-
Selbsttätige Nachstellvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine
selbsttätige Nachstellvorrichtung zur Veränderung der Länge einer Druckstrebe, gegen
die einerseits ein erster Bremsbacken einer hydraulisch betätigbaren Simplexbremse,
andererseits ein zweiter Bremsbacken und ein an ihm schwenkbar gelagerter Handbremshebel
abgestützt ist, wobei die Druckstrebe durch eine Feder gegen den Handbremshebel
und/oder eine der Bremsbacken gehalten ist.
-
Eine solche Bachs tellvorri chtung ist durch die DT-OS 2 156 899 bekannt.
-
Bei der Simplexbremse nach der genannten DU-OS 21 56 899 ist die Druckstrebe
durch Federn gegen einen an einer Bremsbacke schwenkbar gelagerten Handbremshebel
gehalten. An der gegenüberliegenden Bremsbacke ist ein Nachstellhebel schwenkbar
gelagert, der eine Öffnung hat, in die ein hakenförmiger ansatz der Druckstrebe
mit Spiel greift. Ein Betätigungshub der nrensbacken, der das übliche Lüftspiel
übersteigt, führt dazu, d,0.3 der Hachstellhebel verschwenkt wird und mittels einer
Klinke ein Ritzel der Druckstrebe. verhreht, so daß die gewünschte Verlängerung
der Druckstrebe und damit die Nachstellung der Simplexbremse eintritt.
-
Der Nachteil dieser vorbekannten Nachstellvorrichtung liegt darin,
daß sie aufwe ndig und verhältnismäßig teuer ist. Das liegt vor allem daran. d,?
bei ihr nehmen Stanzteilen zwei Schmiedeteile (Gewindehülse
und
Gabelkopf) benötigt werden. Werner ist diese Nachstellung - bedingt durch das ungeschützte
Gewinde - sehr schmutzenpfindlich und daher funktionsunsicher. Die Erfahrung hat
zusätzlich gezeigt, daß der erforderliche Nachstellhebel mit sehr großer Genauigkeit
angefertigt werden muß, um zu der gewünschten Funktion der Nachstellvorrichtung
zu gelangen.
-
Durch die DT-PS 1 505 353 ist auch schon eine selbsttatige Nachstellvorrichtung
bekanntgeworden, bei der die Druckstrebe ebenfalls einen Nachstellhebel verschwenken
kann. Dieser verändert aber nicht die Länge der Druckstrebe, sondern wird durch
ein Ratschengesperre darsn gehindert, in seine alte Lage zurückzuschwenken. Diese
Gestaltung bringt es mit sich, daß die Handbremsbetätigung über die Druckstrebe
eine Druckkraft auf den Nachstellhebel übertragen wird. Da der Nachstellhebel einerseits
durch das Ratschengesperre festgehalten, andererseits in der Bremsbacke angelenkt
ist, kommt es zu der gewünschten Bewegung der Bremsbacke. Dabei werden allerdings
der Hachstellhebel und das Ratschengesperre durch hohe Biegekräfte beansprucht,
was eIne kräftige Dimensionierung bedingt und die Gefahr von Funktionsstörungen
während des Betriebs mit sich bringt.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die rufgabe zugrunde, eine möglichst
einfache und billige Nachstellvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
deren Zeile keinen Biegekräften ausgesetzt sind und die alle ohne große Maßgenauigkeit
durch Stanzen herstellbar sind.
-
Diese Aufgabe wird enIndungsge:näß dadurch gelöst, daß die Abstützung
der Druckstrebe an der ersten Bremsbacke über einen auf der Druckstrebe drehbar
gelagerten hachstellnocLen erfolgt, und daß ein
Hebel zum Verdrehen
des Nachstellnockens vorgesehen ist, der mit Spiel in eine Öffnung derjenigen Bremsbacke
greift, die der Bremsbacke gegenüberliegt, gegen den die Druckstrebe durch die Feder
gehalten ist.
-
Die Vorteile dieser erfindungsgemäßen Gestaltung liegen in folgendem.
-
Gegenüber der Nachstellvorrichtung nach der DT-OS 21 56 899 ergibt
sich eine wesentlich billigere Herstellung, da nur Stanzteile von geringer Maßgenauigkeit
benötigt werden. Hinzu komnt die bereits eralte größere Funktionssicherheit.
-
Gegenüber der l.achstellvorrichtung nach der DT-PS 1 505 353 ergibt
sich der geringere bauliche sowie materialmäßige Aufwand dadurch, daß, wie bereits
erlçutert, keine Teile Biegekräften ausgesetzt sind.
-
Weiterhin ist hervorzuheben, daS die erfindungsgemäße TTachstellvorrichtung
i Gegensatz zur Nachstellvorrichtung nach der DT-PS 1 505 353 auch bei nur geringem
zur Verfügung stehenden Einbauraum anwendbar ist. Eine dicke Achsnabe würde bei
der Nachstellvorrichtung nach der DT-PS 1 505 353 den TSeg des Nachstellhebels und
damit die maximal mögliche Nachstellung begrenzen.
-
Ein allgemeiner Vorteil der erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung
liegt darin, daß sie sowohl formschlüssig, wie dargestellt, als auch kraftschlüssig
ausgestaltet sein kann. Da die zu übertragenden Stützkräfte am Nachstellnocken durch
den Drenpunkt laufen, ist kein rückstellendes Moment für den Nachstellnocken vorhanden.
Die in den Figaren darestellte Verzahnung, durch die die Formschlüssigkeit erzielt
rird, kann daher ohne weiteres entfallen. Das brüchte eine bei
tere
Verbilligung mit sich. Zusätzlich wurde die Nachstellvorrichtung stufenlos arbeiten
und damit geringere Pedalwege ermöglichen.
-
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin,
daß der Tachstellnocken mit seiner Umfangsflr-tche unmittelbar gegen diejenige Bremsbacke
anliegt, die derjenigen Bremsbacke gegenüberliegt, gegen die die Druckstrebe durch
die Feder gehalten ist, und dnB der Hebel zum Verdrehen des Nachstellnockens einen
Vorsprung am Außenumfang des Nachstellnockens umgreift und mittels einer federnden
Klammer in formschlüssiger oder kraftschlüssiger Berührung mit der Druckstrebe gehalten
ist. iE3ei dieser Ausführungsform führt ein Verdrehen des Nockens unmittelbar zur
Verlängerung der Druckstrebe.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin,
daß der Nachsteilnocken durch Federn in Löserichtung, also im Sinne einer Verkürzung
der Druckstrebe vorgespannt ist. Bei dieser Ausführung braucht der Hebel nur durch
einen Druck, z.B. mittels eines Schraubenziehers, außer Berührung mit der Druckstrebe
gebracht zu werden. Durch die Feder dreht der Nachstellnocken sich selbsttätig zurück,
so daß die Nachstellung vollständig aufgehoben ist. Hierzu im Gegensatz sind bei
der Nachstellvorrichtung gemäß der DT-OS 2 156 899 zur Rückstellung der Nachstellung
(falls die Drerisbacken in der Tromnel eingelaufen sind,) zwei Schr--ubenzieher
erforderlich, nämlich einer zur Aushebung der lTachstell- und Spefleder, der andere
zum Drehen des Ritzels.
-
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß die Abstützung
der Druckstrebe an eine Bremsbacke unmittelbar und an der anderen Bremsbacke über
den Hebel zum Verdrehen des Nachsteilnockens erfolgt, wobei der Hebel einerseits
gegen den Bremsbacken, andererseits
gegen den Nachstellnocken anliegt
und mit einem Fortsatz mit Spiel in eine Öffnung des Bremsbackens greift, und daß
der lTachstellnocken durch eine Feder in Nachstellrichtung vorgespannt ist.
-
Diese Ausführungsform stellt die größtmögliche Verbilligung dar.
-
Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden nachfolgend erläutert. Es zeigen Figur 1 die erfindungsgemäße Nachstellvorrichtung
in Draufsicht; Figur 2 ein Detail der Nachstellvorrichtung nach Figur 1; Figur 3
eine zweite Ausführungsform der erfinaungsgenäßen Nachstellvorrichtung in Draufsicht;
Figur 4 eine dritte Ausführungsforin der erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung
in Seitenansicht Figur 5 die Nachstellvorrichtung nach Figur 4 in Draufsicht.
-
Nunmehr wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 zunächst die
erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung beschrieben. Die
Figur t zeigt scheluatisch einen ersten 3remsbacken 1 sowie einen zweiten Bremsbacken
2. Beide Bremsbacken haben in üblicher -'ezse Brensb7.ckenstege 3 und 4. Zwischen
den BremsbacKen 1 und 2 befindet sich eine Druckstrebe 5, durch die die Premsbacken
1 und 2 gehindert werden, sich nach Bremsbetätigung weiter als gewünscht von der
nicht dargestellten Bremstrommel zu entfernen. An dem Dremsbackensteg 4 ist in üblicher
Weise ein Handbremshebel 6 angebracht. Ein Verschwenken dieses Handbremshebels 6
führt in üblicher Weise dazu, daß die zweite Bremsbacke 2 in der Zeichnung gesehen
nach rechts und die erste Bremsbac'<e 1 mittels der Druckstrebe 5 in der Zeichnung
gesehen
nach links bewegt wird. Eine Feder 7 hält die Druckstrebe
5 in Anlage an den Handbremshebel 6 bzw. den Bremsbackensteg 4 der zweitenß Bremsbacke
2.
-
Auf der Druckstrebe 5 ist erfindungsgemäß ein Nachstellnocken 8 drehbar
gelagert. Eine Feder 9 spannt den Nachstellnocken in der Zeichnung gesehen entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn vor, so daß der Nachstellnocken die Tendenz hat, eine solche Stellung
einzunehmen, in der keine Nachstellung erforderlich ist. Der Nachsteilnocken 8 liegt
mit seinem Außenumfang 10 unmittelbar gegen den )3remsbackensteg 3 an. Weiterhin
hat der Nachstellnocken 8 an seinem Außenumfang 10 einen Vorsprung 11, der von einem
Hebel 12 umgriffen ist. Dieser Hebel 12 ist durch eine Klammer 13, die in Figur
2 im Querschnitt dargestellt ist, gegen die Druckstrebe 5 gehalten. In der Zeichnung
ist zwischen der Druckstrebe 5 und dem Hebel 12 eine sägeblattartige Verzahnung
14 vorgesehen, so daß der Hebel 12 die Möglichkeit hat, in Richtung auf die erste
Bremsbacke 1 über die Verzahnung 14 zu ratschen, in umgekehrter Richtung aber fornschlüssig
festgehalten ist. Es ist weiterhin hervorzuheben, daß der Hebel 12 mit einem hakenförmigen
Endabschnitt 15 in eine Öffnung 16 des remsbackensteges 3 mit Spiel eingreift.
-
Die beschriebene Wachstellvorrichtung wirkt wie folgt. Solange der
Betatigungshub der EremsbacBen 1 und 2 kleiner ist als das in der Öffnung 16 zur
Verfügung stehende Spiel, tritt die Nachstellvorrichtung nicht in Tätigkeit. Überschreitet
der Betätigungshub dieses Spiel in der Öffnung 16, so wird der Hebel 12 mitgenommen.
Über den Vorsprung 11 verdreht der Hebel 12 den Nachstellnocken 8. Ist die Verschiebung
des Hebels 12 groß genug, so ratscht er in den nächstfolgenden Zahn der Verzahnung
14 ein, so daß er nicht nehr in die alte Lage zur;ckkehren kann. Damit ist eine
bleibende Verdrehung des Nachstellnoc'sens
8 bewirkt, so daß die
Brensbacken 1 und 2sich nicht mehr in ihren ursprünglichen I.a3e nähern können.
-
Soll zum Zwecke des Austausches der Bremsbacken 1 und 2 die Nachstellung
rückgängig gemacht werden, so braucht lediglich der Endabschnitt 15 soweit niedergedrückt
zu werden, daß der Hebel 12 außer Eingriff mit der Verzahnung 14 kommt. Die Feder
9 bewirkt dann ein selbsttatiges Zurückdrehen des Nachstellnockens 8, so daß die
Nachstellung vollstndig aufgehoben ist.
-
ei der in Figur 3 dargestellten Nachstellvorrichtung sind Teile, die
mit solchen nach den Figuren 1 und 2 funktionell gleich sind, mit gleichen Positionszahlen
versehen. Die Figur zeigt wiederum zwei Bremsbacken 1 und 2 mit Bremsbackenstegen
3 und 4. In völliger Übereinstimmung nit der Ausführungsform nach den Figuren 1
und 2 liegt gegen den Bremsbackensteg 3 ein Hachstellnocken 8 an, der auf einer
Druckstrebe 5 verdrehbar gelagert ist. Die Druckstrebe 5 lagert weiterhin einen
Hebel 12, der mit einen schr zur Haupterstreckungsrichtun der Druckstrebe 5 schräg
verlaufenden Ende 18 in eine Öffnung 19 dc Bremsbackensteges t lt Spiel greift.
Hervorzuheben ist noch, daß die Feder 7 die Druckstrebe gegen diejenige Bremsbacke
vorspannt, gegen dessen Bremsbackensteg 3 der Hachstellnocken @ anliegt, Damit ist
die Druckstrobe 5 genau an die andere Bremsbacke gehalten als bei der Ausführungsform
nach den Figuren 1 und 2. Der Eandbremshebel ó ist schwenkbar an den @remsbackensteg
t der Bremsbacke 2 mit der Öffnung 19 angelenkt.
-
zur Verdrchung des Nachstellnockens 8 het der Hebel 12 eine Furvenfläche
2O, die den Lage 18 gegenüberliegt und mit dem Nachstellnocken 3 in Eingriff steht.
-
Die Ausführungsform nach Figur 3 wirkt wie folgt. Solange der Betätigungshub
der Bremsbacken 1 und 2 geringer ist als das Spiel in der Öffnung 19, wird der Hebel
12 nicht verschwenkt, so daß keine Nachstellung eintritt. Ist der Betätigungshub
der Bremsbacken 1 und 2 so groß, daß das Spiel in der Öffnung 19 überschritten wird,
so kommt es zu einem Verschwenken des Hebels 12 im Uhrzeigersinn. Dieser verdreht
mittels seiner Kurvenfläche 20 den Nachstellnocken 8 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn,
so daß die gelmnschte Nachstellung eintritt.
-
Soll zum Zwecke des Auswechselns der Bremsbacken 1 und 2 die Nacestellung
rückgängig gemacht werden, so braucht lediglich das Ende 18 in Richtung des in der
Zeichnung dargestellten Pfeils bewegt zu werden, so daß der Nachstellnocken 8 sich
im Uhrzeigersinn verdreht und damit die Druckstrebe 5 wieder ihre ursprüngliche
Länge erhält.
-
Nunmehr sei auf die Figuren 4 und 5 Bezug genommen, in der wiederum
funktionell gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen sind wie bei den vorangegangenen
Ausführungsformen. In ÜbereinsUimmung mit den vorangegangenen Figuren ist auf einer
Druckstrebe 5 ein Nachstellnocken 8 drehbar gelagert. Der Nachstellnocken 8 liegt
gegen einen Hebel 21 an, der sich seinerseits am Bremsbackensteg 3 abstützt. Zusätzlich
ragt der Hebel 21 mit einem Fortsatz 22 in eine Öffnung 23 des Bremsbackensteges
3. Weiterhin ist inner Figur 5 zu erkennen, daß sich der Hebel 21 gegen den Premsbackensteg
3 abstützt. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt er unmittelbar gegen den Nachstelinocken
8 an. Der Nachstellnocken ist durch eine Feder 9 in Nachstellrichtung vorgespannt.
Eine Feder 7 spannt den Hebel 21 und damit über den Nachstellnocken 8 auch die gesamte
Druckstrebe 5 gegen den Bremsbelagsteg 4 vor. Um das Zurückdrehen des Nachsteilnockens
8 mittels eines Schraubenziehers zu erleichtern, kann er am Außenunfang mit Einschnitten
24 versehen sein.
-
Die Wirkung der Nachstellvorrichtung gemäß den Figuren 4 und 5 ist
wie folgt. Überschreitet der Bremsbetätigungshub das zulässige Lüftspiel, so so
wird durch die Öffnung 23 und den Fortsatz 22 der Hebel 21 mitgenonmen. Die Druckstrebe
5 wird dadurch gestreckt. Der Hebel 21 entfernt sich von dem itachstellnocken 8.
Da dieser durch die Feder 9 in Nachstellrichtung vorgespannt ist, verdreht er sich
entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn. Diese Verdrehung des itachstellnockens 8 führt
dazu, daß der Hebel 21 bei der Rückbewegung der Bremsbacken 1 und 2 nicht mehr in
seine alte Stellung zurückgelangen kann. Damit ist die Druckstrebe länger geworden
und die gewünschte Nachstellung erreicht.