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Starrer wasserloser Gasbehälter Das Patent 690 433 bezieht
sich auf einen staxren wasserlosen Gasbehälter, bei welchem das kuppelartige Behälterdach
altbekannter Bauart in einem auf das Bauwerk aufgesetzten Führungsgerüst unter Verwendung
von Führungsrollen o. dgl. auf und ab beweglich angeordnet ist.
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Bei diesem Behälter wird das Dach bei guter Wetterlage dauernd in
einem so großen Abstand h2-hl über dem oberen Rand des Behälterkörpers gehalten,
daß unter dem Behälterdachein allseitig offener Raum von der Größe etwa des lichten
Behälterquerschnitts zur dauernden Ent- und Belüftung des Raumes üb,er der Scheibe
zur Verfügung steht und sich keine gefährlichen Gas-Luft-Gemische dort bilden und
ansammeln können.
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Wird nun einmal bei sehr schlechtem Wetter durch Herablassen des Daches
auf den Behälter dieser vorübergehend geschlossen, so erfolgt während dieser Zeit
die Entläftung des Raumes über der Scheibe in der bisher üblichen Weise durch die
auf der Dachmitte angeordnete gleichzeitig als Atemöffnung dienendee sogenannte
Laterne. Ein solcher Behälter ist aber auch im geschlossenen Zustande noch als zerknallsicher
zu bezeichnen, da man es beim Eintreten irgendeines den Behälter gefährdenden Vorgangs
in der Hand hat, den Dachkörper, beispielsweise durch Fernbetätigung einer Druckvorrichtung
von der Schaltzentrale des Werkes aus, in wenigen Sekunden hochzudrücken und damit
die Scheibe zur Außenwand zu machen, so daß in den Raum über der Scheibe eindringende
Gasmengen sich ohne die Gefahr einer alles vernichtenden Explosion entzünden und
abfackeln können, bis der Behälter leerg gebrannt ist. Das Vorhandensein -,einer
Einrichtung nach Patent 690 433 hätte also die Möglichkeit gegeben, die Katastrophe
von Neunkirchen zu verhindern.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Lösung der Aufgabe,
den Gedanken eines oberhalb des Behälterkörpers auf und ab beweglich angeordneten
Daches auch bei Gasb ehältern anwendbar zu machen, die mit -einem trichterartig
ausgebildeten Dachkörper versehen sind, um so die besonderen Vorteile der Trichterform
mit denen der Aufundabbeweglichkeit zu vereinen.
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Bei Gasbehältern nach Patent 693 271 bildet das Dach einen
zu einem Aupflußrohr für das Niederschlagswasser abfallenden, den Behälterumfang
ringsum weit übergreifenden Trichter. Wollte man einen so ausgebildeten Dachkörper
in einem auf den Behälter aufgesetzten FührungsgerÜst auf und ab beweglich anordnen,
so müßte man den Umfang des Trichters erheblich verkleinern. Das käme aber einem
Verzicht auf die den Innenraum über der Scheibe schirmartig schützende Wirkung des
den Behälterumfang übergreifenden Teiles des Dachtiichters gleich.
Wollte
man ferner einen Dachtrichter verwenden, dessen Abflußrohr gleichzeitig als mittlere
Führung für die den Gasraum abdeckende Scheibe dient, so würden durch die Notwendigkeit
einer von der am Trichterabfluß angeschlossenen mittleren Führung unabhängigen Beweglichkeit
des Trichterdaches weitere erhebliche Schwierigkeiten entstehen.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, die gestellte Aufgabe unter
Vermeidung derartiger Schwierigkeiten zu lösen.
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Dies geschieht zum einen dadurch, daß die das Dach tragenden Standpfosten,
Stiele o. dgl. s die angetriebenen Teilte einer Druck-oder Schubvorrichtung
bilden, und zum anderen dadurch, daß das Innere des Dachtrichters mit einer ringsum
abfallenden Abdekkung versehen ist, welche zusammen mit der Wandung des Dachtrichters
eine ringförmige Rinne bildet, an die eines oder eine Anzahl unten radial nach außen
abgebogener Regenabfallrohrea angeschlossen ist.
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Die Erfindung sei im folgenden an Hand der beiden in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
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Mit D ist der trichterartig ausgebildete Dachkörper bezeichnet,
dessen Innenraum durch eine ringsum abfallende AbdeckungG geschützt ist. Der Abfluß
des Niederschlagwassers erfolgt hier aus ein-er ringförmigen, von der -Wandung des
DachtrichtersD einerseits und der Abdeck-ung0 andererseits gebildeten Rinne durch
eine Anzahl unten radial nach außen abgebogener, im übrigen vom Hausbau her bekannter
Regenabfallrohrea. Die das Dach tragenden Stieles sind, gewissermaßen als Stempel,
in DruckrohrenR angeordnet,_ welche an eine Druckleitung angeschlossen sind. Die
Länge dieser Druckröhre und der Stiele beträgt etwa das Dreifache des Abstandes
h,-h" so daß die Stieles bei völlig hochgedrucktern Dachkörper D
immer noch
etwa zu zwei Dritteln ihrer Gesamtlänge fest in den Druckrohren R geführt werden.
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Will man auf ein besonderes Führungsgerüst für den beweglichen Dach'körpernicht
verzichten, so wird dieses erfindungsgemäß, beispielsweise in der in 'Fig.
2 dargestellten Art, an der Unterseite des Dachkörpers angeordnet, ist mit
diesem auf und ab beweglich und schiebt sich beim Herablassen des Daches über den
oberen Teil des starren Behälterkörpers. Bei dieser Anordnung ist der in Höhe des
oberen Behälterrandesfil be:findliche Laufgangg auf das bewegliche Führungsgerüst
verlegt und bildet gewissermaßen einen Teil desselben. Die DruckrohreR und die Stieles
sind in Fig. 2 der Deutlichkeit wegen weggelassen.
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Bei herabgelassenem Behälterdach findet dann vorübergehend die Entlüftung
des Raumes über der Scheibe durch eine Reihe ringsum über den Behälterrand verteilter,
von der Dachfläche schützend überdeckter, strahlig nach allen Seiten hin gerichteter
Entlüftungsöffnungend statt, deren öffnungsquerschlutt zusammenein Mehrfaches desjenigen
der bisher üblichen mittleren Dachentlüftungen (Latern-en) beträgt und welche den
Gegenstand des Patents 693 754 bilden.
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In der Zeichnung sind der Einfachheit halber die Regenabfallrohrea
und die Entlüftungsweged in der gleichen Ebene gezeichnet. In Wirklichkeit liegen
die Abfallrohre selbstverständlich in einer anderen Ebeni-" nämlich so, daß sie
jeweils im Raume zwischen zwei Entlüftungend, welche die genannte Ringrinne unterteilen,
an die Rinne angeschlossen sind.