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Steuerung für ein elektromotorisch angetriebenes Walzwerk, insbesondere
Bandkaltwalzwerk Es ist bekannt, bei elektromotorisch angetriebenen Walzwerken Einrichtungen
vorzusehen, welche fortlaufend die Dicke des aus dem letzten Walzgerüst austretenden
Walzgutes messen und bei Abweichungen von dein gewünschten Maß selbsttätig eine
entsprechende Änderung der Walzenanstellung herbeiführen. 'Bei den heute zugelassenen
Toleranzen sind jedoch bereits so kleine Abweichungen unzulässig, daß sie durch
eine Änderung der Walzenanstellung nicht erfaßbar sind.
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Die Erfindung bezieht sich nun auf Walzwerke, bei denen das Material
unter Zug verwalzt wird, insbesondere auf Bandkaltwalzwerke. Bei derartigen Walzwerken
ist es bekannt, Regeleinrichtungenvorzusehen, durch die der Zug im Walzgut konstant
gehalten wird. Die Erfindung bezweckt nun, bei derartigen Walzwerken auch solche
geringfügigen Abweichungen von dem vorgeschriebenen Dickenmaß aufheben zu können,
zu deren Ausregelung die Walzenanstellvorrichtung nicht genau genug arbeitet. Erfindungsgemäß
wird von der Dickenmeß- und Überwachungseinrichtung bei Abweichung von der vorgeschriebenen
Dicke des Walzgutes nach oben oder unten die Einstellung der Regeleinrichtungen
zur Aufrechterhaltung der konstanten Zugspannung derart verändert,, daß diese auf
einen entsprechend größeren oder kleineren Betrag der konstant zu haltenden Zugspannung
regeln.
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Nach einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung wird von
der Dickenmeßvorrichtung außer der Einrichtung zur Änderung der Spannung des Walzgutes
bei Abweichungen von der vorgeschriebenen Dicke
des Walzgutes auch
die Walzenanstellung entsprechend gesteuert, um größere Abweichungen von dem vorgeschriebenen
Maß, die sich durch Änderungen der Zugspannung nicht ausgleichen lassen, ebenfalls
ausregeln zu können.
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In der Zeichnung ist in Abb. i ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Die Abb. 2 und 3 zeigen Abänderungen des Ausführungsbeispiels nach
Abb. i.
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Das Walzgut io wird von dem letzteren Walzgerüst i i unter Zugspannung
auf einen Haspel 12 aufgewickelt, der durch einen Gleichstrommator 13 angetrieben
wird. Der Motor 13 wird über die Sammelschienen i4@ und den Hauptschalter 15 gespeist.
Er ist mit einer ebenfalls an die Sammelschienen 14 angeschlossenen Feldwicklung
16 und einer Anlaßeinrichtung versehen, von der jedoch der Einfachheit halber nur
das Einschaltschütz 17 und der Schalter iS dargestellt ist. Um die Zugspannung im
Walzband zwischen dem Walzgerüst i i und dem Haspel 12 konstant zu halten, ist ein
Konstantstromregler ig für den Haspelmotor 13 vorgesehen. Da die Walzgutgeschwindigkeit
in der üblichen Weise konstant ist, ist es erforderlich, die Geschwindigkeit des
Haspelmotors mit zunehmendem Wickeldurchmesser. des Haspels herabzusetzen. Um die
Zugspannung bei konstanter W alzgutgeschwindigkeit konstant zu halten, ist es erforderlich,
die Erregung des Motors 13 allmählich zu steigern, um den Ankerstrom konstant
zu halten. Dies wird durch den Regler ig bewirkt, der im vorliegenden Fall als Vibrationsregler
ausgebildet ist und mit einem festen Kontakt 2o und einem beweglichen Kontakt 21
zum abwechselnden Kurzschließen und Wiedereinschalten eines im Feldstromkreis des
Haspelmotors 13 angeordneten Widerstandes 22 versehen ist. * An dem beweglichen
Kontaktarm 21 ist der Kern 23 eines Solenoids 24 gelenkig angebracht, das in Abhängigkeit
von dem Ankerstrom des Haspelmotors 13 erregt wird. Dem Magneten. 24 wirkt die Feder
25 entgegen. Der Kern 23 wird von einer zweiten Spule 26, die im folgenden als Vorspannungsspule
bezeichnet wird, beeinflußt. Die Wirkungsweise des Reglers ist folgende.
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Wenn die Maschine 13 als Motor arbeitet, -,verden die Kontakte 21,
2o bei einer Erhöhung des Ankerstroms des Motors 13 gegen den Zug der Feder 25 geschlossen
und infolgedessen der Widerstand 22 kurzgeschlossen. Hierdurch wird die Erregung
des Motors 13 erhöht und seine Geschwindigkeit so -weit erniedrigt, bis der Ankerstrom
kleiner wird als der Wert, bei dem die Zugkraft der Spule 25 die mechanische Zugkraft
des Solenoids überwindet und die Kontakte 20, 21 öffnet, wodurch der Kurzschluß
des Widerstandes 22 aufgehoben wird. Durch Wiedereinschaltung des Widerstandes 22
in den Feldstromkreis des Motors 13 wird die Erregung des Motors herabgesetzt und
dessen' Geschwindigkeit und Ankerstrom erhöht, bis .dieser den vorbestimmten Grenzwert
überschreitet und wiederum die Schließung der Kontakte 2o, 2 i und damit den Kurzschluß
des Widerstandes 22 herbeiführt. Dieses Spiel wiederholt sich in schnellem Wechsel,
und durch,den hin und her schwingenden Reglerkontakt wird dabei ein bestimmter konstanter
Ankerstrom des Haspelmotors aufrechterhalten. Im Stromkreis der Reglerspule 24 wird
ein regelbarer Widerstand 27 zur Einstellung einer gewünschten Zugspannung eingeschaltet.
Wenn dieser Widerstand auf - einen größeren Widerstandswert eingestellt wird, ist
ein größerer Ankerstro.in für die zur Schließung der Kontakte 2o, 2 i erforderliche
Erregung der Spule 2o nötig, und daher kann also durch Änderung des Widerstandes
27 die Größe des konstant zu haltenden Ankerstroms verändert werden. Die Spannungswicklung
26 dient dazu, die Einstellung des Reglers um einen bestimmten Prozentsatz der Spannung
nach oben oder unten zu verändern, wenn der Widerstandsregler 2$ aus seiner dargestellten
Mittelstellung in der einen oder anderen Richtung verstellt wird. Die Spule 26 ist
so gewickelt, daß sie die Wirkung der Wicklung 23 unterstützt, so daß also die zur
Überwindung der Zugkraft der Feder 25 erforderliche Magnetzugkraft, die durch die
Stromwicklung 23 aufzubringen ist, um den Betrag kleiner ist, der durch die Spannungswicklung
hervorgerufen wird. Wenn also beispielsweise die Spannungs"vicklung io "/o der Zugkraft
aufbringt, sind zum Ausgleich der Federkraft nur go "/o der magnetischen Zugkraft
von der Stromwicklung aufzubringen und daher wiederum nur go oio des Ankerstromes
des Haspelmotors zur Hervorrufung dieser goprozentigen Zugkraft erforderlich. Dies
gilt unabhängig von dem tatsächlichen Wert der Zugspannung, auf den der regelbare
Widerstand 27 eingestellt ist, da, wie oben dargelegt wurde, der Strom in der Stromwicklung
auf einem konstanten Wert gehalten wird, unabhängig von der ,aufrechtzuerhaltenden
Zugspannung. Wenn also beispielsweise der Widerstand 27 auf eine Zugspannung von
io ooo kg eingestellt ist und die Spannungswicklung io oio der magnetischen Zugkraft
aufbringt, dann beträgt die von dem Regler tatsächlich aufrechtzuerhaltende Zugspannung
g ooo kg. Wenn andererseits der regelbare Widerstand 27 auf eine Zugspannung von
5000 kg eingestellt ist und io % der magnetischen Zugkraft von der Spannungswicklung
aufgebracht werden, dann beträgt die tatsächlich
aufrechtztterhältende
Zugspannung 45oo kg.
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Wenn der Widerstandsregler 28 so ausgelegt ist, daß er die auf der
Spannungswicklung 26 ausgeübte magnetische Zugkraft von o bzw. 5o °/o der von dem
Regler ig aufzubringenden Zugkraft ändern kann, dann wird durch die gleiche Einstellung
dieses Reglers immer dieselbe prozentuale Änderung der aufrechtzuerhaltenden Zugspannung
des Walzgutes herbeigeführt, unabhängig von dem eingestellten absoluten Wert der
vom Widerstand 27 eingestellten Zugspannung im Walzgut. Dies ist ein sehr -wesentlicher
Vorteil der Erfindung, da, falls das Walzband dick ist und eine hohe Zugspannung
aufrechtzuerhalten ist, die zusätzliche Einstellung der Zugspannung durch denRegler
28 ebenfallsverhältnismäßig groß sein muß im Vergleich zu dem Fall, daß das Walzband
dünn ist und eine verhältnismäßig kleine konstant zu haltende Zugspannung eingestellt
ist.
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Zur dauernden Messung und Anzeige der Dicke -des Walzhandes io ist
eine geeignete Meßlehre 29 vorgesehen, wofür zweckmäßig eine elektrische Meßlehre
verwendet wird, bei der durch einen von einem Taster bewegten Anker der Luftspalt
zwischen zwei in einer wechselstromerregten Brückenschaltung liegenden Magnetspulen
verändert wird. Im vorliegenden Fall besteht die Tasteinrichtung aus zwei mit dem
Walzgut in Berührung stehenden Rollen 30, von denen die untere 'fest gelagert ist,
-während die obere gelenkig mit dem Anker 3 i verbunden ist, so daß sie bei Änderung
in der Dicke des Walzbandes gehoben oder gesenkt wird und das linke Ende des Ankers
3 i nach unten oder . oben aus der Mittellage verschwenkt, wodurch das Gleichgewicht
der Brückenschaltung gestört wird. Über die Gleichrichteranordnung 32 wird ein Mikroamperemeter
33, welches mit einer die Walzgutdicke anzeigenden Skala versehen-ist, entsprechend
beeinflußt. Derartige Meßlehren sind allgemein bekannt, daß sich eine nähere Beschreibung
erübrigt.
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Das Meßinstrument 33 ist mit einem Schaltarm 34 und zwei festen Kontakten
35 und 36 versehen. Diese festen Kontakte sind zweckmäßig als Quecksilbertauchkontakte
ausgebildet, deren Stellung gegenüber der Mittelstellung des beweglichen Kontalttes
34 # einstellbar ist. Die Meßlehre ist mit Einstellvorr ichtungen'versehen, durch
die sie so eingestellt werden kann, daß der bewegliche Kontakt 34 in der Nullstellung
steht, -wenn die TastrolIen 3o in dem . der gewünschten Dicke des Walzbandes entsprechenden
Abstand voneinander stehen. Abweichungen der Dicke des Walzgutes nach' oben oder
untere werden durch Auslenkung des Zeigers 34 von der Mittellage nach beiden Seiten
angezeigt, und ziüar werden im vorliegenden Fall Überschreitungen des 'vorgeschriebenen
Maßes durch Ablenkungen des Zeigers nach rechts und Unterschreitungen des Maßes
durch Auslenkung des Zeigers nach links angezeigt.
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Durch die Einstellbarkeit der Endkontakte gegenüber der Mittelstellung
kann die zulässige Toleranz geändert werden.
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Durch den Gleichstroinmo@tor 38 kann über ein Winkelgetriebe 37 die
Walzenanstellung des Walzgerüstes i i geändert werden.
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Wenn von dem kontaktgebenden Meßinstrument 33 ein Regelimpuls gegeben
wird, ist es zweckmäßig, zunächst die Auswirkung dieser Regelung zu messen, bevor
eine zweite Regelung eingeleitet wird. Die Zeit, die für die Auswirkung und Messung
eines Regelimpulses erforderlich ist, hängt einmal von dem Abstand `zwischen dein
Walzgereist i i und der Meßlehre und ferner von 'der Zeit ab, die zur Vornahme der
Einstellung der Regelvorrichtungen erforderlich ist. Da der Abstand zwischen dein
Gerüst und der Meßlehre festliegt, entspricht diesem Teil der Gesamtzeit immer ein
gleich langes Stück des Walzbandes. Der Teil der Gesamtzeit, welcher zur Einstellung
der Regelvorrichtungen erforderlich ist, ist, bezogen auf die Walzgutlänge, veränderlich.
Wenn also z. B. die Einstellung der Regelvorrichtungen unabhängig von der WaIzgutgeschwindigkeit
o,25 Sek. erfordert, geht durch das Walzwerk beim Betrieb mit der maximalen Walzgutgeschwindigkeit
mehr Walzgut hindurch als beim Betrieb mit der minimalen Walzgutgeschwindigkeit.
Bei der Bemessung der Gesamtzeit als Funktion der Länge des Walzbandes muß daher
die Länge in Rechnung gestellt werden, die bei der am längsten dauernden Einstellung
der Regelvorrichtungen und bei der größten Walzgutgeschwindigkeit durch das Walzwerk
geht.
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Zur Bestimmung der Zeitabstände, in denen ein Regelimpuls gegeben
werden kann; ist ein Steuerschalter 39 vorgesehen, der unmittelbar oder über
ein Getriebe mit dein Walzwerk in der Weise gekuppelt ist, daß eine Umdrehung des
Steuerschalters die Länge des Walzbandes darstellt, die zvrischen aufeinanderfolgenden
Regelvorgängen durch das Walzgut gehen muß. Die von dem kontaktgebenden Meßinstrument
33 gesteuerte Relaisanordnung 4o dient zur Steuerung eines Verstellinotors 41, mit
dem der Kontaktarm 28a des Regelwiderstandes 28 gekuppelt ist. Diese Relaisanordnung
urrifaßt ein Schaltrelais 42 und eine zugehörige Zeitschaltvorrichtung 43 zur Einschaltung
des Mato-rs 41 in der Richtung, daß der Regler i9 auf eine größere Zugspannung eingestellt
wird, ferner ein Schaltrelais 44 mit zugehöriger Zeitschaltvorrichtung 45 zur Ein-
Schaltung
des Motors 41 in der entgegengesetzten Richtung, wodurch der Regler ig auf eine
kleinere Zugspannung eingestellt wird. Die .Zeitrelais sind mit Einrichtungen zur
Einstellung der Zeitverzögerung versehen.
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Eine entsprechende Relaisanordnung ist zur Steuerung des Anstellmotors
38 vorgesehen, und zwar dient das Schütz 47 und die zugehörige Zeitschaltv orrichtung
48 zur Einschaltung des Anstelimotors 38 im Öffnungssinn und das Schütz 49 und das
zugehörige Zeitrelais 5o zur Einschaltung im Schließsinn. Im Steuerstromkreis des
Anstellmotors sind die über Wahlschalter 54 bis 56 einschaltbaren Segmentschalter
51 bis 53 angeordnet, durch die das Ansprechen der Anstellvorrichtungen auf Änderungen
in der Dicke des Walzbandes unwirksam gemacht wird, bis durch die Zugspannungsregeleinrichtung
die Zugspannung um einen wählbaren Prozentsatz der Spannung verändert worden ist,
auf die der Regler ig eingestellt ist.
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Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Beim Schließen des Hauptschalters
15 werden die Zeitrelais 43, 45, 48 und 5o erregt, und sie schließen ihre Kontakte.
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Der Haspelmotör wird durch Schließen des Anlaßschalters 18, wodurch
das Schütz 17 zum Ansprechen gebracht wird, angelassen. Das Schütz 17 schließt den
Ankerstromkreis des Haspelmotors 13, der, da sein Feld 16 unmittelbar an den Sammelschienen
14 liegt, erregt wird und anläuft. Der Regler ig hält nun in der bereits beschriebenen
Weise den Ankerstrom des - Haspelmotors 13 konstant. Durch Schließen des Schalters
57 wird die Anlage auf selbsttätigen Betrieb eingestellt. Solange die Dicke des
Walzbandes innerhalb der Toleranzen bleibt, auf die die Meßlehre eingestellt ist,
ist die Brückenschaltung ausgeglichen, und :es wird keime Spannung an das Meßinstrument
33 angelegt. Wenn jedoch das Walzband anfängt dicker zu werden, dann wird der bewegliche
Kontakt 34 nach rechts ausgelenkt, und er kommt mit dem festen Kontakt 36 in Berührung,
wodurch der Erregerstromkreis für das Schütz 4z vorbereitet wird. Dieser Stromkreis
wird geschlossen, wenn das leitende Segment 39a des Segmentschalters 39
mit
der Bürste 39b Kontakt macht. Dieser Stromkreis verläuft von der oberen Sammelschiene
14 über den Segmentschalter 39, den Schalter 57, den unteren Kontakt des Schützes
17, die Leitungen 58 und 59, den beweglichen Kontakt 34, den festen Kontakt
36, die Leitung 6o, die Spule des Schützes 42 über die Leitung 61 zur unteren Sammelschiene
14. Das Schütz 42 spricht an und schließt einen Stromkreis über den Anker des VerstellmOtOrs
41 und seine Reihenschlußwicklung 4i1. Der Motor 41 dreht darauf den Kontaktarm
28a in der Richtung, daß der Regler ig auf eine größere Bandspannung eingestellt
wird. Bei seinem Ansprechen schließt das Schütz 42 einen vom Segmentschalter
39 unabhängigen eigenen Haltestromkreis, so .daß es auch nach dem Vorbeigang
des leitenden Segmentes 39a an der Bürste 39b erregt bleibt. Dieser Stromkreis verläuft
von der oberen Sammelschiene 14 über die Leitung 62, den mittleren Kontakt des Schützes
42, den Kontakt des Zeitrelais 43, die Leitungen 63, 58 und 59, die Kontakte
34 und 36, die Leitung 6o, die Spule des Schützes 42 über die Leitung 61 zur unteren
Sammelschiene 14. Das Schütz 42 unterbricht den Erregerstromkreis für das Zeitrelais
43, und dieses fällt nach Ablauf der eingestellten Verzögerungszeit ab und unterbricht
durch Öffnen seines Kontaktes den Haltestromkreis für das. Schütz 42, das darauf
durch Öffnen seiner unteren Kontakte den Stromkreis für den Verstellmotor 41 unterbricht.
Der Schaltarm 28a ist durch den Verstellmotor 41 in solcher Richtung verstellt worden,
daß der Widerstand im Stromkreis der Spannungswicklung des Reglers i9 erhöht worden
ist. Infolgedessen muß im Ankerstromkreis des Haspelmotors ein größerer Strom fließen,
um die Stromwicklung 23 des Reglers ig so stark zu erregen, daß die Zugkraft der
Feder 25 überwunden werden kann. Durch diesen erhöhten Ankerstrom wird auch die
Zugspannung im Walzband zwischen dem Walzgerüst i i und dem Haspelmotor 12 erhöht,
und infolge dieser:erhöhtenZugspannung wird die Stärke des Walzbandes herabgesetzt.
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Nach Ablauf einer Zeit, die genügend groß ist, um einen Punkt des
Walzbandes von dem Walzgerüst ii zu den Tastrollen 30 gelangen zu lassen,
macht das leitende Segment 39a des Segmentschalters 39 wieder Kontakt mit
der Bürste 39b, und wenn. durch die vergrößerte Zugspannung im Walzband dessen Dicke
noch nicht bis auf die zugelassene Toleranz herabgesetzt worden ist, wird der beschriebene
Regelvorgang wiederholt.
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Wenn andererseits die Erhöhung der Zugspannung genügend groß war,
um das Material auf die richtige Stärke zubringen, werden die Quecksilbertauchkontakte
34 und 36 geöffnet, und das Schütz 42 spricht bei der nächsten Berührung zwischen
dem leitenden Segment 39a und der Bürste 39b nicht -wieder an.
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Wenn das Walzband zu dünn ist, kommt der bewegliche Kontakt 34 mit
dem linken festen Kontakt in Berührung, und hierdurch wird das Schütz 44 und sein
Zeitrelais 45 in entsprechender Weise wie die Relais 42,43 zur Wirkung gebracht;
sie schalten den VerstellmOtOr 41 in der entgegengesetzten Richtung ein, wodurch
der Vorschaltwiderstand
der Spannungsspule verkleinert wird und
infolgedessen auch die Spannung im Walzband zwischen dem Walzgerüst i i und dem
Haspel 12 herabgesetzt wird. Infolge der verringerten Bandspannung wird die Dicke
des Walz-. bandes größer, und dieser Vorgang wird unter dem Einfluß des Segmentschalters
39 und der Meßlehre wiederholt, bis das Dickenmaß des Walzbandes innerhalb
der zulässigen Toleranz liegt.
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Während das Schütz 42 und sein Zeitrelais die Erhöhung der Bandspannung
herbeiführen, werden das die Walzenverstellung herbeiführende Schütz 49 und sein
Zeitrelais 50 in entsprechender Weise betätigt. Jedoch kann das Schütz 49
den Anstellmotor 38 erst dann einschalten, wenn einer der Wählschalter 45 und 46
geschlossen worden ist und das leitende Segment des entsprechenden Segmentschalters
S I, 52 oder 53 mit der zugehörigen Bürste in Berührung kommt. Es sei beispielsweise
angenommen, daß der Schalter 55 von dem Bedienungsmann geschlossen worden ist. Wenn
der Schaltarm 28a um einen Winkei von go° im Uhrzeigersinn zur Vergrößerung des
Widerstandes verdreht worden ist, wird ein Erregerstromkreis für . das,Abwärtsschütz
68 geschlossen, der von der unteren Sammelschiene 14 über den Segmentschalter 52,
den Wahlschalter 55, die Leitung 64, den oberen Kontakt des Schützes 49, die Spule
des Abwärtsschützes 68 zur oberen Sammelschiene 14 verläuft. Das Schütz 68 schaltet
dann den Anstellmotor 38 im Abwärtssinn ein, wodurch die Walzenöffnung herabgesetzt
wird. Nach Ablauf der eingestellten Zeitverzögerung unterbricht das Zeitrelais
50 in entsprechender Weise, wie für das Zeitrelais 43 und das Schütz 42 bereits
beschrieben wurde, den Stromkreis für das. Schütz 49, welches abfällt und das Ab:wärtsschütz
abschaltet, das seinerseits den Anstellmo:tor 38 ausschaltet. Dieser Regelvorgang
wird bei jedesmaliger Berührung des leitenden Segmentes 38a mit der Bürste 38b wiederholt,
bis das Walzband das vorgeschriebene Maß innerhalb des Toleranzbereiches erreicht
hat. ` Wenn die Dicke des Walzbandes kleiner ist, als der zulässigen Toleranz entspricht,
wird das Schütz 47 und, sein Zeitrelais 48 in entsprechender Weise betätigt, und
es wird das Aufwärtsschütz 65 eingeschäftet, das den Anstellmotor 38 im Walzenöffnungssinn
ein-,schaltet. Auch' das Schütz 47 -kann das Aufwärtgschütz 65 erst dann einschalten,
wenn die Spannung.des Walzbandes um einen vorbestimmten Betrag herabgesetzt ist
und der Segmentschalter 39 um einen.Winkel von. 8o° aus der dargestellten
Stellung verdreht worden ist.
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Wenn statt des Wählschalters 55 der Wahlschalter 56 eingelegt worden
ist, muß sich der Schaltarm 28a des Widerstandsreglers 2.8 um z35° in der einen
oder anderen Richtung. drehen, bevor der Walzenanstellmotor 38 zum Vergrößern oder
Verkleinernder Walzöffnung eingeschaltet werden kann.
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Nach beendigtem Auswalzen eines .Walzbandes ist es erwünscht, den
Reglerarm 28a wieder in seine ursprüngliche Stellung zurückzuführen, so daß die
Grundeinstellung der Spannung durch den Widerstand a7 immer dieselbe ist, Dies wird
mittels der Segmentschalter 66 und 67 erreicht, die ebenfalls auf der Welle des
Verstellmotors 41 sitzen. Sobald der Haspelmo:tor durch Öffnen des Schalters 18
stillgesetzt wird, werden die festen Kontakte 17a und 17v des Schützes 17 durch
die Kontaktbrücken 17c bz@v. 17d überbrückt und dadurch der Motor 41 in der einen
oder anderen Richtung eingeschaltet, bis die Isoliersegmente 66a und 67a der Segmentschalter
66 und 67 beide in Berührung mit den zugehörigen Bürsten stehen. Dann steht der
Kontaktarm 28a in der dargestellten Mittelstellung, und die Segmentschalter 51 bis
53 nehmen ebenfalls die dargestellte Stellung ein.
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Eine ohne weiteres verständliche Abänderung der Ausführung. nach Abb.
i besteht darin, die Veränderung der zusätzlichen Zugspannung zu beenden, sobald
der Walzenanstelhnotor eingeschaltet wird.
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Für kleine Abweichungen von dem vorgeschriebenen Dickenmaß genügt
es, die Zugspannung allein zu verändern. Bei größeren Abweichungen ist es dagegen
notwendig, sowohl die Zug; pannung zu verändern als auch die Walzenanstellung. In
Abb. 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei der bei kleineren
Abweichungen von dem vorgeschriebenen Dickenmaß lediglich die Zugspannung verändert
wird und bei der zusätzlich Mittel vorgesehen sind, um gleichzeitig die Walzenanstellvorrichtung
einzuschalten, wenn die Abweichungen verhältnismäßig groß sind. Die Anordnung nach
Abb. 2 stimmt im wesentlichen mit der Anordnung nach Abb. i überein, jedoch unterscheidet
sie sich von ihr in der Hauptsache dadurch, daß die den Anstellmotor steuernden
Schütze und Relais nicht durch vom Verstellmoto:r für-den Widerstandsregler betätigte
Segmentschalter, sondern durch ein zweites, von der elektrischen Meßlehre beeinflußtes
Mikroamperemeter gesteuert werden. Die Einrichtungen oberhalb der gestrichelten
Linie in Abb.2 stimmen vollständig mit dem entsprechenden Teil der Abb. i überein.
In dem Teil unterhalb der gestrichelten Linie 71 in Abb. 2 sind demgemäß die Wahlschalter
51, 52 und 53 zum Wegfall gekommen, und die den Schützen 4_7 und 49 der Abb. i entsprechenden
Schütze
72 und 73 sowie die den Relais 48 und 5o der Abb. i entsprechenden
Zeitrelais 74 und 75 werden unmittelbar von dem Mikroamperemeter 70 gesteuert,
das von der elektrischen Me ßlehre 76 gespeist 3vird. Ferner ist außer dem Segmentschalter
77, durch den der Innpuls zur Einschaltung der Zugspannungsregelvorrichtungen'gegeben
wird, noch ein Segmentschalter 8o vorgesehen, der auf derselben Welle wie der Segrnentschalter
77 sitzt und der dazu dient, eine wiederholte Betätigung der Walzenanstellvorrichtung
zu verhindern, bis ein bestimmtes Stück des Walzbandes hach einer Änderung der Walzenanstellung
durch die Tastrollen 79 der Meßlehre gegangen ist. Das Mikroamperemeter
70 ist ebenso wie das in Abb. i verwendete Mikroamperemeter mit einstellbaren
Quecksilbertauchkontakten 70a und 70v und mit einem beweglichen Kontakt 70c versehen.
Die Quecksilbertauchkontakte 82a und 821' des Mili:roamperemeters 82 sind so eingestellt,
daß der bewegliche Kontakt, 82c bei kleineren Abweichungen von dem vorgeschriebenen
Dickenmaß mit dem einen oder dem anderen festen Kontakt in Berührung kommt. Die
Meßlehre 76 steuert dann die Einrichtung zur Veränderung der Zugspannung in der
bereits in Verbindung mit Abb. i beschriebenen Weise. Die festen Kontakte 70a und
70v des zweiten Mikroamperemeters 70 sind dagegen so eingestellt, daß sie
erst bei einer größeren Abweichung von dem vorgeschriebenen Dickenmaß mit dem beweglichen
Kontakt in Berührung kommen. Hierdurch werden dann die Einschaltschütze 83 bzw.
8¢ für den Anstellinotor 85 eingeschaltet. ' Wenn also die Abweichung von dem vorgeschriebenen
Maß groß ist, wird keine Zeit mit der Vornahme mehrerer Zugspannungsregelvorgänge
verloren, bevor eine Änderung der Walzenanstellung vorgenommen wird, sondern die
Walzenanstellung wird sofort und gleichzeitig mit der Änderung der Zugspannung vorgenommen.
Sobald die große Abweichung ausgeregelt ist, werden kleine Abweichungen durch die
Zugspannung allein ausgeglichen.
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Das Ausführungsbeispiel nach Abb.3 unterscheidet sich von denen nach
Abb. i und 2 in der Hauptsache dadurch, daß das Mikroamperemeter 86 mit mehreren
festen Kontakten auf jeder Seite der Mittelstellung des beweglichen Kontaktes 36
versehen ist zum Zwecke, die Änderung der Zugspannung und der Walzenanstellung mit
größerer Annäherung proportional den vorhandenen Abweichungen von dem vorgeschriebenen
Dickenmaß vorzunehmen. Wenn alsö die Abweichung klein ist, ist auch die Dauer der
Regelvorgänge klein.. Wenn die Abweichung etwas größer ist, .wird auch die Dauer
der Regelvorgänge entsprechend erhöht. Das llilcroamperemeter 86 ist mit je drei
festen Kontakten 86U, 86e, 86d und 86', 86f, 869 zu beiden Seiten der Mittelstellung
versehen.
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Zur Steuerung der Zugspannung dienen die Schütze 88 urtd
89 und ihre zugehörigen Zeitrelais go und 9i. Die Einrichtungen zur Änderung
der Walzeneinrichtung umfassen die Schütze 92, 93 und ihre zugehrigen Zeitrelais
94 und 95. Die Schütze sind in derselben Weise geschaltet wie die entsprechenden
Schütze in Abb. i und auch die Zeitrelais entsprechend den Zeitrelais in Abb. i,
jedoch mit dem Unterschied, daß Vorrichtungen zur Veränderung der Zeitkonstante
dieser Zeitrelais in Abhängigkeit von der Größe der Abweichung von dem vorgeschrieb,-nen
Dickenmaß vorgesehen sind, und zwar dienen hierzu die zusätzlichen Spulen goa, gia,
g41 und 95a auf den Zeitrelais sowie die Schütze g7 bis 102 und die von ihnen gesteuerten
Widerstände 1o3 bis 1o6.' Der Widerstand 103 ist in drei Abschnitte 103a,
1031' und 103e mit ansteigendem Ohmwert unterteilt. )In ähnlicher Weise sind die
Widerstände io.l. bis 1o6 in entsprechend bezeichnete Abschnitte von abnehmendem
Ohmwert unterteilt. Der Widerstand 103 ist im Stromkreis der Zusatzspule
goa, der Widerstand 1o4. im Stromkreis der Zusatzspule 94 angeordnet, während der
Widerstand 1o5 der Zusatzspule 95a und der Widerstand 1o6- der Zusatzspule gia zugeordnet
ist.
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Wenn die Abweichung von dem vorgeschriebenen Dickenmaß nur so groß
ist, dali der bewegliche Kontakt 86a des Mikroamperemeters mit dem festen Kontakt
86v in Berührung kommt, dann wird ein Erregerstromkreis für die Spule des Schützes
97 geschlossen, das seine Kontakte @umlegz, und über seinen obersten Arbeitskontakt
wird (las Schütz 88 eingeschaltet. Durch das Schütz 88 und sein Zeitrelais go wird
der Verstellmotör 107 eingeschaltet und dadurch die Einstellung des Zugspannüngsreglers
1o8 verändert. Gleichzeitig wird über die obersten Kontakte des Schützes
97 ein Erregerstromkreis für die Spule des Schützes 92 geschlossen, das im
Zusammenarbeiten mit seinem Zeitrelais 94. über das Schütz log den Anstellinotor
iio im Sinne einer Verkleinerung der Walzenöffnung einschaltet. Durch Offnen seines
mittleren und unteren Kontaktes schaltet das Schütz g; den Widerstandsteil 103'
in die Zusatzspule goa des Zeitrelais 9o und den Widerstandsteil io4a in den Stromkreis
der Zusatzspule 9-1.a des Zeitrelais 94 ein. Infolgedessen werden die Zeitkonstanten
der Zeitrelais go und 9-. entsprechend der Größe der Abweichung auf dem vorgeschriebenen
Dickenmaß verändert
und die Änderung der Zugspannung und der Walzenanstellung
in Abhängigkeit von der Abweichung vom vorgeschriebenen Dickenmaß vorgenommen. Wenn
das vorgeschriebene Dickenmaß so weit überschritten wird, :dar, der. bewegliche
Kontakt 86a mit den festen Kontakten 86e oder d in Berührung kommt, dann wird. entweder
das Schütz 98 oder.99 erregt und der Widerstandsteil 103v oder 103e in den
Stromkreis der Zusatzspule goa und der Widerstandsteil 104v oder io4e in den Stromkreis
der Zusatzspule 94.a eingeschaltet und hierdurch die Zeitkonstante- dieser Relais
in Übereinstimmung znit der Größe der Abweichung vom vorgeschriebenen Dickenmaß
verändert. -In entsprechender Weise wird bei Unterschreitung des vorgeschriebenen
Dickenmaßes der bewegliche Kontakt 86a in der entgegengesetzten Richtung verstellt
und in Berührung mit einem der festen Kontakte 86e, 861 oder 869 gebracht
und dadurch eins der Schütze ioo, ioi oder 1o2 erregt: Diese Schütze schalten in
entsprechender Weise wie die Schütze 97, .98 und 99 verschieden große Widerstandsteile
in die Zusatzsptilen 95a und 91a der Zeitrelais 95 und g1 ein, um deren Zeitkonstante
in Abhängigkeit von der Größe der Abweichung vom vorgeschr iebenen Dickenmaß zu
verändern. Ferner wird das Schütz 98 erregt, das seinerseits *den Verstellmotor
107 im entgegengesetzten Drehsinn einschaltet und hierdurch die vom Regler 1o8 aufrechtzuerhaltencLe
Zugspannung im Walzband herabsetzt. Ebenso wird auch- das Schütz 92 erregt, welches
über das Schütz i11 den Anstellmotor iio im Sinne.der Walzenöffnung einschaltet.