DE421447C - Ausgebevorrichtung mit Druckkolben fuer breiige Massen, z. B. Senf - Google Patents

Description

• Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. September 1924 ab. Ausgebevorrichtung mit Druckkolben für breiige Massen, insbesondere Senf, sind in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt geworden. Auch die praktisch verwendbaren Behälter unter- ihnen zeigen Nachteile, z. B. die Möglichkeit ungewollten Entleersns, die ihre Allgemeinverwendung nicht zulassen. Auch haben diese Vorrichtungen für die Bewegung des Kolbens eine Kolbenstange, wodurch leicht eine Beschädigung des Kolbens infolge Überbeanspruchung, z. B. beim Ecken des letzteren eintreten kann.
• Diese Nachteile werden. gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, da.ß der den Masseraum nach unten. abdichtende Kolben durch Druckluft angehoben wird, wobei der die Masse enthaltende Behälter als Kolben ausgebildet ist, der in einem pumpenzylinderartige;n Fuß .entgegen dar Wirkung einer Feder niederbewegbar ist und der durch eine Bodenöffnung die Druckluft unter den auf die Masse wirkenden Kolben treten läßt.
• Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes im Längsschnitt dargestellt. Die Vorrichtung besteht in der Hauptsache aus einem zylindrischen Fuße i, in. dem .ein Behälter 2 teleskopartig eingreift. In letzteren ist ein Gefäß 3 aus Glas o. dgl. eingesetzt, das zur Aufnahme des Senfs dient, der oberhalb eines in dem Gefäß 3 untergebrachten Kolbens 4 lagert. Der Kolben kann aus Gummi bestehen, zweckmäßiger ist es jedoch, über dem Kolben aus starrer Masse einen membranartigen Überzug 5 aus Gummi vorzusehen, der seitlich dichtet und auch die Oberfläche des Kolbens bedeckt. Dieser Überzug ist an seinen Rändern durch einen oder mehrere Wulste 6 verstärkt, während der die Oberfläche des Kolbens bedeckende Teil des Überzuges verhältnismäßig dünn ist. Der Kolben hat außerdem eine feine Bohrung j, durch die Druckluft zwischen den. Kolben q. und den Überzug 5 gelangen kann.
• Das Glasgefäß 3 und der Behälter 2 haben eine Luftzustromöffnung 8, die bei dem Behälterboden durch einen hohlen Mutterbolzen 9 hergestellt ist, der gleichzeitig mittels einer Kolbenplatte io einen Manschettenkolben i i am Boden des Behälters 2 befestigt.
• Oben ist der Behälter 2 durch einen Deckel 12 verschlossen, der einen Stutzen 13 hat, durch welchen der Senf austreten kann.
• Im Fuße i sind eine zweckmäßig kegelförmig gestaltete Druckfeder 14 und ein Saugventil 15 vorgesehen.
• Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Um Sedf zu entnehmen, drückt man auf den Deckel 12 des Behälters 2. Dadurch drückt die im Fuße i befindliche Luft gegen den Kolben 4, da das Gefäß 3 durch die Bohrung 8 mit dem Fuße i in Verbindung steht. Der Kolben 4 wird also nach oben gedrückt und treibt eine bestimmte Menge Senf aus dem Stutzen 13 heraus. Da aber auch durch die Bohrung 7 des Kolbens 4 Druckluft zwischen den Kolben 4 und seinen Überzug 5 gelangt, so hebt sich dieser oberhalb des Kolbens membranartig.
• Kehrt nun der Behälter 2 unter Wirkung der Druckfeder 14 in. seine Anfangsstellung zurück, so öffnet sich das Saugventil 15 am Boden des Fußes i und schafft einen Druckausgleich, und zwar derart, daß der Kolben 4 in. seiner Lage stehen bleibt. Da aber di,e Luft durch das Ventil i 5 infolge der nadelfeinen Bohrung 16 nur langsam einströmen kann, so wird bei Entlastung des Behälters 2 zuerst der membranartige Teil des Überzuges 5 auf den. Kolben 4 gesogen, wodurch oberhalb des Kolbens ein Unterdruck entsteht, der den Senf von der Mündung des Stutzens 13 absaugt, so daß ein Abtropfen, von Senf nach der Entnahme nicht mehr eintreten kann. An sich ist die Maßnahme, den Druckkolben mit einer beim Aufhören des Druckes die Masse zurücksaugenden Membran zu versehen, bekannt.
• Diese Wirkung der Membran. 5 kann noch durch die Wulst 6 erhöht werden, da diese, sich an die Wandung des Glasgefäßes 3 preßt und erst, nachdem der Kolben 4 schon etwas durch die Druckluft vorgetrieben worden ist, an der Bewegung des Kolbens teilnimmt. Bei Entlastung senkt sich nun. der Kolben wieder um ein Geringes, die Wulst 6 bleibt jedoch in ihrer Lage stehen. und verhindert ein weiteres Senken. des Kolbens.
• Natürlich können auch der Behälter 2 und das Saugventil 15 fehlen, da man den Manschettenkolben i i unmittelbar an dem Boden des Glasgefäßes 3 befestigen und die Kolbenplatte io so bemessen kann, daß sie bei Abwärtsbewegung drückt, bei Aufwärtsbewegung dagegen genügend Luft durchläßt, um einen Druckausgleich zu schaffen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Ausgebevorrichtung mit Druckkolben für breiige. Massen, z. B. Senf, dadurch gekennzeichnet, da.ß der den Masseraum nach unten abdichtende Kolben durch Drucklift angehoben wird.
2. 2. Ausgebevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der die Masse enthaltende Behälter (2, 3) als Kolben ausgebildet ist, der in einem pumpenzylind,erartigen Fuße (i) entgegen der Wirkung .einer Feder (14) niederbewegbar ist und der durch eine Bodenöffnung (8) die Druckluft unter den auf die Masse wirkenden Kolben (4) treten läßt.
3. 3. Ausgebevorrichtung nach Anspruch i, bei der der Druckkolben mit einer beim Aufhören des Druckes ein Zurücksaugen bewirkenden Membran versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum untterhalb der den. Druckkolben (4) abdeckenden Membran (5) durch eine feine Öffnung (7) im letzteren. mit dem Druckluftraum in Verbindung steht.