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Bremse für Kraftfahrzeuge.
Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausgestaltung der Bremse für Kraftfahrzeuge nach dem Patente Nr. 141207, dahingehend, dass im Zusammenwirken der besonderen Spreiz-und Hilfsanlegevorrichtung für die Bremsbacken der Bremsschlüsselhebel (Spreizhebel) von einem Zug-oder Schlepphebel mitgenommen wird. An sich sind Schlepphebel zum Betätigen der Bremsen bekannt. In der vorliegenden Anwendung ergibt er jedoch den besonderen Vorteil, dass beim Bremsen während der Rückwärtsfahrt die harte Bremswirkung und das Festbremsen in wirksamer Weise vermieden wird.
Ferner betätigt der Erfindung gemäss der auf den Spreizhebel einwirkende Schlepphebel zugleich die Hilfsanlegevorrichtung bzw. ist selbst als Hilfsanlegevorrichtung ausgebildet.
Die Zeichnung veranschaulicht in den Fig. 1-3 drei verschiedene Stellungen der Bremseinrichtung nach dem Hauptpatent, die Fig. 4 und 5 geben zwei Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung wieder.
In Fig. 1, welche eine nach dem Hauptpatent ausgebildete Bremseinrichtung in Seitenansicht darstellt, bezeichnen 6 und 7 die beiden durch ein Gelenk miteinander verbundenen Bremsbacken und 3 den Bremsschlüsselhebel (Spreizhebel), welcher unter Vermittlung der Steuerstange 2 mit der Hilfsanlegevorrichtung 1 gekuppelt ist. Am Bremsschlüsselhebel greift ein Zugorgan 4 an, durch dessen Nachspannung die Bremse eingestellt werden kann. Ist eine solche Bremse beispielsweise abgenutzt, so ergibt sich eine Lage des Bremsschlüsselhebels bzw. der Hilfsanlegevorrichtung, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist. In dieser Figur ist deutlich zu erkennen, dass die Bremsbacke 6 vom Tragbolzen 8 einen erheblichen Abstand hat, während die Bremsbacke 7 unter dem Einfluss der Feder 9 am Tragbolzen 8 anliegt. Die Drehung erfolgt dabei im Sinne des Pfeiles p.
Wird nun die Bremse in umgekehrter Drehrichtung, d. h. für Rückwärtsfahrt benutzt (Pfeil pi in Fig. 3), so muss sich das ganze Bremssystem, bestehend aus den Backen 6 und 7 sowie dem Bremsschlüsselhebel 3, beim Anziehen des Zugorgans 4, sobald die Backen an der Trommel zur Anlage kommen, mit der Trommel drehen, bis die Backe 6 am Tragbolzen 8 anliegt.
Erst dann kann durch weiteres Betätigen des Zugorgans 4 eine Bremswirkung erzielt werden. In diesem Augenblick hat sich aber das Ende des Bremsschlüsselhebels 3, an welchem das Zugorgan 4 angreift, vom Punkte 10 nach dem Punkte 11 bewegt und hiedurch eine relative Verkürzung des Zugorganes 4 um die Strecke 12 bewirkt. Diese relative Verkürzung des Zugorgans 4 hat aber eine zusätzliche Anspannung des Zugorgans selbst und dadurch eine ungewollte Bewegung des Bremsschlüsselhebels zur Folge, was wiederum eine zusätzliche Spreizung der Backen 6 und 7 nach sich zieht. Es wird sich daher, wie aus den Fig. 1-3 hervorgeht, und wie auch zahlreiche Versuche bewiesen haben, eine schlagartige Blockierung der Bremsen auf allen Rädern bei Rückwärtsfahrt ergeben.
Um diese Nachteile zu beseitigen, kommt gemäss der Erfindung zur Betätigung des Bremsschlüsselhebels 3 ein an sich bekannter Schlepphebel zur Anwendung. In diesem Falle (Fig. 4) wird also der Bremsschlüsselhebel nicht mehr direkt vom Zugorgan 4 betätigt, sondern er wird durch einen Schlepphebel13 mitgenommen. Dieser Schlepphebel, welcher auf der festen Achse 13" schwenkbar gelagert ist, ist mit dem Zugorgan 4 verbunden und nimmt durch eine Rolle 14 den Bremsschlüsselhebel J mit. Der Bremsschlüsselhebel ist mit einer Abrollkurve 17 versehen, mit welcher er an der Rolle 14 entlanggleiten kann.
Diese Kurve 17 ist so ausgemittelt, dass bei Umkehrung der Drehrichtung, d. h. bei Rückwärtsfahrt der Bremssehlüsselhebel an der Rolle 14 gleitet,
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ohne dass bei dieser Bewegung eine Änderung der Spreizung der Backen eintritt. Dadurch ist eine zusätzliche ungewollte Betätigung der Bremse beseitigt.
Wie Fig. 4 zeigt, ist auf dem Spreizhebel 3 ein Mitnehmer 18 angebracht, der als Bolzen oder Rolle ausgebildet ist. Durch diesen Mitnehmer wird die Hilfsanlegevorrichtung 15, die um den Bolzen 19 schwenkbar ist, mit ihrem unteren kürzeren Teil gegen die Innenkante der Bremsbacke 6 angelegt. Wird nun die Bremse betätigt, d. h. am Zugorgan 4 eine Kraft ausgeübt, so dreht sich der Schlepphebel13 um den Bolzen und drückt mit Rolle 14 auf die Gleitkurve 17 des Spreizhebels 3. Dieser überträgt seine Bewegung mittels des Mitnehmers 18 auf den langen Hebelarm der Ililfsanlegevorrichtung 15, welche sich daher um 19 dreht und gegen die Bremsbacke 6 drückt. Dadurch wird diese Bremsbacke der Trommel genähert.
Die Hebelverhältnisse unter den drei genannten Hebeln sind so ausgemittelt, dass bei Betätigung des Bremse und Spreizung der Backen 6 und 7 durch den Spreizhebel 3 beide Backen in der Trommel zentriert bleiben bzw. die Backe 6 der Backe 7 eine Kleinigkeit nacheilt.
In Fig. 5 ist der Schlepphebel13 zugleich als Hilfsanlegevorrichtung ausgebildet, indem er am unteren Ende einen Daumen 16 besitzt, der die eben für Fig. 4 beschriebene Wirkungsweise der Hilfsanlegevorrichtung 15 ersetzt. Die Anordnung der Fig. 5 stellt also eine Vereinfachung des Ausführungbeispieles gemäss Fig. 4 dar. Beide Fig. 4 und 5 lassen unterstützt durch die vorstehenden Ausführungen erkennen, dass die Bremse allein durch Anspannung des Zugorgans 4 eingestellt werden kann und sich dabei selbsttätig zentriert, so dass bei richtiger Wahl der Übersetzungsverhältnisse beide Backen in gleichem Abstand von der Bremstrommel gehalten werden. Der Bremsschlüssel 3 kann sich für Vor-und Rückwärtsfahrt frei bewegen, ohne eine zusätzliche und ungewollte Spreizung der Backen herbeizuführen.
Die Bremse arbeitet daher in beiden Richtungen gleich gut, wobei sich jede innere Einstellung erübrigt.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Bremse für Kraftfahrzeuge nach Patent Nr. 141207, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsschlüsselhebel (3) mit einer Abrollkurve versehen ist und durch einen an sich bekannten Zug-oder Schlepphebel (13) betätigt wird.