylacetat- und Crotonsäure-Copolymere,
ein.
-
Eine besonders bevorzugte Gruppe
an pH-Wert-empfindlichen Polymeren schließt Celluloseacetatphthalat,
Polyvinylacetatphthalat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, anionische
Acrylsäure-Copolymere
von Methacrylsäure
und Methylmethacrylat, und Copolymere, umfassend Acrylsäure und
mindestens einen Acrylsäureester,
ein.
-
Celluloseacetatphthalat (CRP) kann
auf Sertralin-Tabletten
aufgetragen werden, um die verzögerte Freisetzung
von Sertralin bereitzustellen, bis die Sertralin-enthaltende Tablette
den Magen verlassen hat. Die CAP-Beschichtungslösung kann auch einen oder mehrere
Weichmacher, wie Diethylphthalat, Polyethylenglycol-400, Triacetin,
Triacetincitrat, Propylenglycol und andere in dem Fachgebiet bekannte
Weichmacher, enthalten. Bevorzugte Weichmacher sind Diethylphthalat
und Triacetin. Die CAP-Bechichtungsformulierung kann auch einen
oder mehrere Emulgatoren, wie Polysorbat-80, enthalten.
-
Anionische Acrylsäure-Copolymere von Methacrylsäure und
Methylmethacrylat sind besonders geeignete Beschichtungsmaterialien
zur Verzögerung
der Freisetzung von Sertralin aus Sertralin-enthaltenden Tabletten
bis sich die Tabletten in eine Position des GI-Trakts bewegt haben,
die sich distal zum Magen befindet. Copolymere dieses Typs sind
von RhömPharma
Corp. unter der Handelsmarke Eudragit®-L
und Eudragit®-S verfügbar. Eudragit®-L
und Eudragit®-S
sind anionische Copolymere von Methacrylsäure und Methacrylat. Das Verhältnis der
freien Carboxylgruppen zu den Estern beträgt in Eudragit®-L
annähernd
1 : 1 und in Eudragit®-S annähernd 1 : 2. Gemische aus Eudragit®-L
und Eudragit®-S
können
ebenfalls verwendet werden. Zur Beschichtung der Sertralin-enthaltenden
Tabletten können
diese Acrylsäure-Beschichtungspolymere
in einem organischen Lösungsmittel
oder einem Gemisch von organischen Lösungsmitteln aufgelöst werden
oder in einem wässrigen
Medium suspendiert werden. Geeignete Lösungsmittel für diesen
Zweck sind Aceton, Isopropylalkohol und Methylenchlorid. Es ist
im Allgemeinen empfehlenswert, 5–20% Weichmacher in die Beschichtungsformulierungen
der Acrylsäure-Copolymere
einzusetzen. Geeignete Weichmacher schließen Polyethylenglycole, Propylenglycole,
Diethylphthalat, Dibutylphthalat, Rizinusöl und Triacetin ein. Eudragit®-L
ist bevorzugt, da es sich verhältnismäßig schnell
bei dem intestinalen pH-Wert auflöst.
-
Die Beschichtung kann, wie vorstehend
angemerkt, von 3 Gew.-% bis 70 Gew.-% des unbeschichteten Tablettenkerns
umfassen. Bevorzugt umfasst die Beschichtung von 5 Gew.-% bis- 50
Gew.-%, bevorzugter von 5 Gew.-% bis 40 Gew.-%, des Tablettenkerns.
-
In einer weiteren Ausführungsform
der Dosierungsform für
Sertralin mit räumlich-verzögerter Freisetzung,
einem "pH- Wert-abhängig
beschichteten Kügelchen",
werden Kügelchen
mit Durchmessern von 0,4 bis 2,0 mm, umfassend Sertralin plus Träger mit
einem oder mehreren der vorstehend erwähnten pH-Wertempfindlichen
Polymere beschichtet. Die beschichteten Kügelchen können in einer Kapsel platziert
werden oder zu einer Tablette verpresst werden, wobei sorgfältig gearbeitet
werden muss, um die Schädigung
der Polymerschicht auf den einzelnen Kügelchen während der Tablettenverdichtung
zu vermeiden. Bevorzugte beschichtete Kügelchen sind diejenigen, die
im Wesentlichen keine Freisetzung (d.h. weniger als 10%) von Sertralin aus
der Dosierungsform aufweisen, wie vorstehend diskutiert, bis die
Kügelchen
den Magen verlassen haben, wo durch abgesichert wird, dass nur wenig
Sertralin in den Magen freigesetzt wird. Die Beschichtung kann 5 Gew.-%
bis 200 Gew.% des unbeschichteten Kerns des Kügelchen betragen. Vorzugsweise
umfasst die Beschichtung 10 Gew.-% bis 100 Gew.-% des Kerns des
Kügelchen.
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In einer weiteren Ausführungsform
einer aus vielen Teilchen bestehenden Dosierungsform für Sertralin mit
räumlich-verzögerter Freisetzung,
einem "pH-Wert-abhängig
beschichteten Teilchen", umfasst die Dosierungsform wenig Sertralin
plus Trägerteilchen
mit einem Durchmesser von 0,1 bis 0,4 mm. Die Teilchen sind mit
einem oder mehreren der vorher erwähnten pH-Wert-empfindlichen
Polymere beschichtet. Die beschichteten Teilchen können verwendet
werden, um Dosispäckchen
herzustellen oder sie können
in einer Kapsel platziert sein oder zu einer Tablette verpresst
werden,. wobei sorgfältig
gearbeitet werden muss, um die Schädigung der Polymerschicht auf
den einzelnen Teilchen während
der Tablettenverdichtung zu vermeiden. Bevorzugte beschichtete Teilchen
sind diejenigen, die im Wesentlichen keine Freisetzung von Sertralin
aus der Dosierungsform (d.h. weniger als 10%) aufweisen, wie vorstehend
diskutiert, bis Teilchen den Magen verlassen haben, wodurch abgesichert
wird, dass nur wenig Sertralin in den Magen freigesetzt wird. Gemische
aus einem pH-Wert-empfindlichen Polymer mit einem Wasser-unlöslichen
Polymer sind gleichfalls eingeschlossen. Bevorzugte Sertralin-enthaltende
Teilchen werden mit einer Menge an Polymer beschichtet, umfassend 15
Gew.% bis 200 Gew.-% des unbeschichteten Sertralin-enthaltenden
Teilchenkerns.
-
Gemische aus einem pH-Wert-empfindlichen
Polymer mit einem Wasser-unlöslichen
Polymer sind ebenfalls eingeschlossen. Sertralin-enthaltende Tabletten
und Teilchen und Kügelchen
können
mit Gemischen von Polymeren beschichtet sein, 'deren Löslichkeiten
bei verschiedenen pH-Werten variieren. Beispielsweise umfassen bevorzugte
Beschichtungen Eudragit®-L, oder von 9 : 1 bis
1 : 4 Eudragit®-L/Eudragit®-S.
-
Eine weitere Ausführungsform einer Dosierungsform
für Sertralin
mit räumlich-verzögerter Freisetzung enthält eine
Modifikation der Ausführungsformen
der pH-Wert-abhängig
beschichteten Tablette, des pH-Wert-abhängig beschichteten Kügelchen
und der pH-Wert-abhängig
beschichteten Teilchen. Der Sertralin-enthaltende Kern der Tablette,
des Kügelchens
oder des Teilchens wird als erstes mit einer Sperrschicht und anschließend mit
der pH-Wert-abhängigen
Schicht beschichtet. Die Funktion der Sperrschicht ist es, Sertralin
von der pH-Wertabhängigen
Schicht zu trennen. Da Sertralin eine Base ist, kann die Hydratisierung
des Sertralins im Kern dazu dienen, den pH-Wert in der Mikroumgebung
der pH-Wert-abhängigen
Schicht zu erhöhen,
was die Durchlässigkeit
oder Auflösung
der pH-Wert-abhängigen
Schicht vorzeitig initiiert, was zu einer vorzeitigen Freisetzung
von einem Teil oder der gesamten Sertralin-Dosis in den Magen führt. Eine
Sperrschicht verhindert eine derartige vorzeitige Freisetzung. Geeignete
Grenzbeschichtungen sind aus einem wasserlöslichen Material, wie Zuckern,
wie Saccharose, oder aus wasserlöslichen
Polymeren, wie Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
oder ähnlichen
zusammengesetzt. Hydroxypropylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose
und Polyvinyipyrrolidon sind bevorzugt. Die Sperrschicht kann von
1 Gew.-% bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 2 Gew.-% bis 15 Gew.-%
des Sertralinenthaltenden Kerns der unbeschichteten Tablette, Kügelchen
oder Teilchens umfassen.
-
In einer weiteren Ausführungsform
einer Dosierungsform für
Sertralin mit räumlich-verzögerter Freisetzung
wird eine Lösung
oder Suspension oder ein Pulver aus Sertralin in einem Lösungsmittel
in einer wasserlöslichen
Kapsel, wie einer auf dem Fachgebiet bekannten Hart- oder Weichgelatine-Kapsel
eingekapselt, und die Kapsel wird mit einem pH-Wert-abhangigen Polymer,
wie vorstehend für
die "pH-Wert-abhängig
beschichteten Tabletten" beschrieben, beschichtet. Bei der Herstellung
von Sertralin-Lösungen
zur Einkapselung können
Lösungsmittel, wie
Triglycerid-Öle
und Glycole, verwendet werden. Geeignete und bevorzugte Lösungsmittel
für Sertralin
sind in der Anmeldung [Pfizer Docket 9838JTJ] offenbart, die zum
gleichen Datum, wie die hier vorliegende, angemeldet wurde und die
hier durch Hinweis mit eingeschlossen ist. Geeignete und bevorzugte
Lösungsmittel
werden auch nachstehend aufgeführt.
-
Bevorzugte Lösungsmittel sind mit Wasser
nicht mischbare Lösungsmittel,
einschließlich
mit Wasser nicht mischbare Öle,
einschließlich
pflanzliche Triglycerid-Öle,
wie Färberdistel-Öl, Sesamöl, Olivenöl, Maisöl, Rizinusöl, Kokusnussöl, Baumwollsaat-Öl, Sojabohnen-Öl und ähnliche.
Eingeschlossen, sind auch synthetische und halbsynthetische mittelkettige
Triglycerid-Öl,
wie die, die unter dem Markennamen Miglyol® (Hüls America,
Piscataway, New Jersey) oder Captex® (Abitec
Corp., Columbus, Ohio) verkauft werden. Beispiele sind Triglyceride
von Capryl/Caprinsäuren
(Miglyol®-810.
Miglyol®-812,
Captex®-300, Captex®-355)
und Triglyceride von Capryl/Caprin/Linoleinsäuren (Miglyol®-818).
Eingeschlossen sind auch langkettige Triglycerid-Öle, wie
Triolin und andere Triglyceride mit gemischten Ketten, die bei Raumtemperatur
flüssig
sind.
-
Mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel
schließen
auch Monoglyceride und Diglyceride ein, wie diejenigen die unter
dem Markennamen Capmul® (ABITEC, Columbus, Ohio)
und Imwitor® (Hüls America,
Piscataway, New Jersey) verkauft werden. Beispiele sind Monoolein
(Capmul®-GMO),
Mono- und Diglyceride von Octan- und Decansäuren (Imwitor®-742,
Capmul®-MCM),
und Monooctanoin (Imwitor®-308) und ähnliche.
Bevorzugte Mono-, Di- und Triglyceride sind diejenigen mit einer
durchschnittlichen Acyl-Kettenlänge
von C4-C18.
-
Geeignete Vehikel schließen des
weiteren verschiedene flüssige
Ester von kurzkettigen Alkoholen ein, wie Propy-1englycolester von Capryl/Caprinsäuren (Miglyol®-840,
Captex®-200). Fettsäuren, die
bei Raum- oder Körpertemperatur
flüssig sind,
wie Caprylsäure,
Caprinsäure,
Laurinsäure,
Oleinsäure
oder Linolinsäure, sind
ebenfalls geeignet.
-
Des weiteren schließen geeignete
Vehikel halbfeste Vehikel ein, wie diejenigen, die unter der eingetragenen
Handelsmarke Gelucire® verkauft werden. Beispiele
sind PEG-32-Glyceryl-Laurat
(Gelucire® 44/14) und
Glycerinester von Fettsäuren
(Gelucire® 33/01).
-
Des weiteren schließen geeignete
Vehikel auch oberflächenaktive
Mittel und Emulgatoren ein, welche die Kapazität zum Auflösen von Sertralin aufweisen.
Diese oberflächenaktiven
Mittel und Emulgatoren bilden Micellen, wenn sie mit einem wässrigen
Medium gemischt werden. Beispiele sind Polysorbat-80, Nonylphenoxypolyoxyethylene,
Dioctyl-Natriumsulfosuccinat, PEG-6-Glycerylmonooleat (Labrafil® M-1944-CS), PEG-6-Glyceryllinoleat
(Labrafil® M-2125-CS)
und ähnliche.
-
Bevorzugte Vehikel sind diejenigen,
die Sertralin oder eines seiner pharmazeutisch verträglichen
Salze bei einer Konzentration von 16,7 mgA/ml oder mehr auflösen können. Bestimmte
Einkapselungsvehikel weisen eine höhere Kapazität auf als ändere bei
der Beibehaltung von Sertralin in Lösung, nachdem die Formulierung
mit einem simulierten gastrointestinalen Inhalt gemischt wurde.
Bevorzugtere Vehikel sind diejenigen, die die Ausfällung von
Sertralin in Gegenwart von entweder 0,1 N HCl oder phosphatgepufferter
Kochsalzlösung,
pH-Wert 5,8, hemmen. Diese Einkapselungsvehikel sind bevorzugter,
da sie die Ausfällung
oder das Gelieren von Sertralin im Anwendungsbereich, d.h. in dem
gastrointestinalen Lumen., vermindern, und somit die Geschwindigkeit
maximal erhöhen,
mit der Sertralin nach der Dosierung im Blutstrom erscheinen kann. Selbst
wenn diese bevorzugten Vehikel die Ausfällung von Sertralin nicht vollständig oder
zum größten Teil vollständig verhindern,
wenn es mit Chlorid-enthaltenden physiologischen Modellflüssigkeiten
gemischt wird, ist jede Wirkung auf die Ausfällungsgeschwindigkeit von Sertralin
vorteilhaft. In vivo besitzt die Darmwand eine hohe Kapazität zur schnellen
Absorption von Sertralin, wie durch die hohe Absorptionsgeschwindigkeits-Konstante (ARC) gezeigt
wurde. Jede beliebige Formulierung, die Sertralin in Lösung hält, sogar
zeitweise, ist geeignet, da die Ausfällung und Absorption um das
in Lösung
verfügbare
Sertralin konkurrieren.
-
Gemäß diesem Kriterium sind bevorzugtere
Vehikel pflanzliche Öle,
wie Färberdistel-Öl und Olivenöl; mittelkettige
Triglyceride, wie Capryl/Caprinsäure-Triglyceride;
Mono- und Diglyceride,
einschließlich
mittelkettige Mono- und Diglyceride; acylierte Polyole, wie Propylenglycoldicaprylat/caprat;
Fettsäuren,
wie Oleinsäure; und
oberflächenaktive
Mittel, wie Polysorbat-80.
-
Die am meisten bevorzugten Vehikel
sind diejenigen, die die Ausfällung
von Sertralin in 0,1 N HCl und in phosphatgepufferter Kochsalzlösung, pH-Wert
5,8, hemmen. Diese schließen
mittelkettige Triglyceride, wie Capryl/Caprinsäure-Triglyceride; Mono- und
Diglyceride, einschließlich
mittelkettige Mono- und Diglyceride; acylierte Polyole, wie Propylenglycol-Dicaprylat/Caprat;
Fettsäuren,
wie Oleinsäure;
und oberflächenaktive Mittel,
wie Polysorbat-80, ein. Die am meisten bevorzugten Vehikel besitzen
die Kapazität
zur Lösung
von Sertralin-Hydrochlorid in dem Anwendungsbereich, wodurch sie
die Ausfällung
diese Salzes in Chlorid-enthaltenden physiologischen Lösungen vermindern,
unabhängig
davon, ob Sertralin ursprünglich
als freie Base, Hydrochloridsalz oder ein anderes pharmazeutisch
verträgliche
Salz dosiert worden ist. Die am meisten bevorzugten Vehikel weisen
eine Löslichkeit
für das
Sertralin-Hydrochloridsalz auf, die größer als 0,3 mgA/ml ist (zur Hemmung
der Ausfällung
von Sertralin in physiologischen Flüssigkeiten), zusätzlich dazu,
dass sie eine Löslichkeit
für Sertralin
aufweisen, die für
jede beliebige Form an Sertralin größer als 16,7 mgA/ml ist (um
Dosierungen von 10 mgA oder mehr in einer 0,8 ml Gelatine-Kapsel
zu ermöglichen).
-
Mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel
können.
mit oberflächenaktiven
Mitteln oder Emulgatoren gemischt werden, damit sich spontan kleine
oder mikroskopische Vehikel-Tröpfchen (z.
B. Mikroemulsionen) bilden, wenn das mit Wasser nicht mischbare
Lösungsmittel/Emulgator-Vehikel
mit Wasser gemischt wird, wie im Gastrointestinaltrakt. Derartige
Gemische schließen
Gemische aus Triglyceriden, oder Mono- und Diglyceriden, mit Polysorbaten,
z. B. Gemische aus Capmul®-MCM und Polysorbat-80,
oder Gemische aus Miglyol®-812 und Polysorbat-80,
in Verhältnissen
von 99/1 bzw. bis 50/50 ein. Weitere geeignete Gemische schließen Gemische
aus Mono-, Di- und Triglyceriden mit Polysorbaten, z. B. Capmul®-MCM/Miglyol®-812/Polysorbat-80
ein, in denen Capmul®-MCM bis zu 40-80% des
Vehikels ausmacht, wobei der Rest jede beliebige Kombination aus
Miglyol®-812
und Polysorbat-80 sein kann. Weitere geeignete Gemische schließen ein
Pflanzenöl und
ein oberflächenaktives
Mittel, z. B. Olivenöl/Polysorbat-80
in Verhältnissen
von 99 : 1 bis 50 : 50, oder Maisöl/Labrafil®-M-2125-CS
in Verhältnissen
von 99 : 1 bis 50 : 50, ein. Polyethylenglycole und andere mit Wasser
mischbare Lösungsmittel
für Sertralin,
z. B. Glycerin, Ethanol, Propylenglycol, können ebenfalls in Mengen bis
zu 30% des Vehikels eingeschlossen sein, um die Löslichkeit
des Sertralins in dem Vehikel zu optimieren, oder die Viskosität des Vehikels
zu verbessern, um das Füllen
der Kapsel zu erleichtern.
-
Lösungen
von Sertralin in den Vehikeln des vorstehend beschriebenen Typs
sind in weichen Gelatine-Kapseln eingekapselt, öder sie sind in harten Gelatine-Kapseln
eingekapselt. Sind sie in harten Gelatine-Kapseln eingekapselt,
ist es bevorzugt, dass die Naht zwischen den Hüllenteilen der beiden Kapsel
versiegelt ist, beispielsweise mit einem Streifen aus Gelatine,
um Auslaufen zu verhindern. Einkapselungen in Weichgelatine sind
gut bekannt und sie sind in "The Theory and Practice of Industrial
Pharmacy" von L. Lachman, H. Lieberman, und J. Kanig, Lea und Febiger,
Hrsg., beschrieben.
-
Das pH-Wert-empfindliche Polymer
kann jedes beliebige der bereits offenbarten sein, beispielsweise Celluloseacetatphthalat,
Polyvinylacetatphthalat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, Copolymere
aus Methacrylsäure
und Methylmethacrylat, und Copolymere, umfassend Acrylsäure- und
mindestens einen Acrylsäureester,
sie sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Die Beschichtung von Sertralin-enthaltenden
Tabletten, Kügelchen,
Kapseln und Teilchen kann unter Verwendung der auf dem Fachgebiet
bekannten Anlagen ausgeführt
werden. Beispielsweise können
Sertralin-enthaltende Tablettenkerne und Kapseln mittels eines Pfannen-Beschichters,
wie eines Hi-Beschichters (Freund Corp.) oder eines Accela-Cota
(Manesty Corp., Liverpool), beschichtet werden. Sertralin-enthaltende Kügelchen
und Teilchen werden vorzugsweise mittels eines Fließbett-Beschichters,
wie eines Wurster-Beschichters, unter Nutzung einer beispielsweise
von Glatt Corporation (Ramsey, NJ) verfügbaren Ausstattung beschichtet.
Kügelchen
können
auch unter Verwendung eines Rotationsgranulators, wie eines von
Freund Corp. verfügbaren
CF-Granulators, beschichtet werden.
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Da die pH-Wert-getriggerten Vorrichtungen
mit räumlich
verzögerter
Freisetzung einen Mechanismus besitzen, der anzeigt, dass die Vorrichtung
den Magen verlassen hat, ist die " Patientenvariabilität bezüglich der
gastrischen Entleerung vorteilhaft kein wesentliches Thema.
-
Enzym-getriggerte Dosierungsformen
mit räumlich
verzögerter
Freisetzung
-
In einer weiteren Ausführungsform
einer Dosierungsform für
Sertralin mit räumlich
verzögerter
Freisetzung umfasst eine "Enzym-getriggerte getragene Flüssigmembran-Vorrichtung"
Sertralin, formuliert "in einer Dosierungsform des Typs, beschrieben
in PCT/US 93/07463, veröffentlicht
als WO 94/12159 am 9. Juni 1994 die als Bezug hier einbezogen ist.
Diese Ausführungsform
besitzt im Allgemeinen die Form einer Tablette oder eines Multiteilchens
(vorzugsweise eines Kügelchen)
mit unverzüglicher
Freisetzung, enthaltend Sertralin plus Träger, eine mikroporöse hydrophobe
Membran, die mindestens teilweise, vorzugsweise vollständig die
Tablette oder das Kügelchen
umgibt, und eine hydrophobe Flüssigkeit,
die innerhalb der Poren der Membran enthalten ist. Wahlweise kann
das Sertralin plus Träger
in einer Kapselhülle
enthalten sein, die eine mikroporöse hydrophobe Membran umfasst,
mit einer innerhalb der Poren der Kapselhülle enthaltenen hydrophoben
Flüssigkeit.
Die hydrophobe Flüssigkeit
ist im Wesentlichen sowohl undurchlässig für die wässrige Umgebung als auch für die Formulierung
der Sertralin-Tabletten oder des Kügelchenkerns. Die hydrophobe
Flüssigkeit
ist zu einem derartigen Wechsel fähig, dass sie für die wässrige Umgebung
oder die Sertralin-Formulierung durchlässig wird. Nach der Einnahme
dieser Ausführungsform
durch einen Säuger,
einschließlich
eines Menschen, wird das in das gastrointestinale System freigesetzte
Sertralin verzögert
freigesetzt bis die Dosierungsform den Magen verlassen hat und sich
in den Dünndarm
hinein bewegt.
-
In einer Enzym-getriggerten getragenen
Flüssigmembran-Vorrichtung für Sertralin
ist die enthaltene hydrophobe Flüssigkeit
eine Flüssigkeit,
die einem Wechsel unterliegt, der im Lumen des Dünndarms, jedoch nicht im Magen,
enzymatisch derart katalysiert wird, dass die Poren für Wasser
und Sertralin durchlässig
werden. Der Kern kann gegebenenfalls ein osmotisches Mittel bzw.
Osmagent, quellendes oder berstendes Material enthalten, um die
Geschwindigkeit der Freisetzung von Sertralin zu unterstützen, wenn
die Dosierungsform in den Dünndarm
gelangt ist. Beispiele für
hydrophobe Flüssigkeiten
sind Triglyceride, Fettsäureanhydride,
Fettsäureester
von Cholesterin, hydrophobe Aminosäureester und ähnliche.
Bevorzugte Triglyceride schließen
Triolein, Tricaprylin, Trilaurin, Olivenöl, Palmenöl, Kokusnussöl, Sesamsaat-Öl, Maisöl, Erdnussöl, Sojabohnen-Öl und ähnliche
ein. Bevorzugte Fettsäureanhydride
schließen
Caprylsäureanhydrid,
Laurylsäureanhydrid,
Myristin säureanhydrid
und ähnliche
ein. Gemische aus hydrophoben Flüssigkeiten
können
ebenfalls verwendet werden. Beispielhafte Materialien für mikroporöse hydrophobe
Trägermembranen
schließen Celluloseester,
Polycarbonate, Polyalkene, Polystyrole, Polyvinylester, Polysiloxane,
Polyacrylate und Polyether ein. Bevorzugt sind hydrophobe mikroporöse Membranen
mit darin enthaltener hydrophober Flüssigkeit, die für Sertralin
undurchlässig
ist, bis die gastrointestinalen Enzyme, wie nachstehend beschrieben,
einen Wechsel in dem hydrophoben Öl katalysiert haben.
-
Im Anwendungsbereich, d.h. im Lumen
des Dünndarms,
bauen Lipasen und Esterasen die vorstehend erwähnten hydrophoben Öle ab, wobei
oberflächenaktive
Produkte in den Poren der mikroporösen Membran dieser Ausführungsform
freigesetzt werden, wodurch wässrige
Kanäle
erzeugt werden, durch die das Sertralin im Kern der Vorrichtung
durch den mikroporöse
hydrophoben Membranträger
hinaus gelangen kann. Die Freisetzung von Sertralin kann durch einfache
Diffusion, osmotisches Pumpen, osmotisches Zerbersten oder durch
Zerbersten infolge der Gegenwart eines quellenden Materials, z.
B. Hydrogel, im Sertralin-enthaltenden Kern der Vorrichtung erfolgen.
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In einer, wie vorstehend offenbarten,
Enzym-getriggerten getragenen Flüssigmembran-Vorrichtung
für Sertralin
können
hydrophobe Öle
verwendet werden, die Substrate für kleine intestinale Proteasen,
wie Carboxypeptidasen und Chymotrypsin, sind. Beispielhafte Öle sind
hydrophobe Ester von Aminoäurederivaten.
-
In einer weiteren Ausführungsform
einer Dosierungsform für
Sertralin mit räumlich-verzögerter Freisetzung
werden Sertralin-Tabletten, -Kapseln, -Kügelchen oder -Pulver mit einer
Beschichtung beschichtet, die Bestandteile enthält, die durch die Enzyme im
Lumen des Dünndarms
enzymatisch abbaubar sind, jedoch nicht durch die des gastrischen
Lumen. Die Beschichtung umfasst Wachse oder Triglyceride natürlichen
oder synthetischen Ursprungs, die bei Körpertemperatur fest sind.
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In bevorzugten Ausführungsformen
sind 2–20%
eines Materials eingeschlossen, das bei Körpertemperatur flüssig ist
und das durch Enzyme des Dünndarms
(z. B. Trypsin, Chymotrypsin, Elastase, Lipase) abbaubar ist. Bevorzugte
Wachsbeschichtungen werden in einer Menge von 3–20 Gew.-%, bezogen auf die/das unbeschichtete
Sertralin-Tablette, -Kapsel, -Kügelchen
oder -Pulver, aufgetragen.
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Dosierungsformen mit zeitlich-verzögerter Freisetzung
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In einer ersten Ausführungsform
einer Dosierungsform für
Sertralin mit zeitlich-verzögerter
Freisetzung, einer "zerberstenden osmotischen Kernvorrichtung",
ist Sertralin in einer osmotisch zerberstenden Vorrichtung eingeschlossen,
die einen Tablettenkern oder einen Kügelchenkern umfasst, umfassend
Sertralin und ein oder mehrere osmotische Mittel. Vorrichtungen
dieses Typs sind im Allgemeinen in Baker,
US 3 952 741 offenbart, das hier als
Bezug mit einbezogen ist. Beispiele für osmotische Mittel sind Zucker,
wie Glucose, Saccharose, Mannit, Lactose und ähnliche; und Salze, wie Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Natriumcarbonat, und ähnliche; wasserlösliche Säuren, wie
Weinsäure,
Fumarsäure
und ähnliche.
Der Sertralinenthaltende Tablettenkern oder Kügelchenkern ist mit einem Polymer
beschichtet, das eine halbdurchlässige
Membran bildet, das bedeutet; eine Membran die für Wasser durchlässig ist,
jedoch für
Sertralin undurchlässig
ist. Beispiele für Polymere,
die eine halbdurchlässige
Membran bereitstellen, sind Celluloseacetat, Celluloseacetatbutyrat
und Ethylcellulose, vorzugsweise Celluloseacetat. Ein geschmolzenes
Gemisch aus einem Polyethylenglycol, z. B. Polyethylenglycol-6000
und ein hydratisiertes Öl,
z. B. hydratisiertes Rizinusöl,
kann als eine Beschichtung verwendet werden, wie sie für Isonazid-Tabletten
von Yoshino beschrieben wurde (Capsugel Symposia Series; Current
Status on Targeted Drug Delivery to the Gastrointestinal Tract;
1993; S. 185–190).
Bevorzugte halbdurchlässige
Beschichtungsmaterialien sind Celluloseester und Celluloseether, Polyacrylsäurederivate,
wie Polyacrylate und Polyacrylatester, und Polyvinylalkohole und
Polyalkene, wie Ethylenvinylalkohol-Copolymer. Besonders bevorzugte halbdurchlässige Beschichtungsmaterialien
sind Celluloseacetat und Celluloseacetatbutyrat.
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Wenn eine beschichtete Tablette oder
ein beschichtetes Kügelchen
in einer Ausführungsform
einer zerberstenden osmotischen Kernvorrichtung in einem wässrigen
Anwendungsbereich platziert wird, gelangt Wasser durch die halbdurchlässige Membran
in den Kern, wobei ein Teil des Sertralins und des osmotisches Mittels
aufgelöst
wird, wobei ein kolloidaler osmotischer Druck erzeugt wird, der
zum Zerbersten der halbdurchlässigen
Membran und zur Freisetzung des Sertralins in die wässrige Umgebung
führt.
Durch die Wahl der Größe und Geometrie
des Kügelchen-
oder Tablettenkerns, der Identität
und Menge des osmotischen Mittels, und der Dicke der halbdurchlässigen Membran
kann die Zeitverzögerung
zwischen der Platzierung der Dosierungsform in den wässrigen
Anwendungsbereich und der Freisetzung des enthaltenen Sertralins
verkürzt
sein. Der Fachmann wird erkennen, dass der Anstieg des Oberflächen-zu-Volumen-Verhältnisses
der Dosierungsform und der Anstieg der osmotischen Aktivität des osmotischen
Mittels der Verringerung der Zeitverzögerung dient, wohingegen der
Anstieg in der Dicke der Beschichtung die Zeitverzögerung erhöhen wird.
Bevorzugte osmotisch-zerberstende Vorrichtungen der vorliegenden
Erfin-dung sind
diejenigen, die im Wesentlichen kein Sertralin (d.h. weniger als
10%) aus der Dosierungsform freisetzen bis die Dosierungsform den
Magen verlassen hat, womit sichergestellt. wird, dass wenig Sertralin
in den Magen freigesetzt wird. Ein osmotisch zerberstender Kern
einer Tablette oder eines Kügelchen
besitzt einen Tabletten- oder Kügelchenkern,
der von 15-80%. Sertralin,
wie vorstehend beschrieben, 5–60%
osmotisches Mittel und 5–20%
andere pharmazeutische Hilfsmittel, wie Bindemittel und Gleitmittel,
enthalten kann. Die halbdurchlässige
Membranbeschichtung auf einer Tablette, vorzugsweise eine Cel luloseacetat-Beschichtung,
liegt in einem Gewicht vor, das von 2 Gew.-% bis 30 Gew.-%; vorzugsweise
von 3 Gew.-% bis 20 Gew.%, des Tablettenkerns entspricht. Die halbdurchlässige Membranbeschichtung
auf einem Kügelchen,
vorzugsweise eine Celluloseacetat-Beschichtung, liegt in einem Gewicht
vor, das von 2 Gew.-% bis 80 Gew.-%, vorzugsweise von 3 Gew.-% bis
40 Gew.-%, bezogen auf den Kügelchenkern,
beträgt.
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Eine osmotisch zerberstende Kernvorrichtung
besitzt keinen Mechanismus, der darauf reagiert, dass die Vorrichtung
den Magen verlassen hat und in den Dünndarm eingetreten ist. Somit
sind Vorrichtungen dieses Typs Vorrichtungen mit zeitlich-verzögerter Freisetzung,
das bedeutet, Vorrichtungen, die Sertralin in einer vorbestimmten
Zeit, nachdem sie in eine wässrige
Umgebung eingetreten sind, freisetzen, d.h. nachdem sie gequollen
sind. Im Fastenzustand werden unverdauliche nicht-zerfallfähige Feststoffe,
wie die "zerberstenden osmotischen Kernvorrichtungen", der vorliegenden
Erfindung aus dem Magen während
der Phase III des Interdigestiven-Migrierenden-Myoelectrischen-Komplexes (IMMC), der
im Menschen annähernd
alle 2 Stunden auftritt, entleert. In Abhängigkeit von dem IMMC-Stadium
zum Zeitpunkt der Dosierung im Fastenzustand kann eine zerberstende
osmotische Kernvorrichtung den Magen häufig unmittelbar nach der Dosierung
oder spätestens
2 Stunden nach der Dosierung verlassen. Im satten Zustand werden
unverdauliche nicht-zerfallfähige Feststoffe,
die einen Durchmesser <11
mm aufweisen, den Magen langsam mit dem Inhalt der Mahlzeit verlassen
(Khosia und Davis, Int. J. Pharmaceut. 62 (1990) R9-R11). Ist der Durchmesser
des unverdaulichen nichtzerfallfähigen
Feststoffs größer als
11 mm, d.h. etwa die Größe einer
typischen Tablette, wird er während der
Dauer der Verdauung der Mahlzeit im Magen zurückgehalten und wird den Magen
während
der Phase III eines IMMC-Stadiums verlassen, nachdem die gesamte
Mahlzeit verdaut worden ist und den Magen verlassen hat. Eine zerberstende
osmotische Kernvorrichtung, die Sertralin 10 Minuten bis 2 Stunden
nach der Verdauung freisetzt, senkt die Tmax von
Sertralin und gleichfalls die Häufigkeit
für und
die Schwere von Brechreiz, Reflux und Diarrhöe in einer Patientenpopulation,
der Sertralin in derartigen Vorrichtungen verabreicht wurde. Eine
bevorzugte zerberstende osmotische Kernvorrichtung beginnt, Sertralin
15 Minuten bis 1,5 Stunden freizusetzen, nachdem sie in eine wässrige Umgebung
eingetreten ist, d.h. nach der Verdauung, um zuverlässiger sicherzustellen,
dass die Vorrichtung ihr Sertralin distal zum Magen freisetzt, wenn
sie im Fastenzustand dosiert wird.
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In einer weiteren Ausführungsform
einer Dosierungsform für
Sertralin mit zeitlich-verzögerter
Freisetzung, einem "zerberstenden beschichteten quellenden Kern",
wird ein (e) Sertralin-enthaltende (s) Tablette oder Kügelchen
hergestellt, die/das ebenfalls 25–70% eines quellendes Materials
enthält,
wie ein quellendes Kolloid (z. B. Gelatine), wie es in Milosovich,
US 3 247 066 beschrieben
wurde, das hier als Hinweis mit einbezogen ist. Bevorzugte quellende
Kernmaterialien sind Hydrogele, d.h. hydrophile Polymere, die Wasser
aufnehmen und quellen, wie Polyethylenoxide, Polyacrylsäurederivate,
wie Polymethylmethacrylat, Polyacrylamide, Polyvinaylalkohol, Poly-N,-vinyl-2-pyrrolidon,
Carboxymethylcellulose, Stärken
und ähnliche.
Bevorzugte quellende Hydrogele für
diese Ausführungsform
sind Polyethylenoxide, vernetzte Polyacrylate und Carboxymethyicellulose.
Der Kolloid/Hydrogel-enthaltende Sertralin-enthaltende Kern einer
Tablette oder eines Kügelchen
ist, mindestens teilweise, mit einer halbdurchlässigen Membran beschichtet.
Beispiele für
Polymere, die eine halbdurchlässige
Membran liefern, sind Celluloseacetat und Celluloseacetatbutyrat
und Ethylcellulose. Ein geschmolzenes Gemisch aus einem Polyethylenglycol,
z. B. Polyethylenglycol-6000 und einem hydratisierten Öl, z. B.
hydratisiertes Rizinusöl,
kann als eine Beschichtung verwendet werden, wie es für Isonazid-Tabletten von Yoshino
beschrieben wurde (Capsugel Symposia Series; Current Status on Targeted
Drug Delivery to the Gastrointestinal Tract; 1993; S. 185–190). Bevorzugte
halb durchlässige
Beschichtungsmaterialien sind Celluloseester und Celluloseether,
Polyacrylsäurederivate,
wie Polyacrylate und Polyacrylatester, und Polyvinylalkohole und
Polyalkene, wie Ethylenvinylalkohol-Copolymer. Besonders bevorzugte
halbdurchlässige
Beschichtungsmaterialien sind Celluloseacetat und Celluloseacetatbutyrat.
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Wird ein(e) beschichtete (s) Tablette
oder Kügelchen
mit einem zerberstenden beschichteten quellenden Kern in einen wässrigen
Anwendungsbereich platziert, gelangt Wasser durch die halbdurchlässige Membran
in den Kern, wodurch der Kern quillt, was zum Zerbersten der halbdurchlässigen Membran
führt und
zur Freisetzung von Sertralin in die wässrige Umgebung. Durch die
Wahl der Größe und Geometrie
des Kügelchen-
oder Tablettenkerns, der Identität
und Menge an quellendem Mittel, und der Dicke der halbdurchlässigen Membran
kann die Zeitverzögerung
zwischen der Platzierung der Dosierungsform in den wässrigen
Anwendungsbereich und der Freisetzung des enthaltenen Sertralins
gewählt
werden. Bevorzugte zerberstende beschichtete quellende Kernvorrichtungen
der vorliegenden Erfindung sind diejenigen, die im Wesentlichen
keine Freisetzung von Sertralin aus der Dosierungsform aufweisen,
bis die Dosierungsform den Magen verlassen hat, womit sichergestellt
wird, das wenig Sertralin in den Magen freigesetzt wird.
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Ein zerberstender beschichteter quellender
Kern einer Tablette oder eines Kügelchen
besitzt einen Tabletten- oder Kügelchenkern,
der von 15-80% Sertralin; 15-80% quellendes Material, z. B. Hydrogel;
0–15% eines
wahlweisen osmotischen Mittels; und 5–20% andere pharmazeutische
Hilfsmittel, wie Bindemittel und Gleitmittel, enthalten kann. Die
halbdurchlässige
Membranbeschichtung auf einer Tablette, vorzugsweise eine Celluloseacetat-Beschichtung
ist in einem Gewicht vorhanden, das von 2 Gew.-% bis 30 Gew.-%,
vorzugsweise von 3 Gew.-% bis 20 Gew.-%, des Tablettenkerns entspricht.
Die halbdurchlässige
Membranbeschichtung auf einem Kügelchen,
vorzugsweise eine Celluloseacetat-Beschichtung, ist in einem Gewicht
vorhanden, das von 2 Gew.-% bis 80 Gew.-%, vorzugsweise von 3 Gew.-%
bis 40 Gew.-%, des Kügelchenkerns
entspricht.
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Eine zerberstende beschichtete quellende
Kernvorrichtung besitzt keinen Mechanismus, der darauf reagiert,
dass die Vorrichtung den Magen verlassen hat und in den Dünndarm eingetreten
ist. Vorrichtungen dieses Typs setzen ihren Sertralin-Inhalt in einer vorbestimmten
Zeit, nachdem sie in eine wässrige
Umgebung eingetreten sind, frei, d.h. nachdem sie gequollen sind,
wie es vorstehend für
die zerberstenden osmotischen Kernvorrichtungen diskutiert wurde,
und die gleichen Betrachtungen und Bevorzugungen gelten bei der
Herstellung der zerberstenden beschichteten quellenden Kernvorrichtungen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
einer Dosierungsform für
Sertralin mit zeitlich-verzögerter
Freisetzung werden Tabletten, Kügelchen
oder Teilchen mit unverzüglicher
Freisetzung von Sertralin hergestellt, die als Kerne dienen, welche
mit einer wasserlöslichen
und/oder Wasser-zerfallfähigen
Verzögerungsschicht beschichtet
werden. Bevorzugte Verzögerungsschichten
umfassen Hydroxypropylcellulose (HPC), Hydroxypropylmethylcellulose
(HPMC), Polyethylenoxid und Polyvinylpyrrolidon. Für Tabletten
kann diese Beschichtung in einer Tabletten-Beschichtungsapparatur
ausgeführt
werden, wie einem HCT-30-,
HCT-60- oder HCT-130-Bechichter (Freund Corp.). Die Tabletten werden
mit einer wässrigen
Lösung
von HPMC oder einem anderen geeigneten Polymer bis zum einem Endgewicht
der Beschichtung von 5–50%
des Endgewichts der beschichteten Tablette beschichtet. Schwerere
Beschichtungen führen
zu einer längeren
Verzögerung
bevor die Freisetzung von Sertralin in den Anwendungsbereich (das
gastrointestinale Lumen) erfolgt. Die Verzögerungszeit kann auch erhöht werden,
indem kleinere bis mittlere Mengen an wenig wasserlöslichen
Polymeren (einschließlich
Ethylcellulose (EC), Celluloseacetat (CA), Celluloseacetat, jedoch
nicht auf diese beschränkt) in
die Beschichtungsformulierung eingeschlossen werden. Beispielsweise
kann die Beschichtungsformulierung aus 95 : 5 HPMC/EC bis 50 : 50 HPMC/EC,
oder 95 : 5 HPMC/CA bis 50 : 50 HPMC/CA bestehen. Im Fall derartiger
Polymer-Beschichtungssysteme kann es erforderlich sein, die Lösungmittel-Zusammensetzung zur
Auflösung
des Gemisches aus wasserlöslichen
und wenig wasserlöslichen
Polymeren einzustellen. Beispielsweise können, falls erforderlich, Gemische
aus Aceton und Wasser oder Ethanol und Wasser verwendet werden.
Kügelchen
und Teilchen können
in ähnlicher
Weise unter Verwendung einer Fließbett-Beschichtungsapparatur,
wie eines GlattGPCG-5-Beschichters, beschichtet werden. Für Kügelchen
umfasst die Beschichtung 10 Gew.-% bis 100 Gew.-% des unbeschichteten
Kügelchenkerns.
Für Sertralin-Teilchen
umfasst die Beschichtung 15 Gew.-% bis 200 Gew.-% des unbeschichteten
Kügelchenkerns.
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In einer weiteren Ausführungsform
einer Dosierungsform für
Sertralin mit zeitlich-verzögerter
Freisetzung wird eine Lösung
oder Suspension von Sertralin in einem Lösungsmittel in einer Weich-
oder Hartgelatine-Kapsel eingekapselt, die anschließend mit
einem wasserlöslichen
und/oder Wasser-zerfallfähigen
Polymer beschichtet wird, wie es vorstehend für die Beschichtung von anderen
Typen von Kernen diskutiert wurde. Geeignete und bevorzugte Lösungsmittel
für Sertralin
schließen
alle diejenigen ein, die vorstehend für die Verwendung mit den zeitlich
verzögerten
Einkapselungslösungen
erwähnt
wurden. Die Beschichtungen umfassen Polymere, wie Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Polyethylenoxid, Polyvinylpyrrolidon, Celluloseacetat
und Ethylcellulose.
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Der Fachmann wird erkennen, dass
die verschiedenen, vorstehend beschriebenen Ausführungsformen für beschichtete
Sertralin-Tabletten-, -Kügelchen-
und -Teilchen unter Verwendung standardmäßiger Ausstattungen, wie mit
Pfannenbeschichtern (z. B. Hi-Beschichter, verfügbar von Freund Corp.; Accela-Cota, verfügbar von
Manesty, Liverpool), Fließbett-Beschichtern,
z. B. Wurster-Beschichtern (verfügbar
von Glatt Corp., Ramsey, NJ und Aeromatic Corp., Columbia, NJ) und
Rotationsgranulatoren, z. B. einem CF-Granulator (verfügbar von Freund
Corp.) beschichtet werden können.
Tablettenkerne werden mittels einer standardmäßigen Tablettenpresse, wie
einer Kilianpresse, hergestellt. Sertralin enthaltende Kügelchen
und Teilchen können
in Fließbett-Granulatoren,
Rotationsgranulatoren und/oder Extrudern/Sphäronisierungsvorrichtungen,
hergestellt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung löst
sich Sertralin nach einer räumlichen
Verzögerung
oder einer zeitlichen Verzögerung
schnell auf, wodurch eine TmaX erreicht
wird, die so kurz, wie möglich
ist, damit die therapeutische Wirksamkeit beschleunigt wird. Werden
Dosierungsformen für
Sertralin mit verzögerter
Freisetzung formuliert, kann es vorteilhaft sein, ein stark lösliches
Salz, eine Formulierung, die in anderer Weise die Löslichkeit
von Sertralin erhöht
oder einer Kombination aus beiden anzuwenden, die hier beide gemeinsam
als eine "stark lösliche
Form" bezeiehnet werden. Des weiteren ist es vorteilhaft und bevorzugt,
Exzipienten einzuschließen,
die die Auflösungsgeschwindigkeit
von Sertralin erhöhen.
Solubilisierende Mittel und Zusammensetzungen sind in der gleichfalls
anhängigen
provisorischen Anmeldung [Pfizer Docket 9838JTJ] offenbart, die
am gleichen. Datum wie die vorliegende Erfindung angemeldet wurde
und hier als Hinweis mit einbezogen ist.
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Ob infolge der verwendeten Salzform
oder der in der Dosierungsform verwendeten besonderen Exzipienten,
die stark lösliche
Form sollte eine Löslichkeit
von Sertralin in wässrigen
Lösungen
von mindestens 5 mg/ml bewirken. Ein stark lösliches Salz oder eine stark
lösliche
Form ist vorteilhaft, da (a) es/sie sich schneller als gering lösliche Salze
oder Formen auflösen
(z. B. Sertralin-Base, Sertralin-Hydrochlorid in Abwesenheit solubilisierender
Exzipienten, und (b) es/sie eine höhere Sertralin-Konzentration
im gastrointestinalen Lumen bereitstellt, was einen höheren Konzentrationsgradienten
für Sertralin
entlang der Darmwand ergibt, wodurch eine schnellere Absorption
der Sertralin-Dosis erreicht wird.
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Die Solubilisierung kann insbesondere
für Dosierungsformen
von Sertralin von Bedeutung sein, die gestaltet wurden, um Tmax zu vermindern, da einige Formen von Sertralin,
insbesondere die stark löslichen Salzformen,
in vielen wässrigen
Lösungen
Gele bilden können,
insbesondere in Lösungen,
die Chlorid-Ionen enthalten, wie im Gastrointestinaltrakt.
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Sertralin-Gele können durch einfaches Einführen von
Chlorid-Ionen in Lösungen
aus Sertralin-Lactat oder Sertralin-Acetat gebildet werden. Ähnlich können Gele
gebildet werden, indem Säuren,
wie Weinsäure, oder
Kombinationen von Säuren
und oberflächenaktiven
Mitteln, wie Bernsteinsäure
und Natriumlaurylsulfat, in Sertralin-Lösungen eingeführt werden.
Andere Säuren
und/oder Verbindungen, die oberflächenaktiven Mitteln ähnlich sind,
können
jedoch solubilisierende Mittel bereitstellen, wodurch die Gelbildung
vermindert wird und eine Formulierungsbasis zur Abgabe von Sertralin
in Lösungen,
die Chlorid-Ionen enthalten, wie ntestinale Flüssigkeiten, bereitgestellt
wird.
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Das Gelieren von Sertralin in einigen
Formen ist überraschend
und die Fähigkeit
bestimmter Zusätze, dieses
Gelieren zu verhindern, ist sowohl überraschend als auch nicht
vorhersagbar.
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Bei Formulierungen mit verzögerter Freisetzung
ist es somit von Vorteil, Verfahren zur schnellen Solubilisierung
von Sertralin im Anwendungsbereich zu verwenden. Ein Verfahren zur
Bereitstellung von löslicherem
Sertralin ist es, Sertralin-Salze,
die eine höhere
Löslichkeit
aufweisen, wie Sertralin-Lactat,
Sertralin-Acetat und Sertralin-Aspartat, herzustellen. Bevorzugte
Salze weisen Löslichkeiten
in Wasser auf, die zweimal größer sind
als die des Sertralin-HCl-Salzes, das eine Löslichkeit von etwa 3 mgA/ml
besitzt.
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Ein andere Verfahren, um Sertralin
zu solubilisieren, ist es, ein Mittel zu verwenden, das hier als
"Solubilisierungsmittel" bezeichnet wird, welches die Löslichkeit
von Sertralin (oder eines Salzes davon) tatsächlich erhöht und in dem Anwendungsbereich
vorzugsweise aufrechterhält,
in Bezug zur Löslichkeit
von Sertralin in dem gleichen Anwendungsbereich, wenn das Solubilisierungsmittel
nicht zugegen ist.
-
Viele hier geeignete Solubilisierungsmittel
können
in mehreren umfangreichen Kategorien zusammengefasst werden:
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- 1. Organische Säuren und Salze organischer
Säuren;
- 2. Teil-Glyceride, d.h. weniger als vollständig veresterter Glycerin-Derivate,
einschließlich
Monoglyceride und Diglyceride;
- 3. Glyceride;
- 4. Glycerid-Derivate;
- 5. Polyethylenglycolester;
- 6. Polypropylenglycolester;
- 7. Mehrwertige Alkoholester;
- 8. Polyoxyethylenether;
- 9. Sorbitanester; und
- 10. Polyoxyethylensorbitanester;
- 11. Carbonatsalze.
-
Die Menge an Solubilisierungsmittel,
die angewendet werden sollte, hängt
von dem jeweiligen Solubilisierungsmittel ab.
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Im Fall von Solubilisierungsmitteln,
die organische Säuren
sind, kann die Menge an Solubilisierungsmittel als Verhältnis berechnet
werden, multipliziert mit der Menge an verwendetem Sertralin, worin
das Verhältnis
von der Löslichkeit
der organischen Säure
zu der Löslichkeit
des Sertralin-Salzes gemeint ist: (Löslichkeit der organische Säure oder
des Salzes/Löslichkeit
von Sertralin oder des Sertralin-Salzes) x Menge an Sertralin, wobei
die Löslichkeiten
in mg/ml angegeben werden. Der vorstehende Ausdruck ist eine Annäherung und
einige Einstellungen sind zur Optimierung von Vorteil. Im Allgemeinen
gibt der vorstehende Ausdruck eine Menge an, die dem verwendeten
Endwert plus oder minus 25% entspricht, obwohl höhere Mengen an Solubilisierungsmittel
eingeschlossen sein können,
ohne dass sich daraus ein besonderer zusätzlicher Vorteil ergibt. Zudem
können
Salze organischer Säuren
zugesetzt werden, um den pH-Wert und/oder die Löslichkeit der organischen Säure zu modifizieren,
wodurch die solubilisierende Wirkung dieser Mittel optimiert wird.
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Für
andere Typen an aufgeführten
Solubilisierungsmitteln beträgt
die Menge an verwendetem Solubilisierungsmittel in der Dosierungsform
typischerweise 1 bis 150 Gew.-%, bezogen auf das darin verwendete Sertralin,
vorzugsweise 1 bis 100 Gew.-%, bevorzugter 3 bis 75 Gew.-%. Es können Mengen
an Solubilisierungsmittel verwendet werden, die über 150 Gew.-% liegen, obwohl
man annehmen muss, dass sich daraus kein besonderer Vorteil ergibt.
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Beispiele an organischen Säuren, die
für die
vorliegende Erfindung geeignet sind, schließen Äpfel-, Zitronen-, Isoascorbin-,
Adipin-, Glutamin-, Asparagin-, Malen-, Aconitund Ascorbinsäure ein.
Bevorzugte Säuren
sind Zitronensäure,
Isoascorbinsäure;
Ascorbinsäure,
Glutaminsäure
und Asparaginsäure.
Salze organischer Säuren,
wie Erdalkalimetallsalze (Magnesium, Calcium) und Alkalimetallsalze
(Lithium; Kalium, Natrium), sind ebenso wirksam, wie Gemische organischer
Säuren
und ihrer Salze. Calciumsalze, wie Calciumcarbonat, Calciumacetat,
Calciumascorbat, Calciumcitrat, Calciumgluconatmonohydrat, Calciumlactobionat,
Calciumgluceptat, Calciumlävulinat,
Calciumpantothenat, Calciumpropionat, zweibasiges Calciumphosphat
und Calciumsaccharat sind bevorzugte Salze organischer Säuren.
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Beispiele für Verbindungen der anderen
vorstehend erwähnten
Kategorien sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
-
-
Tabelle
1
Solubilisierungsmittel
Zusätzliche
andere Verbindungen, die als Solubilisierungsmittel in der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, sind Ethylpropionat, Methylparaben, Propylparaben,
Propylgallat, Niacinamid, Ethylvanillin, para-Aminobenzoesäure, butyliertes
Hydroxyanisol, Imidharnstoff und Glycin. Es ist auch festgestellt
worden, dass bevorzugte Zusammensetzungen Gemische einer organischen
Säure mit
oder ohne ein entsprechendes Salz einer organischen Säure und
eines oder mehrere der in der vorstehenden Tabelle aufgeführten Solubilisierungsmittel
einschließen.
Es ist auch festgestellt worden, dass es im Allgemeinen beobachtet
worden ist, dass die Solubilisierungsmittel zum Erreichen einer
hohen Wirksamkeit, eine Löslichkeit
in dem wässrigen
Chlorid-Ionen enthaltenden Anwendungsbereich von mindestens 1 mg/ml,
und bevorzugter von größer als
5 mg/ml besitzen sollten.
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Eine bevorzugte Gruppe von Solubilisierungsmitteln
schließt
zusätzlich
zu den vorstehend erwähnten bevorzugten
organischen Säuren
diejenigen in Tabelle 2 ein.
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Tabelle 2 Bevorzugte
Solubilisierungsmittel
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Anmerkung: Kommerzielle
Anbieter, die vorstehend aufgeführt
sind, sind die nachfolgenden:
Abitec Corp. Janesville, WI
BASF,
Parsippany, NJ
Calgene Chemical Inc. Skokie, IL
Chem Service,
Inc., West Chester, PA
Hüls
America, Piscataway, NJ
Sigma, St. Louis, MO
Witco, Houston,
TX
-
Bevorzugte Kombinationen an Solubilisierungsmitteln
schließen
(1) eine organische Säure
plus ein Salz der gleichen oder einer anderen organischen Säure, (2)
eine organische Säure
plus ein nicht-ionisches Solubilisierungsmittel, wie ein beliebiges
der in Tabelle 1 aufgeführten,
und (3) eine organische Säure
plus ein Salz der gleichen oder einer anderen organischen Säure plus
ein nicht-ionisches Solubilisierungsmittel ein.
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Besonders bevorzugte einzelne Solubilisierungsmittel
schließen
Asparaginsäure,
Glycerinmonocaprylat, Calciumacetat, Ascorbinsäure, Zitronensäure, Glutaminsäure und
Calciumcarbonat ein. Asparaginsäure,
Glycerinmonocaprylat und Calciumacetat sind am meisten bevorzugt.
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Auch bevorzugt sind Kombinationen
von bevorzugten Säuren
und bevorzugten Verbindungen, welche oberflächenaktiven Mitteln ähnlich sind.
Ein Screening-Test, geeignet zur Testung von möglichen Solubilisierungsmitteln,
die gemeinsam mit gering löslichen
Sertralin-Salzen, wie Sertralin-Hydrochlorid, geeignet ist, wird
in den Beispielen aufgeführt.
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Bevorzugte Ausführungsformen für Formulierungen
mit verzögerter
Freisetzung umfassen einen Kügelchenkern
oder Tablettenkern, enthaltend Sertralin-Hydrochlorid und eine oder
mehrere solubilisierende Säuren;
vorzugsweise Malein-, L-Asparagin-, Wein-, L-Glutamin-, Äpfel-, Zitronen-,
Isoascorbinund Adipinsäure;
bevorzugter sind Äpfel-,
Zitronen-, Isoascorbin- und Adipinsäure.
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Bevorzugte Ausführungsformen für Formulierungen
mit verzögerter
Freisetzung umfassen einen Kügelchenkern
oder Tablettenkern, enthaltend Sertralin-Acetat oder Sertralin-Aspartat,
und eine Säure,
wie Ascorbin-, Isoascorbin-, Zitronen-, Glutamin- oder Asparaginsäure. Bevorzugtere
Ausführungsformen
schließen Sertralin-Lactat
oder Sertralin-Acetat ein.
-
Andere bevorzugte Ausführungsformen
für Formulierungen
mit verzögerter
Freisetzung umfassen einen Kern, enthaltend Sertralin-Lactat oder
Sertralin-Acetat oder Sertralin-Aspartat, eine Säure, wie Ascorbin-, Isoascorbin-,
Zitronen-, Glutamin- oder Asparaginsäure, und ein Material, das
einem oberflächenaktiven
Mittel ähnlich
ist, wie Teil-Glyceride, Glyceride, Sorbitanester, Phospholipide,
Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Block-Copolymere
und Polyethylenglycole.
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Andere bevorzugte Ausführungsformen
für Formulierungen
mit verzögerter
Freisetzung umfassen einen Kern, enthaltend Sertralin-Lactat oder
Sertralin-Acetat und ein Material, das einem oberflächenaktiven
Mittel ähnlich
ist, wie Teil-Glyceride, Glyceride, Sorbitanester, Phospholipide,
Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Block-Copolymere und Polyethylenglycole.
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Diese Kerne mit "hoher Löslichkeit"
werden des weiteren mit einer räumlichen
Verzögerungsbeschichtung
oder einer zeitlichen Verzögerungsbeschichtung,
wie hier beschrieben, beschichtet.
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Die Ausführungsformen mit räumlich verzögerter Freisetzung
der vorliegenden Erfindung sind feste Dosierungsformen oder eingekapselte
Lösungen
zur oralen Verabreichung, umfassend Sertralin und einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger,
die nicht mehr als 10% ihres enthaltenen Sertralins in den Magen
eines Säugers
freisetzen und die 70% oder mehr des verbliebenen enthaltenen Sertralins
innerhalb von 1,5 Stunden nach dem Eintreten in den Dünndarm des
Säugers
freisetzen. Die Ausführungsformen
mit zeitlich verzögerter Freisetzung
der vorliegenden Erfindung sind feste Dosierungsformen oder eingekapselte
Lösungen
zur oralen Verabreichung, umfassend Sertralin und einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger,
die eine Verzögerung
in der Freisetzung von Sertralin nach der Einnahme von 10 Minuten
bis 2 Stunden, vorzugsweise von 15 Minuten bis 1,5 Stunden, aufweisen.
Nach dem Verzögerungszeitraum
setzt die Dosierungsform mindestens 70% des verbliebenen enthaltenen
Sertralins in der Weise der unverzüglichen Freisetzung frei (d.h.
innerhalb von 1,5 Stunden).
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Der Zeitpunkt der
Freisetzung von Sertralin in den Magen oder den Dünndarm kann
unter Anwendung verschiedener Ansätze getestet werden, einschließlich Bewertung
mittels Röntgenstrahlen,
Bildgebung mittels magnetischer Kernresonanz, gamma-Szintigrafie,
oder mittels direkter Probenentnahme von gastrischen und duodenalen
Inhalten über
Intubation, sie sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Diese
Tests sind einfach durchführbar,
jedoch ihre Ausführung
im Menschen erweist sich als etwas schwierig.
-
Ein geeigneter Test für eine Ausführungsform
mit räumlich
verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung ist eine modifizierte Version
eines zweiteiligen in vitro-Auflösungstests,
der in der 1995 erschienenen Ausgabe von US Pharmacopeia (USP 23),
Abschnitt (724), Unterabschnitt "Delayed Release (Enteric-coated) Articles – General
Drug Release Standard" beschrieben ist, welche einen 2 Stunden dauernden
Test zur Freisetzung von Sertralin in einer simulierten gast rischen
Flüssigkeit
("saurer Test")einschließt,
dem ein Test zur Freisetzung von Arzneistoff in einer simulierten
intestinalen Flüssigkeit
("basischer Test") folgt. Bei Tabletten oder Kapseln, die nicht
aus vielen Teilchen bestehen, oder nicht schnell in viele Teilchen
zerfallen, ist Rühren unter
Verwendung von Rührflügeln bei
100 U/min erforderlich. Für
aus vielen Teilchen bestehende Dosierungsformen, ob dosiert in Kapseln,
Tabletten oder Päckchen
mit Dosierungseinheiten, ist ebenfalls Rühren mittels Rührflügeln bei
100 U/min erforderlich. Werden Gelatine-Kapseln verwendet, müssen dem
Puffer 0,1 mg/ml des Enzyms Trypsin zugesetzt werden (neutraler
Test, zweite Stufe). Dieser zweistufige in vitro Test kann modifi– ziert
werden, sodass er für
die Bewertung der Ausführungsformen
mit räumlich
verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung geeignet ist, wie es im nachfolgenden
beschrieben wird.
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Für
pH-Wert-getriggerte Ausführungsformen
mit räumlichverzögerter Freisetzung
wird der in vitro-Test ausgeführt,
wie er in dem USP "Enteric Test" beschrieben ist, mit der Anforderung,
dass die Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung (a) nicht mehr
als 10% des enthaltenen Sertralins während des 2 Stunden dauernden
"sauren" Teils des Tests freisetzt, und (b) 70% oder mehr des verbliebenen
enthaltenen Sertralins innerhalb von 1,5 Stunden während des
"neutralen" Teils des Tests freisetzt. Der saure Teil des Tests
wird in 750 ml 0,1 N HCl über
einen Zeitraum von 2 Stunden ausgeführt. Nach 2 Stunden
werden dem sauren Medium (die Dosierungsform enthaltend) 250 ml
D,2 M dreibasiges Natriumphosphat, enthaltend 10 mg Polysorbat-80,
zugesetzt und der pH-Wert wird auf 6,8 eingestellt, entweder mit
2 M HCl oder 2 M NaOH, so wie es erforderlich ist. Somit beträgt das Volumen
der Lösung
des neutralen Teils etwa 1 Liter. Die Löslichkeit von Sertralin ist
in dem Phosphatpuffer (pH-Wert 6,8) der zweiten Stufe gering. Daher
wird dem , neutralen (pH-Wert 6,8) Phosphatmedium 1% Polysorbat-80
zugesetzt, um die Löslichkeit
von Sertralin zu erhöhen,
damit die "Reservoirbedingungen" für die Auflösung bereitgestellt werden.
-
Für
die in dieser Offenbarung beschriebenen Enzymgetriggerten Ausführungsformen
mit räumlich
verzögerter
Freisetzung wird der Test ausgeführt,
wie vorstehend für
die pH-Wert-getriggerten
Dosierungsformen beschrieben, mit einer Mo- difikation, die der
Tatsache gerecht wird, dass die Freisetzung von Sertralin durch die
Gegenwart eines Enzyms – pankreatische
Lipase, Esterase oder Protease – im
Dünndarm
getriggert wird. Daher wird ein Enzym, das für den enzymatischen Abbau geeignet
ist und das dem Typ entspricht oder den gleichen Typ aufweist, wie
der Typ, der die Freisetzung in den menschlichen Dünndarm triggert, üblicherweise in
einer Konzentration von 5 mg/ml, in dem in vitro-Test verwendet.
Für die
in vitro-Bewertung
von Dosierungsformen mit Lipase-getriggerter verzögerter Freisetzung
wird eine Lipase, wie 5 mg/ml einer pankreatischen Schweine-Lipase
(Sigma Chem., St. Louis, MO) in dem Phosphatpuffer-Auflösungsmedium
der zweiten Stufe des Auflösungstests
eingeschlossen. Für
Esterase- oder Proteasegetriggerte Systeme mit verzögerter Freisetzung
sind geeignete Esterasen oder Proteasen (z. B. pankreatische Esterase,
Trypsin, Chymotrypsin, Elastase). in der zweiten Stufe des in vitro-Tests
in einer Menge von z. B. 5 mg/ml eingeschlossen.
-
Wird die Esterase, Protease oder
Lipase durch Polysorbat-80 denaturiert, dann wird die erste Stunde der
"neutralen" Phase in Gegenwart von Enzym und Abwesenheit von Polysorbat-80
durchgeführt.
Nach 1 Stunde der "neutralen" Phase werden 10 g Polysorbat-80 zugesetzt.
-
Für
Ausführungsformen
mit zeitlich verzögerter
Freisetzung wird die in vitro-Auflösung bei 37°C unter Verwendung einer USP-Auflösungsapparatur
mit bei 100 U/min rührenden
Rührflügeln ausgeführt. Das
in dem Test verwendete Auflösungstestmedium
ist 900 ml Acetatpuffer (0,13 M Essigsäure) mit 0,075 M Natriumchlorid
unter Verwendung von Kaliumhydroxid zur Einstellung des pH-Werts
auf 4,0. Werden Gelatine-Kapseln verwen det, dann sind 0,1 mg/ml
Trypsin in dem Auflösungsmedium
eingeschlossen. Eine Dosierungsform gemäß der vorliegenden Erfindung
setzt im Wesentlichen kein Sertralin (etwa 1% oder weniger Freisetzung)
während der
ersten 10 Minuten des Tests frei. Die Dosierungsform setzt nicht
mehr als 10% des gesamten darin enthaltenden Sertralins während eines
zweiten Zeitraums von bis zu 2 Stunden in das saure Testmedium frei.
Mindestens 70% des verbliebenen Sertralins werden anschließend während eines
dritten, 1,5 Stunden dauernden Zeitraums freigesetzt.
-
Ansonsten sind die Testbedingungen
wie in der USP ausgewiesen.
-
Bei der Durchführung der beschriebenen in
vitro-Tests kann Sertralin mittels eines Hochdruckflüssigkeitschromatografie-Assays
quantifiziert werden, unter Anwendung einer C-18-Umkehrphasen-Säule, mit UV-Detektion bei 230
nm, oder unter Anwendung anderer für die Analyse von Sertralin
geeigneter Verfahren.
-
Bevorzugte Dosierungsformen für Sertralin
mit verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung führen nach der oralen Dosierung
zu einer Verringerung von Tmax von 0,5 Stunden
oder mehr, vorzugsweise von 1 Stunde oder mehr, oder zu einer Verringerung
in der Häufigkeit
oder der Schwere von Brechreiz, Diarrhöe oder Reflux. Um zu testen,
ob eine Dosierungsform Tmax verringert,
kann eine klinische Kreuzstudie in einer Populati- on durchgeführt werden,
die üblicherweise
12 oder mehr gesunde, nicht satte Probanden umfasst. Eine Hälfte der
Gruppe erhält
die Sertralin-Dosierungsform des Tests und die andere Hälfte der
Gruppe erhält
eine Sertralin-Dosierungsform mit unverzüglicher Freisetzung (z. B.
Zoloft®-Tabletten)
in der Bleichen Dosis. Zu geeigneten Zeitpunkten vor und nach der
Dosierung wird Blut entnommen und die Sertralin-Konzentration im
Blut wird mittels eines geeigneten Assays, wie in den nachfolgenden
Beispielen beschrieben, bestimmt. Nach Ablauf eines "Auswasch-Zeitraums"
von mindestens einer Woche erhält
jede Gruppe die andere Dosierungsform und die Sertralin-Konzen trationen
im Blut werden wie vorstehend bestimmt. Für jede Person wird Tmax (Dosierungsform
mit unverzüglicher
Freisetzung) minus Tmax (Dosierungsform
des Tests) bestimmt. Der Mittelwert dieser Differenzen wird errechnet,
was die durchschnittliche Tmax-Differenz
ergibt. Liegt der Wert über
0,.5 Stunden, dann ist die Dosierungsform eine Dosierungsform der
vorliegenden Erfindung. Die Analyse von Sertralin im Blut kann durchgeführt werden,
indem Sertralin im Blutplasma quantifiziert wird, wie nachstehend
in Beispiel 1 vollständig
beschrieben.
-
Die Abnahme der Nebenwirkungen kann,
wie folgt, bestimmt werden. Zwei parallele Gruppen von gesunden,
nicht satten Personen (mindestens 15 Personen pro Gruppe) erhalten
eine Dosis von je 200 mg Sertralin. Eine Gruppe erhält diese
Dosis mit der Dosierungsform des Tests und die andere Gruppe erhält diese Dosis
in einer Dosierungsform mit unverzüglicher Freisetzung (z. B.
zwei 100 mg Zoloft®-Tabletten). Diese Dosierung
wird in der Weise einer Blindstudie durchgeführt, d.h. jede Person erhält gemeinsam
mit der Sertralin-enthaltenden Dosierungsform auch eine Placebo-Version
der anderen Dosierungsform. Die Placebo-Dosierungsformen sollten
keinen der Exzipienten erhalten, von denen bekannt ist, dass sie
Brechreiz, Reflux oder Diarrhöe
abschwächen. Über einen
Zeitraum von 12 Stunden nach der Dosierung füllen die Personen jede Stunde
einen Fragebogen aus, mit dem die Person bezüglich der Schwere von Brechreiz,
Reflux und Diarrhöe während der
vergangenen Stunde befragt wird. Es wird eine visuell-analoge Skala
mit einem Bereich von 0–10 verwendet,
wobei 0 keine Wirkung bedeutet und 10 der schlimmsten möglichen
Wirkung entspricht. Für
jede Behandlung (z. B. Dosierungsform des Tests oder mit unverzüglicher
Freisetzung), für
jede Nebenwirkung (z. B. Reflux), für jede Person werden alle Einstufungen
addiert, wodurch eine kumulative Einstufung für die entsprechende Nebenwirkung
bei der jeweiligen Person der entsprechenden Behandlung geliefert
wird. Für
jede Behandlung (z. B. Dosierungsform des Tests), für jede Nebenwirkung
(z. B. Reflux) werden die kumulativen Einstufungen der 15 (oder
mehr) Personen addiert und anschließend durch die Anzahl der Personen
der entsprechenden Behandlung dividiert, was eine mittlere kumulative
Einstufung (MCM) ergibt.
-
Liegt der MCM für die Behandlung mit der Dosierungsform
mit unverzüglicher
Freisetzung höher
als der für
die Behandlung mit der Dosierungsform des Tests für jede der
Nebenwirkungen Brechreiz, Reflux oder Diarrhöe, dann ist die Dosierungsform
eine Dosierungsform der vorliegenden Erfindung.
-
Zur Klarstellung werden die nachfolgenden
Informationen bereitgestellt:
-
- 1. Angabe einer Menge in Prozent (%) bedeutet
Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht, wenn nicht anders
gekennzeichnet;
- 2. "Eudragit®" ist eine eingetragene
Handelsmarke von Röhm
Pharma GmbH, Deutschland für
eine Familie von enterisch polymeren Methacrylaten.
- 3. "Opadry®"
ist eine eingetragene Handelsmarke von Colorcon Inc., West Point,
PA für
eine Familie von mit Weichmacher behandelten Celluloseethern, die
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose und Methylcellulose
einschließen,
und die als Pulver zur Auflösung
in Wasser bereitgestellt werden.
- 4. "Anwendungsbereich" bedeutet die wässrige in vivo-Umgebung des
Gastrointestinaltrakts oder das Testmedium eines wie vorstehend
beschriebenen in vitro-Tests zur Quantifizierung der Sertralin-Freisetzung
aus einer Dosierungsform.
-
Beispiel 1
-
Dieses Beispiel veranschaulicht,
dass die Absorption von Sertralin unterschiedlich ist, wenn es direkt in
verschiedene Teile des Gastrointestinaltrakts dosiert wird. Dieses
Beispiel veranschaulicht insbesondere, dass der Plasmaspiegel-Peak für Sertralin
schneller erreicht wird, wenn das Sertralin direkt in das Duodenum (oberer
Teil des Dünndarms)
abgegeben wird, im Vergleich zur herkömmlichen oralen Abgabe in den
Magen. Dies weist darauf hin, dass die oralen
Dosierungsformen für
Sertralin, die Sertralin verzögert
freisetzten, bis die Dosierungsform den Magen verlassen hat und
in das Duodenum eintritt, eine schnellere Absorption von Sertralin
in das Blut unterstützen,
als die Dosierungsformen, die keine derartige Verzögerung aufweisen.
-
Zwei Gruppen von je 6 Teilnehmern
an der klinischen Studie (Gruppen A und B) erhielten jeweils 200 mg
Sertralin oder Placebo auf vier verschiedenen Wegen innerhalb des
Regimes der Kreuzstudie. Die Dosierung erfolgte über (1) orale Tabletten, oder
(2) Infusion einer Lösung
durch einen nasoenterischen Tubus in den Magen, das Duodenum, oder
den ileozökalen
Bereich des Dünndarms,
oder (3) Infusion in das transverse Kolon über anale Intubation.
-
Aus vier verschiedenen Anlässen erhielt
Gruppe A (1) oral Sertralin-Tabletten mit unverzüglicher Freisetzung plus Placebo-Lösung durch
Infusion in den Magen, oder (2) oral Placebo-Tabletten plus Sertralin-Lösung durch
Infusion in den Magen, oder (3) oral Placebo-Tabletten plus Sertralin-Lösung durch
Infusion in den Dünndarm
an der ileozökalen
Verbindung, oder (4) oral Placebo-Tabletten plus Placebo-Lösung durch
Infusion in den Dünndarm
an der ileozökalen
Verbindung. Aus vier verschiedenen Anlässen erhielt Gruppe B (1) oral Sertralin-Tabletten mit unverzüglicher
Freisetzung plus Placebo-Lösung
durch Infusion in das Duodenum, oder {2) oral Placebo-Tabletten plus Sertralin-Lösung durch
Infusion in das Duodenum oder (3) oral Placebo-Tabletten plus Sertralin-Lösung durch
Infusion in das transverse Kolon, oder (4) oral Placebo-Tabletten plus Placebo-Lösung durch
Infusion in das transverse Kolon.
-
Die orale Sertralin-Dosis wurde als
zwei 100 mg Tabletten verabreicht. Die Infusionen wurden als eine Lösung von
2 mg/ml in einer Geschwindigkeit von 20 ml/min über einen Zeitraum von 5 min
verabreicht.
-
Blutproben wurden vor der Dosierung
und 0,5, 1, 1,5, 2, 4, 6, 8, 10, 12, 16, 24, 36, 48, 72, 96, 120, 144,
192 und 240 Stunden nach der Dosierung entnommen. Die Plasmakonzentrationen
an Sertralin wurden durch Extraktion von Sertralin aus basischem
humanen Plasma in Methyl-t-butylether und nachfolgender Derivatisierung
unter Bildung des Trifluoracetyl-Addukts bestimmt. Die Analyse wurde
durch Kapillar-Gaschromatografie und Elektronenfänger-Detektion ausgeführt. Die
systemische Gesamteinwirkung von Sertralin wurde für jede Person
einer Gruppe bestimmt, indem der Bereich unter der Sertralin-Plasmakonzentration
vs. die Zeitkurve (AUC) gemessen wurde, und anschließend der
mittlere AUC-Wert für
jede Gruppe berechnet wurde. Cmax entspricht
der bei einer Person erreichten maximalen Sertralin-Plasmakonzentration
und Tmax ist die Zeit, in der Cmax erreicht
wird. Die pharmakokinetischen Daten für das Plasma in diesem Beispiel
sind in Tabelle I dargestellt.
-
Tabelle I stellt die beobachteten
Durchschnittswerte für
Cmax, Tmax und AUC
für die
verschiedenen Dosisregime dar. Die Infusion in den Magen ergab Cmax
-, Tmax- und
AUC-Werte, die denen ähnelten,
die nach der oralen Dosierung mit Tabletten beobachtet wurden (Gruppe
A)., Dies weist darauf hin, dass das Infusionsverfahren selbst keine
wesentliche Veränderung
in der Pharmakokinetik von Sertralin bewirkt. Die Infusion in das Duodenum
ergab Cmax- und AUC-Werte, die denen ähnelten,
die nach der oralen Dosierung mit Tabletten beobachtet wurden. Die
Infusion in das Duodenum ergab jedoch einen Tmax-Wert
der überraschenderweise
kürzer
war, als der, der nach der oralen Dosierung mit Tabletten beobachtet
wurde (3,7 h vs. 6,7 h) (Gruppe B) .
-
Die Beobachtung, dass die Infusion
einer Sertralin-Lösung in
den Magen eine längere
Tmax (7,0 h) ergab als die Infusion in das Duodenum (3,7
h) kann darauf hinweisen, dass die Freisetzung einer Sertralin-Lösung aus
dem Magen durch den Py lorus (Magenausgang) in das Duodenum gehemmt
wird, in Bezug zur Freisetzung von Wasser aus dem Magen, die im
Allgemeinen mit einer Halbwertszeit für die Entleerung von etwa 10
Minuten erfolgt. Um nicht durch theoretische Überlegungen festgelegt zu sein,
kann diese unerwartete Beobachtung auch damit erklärt werden,
das Sertralin seine eigene gastrische Entleerung hemmt. Eine alternative
Theorie ist, dass Sertralin in Lösung,
beginnend bei einem niedrigen pH-Wert im Magen, ausfällt (möglicherweise
als die freie Base), wenn es sich in das Duodenum bewegt und sich
langsam wieder auflöst,
was zu einer langsamen Gesamtabsorption führt. Alternativ kann Sertralin,
wie es vorstehend in dieser Offenbarung beschrieben wurde, in der
hoch Chlorid-haltigen Umgebung des Magens ein sich langsam auflösendes Gel bilden.
Ist im Dünndarm
(Duodenum) Sertralin-Lösung
verfügbar,
kann es jedoch schneller in den Blutkreislauf absorbiert werden.
-
Tabelle
1–1 Pharmakokinetik
von 200 mg Sertralin, abgegeben in verschiedene Teile des Gastrointestinaltrakts
-
Beispiel 2
-
Dieses Beispiel veranschaulicht,
dass bestimmte Nebenwirkungen von Sertralin (z. B. Brechreiz, Reflux
und Diarrhöe)
teilweise oder vorrangig eher durch den direkten Kontakt von oral
dosiertem Sertralin mit dem oberen Gastrointestinaltrakt vermittelt
werden, als dass sie durch die Gegenwart von Sertralin im systemischen
Kreislauf nach der Absorption vermittelt werden. Umgehen des Magens,
indem Sertralin oral in einer Dosisform dosiert wird, die eine verzögerte Freisetzung
von Sertralin aufweist, kann somit die lokal vermittelten Nebenwirkungen
von Sertralin verbessern.
-
Im Rahmen einer größeren randomisierten,
Placebokontrollierten, Doppelblind-, Parallelgruppen-Studie wurden
gesunde männliche
Personen in zwei Gruppen eingeteilt (Studie I). Gruppe A erhielt
eine einzelne 200 mg-Dosis an Sertralin als zwei 100 mg-Tabletten
(herkömmliche
100 mg-Zoloft-Tabletten)
("Bolus-Dosierungs"-Gruppe). Die Tabletten wurden mit 50 ml Wasser
verabreicht. Gruppe B erhielt zwei Placebo-Tabletten. Alle Personen wurden nach
nächtlichem
Fasten dosiert.
-
Blutproben wurden vor der Dosierung
und 0,5, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16,
18, 20, 22, 24, 36, 48; 72, 96, 120, 144, 168, 192 und 240 Stunden
nach der Dosierung entnommen. Die Plasmakonzentrationen an Sertralin
wurden durch Extraktion von Sertralin aus basischem humanen Plasma
in Methyl-t-butylether und nachfolgender Derivatisierung unter Bildung
des Trifluoracetyl-Addukts bestimmt. Die Analyse wurde durch Kapillar-Gaschromatografie
und Elektronenfänger-Detektion
ausgeführt.
Die systemische Gesamteinwirkung von Sertralin wurde für jede Person
einer Gruppe bestimmt, indem der Bereich unter der Sertralin-Plasmakonzentration
vs. die Zeitkurve (AUC) gemessen wurde, und anschließend der
mittlere AUC-Wert für
jede Gruppe berechnet wurde. Cmax entspricht
der in einer Person erreichten maximalen Sertralin-Plasmakonzentration.
Tmax ist die Zeit, in der Cmax erreicht
wird. Nach der 200 mg Sertralin-Dosis betrug die durchschnittliche
Cmax 74 ng/ml, die durchschnittliche
Tmax betrug 6 h und der durchschnittliche AUC-Wert betrug 1646 ng-h/ml
(Durchschnittswerte über
15 Personen).
-
Es wurde eine ähnliche zweite Studie durchgeführt (Studie
II). Nach der 200 mg-Sertralin-Dosis betrug die durchschnittliche
Cmax 75 ng/ml, die durchschnittliche
Tmax betrug 5,4 h und der durchschnittliche
AUC-Wert betrug 1744 ng-h/ml (Durchschnittswerte über 11 Personen).
Vier Personen in der 200 mg-Dosisgruppe hatten nach 2,6, 2,8, 2,8
und 3,8 h Erbrechen. Die Daten dieser vier Personen wurden nicht
in die pharmakokinetische Auswertung mit einbezogen.
-
Vor der Dosierung und vor jeder Blutentnahme
füllte
jede Person einen Fragebogen aus, der aus einer Serie von "Visuell-Analogen
Skalen" bestand, mittels der die Person auf einer Skala von 0–10 die
Schwere bestimmter potenzieller Nebenwirkungen selbst beurteilen
sollte. Den Personen wurde erläutert,
dass "0" die Abwesenheit einer Wirkung und "10" die schlimmste mögliche Wirkung
bedeutet. Den Personen wurde erläutert, dass
sie mittlere Nebenwirkungen zwischen 0 und 10 interpolieren sollten.
-
Studie I umfasste insgesamt 30 Personen:
jeweils 15 in den Gruppen A und B. Für jede Nebenwirkung, die an
30 Zeitpunkten bewertet wurde, wurden insgesamt 900 individuelle
visuell-analoge Skalenbewertungen erhalten. Studie II umfasste insgesamt
29 Personen: 14 in der Gruppe A und 15 in der Gruppe B. Für jede Nebenwirkung,
die an 30 Zeitpunkten bewertet wurde, wurden insgesamt 870 individuelle
visuell-analoge Skalenbewertungen erhalten.
-
1 stellt
die Beziehung zwischen der Sertralin-Plasmakonzentration und der selbst-beurteilten durchschnittlichen
visuell-analogen Einstufung für
Brechreiz in Studie I dar. Diese Gegenüberstellung, die als eine Gegenüberstellung
der pharmakokinetischen-pharmakodynamischen Beziehung bekannt ist ("PK/PD"-Plot),
wurde wie folgt erhalten. Für
die 15 Personen der Gruppe A wurde der Durchschnittswert der Sertralin-Plasmakonzentration
zum Zeitpunkt jeder Blutentnahme gebildet, was die durchschnittliche
Sertralin-Plasmakonzentration für
Gruppe A zu jedem Zeitpunkt ergab. Ähnlich wurde für die 15 Personen
der Gruppe die durchschnittliche visuell-analoge Einstufung für Brechreiz
zum jeweiligen Zeitpunkt gebildet. Den Durchschnittswerten der Einstufungen
für Brechreiz
zum jeweiligen Zeitpunkt (y-Achse) wurden die Sertralin-Plasmakonzentrationen
zum entsprechenden Zeitpunkt (x-Achse) gegenübergestellt. Der Pfeil an der
Darstellung veranschaulicht das Fortschreiten der PK/PD-Beziehung
im Zeitverlauf. Die PK/PD-Gegenüberstellung
der 1 zeigt eine "zeitabhängige Hysterese"
für die
200 mg-Bolus-Dosis. Im Zeitverlauf steigen sowohl die Einstufung
für Brechreiz
als auch die Einstufung für
die Sertralin-Plasmakonzentration an, bis die Einstufung für Brechreiz
ihren maximalen Wert bei einer Sertralin-Plasmakonzentration erreicht,
die unter dem Cmax-Wert für die maximale
Sertralin-Plasmakonzentration liegt. Mit dem Abfallen der nachfolgenden
Sertralin-Plasmakonzentrationen wies die Einstufung für Brechreiz
Werte auf, die unter denen der Einstufungen für die gleiche Sertralin-Plasmakonzentration
zu früheren
Zeitpunkten lagen. Diese "zeitabhängige Hysterese" (oder "Proterese") stimmt
mit der Interpretation überein,
dass der Sertralin-induzierte Brechreiz im Wesentlichen durch den
direkten Kontakt von Sertralin mit dem GI-Trakt vermittelt wird,
und nicht vollständig
durch die Gegenwart von Sertralin im systemischen Blut, da die durchschnittliche
Einstufung für
Brechreiz nicht einfach auf die Sertralin-Plasmakonzentration bezogen
werden kann. Zu frühen
Zeitpunkten nach der Dosierung (0–3 h) befindet oral dosiertes
Sertralin sich vorrangig im Kontakt mit dem Magen und kann seine
eigene Entleerung in das Duodenum hemmen (in Beispiel 1 beschrieben).
Da der Brechreiz nicht einfach direkt auf die Sertralin-Plasmakonzentration
bezogen werden kann und offensichtlich vorrangig lokal durch den
Kontakt mit dem Gastrointestinaltrakt vermittelt wird, führt die
geringere Freisetzung von Sertralin in den Gastrointestinaltrakt,
z. B. in das Duodenum oder Jejunum, zu einer schnelleren Absorption
und zu einer geringen Kontaktzeit mit dem oberen Gastrointestinaltrakt
und somit zu weniger Brechreiz.
-
In Studie I wurde auch gezeigt, dass
Diarrhöe
in der Kurve, in der die Einstufung für die Nebenwirkung der Einstufung
für die
Sertralin-Plasmakonzentration gegenübergestellt wurde, eine zeitabhängige Hysterese aufweist.
Die maximale Einstufung für
Diarrhöe
wurde 3 h nach der Dosierung erreicht, lange vor dem beobachteten
durchschnittlichen Plasma-Tmax-Wert, der
bei diesen Personen 6 h betrug. Somit führt die Verzögerung der
Freisetzung von oral dosiertem Sertralin bis es den Magen verlassen
hat, zu weniger Diarrhöe.
-
Wie vorstehend beschrieben; wiesen
in Studie II vier Personen Erbrechen auf. Die individuellen PK/PD-Gegenüberstellungen
für diese
Personen wiesen für
die Nebenwirkung Reflux eine zeitabhängige Hysterese auf. Somit
führt die
Verzögerung
der Freisetzung von oral dosiertem Sertralin bis es den Magen verlassen
hat zu weniger Reflux.
-
Beispiel 3
-
Dieses Beispiel veranschaulicht ein
Verfahren zur Herstellung von Sertralin-Tabletten mit verzögerter Freisetzung.
Das Verfahren umfasst (1) Feuchtgranulierung von Sertralin mit Hydroxypropylcellulose;
(2) Trocknen, Mahlen und Vermischen der Granulierung; (3) Vermischen
aller verbliebenen Bestandteile mit der Granulierung, mit Ausnahme
von Magnesiumstearat; (4) Zugabe und Vermischen von Magnesiumstearat;
(5) Verdichtung der End-Vermischung zu Tabletten; und (6) Auftragen
einer pH-Wert-empfindlichen verzögernd freisetzenden
Beschichtung auf die Tabletten. Dieses Beispiel veranschaulicht
des weiteren die in vitro-Profile für die Freisetzung von Sertralin
aus den enterischen Tabletten unter Anwendung des in den Spezifikationen beschriebenen
in vitro-Tests.
-
In einem 4 kg-Ansatz wurde Sertralin
mit Hydroxypropylcellulose (Klucel EFTM,
Aqualon) über
einen Zeitraum von 5 min mit einem geeigneten Mischer vermischt.
Nach dem Beginn der Mischzeit wurde der Vermischung Wasser als Granulierungsmittel
zugesetzt, während
das Mischen fortgesetzt wurde, bis der er wünschte Endpunkt erreicht war.
Als nächstes
wurde die Feuchtgranulierung auf mit Polyethylen beklebte Schalen
verteilt und in einem Ofen bei 50°C
getrocknet bis der prozentuale Feuchtigkeitsverlust infolge der Trocknung,
der LOD-Wert, weniger als 0,5% betrug. Die Granulierung wurde nachfolgend
gemahlen (Fitzpatrick-JT-Mühle)
und in einem aus rostfreien Stahl bestehenden doppelwandigen Mischer über einen
Zeitraum von 10 Minuten vermischt. Anschließend wurde dem Gemisch Magnesiumstearat
zugesetzt und es wurde über einen
Zeitraum von 5 Minuten damit vermischt. Mittels einer Manesty-Beta-Presse
(Manesty Machines, Liverpool, England) wurde die Endmischung zu
600 mg-Tabletten verpresst, unter Verwendung herkömmliche
r Stanzen 7/16 inch große
runde konkave Tabletten. Die Zusammensetzung, der unbeschichteten
Tabletten ist in Tabelle 3–1
aufgeführt.
-
Tabelle
3–1
Tablettenkern-Zusammensetzung
mit verzögerter
Freisetzung, hergestellt mittels einer Beta-Presse, mit einer Dosierungsstärke von
200 mgA/Tablette
-
Als nächstes wurden die Sertralin-Tablettenkerne
mit einer pH-Wert-empfindlichen verzögernd freisetzenden Beschichtung
in einer Beschichtungspfanne (Freund-Modell HCT-30, Vector Corporation,
Marion, IA) mittels Sprühen
beschichtet bis der erwünschte
Endpunkt (Gew.-% der Beschichtung) erreicht wurde. Die verzögernd freisetztende
Beschichtung wurde aus einer Suspension aufgetragen, umfassend 16,0%
Metyacrylsäure-Copolymere (Eudragit
® L30D-55,
Röhm Pharma),
4,0% Talk als Entklebungsmittel, 1,6% Triethylcitrat als Weichmacher
und 78,4% Wasser. Auf die Tablettenkerne wurde 6% und 10% einer
Beschichtung aufgetragen (Tabelle 3–2). Tabelle
3–2
Zusammensetzung
für Sertralin-Tabletten
mit verzögerter
Freisetzung, enthaltend die Kernformulierung, nach Beschichten mit
einer 6 bis 10% pH-Wert-empfindlichen Beschichtung
-
(a) Eudragit® L30D-55
ist aus einer 30% wässrigen
Suspension zusammengesetzt
-
Die Tabletten mit einer verzögerten Freisetzung
des Beispiels 3A, enthaftend eine 10% pH-Wert-empfindliche Beschichtung,
wie in Tabelle 3–3
dargestellt, wurden unter Anwendung des in vitro-Auflösungstestverfahrens
für Zusammensetzungen
mit verzögerter
Freisetzung getestet, wobei die Quantifizierung von Sertralin durch
Analyse mittels Umkehrphasen-Hochdruckflüssigkeitschromatografie
(HPLC) erfolgte, um das freigesetzte Sertralin als prozentualen
Anteil an der Gesamtdosis zu bestimmen, wie es nachfolgend beschrieben ist.
-
Dosierungsformen für Sertralin
mit verzögerter
Freisetzung wurden in einer standardmäßigen USP-Apparatur mit rotierenden
Rührflügeln getestet,
wie es in United States Pharmacopeia XXII (USP) Auflösungstest
Kapitel 711, Apparat 2, offenbart ist. Das Auflösungstestverfahren für Zusammensetzungen
mit verzögerter
Freisetzung beinhaltete die Rotation mit einem Rührflügel bei 100 U/min und die Auflösung wurde
in zwei Stufen durchgeführt,
wobei alle Medien in verschlossenen Kesseln bei 37°C gehalten
wurden, um die Verdampfung zu verhindern. Die erste Stufe, die saure
Phase, wurde implementiert, indem die Dosierungsform über einen
Zeitraum von zwei Stunden in 750 ml 0,1 N HCl belassen wurde, wobei
zu dieser Zeit ein Aliquot (typischerweise 2 oder 10 ml) aus dem
Testmedium entnommen wurde und mittels des nachstehend beschriebenen
HPLC-Assays hinsichtlich Sertralin analysiert wurde. Die zweite
Stufe, die gepufferte Phase mit Solubilisierungsmittel; wurde erreicht,
indem der sauren Phase 250 ml eines 0,2 M dreibasigen Natriumphosphats zugesetzt
wurde, enthaltend zusätzliche
10 Gramm an Polysorbat-80, und der pH-Wert unter Verwendung von entweder
2 M Salzsäure
oder 2 M Natriumhydroxid auf 6,8 eingestellt wurde. Nach der Zugabe
des Phosphatpuffers wurden in Abständen gefilterte Aliquote (typischerweise
2 oder 10 ml) des Testme diums entnommen und mittels des nachstehend
beschriebenen HPLC-Assays hinsichtlich Sertralin analysiert.
-
Die Quantifizierung des Sertralins
wurde mittels Umkehrphasen-Hochdruckflüssigkeitschromatografie wie
folgt ausgeführt.
Ein festgelegtes Volumen von 20 μl
wurde in die Arialysensäule
(150 mm Länge
x 3,9 mm Durchmesser, Nova-Pac-C18-Säule)
injiziert. Die isokratische mobile Phase bestand aus einem wässrigen Acetatpuffer,
Methanol und Acetonitril in prozentualen Volumenanteilen von 40/15/45.
Der wässrige
Phosphatpuffer wurde wie folgt hergestellt: (1) 2,86 ml Eisessig
wurden in einen 1000 ml-Erlenmeyerkolben mit einem Magnetrührer in
einem Eisbad gegeben; (2) unter Rühren wurden dem Gefäß 3,48 ml
Triethylamin zugesetzt; und (3) das Gefäß wurde auf 1000 ml aufgefüllt und
gut durchgemischt. Dem wässrigen
Acetatpuffer (40%) wurden HPLC-reines Methanol (15% v/v) und HPLC-reines
Acetonitril (45% v/v) zugesetzt. Nach gutem Durchmischen wurde die
mobile Phase Vakuum-filtriert und unter Verwendung eines 0,45 μm PTFE-Filters
(Lid-X 305 fest-flüssig-Separatoren, Einwegartikel)
entgast. Die Fließgeschwindigkeit
der mobilen Phase betrug 1,8 ml/min, Sertralin würde mittels UV-Detektion bei
254 nm bestimmt.
-
Die Ergebnisse sind in der Tabelle
3–3 für die mit
10% beschichteten Tabletten dargestellt (die Daten entsprechen dem
Durchschnitt aus drei getrennten Tests bei 200 mgA/Einheit, n=3).
Dieses Beispiel genügt den
Kriterien für
die Auflösung
und ist eine Ausführungsform
mit verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung.
Tabelle
3–3
Verzögerte in
vitro-Freisetzung von Sertralin aus enterisch beschichteten Tabletten
in 750 ml 0,1 N HCl über einen
Zeitraum von 2 Stunden und anschließend 1000 ml enterischem Puffermedium
mit 1% Tween-80, pH-Wert 6,8, bei 37°C in einer USP-Apparatur #2 mit
einer Rührflügel-Geschwindigkeit
von 100 U/min (n=3 Tabletten)
Q
2 entspricht der
prozentualen Freisetzung nach 2 h, Q
3,5 entspricht
der prozentualen Freisetzung nach 3,5 h Beispiel
4 Dieses
Beispiel veranschaulicht ein Verfahren zur Herstellung einer aus
vielen Teilchen bestehenden Zusammensetzung zur Verwendung bei der
Herstellung von Dosierungsformen mit verzögerter Freisetzung, die gestaltet
wurden, um Sertralin vorrangig unterhalb des Magens freizusetzten.
Das Verfahren umfasst (1) Herstellen unbeschichteter aus vielen
Teilchen bestehender Sertralin-Kerne, (2) Auftragen einer pH-Wert-empfindlichen
verzögernd
freisetzenden Beschichtung.
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Sertralin-enthaltende, aus vielen
Teilchen bestehende Kerne werden durch Vermischen des Sertralin-Bestandteils
mit mikrokristalliner Cellulose (Avicel® PH101,
FMC Corp., Philadelphia, PA) in relativen Mengen von 85 : 15 (w/w),
durch feuchtes Mischen der Vermischung in einem Hobart-Mischer mit
Wasser, äquivalent
zu annähernd
27 Gew.-% bezüglich
der Vermischung, durch Extrudieren der Feuchtmasse durch eine perforierte
Platte (Luwa-EXKS-1-Extruder, Fuji Paudal Co., Osaka, Japan), durch
Sphäronisieren
des Extrudats (Luwa-QJ-230-Marumerizer,
Fuji Paudal Co.), und durch Trocknen der ab schließend entstehenden
Kerne mit einem Durchmesser von etwa 1 mm hergestellt.
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Anschließend wird ein Wurster-Boden-Sprüh-Fließbett-Prozessor (Glatt
GPCG-1) verwendet, um eine verzögernd
freisetzende Beschichtung aufzutragen. Typische Spiegel
für verzögernd freisetzende
Beschichtungen betragen 5% bis 50%, um sicherzustellen, dass den
Kriterien für
die verzögernd
freisetzende Auflösung entsprochen
wird. Die Beschichtung für
die verzögerte
Freisetzung ist eine Suspension, enthaltend 12,3% Methacrylsäure-Copolymere
(Eudragit® L3OD-55),
6,2% Talk, 1,5% Triethylcitrat und 80% Wasser).
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Da die verzögernd freisetzende Beschichtung
in Umgebungen löslich
ist, in denen der pH-Wert größer als
5,5 ist, setzen somit die viele Teilchen enthaltenden Zusammensetzungen,
Sertralin aus den beschichteten Teilchenkernen unterhalb des Magens
frei; wo der pH-Wert größer als
5,5 ist.
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Beispiel 5
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Dieses Beispiel veranschaulicht ein
Verfahren zur Herstellung von aus vielen Teilchen bestehenden Zusammensetzungen
zur Verwendung bei, der Herstellung von Dosierungsformen mit verzögerter Freisetzung,
die gestaltet wurden, um Sertralin vorrangig unterhalb des Magens
freizuzusetzen. Das Verfahren umfasst (1) Herstellen unbeschichteter
aus vielen Teilchen bestehender Sertralin-Kerne, (2) Auftragen einer pH-Wert-empfindliehen
verzögert
freisetzenden Beschichtung über
die Schicht.
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Aus vielen Teilchen bestehende, einen
Arzneistoff enthaltende Kerne werden unter Verwendung eines Fließbett-Prozessors mit einem
darin enthaltenen Rotor (Modell GPCG-1) hergestellt. Das Rotorgefäß wird zunächst mit
400 g Sertralin-Arzneistoff
beladen und in das rotierende Bett werden eine Bindemittel-Lösung, enthaltend
5% Poly(ethylacrylat, methylacrylat) (Eudragit® NE-30-D),
5% mit einem Weichmacher behandelte Hydroxypropylmethylcellulose
(Opadry®)
und 90% Wasser gesprüht bis
eine durchschnittliche Größe der Kerngranulate
von etwa 250 μm
erreicht wird.
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Auf die unbeschichteten Teilchenkerne
wird in dem gleichen Fließbett-Prozessor
mit einem darin enthaltenden Rotor eine Bindemittel-Lösung, enthaltend
5% mit einem Weichmacher behandelte Hydroxypropylmethylcellulose
(Opadry®),
gesprüht
bis eine Beschichtung von 10% aufgetragen ist. Diese Zwischenbeschichtung
steigert die Adhäsion
der verzögert
freisetzenden Endbeschichtung an die Teilchenkerne.
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Eine verzögernd freisetzende Beschichtung
(typischerweise 5% bis 50% sind erforderlich, um den Kriterien für die verzögernd freisetzende
Auflösung
zu entsprechen) wird in dem gleichen Fließbett-Prozessor wie vorstehend
aufgetragen. Die verzögernd
freisetzende Beschichtung ist eine Suspension, enthaltend 12,3% Methacrylsäure-Copolymere
(Eudragit® L3OD-55),
6,2% Talk, 1,5% Triethylcitrat und 80% Wasser. Das Endprodukt ist
eine aus vielen Teilchen bestehende Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung
mit Teilchen, die eine durchschnittliche Größe von etwa 300 μm aufweisen.
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Beispiel 6
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung einer pH-Wert-getriggerten beschichteten Sertralin-Tablette
mit räumlich
verzögerter
Freisetzung mit einer Schicht aus Celluloseacetatphthalat.
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Sertralin-Tablettenkerne werden gemäß der in
Tabelle 3-1 beschriebenen
Formel des Beispiels 3 hergestellt, unter Anwendung des
in Beispiel 3 beschriebenen Verfahrens. Die Tablettenkerne
werden anschließend
mit einer Lösung
von Celluloseacetatphthalat (CAP) in Aceton in einer HCT-60-Hi-Beschichter®-Sprüh-Beschichtungsapparatur
(Freund Ind. Corp., Tokio) Sprüh-beschichtet.
Das CAP wird mit 25% (Gewichtsprozent) Diethylphthalat (DEP) weich
gemacht. Es wird ausreichend CAP auf die Tabletten gesprüht, sodass
das Gewicht der Polymerbe schichtung abschließend nach der Trocknung 5–50 Gew.-,%
in Bezug zu dem unbeschichteten Tablettenbett beträgt.
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Beispiel 7
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung einer pH-Wert-getriggerten CAP-beschichteten Sertralin-Tablette
mit räumlich
verzögerter
Freisetzung, die eine Sperrschicht aufweist.
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Sertralin-Tablettenkerne werden gemäß der in
Tabelle 3-1 beschriebenen
Formel des Beispiels 3 hergestellt, unter Anwendung des
in Beispiel 3 beschriebenen Verfahrens. Die Tabletten werden
mit einer Lösung von
Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC; Colorcon, Inc.) in Wasser mittels
eines HCT-60Hi-Beschichters® hergestellt.
In dieser Weise werden die Tabletten mit einer 5 Gew.-% Sperrschicht
aus HPMC, bezogen auf das Ausgangsgewicht der Tablette, beschichtet.
Anschließend
werden die Tabletten mit Celluloseacetatphthalat (CAP) und DEP-Weichmacher (wie
in Beispiel 7 beschrieben) in dem HCT-60Hi-Beschichter Sprüh-beschichtet.
Es wird ausreichend CAP auf die Tabletten gesprüht, sodass nach der Trocknung
ein Endgewicht von 5–50
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der unbeschichteten Tablette, erreicht
wird. Die HPMC-Schicht dient als eine Grenze zwischen Sertralin
und der pH-Wert-empfindlichen CAP-Schicht. Diese Sperrschicht verhindert
die vorzeitige Auflösung
(oder Erweichung) der CAP-Schicht, z. B. in der einen geringen pH-Wert,
aufweisenden Umgebung des Magens, potenziell verursacht durch einen
lokal höheren
pH-Wert in dem Inhalt der Tablette infolge der Gegenwart von Sertralin.
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Beispiel 8
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung einer pH-Wert-getriggerten Acrylsäureharz-beschichteten Sertralin-Tablette mit räumlich verzögerter Freisetzung,
die eine Sperrschicht aufweist.
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Sertralin-Tablettenkerne werden gemäß der in
Tabelle 3-1 beschriebenen
Formel des Beispiels 3 hergestellt, unter Anwendung des in Beispiel
3 beschriebenen Verfahrens. Die Tabletten werden mit einer Lösung von
Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC; Colorcon, Inc.) in Wasser mittels
eines HCT-60Hi-Beschichters® hergestellt.
In dieser Weise werden die Tabletten mit einer 5 Gew.-% Sperrschicht
aus HPMC, bezogen auf das Ausgangsgewicht der Tablette, beschichtet.
Eine Formulierung für
die Beschichtung wird gemäß der Formulierung
in Tabelle 3–3
hergestellt.
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Die Beschichtungslösung wird
auf die HPMC-beschichteten. Sertralin-Tablettenkerne unter Verwendung
eines Freund HCT-30Hi-Beschichters
aufgesprüht.
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Das aufgetragene Gesamtgewicht an
dem Arylsäureharz
beträgt
5–50 Gew.-%
des unbeschichteten Tablettenbetts. Die HPMC-Unterschicht dient
als eine Grenze zwischen Sertralin und der pH-Wert-empfindlichen
Acrylharz-Schicht. Diese Sperrschicht verhindert die vorzeitige
Auflösung
(oder Erweichung) der Acrylsäureharz-Schicht,
z. B. in der einen geringen pH-Wert aufweisenden Umgebung des Magens,
potenziell verursacht durch einen lokal höheren pH-Wert in dem Inhalt
der Tablette infolge der Gegenwart von Sertralin
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Beispiel 9
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung einer Dosierungsform für Sertralin-Tabletten mit zeitlich
verzögerter
(Wasser-aktivierter) Freisetzung.
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Sertralin-Tablettenkerne werden gemäß der in
Tabelle 3-1 beschriebenen
Formel des Beispiels 3 hergestellt, unter Anwendung des in Beispiel
3 beschriebenen Verfahrens. Die Tabletten werden mit einer wasserlöslichen
und/oder Wasserzerfallfähigen
Verzögerungsschicht
in einer Besehichtungsapparatur, wie einem HCT-30-, HCT-60- oder
HCT-130-Beschichter (Freund Inc.), hergestellt. Die Tabletten werden
mit einer wässrigen
Lösung
von HPMC bis zu einem Endgewicht der Be schichtung von 5–50% des
Endgewichts der Beschichtung beschichtet. Schwerere Beschichtungsgewichte
ergeben eine längere
Verzögerung
bevor die Freisetzung von Sertralin in den Anwendungsbereich (das
gastrointestinale Lumen) beginnt. Die Zeitverzögerung kann auch infolge des
Einschlusses kleinerer bis mittlerer Mengen an schlecht wasserlöslichen
Polymeren (einschließlich
Ethylcellulose (EC), Celluloseacetat (CA}, Celluloseacetatbutyrat,
jedoch nicht auf diese beschränkt)
ansteigen. Beispielsweise kann die Formulierung für die Beschichtung
aus 95 : 5 HPMC/EC zu 50 : 50 HPMC/EC, oder 95 : 5 HPMC/CA zu 50
: 50 HPMC/CA bestehen. Im Fall derartiger gemischter Polymerbeschiehtungssysteme
kann es erforderlich sein, die Lösungsmittelzusammensetzung
einzustellen, um dieses Gemisch aus wasserlöslichen und schlecht wasserlöslichen
Polymeren aufzulösen.
Falls erforderlich, können beispielsweise
Gemische aus Aceton und Wasser oder Ethanol und Wasser verwendet
werden. In dem Anwendungsbereich weisen die Dosierungsformen dieses
Beispiels eine Verzögerung
in der Freisetzung von Sertralin auf, während dieser Zeit lösen sich
die Beschichtungspolymere von der Oberfläche der Sertralin-Tablettenkerne
auf. Nach der Verzögerung
setzt der Sertralin-Tablettenkern innerhalb von 1,5 Stunden mindestens
70% des verbliebenen enthaltenen Sertralins frei.
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Beispiel 10
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Dieses Beispiel veranschaulicht,
dass organische Säuren
die Fähigkeit
besitzen, die Löslichkeit
des Hydrochloridsalzes von Sertralin zu erhöhen. Die Säuren wurden gescreent, indem
die in Frage kommende Säure
in Wasser aufgelöst
wird und anschließend
ein Überschuss
an Sertralin-Hydrochlorid in der sauren Lösung über einen Zeitraum von mindestens
8 Stunden gerührt
wird. Anschließend
wurde die Konzentration des Sertralins im Überstand mittels HPLC-Analyse
gemessen. Die Ergebnisse dieses Tests sind in der nachstehenden
Tabelle 10-1 aufgeführt.
Die meisten der in der Tabelle aufgeführten Säuren er höhten die Löslichkeit von Sertralin-Hydrochlorid
{normale Löslichkeit 2,5 mg/ml).
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Tabelle
10–1
Bevorzugte Säure
sind, basierend auf diesem Screening-Test, Äpfel-, Zitronen-, Isoascorbin-
und Adipinsäure. Malein-,
L-Asparagin-, Wein- und L-Glutaminsäure verbessern die Löslichkeit
von Sertralin-Hydrochlorid ebenfalls wesentlich. Derartige Dosierungsformen
mit verzögerter
Freisetzung mit derartigen Säuren
in dem Kern sind besser auszuführen,
als jene ohne derartige Säuren.
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Beispiel 11
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Dieses Beispiel veranschaulicht anhand
eines Verfahrens, das dem für
das Hydrochloridsalz in Beispiel 10 beschriebenen gleicht, dass
organische Säuren
die Fähigkeit
besitzen, die Löslichkeit
des Acetatsalzes von Sertralin zu erhöhen. Der Exzipient, die Konzentration
des Exzipienten und die Löslichkeit
von Sertralin sind in der nachstehenden Tabelle 11–1 aufgeführt. Basierend
auf diesen Ergebnissen sind in eine Dosierungsform bevorzugt einzuschließende Säuren Ascorbin-,
Isoascorbin-, Zitronen-, Milch-, Asparagin-, Glutaminund Aconitinsäure, wenn
es erwünscht
ist, die Löslichkeit
von Sertralin-Acetat zu erhöhen.
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Beispiel 12
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Dieses Beispiel veranschaulicht anhand
eines Verfahrens, das dem für
das Hydrochloridsalz in Beispiel 10 beschriebenen gleicht,
dass organische Säuren
und ihre Calciumsalze die Fähigkeit
besitzen, die Löslichkeit
des Lactatsalzes von Sertralin zu erhöhen. Der Exzipient, die Konzentration
des Exzipienten in der wässrigen
Testlösung
und die Löslichkeit
von Sertralin-Lactat sind in der nachstehenden Tabelle 12–1 aufgeführt. Die
Löslichkeit
von Sertralin-Lactat in Wasser beträgt annähernd 125 mg/ml. Die nachstehenden
Daten zeigen, dass acht der organischen Säurelösungen Löslichkeiten für Sertralin-Lactat
aufgewiesen hatten, die etwa gleich waren oder mehr als 125 mg/ml
betrugen; Adipin-, Isoascorbin-, Itakon-, Zitronen-, Asparagin-, Glutaminsäure, Histidin
und Ascorbinsäure.
Eine Lösung
aus einem Gemisch von zwei dieser Säuren besaß gleichfalls eine hohe Löslichkeit;
Ascorbin- und Asparaginsäure.
Die Löslichkeit
von Sertralin-Lactat war in den Calciumsalzlösungen ebenfalls hoch, entweder
wenn sie allein verwendet wurden (Calciumcitrat) oder mit Ascorbinsäure gemischt
wurden.
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Beispiel 13
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Die geringere Löslichkeit des Sertralin-Hydrochloridsalzes
und aller Sertralin-Lactat- oder Sertralin-Acetatsalze in Gegenwart hoher Chlorid-Konzentrationen
lässt vermuten,
dass Formulierungen für
Kerne bevorzugt sind, in denen Sertralin in Lösung verbleibt, das heißt, dass
es nicht ausfällt
oder ein Gel-ähnliches Material
bildet, wenn Chlorid im Anwendungsbereich vorliegt. In dem nachfolgenden
Screening-Test wurde festgestellt,
dass bestimmte organische Säuren
und Salze die Ausfällung
oder das Gelieren von Sertralin hemmen, wenn Chlorid zugegen ist.
Sertralin-Lactat wurde entweder einzeln (als eine Kontrolle) oder
mit einem in Frage kommenden Exzipienten in Wasser gelöst. Anschließend wurde
Natriumchlorid (als eine konzentrierte Lösung) zugesetzt und das Ergebnis
festgestellt. Als ein Exzipient wurde derjenige angesehen, der unterstützte, dass
die Lösung
klar und flüssig
blieb. Je mehr Chlorid einer Exzipienten-Lösung zugesetzt werden konnte, wo bei
die Lösung
klar blieb, um, so günstiger
war der Exzipient. Die, nachstehende Tabelle 13–1 zeigt die Ergebnisse dieses
Screening-Tests und sie weist darauf hin, dass alle getesteten Exzipienten
die Konzentration von Sertralin in den Chlorid-Lösungen
erhöhten.
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Beispiel 14
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Organische Verbindungen (Solubilisierungsmittel)
wurden bezüglich
ihrer Fähigkeit
gescreent, die Löslichkeit
von Sertralin-Salzen in wässrigen
Lösungen
in oder ohne Gegenwart von Chlorid zu steigern. Einer wässrigen
Lösung
des in Frage kommenden Solubilisierungsmittels wurde ein Überschuss
an Sertralin-Lactat sowie in den meisten Fällen eine organische Säure zugesetzt.
Die organischen Säuren
lagert in diesen Lösun gen
gleichfalls gesättigt
vor und die zusätzlichen
Solubilisierungsmittel wiesen die in Tabelle 14–1 aufgeführten Konzentrationen auf.
Die Gleichgewichtslöslichkeit
von Sertralin wurde gemessen. Anschließend wurde der gesättigten
Lösung
Natriumchlorid zugesetzt und die Endkonzentration an Sertralin wurde
gemessen. Die Ergebnisse dieser Screening-Tests sind in Tabelle
14–1 zusammengefasst.
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Beispiel 15
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Dieses Beispiel veranschaulicht,
dass die Solubilisierungsmittel für Sertralin ebenfalls die Auflösungsgeschwindigkeit
von Sertralin erhöhen
können.
Die Wirkung eines in Frage kommenden Exzipienten für die Auflösungsgeschwindigkeit
von Sertralin wurde bestimmt, indem ein fester Arzneistoff, der
in Frage kommende Exzipient und in einigen Fällen andere Exzipienten, wie
eine organische Säure
und ein osmotisches Mittel (wie ein Zucker), in ein 1,8 ml Zentrifugenröhrchen gegeben wurden.
Die Probenröhrchen
wurden zur Bildung eines Pulversatzes 5 Minuten bei 14 kG in einer
Mikrozentrifuge zentrifugiert. Dem Pulversatz wurden 150 μ1 gastrischer
Puffer zugesetzt und die Proben wurden kräftig bewegt und anschließend 2 Minuten
in einer Mikrozentrifuge bei 14 kG zentrifugiert. Anschließend wurden
die Proben aus der Mikrozentrifuge entfernt und sie wurden bis zur
Entfernung der Lösung
ungestört
stehen lassen. Die Lösung
wurde von den Proben entfernt, nachdem insgesamt 10 Minuten seit
Zugabe des gastrischen Puffers zu dem Pulversatz vergangen waren
und sie wurde zur Bestimmung der Sertralin-Konzentration mittels
HPLC analysiert.
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Die Auflösungsgeschwindigkeit (mg Sertralin/ml-min)
wurde aus der gemessenen Konzentration des aufgelösten Sertralins
im Überstand
als eine Funktion der Zeit über
die ersten 10 Minuten der Auflösung
berechnet. Diese Auflösungsgeschwindigkeiten
und die Exzipientengemische, für
die sie gemessen wurden, sind der nachstehenden Tabelle 15–1 zusammengefasst:
Wie ersichtlich, erhöhen
mehrere, Solubilisierungsmittel enthaltende Exzipientengemische
die Auflösungsgeschwindigkeit
von Sertralin wesentlich (etwa 3x größer), im Vergleich dazu wenn
Sertralin allein oder Sertralin und Ascorbinsäure verwendet werden.
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