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Bewetterung für Kolbengasbehälter Die mit Fett und Öl behafteten Wandungen
von Kolbengasbehältern haben die Eigenschaft, Gasmoleküle aufzusaugen und bei Berührung
mit- Luft wieder abzugeben. Bei sinkendem Abschlußkolben bilden sich daher in dem
Raum oberhalb des Kolbens Gasdunstschichten, die im Laufe der Zeit die Befahrung
unangenehm und gesundheitsschädlich machen können.
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Zur Vermeidung dieses Übelstandes hat man im obersten Schuß des Mantels
Jalousien angeordnet. Durch diese soll der natürliche Wind an der vorderen Seite
eintreten und nach hinten ausströmen und dabei die Gasdünste abführen.
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Eine andere Bauweise sieht neben den am Mantelumfang angeordneten
Lüftern eine Laterne in der Dachmitte vor, wodurch die Belüftung. im Behälterinnenraum
bewirkt werden soll.
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Durch diese bekannten Ausführungen werden jedoch die Gas-Luft-Gemische
nur in einem gewissen Bereich des in Frage kommenden Behälterraumes beseitigt; denn
es entsteht im Innern eines im oberen Mantelteil mit Öffnungen versehenen, vom Wind
getroffenen-Behälters ein Unterdruck, der etwa die Hälfte des absoluten Wertes des
Staudruckes ausmacht.
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. Die saugende. Wirkung von außen ist dabei so groß, aß der. durch
die Jalousien einfallende Wind auf dem kürzesten Wege aus dem Behälter wieder abströmt.
Der Wind kann daher nur die in der Höhe der Jalousien befindliche Gas-Luft-Schicht
beeinflussen und ins Freie führen, wohingegen tiefere Schichten von ihm nicht getroffen
werden. .
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Die Durchlüftung wird zudem auch deshalb unzureichend; weil die auf
der Behältervorderseite einströmende Windmenge verhältnismäßig gering ist.
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Die Druckverteilung eines vom Wind angeströmten Behälters ist nämlich
derart daß der Überdruck nur über knapp '/5 des Umfanges wirkt, und zwar im vorderen
Behälterteil
unter einem Zentriwinkel von etwa 70°, während der
übrige Teil Unterdruck aufweist. Die Stauung nimmt schnell sichelförmig nach den
Seiten hin ab, so daß der Mittelwert der Druckkomponenten verhältnismäßig klein
ist. Demzufolge wird nur eine geringe Menge Wind in den Behälter gedrückt.
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Bei dieser Wirkung des Windes kann die Lüftung nicht dadurch verbessert
werden, daß die Öffnungsquerschnitte vermehrt oder sogar vergrößert werden. Das
Druckgebiet ändert sich nicht wesentlich unter anderen baulichen Verhältnissen,
so daß der Unterdruck im Raum oberhalb des Kolbens immer überwiegt und nur in der
Höhe der Jalousien eine Belüftung stattfindet.
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Bei tiefstehendem Kolben werden die Gasdünste in der. Nähe des Dichtungsringes
bei dieser Art der Belüftung selbst bei den stärksten Stürmen nicht getroffen und
nach außen abgeführt; sie bilden daher unter Umständen eine Gefahrenzone. Wenn nur
eine Laterne als Lüfter vorhanden ist, liegen die Verhältnisse noch ungünstiger,
da dann keine Strömung und infolgedessen überhaupt keine Belüftung stattfindet.
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Diese Nachteile werden durch die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
bildende Bewetterung vermieden.
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. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Behältermantel
einen als Windleitfläche dienenden Wulstring trägt, dessen Oberkante in einem .Abstand
oberhalb der Dachkante liegt und dessen Wulst einen durchlaufenden oder unterbrochenen
Spalt zwischen Dachrand und Mantelrand oder Öffnungen im Mantel abdeckt, derart,
daß der über das Dach streichende natürliche Wind auf der hinteren Dachhälfte abwärts
in den befahrbaren Behälterraum gelenkt und auf der vorderen Dachhälfte abgesaugt
wird, wobei eine Duxchspülung mit Frischluft im Raum oberhalb des Kolbens stattfindet.
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Bei dieser. Bewetterung wird der Wind auf der hinteren Halbseite durch
die Leitfläche in den Spalt zwischen Dach und Mantel oder in Mantelöffnungen und
so in den Raum oberhalb des Kolbens und hier abwärts geführt. Dieser Wind strömt
dann' weiter über den Kolben, steigt auf der anderen Seite hoch und wird von den
an der Vorderseite über die Leitfläche hinwegströmenden Wind nach außen abgesaugt.
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Auf den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
schematisch dargestellt.
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Abb. z ist ein senkrechter Schnitt durch einen Gasbehälter mit der
neuen Bewefterung. Abb. 2 zeigt den oberen Teil eines Gasbehälters im senkrechten
Schnitt, wobei eine andere Ausführungsform der Bewetterung zur Anwendung kommt.
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Gemäß Abb. r besitzt der Gasbehälter a, in welchem sich der Kolben
b auf und: ab bewegt, ein gewölbtes Dach c, dessen Kante in einem Abstand oberhalb
der Oberkante d des Behältermantels angeordnet ist. Das Dach könnte auch mit dem
Behältermantel verbunden sein. In diesem Fall müßten nahe dem oberen Rande des Behältermantels
eine Anzahl von Öffnungen, gleichmäßig über den Mantelumfang verteilt, angeordnet
sein.
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Die Oberkante d des Behältermantels a
trägt einen Wulstring,
dessen Oberkante e in einem Abstand oberhalb der Dachkante f liegt Der Wulst des
Ringes deckt den Spalt zwischen der Dachkante f und der Behältermantelkante d (oder
die oberen Öffnungen im Behältermantel) ab.
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Der Wulst kann im Querschnitt kurvenförmig gestaltet sein. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Wulst aus einem geneigten Lenkblech
g, einem senkrechten Mantel h und einem geneigten Boden i.
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Der Wind strömt bei dieser Art der Bewetterung über das Dach; auf
der hinteren Hälfte wird er durch das Lenkblech g aufgefangen und mittels der Flächen
h und i in Richtung des Pfeiles h in den befahrbaren Behälterraum
geleitet. Der Wind bewegt sich abwärts (Pfeil l) bis zur Oberfläche des Kolbens
b, strömt über diese hinweg und steigt auf der anderen Behälterseite aufwärts (Pfeil
m) und wird schließlich in Richtung des Pfeiles ?z nach außen abgesaugt.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb.2 trägt der Behältermantel ä ebenfalls
einen Wulstring g', h', i. -Das Dach c' -ist dagegen mit einer Laterne versehen;
deren Ausbildung derjenigen des Behälteroberteiles entspricht.
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Die Laterne besitzt ein Dach o, welches von einem als Windleitfläche
dienenden Ring umgeben ist. Der Ring besteht aus einer senkrechten Mantelfläche
p und einem kegelförmigen Lenkblech q. Die Oberkante des kegelförmigen Lenkbleches
liegt in einem Abstand oberhalb der Kante des Daches o.
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Die Wirkung des Ringes p, q ist- die gleiche wie die Wirkung des Wulstringes
g', h', i'.
Der Wind tritt in Richtung des Pfeiles r in die Laterne ein und
bewegt sich in dem Behälterraum abwärts (Pfeil s), steigt alsdann wieder aufwärts
(Pfeil t) und wird in Richtung des Pfeiles u nach außen abgesaugt.
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Es entsteht auf diese Weise ein zweites Strömungsfeld, das einen Teil
der Belüftung übernimmt.
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Abgesehen von der wirkungsvollen Bewetterung des Behälterinnenraumes
erfüllt der Wulstring am Oberende des Behältermantels
bei beiden
Ausführungsformen die Aufgabe einer Sammelrinne für atmosphärische Niederschläge,
die das Dach treffen. Der von dem Dach abfließende Regen kann daher nicht an der
Außenwand des Behältermantels entlang laufen und den Anstrich zerstören. Damit der
Schnee und Regen auch nicht in das Innere des Behälters gelangen können, wird der
Behältermantel a' (Abb.2) über den schrägen Boden i' des Wulstringes um ein entsprechendes
Stück v hinausgeführt. Zwischen der' Mantelverlängerung und dem schrägen Boden ä
wird eine umlaufende Rinne gebildet. Die Rinne wird mit Abflußrohren versehen.
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Damit auch feste Niederschläge, wie Schnee und Hagel, vom Behälterinneren
ferngehalten werden, wird vor den zwischen den Kanten e und f (d, f')
gebildeten Ringspalt ein umlaufendes Drahtgeflecht gespannt. Um eine einwandfreie
Belichtung des -Behälters zu erzielen, können schließlich noch in dem Mantel h (li)
des Wulstringes Fenster angeordnet werden. --