DE69029585T2 - Vorrichtung zum ergonomischen, nicht ermüdenden sitzen - Google Patents
Vorrichtung zum ergonomischen, nicht ermüdenden sitzenInfo
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Description
- Diese Erfindung bezieht sich allgemein auf eine ergonomische Anti-Ermüdungs-Sitzanordnung bzw. -vorrichtung und auf ein entsprechendes Verfahren. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Sitzanordnung und ein Verfahren, bei dem eine rythmische und periodische Bewegung, ähnlich zu derjenigen, die durch Gehen erreicht wird, auf den unteren Mittelteil einer sitzenden Person übertragen wird.
- Obwohl es weniger publiziert ist, als andere Formen einer Übung, ist Gehen eines der ältesten und universellsten Verfahren einer Muskerelaxation und -stimulation der Menschheit. In diesem Zeitalter einer hochtechnisierten Übungsausrüstung und gering belastender Aerobic haben viele die Tatsache vergessen, daß man eine vorteilhafte Muskel- und Wirbesäulenstimulation von einem einfachen Spazierengehen um den Block herum erreichen kann.
- Eine Erläuterung der Dynamiken eines Gehens erklärt die verschiedenen Muskel- und Wirbensäulenbewegungen, die stattfinden, wenn eine Person geht. Die untere Wirbelsäule ruht auf dem Becken, wodurch eine beckenmäßige Bewegung die untere Wirbelsäulenbewegung steuert. Es werden die drei Hauptkräfte betrachtet, die auf das Becken bei einer aufrecht stehenden Person einwirken. Der rechte und linke Oberschenkelknochen drücken jeweils auf gegenüberliegende Enden des Beckens, während die zentral gelegene Wirbelsäule nach unten drückt. Diese drei Kräfte balancieren sich gegeneinander aus und das Becken verbleibt horizontal in der Querrichtung. Wenn eine Person damit beginnt, zu gehen, wird das Gewicht zu einem Fuß, zum Beispiel dem rechten Fuß, verschoben und der linke Fuß wird von dem Boden abgehoben. In diesem Fall befinden sich die drei Kräfte nicht länger in Balance. Der rechte Oberschenkelknochen drückt nach oben auf das Becken; die Wirbelsäule drückt nach unten; und das Gewicht des angehobenen, linken Schenkels zieht nach unten. Die Folge ist diejenige, daß das Becken nach unten auf der rechten Seite kippt und die Wirbelsäule heraus in der Richtung der rechten Seite kippt. Dieses Wirbelsäulenkippen würde eine Bewegung Seite zur Seite der Wirbelsäule und des oberen Körpers, wenn man geht, hervorrufen. Allerdings tritt dies normalerweise nicht auf, da, sobald wie die Wirbelsäule damit beginnt, sich nach rechts zu kippen, sich die untere Wirbelsäule spontan selbst nach links biegt oder krümmt. Dies hebt wirksam die Tendenz des oberen körpers auf, sich nach rechts zu bewegen. Eine ähnliche, allerdings entgegengesetzte Wirkung, tritt auf, wenn eine Person als nächstes mit dem linken Fuß einen Schritt vornimmt. Folglich wird eine stabile, obere Körperposition während eines Gehens beibehalten.
- Das vorstehend beschriebene, seitliche Biegen der unteren Wirbelsäule tritt während jedes Schritts beim Gehvorgang auf und besitzt einen starken Effekt auf die Gesundheit, die Blutzirkulation und ein richtiges Funktionieren der Organe (einschließlich einer Verdauungsförderung), die in dem unteren Mittelteil gelegen sind. Da eine normale Person 1.000 bis 10.000 Schritte jeden Tag vornimmt, kann gesehen werden, daß ein seitliches Biegen der dominante Typ einer Bewegung für die untere Wirbelsäule ist.
- Es würde vorteilhaft sein, eine ergonomische Vorrichtung zu schaffen, die in einem gewissen Umfang den Gehprozeß simulieren kann, während eine Person eine andere, unterschiedliche Aktivität vornimmt, zum Beispiel Sitzen. Ergonomiken sind allgemein als eine angewandte Wissenschaft definiert, die sich mit der Anwendung biologischer und technischen Daten bei Problemen befaßt, die sich auf die Wechselwirkung des Menschen mit Maschinen bezieht. Heuzutage ist keine ergonomische Vorrichtung bekannt, die dazu aufgebaut ist, um den Gehprozeß bei einer sitzenden Person zu simulieren.
- Frühere Sitzanordnungen sind vorgeschlagen worden, um eine allgemeine Bewegung bei einem Benutzer zu erzielen. Beispiele solcher Anordnungen umfassen die Patente für Noble, U.S.-Patent Nr.4,840,425, und Morell, U.S.-Patent Nr.3,867,732. Noble offenbart einen Sitz, der befüllbare Bereiche oder Abschnitte 60, 62 und 64, 66 besitzt, die innerhalb des Sitzbodens und des Sitzrückens zum Befüllen/Entleeren definiert sind. Das Patent von Noble macht keinen Unterschied zwischen einer linken und rechten Seite. Er produziert Wellenbewegungen in einer Vorwärts- und Aufwärts-Richtung entgegengesetzt zu der rechten und der linken Bewegung eines Gehens. Auch schaffi Noble eine kontinuierliche, insgesamt gepolsterte Stützung über den Bereich des Sitzes. Morell offenbart ein System ähnlich zu Noble, das ein automatisches zyklisches Durchlaufen vorsieht. Das Patent von Morell macht auch keinen Unterschied zwischen der linken und der rechten Seite. Morell schafft eine breite, gepolsterte Stützung eines kontinuierlichen Bereichs, der von dem einen oder dem anderen Satz alternierender, paralleler Röhren herrührt.
- Die US-A-3270440 offenbart einen Sitz für spezielle Zwecke, der so ausgelegt ist, um die Bewegung eines Flugzeugpilotensitzes in Abhängigkeit der Steuerungen durch den Piloten zu simulieren. In einer Anordnung besitzt der Sitz des Piloten drei parallele, befüllbare bzw. aufblasbare Zellen in einem Bodenkissen und drei parallele, aufblasbare Zellen in einem Rückenkissen. Jede der Zellen ist individuell mit einer separaten Aufblas- und Entleerungseinrichtung verbunden, die verschiedene Aufblas- und Entleerungsequenzen bewirkt, damit sie in den Zellen in Abhängigkeit des Steuerknüppels des Pilotens auftreten. Die Aufblas- und Entleerungssequenzen sind so ausgelegt, um die unterschiedlichen Kräfte zu simulieren, die auf einen Piloten während des Flugs übertragen werden. In allen Fällen wird die erwünschte Bewegung durch die kombinierte Aktivität oder Inaktivität der linken, rechten und mittleren Zelle erreicht.
- Es ist demgemäß eine Aufgabe der Erfindung, eine ergonomische Anti-Ermüdungs-Sitzvorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, wobei eine Bewegung auf den unteren Mittelteil des Benutzers übertragen wird, die ähnlich zu der Bewegung ist, die durch Gehen hervorgerufen wird.
- Demzufolge ist es ein Vorteil dieser Erfindung, daß ein Benutzer einige der Vorteile erzielen kann, die normalerweise durch Gehen erreichbar sind, während andere Aufgaben, wie beispielsweise Fahren eines Kraftfahrzeugs oder eines Lastkraftwagens oder Arbeiten in einem Büro oder irgendeine andere Aktivität, die ein Sitzen mit sich bringt, ausgeführt werden.
- Diese Erfindung schafft eine ergonomische Anti-Ermüdungs-Sitzvorrichtung zum Bewegen der Hüften und des unteren Mittelteils einer Person, die in einer Sitzanordnung sitzt, die einen Sitzabschnitt besitzt, wobei die Vorrichtung aufweist:
- ein aneinandergrenzendes, aufblasbares rechtes und linkes Kompartment, die auf dem Sitzabschnitt der Sitzanordnung derart positionierbar sind, daß dann, wenn die Person auf dem Sitzabschnitt sitzt, das aufblasbare rechte Kompartment direkt unter der rechten Hüfte der Person gelegen ist und das aufblasbare, linke Kompartment direkt unter der linken Hüfte der Person gelegen ist; und
- eine Aufbaseinrichtung für das linke und das rechte Kompartment und eine Steuereinrichtung für ein selektives Aufblasen und Entleeren der Kompartments;
- wobei die Steuereinrichtung eine Zeitabstimmungsvorrichtung umfaßt, die ein Aufblasen des linken und des rechten Kompartments zyklisch führt, um dadurch alternierend zuerst eine Hüfte der Person und dann die andere Hüfte anzuheben, wodurch eine Bewegung und eine Stimulation auf die Person in einer ähnlichen Weise zu der Bewegung und der Stimulation übertragen wird, die auf die Person durch Gehen aufgebracht wird.
- Vorzugsweise ist unter Benutzung das aufblasbare, rechte Kompartment unter dem rechten Sitzbeinknochen der Person positioniert und das aufblasbare, linke Kompartment ist unter dem linken Sitzbeinknochen der Person positioniert.
- Die Sitzanordnung kann auch einen Rückenabschnitt haben, wobei in einem solchen Fall die aufblasbare Kompartmenteinrichtung weiterhin ein aufblabares linkes und rechtes Rückenkompartment aufweisen kann, die auf dem Rückenabschnitt der Sitzanordnung gelegen sind derart, daß dann, wenn eine Person auf dem Sitzabschnitt sitzt, das aufblasbare rechte Rückenkompartment hinter der rechten Hüfte der Person gelegen ist und das aufblasbare linke Rückenkompartment hinter der linken Hüfte der Person gelegen ist, wobei die Aufblas- und Steuereinrichtung auch das erste eine der aufblasbaren rechten und des linken Rückenkompartments aufbläst und dann das andere, um dadurch alternierend eine Hüfte der Person und dann die andere nach vorne zu drücken.
- Eine bessere Einschätzung der Aufgaben, Merkmale und Vorteile kann durch eine detallierte Beschreibung erhalten werden, die in Verbindung mit den Zeichnungen vorgenommen wird, wobei;
- Fig. 1 stellt eine erste Ausführungsform der Sitzvorrichtung der vorliegenden Erfindung dar, die eine Aufblasvorrichtung verwendet;
- Fig. 2a-2c stellen einen Querschnitt der Sitzanordnung der Fig. 1 dar, der entlang der Linien A-A vorgenommen ist. Ein Benutzer ist so dargestellt, daß er in der Anordnung sitzt, wenn die Aufblaseinrichtung durch einen vollständigen Zyklus hindurchläuft; und
- Fig. 3 stellt eine zweite Ausführungsform der Sitzanordnung der vorliegenden Erfindung dar, die eine Aufbaseinrichtung verwendet.
- Fig. 1 stellt eine Sitzanordnung 10 dar, die eine erste Ausführungsform der Anordnung und des Verfahrens der vorliegenden Erfindung verkörpert. Die Sitzanordnung 10 weist allgemein einen Sitzabschnitt 12 und einen Rückenabschnitt 14 auf. Ein im wesentlichen quadratisch geformtes, flexibles Kissen 16 nimmt ein Paar eines rechten und eines linken Luftsacks bzw. Airbags 18 und 20 auf. Das flexible Kissen 16 ist auf dem Sitzabschnitt der Sitzanordnung derart plaziert, daß sich der rechte Luftsack 18 unter der rechten Hüfte des Benutzers befindet und sich der linke Luftsack 20 unter der linken Hüfte des Benutzers befindet. Eine Befestigungseinrichtung (nicht dargestellt) kann hinzugefügt werden, um das flexible Kissen 16 an dem Sitzabschnitt 12 zu sichern. Akzeptierbare Befestigungsverfahren umfassen die Benutzung von Bändern oder wieder dichtbarem Nylongewebe, die auf sich selbst befestigt werden können, die allgemein durch den Handelsnamen Velcro bekannt sind. Die Luftsäcke 18 und 20 sind allgemein rund geformt, 15,24 cm (sechs lnch) im Durchmesser, wenn sie flach sind, und sind dazu geeignet, eine Anhebung von 2,54 cm (ein Inch) zu erzielen. Ein Druckentlastungsventil (nicht dargestellt) kann mit jedem Luftsack verbunden sein und für 27,4 × 10³ N/m² (4 psig) verbunden werden, allerdings ist es nicht dort erforderlich, wo ein Steuerventil, wie es hier beschrieben wird, verwendet wird. Ein Luftkompressor oder eine Pumpe 22 liefern Luft zu jedem der Luftsäcke 18 und 20 über einen Satz Gummischläuche 24 und 26, die von der Luftpumpe 22 zu jedem Luftsack 18 und 20 führen. Die Luftpumpe 22 besitzt eine Leistung von 10 Watt und liefert eine kontinuierliche Zufuhr komprimierter Luft. Eine geeignete Luftpumpe wird durch die Tetra Werke, West Deutschland, hergestellt und ist kommerziell unter dem Namen Tetra Luft Pump erhältlich.
- Ein Steuerventil 28 ist über die Luftschläuche 24 und 26 angeordnet, um die Strömung der Luft in jeden Luftsack 18 und 20 zu steuern. Ein Steuerventil, das für die vorliegende Anwendung geeignet ist, kann durch die meisten Hersteller mechanischer Teile geliefert werden. Das bevorzugte Steuerventil 28 ist von der Angar Scientific Corp. mit Sitz in Roseland, New Jersey, erhältlich und kann unter der Partnummer 3V12A8 identifiziert werden. Das Steuerventil 28 ist für 30 psi und 12 VDC eingestellt.
- Ein elektrischer Zeitgeber 30 ist an dem Steuerventil 28 befestigt, um die Befüllung jedes Luftkissens 18 und 20 zu steuern. Ein elektrischer Zeitgeber, der für die vorliegende Anwendung geeignet ist, kann durch die meisten Hersteller allgemeiner, elektronischer Vorrichtungen geliefert werden. Der bevorzugte elektrische Zeitgeber 30 ist von der Northwestern University Chemical and Electrical Facility, mit Sitz in Evanston, Illinois, erhältlich. Der elektrische Zeitgeber 30 kann eine Befüllungsperiode von 15 Sekunden für den rechten Sitzluftsack 18 gefolgt durch eine entsprechende Befüllungsperiode für den linken Sitzluftsack 20 erlauben. Dieser Zyklus kann kontinuierlich mit dem bevorzugten Bereich wiederholt werden, der von 0,016 bis 0,2 Hertz (1 bis 12 Zyklen pro Minute) reicht. Während ein Luftsack befüllt wird, wird der andere Luftsack aufgrund des Körpergewichts, das aufihm ruht, entleert.
- Die Figuren 2a-2c stellen die Bewegung dar, die zu dem unteren Mittelteil des Benutzers während eines Betriebs eines Befüllungszyklus für die Sitzluftsäcke 18 und 20 übertragen wird. Zuerst sitzt der Benutzer unten auf dem Sitzabschnitt 12 und die untere Wirbelsäule 32 ruht auf dem Becken 34. Der Luftsack 18 ruht unter der rechten Hüfte des Benutzers und der Luftsack 20 ruht unter der linken Hüfte des Benutzers. Die Luftsäcke sind anfänglich entleert. Die Luftpumpe 22 wird gestartet und komprimierte Luft ist an dem Steuerventil 28 vorhanden. Der elektronische Zeitgeber 30 richtet zuerst das Steuerventil 28 so, um einen Pfad für komprimierte Luft durch den Gummischlauch 24 in dem Luftsack 18 zu öffnen. Wie in Figur 2b zu sehen ist, wird der Luftsack 18 für eine vorbestimmte Zeitperiode befüllt, um dadurch die rechte Hüfte des Benutzers um einen vorbestimmten vertikalen oder nach oben gerichteten Abstand anzuheben. Dieser Abstand kann stark in Abhängigkeit von der Komfortzone für den Benutzer variieren, liegt allerdings vorzugsweise in dem Bereich von etwa 5 Millimeter bis etwa 3 Zentimeter. Das Becken 34 kippt nach unten auf der linken Seite und die Wirbelsäule 32 kippt nach außen in der Richtung zu der linken Seite. Sobald die Wirbelsäule damit beginnt, sich nach links zu kippen, biegt sich die untere Wirbelsäule 32 spontan oder krümmt sich selbst nach rechts, wie durch die Richtungslinie B dargestellt ist. Dieses seitliche Biegen hebt effektiv die Tendenz des oberen Körpers auf, sich nach links zu bewegen, und demzufolge wird eine stabile, obere Körperposition beibehalten.
- Der elektrische Zeitgeber 30 richtet dann das Steuerventil 28 so, um die Druckluftströmung zu dem Luftsack 18 zu unterbrechen und einen Pfad für eine Druckluftströmung zu dem Luftsack 20 über den Luftschlauch 26 zu öffnen. Ein Entlüftungsventilteil (nicht dargestellt) ist an dem Steuerventil 28 befestigt und schafft einen Pfad für eine Luftströmung von dem Luftsack 18 zu der Atmosphäre zum Entleeren des Luftsacks 18 unter dem Gewicht des Benutzers. Das Entlüftungsventil, das zu dem Gummischlauch 24 führt, wird aktiviert, wenn das Steuerventil 28 zu dem Gummischlauch 26 umgeschaltet wird. Wie in Figur 2c zu sehen ist, füllt sich der Luftsack 20 für eine vorbestimmte Zeitperiode, um dadurch die linke Hüfte des Benutzers um einen vorbestimmten vertikalen oder nach oben gerichteten Abstand anzuheben. Dieser Abstand liegt auch vorzugsweise in dem Bereich von etwa 5 Millimetern bis etwa 3 Zentimetern. Eine ablenkende Wirkung ähnlich, allerdings entgegengesetzt zu dem, was für die linke Seite auftritt, tritt bei der rechten Seite auf, wie dies durch die Richtungslinie C dargestellt ist. Der elektrische Zeitgeber 30 richtet dann das Steuerventil 28 so, um die Druckluftströmung zu dem Luftsack 20 zu unterbrechen und einen Pfad für eine Druckluftströmung zu dem Luftsack 18 über den Gummischlauch 24 zu öffnen, um dadurch den Zyklus erneut zu starten. Das Entlüftungsventilteil, das zu dem Gummischlauch 26 führt, wird aktiviert, wenn das Steuerventil 28 zu dem Gummischlauch 24 umgeschaltet wird.
- Fig. 3 stellt eine alternative Ausführungsform dar, bei der zusätzliche Luftsäcke 40 und 42 zu dem Rückenabschnitt 14 der Sitzanordnung 10 hinzugefügt sind. Ein allgemein quadratisch geformtes, flexibles Kissen 44 nimmt einen Satz aus vier Luftsäcken 18, 20, 40 und 42 auf, wobei einer in jedem Quadranten des quadratischen, flexiblen Kissens 44 gelegen ist. Das flexible Kissen 44 ist auf der Sitzanordnung 10 plaziert, so daß eine Hälfte des flexiblen Kissens auf dem Sitzabschnitt 12 angeordnet ist und die andere Hälfte auf oder gegen den Rückenabschnitt 14 angeordnet ist. Demzufolge sind die Luftsäcke 40 und 42 gegen den Rückenabschnitt 14 angeordnet und die Luftsäcke 18 und 20 sind auf dem Sitzabschnitt 12 angeordnet. Befestigungseinrichtungen (nicht dargestellt) können hinzugefügt sein, um das flexible Kissen 44 an dem Sitzabschnitt 12 und dem Rückenabschnitt 14 zu sichern. Akzeptierbare Befestigungsverfahren umfassen die Verwendung von Bändern oder wieder dichtbaren Nylongeweben, die auf sich selbst befestigt werden können, die allgemein unter dem Handelsnamen Velcro bekannt sind. Ein Druckentlastungsventil (nicht dargestellt) kann mit jedem Luftsack 18, 20, 40 und 42 und für 27,4 × 10³ × N/m² (4 psig) verbunden sein, allerdings ist es nicht dort erforderlich, wo ein Steuerventil, wie es hier beschrieben ist, verwendet wird.
- Ein zweites Steuerventil 46 ist identisch zu dem Steuerventil 28 und verbindet einen zweiten Satz aus Gummischläuchen 48 und 50 mit der Luftpumpe 22, um die Luftströmung in die Luftsäcke 40 und 42 zu steuern. Der elektrische Zeitgeber 30 ist auch mit dem Steuerventil 46 verbunden, um die Befüllung der Luftsäcke 40 und 42 zu steuern. Der elektrische Zeitgeber 30 kann für zwei Fälle unter der Wahl des Benutzers eingestellt sein; 1) die Befüllungs/Entleerungs-Sequenz für den rechten und den linken Luftsack 40 und 42 kann der Befüllungs/Entleerungs-Sequenz für den rechten und den linken Luftsack 18 und 20 folgen; oder 2) die Befüllungs-/Entleerungs-Sequenz für den rechten und den linken Luftsack 40 und 42 kann entgegengesetzt zu der Befüllungs/Entleerungs-Sequenz für den rechten und den linken Luftsack 18 und 20 sein. Demzufolge drückt, wenn der Luftsack 18 die rechte Hüfte des Benutzers anhebt, der Luftsack 40 die rechte Hüfte nach vorne, oder wenn der Luftsack 18 die rechte Hüfte des Benutzers anhebt, drückt der Luftsack 42 die linke Hüfte nach vorne. Diese variable, nach vorne gerichtete Bewegung folgt der nach vorne gerichteten Bewegung, die auf die Hüften aufgebracht wird, wenn eine Person geht, was demzufolge die gesamte Gehbewegung bei einer sitzenden Person simuliert. Der vordere Abstand kann stark in Abhängigkeit von der Kornfortzone für den Benutzers variieren, liegt allerdings vorzugsweise in dem Bereich von etwa 5 Millimetern bis 3 Zentimetern.
- Die vorstehend beschriebene Erfindung definiert sowohl eine Vorrichtung als auch ein Verfahren zum Übertragen einer Bewegung auf eine sitzende Person. Das Verfahren setzt die Schritte eines periodischen, rythmischen und kontinuierlichen Anhebens und/oder Drückens nach vorne, zuerst der einen Hüfte einer sitzenden Person und dann der anderen Hüfte, ein. Dadurch kann eine gewisse Blutzirkulation und Muskelstimulation, die normalerweise durch Gehen erzielt wird, erreicht werden, während man sitzt. Die Anti-Ermüdungs-Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung können in Verbindung mit irgendeiner Aktivität verwendet werden, die ein Sitzen mit sich bringtinsbesondere ein ausgedehntes Sitzen. Dies würde ein Fahren in einem Kraftfahrzeug oder einem Lastkrafwagen, ein Arbeiten in einem Büro oder ein Betreiben einer Maschinenanlage umfassen. Ein noch größerer Vorteil wird bei Anwendungen dort erhalten, wo der Benutzer extrem sitzt, wie beispielsweise dann, wenn eine Person an einen Rollstuhl gebunden ist. Demzufolge kann eine Person, die nicht gehen kann, noch einige der Vorteile eines Gehens erzielen.
- Während die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung bevorzugt sind, werden Fachleute auf dem betreffenden Fachgebiet Modifikationen der strukturellen Anordnung, des Aufbaus, und dergleichen, erkennen, die nicht von dem tatsächlichen Umfang der Erfindung, wie er in den beigefügten Ansprüchen definiert ist, abweichen. Insbesondere kann ein separates, flexibles Kissen verwendet werden, um befüllbare Rückenluftsäcke 40 und 42 aufzunehmen. Befülbare Säcke 18 und 20 oder 40 und 42 können in den Sitzabschnitt 12 und den Rückenabschnitt 14 jeweils eingebaut werden, im Gegensatz dazu, daß sie in einem flexiblen Kissen aufgenommen sind. Auch könnten die befüllbaren Luftsäcke aus einem einzelnen Luftsack gebildet werden, der eine innenwand besitzt, die den Sack in ein linkes und ein rechtes befüllbares Kompartment unterteilt. Eine mechanische Zeitabstimmungsvorrichtung könnte die elektronische Zeitabstimmungsvorrichtung ersetzen. Ein geeignet aufgebautes, einzelnes Steuerventil könnte die zwei Steuerventile der zweiten Ausführungsform ersetzen. Weiterhin könnten die befüllbaren Luftsäcke durch eine mechanische Struktur ersetzt werden, die auf Druckluft aufbaut oder nicht aufbaut, um alternierend die Hüften der sitzenden Person anzuheben. Zum Beispiel könnte, obwohl dies mühsamer ist als die befüllbaren Säcke, eine hydraulische Kolben- und Stabanordnung periodisch und alternierend eine bewegbare Platte oder Oberfläche nach oben und nach vorne gegen die Hüften der sitzenden Person drücken. Weiterhin können der Befüllzyklus und der Abstand für den Rückenabschnitt und für den Sitzabschnitt stark in Abhängigkeit von der Komfortzone für die sitzende Person variiert werden. Die Bewegung kann für den Benutzer nicht wahrnehmbar sein, oder kann ziemlich ausgeprägt sein.
Claims (22)
1.Ergonomische Anti-Ermüdungsvorrichtung zum Bewegen der Hüften und des
unteren Mitteteus einer Person, die in einer Sitzanordnung (10) sitzt, die einen
Sitzabschnitt (12) besitzt, wobei die Vorrichtung aufweist:
ein aneinandergrenzendes, aufblasbares rechtes und linkes Kompartment (18, 20),
die auf dem Sitzabschn itt der Sitzanordnung derart positionierbar sind, daß dann,
wenn die Person auf dem Sitzabschnitt sitzt, das aufblasbare rechte Kompartment
direkt unter der rechten Hüfte der Person gelegen ist und das aufblasbare, linke
Kompartment direkt unter der linken Hüfte der Person gelegen ist; und
eine Aufbaseinrichtung für das linke und das rechte Kompartment und eine
Steuereinrichtung (22, 28, 30) für ein selektives Aufblasen und Entleeren der
Kompartments;
gekennzeichnet dadurch, daß die Steuereinrichtung eine
Zeitabstimmungsvorrichtung umfaßt, die ein Aufblasen des linken und des rechten Kompartments zyklisch
führt, um dadurch alternierend zuerst eine Hüfte der Person und dann die andere
Hüfte anzuheben, wodurch eine Bewegung und eine Stimulation auf die Person in
einer ähnlichen Weise zu der Bewegung und der Stimulation übertragen wird, die
auf die Person durch ein Gehen aufgebracht wird.
2. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das
aufblasbare rechte Kompartment (18) bei der Benutzung unter dem rechten
Sitzbeinknochen der Person positioniert ist und das aufblasbare linke Kompartment
(20) bei der Benutzung unter dem linken Sitzbeinknochen der Person positioniert
ist.
3. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, die eine
Gehäuseeinrichtung (16) zum Aufnehmen der aufblasbaren Kompartmenteinrichtung (18,
20) umfaßt, wobei die Gehäuseeinrichtung für eine Plazierung auf dem
Sitzabschnitt (12) der Sitzanordnung (10) geeignet ist.
4. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gehäuseeinrichtung (16) eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen der
Gehäuseeinrichtung an der Sitzanordnung umfaßt.
5. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gehäuseeinrichtung (16) ein flexibles Kissen umfaßt.
6. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die aufblasbare Kompartmenteinrichtung(en) (18, 20) innenseitig des
Sitzabschnitts (12) der Sitzanordnung (10) angeordnet ist/sind.
7. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die aufblasbare Kompartmenteinrichtung (18, 20) ein einzelnes,
aufblasbares Kompartment ist, die eine Wand in dem Inneren des Kompartments
besitzt, das das einzelne, aufblasbare Kompartment in zwei aufblasbare
Kompartments separiert, um dadurch das aufblasbare rechte und linke Kompartment zu
bilden.
8. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die aufblasbare Einrichtung eine Luftpumpe (22) umfaßt, die
Schlaucheinrichtungen (24, 25) zum Transportieren von Luft zu jedem des
aufblasbaren rechten und linken Kompartment (18, 20) umfaßt.
9. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufblassteuereinrichtung ein Steuerventil (28) umfaßt, das ein
Entlüftungsventil besitzt, wobei das Entlüftungsventil eine Freigabeeinrichtung
bildet.
10. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitabstimmungsvorrichtung für die Aufblassteuereinrichtung
eine elektronische Zeitabstimmungsvorrichtung (30) umfaßt.
11. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitabstimmungsvorrichtung für die Aufblassteuereinrichtung
eine mechanische Zeitabstimmungsvorrichtung (30) umfaßt.
12. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes aufblasbare rechte und linke Kompartment (18, 20) für ein
alternierendes Anheben jeder Hüfte der Person einen vertikalen Abstand von etwa 5
Millimeter bis etwa 3 Zentimeter geeignet ist.
13. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Aufblasen des ersten des aufblasbaren rechten und linken
Kompartments (18, 20) und dann des anderen der aufblasbaren Kompartments einen
Zyklus aufweist und die rechte und die linke aufblasbare Steuereinrichtung zum
Steuern der Aufbaseinrichtung geeignet ist, um Zyklen einer Frequenz von im
wesentlichen 0,016 bis im wesentlichen 0,20 Hertz (im wesentlichen 1 bis im
wesentlichen 12 Zyklen pro Minute) zu erzeugen.
14. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansppiche 1 bis 13, wobei die
Sitzanordnung auch einen Rückenabschnitt (14) besitzt, gekennzeichnet dadurch, daß
die aufblasbare Kompartmenteinrichtung (44) weiterhin ein aufblasbares linkes und
rechtes Rückenkompartment (40, 42) aufweist, die auf dem Rückenabschnitt der
Sitzanordnung derart angeordnet sind, daß dann, wenn die Person auf dem
Sitzabschnitt sitzt, das aufblasbare rechte Rückenkompartment hinter der rechten Hüfte
der Person gelegen ist und das aufblasbare linke Rückenkompartment hinter der
linken Hüfte der Person gelegen ist, wobei die Aufblas- und Steuereinrichtung (22,
28, 30, 46) auch ein erstes der aufblasbaren rechten und linken
Rückenkompartments aufbläst und dann das andere, um dadurch alternierend nach vorne zuerst
eine Hüfte der Person und dann die andere zu drücken
15. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach Anspruch 14, die eine Gehäuseeinrichtung (44)
zum Aufnehmen der aufblasbaren Kompartmenteinrichtung umfaßt, wobei die
Gehäuseeinrichtung für ein Verschieben auf dem Sitzabschnitt (12) der
Sitzanordnung und gegen den Rückenabschnitt (14) geeignet ist, wobei die
Gehäuseeinrichtung auch eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen der Gehäuseeinrichtung
an der Sitzanordnung besitzt.
16. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach Anspruch 14 oder Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das aufblasbare rechte und das linke Sitzkompartment (18, 20)
innenseitig des Abschnitts (12) der Sitzanordnung gelegen sind und das
aufblasbare rechte und linke Rückenkompartment (40, 42) innenseitig des Rückenabschnitts
(14) der Sitzanordnung gelegen sind.
17. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, gekennzeichnet
dadurch, daß die aufblasbare Kompartmenteinrichtung (18, 20, 40, 42) aus zwei
einzelnen, aufblasbaren Kompartments aufgebaut ist, wobei jedes der einzelnen,
aufblasbaren Kompartments eine Wand in dem Inneren des einzelnen,
aufblasbaren Kompartments besitzt, um das einzelne, aufblasbare Kompartment in zwei
aufblasbare Kompartments zu teilen, um dadurch das aufblasbare rechte und linke
Sitzkompartment und das aufblasbare rechte und linke Rückenkompartment zu
bilden.
18. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, gekennzeichnet
dadurch, daß die Aufbaseinrichtung eine Luftpumpe (22) umfaßt, die
Schlaucheinrichtungen (26, 50) zum Transportieren von Luft zu jedem der aufblasbaren rechten
und linken Sitzkompartments (18, 20) und der rechten und linken
Rückenkompartments (40, 42) besitzt.
19. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, gekennzeichnet
dadurch, daß die Aublassteuereinrichtung ein erstes und ein zweites Steuerventil
(28, 46) besitzt, von denen jedes ein Entlüftungsventilteil besitzt, wobei das
Entlüftungsventil die Freigabeeinrichtung bildet; und daß das erste Steuerventil das
Aufblasen des aufblasbaren rechten und linken Sitzkompartments steuert und das
zweite Steuerventil das Aufblasen des aufblasbaren rechten und linken
Rückenkompartments steuert.
20. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 19, gekennzeichnet
dadurch, daß jedes des aufblasbaren rechten und des linken Rückenkompartments
(40, 42) für ein alternierendes Drücken jeder Hüfte der Person einen Abstand nach
vorne von etwa 5 Millimeter bis etwa 3 Millimeter geeignet ist.
21. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 20, gekennzeichnet
dadurch, daß die Aufblassteuereinrichtung zum Aufblasen des aufblasbaren linken
Sitzkompartments (18) zu etwa derselben Zeit wie des linken Rückenkompartments
(40) und zum Aufblasen des aufblasbaren rechten Sitzkompartments (20) zu etwa
derselben Zeit wie des rechten Rückenkompartments (42) geeignet ist.
22. Anti-Ermüdungs-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 20, gekennzeichnet
dadurch, daß die Aufblassteuereinrichtung (28, 46, 30) zum Aufblasen des
aufblasbaren linken Sitzkompartments (18) zu etwa derselben Zeit wie des rechten
Rükkenkompartments (42) und zum Auflblasen des aufblasbaren rechten
Sitzkompartments (20) zu etwa derselben Zeit wie des linken Rückenkompartments (40)
geeignet ist.
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