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Starrer, wasserloser Gasbehälter Das Hauptpatent 678:245 betrifft
zerknallsichere, wasserlose Gasbehälter starrer Bauart mit einem allseitig offenen
Raum unter dem Behälterdach, deren grundsätzliche Eigenart in der Anordnung eines
besonderen Blechmantels o. dgl. zylindrischen oder vieleckigen Querschnittes besteht,
dessen Durchmesser nur um ein geringes größer ist als der des eigentlichen Behältermantels
und welcher bei normalen Witterungsverhältnissen stets ganz heruntergelassen ist,
so daß er, als ein zum Behälterkörper gleichachsig angeordneter Übermantel den oberen
Teil des eigentlichen Behältermantels W etwa von der Höhe hl an abwärts umfassend
und -dabei den gesamten, durch die an sich feststehende Entfernung h2-hl gegebenen
allseitig offenen Raum völlig freigebend, auf Stützvorrichtungen oder auf dem nächst
tiefer gelegenen Laufgang aufruht und hauptsächlich bei Unwetter usw. mittels mechanischer
Zug- oder Druckmittel o. dgl., beispielsweise durch Öldruck, mit oder ohne Anwendung
von Gegengewichten gegen das Behälterdach hin beliebig und bei Bedarf bis zum völligen
Abschluß des allseitig offenen Raumes hochziehbar ist, sowie aus einer Reihe gleichwertiger
Mittel oder Abänderungen der erfindungsgemäßen Anordnung und den dadurch bedingten
baulichen Besonderheiten. Das vorliegende Patent ist- auf eine abgeänderte Ausführung
dieser Bauart gerichtet, welche gewissermaßen auf einer Umkehrung der zum beweglichen
Übermantel des Hauptpatents führenden Gedankengänge-beruht und bei welcher das Behälterdach
selbst beweglich angeordnet ist, also die Veränderung bzw. Anpassung des Abstandes
h,-hl an die jeweilige Wind- und Wetterlage durch die Bewegung des Dachkörpers selbst
herbeigeführt wird.
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Die Erfindung besteht im grundsätzlichen darin, daß das Behälterdach
in -einem entweder aus den nach oben zu verlängerten Standpfosten bestehenden oder
in einem besonders auf den Behälter aufgesetzten Führungsgerüst mit oder ohne Anwendung
von Gegengewichten beweglich aufgehängt ist unter Belassung eines allseitig offenen
Raumes, dessen freie Durchtrittsweite etwa dem lichten Behälterquerschnitt, d. h.
dessen lichter Abstand h2-hl mindestens etwa dem halben Behälterhalbmesser gleich
ist bzw. diese Entfernungnicht wesentlich unterschreitet (Fig. z). Demzufolge ist
das Behälterdach, ähnlich dem im Behälterinnern als. Abschluß des Gasraumes dienenden
Scheiben- oder Kolbenkörper, mit einer Randführung, z. B. durch Rollenpaare oder
gleichwertige Mittel, versehen und kann durch mechanische Druck- oder Zugmittel
aus
seiner Aufhängung ausgehoben und für den Fall schlechter Wind- und Wetterlage vorübergehend,
teilweise oder ganz auf den Behälter herabgelassen werden, so daß in einem solchen
Falle nur die Entlüftung durch den vorhandenen - mittleren Entlüf=-tungsaufsatz
bestehen bleibt.
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Auch bei dieser Anordnung kann man umgekehrt das gegebenenfalls gerade
wegen schlechter Witterung vorübergehend auf den Behälter herabgelassene Dach bei
plötzlicher Gefährdung des Behälters (z. B. durch einen Betriebsunfall), augenblicklich
wieder hochdrücken, d. h. den für eine ausreichende Belüftung des Raumes über dem
Abschlußblech erforderlichen allseitig offenen Raum von der Größe etwa des lichten
Behälterquerschnittes durch einen Hub von der Höhe etwa des halben Behälterhalbmessers
wiederherstellen.
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Wird als mechanisches Hilfsmittel für die Bewegung des Dachkörpers
Öldruck o. dgl. angewendet, wozu entweder am Behälter selbst oder am Dachkörper,
d. h. also entweder am feststehenden oder am beweglichen Teil, Öldruckzylinder angebracht
sind, deren Kolbendruck demzufolge umgekehrt entweder auf den beweglichen oder auf
den feststehenden Teil des Behälters ausgeübt wird, so können diese Öldruckzylinder
an eine gemeinsame Ringleitung o. dgl. und diese an die zu Füßen des Behälters angeordneten
vorhandenen Ölpumpen angeschlossen werden.
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Gibt man dem oberen Rand lt, des Behälterkörpers die Form einer Tasse
o. dgl., so kann das völlig heruntergelassene Dach D in seiner unteren Endstellung
mit seinem Randblech in eben diese Randtasse R fest eingreifen. Umgekehrt kann man
natürlich auch den Rand des Dachkörpers als eine nach unten offene Tasse, Rinne
o. dgl. R' ausbilden, welche bei herabgelassenem Behälterdache den oberen Rand hl
des Behälters beiderseitig übergreift. Dabei kann entweder das Randblech des Daches
oder der obere Behälterrand hl mit Löchern, Ausbuchtungen, Unterbrechungen o. dgl.
versehen werden, durch welche auch bei herabgelassenem Behälterdach eine trockene
Zugluftbewegung im Raume über der Scheibe ermöglicht wird (Fig. i bis 5).
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Es ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Anordnung eines selbst
beweglichen Daches im Gegensatz zu der Anordnung eines feststehenden Daches, aber
beweglichen Übermantels nach dem Hauptpatent nicht unabhängig von der Dachform,
d. h. z. B. bei einem trichterartig ausgebildeten und zu einem Abflußrohre abfallenden
Dachkörper nicht ohne weiteres anwendbar ist, sondern auf die bekannten kuppelartigen
Behälterdächer beschränkt bleibt. Es ist ferner ersichtlich, daß bei der erfindungsgemäßen
Bauart der Gasbehälter bereits bei gewöhnlichen Niederschlägen durch Herablassen
des Behälterdaches geschlossen werden muß, daß also die 'i)esonderen Vorteile, welche
ein weit über-,greifender Dachtrichter zu bieten vermag, Iiez# nicht ausgenutzt
werden können. Die erfindungsgemäße Anordnung eines beweglichen, in einer Führung
aufgehängten und darin auf und ab beweglichen Dachkörpers bietet jedoch noch andere
Möglichkeiten, die Zerknall- und damit Betriebssicherheit der starren, wasserlosen
Gasbehälter wesentlich zu erhöhen.
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Es können Wiederherstellungsarbeiten auf der Scheibe erforderlich
werden, welche nur bei entleerter Dichtung und daher nur bei völlig entleertem Gasbehälter
ausgeführt werden können. Solche Arbeiten bedeuten fast stets eine Gefährdung des
Behälters, zumal bei einer großen Mehrzahl der heute betriebenen wasserlosen Scheiben-
und Kolbengasbehälter bei tiefstem Stand des Abschlußbleches ein toter, d. h. nicht
entleerbarer Gasraum verbleibt, welcher in den seltensten Fällen ohne weiteres mit
Frischluft ausgeblasen werden kann.
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Um die in solchen Fällen oft unvorhersehbar entstehenden und möglicherweise
zu unglücklichen Verwicklungen führenden Gefahren von vornherein auszuschließen
und darüber hinaus die bei schwierigen Arbeiten am Dichtungsring sonst kaum vermeidbare
Entfernung größerer Teile des Mantelbleches zu ersparen, wird vorgeschlagen, an
dein beweglichen Dachkörper Mittel zur mechanischen Ein- oder Aufhängung, im einfachsten
Falle z. B. lose Kupplungsglieder o. dgl., anzuordnen, in welche dann das Abschlußblech,
etwa bei Überschreitung eines bestimmten Höchststandes, sich selbsttätig einhängt.
Der Vorteil dieser Anordnung ist ohne weiteres klar. Werden schwierige Arbeiten
genannter Art an den Dichtungen bzw. dem Dichtungsring erforderlich, so hat man
es in der Hand, nach völliger Entleerung des Behälters und Umschaltung der Kompressoren
auf Frischluft die Scheibe mit Luft so weit hochzudrücken, bis sie sich in die Einhänge-
oder Aufhängevorrichtungen am Dachkörper selbsttätig einhängt und dann nach Entleerung
der Dichtungen mitsamt dem Dachkörper über den oberen Rand hl des Behälters ins
Freie herausgefahren werden kann.
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Dort sind Dichtungen und Dichtungsring auch von außen her, d. h. vom
obersten Laufgang aus, unmittelbar zugänglich und gegebenenfalls ohne Betreten der
Scheibe instandzusetzen, und es können die schwierigsten Schweißarbeiten o. dgl.
bei Tage und in frischer Luft, d. h. abseits vom Behälterinneren
und
daher fern von jeder möglichen Gefährdung durch die Nähe gasgefüllter, möglicherweise
ungenügend abgedichteter Rohrleitungen schnell und sicher ausgeführt werden. Nach
Beendigung der Arbeiten wird die Scheibe wieder in die obere Öffnung des Behälters
eingefahren und die Dichtungen wieder angefüllt. Der Luftinhalt des Behälters verhindert
das Absinken der Scheibe, so daß das Dach sich im Absinken aushängen und wieder
hochgefahren werden kann. Bei Öffnung der Ausblaseleitung o. dgl. sinkt dann die
Scheibe in das Behälterinnere hinab, die Luftfüllung austreibend.