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Umbauter Glockengasbehälter Die bekannten Scheibengasbehälterbauarten
haben den Mangel, daß etwa aus Undichtigkeiten der Abschlußscheibe, der Randdichtungen
usw. aufsteigende Gase in einen allseitig umschlossenen Raum hineinströmen. B-i
Speicherung schwerer Gase bildet sich dann bald eine Schicht gefährlichen Gas-Luft-Gemisches,
welches über der Abschlußscheibe lagert. Bei Speicherung von Kokerei- und Stadtgas
dagegen steigen die Gasmengen auf und müssen auf ihrem Wege zu der mittleren, auf
dem Kuppeldach angeordneten- Entlüftungsöffnung unter der Dachkuppel zusammenströmen,
wo sie sich ebenfalls, -insbesondere bei sinkender Scheibe, zu gefährlichen Gas-Luft-Gemischen
anreichern können.
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Die Entzündung solcher Gasgemische im Raum über der Scheibe führt
dann entweder zum völligen Zerknall des Behälters oder in den Fällen der Verpuffung
geringerer Mengen Gas-Luft-Gemisches zu Druck-wellen, welche das Kuppeldach wie
einen Motorkolben hochdrücken und es unter Umständen vom Behälter abreißen und fortschleudern
können.
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Das gleiche gilt aber auch für alle anderen Gasbehälterbauarten, sobald
sie mit Mauerwerk oder sonst irgendwie umbaut sind. Der Raum zwischen dem Behälterkörper
und der Umbauung, der je nach dem Behälterstande verschieden groß ist, entspricht
völlig dem Luftraum über dem Abschlußblech der Scheibengasbehälterbauarten, so daß
umbaute Gasbehälter im gleichen Maße in oben-beschriebener Weise gefährdet sind.
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Das Bedürfnis, die umbauten Gasbehälter gegen Zerknallgefahr zu schützen,
ist insbesondere bei nassen Behältern sehr groß, zumal in der kalten Jahreszeit,
wo der hohen Unkosten wegen meist von der Anwendung von Gefrierschutzmitteln für
das Tassenwasser abgesehen wird und daher trotz aller Hei. zungsvorrichtungen der
Zwang zum Schließen der Fenster eintritt, die Gefahr der Entstehung gefährlicher
Gas-Luft-Gemische infolge der Gefriermöglichkeit des Tassenwassers besonders groß
ist.
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Das Hauptpatent 693 271 und das Zusatzpatent 694939 betreffen Scheibengasbehälterbauarten,
bei denen die genannten Gefahrenquellen dadurch beseitigt wurden, daß das Dach als
ein den Behälter weit übergreifender, zu einem Abflußrohr für das Niederschlagswasser
abfallender Trichter ausgebildet ist. Eine solche Dachform führt zwangsläufig zum
Wegfall der bei Gasbehältern mit Kuppeldach üblichen, aber für die Entlüftung des
Raumes über der Scheibe völlig unzureichenden, auf der Dachmitte angeordneten sog.
Laternen und zur Verlegung der Atmung und damit zugleich auch der Entlüftung an
den
oberen äußeren Rand des Behälterkörppers, und zwar in Form eines allseitig offenen
Raumes, welcher, um möglicherweise auftretende Druckwellen gefahrlos abzuleiten,
etwa die Größe des lichten Behälterquerschnitts aufweisen muß bzw. diese Größe nicht
wesentlich unterschreiten darf.
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Unter einem solchen trichterförmigen Dachkörper können sich keine
Gase ansammeln und zu gefährlichen Gas-Luft-Gemischen anreichern. Sie können überhaupt
nicht zusammenströmen, sondern werden durch die Trichterform des Daches in alle
Himmelsrichtungen auseinandergeführt, um durch den allseitig offenen Raum abzuströmen.
Desgleichen werden etwa im Raum über der Scheibe auftretende Druckwellen durch die
günstige, kräftezerlegende Tr:chterform des Daches zerteilt, abgeschwächt und durch
den großen öffnungsquerschnitt der Radentlüftung unmittelbar abge:eitet und unschädlich
gemacht. Gleichzeitig ermöglicht diese Anordnung, bei welcher die Scheibe praktisch
zu einer Außenwandung wird, neben der vollständigen Entlüftung auch eine gründliche
Belüftung, d. h. eine dauernde Bespülung des Raumes über der Scheibe mit frischer
Luft.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Anwendung und Übertragung
der in dem Hauptpatent 693 271 und dem Zusatzpatent 694 939 beschriebenen
Erfindung auf umbaute nicht- starre Gasbehälter, um auch diese zerknallsicher zu
machen.
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Die Zeichnung zeigt die Anwendung der Erfindung beispielsweise bei
einem mit Mauerwerk -umbauten nassen Glockengasbehälter mit mittlerer Führung der
Glocke.
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Mit A ist der Glockengasbehälter bezeichnet, auf dessen Umbau erfindungsgemäß
ein trichterartig zu einem Abflußrohr f abfallendes Dach D unter Belassung eines
allseitig öffenen Raumes mit einer Öffnungsweite (zylindermantelförmiger öffnungsquerschnitt
zwischen hund !il) von der Größe etwa des lichten Behälterquerschnitts aufgesetzt
ist.
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ist der zwischen dem Behälter und seiner Umbauung verbleibende Luftraum.
Das Trichterabflußrohr f dient gleichzeitig als mittlere -Behälterführung und ist
im Raum zwischen dem Erdboden und dem Behälterboden in - einem besonderen, von allen
Seiten frei zugänglichen Gehäuse U gelagert und durch dessen Boden- hindurch gasdicht
nach außen geführt. Das Gehäuse U ist bei dem dargestellten Beispiel als ein der
Form des Gleitstückes K der mittleren Glockenführung angepaßter, an eine öffnung
des Behälterbodens angeschlossener,- frei hängender Topf ausgebildet und mit seitlichen
Rohrstutzen für dei: Anschluß der Gaszu- und -ableitungen 6 und 7 versehen. In dieses
Gehäuse oder diesen Topf U sinkt der untere Teil des Gleitstücks K bei- Entleerung
des Behälters hinein, um ihn in der unteren Endstellung völlig auszufüllen, so daß
bei entleertem Behälter kein Gasrest mehr unter der Glocke verbleibt.
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S ist ein Siebblech o. dgl., welches den Trichterabfluß gegen Verstopfung
durch grobe Verunreinigungen schützt. H ist ein Hochbehälter, von welchem aus die
Dichtungsflüssigkeit auf die mittlere Führungssäule verteilt wird, um dem oben beckenartig
erweiterten, an der Decke 9 der Glocke A befestigten Gleitstück I( zuzufließen.
Der Behälterboden io ist so hoch gelegt, daß er stets aus dem Wasserspiegel
der Tasse -i i herausragt, so daß niemals Wasser in die öldichtung des Gleitstücks
h oder in den Topf U
gelangen kann.