DE693392C - Vorrichtung zum Nachstellen von Kraftfahrzeugbremsen - Google Patents

Description

Es ist bekannt, Kraftfahrzeugbremsen mit einer selbsttätig wirkenden Nachstellvorrichtung zu versehen, um den mit dem Abrieb der Bremsbacken sich vergrößernden Leerweg auszugleichen. Ferner wurde auch schon vorgeschlageil, die Nachstellvorrichtung solcher Bremsen so auszubilden, daß 'die Nachstellung in Abhängigkeit von dem Erwärmungszustand der Bremsen erfolgt. Da 'der sich zunächst und am stärksten erwärmende Teil der Bremse die Bremstrommel ist, die infolge ihrer Durchmesservergrößerung in erhitztem Zustand einen vergrößerten Leerweg der Bremsbacken bedingt, wurden die bekannten Vorrichtungen zur Durchführung einer ternperaturabhängigen Nachstellung in Abhängigkeit von der Bremstrommel gebracht. So ist es beispielsweise bekannt, am Bremsbacken einen Anschlaghebel ,anzuofdnen, der beim Anpressen der Bremsbacken an die Trommel mit der Trommelfläche in.

. Berührung kommt und sich im Falle der Abnutzung des Bremsbelages der Abnutzung entsprechend verstellt. Der Anschlaghebel stützt sich und damit auch den Bremsbacken beim Freigeben der Bremsbacken an einem festen Anschlag ab, so daß der Leerweg der Bremse gleich bleibt und - eine Nachstellung der Bremse aiur bei tatsächlicher Abnutzung des Belages, nicht aber bei Ausdehnung der Bremstrommel eintritt. Gleichfalls, bekannt ist die Anordnung eines zusätzlichen Anschlagteils, der eine Auflage aus Bremsbelag trägt und mit 'der Nachstellvorrichtung in Verbindung steht. Die Wirkung dieses Anschlagteils besteht darin, daß erst durch seine Abstützung am Bremstrommelumfang beim Weiterbewegen der Bremsbacken ieine Verstellung der Nachstelleinrichtung eintritt.

Bei 'diesen bekannten Nachstellvorrichtungen muß aber der Umstand in Kauf genommen werden, daß der Anschlagteil selbst ebenso wie die Bremsbacken bzw. deren Belag einer ■ Abnutzung unterworfen ist, da der Anschlagteil, wenn auch nur kurzzeitig, sich in reibender Berührung mit der umlaufeniden

Bremstrommel befindet. Hieraus ergibt sich nach einiger Betriebszeit und eingetretene)? Abnutzung des Anschlagteils die Notwendigkeit einer Neueinstellung, die die Vorteile einer selbsttätigen Nachstellvorrichtung zum. Teil wieder aufhebt.

Nach der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Nachstellen von Kraftfahrzeugbremsen in Abhängigkeit vom Erwärmungszustand der

to Bremse, die die Nachteile der bekannten Vorrichtungen vermeidet, dadurch geschaffen, daß die Nachstelleinrichtung in Abhängigkeit von dem Dehnungszustand der Bremsbacken gebracht wird. Erreicht wird 'dies dadurch, daß der Mitnehmer für den am Bremstrommelabdeckblech gelagerten Anschlagnocken am Bremsbacken auf einem schwenkbar gelagerten Hebel angeordnet ist, dessen kürzerer Hebelarm über ein Gestänge mit einem von seinem Drehpunkt entfernten Punkt des

. Bremsbackens verbunden ist. Mit Vorteil ist dieser Mitnehmer auf dem Ende des am Bremsbacken gelagerten Hebels verstellbar angeordnet, um eine einfache und zuverlässige Einstellung der Bremsbacken zu ermöglichen.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegensitand'beispielsweise schematisch veranschaulicht.

Am Bremstrommelabdeckblech 1 sind >die Bremsbacken 2 (in der Zeichnung ist nur ein Bremsbacken dargestellt) in bekannter Weise um einen Lagerbolzen 3 schwenkbar gelagert, während die freien Enden 4 unter Vermittlung eines hydraulischen Druckzylinders 5 gespreizt werden können. Am Bremstrommielabdeckblech 1 ist ein Anschlagnokken 6 drehbar gelagert, dessen beispielsweise kurvenförmig verlaufender Außenumfang sich bei seiner Nachstellung an den Innenumfang 7 des Bremsbackens 2 anlegt. Zur selbsttätigen Nachstellung des Anschlagnockens¹ ist aim Bremsbacken 2 ein Mitnehmer 8 gelagert, wo-

. bei zwischen der Anschlagfläche 9 des Anschlagnockens 6 und dem Mitnehmer 8 ein dem Leerwag des Bremsbackens entsprechendes Spiel vorgesehen ist. °

Wird der Bremsbacken 2 infolge Abnutzung des Bremsbelages 10 um einen größeren Betrag, als er dem ursprünglichen Leerweg entspricht, beim Bremsen nach der Bremstrommelii hin bewegt, so gelangt der Mitnehmer 8 ■an der Anschlagfläche 9 des Anschlagnokkens 6 zur Anlage und nimmt den Nocken um 'einen geringen Betrag mit. Die kurvenförmige Außenfläche des Nockens bietet daher beim Loslassen der Bremse dem zurückkehrenden Bremsbacken 2 durch Unterstützung seines Randes 7 einen Halt, so daß er in etwas angezogener Stellung festgehalten wird, wobei jedoch infolge des zwischen Mitnehmer 8 und dem Nocken 6 vorgesehenen Spieles zwischen der Bremstrommel 11 und dem Bremsbelag 10 ebenfalls ein Spiel von der Größe des ursprünglichen Leerweges der Bremse verbleibt.

Um diese Nachstellung von Dehnungen der Bremse unabhängig zu machen, ist der Mitnehmer 8 'erfindungsgemäß auf einem am Bremsbacken 2 schwenkbar gelagerten Hebel T° 12 angeordnet. Dieser Hebel besitzt, wie beispielsweise in der Zeichnung veranschaulicht, 'einen längeren und einen kürzeren Hebelarm. Auf dem längexen Hebelarm befindet sich, vorzugsweise einstellbar, der Mitnehmer 8, während am kürzeren Hebelarm 13 ein Gestänge 15 angreift, das seinerseits mit dem Bremsbacken an einem vom Lagerpunkt 14 des. Schwenkhebels 12 weit entfernten Punkt 16 befestigt ist. Bei starkem Bremsen erhitzt sich die Bremstrommel 11. Gleichzeitig erhitzt sich aber auch der Bremsbaicken 2, der, insbesondere wenn er aus Leichtmetallguß oder einem ähnlichen Werkstoff hergestellt ist, auch 'eine beträchtliche Dehnung erfährt. In erhitztem Zustande des Bremsbackens 2 entfernen sich daher nach Maßgabe der Ausdehnungszahl des Bremsbackenwerfcatoffes und ihrer gegenseitigen Entfernung die beiden Punkte 14 und 16 voneinander. Da aber der Schwenkhebel 12 mit seinem kürzeren Hebelarm 13 über das Gestänge 15 mit dem Punkt 16 fest verbunden ist, so wird der Hebel 12 um seinen Lagerpunkt 14 geschwenkt, wobei sich der auf seinem längeren Hebelarm angeordnete Mitnehmer 8 von der Anschlagflache 9 des Anschlagnockens 6 entfernt. Je nach dem D ehnungszusitand des Bremsbackens, also je nach dem Grad der Erhitzung der Bremse und damit auch der Bremstrommel ι r, vergrößert sich daher das Spiel zwischen dem Mitnehmer 8 und dem Anschlagnocken 6, so daß dieser bei entsprechend stark erwärmter Bremse eine geringere oder in besonderen Fällen gar keine Nachstellung erfährt. Dies hat zur Folge, daß, wenn die Bremse bei langen Bergabfahrten hoch beansprucht wird, eine unerwünschte Nachstellung des Anschlagnockens 6 und damit ein ungewolltes Schleifen der Bremsbacken beim Wiedererkalten und -schrumpfen der Bremstrommel 11 nicht eintreten kann. Selbstverständlich ist es möglich, an Stelle eines Winkelhebels auch einen einarmigen Hebel zur Lagerung des Mitnehmers anzuordnen und das Gestänge 15 lediglieh in geringerem Abstand vom. Drehpunkt dieses Hebels angreifen zu lassen, als sich der Mitnehmer von diesem Schwenkpunkt befindet.

Um den Zustand der Bremsbacken bzw. des Belages jederzeit leicht nachprüfen zu können, ist mit Vorteil in der Bremstrommel bzw.

im Abdeckblech 'eine beispielsweise durch eine Klappe o. dgl. verschließbare Schauöffnung 17 angeordnet.

Claims (1)

1. Patentansprüche:

   i. Vorrichtung zum Nachstellen von Kraftfahrzeugbremsen mit einer Anschlagvorrichtung für die Bremsbacken, bei der die Nachstellung in Abhängigkeit von dem Erwärcnungszustand der Bremse vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (8) für den am Brems-■trommelabdeckblech gelagerten AnscMagnocken (6) ,am Bremsbacfcen (2) auf einem schwenkbar gelagerten Hebel (12) zunge,-ordnet ist, dessen kürzerer Hebelarm (13) über ein Gestänge (15) mit einem von seinem Örehpunkt (14) entfernten Punkt (16) des Bremsbackens (2) verbunden ist.

   Vorrichtung nach Ansporuch 1, 'da

   durch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (8) auf dem Ende des Hebels (12)
   stellbar angeordnet ist.

   ver

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen