DE3820978C2 - Automatische Nachstellvorrichtung für Trommelbremsen - Google Patents
Automatische Nachstellvorrichtung für TrommelbremsenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine automatische Nachstellvorrich
tung für Trommelbremsen, die über ein Zugorgan von einem
Handbremshebel aus bedienbar sind, der an einem Lagerge
häuse um einen Lagerbolzen schwenkbar gelagert ist gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 24 49 434 ist eine selbst nachstellende Be
tätigungseinrichtung bekannt. Diese Betätigungseinrichtung
betrifft allerdings eine durch ein Fußpedal zu betäti
gende Kupplung und keine Trommelbremsen.
Aus der DE 28 05 192 A1 ist eine Bremsbetätigungsvorrich
tung mit einem gestellfest schwenkbar gelagerten Betäti
gungshebel bekannt, diese Bremsbetätigungseinrichtung
weist jedoch keine Nachstellvorrichtung auf.
Aus der DE-OS 21 56 899 ist zwar eine automatische Nach
stellvorrichtung für hydraulische Simplex-Trommelbremsen
bekannt, diese Nachstellvorrichtung ist jedoch in der
Trommelbremse selbst und nicht am Handbremshebel angeord
net.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfache, automatische
Nachstellvorrichtung für Trommelbremsen anzugeben.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 ge
löst. Erfindungsgemäß ist die Nachstellvorrichtung an dem
Handbremshebel angeordnet und weist ein zu dem Hebel achs
parallel und drehbar gelagertes scheibenförmiges Element
mit einem abstehenden Bolzen und mit einem ersten Zahnseg
ment und ein zu dem Hebel achsparalleles und drehbar gela
gertes Nachstellelement mit einem zweiten Zahnsegment auf,
greift der Hebel mit einer Klinke in das erste Zahnsegment
des scheibenförmigen Elementes ein und verdreht das schei
benförmige Element bei Bremsbetätigung, ist auf einer Um
fangsfläche des scheibenförmigen Elementes das Zugorgan
gelagert, greift bei Belagverschleiß nach Überwindung
eines Lüftspieles der Bolzen in das Nachstellelement ein
und verstellt bei Überschreiten eines vorgegebenen Maßes
das Nachstellelement, schlägt der Bolzen bei Bremsbetäti
gungsende gegen das in Drehrichtung arretierte Nachstell
element an und arretiert damit das scheibenförmige Ele
ment, so daß die Klinke des Hebels eine Nachstellung am
Zahnsegment des scheibenförmigen Elementes ausführt.
In einer ersten einfachen Ausgestaltung sind der Hebel,
das scheibenförmige Element und das Nachstellelement ko
axial angeordnet, so daß nur ein Lager für alle drei Teile
in Form eines Bolzens vorgesehen ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Zugorgan ein
Seilzug, der auf einer Umfangsfläche des scheibenförmigen
Elementes gelagert und geführt ist. Die biegsame Ausfüh
rungsform als Seilzug erlaubt eine einfache Verbindung
zwischen Handbremshebel und Trommelbremsen, weil ab dem
Handbremshebel das Seil biegsam zu den Trommelbremsen
führbar ist.
In einer einfachen Ausgestaltung ist an dem hebelseitigen
Ende des Seilzuges ein senkrecht zu dem Seilzug stehender
Bolzen befestigt, der in einer gerundeten Nut eines für
den Seilzug geschlitzen Seilzugwiderlagers gehalten ist.
Bei der Montage von Seilzug und Handbremshebel wird der
Bolzen einfach in die gerundete Nut und der Seilzug in den
Schlitz gelegt.
In einer einfacher Ausgestaltung der Erfindung weist der
Handbremshebel eine federnd gelagerte Druckstange mit
einem Klinkenhebel zum Feststellen des Handbremshebels und
der Trommelbremse auf.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der
Seilzug in einer Bowdenzughülle geführt und eine Einstell
schraube zum Einstellen eines Spieles zwischen der
Bowdenzughülle und dem Seilzug angeordnet. Damit kann vom
Handbremshebel aus die Einstellung zwischen Bowdenzug
hülle, Seilzug, Handbremshebel und Trommelbremse vorgenom
men werden.
Ein Zahn, ein Endanschlag und ein Hebelende definieren
einen Winkel, um den der Handbremshebel schwenkbar ist.
Dabei wird eine übermäßige Nachstellung bei großem Kraft
einsatz am Handbremshebel vermieden.
Nachfolgend ist ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der einzigen Figur dargestellt.
Die Figur zeigt einen Handbremshebel 1 mit einem zweiten
Hebel 2 und eine Klinke 4 daran schwenkbar auf einem Bol
zen 3 gelagert. Die Klinke 4 ist so formschlüssig an dem
Hebel 2 angeordnet, daß ein kurzes Nicken mit einer Bewe
gung in Richtung 5 und um dasselbe Maß zurück in Gegen
richtung 6 durchführbar ist. Die Klinke 4 weist einen Zahn
7 auf, der in ein Zahnsegment 8 eines scheibenförmigen
Elementes 9 eingreift. Auf eine Umfangsfläche 10 des
scheibenförmigen Elementes 9 ist ein Seilzug 11 gelegt und
geführt und in einem Seilzugwiderlager 12 gehalten. An
einem hebelseitigen Ende 13 des Seilzuges 11 ist ein senk
recht zu dem Seilzug 11 stehender Bolzen 14 angeordnet,
der in einer gerundeten Nut 15 des für den Seilzug 11 ge
schlitzten Seilzugwiderlagers 12 gehalten ist. Das schei
benförmige Element 9 weist einen senkrecht auf dem Element
9 stehenden Nachstellbolzen 16 auf, der bei Belagver
schleiß nach Überwinden eines Lüftspieles 17 in einen Ha
ken 18 eines Nachstellelementes 19 eingreift. Das Nach
stellelement 19, das bei einer Handbremsbetätigung ohne
Nachstellung in seiner Lage unverändert bleibt, weist ein
zweites Zahnsegment 20 auf, in das ein zweiter Zahn 21
einer Lagerklinke 22 eingreift, die so formschlüssig an
einem Lagerhebel 23 angeordnet ist, daß ein Nicken der La
gerklinke 22 in Richtung 24 und um dasselbe Maß zurück in
Gegenrichtung 25 durchführbar ist. Die Klinke 22 ist an
einem Hebelbolzen 27 schwenkbar an dem Lagerhebel 23 ange
ordnet. Die Nachstellvorrichtung weist im wesentlichen die
Klinken 4 und 22, die Zahnsegmente 8 und 20, den Nach
stellbolzen 16 und das Nachstellelement 19 auf. Bei Über
schreiten eines durch das zweite Zahnsegment vorgegebenen
Maßes, das den Abständen von Zähnen des zweiten Zahnseg
mentes 20 entspricht, verstellt der Bolzen 16 das Nach
stellelement 19. Bei Bremsbetätigungsende und Lösen des
Handbremshebels 1 in Richtung 42 schlägt der Bolzen 16 des
scheibenförmigen Elementes 19 gegen einen zweiten Haken
18' des in Richtung 42 arretierten Nachstellelementes 19,
so daß das scheibenförmige Element 9 ebenfalls arretiert
und die Klinke 4 eine Nachstellung an dem Zahnsegment 8
durchführt. Die Klinken 4 und 22 sind von Federn 26 in
einer Ruhestellung gehalten. Ein Lagergehäuse 28 weist im
wesentlichen ein Lagerblech 29, den Lagerhebel 23, ein La
gerzahnsegment 30 und einen Lagerbolzen 31 auf. Der Hand
bremshebel 1, das scheibenförmige Element 9 und das Nach
stellelement 19 sind um den Lagerbolzen 31 schwenkbar an
geordnet. Das Lagerblech 29 ist starr auf einem Kraftfahr
zeugboden 32 angeordnet. Eine Druckstange 33 greift mit
ihrem Klinkenhebel 34, der um einen fest mit dem Hand
bremshebel 1 angeordneten Lagerstift 35 schwenkbar ange
ordnet ist, hinter einen Zahn 36 des Lagerzahnsegmentes
30, der einen unteren Totpunkt und damit einen Endanschlag
für den Handbremshebel 1 definiert. Der Handbremshebel 1
schlägt mit seinem Ende 38 gegen einen zweiten Endanschlag
37, der einen oberen Totpunkt definiert und der starr an
dem Lager 28 angeordnet ist. Dabei wird eine übermäßige
Nachstellung bei großem Krafteinsatz am Handbremshebel 1
vermieden. Eine Rückzugsfeder 43 zieht den Handbremshebel
1 in eine Ruhestellung. An einer Einstellschraube 39 ist
der Seilzug 11 in der Länge einstellbar. Die Einstell
schraube 39 ist an einer Bowdenzughülle 40 angeordnet. Der
Zahn 36, der Endanschlag 37 und das Hebelende 38 definie
ren einen Winkel 41, um den der Handbremshebel 1 schwenk
bar ist. Die normale Handbremsbetätigung erfolgt über das
Anziehen von Hebel 1. Dieser wird über den Klinkenhebel 34
am Zahnsegment 30 festgestellt. Beim Hochziehen des Hand
bremshebels nimmt der Hebel 2 über die Klinke 4 das Zahn
segment 8 mit. Dieses Zahnsegment ist aus dem Element 9
herausgearbeitet. Auf diesem Element 9 sitzt der Bolzen
16. Das Ganze ist auf dem Lagerbolzen 31 drehbar gelagert.
Am Element 9 sitzt noch das Seilzugwiderlager 12, an dem
der Seilzug 11 eingehängt ist. Über das Zahnsegment 8 wird
das Element 9, der Nachstellbolzen 16 und das Seilzugwi
derlager 12 um den Lagerbolzen 31 gedreht und somit der an
der Einstellschraube 39 in der Länge einstellbare Seilzug
11 gespannt und die Bremsbacken durch ein Spreizschloß an
der Bremstrommel angelegt. Das Fahrzeug wird festgestellt.
Tritt nun Verschleiß an den Bremsbelägen auf, wird der
Seilzug länger, der Anziehdrehwinkel vom Feststellhebel 1
wird größer und somit auch der Drehwinkel des Bolzens 16.
Dieser Bolzen 16 berührt nun das ruhende Nachstellelement
19, dreht dieses im Uhrzeigersinn und stellt am Zahnseg
ment 20 einen Zahn nach. Diese neue Stellung wird durch
die Klinke 22 fixiert. Beim Lösen der Bremse zieht die
Feder 43 den Klinkenhebel 34 auf den Endanschlag 36. Da
der Bolzen 16 nun früher auf das Nachstellelement 19 am
Haken 18' trifft, stellt dieser Bolzen 16 das Zahnsegment
8 einen Zahn weiter und kürzt das Seil 11 um einen Zahnab
stand. Bei der nächsten Bremsung steht wieder das richtige
Lüftspiel zur Verfügung.
Als Vorteil ist der relativ einfache Aufbau im Vergleich
zu anderen Nachstellungen in der Trommelbremse anzusehen.
Gleichzeitig werden zwei mechanische Nachstellschrauben
oder zwei erforderliche automatische Nachstellungen in den
Trommelbremsen eingespart. Die Nachstellvorrichtung stellt
beim Entlasten nach.
1
Handbremshebel
2
Hebel
3
Bolzen
4
Hebelklinke
5
Richtung
6
Gegenrichtung
7
Hebelzahn
8
Zahnsegment
9
scheibenförmiges Element
10
Umfangsfläche
11
Seilzug
12
Seilzugwiderlager
13
Ende
14
Bolzen
15
Nut
16
Nachstellbolzen
17
Lüftspiel
18
Haken
18
'Haken
19
Nachstellelement
20
Zahnsegment
21
Lagerzahn
22
Lagerklinke
23
Lagerhebel
24
Richtung
25
Gegenrichtung
26
Klinkenfeder
27
Hebelbolzen
28
Lagergehäuse
29
Lagerblech
30
Lagerzahnsegment
31
Lagerbolzen
32
Kraftfahrzeugboden
33
Druckstange
34
Klinkenhebel
35
Lagerstift
36
Zahn
37
Endanschlag
38
Ende
39
Einstellschraube
40
Bowdenzughülle
41
Winkel
42
Drehrichtung
43
Rückzugsfeder
Claims (7)
1. Automatische Nachstellvorrichtung für Trommelbremsen,
die über ein Zugorgan von einem Handbremshebel aus be
dienbar sind, der in einem Lagergehäuse um einen La
gerbolzen schwenkbar gelagert ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nachstellvorrichtung
(4, 8, 16, 19, 20, 22) an dem Handbremshebel (1) angeordnet
ist und ein zu dem Hebel (1) achsparallel und drehbar
gelagertes scheibenförmiges Element (9) mit einem ab
stehenden Bolzen (16) und mit einem ersten Zahnsegment
(8) und ein zu dem Hebel (1) achsparalleles und dreh
bar gelagertes Nachstellelement (19) mit einem zweiten
Zahnsegment (20) aufweist, daß der Hebel (1) mit einer
Klinke (4) in das erste Zahnsegment (8) des scheiben
förmigen Elementes (9) eingreift und das scheibenför
mige Element (9) bei Bremsbetätigung verdreht, daß am
Rand des scheibenförmigen Elementes (9) das Zugorgan
(11) gelagert ist, daß bei Belagverschleiß nach Über
windung eines Lüftspieles (17) der Bolzen (16) in das
Nachstellelement (19) eingreift und bei Überschreiten
eines vorgegebenen Maßes das Nachstellelement (19)
verstellt, daß der Bolzen (16) bei Bremsbetätigungs
ende gegen das in Drehrichtung (42) arretierte Nach
stellelement (19) anschlägt und damit das scheibenför
mige Element (9) arretiert, so daß die Klinke (4) des
Hebels (1) eine Nachstellung am Zahnsegment (8) des
scheibenförmigen Elementes (9) ausführt.
2. Automatische Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der Hebel (1),
das scheibenförmige Element (9) und das Nachstellele
ment (19) koaxial angeordnet sind.
3. Automatische Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugor
gan (11) ein Seilzug (11) ist, der auf einer Umfangs
fläche (10) des scheibenförmigen Elementes (9) gela
gert und geführt ist.
4. Automatische Nachstellvorrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß an einem hebelseitigen Ende (13) des Seil
zuges (11) ein senkrecht zu dem Seilzug (11) stehender
Bolzen (14) angeordnet ist, der in einer gerundeten
Nut (15) eines für den Seilzug (11) geschlitzten Seil
zugwiderlagers (12) gehalten ist.
5. Automatische Nachstellvorrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Handbremshebel (1) eine federnd gela
gerte Druckstange (33) mit einem Klinkenhebel (34) zum
Feststellen des Handbremshebels (1) und damit der
Trommelbremse aufweist.
6. Automatische Nachstellvorrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Seilzug (11) in einer Bowdenzughülle
(40) geführt und an dem Lagergehäuse (28) eine Ein
stellschraube (39) zum Einstellen eines Spieles zwi
schen der Bowdenzughülle (40) und dem Seilzug (11) an
geordnet ist.
7. Automatische Nachstellvorrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Hebel (1) im Bereich eines Winkels (41)
schwenkbar ist.
Priority Applications (1)
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Publication Number | Publication Date |
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- 1988-06-22 DE DE19883820978 patent/DE3820978C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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