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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Beschreibung offenbart eine Sitzvorrichtung mit einem Sitzkissen, auf dem eine sitzende Person sitzt, und einer Rückenlehne, die so konfiguriert ist, dass sie den Oberkörper der sitzenden Person stützt.
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Beschreibung des Standes der Technik
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Sitzvorrichtungen sind weithin bekannt, die jeweils ein Sitzkissen, auf dem eine sitzende Person sitzt, und eine Rückenlehne, die so konfiguriert ist, dass sie den Oberkörper der sitzenden Person stützt, umfassen. Einige der Sitzvorrichtungen sind so konfiguriert, dass eine Oberflächenform der Rückenlehne verformbar ist, so dass die Rückenlehne dem Körperbau einer sitzenden Person folgt oder ein mäßiger Reiz auf eine sitzende Person ausgeübt wird.
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Die japanische Patentanmeldung
JP 2017-013763 A beispielsweise offenbart eine Sitzvorrichtung, die in einem Fahrzeug angeordnet werden kann und so konfiguriert ist, dass ein aufblas- und entleerbarer Airbag in einem Teil der Rückenlehne platziert wird, wobei der Teil so konfiguriert ist, dass er den Lendenbereich einer sitzenden Person stützt. In der
JP 2017-013763 A wird Gas in den Airbag eingeleitet, so dass eine Fläche der Rückenlehne lokal nach vorne steht. Beim Aufblasen des Airbags durch das eingeleitete Gas wird die Oberfläche der Rückenlehne lokal nach vorne gedrückt. Mittels der in der
JP 2017-013763 A beschriebenen Technologie kann die Oberflächenform der Rückenlehne bis zu einem gewissen Grad frei verformt werden.
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KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
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Bei der Technologie der
JP 2017-013763 A wird jedoch eine Mehrzahl von Airbags verteilt angeordnet, so dass sich die Airbags in ihrer Dickenrichtung nicht überlappen. In diesem Fall hängt ein Vorwärtsdrückweg der Rückenlehne von der Dicke der Airbags beim Aufblasen der Airbags ab. Aus diesem Grund ist es natürlich notwendig, große Airbags zu verwenden, um einen großen Hubweg sicherzustellen. In einem Fall, in dem die Größe der Airbags erhöht wird, kann es jedoch länger dauern, bis die Airbags vollständig aufgeblasen sind, und schließlich kann es länger dauern, bis die Rückenlehne verformt ist. Außerdem ist bei der Verwendung großer Airbags ein großer Raum für die Montage der Airbags erforderlich.
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In Anbetracht dessen offenbart die vorliegende Beschreibung eine Sitzvorrichtung, die den Einbauraum für die Airbags oder eine Lufteinblaszeit reduzieren kann, während ein ausreichender Verformungshubweg sichergestellt ist.
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Eine in der vorliegenden Beschreibung offenbarte Sitzvorrichtung ist eine Sitzvorrichtung, die ein Sitzkissen und eine Rückenlehne umfasst. Das Sitzkissen ist so konfiguriert, dass eine sitzende Person auf dem Sitzkissen sitzt. Die Rückenlehne ist so konfiguriert, dass sie einen Oberkörper der sitzenden Person stützt. Die Rückenlehne umfasst einen Rückenlehnenrahmen, ein Rückenlehnenpolster, das an einer Vorderseite des Rückenlehnenrahmens angeordnet ist, und einen Rückenlehnenbezug, der so konfiguriert ist, dass er eine Oberfläche des Rückenlehnenpolsters bedeckt. Eine Mehrzahl von Stretch-Airbags ist in einem Teil der Rückenlehne an einer Position angeordnet, die einem Lendenbereich der sitzenden Person entspricht, und die Stretch-Airbags sind so konfiguriert, dass sie sich aufblasen und eine Oberfläche der Rückenlehne in eine Richtung drücken, die sich der sitzenden Person nähert. Die Stretch-Airbags sind so angeordnet, dass sie sich in Richtung der Dicke bzw. Dickenrichtung der Rückenlehne überlappen, so dass das Rückenlehnenpolster sandwichartig zwischen den Stretch-Airbags gehalten ist.
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Da die Stretch-Airbags derart angeordnet sind, dass sie sich in Dickenrichtung überlappen, ist es möglich, einen ausreichenden Verformungshubweg sicherzustellen, auch wenn die einzelnen Stretch-Airbags klein sind. Da die Stretch-Airbags eine geringe Größe haben, ist es möglich, die Lufteinblaszeit und den Einbauraum für die Stretch-Airbags zu reduzieren. Dadurch ist es möglich, den Einbauraum und die Lufteinblaszeit zu reduzieren, während gleichzeitig ein ausreichender Verformungshubweg sichergestellt wird.
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Außerdem können die Stretch-Airbags auch an Positionen angeordnet sein, die den Schultern der sitzenden Person entsprechen.
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Mit einer solchen Konfiguration ist es möglich, zusätzlich zum Lendenbereich die Muskeln um die Schultern zu dehnen, wodurch der Komfort für die sitzende Person weiter verbessert werden kann.
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Ferner können ein oder mehrere Erfrischungs-Airbags an der dem Lendenbereich entsprechenden Position angeordnet sein, und der eine oder die mehreren Erfrischungs-Airbags können kleiner als die Stretch-Airbags sein. Zumindest einer der Stretch-Airbags kann auf einer Vorderseite der Erfrischungs-Airbags angeordnet sein.
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Die Erfrischungs-Airbags können zwischen dem Rückenlehnenpolster und einem Bezugpolster angeordnet sein. Aussparungen, in denen die Erfrischungs-Airbags untergebracht sind, können auf der Oberfläche des Rückenlehnenpolsters ausgebildet sein.
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Mit der in der vorliegenden Beschreibung offenbarten Sitzvorrichtung ist es möglich, den Einbauraum und die Lufteinblaszeit zu verringern, während ein ausreichender Verformungshubweg sichergestellt ist. Da das Rückenlehnenpolster zwischen den in Dickenrichtung überlappenden Stretch-Airbags angeordnet ist, kann außerdem eine Reibung zwischen den Stretch-Airbags verhindert werden.
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Figurenliste
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Die Merkmale und Vorteile sowie die technische und wirtschaftliche Bedeutung beispielhafter Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen gleiche Bezugszeichen gleichartige Elemente bezeichnen; hierbei zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines in einer Sitzvorrichtung vorgesehenen Sitzes;
- 2 eine Schnittansicht des Sitzes;
- 3 eine Schnittansicht des Sitzes in einem Zustand, in dem Stretch-Airbags aufgeblasen sind;
- 4 eine Schnittansicht entlang einer Linie A-A in 3;
- 5 ein Blockdiagramm, das sich auf eine Aufblas- und Entleerungssteuerung der Airbags bezieht;
- 6 ein Diagramm, das einen Kopfbewegungsmenge für jede Druckposition veranschaulicht;
- 7 ein Diagramm, das einen Schulterbewegungsmenge für jede Druckposition veranschaulicht;
- 8 eine schematische Schnittdarstellung der aufgeblasenen Airbags; und
- 9 eine Ansicht zur Beschreibung der jeweiligen Abmessungen der Airbags von 8.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Unter Bezugnahme auf Zeichnungen wird im Folgenden eine Konfiguration einer Sitzvorrichtung 10 beschrieben. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines Sitzes 12, der in der Sitzeinrichtung 10 vorgesehen ist. Ferner ist 2 eine Schnittansicht des Sitzes 12 und 3 ist eine Schnittansicht zum Zeitpunkt des Aufblasens der Stretch-Airbags 30f, 30b (später beschrieben). Ferner ist 4 ein Schnitt entlang der Linie A-A in 3.
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Die Sitzvorrichtung 10 ist eine Sitzvorrichtung für eine Person und wird als Fahrer- oder Beifahrersitz verwendet, der in einem vorderen Teil einer Fahrzeugkabine angeordnet ist. Der Sitz 12 der Sitzvorrichtung 10 umfasst: ein Sitzkissen 14, auf dem eine sitzende Person sitzt; eine Rückenlehne 16, die so konfiguriert ist, dass sie den Oberkörper der sitzenden Person stützt; und eine Kopfstütze 17, die so konfiguriert ist, dass sie den Kopf der sitzenden Person stützt. Das Sitzkissen 14 ist so konfiguriert, dass ein Kissenpolster 22 auf einen im Wesentlichen horizontal angeordneten Kissenrahmen (nicht abgebildet) gelegt ist und eine Oberfläche des Kissenpolsters 22 mit einem Kissenbezug 18 bedeckt ist. Ferner ist zwischen dem Kissenpolster 22 und dem Kissenbezug 18 ein Bezugpolster 20 aus einer Urethanschaumplatte oder dergleichen angeordnet. Der Kissenbezug 18 besteht aus einem dünnen bahnförmigen Material, z.B. Stoff, Kunstleder, Echtleder oder dergleichen. Auf einer Oberfläche des Kissenbezuges 18 sind mehrere Rillen ausgebildet. Die Rillen werden durch Einhängen (Ziehen) des Kissenbezugs 18 von der Seite des Kissenpolsters 22 gebildet. Das Kissenpolster 22 besteht aus einem Material mit mäßiger Elastizität, z.B. einem weichen Polyurethanschaumstoff oder ähnlichem.
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Unterhalb des Kissenrahmens sind Gleitschienen (nicht abgebildet) befestigt, die sich in Vorwärts-Rückwärts-Richtung erstrecken. Der Kissenrahmen ist gleitend an den Gleitschienen befestigt. Wenn der Kissenrahmen gleitet, kann der gesamte Sitz 12 in der Vorwärts-Rückwärts-Richtung gleiten.
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Die Rückenlehne 16 umfasst: einen Rückenlehnenrahmen (nicht abgebildet), der sich von einem hinteren Ende des Sitzkissens 14 erhebt; ein Rückenlehnenpolster 28, das an einer Vorderseite des Rückenlehnenrahmens angeordnet ist; und einen Rückenlehnenbezug 24, der eine Oberfläche des Rückenlehnenpolsters 28 bedeckt. Außerdem ist zwischen dem Rückenlehnenpolster 28 und dem Rückenlehnenbezug 24 ein dünnes Bezugpolster 26 aus einem Urethanschaumstoff oder ähnlichem angeordnet. Das Rückenlehnenpolster 28 besteht aus einem Material, das eine solche Elastizität aufweist, dass das Rückenlehnenpolster 28 zusammen mit dem Aufblasen und Entleeren von Airbags (später beschrieben) verformbar ist, z.B. ein weicher Polyurethanschaumstoff oder dergleichen. Ähnlich wie der Kissenbezug 18 besteht auch der Rückenlehnenbezug 24 aus einem dünnen bahnförmigen Material, z.B. Stoff, Kunstleder, Echtleder oder dergleichen. Außerdem sind auf einer Oberfläche des Rückenlehnenbezugs 24 einige Rillen ausgebildet. Die Rillen werden durch Einhängen (Ziehen) des Rückenlehnenbezugs 24 von der Seite des Rückenlehnenpolsters 28 gebildet.
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Ein unteres Ende des Rückenlehnenrahmens ist mit einer in Breitenrichtung verlaufenden Schwenkachse 29 verbunden. Die Rückenlehne 16 mit dem Rückenlehnenrahmen kann in Vorwärts-Rückwärts-Richtung um die Schwenkachse 29 schwingen (zurücklehnen). Die Kopfstütze 17, die so konfiguriert ist, dass sie den Kopf der sitzenden Person stützt, ist mit einem oberen Ende der Rückenlehne 16 verbunden. Die Konfiguration der Kopfstütze 17 kann eine konventionelle Konfiguration verwenden, daher wird die Konfiguration der Kopfstütze 17 hier nicht im Detail beschrieben.
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In der Rückenlehne 16 ist ein Bereich, der dem Lendenbereich der sitzenden Person entspricht, genauer gesagt, ein Bereich an einer Position, die etwas niedriger ist als eine mittlere Höhe der Rückenlehne 16, mit einer Mehrzahl von Airbags ausgebildet. Diese Airbags umfassen relativ kleine Erfrischungs-Airbags (EN: refreshment airbags) 32 und Stretch-Airbags (EN: stretch airbags) 30f, 30b. Die Airbags 32, 30f, 30b blasen sich auf, wenn Luft eingefüllt wird, und dadurch ragt eine Oberfläche der Rückenlehne 16 lokal in eine Richtung, die sich der sitzenden Person nähert.
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Die Erfrischungs-Airbags 32 werden aufgeblasen, um die sitzende Person zu erfrischen. In der vorliegenden Ausführungsform sind sechs Erfrischungs-Airbags 32 in einer Anordnung mit drei Reihen und zwei Spalten angeordnet. Jeder der Erfrischungs-Airbags 32 ist zwischen dem Rückenlehnenpolster 28 und dem Bezugpolster 26 angeordnet, wie in 4 dargestellt. Wenn sich die Erfrischungs-Airbags 32 in einem vorbestimmten Zyklus wiederholt aufblasen und entleeren, so dass sich die Oberfläche der Rückenlehne 16 in dem vorbestimmten Zyklus lokal vorwärts und rückwärts bewegt, wird die sitzende Person veranlasst, tief einzuatmen. Auf diese Weise wird die sitzende Person erfrischt.
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Die Stretch-Airbags 30f, 30b sind so konfiguriert, dass sie die sitzende Person veranlassen, den Rücken durchzustrecken. In der vorliegenden Ausführungsform sind, als die Stretch-Airbags, ein Vorderseiten-Stretch-Airbag 30f und ein Rückseiten-Stretch-Airbag 30b vorgesehen. Es sei angemerkt, dass in einem Fall, in dem der Vorderseiten-Stretch-Airbag 30f und der Rückseiten-Stretch-Airbag 30b nicht voneinander unterschieden werden, die Indexbuchstaben weggelassen werden und sie nur als „Stretch-Airbag 30“ bezeichnet werden. Wie aus 4 hervorgeht, ist der Vorderseiten-Stretch-Airbag 30f zwischen dem Rückenlehnenbezug 24 und dem Bezugpolster 26 angeordnet, und der Vorderseiten-Stretch-Airbag 30f hat eine im Wesentlichen rechteckige, in Breitenrichtung gestreckte Form. Der Rückseiten-Stretch-Airbag 30b ist auf der Rückseite des Rückenlehnenpolsters 28 und an einer Stelle angeordnet, an der der Rückseiten-Stretch-Airbag 30b den Vorderseiten-Stretch-Airbag 30f in der Dickenrichtung überlappt. Von einem anderen Standpunkt aus gesehen ist ein Stretch-Airbag 30 auf jeder Seite des Rückenlehnenpolsters 28 in Dickenrichtung angeordnet. Es sei angemerkt, dass der Rückseiten-Stretch-Airbag 30b ähnlich wie der Vorderseiten-Stretch-Airbag 30f eine im Wesentlichen rechteckige, in Breitenrichtung gestreckte Form hat. Wenn sich die Stretch-Airbags 30 so aufblasen, dass die Rückenlehne 16 lokal nach vorne ragt, wird der Rücken der sitzenden Person durchgestreckt. Dadurch wird der sitzenden Person ein Stretcheffekt verliehen. Es sei angemerkt, dass, wie aus den 1 und 4 ersichtlich ist, die Stretch-Airbags 30 breiter sind als die Erfrischungs-Airbags 32, so dass die Stretch-Airbags 30 ein großes Fassungsvermögen haben.
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5 ist ein Blockdiagramm, das sich auf eine Aufblas- und Entleerungssteuerung der Airbags bezieht. Wie in 5 dargestellt und auch oben beschrieben, ist die Sitzvorrichtung 10 mit den Airbags 30f, 30b, 32 ausgestattet. Die Airbags 30f, 30b, 32 sind über einen Schlauch 38 mit einer Pumpe 34 verbunden. Entsprechend den Anweisungen eines Controllers 42 versorgt die Pumpe 34 die Airbags 30f, 30b, 32 mit Luft oder erlangt die Luft aus den Airbags 30f, 30b, 32 zurück. Ein Ventil 36, z.B. ein elektromagnetisches Ventil, ist zwischen der Pumpe 34 und jedem der Airbags 30f, 30b, 32 vorgesehen. Wenn sich die Ventile 36 entsprechend öffnen und schließen, kann ein Verbindungszustand zwischen den Airbags 30f, 30b, 32 und der Pumpe 34 geschaltet werden.
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Die Airbags 30f, 30b, 32 sind mit entsprechenden Drucksensoren 40 ausgestattet, die so konfiguriert sind, dass sie die Innendrücke der Airbags 30f, 30b, 32 erfassen. Die von den Drucksensoren 40 erfassten Erfassungsdrücke werden an den Controller 42 übertragen. Der Controller 42 bestimmt die Aufblasmengen der Airbags 30f, 30b, 32 auf Basis der Erfassungsdrücke.
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Der Controller 42 ist ein Steuergerät, das aus einem Mikrocomputer oder dergleichen besteht, der z.B. eine CPU und einen Speicher enthält. Wenn festgestellt wird, dass eine Erfrischung oder ein Dehnen erforderlich ist, öffnet der Controller 42 das Ventil 36 eines entsprechenden der Airbags 30f, 30b, 32, und der Controller 42 treibt die Pumpe 34 an, so dass der entsprechende Airbag 30f, 30b, 32 sich aufbläst und sich entleert. Genauer gesagt öffnet der Controller 42 die Ventile 36 entsprechend der Erfrischungs-Airbags 32, wenn eine Erfrischung erforderlich ist. Damit sich die Erfrischungs-Airbags 32 in einem vorbestimmten Zyklus aufblasen und entleeren, veranlasst der Controller 42 die Pumpe 34, die Luftzufuhr und -rückgewinnung in dem vorbestimmten Zyklus entsprechend den von den Drucksensoren 40 erfassten Drücken zu wiederholen.
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Außerdem öffnet der Controller 42 die den Stretch-Airbags 30 entsprechenden Ventile 36, wenn ein Dehnen erforderlich ist. Außerdem veranlasst der Controller 42 die Pumpe 34, die Luft zu den Stretch-Airbags 30 zu schicken, bis die von den Drucksensoren 40 erfassten Drücke einen vorgegebenen Sollwert erreichen. Wenn die erfassten Drücke den Zielwert erreichen, schließt der Controller 42 die entsprechenden Ventile 36 und schließt die Stretch-Airbags 30 luftdicht ab. Wenn zwei Stretch-Airbags 30f, 30b beide den Solldruck erreichen, um in einen vollständig aufgeblasenen Zustand zu gelangen, stoppt der Controller 42 den Antrieb der Pumpe 34. Danach öffnet der Controller 42, wenn in diesem Zustand eine bestimmte Zeitspanne (z.B. mehrere Sekunden) verstreicht, die den Stretch-Airbags 30 entsprechenden Ventile 36 wieder und treibt die Pumpe 34 an, so dass die Pumpe 34 die Luft aus den Stretch-Airbags 30 zurückgewinnt. Wenn sich die Stretch-Airbags 30 vollständig entleeren und flach werden, ist der Stretch- bzw. Dehnvorgang beendet.
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Ob Erfrischungs- und Dehnvorgänge erforderlich sind oder nicht, kann auf Basis einer Anweisung der sitzenden Person oder automatisch durch ein übergeordnetes Steuergerät oder den Controller 42 bestimmt werden. Beispielsweise kann das übergeordnete Steuergerät oder der Controller 42 auf der Grundlage einer kontinuierlichen Fahrzeit oder dergleichen bestimmen, ob eine Erfrischung oder ein Dehnen erforderlich ist oder nicht. Ferner kann ein Sensor, der so konfiguriert ist, dass er einen Zustand der sitzenden Person erkennt, z.B. ein Pulssensor oder ein Fieberthermometer, ein optischer Sensor (eine Kamera oder dergleichen), der so konfiguriert ist, dass er den Ausdruck der sitzenden Person erkennt, und dergleichen im Fahrzeug vorhanden sein, und das übergeordnete Steuergerät oder der Controller 42 kann auf der Grundlage eines Erkennungsergebnisses dieser Sensoren bestimmen, ob eine Erfrischung oder ein Dehnen erforderlich ist oder nicht.
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In der Zwischenzeit wird, wie aus der bisherigen Beschreibung hervorgeht, in der vorliegenden Ausführungsform die Umgebung des Lendenbereichs der sitzenden Person durch die Rückenlehne 16 gedrückt, so dass sich die sitzende Person streckt bzw. dehnt. Der Grund, warum die Umgebung des Lendenbereichs als solches gedrückt wird, besteht darin, eine Bewegung des Kopfes oder der Schultern der sitzenden Person zu verhindern. Dies wird mit Bezug auf die 6 und 7 beschrieben. 6 ist ein Diagramm, das die Kopfbewegungsmenge für jede Druckposition veranschaulicht, und 7 ist ein Diagramm, das die Schulterbewegungsmenge für jede Druckposition veranschaulicht.
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Um die sitzende Person dazu zu bringen, sich zu strecken, um den Blutkreislauf zu verbessern, ist es wirksam, einen Muskel mit der Bezeichnung Musculus longissimus zu dehnen. Der Musculus longissimus ist ein großer Muskel, der sich von der Nähe der Halswurzel bis in die Nähe der Oberschenkelknochen erstreckt. Dementsprechend ist es wirksam, zur Dehnung des Musculus longissimus sowohl die Umgebung der Brust der sitzenden Person als auch die Umgebung des Lendenbereichs der sitzenden Person zu drücken, um den Musculus longissimus zu dehnen. Zu dem Zeitpunkt, zu dem die sitzende Person in einem Zustand, in dem die sitzende Person sitzt, zur Streckung veranlasst wird, ist es jedoch wünschenswert, die Bewegung des Kopfes oder der Schultern der sitzenden Person so klein wie möglich zu halten. Insbesondere in einem Fall, in dem die sitzende Person ein Fahrer ist, beeinflusst die Bewegung des Kopfes oder der Schultern die Sicht oder eine Griffbetätigung spürbar. Aus diesem Grund ist es notwendig, die Bewegung des Kopfes oder der Schultern so klein wie möglich zu halten.
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Wie in 6 dargestellt, bewegt sich, wenn der Brustkorb zur Dehnung gedrückt wird, der Kopf stark. Ähnlich, bewegen sich, wie in 7 dargestellt, die Schultern beim Drücken des Brustkorbs stark. Wenn die Umgebung des Lendenbereichs oder des Beckens gedrückt wird, kann die Bewegung des Kopfes und der Schultern eingeschränkt werden, um sie klein zu halten. Da die Umgebung des Beckens jedoch in der Nähe des unteren Endes des Musculus longissimus liegt, ist es schwierig, eine ausreichende Dehnung zu erzielen, selbst wenn die Umgebung des Beckens gedrückt wird. In Anbetracht dessen wird in der vorliegenden Ausführungsform, um die Bewegung des Kopfes und der Schultern zu begrenzen und einen ausreichenden Dehnungseffekt zu erzielen, die Umgebung des Lendenbereichs gedrückt.
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Hierbei liegt der oben beschriebene Musculus longissimus im Allgemeinen etwa einige Zentimeter unterhalb einer Oberfläche des menschlichen Rückens. Um den Musculus longissimus zu drücken, sollte die Oberfläche der Rückenlehne 16 stärker verformt werden als bei dem Erfrischungsvorgang. Mit anderen Worten, um den Dehnungsvorgang durchzuführen, sollte ein Verformungshubweg der Oberfläche der Rückenlehne 16 groß sein. In der vorliegenden Ausführungsform werden, um einen großen Verformungshubweg zu gewährleisten, zwei Stretch-Airbags 30f, 30b so platziert, dass sie sich in Dickenrichtung überlappen. Mit einer solchen Konfiguration kann ein großer Verformungshubweg sichergestellt werden, während die Stretch-Airbags 30f, 30b verkleinert und die für das Aufblasen benötigte Zeit verkürzt werden. Dies wird mit Bezug auf die 8 und 9 beschrieben.
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8 ist eine schematische Schnittansicht zum Zeitpunkt des Aufblasens gegebener Airbags 50a, 50b, und 9 ist eine Ansicht, die die ungefähren Größen der Airbags 50a, 50b veranschaulicht. Wie auf den linken Seiten in 8 und 9 dargestellt, ist die Dicke des Airbags 50a, d.h. der Verformungshubweg des Airbags 50a, wenn der Airbag 50a mit einer kurzen Seite von 2a und einer langen Seite 2b aufgeblasen wird, H. In diesem Fall sollten, um die gleiche Dicke H zu erhalten, theoretisch zwei Airbags 50b, die halb so groß wie der Airbag 50a sind, in Dickenrichtung übereinander angeordnet werden, wie auf den rechten Seiten in den 8 und 9 dargestellt. Das heißt, in einem Fall, in dem zwei Airbags so platziert werden, dass sie sich überlappen, kann die Größe der Airbags, die notwendig ist, um den gleichen Verformungshubweg H zu erreichen, auf die Hälfte des Airbags 50a reduziert werden, so dass der Einbauraum für die Airbags klein gehalten werden kann.
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Ferner wird ein maximales Fassungsvermögen eines Airbags im Allgemeinen durch die nachfolgende Formel 1 dargestellt. In der Formel 1 gibt A eine Abmessung der kurzen Seite des Airbags an, und B gibt eine Abmessung der langen Seite des Airbags an. Wie aus Formel 1 hervorgeht, beträgt die maximale Kapazität des Airbags das n
3-fache, wenn die Dimension des Airbags das n-fache beträgt. Mit anderen Worten, wenn die Größe des Airbags
1/
2 beträgt, wird das zum Aufblasen des Airbags erforderliche Luftvolumen, und letztendlich die Zeit für die Lufteinblasung, auf 1/8 reduziert. Folglich kann in einem Fall, in dem zwei Airbags so platziert werden, dass sie sich gegenseitig überlappen, die zum Aufblasen der Airbags erforderliche Lufteinblaszeit im Vergleich zu einem Fall, in dem ein Airbag platziert wird, weitgehend reduziert werden.
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Wie aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich ist, kann, wenn zwei Stretch-Airbags 30f, 30b so platziert werden, dass sie sich wie in der vorliegenden Ausführungsform in Dickenrichtung überlappen, ein großer Verformungshubweg gesichert werden, der Einbauraum für die Airbags 30f, 30b kann verringert werden und die Lufteinblaszeit kann reduziert werden.
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Es sei angemerkt, dass, wie oben beschrieben, in der vorliegenden Ausführungsform jeweils zwei Stretch-Airbags 30f, 30b auf beiden Seiten des Rückenlehnenpolsters 28 in Dickenrichtung vorgesehen sind. Mit einer solchen Konfiguration ist es möglich, eine Reibung zwischen den beiden Stretch-Airbags 30f, 30b zu verhindern und damit die Verschlechterung der Stretch-Airbags 30f, 30b zu begrenzen. Ferner ist in der vorliegenden Ausführungsform der Stretch-Airbag 30f auf der Vorderseite (an einer näher zur sitzenden Person gelegenen Stelle) der Erfrischungs-Airbags 32 angeordnet. Damit soll verhindert werden, dass die Erfrischungs-Airbags 32 nach dem Stretch- bzw. Dehnvorgang verschoben werden. Das heißt, in einem Fall, in dem die Erfrischungs-Airbags 32 vor dem Vorderseiten-Stretch-Airbag 30f mit einer großen Füllmenge angeordnet sind, können die Positionen der Erfrischungs-Airbags 32, die an einer Vorderseite des Vorderseiten-Stretch-Airbags 30f angeordnet sind, zusammen mit dem Aufblasen des Vorderseiten-Stretch-Airbags 30f verschoben werden. Wenn die Positionen der Erfrischungs-Airbags 32 verschoben werden, ist es schwierig, zum Zeitpunkt des Erfrischungsvorgangs auf eine geeignete Position zu drücken, wodurch kein ausreichender Erfrischungseffekt erreicht werden kann. In Anbetracht dessen wird in der vorliegenden Ausführungsform der Vorderseiten-Stretch-Airbag 30f vor den Erfrischungs-Airbags 32 platziert. Ferner sind in der vorliegenden Ausführung, um eine Verschiebung der Erfrischungs-Airbags 32 und das Aufblasen des Rückseiten-Stretch-Airbags 30b zu verhindern, auf der Oberfläche des Rückenlehnenpolsters 28 Aussparungen 33 gebildet, in denen die Erfrischungs-Airbags 32 untergebracht sind, wie in 4 dargestellt.
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Es sei angemerkt, dass die oben beschriebene Konfiguration ein Beispiel ist. Die anderen Konfigurationen können entsprechend geändert werden, vorausgesetzt, dass zumindest die Stretch-Airbags 30, die so konfiguriert sind, dass sie die Oberfläche der Rückenlehne 16 lokal zusammendrücken, so platziert werden, dass sie sich in der Dickenrichtung überlappen, wobei das Rückenlehnenpolster 28 sandwichartig dazwischen angeordnet ist. In der obigen Beschreibung sind beispielsweise zwei Stretch-Airbags 30 so angeordnet, dass sie sich gegenseitig überlappen, aber drei oder mehr Stretch-Airbags 30 können so angeordnet werden, dass sie sich gegenseitig überlappen. Ferner können die Positionen, die Anzahl und die Formen der Stretch-Airbags 30 und der Erfrischungs-Airbags 32 entsprechend geändert werden. Ferner können die Stretch-Airbags 30 zusätzlich zu einem Teil, der dem Lendenbereich entspricht, in anderen Teilen angebracht werden, z.B. in einem Teil, der den Schultern entspricht und dergleichen. Dementsprechend können die Stretch-Airbags 30 beispielsweise zur Dehnung der Muskeln um die Schulterblätter der sitzenden Person in Teilen vorgesehen werden, die in 1 mit den Bezugszeichen 54 gekennzeichnet sind. Auch in diesem Fall sind die Stretch-Airbags 30 so platziert, dass sie sich in Dickenrichtung überlappen, so dass das Rückenlehnenpolster 28 sandwichartig dazwischen angeordnet ist. Mit einer solchen Konfiguration ist es möglich, die Muskeln um die Schultern herum zu dehnen, wodurch der Sitzkomfort für die sitzende Person weiter verbessert werden kann. Die obige Beschreibung bezieht sich ferner beispielhaft auf die in einem Fahrzeug anordenbare Sitzvorrichtung, aber die in der vorliegenden Beschreibung offenbarte Technologie kann auf andere Sitzvorrichtungen angewandt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2017013763 A [0003, 0004]