DE765721C

DE765721C - Einrichtung zum Spannen des Walzbandes in Kaltbandwalzwerken

Info

Publication number: DE765721C
Application number: DES132724D
Authority: DE
Inventors: Gerhard P Lessmann
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1935-02-28
Filing date: 1938-06-27
Publication date: 1954-03-29

Description

Einrichtung zum Spannen des Walzbandes in Kaltbandwalzwerken Das Patent. 721 298 bezieht sich auf eine Einrichtung zum Spannen faden- oder bandförmigen Gutes, insbesondere des Walzbandes zwischen zwei Gerüsten eines Kaltbandwalzwerkes. Das Walzband wird dabei mittels einer durch eine Kraft belasteten Spannrolle angehoben. Die Druckkraft dieser Rolle ist besonders bemessen; und bei Überschreiten der durch die Gestaltung der Spannvorrichtung gegebenen Grenzen der Regelfähigkeit wird selbsttätig eine zusätzliche Regelung der Geschwindigkeit der das Walzgut beeinflussenden Motoren herbeigeführt. Es hat . sich ergeben, daß trotzdem Unregelmäßigkeiten, z. B. durch Änderung der Abkühlungsverhältnisse des Bandes, eintreten können, die eine Änderung in der Dicke des Walzgutes ergeben und damit die dafür geforderten Eigenschaften verschlechtern.
Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch beseitigt, daß zusätzlich die Wirkung der Spannvorrichtung auf das Walzband in Abhängigkeit von der Stärke des Bandes selbsttätig geregelt wird. Die Beeinflussung der Walzwerkssteuerung von der Dicke des Walzbandes ist an sich bekannt, und zwar hat man die Anstellung der Walzen selbsttätig durch ein Dickenmeßgerät gesteuert. Es ist ferner vorgeschlagen worden, die Zugspannung im Walzband in Abhängigkeit von der Dicke des Walzbandes dadurch zu regeln, daß eine Dickenmeßvorrichtung auf den Regler für den Ankerstrom des Haspelmotors oder zusätzlich auch noch auf den Anstellmotor für die Walzen einwirkt. Die Erfindung stellt die Anpassung der Beeinflussung der Zugspannung durch ein Dickenmeßgerät an Einrichtungen mit mechanischer Spannvorrichtung für das Walzband dar.
In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung schematisch dargestellt.
Die Anordnung der Spannvorrichtung nach Fig. i entspricht im wesentlichen der in Fig. 1 des Hauptpatentes gezeigten. Es wird dementsprechend ein Band io durch zwei Walzensätze i i und 12 in der durch den Pfeil bezeichneten Richtung geführt. Eine Spannrolle 13 ist auf dem Arm 1.4 eines U'inkelhebels angebracht, der bei 15 drehbar gelagert ist und dessen anderer Arm 16 ein verstellbares Gewicht 17 trägt.
Das Drehmoment des Winkelhebels kann durch Veränderung des Abstandes des Gewichtes 17 vom Drehpunkt 15 verändert werden, und zwar durch einen Motor 18. Er ist mit einer Schraubenspindel ig gekuppelt. die in ein Muttergewinde in dem Gewicht 17 eingreift.
Die Spannvorrichtung ist durch die Eigenart des Winkelhebels 15, 16 über einen bestimmten Bewegungsbereich der Rolle selbstregelnd. Es ist ferner für die Ausregelung größerer Abweichungen eine Feldregelvorrichtung für den Walzmotor 2o des zweiten Walzensatzes 12 vorgesehen. Je nach der Abweichung des Spannrollenhebels 1.4, 16 von der mittleren Stellung werden Kontakte 50 oder 51 geschlossen, von denen der eine oder andere mit einem beweglichen Kontakt 52 in Berührung tritt und über ein Steuerrelais 54. und ein einen Vorschaltwiderstand selbstschaltendes Relais 55 die Schaltrelais 5g und 6o für die Erregerwiderstände 61.62 des Motors 2o unter Schwingungserzeugung des Kontaktarmes 52 steuert.
Um eine gleichmäßige Stärke des Bandes zu erzielen. ist eine weitere Regelvorrichtung vorgesehen, um die Bandspannung außer von dem Maß der Durchbiegung auch von Veränderungen in der Bandstärke abhängig zu machen. Hinter dem «-viten Walzensatz 12 sind zwei Fühlrollen 27. 28 vorgesehen, die derart an eine Wheatstonesche Brücke 26 angeschlossen sind. daß der Chergangswiderstand von einer Rolle zur anderen das Brückengleichgewicht beeinflußt. Veränderungen in der Stärke des Bandes veranlassen eine Änderung des in einem Reglerrelais 29 fließenden Stromes. Dieses Relais steuert mittels Gabelkontakten 30 und 31 eine Relaisanordnung 23, die zwei Selbstschalterelais .4o, .li und von weiteren Relais geschaltete Widerstände 42, .43 enthält und derjenigen für die Regelung der Erregung des Motors 20 völlig entspricht, aber auf den Verschiebemotor 18 für das Spanihebelgewicht 17 einwirkt. Der an den Kontakten 30, 31 geschaltete Steuerstrom wirkt auf einen Verstellmagneten .4g, der über Kontakte 25a und 25" den Erregerstrom so polt, daß der Motor i e nach Bedarf vor- oder rückwärts läuft und durch die entsprechende Gewichtsverschiebung das Drehmoment des Spannhebels geändert wird.
Die Fühlrollen 27.28 für die Feststellung der Banddicke können, wie punktiert angedeutet, auch hinter dem ersten Walzensatz i i oder davor angeordnet werden.
In Fig. z wird die Belastung des Spannhebels 14. 16 durch den Kolben 2:I eines Drucktnittelzylinders .I7 ausgeübt. Das Regelventi133 hält selbsttätig einen gewünschten Druck in dem Zvlinder .47 aufrecht. Dieser wird durch den Druck an der Unterseite der in dem Ventilkörper vorgesehenen nachgiebigen Trennscheibe 34. bestimmt. Bei einer Steigerung des Druckes an der unteren Seite dieser Scheibe öffnet sich das Ventil, um das Druckmittel in den oberen Ventilraum einzulassen, das dann in den Zylinder .47 weiterströmt. Das Ventil wird von dem Kern eines Elektromagneten 44 beeinflußt. dessen Stromstärke von einer Vorrichtung geregelt wird, die genau wie in Fig. i aus Fühlhebeln 27, 28 für die Dicke des `Falzbandes, einer Wheatstoneschen Brücke 26 und den zugehörigen Kontakt- und Relaisanordnungen 29, 30.31, 23 besteht.
In Fig.3 ist eine Bandspannvorrichtung gezeigt. bei der die Spannrolle 13 mittels einer senkrecht zur Bandrichtung angeordneten Stütze 4.1, auf die unmittelbar der Kolben 39 eines Druckmittelzylinders 38 einwirkt, angehoben wird. Das Druckmittelventil 33 wird durch den Kern eines Elektromagneten :I4' gesteuert. Dessen Erregungsmaß hängt aber von zwei Größen ab. nämlich der Durchbiegung des Bandes io und dessen Dicke. Ein mit der Spannstütze -14' gekuppelter Hebe145. der außerdem zur Regelung der Erregung des Antriebsmotors 2o des z"veiten Walzensatzes über einen Schwingkontakt 52 und den zugehörigen Relaissatz 5.4 dient, ist mit dem Sclialtarin eines Vorschalt- Widerstandes 48 für den Magneten 44 verbunden. Andererseits werden weitere Widerstände im Magnetkreis durch die Fühlrollensteueruiig 27, 28, die Brücke 26, den Magneten 29 und die Schwinghebel- und Relaisanordnung 23 gesteuert.
An Stelle der in den drei Figuren dargestellten Fühlrollen können auch Fühlhebel oder -spitzen verwendet werden. Dementsprechend kann auch, anstatt den elektrischen Widerstand des Bandes zu benutzen, eine mechanische Messung stattfinden, die dann auf die Brücke oder eine andere elektrische Schaltung übertragen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Einrichtung zum Spannen des Walzbandes in Kaltbandwalzwerken mit einer durch eine Kraft gegen das Walzband angedrückten Spannrolle. und selbsttätiger Regelung von das Walzband beeinflussenden Motoren nach dem Maß der Ausbiegung des Walzbandes nach Patent 721 298, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Andrückkraft der Spannrolle in Abhängigkeit von der Dicke des Walzbandes selbsttätig erfolgt.
2. Einrichtung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abfühlvorrichtung (27, 28) für die Dicke des Walzgutes eine Wheatstonesche Brücke (26) beeinflußt, deren Diagonalstrom einen Magneten (29) derart erregt, daß dieser den Verstellmotor (r8) des Belastungsgewichtes (z7) des Spannhebels (r4, 16) oder das Steuerventil (33) einer Druckmittelbelastung (24, 47) einer Spannrollenstütze (44) od. dgl. entsprechend der Dickenänderung steuert.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Brückenstrom eine Kontaktvorrichtung (30, 31) für die Aus- und Einschaltung von Vorschaltwiderständen (42, 43) für einen den Erregerstromschalter (25°, 25b) des Verstellmotors (18) verstellenden Magneten (49) eingestellt und der Gegenkontakt (32) über Selbststeuerrelais (40, 41) in die Regelung beeinflussende Schwingungen versetzt wird. Einrichtung nach Anspruch ?, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuermagnet (44) für den die Spannrolle (i3) tragenden Teil (i4, 16 oder 44) sowohl von der Durchbiegung (45, 43) als auch von der Dicke (26, 29) des Walzgutes beeinflußt wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 540 979; französische Patentschrift Nr. 748 132; USA.-Patentschriften Nr. 672 466, 1 866 232.