-
Verfahren zur Herstellung von Gelatinefilmen, die zur Aufnahme von
Absaugedrucken dienen Die Erfindung betrifft die Herstellung von Gelatinefilmen,
die zur Aufnahme von Absaugedrucken diemen, durch Chromhärtung beim isoelektrischen
Punkt der Gelatine und bezweckt die Vereinfachung und Bie,schleumigung das Verfahrens
sowie die Verbesserung der Eigenschaften der Absaugefilm@e. IDles wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, d,aß man den Film auf einen pH-Wert bringt, der auf der einen
Seite, insbesondere oberhalb des PH-Wertes des isoelektrischen Punktes der Gelatine
liegt, und dann den Film durch dass Chromhärtungsbad führt, dessen pH-Wert auf der
anderen Seite, insbesondere unterhalb des PH-Wertes des isoelektrischen Punktes
liegt, wobei beide PH-Werte so eingestellt sind, daß die HäYtwngsreaktion angenähert
beim isoelektrischen Punkt der Gelatine stattfindet.
-
Die Erfindung ist mit Vorteil auf die Herstellung von Bildtonfilmen
mit Hilfe von halogensilberhaltigen . Kolloidschichben anwundbar; indem die Härtung
nach dem Kopieren, Entwickeln und Fixieren eines Ton-@streifens :auf dem Film vorgenommen
wird und zur Einstellung des pH-Wertes des Films die photographischen Bäder, insbesondere
das Fixierbad, benutzt werden.
-
Es isst bereits bekannt, Absaugeblankfilme dadurch beim iso,elektrischen
Punkt mit Chromsalzen zu härten, daß man die dem Härtwngsbad vorangehenden Behandlungs-und
Waschbäder sämtlich auf den p11-Wert des iso-elektrischen Punktes der Gelatine einstellt,
und als Chromhärtun:gsbad das Fixierbad selbst benutzt, das ,ebenfalls jenen pH-Wert
aufweist. Bei diesem bekannten Verfahren nähert sich der pH-Wert der Filmgelatine
beim Durchtritt durch die-verschiedenen Behandlungs- und Waschbäder dem isoelektrischen
Punkt (q:,7 bis q.,8), so daß die Härtung in dessen Nähe stattfindet. Die Einverleibung
des Chromsalzes in das Fixierbad isst jedoch nachteilig, weil dessen Einstellung
auf
den PH-Wert des isoelektrischen Punktes bei den für eine rasche und gute Härtungswirkung
wünschenswerten Chromsalzkonzentrationen zu Ausscheidungen unlo@s# licher Chromniederschläge
führt, wodurch d,r Film ungünstig beeinfiußtwird. D:as bekaniy Verfahren hat ferner
den Nachteil, daß @d"e Annäherung des pH-Wertes der Filmgelatine an den isöelektrischen
Punkt vergleichsweise langsam erfolgt.
-
Beim Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung werden vorteilhaft
die Reste des Natriumhyposulfits benutzt, um den Film. in, einen mäßig alkalischen
Zustand vor dem Einführen in die Chromlösung zu bringen. Die Alkalität wird innerhalb
eines Arbeitsbereiches geregelt, welcher für eine rasche Härtung im Chrombad günstig
ist, aber ausgesprochen unterhalb jenes Punktes liegt, wo eine Ausfällung des Chromas
eintritt. je nach der Eindringungsgeschwindigkeit des Chroms in die Gelatine und"
dem Pufferungszustand der letzteren wird die Chromlösung allmählich immer alkalischer
in dem Maße, wie sie in die Gelatine unter den für dip Reaktion mit dem Protein
und nicht für die Ausfällung des Chroms günstigen Bedingungen eintritt. Es wird
daher wirksame Vorkehrung getroffen, daß die Härtungsreaktion zum größten Teil noch
in saurem Medium stattfindet unter Annäherung an den isoelektrischen Punkt der Gelatine.
-
Nach Austritt des Films aus der Chromlösung wird -er mit -reinem.
Wasser, dessen p11-Wert von einem normalen Wert 7,3 auf etwa 6,9 zufolge der vom
Film mitgeführten Chromspuren erniedrigt ist, gewaschen.. Dieses Wasser ist genügend
alkalisch, um das vom Film mitgeführte Chrom aus der Lösung auszufällen, und ,es
dient auch dazu, die überschüssigen löslichen Reagenzien aus der Gelatine in regelbarer
Weise auszuwaschen.
-
Gleichzeitig ist die Anwesenheit von überschüssigem Härtungsmtttel
etwa durch Verwendung einer umnötig konzentrierten Chromalaunlösung oder durch Fortsetzung
der Behandlung während einer zu langen Zeitdauer zu vermeiden, da hierdurch nicht
nur die Absorption des Chromsalzes durch die gehärtete oder urigehärtete Gelatine
begiünstigt wird, sondern auch ein erhöhter Verlust an Reagens entsteht, welches
nachher durch Waschen wieder ,entfernt werden muß, falls hinreichend zufriedenstel
ende Ergebnisse erhalten werden sollen.
-
Obgleich Chromalaun m einer angesäuerten Lösung leichter löslich ist,
erweist @er sich bekanntlich als ein wirksameres und ausgiebigeres Härtungsmittel,
wenn man seine Azidität so weit verringert, als es ohne Niederschlagsbildung möglich
ist, was sich durch das Auftreten oder die Verstärkung einer Trübung anzeigt. Beim
praktischen Arbeiten erwies sich beispielsweise .eine Chromalaunlösun.g als äußerst
zufrieden@stellend, der e'n pH-Wert durch Zusatz von Ammoniak auf 3,45 :eingestellt
wurde und welche eine Konzentration von 5,o bis 5,25 g Chromalaun pro aoo ccm Lösung
aufwies.
-
Die Dauer der Berührung zwischen Film lind Härtemittellösung und die
Konzentration der letzteren wurde so niedrig als möglich gelbalten, und nach der
Behandlung wurden die Restteile der Reagenzien oder Lösungen rasch entfernt. Dies
kann durch Waschen des gehärteten Gelatinefilms mit -einem neutralen oder schwäch
alkalischen Waschwasser bewirkt werden. Ausführungsbeispiel Auf einen Randstreifen
eines handelsüblichen Positivfilms, dessen Gelatine einen iso:elektrischen Punkt
von angenähert 4,7 aufwies, wurde in bekannter Weise ,ein aufkopiert und sodann
der Film in einem der üblichen nichthärtenden Entwickler entwickelt. Beispielsweise
kann hierfür eine Lösung von 3 g Metol, 45 g Natriu@msul£at, r 2.g Hydrochinon,
68 g Natriumcarbonat und 2 g Kaliumbromid in i 1 Wässer bei einer Temperatur von
20° C und einer Entwicklungsdauer von 3 bis 4. Minuten verwendet werden. Der Film
wurde dann während etwa 5 Minuten in Wasser mit einem pH-Wert von etwa 7 und einer
Temperatur von etwa 20° gewaschen, dann während -etwa 2 Minuten in dem üblichen
neutralen Fixierbad bei 2o° fixiert, das etwa 3oo g Natriumthiosulfat in i 1 Wasser
enthielt und einen pH-Wert von etwa 7 aufwies. Der Film wurde dann wiederum während
etwa 5 Minuten in Wasser mit einem pH-Wert von etwa 7 und, einer Temperatur von
20° gewaschen. Sodann wurde der Film während etwa 2 bis 3 Minuten in einer Lö-,sung
behandelt, die etwa 5 bis 5,25 g Chromalaun in r öd ccm enthielt und eine Tempexatur
von etwa 20° aufwies. Diese Lösung war durch Zufügen von Ammoniak auf einen PH-Wert
von etwa 3,45 eingestellt.
-
Nach Verlassen des Härtungsbades wurde der Film mit gewöhnlichem Wasser
-gewaschen. Der PH-Wert dieses Wassers erniedrigte sich von einem normalen Wert
von etwa 7,3 auf .etwa 6,9 zufolge der Spuren von Chromverbindung, die durch den
Film mitgeführt worden sind. Diese Alkalität war genügend, um das Chrom aus der
durch den Film aus dem H4rtungsb,ad in das Wasch-"vasser mitgeführten Lösung auszufällen,
und diente so zum geregelten Auswaschen der
löslichen überschüssigen
Reagenzien aus der Gelatine.
-
Der Film kann dann mit oder ohne vorheriges Trocknen für den Absaugedruck
benutzt werden. -Der fertiggehärtete Flip zeigt keine A1-terungserscheinungen. Obgleich
das Farbbild rasch von einer derartigen Gelatinefläche abso,rbiert wird, wodurch
eine schnelle und vollständige Absaugung vom Matrizeufihn erleichtert wird, zeigt
es dennoch keine Neigung zur seitlichen Diffusion, wodurch das Auflösevermögen des
Druakver£ahrens verringert oder zerstört würde. Eine derartige-Neigung ist ein Kennzeichen
von gehärteten Filmen, welche noch Restmengen von Reagenzien enthalten, beispielsweise
unlösliche Chronisalze. Oxyde usw. oder lösliche Salze in fester Lösung. Es. werden
daher mit -den Blankfilmen gemäß der Erfindung gedruckte Filme erhalten, bei welchen
die Schärfe der Einzelheiten und die Genauigkeit ih den Halbtönen (bei :einfarbiger
Wiedergabe) und die Farbgüte und -tiefe (bei mehrfarbiger Wiedergabe) mit Zuverlässigkeit
und Gleichmäßigkeit erziet werden.
-
Ein weiterer Vorteil des --Verfahrens gemäß der Erfindung besteht
darin, daß es einen Film ergibt, welcher im weslentlichen frei von irgendwelchen
Rückständen an ungebundenem Chromalaun oder an Nebenprodukten der Härtungsreaktion
oder an anderen Salzen ist, welche sonst die Oberflächenbeschaffenheit verändern
sowie die Struktureigenschaften der Gelatine und auch das Absaugen des Farbstoffes
beeinträchtigen.