DE2416187C2 - Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine Innenbacken-Trommelbremse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Bei einer bekannten Nachstellvorrichtung dieser Gattung (US-PS 22 92 017) stützt sich die undrehbare Stange der Strebe an der einen Bremsbacke über einen an dieser gelagerten Hebel ab, der durch einen Seilzug mit der Handbremse des zugehörigen Fahrzeugs verbunden ist Die mit der Stange verschraubte Mutter stützt sich an einem U-förmigen Bügel ab, der den Steg der anderen Bremsbacke umgreift und an diesem mittels einer Schraube gelagert ist Die federnde Klinke ist mit derselben Schraube an dem Bügel befestigt und durch einen von diesem wegragenden Zapfen, der in einen Schlitz der Klinke eingreift, gegen Drehen gesichert. Der Schlitz unterteilt die Klinke in zwei Finger, die in je eine Zahnlücke einer am Außenumfang der Mutter ausgebildeten geraden Sperrverzahnung eingreifen. Der eine Finger erstreckt sich schräg zur Längsrichtung der Strebe und hat die Aufgabe, die Mutter zum Nachstellen zu drehen; der andere Finger erstreckt sich parallel zur Längsrichtung der Strebe und sichert die Mutter gegen unbeabsichtigtes Rückdrehen. Durch die Anlenkung der undrehbaren Stange an dem Hebel ist die Nachstellvorrichtung Bestandteil der Betätigungsvorrichtung für Feststellbremsungen. Wird der Hebel geschwenkt, so übt er auf die eine Bremsbacke, an der er gelagert ist, und auf die an ihm angelenkte undrehbare Stange einander entgegengerichtete Kräfte aus. Die auf die Stange ausgeübte Kraft wird über die Mutter und den Bügel auf die andere Bremsbacke übertragen, so daß die Bremsbacken auseinandergespreizt werden, ohne daß dabei eine Nachstellung stattfinden kann. Neben der Nachstellvorrichtung ist eine hydraulische Bremsbetätigungsvorrichtung für Betriebsbremsungen angeordnet. Bei Betriebsbremsungen nimmt die Stange samt Mutter an der Bewegung der einen Bremsbacke teil, während Bügel und Klinke sich mit der anderen Bremsbacke bewegen. Somit tritt eine axiale Relativbewegung zwischen der Mutter und dem schrägen Finger der Klinke auf. Falls diese Relativbewegung infolge fortgeschrittenen Verschleißes der Bremsbacken groß genug ist, überspringt der Finger einen Zahn mit der Folge, daß dieser Finger beim Lösen der Bremse die Mutter um eine Zahnteilung dreht und dadurch eine Längung der Strebe bewirkt.

Eine andere bekannte selbsttätige Nachstellvorrichtung für Innenbacken-Trommelbremsen (DE-AS 12 03 622) weist eine Gewindebüchse auf, die in zwei mit Abstand nebeneinander an einer Bremsträgerplaüe befestigten Führungen verschiebbar und drehbar ι gelagert ist Die Gewindebuchse weist an ihren beiden Erden gegensinnige Innengewinde auf, in die je ein Nachstellbolzen eingeschraubt ist Die beiden Nachstellbolzen sind undrehbar mit je einer der beiden Bremsbacken der Trommelbremse verbunden. Die ίο Gewindebüchse weist ferner an ihrer Außenseite eine selbsthemmungsfreie Schrägverzahnung auf, die von einer Führungshülse umschlossen ist Die Führungshülse ist an dem einen Lager undrehbar abgestützt und kann sich in bezug auf dieses nur in einer axialen Richtung verschieben. In der Hülse ist ein Sperrzahn radial verschiebbar geführt und durch eine Feder derart radial nach innen vorgespannt daß er in die als Sperrverzahnung ausgebildete Schrägverzahnung der Gewindebüchse eingreift Die Bremse ist als Duo-Servobremse ausgebildet, wobei die Nachstellvorrichtung zwischen den Bremsbackenenden angeordnet ist, die sich bei Bremsbetätigung gemeinsam in Umfangsrichtung verschieben. Wird bei Vorwärtsfahrt gebremst so nimmt die Gewindebüchse an der Verschiebung der Bremsbakken ohne die sie umgebende Hülse teil. Bei entsprechendem Belagverschleiß überratscht der SpeTzahn einen oder mehrere Zähne der Sperrverzahnung. Wenn beim Lösen der Bremse die Gewindebüchse in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt wird, überwindet die jO Kraft der den Sperrzahn belastenden Feder die Reibung in den Gewinden der Gewindebüchse, so daß diese verdreht wird, weil ein Zahn ihrer Sperrverzahnung von dem Sperrzahn festgehalten wird.

Beide beschriebenen Nachstellvorrichtungen weisen J5 zusätzlich zu der eigentlichen, längenverstellbaren Strebe mehrere Bauteile auf, deren Herstellung und Montage aufwendig ist. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine selbsttätige Nachstellvorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs beschriebenen Gattung aus einer geringeren Zahl einfacher und leicht zu montierender Bauteile herzustellen.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs gelöst.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigt

F i g. 1 die Draufsicht eines Teils einer Innenbacken-Trommelbremse mit Nachstellvorrichtung und

F i g. 2 den Schnitt H-Il in F i g. 1.

so Die dargestellte Bremse weist eine ortsfeste Bremsträgerplatte 1 auf, an der zwei Bremsbacken 2 und 3 verstellbar abgestützt sind. Zwischen einander benachbarten Enden der Bremsbacken ist für Betriebsbremsungen eine hydraulische Betätigungsvorrichtung 4 angeordnet, mit der die Bremsbacken gegen die Vorspannung von sie miteinander verbindenden Rückstellfedern 5 auseinanderspreizbar sind.

Zwischen den Bremsbacken 2 und 3 ist neben der Betätigungsvorrichtung 4 eine als Nachstellvorrichtung dienende zweiteilige Strebe 6 angeordnet die eine nichtdrehbare Stange 7 aufweist. Das eine, gabelförmige Ende 8 der Stange 7 greift in einen Schlitz 9 im Steg der Bremsbacke 2 ein; das andere, ebenfalls gabelförmige Ende 10 greift an einem Handbremshebel 11 an, der mit b^r> einem Schwenklager 12 am Steg der Bremsbacke 3 gelagert ist. Die Stange ist durch eine Zugfeder 13 mit der Bremsbacke 3 verbunden und dadurch gegen den Handbremshebel 11 derart vorgespannt, daß dieser sich

in der abgebildeten Ruhestellung der Bremse mit einem an ihm befestigten Anschlag 14 am Steg der Bremsbacke 3 abstützt

Die Stange 7 hat einen Gewindeabschnitt 7a, auf den ein zweiter Strebenteil in Gestalt einer Mutter 15 aufgeschraubt ist. Die Mutter 15 StOt''. sich mit ihrer einen Stirnfläche unmittelbar an einem Vorsprung la des Steges der Bremsbacke 2 ab und weist an ihrem Außenumfang Sperrzähne 16 auf, die eine selbsthemmungsfreie Schrägverzahnung bilden. Von den Sperrzähnen 16 ic: jeweils einer in Eingriff mit einer Klinke 7, die von dem Ende eines Schenkels einer Torsions- oder Biegefeder 18 gebildet ist. Diese Feder 18 ist an der Bremsbacke 2 befestigt und weist eine Wendel auf, deren Achse zur Achse des abzubremsenden Rades parallel ist.

Bei einer Betriebsbremsung spreizt die Betätigungsvorrichtung 4 die Bremsbacken 2 und 3 auseinander. Infolge der Vorspannung der Feder 13 folgen die Stange 7 und der Handbremshebel 11 der Bremsbacke 3; die Kiinke 7 bewegt sich dagegen mit der Bremsbacke 2 in Gegenrichtung. Bei der sich daraus ergebenden Relativbewegung drückt die Klinke 17 gegen die steile Flanke eines der Sperrzähne 16 der Mutter 15, so daß diese wegen der in bezug auf ihre Achse schrägen Anordnung der Sperrzähne 16 gedreht wird. Infolgedessen vergrößert sich die wirksame Länge der Strebe, das ist der Abstand zwischen den Berührungspunkten der Stange 7 mit dem Handbremshebel 11 einerseits und der Mutter 15 mit der Bremsbacke 2 andererseits. War der Verschleiß der Bremsbeläge, und dementsprechend die Nachstellung der Strebe genügend groß, so überspringt die Klinke 17 beim Lösen der Bremse, also bei der Rückkehr der Bremsbacken 2 und 3 in ihre Ruhestellung, einen oder mehrere der Sperrzähne 16. Bei der

ι "> nächsten Betriebsbremsung kann dann selbsttätig eine weitere Nachstellung stattfinden.

Wenn die selbsttätige Nachstellvorrichtung nicht in der beschriebenen Weise Bestandteil einer Feststell-Bremsbetätigungsvorrichtung sein soll, kann der Hand-

^2I) bremshebel 11 weggelassen werden; die Stange 7 kann dann unmittelbar am Sieg der Bremsbacke 3 angreifen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine Innenbacken-Trommelbremse mit einer zwischen den Bremsbacken sich erstreckenden Strebe, die eine undrehbare, an der einen Bremsbacke abgestützte Stange und eine mit dieser verschraubte, an der anderen Bremsbacke abgestützte Mutter aufweist, weiche an ihrem Außenumfang Sperrzähne hat und mit einer federnden Klinke zusammenarbeitet, welche an der anderen Bremsbacke gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrzähne (16) als selbsthemmungsfreie Schrägzähne gestaltet sind, und daß die Klinke (17) von dem einen Ende einer schraubenförmigen Torsions- bzw. Biegefeder (18) gebildet ist, das bei Betriebsbremsungen auf einer Schrägfläche der Mutter (15) in Strebenlängsrichtung aufgleitet