<Desc/Clms Page number 1>
Selbsttätige Bremsklotznachstellvorrichtung.
Da die Bremsklötze sich beim Bremsen abnutzen. vergrössert sieh der Abstand zwischen Bremsklotz und Rad und es muss. da der Kolben des Bremszylinders nur einen beschränkten Hub hat. dieser Abstand durch Einstellung des Bremsgestänges geregelt. werden. Diese Einstellung kann von Hand
EMI1.1
zylinder gewöhnlich durch Hebel auf mit den Bremsklötzen verbundene Zugstangen. Jn eine dieser Zugstangen kann die Nachstellvorrichtung eingebaut werden, die bei ihrer Betätigung die Zugstange nicht nur um den für die Naehsetzung der mit ihr verbundenen Bremsklötze erforderlichen Betrag
EMI1.2
die zweite Zugstange um den für die Nachstellung ihrer Bremsklötze erforderlichen Betrag herübergezogen wird.
Die Nachstellung kann während des Bremsens, des Lösens oder während beider Vorgänge erfolgen. Wird während des Bremsens nachgestellt, so muss die Nachstellung, wenn nach dem Anlegen der Bremsklötze das Gestänge gespannt wird. durch ein besonderes Organ (Feder. Reibungskupplung od. dgl. ) unterbrochen werden. Bei der Lösung erfolgt die Rückbewegung des Gestänges in seine Ausgangsstellung unter der Wirkung von im Gestänge und im Bremszylinder angeordneten Rückziehfedern. die durch die elastischen Kräfte des deformierten Gestänges, durch Sehiefhängung der Bremsklötze. Zusatzluftzylinder usw. unterstützt wird. Wenn die Nachstellung während des Lösevorganges erfolgen soll, können diese Rückstellkräfte gleichzeitig für die Nachstellung der Bremsklötze verwendet werden.
Die Nachstellung der Bremsklötze wird häufig nur von dem Weg des Gestänges, bis zum Anlegen der Bremsklötze, nicht aber von dem Dehnungsweg des Gestänges abhängig gemacht, da dieser keine Beziehung zu dem nachzustellenden Bremsklotzabstand hat. Diese Ausschaltung des Dehnungsweges erfolgt gewöhnlich dadurch, dass in das Gestänge eine Feder eingeschaltet wird. die bei Ansteigen der Spannung im Gestänge zusammengedrückt wird.
Statt einer solchen Feder wird auch eine unter Federwirkung stehende Reibungskupplung angeordnet, deren Reibscheibe bei Überschreiten einer bestimmten Gestängespannung ausser Eingriff kommt. Da nun die zum Anlegen der Bremsklötze erforderliche Kraft infolge der Veränderlichkeit der Gestängewiderstände sehr grossen Schwankungen unterworfen ist, so wird, auch wenn die Federkraft selbst gleich gross bleibt, die Unterbrechung der Nachstellung nicht stets im Augenblick des Anliegens der Bremsklötze erfolgen.
Da nun bei bestimmten Wagentypen der Dehnungsweg des Bremsgestänges stets gleich gross
EMI1.3
Dehnungsweg einzubeziehen. Die dabei möglichen kleinen Fehler spielen keine Rolle gegenüber den grossen Nachteilen, welche die oben erwähnte Ausführung infolge der Abhängigkeit der Nachstellung von der Wechselwirkung unkontrollierbarer und veränderlicher Kräfte im Gefolge hat.
Meistens ergibt sich bei allen diesen Konstruktionen die Aufgabe, dem Betätigungsorgan der Nachstellvorriehtung bei jeder Bremsung und Entbremsung eine hin-undhergehende Bewegung zu erteilen, die, wenn sie eine bestimmte Grösse überschreitet, eine Nachstellung bewirkt. Nach der Erfindung sind zu diesem Zweck zwei aufeinanderfolgende Gestängeteile des die Verstellung der Nachstellvorrichtung bewirkenden Gestänges derart ausgebildet. dass der antreibende Gestängeteil, während er in einem Teile seiner Hin- und Rückbewegung gegenüber dem angetriebenen Gestängeteil eine Leergangsbewegung vollführt, in dem andern Teil dieser Bewegungen mit dem angetriebenen Gestängeteil zwangläufig verbunden ist.
<Desc/Clms Page number 2>
Fig. 1 zeigt die schematische Darstellung einer beispielsweisen Ausführungsform des Bremsgestänges, Fig. 2 die Naehstellvorrichtung in Ansicht, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 1 bzw. 2 durch das Betätigungsorgan der Nachstellvorrichtung und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3.
Der Bremszylinder 1, der bei der dargestellten Ausführung mit Druckluft betrieben wird, und seine Kolbenstange 2 sind durch die Hebel 3 und 4 mit dem zu den Bremsklötzen führenden Zugstangen 6 und 6 verbunden (Fig. 1). In eine der Zugstangen ist die Nachstellvorrichtung 7 (Fig. 2) eingebaut. die aus einem Schraubenschloss besteht, durch dessen Verdrehung die Länge der Zugstange verändert wird ;
Die beiden Hebel 3 und 4 sind durch das Mittelglied 8 und die Zugfeder 9 verbunden, die nach der Bremsung die Rückführung des Gestänges bewirkt.
Die Zugstange 5 ist am Ende mit Gewinde 25 versehen und steht mit der Mutter 11 in Eingriff, die mit einem Hals 18 verbunden ist. Dieser Hals sitzt drehbar auf dem an den Hebel 3 angelenkten Zwischenglied 19 und trägt das Sperrad 10, das von dem auf dem Hals 18 drehbaren Gehäuse 12 umschlossen ist. In diesem Gehäuse ist die Klinke 11 gelagert, die gegen das Sperrad durch die Feder 20 gedrückt wird.
Das Gehäuse 12 ist mit zwei Armen 14 und 15 versehen, die zwischen sieh den im Wesen radialen Schlitz 13 einschliessen. Der eine Arm 15 ist nur in seinem ersten Teil radial gerichtet. An diesen Teil schliesst sich ein winkelig abgebogenes Stück 21 an, das in der. Bewegungsebene des Winkelhebels 16 liegt, der bei 22 an das Zwischenglied 19 angelenkt ist. (Fig. 1 und 2). Die Betätigung des Winkelhebels 16 wird durch einen Lenker 23 bewirkt, der an dem Ende des Hebels 4 angelenkt ist. Eine Verstellung der Hebel 3 und 4 durch den Bremszylinder 1 bewirkt eine Änderung der Entfernung der Endpunkte der Hebel 3 und 4 und damit eine Verdrehung des Winkelhebels 16 und des Lenkers 23 gegeneinander.
Zur Einstellung des Winkelhebels 16 ist in dem Lenker 23 ein Schraubenschloss 24 vorgesehen. dass seine Länge zu verändern gestattet, wodurch die Grösse der Leergangsbewegung geändert wird.
In Ruhestellung nimmt der Hebel 16 die in Fig. 1 und 3 gezeichnete Stellung ein. Wird er aus dieser Stellung im Uhrzeigersinn (Fig. 1) verdreht, so gleitet er zuerst entlang des Armteiles 21 bis er an den Arm 14 anstösst (Fig. 3). Bei seiner weiteren Bewegung nimmt er das Gehäuse 12 mit und bewegt sich dabei gleichzeitig in den Schlitz 1.'3 hinein. Bei der Rückdrehung des Winkelhebels 26 wird das Gehäuse 12 wieder zurüekverdreht, da sieh der noch im Schlitz 13 befindliche Arm an den radialen Teil des Armes 15 anlegt. Hat der Hebel 16 den Schlitz 13 wieder verlassen, befindet sich also das Gehäuse 12 wieder in seiner Ausgangsstellung, so bewegt er sich entlang des Armteiles 21 in seine eigene Ruhestellung zurück, ohne das Gehäuse zu beeinflussen.
Je nach der Stellung der Klinke 11 wird das Sperrad 10 entweder bei der Hin-oder bei der Rückbewegung des Gehäuses mitgenommen. Im vorliegenden Fall ist die Klinke so angeordnet, dass sie bei
EMI2.1
rad gleitet, bei der Entbremsung aber, das Sperrad mitnimmt, wenn die Hinbewegung gross genug war, um die Klinke hinter den nächsten Zahn einfallen zu lassen.
Bei der dargestellten Ausführung ist die Leergangsbewegung an den Anfang der Hinbewegung und das Ende der Rückbewegung des Hebels 16 verlegt. Dies hat seinen Grund darin, dass die Kolbenstange 2 nicht nach jeder Bremsung in ihre Endstellung zurückkehrt, so dass der Beginn der Bewegung wechselt. Diese Änderungen werden dadurch unschädlich gemacht, dass dieser Bewegungsbeginn in die Leergangsbewegung fällt. Wird die Nachstellung während der Entbremsung vorgenommen, so sind ferner die die Nachstellung bewirkenden Kräfte am grössten, da sowohl die Rüekführfedern (z. B. Feder9) am stärksten gespannt sind, als auch die Bremsklötze die grösste Schrägstellung einnehmen, somit die die Rückführung bewirkende Komponente ihres Eigengewichtes am grössten ist.
Auch die die Rückführung unterstützenden elastischen Kräfte des deformierten Gestänges sind am Beginn der Rück- bewegung am grössten.
Das als Betätigungsorgan der NaehstelIvorrichtung dienende Klinkengehäuse 12 ist hier selbst als Träger der beiden mit dem Hebel 16 zusammenwirkenden Arme 14 und 15 und damit als Kupplungorgan ausgebildet. Diese Kupplungsskonstruktion könnte jedoch auch in dem Nachstellgestänge vorverlegt werden, in welchem Falle dann zwei andere Gestängeteile die erfindungsgemässe Ausbildung erhalten würden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Selbsttätige Bremsklotznaehstellvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass zwei aufeinanderfolgende Gestängeteile des die Verstellung der Nachstellvorrichtung bewirkenden Gestänges derart ausgebildet sind, dass, während der antreibende Gestängeteil in einem Teile seiner Hin-und Rückbewegung gegenüber dem angetriebenen Gestängeteil eine relative Beweglichkeit in seiner Bewegungsrichtung besitzt (Leergangsbewegung), diese relative Beweglichkeit in dem andern Teil dieser Bewegungen aufgehoben ist, so dass die beiden Gestängeteile zwangläufig verbunden sind.