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QUERBEZUG AUF VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der
japanischen Patentanmeldung Nr. 2019-066918 , eingereicht am 29. März 201-9, deren gesamter Inhalt hier durch Bezugnahme aufgenommen ist.
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HINTERGRUND
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Technisches Gebiet
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Die Offenbarung betrifft einen Fahrzeugsitz, mit dem ein Fahrzeug ausgerüstet ist.
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Verwandte Technik
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Aus dem Stand der Technik bekannte Fahrzeugsitze wurden hergestellt, indem eine Sitzhaltung berücksichtigt wurde, die von Herstellern empfohlen wird, ohne jedoch die Sitzhaltungen von individuellen Insassen zu berücksichtigen. Falls ein Insasse in einer Haltung sitzt, die nicht vom Hersteller empfohlen wird, ermüden Körperteile des Insassen. Zudem wird diese Art von Fahrzeugsitzen hergestellt, ohne dabei den Körpertyp des Insassen zu berücksichtigen.
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Dementsprechend offenbart beispielsweise die ungeprüfte japanische Patentoffenlegungsschrift (JP-A) H10-229930 einen Fahrzeugsitz, welcher Taschen aus einem flexiblen und luftundurchlässigen Material aufweist, welche mit Feinpartikeln gefüllt sind, die in den Taschen fließen, und die an einem Sitz und einer Rückenlehne angeordnet sind. Bei dem in
JP-A Nr. H10-229930 offenbarten Fahrzeugsitz werden die Feinpartikel in den Taschen vermittels des Gewichts des auf dem Sitz sitzenden Insassen zum Fließen gebracht, um die konkav-konvexen Oberflächen des Sitzes und der Rückenlehne zu bilden, die zu der Sitzhaltung des Insassen passen, und die konkav-konvexen Oberflächen des Sitzes und der Rückenlehne werden aufrechterhalten, indem die Luft aus den Taschen gesaugt wird, um die Positionen der Feinpartikel in den Taschen zu fixieren.
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Zwischenzeitlich ist aus dem Stand der Technik ein Fahrzeugsitz bekannt, der eine Vielzahl von luftdichten Taschen aufweist, die mit Schaumkunststoffpartikeln als Feinpartikel in dem Raum zwischen einem Oberflächenaußenhautelement und einem Polsterkörper gefüllt sind, der beispielsweise in der japanischen Gebrauchsmusterschrift (Registrierung) Offenlegung (JP-UM-A) Nr. H4-115448 offenbart wird. Bei dem in JP-UM-A Nr. H4-115448 offenbarten Fahrzeugsitz ist die gesamte Oberfläche des Oberflächenaußenhautelements als konvex-konkave Fläche ausgebildet, die zu der Sitzhaltung des Insassen passt, und die konkav-konvexe Fläche wird aufrechterhalten, indem der Druck in der Vielzahl von luftdichten Taschen derart verringert wird, dass die Schaumkunststoffpartikel eng aneinander anhaften und sich verfestigen.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ein Aspekt der Offenbarung stellt einen Fahrzeugsitz bereit. Der Fahrzeugsitz weist ein Sitzpolster, eine Rückenlehne, ein Speicherelement, ein Polsterelement, und ein Gaszufuhr/-absaugelement auf. Das Sitzpolster ist eingerichtet, eine Hüfte eines Insassen zu stützen. Die Rückenlehne ist eingerichtet, einen Rücken des Insassen zu stützen. Das Speicherelement ist aus einem flexiblen und gasundurchlässigen Material hergestellt, das als Tasche geformt ist und eingerichtet ist, Feinpartikel zu speichern. Das Speicherelement ist an dem Sitzpolster und/oder der Rückenlehne angeordnet. Das Polsterelement besitzt eine Flexibilität, die geringer ist als jene des Speicherelements. Das Polsterelement ist in dem Sitzpolster und/oder der Rückenlehne angeordnet, in dem bzw. der das Speicherelement angeordnet ist. Das Gaszufuhr/-absaugelement ist eingerichtet, dem Speicherelement ein Gas zuzuführen und das Gas aus dem Speicherelement abzusaugen. Das Gaszufuhr/-absaugelement verflüssigt die in dem Speicherelement gespeicherten Feinpartikel durch Zuführen des Gases an das Speicherelement, um ein Verändern einer Form des Speicherelements zu erleichtern. Das Gaszufuhr/-absaugelement verfestigt die Feinpartikel, die in Speicherelement gespeichert sind, indem das Gas aus dem Speicherelement abgesaugt wird, um ein Verändern der Form des Speicherelements zu erschweren. Das Speicherelement ist derart angeordnet, dass es dem auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen zugewandt ist. Das Polsterelement ist auf einer Rückseite des Speicherelements angeordnet.
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Ein Aspekt der Offenbarung stellt einen Fahrzeugsitz bereit. Der Fahrzeugsitz weist ein Sitzpolster, eine Rückenlehne, ein Speicherelement, ein Polsterelement, und ein Gaszufuhr/-absaugelement auf. Das Sitzpolster ist eingerichtet, eine Hüfte eines Insassen zu stützen. Die Rückenlehne ist eingerichtet, einen Rücken des Insassen zu stützen. Das Speicherelement ist aus einem flexiblen und gasundurchlässigen Material hergestellt, das als Tasche geformt ist und eingerichtet ist, Feinpartikel zu speichern. Das Speicherelement ist an dem Sitzpolster und/oder der Rückenlehne angeordnet. Das Polsterelement besitzt eine Flexibilität, die geringer ist als jene des Speicherelements. Das Polsterelement ist in dem Sitzpolster und/oder der Rückenlehne angeordnet, in dem bzw. der das Speicherelement angeordnet ist. Das Gaszufuhr/-absaugelement ist eingerichtet, dem Speicherelement ein Gas zuzuführen und das Gas aus dem Speicherelement abzusaugen. Das Gaszufuhr/-absaugelement verflüssigt die in dem Speicherelement gespeicherten Partikel durch Zuführen des Gases an das Speicherelement, um ein Verändern einer Form des Speicherelements zu erleichtern. Das Gaszufuhr/-absaugelement verfestigt die Feinpartikel, die in Speicherelement gespeichert sind, indem das Gas aus dem Speicherelement gesaugt wird, um ein Verändern der Form des Speicherelements zu erschweren. Das Speicherelement ist derart angeordnet, dass es dem auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen zugewandt ist. Das Polsterelement ist in dem Speicherelement angeordnet.
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Figurenliste
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Die beigefügten Zeichnungen werden bereitgestellt, um ein tieferes Verständnis der Offenbarung zu vermitteln und sind in dieser Beschreibung aufgenommen und bilden einen Teil dieser. Die Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsbeispiele und dienen zusammen mit der Beschreibung zur Erläuterung der Prinzipien der Offenbarung.
- 1 ist eine perspektivische Ansicht, die den Innenraum eines mit einem Fahrzeugsitz nach Ausführungsform 1 der Offenbarung ausgerüsteten Fahrzeugs zeigt;
- 2 ist eine perspektivische Ansicht, die den Fahrzeugsitz gemäß Beispiel 1 der Offenbarung veranschaulicht;
- 3 ist eine Längsquerschnittsansicht, die schematisch ein Sitzpolster des Fahrzeugsitzes gemäß Ausführungsform 1 der Offenbarung darstellt, aufgenommen entlang der Vorne-Hinten-Richtung des Fahrzeugs;
- 4 ist eine horizontale Querschnittsansicht, die schematisch das Sitzpolster des Fahrzeugsitzes gemäß Ausführungsform 1 der Offenbarung darstellt, aufgenommen entlang der horizontalen Richtung des Fahrzeugs;
- 5 ist ein Blockdiagramm, welches die elektrische Konfiguration des Fahrzeugsitzes gemäß Ausführungsform 1 der Offenbarung veranschaulicht;
- 6A und 6B sind senkrechte Querschnittsansichten, die schematisch das Sitzpolster des Fahrzeugsitzes gemäß Ausführungsform 1 der Offenbarung darstellen, aufgenommen entlang der Breitenrichtung des Fahrzeugs; und
- 7A und 7B sind senkrechte Querschnittsansichten, die schematisch das Sitzpolster des Fahrzeugsitzes gemäß Ausführungsform 2 der Offenbarung veranschaulichen, aufgenommen entlang der Breitenrichtung des Fahrzeugs.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Nachfolgend werden einige Ausführungsformen der Offenbarung ausführlich unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es wird angemerkt, dass die folgende Beschreibung auf veranschaulichende Beispiele der Offenbarung gerichtet ist und nicht als Beschränkung der Offenbarung auszulegen ist. Faktoren wie, ohne hierauf beschränkt zu sein, numerische Werte, Formen, Materialien, Komponenten, Positionen der Komponenten und wie die Komponenten aneinandergekoppelt sind, sind lediglich beispielhaft und sollen die Offenbarung nicht beschränken. Ferner sind Elemente in den folgenden Ausführungsbeispielen, die nicht in einem sehr allgemeinen unabhängigen Anspruch der Offenbarung aufgeführt werden, optional und können bei Bedarf bereitgestellt werden. Die Zeichnungen sind schematisch und sollen nicht maßstabsgetreu sein. In der gesamten vorliegenden Beschreibung und den Zeichnungen sind Elemente, die im Wesentlichen die gleiche Funktion und Konfiguration besitzen, mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet, um eine sich wiederholende Beschreibung zu vermeiden.
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Bei den in
JP-A Nr. H10-229930 und JP-UM-A Nr. H4-115448 offenbarten Fahrzeugsitzen sind die Feinpartikel über den gesamten Sitz und die Rückenlehne verteilt, weshalb die Rückstoßkraft von dem Fahrzeugsitz dazu neigt, gleichmäßig auf den Insassen zu wirken, und deshalb besteht Spielraum zur Verbesserung des Komforts des auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen.
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Es ist wünschenswert, einen Fahrzeugsitz bereitzustellen, der in der Lage ist, den Komfort des Insassen, der auf dem Feinpartikel enthaltenden Fahrzeugsitz sitzt, zu verbessern.
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<Ausführungsform 1>
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Nachfolgend wird ein Fahrzeugsitz gemäß Ausführungsform 1 der Offenbarung unter Bezugnahme auf die 1 bis 6A und 6B beschrieben.
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<Schematische Ausgestaltung des Fahrzeugsitzes>
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Die schematische Ausgestaltung eines Fahrzeugsitzes 10 gemäß Ausführungsform 1 der Offenbarung wird unter Bezugnahme auf die 1 und 2 beschrieben.
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1 ist eine perspektivische Ansicht, die den Innenraum des mit dem Fahrzeugsitz 10 ausgestatteten Fahrzeugs 1 zeigt. 2 ist eine perspektivische Ansicht, die den Fahrzeugsitz 10 veranschaulicht.
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Wie in 1 dargestellt sind ein Vordersitz 3 hinter einer Instrumententafel 2 und ein Rücksitz 4 hinter dem Vordersitz 3 in dem Innenraum des Fahrzeugs 1 angeordnet. Der Vordersitz 3 weist einen Fahrervordersitz 3a und einen Vordersitz 3b neben dem Fahrer auf. Bei der Ausführungsform ist der Fahrzeugsitz 10 auf den Vordersitz 3 und/oder den Rücksitz 4 anwendbar.
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Wie in 2 dargestellt, weist der Fahrzeugsitz 10 ein Sitzpolster 20 auf, das an der Struktur der Fahrzeugkarosserie befestigt ist, eine Rückenlehne 30, die eingerichtet ist, sich von dem hinteren Ende des Sitzpolsters 20 nach oben zu erstrecken, sowie eine Kopfstütze 40, die an dem oberen Ende der Rückenlehne 30 bereitgestellt ist.
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Das Sitzpolster 20 ist dazu eingerichtet, die Hüfte und die Beine des Insassen zu unterstützen, und die Rückenlehne 30 ist dazu eingerichtet, den Rücken des Insassen zu unterstützen. Die Kopfstütze 40 ist dazu eingerichtet, den Kopf des Insassen zu unterstützen.
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<Konfiguration des Sitzpolsters>
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Als nächstes wird die Konfiguration des Sitzpolsters 20 des Fahrzeugsitzes 10 gemäß Ausführungsform 1 der Offenbarung unter Bezugnahme auf die 3 und 4 beschrieben. 3 ist eine Längsquerschnittsansicht, die das Sitzpolster 20 des Fahrzeugsitzes 10 schematisch veranschaulicht, aufgenommen entlang der Vorne-Hinten-Richtung des Fahrzeugs 1. 4 ist eine horizontale Querschnittsansicht, die das Sitzpolster 20 des Fahrzeugsitzes 10, entlang der horizontalen Richtung des Fahrzeugs 1, schematisch veranschaulicht. Hierbei wird bei Bedarf auch nochmals auf 2 verwiesen.
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Wie in 3 dargestellt weist das Sitzpolster 20 eine Sitzoberfläche 21 auf, die eingerichtet ist, die Hüfte des Insassen zu kontaktieren, ein Speicherelement 22, das als Tasche geformt ist, um Feinpartikel zu speichern, ein Gaszufuhr/-absaugelement 23, das dazu eingerichtet ist, dem Speicherelement 22 Gas zuzuführen und das Gas aus dem Speicherelement 22 abzusaugen, und ein Polsterelement 24, das dazu eingerichtet ist, das Speicherelement 22 von unten zu stützen.
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Zudem ist unter dem Sitzpolster 20 in einer Stütze (nicht dargestellt) des Sitzpolsters 20 ein Sitzdrucksensor 21b bereitgestellt, der eingerichtet ist, den auf das Sitzpolster 20 aufgebrachten Druck zu detektieren.
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Die Sitzoberfläche 21 ist mit einem Oberflächenaußenhautelement 21a bedeckt, das zum Beispiel aus Stoff, Echtleder oder Kunstleder hergestellt ist. Hierbei bedeckt bei Ausführungsform 1 das Oberflächenaußenhautelement 21a außerdem eine Rückenfläche 31 der Rückenlehne 30, die dazu eingerichtet ist, den Rücken des Insassen zu kontaktieren.
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Das Speicherelement 22 weist mehrere Taschen 22a bis 22d auf, die aus einem flexiblen und gasundurchlässigen Material hergestellt sind. Die mehreren Taschen 22a bis 22d sind unter der Sitzoberfläche 21 bereitgestellt, um der Hüfte des auf dem Fahrzeugsitz 10 sitzenden Insassen zugewandt zu sein.
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Wie in 4 dargestellt, ist eine vordere Tasche 22a in dem vorderen Teil der Sitzoberfläche 21 in etwa parallel zu der Rechts-Links-Richtung des Fahrzeugsitzes 10 bereitgestellt. Die vordere Tasche 22a ist dazu eingerichtet, die Beine des Insassen zu stützen. Hierbei können mehrere vorderen Taschen 22a in der Vorne-Hinten-Richtung des Fahrzeugsitzes 10 nebeneinander angeordnet sein.
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Zudem sind drei hintere Taschen 22b, 22c und 22d nahe dem Zentrum der Sitzoberfläche 21 bereitgestellt. Die hinteren Taschen 22b, 22c und 22d erstrecken sich entlang der Vorne-Hinten-Richtung des Fahrzeugsitzes 10 und sind in der Rechts-Links-Richtung des Fahrzeugsitzes 10 nebeneinander angeordnet. Die hinteren Taschen 22b, 22c und 22d sind dazu eingerichtet, die Hüfte des Insassen zu unterstützen. Hierbei kann die Anzahl der hinteren Taschen eins, zwei, oder größer gleich vier betragen.
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Jede der mehreren Taschen 22a bis 22d weist ein Kopplungselement 25 auf, das dazu eingerichtet ist, die Luft zu leiten, die von dem Gaszufuhr/-absaugelement 23 den Taschen 22a bis 22d zugeführt oder aus diesen abgesaugt wird.
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Bei Ausführungsform 1 ist das den mehreren Taschen 22a bis 22d zugeführte und aus diesen abgesaugte Gas die Luft (Außenluft), jedoch ist dies keinesfalls beschränkend. Das Gas kann ein atmosphärisches Gas als ein Medium sein, um die Verflüssigung und die Verfestigung der Feinpartikel zu erleichtern.
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Das Speicherelement 22 ist als Tasche geformt und aus einem flexiblen und gasundurchlässigen Material gebildet und ist deshalb in Bezug auf die Außenseite luftdicht. Der Zustand der in den mehreren Taschen 22a bis 22d gespeicherten Feinpartikel wird zwischen einem Zustand, in dem die Feinpartikel verflüssigt sind, und einem Zustand, in dem die Feinpartikel verfestigt sind, unter Verwendung des Gaszufuhr/- absaugelements 23 gewechselt.
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Das Polsterelement 24 ist zum Beispiel aus Urethan hergestellt und besitzt eine Flexibilität, die geringer ist als diejenige der mehreren Taschen 22a bis 33d, die die Feinpartikel enthalten.
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Zudem weist die Oberfläche des Polsterelements 24, wie in den 6A - 6B dargestellt mehrere konkave Abschnitte 24a und konvexe Abschnitte 24b auf, die den mehreren Taschen 22a bis 22d zugewandt sind. Die mehreren Taschen 22a bis 22d sind jeweils in den mehreren Nuten angeordnet.
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Das Gaszufuhr/-absaugelement 23 kann zum Beispiel ein Kompressor sein und ist über ein Strömungsrohr 26 an das Kopplungselement 25 von jeder der mehreren Taschen 22a bis 22d gekoppelt, die in dem Sitzpolster 20 bereitgestellt sind.
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Das Gaszufuhr/-absaugelement 23 führt das Gas jeder der mehreren Taschen 22a bis 22d zu und saugt das Gas aus jeder der mehreren Taschen 22a bis 22d als Reaktion auf ein Steuerungssignal von einem später beschriebenen Controller 100.
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Das Gaszufuhr/-absaugelement 23 führt das Gas über das Strömungsrohr 26 dem Speicherelement 22 zu, um die mehreren Taschen 22a bis 22d aufzuweiten, um die Form der mehreren Taschen 22a bis 22d zu verändern, so dass die Feinpartikel, die in den mehreren Taschen 22a bis 22d gespeichert sind, verflüssigt werden. Die Verflüssigung der Feinpartikel, die in den mehreren Taschen 22a bis 22d gespeichert sind, macht es leicht, die Form der mehreren Taschen 22a bis 22d zu verändern.
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Demgegenüber saugt das Gaszufuhr/-absaugelement 23 das Gas aus den mehreren Taschen 22a bis 22d, um die mehreren Taschen 22a bis 22d zu schrumpfen, um die Form der mehreren Taschen 22a bis 22d so zu verändern, dass die in den mehreren Taschen 22a bis 22d gespeicherten Feinpartikel verfestigt werden. Die Verfestigung der in den mehreren Taschen 22a bis 22d gespeicherten Feinpartikel erschwert es, die Form der mehreren Taschen 22a bis 22d zu verändern.
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In Ausführungsform 1 ist ein Speicherelement 22 hinter der Rückenfläche 31 in der Rückenlehne 30 derart angeordnet, dass es dem Rücken des auf dem Fahrzeugsitz 10 sitzenden Insassen zugewandt ist. Der Zustand der Feinpartikel, die in dem Speicherelement 22 gespeichert sind, das in der Rückenlehne 30 bereitgestellt ist, wird auf die gleiche Weise wie bei dem in dem Sitzpolster 20 bereitgestellten Speicherelement zwischen einem Zustand, bei dem die Feinpartikel verflüssigt sind, und einem Zustand, bei dem die Feinpartikel verfestigt sind, unter Verwendung des Gaszufuhr/-absaugelements 23 umgeschaltet bzw. gewechselt.
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<Elektrische Konfiguration des Fahrzeugsitzes>
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Als nächstes wird die elektrische Konfiguration des Fahrzeugsitzes 10 gemäß Ausführungsform 1 der Offenbarung unter Bezugnahme auf 5 beschrieben. 5 ist ein Blockdiagramm, welches die elektrische Konfiguration des Fahrzeugsitzes.10 veranschaulicht.
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Wie in 5 veranschaulicht, weist der Fahrzeugsitz 10 den Controller 100 auf. Der Controller 100 ist kommunikationsfähig mit dem Sitzdrucksensor 21b, dem Gaszufuhr/-absaugelement 23, einer Fahrzeugaußenkamera 101, die dazu eingerichtet ist, Bilder in Fahrtrichtung des Fahrzeugs 1 aufzunehmen, und einer Fahrzeuginnenkamera, die dazu eingerichtet ist, Bilder der Insassen in dem Fahrzeug 1 aufzunehmen, gekoppelt.
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Die Fahrzeuginnenkamera 102 fungiert als Haltungsdetektor, der eingerichtet ist, die Haltung des auf dem Fahrzeugsitz 10 sitzenden Insassen zu detektieren. Zudem ermöglicht der Sitzdrucksensor 21b, dass die Haltung des sitzenden Insassen basierend auf der Druckverteilung geschätzt werden kann.
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Der Controller 100 weist einen Prozessor, einen Arbeitsspeicher, einen Speicher (nicht dargestellt) etc. auf und ist dazu eingerichtet, die Gesamtheit der Bauteile des Fahrzeugsitzes 10 zu steuern und eine Steuerungsverarbeitung durchzuführen, um verschiedene Funktionen des Fahrzeugsitzes 10 zu verwirklichen. Gemäß Ausführungsform 1 ruft der Prozessor Programme auf und lädt die Programme in den Arbeitsspeicher und führt dann die Programme in einer vorgegebenen Abfolge bzw. Sequenz aus, um die Steuerung des Fahrzeugsitzes 10 entsprechend der Sitzhaltung des Insassen durchzuführen.
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Konkret detektiert der Controller 100 die Sitzhaltung des Insassen basierend auf dem Druck, der auf das Sitzpolster 20 aufgebracht wird, der von dem Sitzdrucksensor 21b erlangt wird, oder dem Bild des Insassen, das von der Fahrzeuginnenkamera 102 erlangt wird. Dann bewirkt der Controller 100, dass das Gaszufuhr/-absaugelement 23 das Gas basierend auf der detektierten Sitzhaltung zuführt oder absaugt.
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<Funktionsweise des Fahrzeugsitzes>
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Als nächstes wird die Funktionsweise des Fahrzeugsitzes 10 gemäß Ausführungsform 1 der Offenbarung unter Bezugnahme auf die 6A und 6B beschrieben. Die 6A und 6B sind senkrechte Querschnittsansichten, die schematisch das Sitzpolster 20 des Fahrzeugsitzes 10 aufgenommen entlang der Breitenrichtung des Fahrzeugs darstellen. Hierbei ist die Veränderung des Zustands des Sitzpolsters 20 in chronologischer Reihenfolge dargestellt. Auf die 3 bis 5 wird bei Bedarf ebenfalls verwiesen.
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Wie in 6A dargestellt bewirkt der Controller 100, wenn ein Insasse 50 nicht auf dem Sitzpolster 20 sitzt, dass das Gaszufuhr/-absaugelement 23 das Gas den mehreren Taschen 22a bis 22d zuführt, um die Feinpartikel zu verflüssigen, so dass es leicht wird, die Form der Vielzahl von Taschen 22a bis 22d zu verändern.
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Wie in 6B dargestellt, drückt als nächstes, wenn der Insasse 50 sich auf das Sitzpolster 20 setzt, die Hüfte des Insassen 50 die hinteren Taschen 22b, 22c und 22d gegen das Polsterelement 24.
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Die Oberfläche des Polsterelements 24 wird in ihrer Form verändert, wenn die Hüfte des Insassen 50 die hinteren Taschen 22b, 22c und 22d von oben gegen die konkav-konvexe Oberfläche des Polsterelements 24 drückt.
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Die Flexibilität des Polsterelements 24 ist geringer als jene der hinteren Taschen 22b, 22c und 22d, und deshalb unterstützen die verformten konvexen Abschnitte 24b stabil die Hüfte des Insassen 50.
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Zudem wird die hintere Tasche 22c, die in der Mitte des Sitzpolsters 20 bereitgestellt ist, verformt, so dass sie zu der Form der Hüfte des Insassen 50 passt.
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Die Feinpartikel in der linken hinteren Tasche 22b und der rechten hinteren Tasche 22d werden an die gegenüberliegenden Enden des Sitzpolsters 20 bewegt, die jeweils nicht von der Hüfte des Insassen 50 gedrückt werden. Deshalb werden die linke hintere Tasche 22b und die rechte hintere Tasche 22d so verformt, dass sie am rechten und linken Ende der Sitzoberfläche 21 anschwellen.
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Außerdem werden die Feinpartikel in der vorderen Tasche 22a in den vorderen Teil des Sitzpolsters 20 bewegt, der nicht von den Beinen des Insassen 50 gedrückt wird, und deshalb wird die vordere Tasche 22a verformt, dass sie im vorderen Teil der Sitzoberfläche 21 anschwillt.
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Wenn festgestellt wird, dass das Ausmaß einer Veränderung der Sitzhaltung des Insassen 50, die von der Fahrzeuginnenkamera 102 oder dem Sitzdrucksensor 21b detektiert wird, gering ist, bewirkt der Controller 100 daraufhin, dass das Gaszufuhr/-absaugelement 23 das Gas aus den mehreren Taschen 22a bis 22d absaugt, um die Feinpartikel so zu verfestigen, dass es erschwert wird, die Form der mehreren Taschen 22a bis 22d zu verändern. Hierdurch ist es möglich, die Form des Speicherelements 22 an die Sitzhaltung des Insassen 50 anzupassen, und dadurch die Stabilität des Insassen 50, der auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzt, unter Verwendung des Speicherelements 22 und des Polsterelements 24 zu verbessern.
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Zudem schwillt bei Ausführungsform 1 die Sitzoberfläche 21 des Außenumfangs des Sitzpolsters 20 an, und deshalb ist es möglich zu verhindern, dass der Insasse 50 aufgrund der Trägheitskraft durch die Gravitationsbeschleunigung, die in der Vorn-Hinten-Richtung und der Rechts-Links-Richtung des Fahrzeugs wirkt, wenn sich das Fahrzeug 1 bewegt, schaukelt bzw. sich hin- und herbewegt.
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Auch schwillt die Sitzoberfläche 21 des vorderen Teils des Sitzpolsters 20 an, und deshalb ist es möglich zu verhindern, dass der Insasse 50 bei einem Frontalaufprall des Fahrzeugs 1 nach vorn gleitet und durchrutscht.
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<Ausführungsform 2>
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Bei der oben beschriebenen Ausführungsform 1 ist das Polsterelement 24 unter dem Speicherelement 22 angeordnet, jedoch ist dies in keinster Weise beschränkend. Polsterelemente 210 können in dem Speicherelement 22 angeordnet sein. Der Fahrzeugsitz 10 gemäß Ausführungsform 2 der Offenbarung wird unter Bezugnahme auf die 7A bis 7B beschrieben. Die 7A bis 7B sind senkrechte Querschnittsansichten, die schematisch das Sitzpolster 20 des Fahrzeugsitzes 10 entlang der Breitenrichtung des Fahrzeugs 1 zeigen. Hierbei ist die Veränderung des Zustands des Sitzpolsters 20 in chronologischer Reihenfolge dargestellt. Auch auf die 3 bis 5 wird bei Bedarf verwiesen.
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Wie in 7A dargestellt, sind in einem Speicherelement 200 eine Vielzahl von Polsterelementen 210 und Polsterstützen 220 bereitgestellt, die eingerichtet sind, die Polsterelemente 210 von unten zu stützen.
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Die Polsterelemente 210 sind so positioniert, dass sie in der Lage sind, die Hüfte des Insassen 50 zu stützen. Die Polsterelemente 210 sind in dem Speicherelement 200 bereitgestellt, das mit Feinpartikeln gefüllt ist, die in dem Speicherelement 200 fließen können.
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Jede der Polsterstützen 220 kann zum Beispiel ein elastisches Element wie eine Spiralfeder sein, die eingerichtet ist, imstande zu sein, das Polsterelement 210 von unten elastisch zu stützen bzw. zu lagern. Hierbei kann die Polsterstütze 220 ein nichtelastisches Element sein, das beispielsweise aus Eisen, verstärktem Kunststoff, oder Harz hergestellt ist. Alternativ kann die Polsterstütze 220 von einem Element umwickelt sein, um die Oberfläche oder elastische Funktion zu schützen.
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Wie in 7B dargestellt, drückt die Hüfte des Insassen 50, wenn sich der Insasse 50 auf das Sitzpolster 20 setzt, gegen das Speicherelement 200, um das Speicherelement 200 so zu verformen, dass es der Form der Hüfte des Insassen 50 entspricht.
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Die Flexibilität des Polsterelements 210 ist geringer als jene des Speicherelements 200, so dass es möglich ist, die Hüfte des sitzenden Insassen 50 auf dem Polsterelement 210 stabil zu unterstützen.
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Die Polsterelemente 210, die von der Hüfte des Insassen 50 nach unten gedrückt werden, werden durch die elastische Kraft der Polsterstützen 220 zurück nach oben gedrückt. Auf diese Weise können die Polsterstützen 220 in Ausführungsform 2 eine zweckmäßige Rückstoßkraft auf die Hüfte des Insassen 50 aufbringen, und deshalb ist es möglich, die Stabilität des sitzenden Insassen 50 zu verbessern.
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Wie oben beschrieben, wird in Ausführungsform 2 das Speicherelement 200 verformt, so dass es zu der Form der Hüfte des Insassen 50 passt, und die Hüfte des Insassen 50 wird von den Polsterelementen 210 unterstützt. Deshalb ist es möglich, zu verhindern, dass der Insasse 50 aufgrund der Trägheitskraft durch die Gravitationsbeschleunigung, die in der Vor-Zurück-Richtung und der Links-Rechts-Richtung des Fahrzeugs 1 wirkt, wenn das Fahrzeug 1 bewegt wird, hin und her schwankt, und folglich ist es möglich, die Stabilität des sitzenden Insassen 50 auf die gleiche Weise wie bei Ausführungsform 1 zu verbessern.
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Hierbei sind die Polsterstützen 220 in dem Speicherelement 200 bereitgestellt, jedoch ist dies nicht zwingend. Die Polsterstützen 220 können außerhalb des Speicherelements 200 bereitgestellt sein. Auf diese Weise sind die unteren Oberflächen der Polsterstützen 220 an dem Sitzpolster 20 fixiert, und daher ist es möglich, die Stabilität der Sitzhaltung des Insassen 50 zu verbessern.
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Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen sind das Speicherelement und das/die Polsterelement(e) in dem Sitzpolster 20 des Fahrzeugsitzes 10 bereitgestellt. Das Speicherelement, das aus einem flexiblen und gasundurchlässigen Material hergestellt ist, ist als Beutel geformt und dazu ausgelegt, Feinpartikel zu speichern. Die Flexibilität des/der Polsterelement(e) ist geringer als jene des Speicherelements. Das Speicherelement ist in der Nähe des Polsterelements bzw. der Polsterelemente angeordnet. Wenn der Insasse 50 sich auf den Fahrzeugsitz 10 setzt, wird die Sitzhaltung des Insassen 50 durch das Speicherelement und das bzw. die Polsterelemente fixiert. Hierdurch ist es möglich, den Komfort des Insassen 50 auf dem Fahrzeugsitz 10, welcher die Feinpartikel enthält, zu verbessern.
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<Andere>
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Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen sind das Speicherelement und das bzw. die Polsterelemente in dem Sitzpolster 20 bereitgestellt, jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich. Das Speicherelement und das bzw. die Polsterelemente können in der Rücklehne 30 bereitgestellt sein. In diesem Fall werden die Positionen des Speicherelements und des bzw. der Polsterelemente so verändert, dass sie der Struktur des Rückens des Insassen 50 entsprechen.
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Darüber hinaus haben bei den oben beschriebenen Ausführungsformen die mehreren Speicherelemente die gleiche Flexibilität, jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich. Es können mehrere Speicherelementen mit unterschiedlichen Flexibilitäten angewendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2019066918 [0001]
- JP H10229930 A [0004, 0010]