DE211280C - - Google Patents

Info

Publication number
DE211280C
DE211280C DENDAT211280D DE211280DA DE211280C DE 211280 C DE211280 C DE 211280C DE NDAT211280 D DENDAT211280 D DE NDAT211280D DE 211280D A DE211280D A DE 211280DA DE 211280 C DE211280 C DE 211280C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pressure
pockets
belt
medical
surgical purposes
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT211280D
Other languages
English (en)
Publication of DE211280C publication Critical patent/DE211280C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F5/00Orthopaedic methods or devices for non-surgical treatment of bones or joints; Nursing devices; Anti-rape devices
    • A61F5/01Orthopaedic devices, e.g. splints, casts or braces
    • A61F5/03Corsets or bandages for abdomen, teat or breast support, with or without pads

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 211280.-KLASSE 3Od. GRUPPE
Druckgürtel für medizinische und chirurgische Zwecke.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. März 1908 ab.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine pneumatische Gurtung, deren Zweck die Stützung, der Schutz/ die Aufrechterhaltung und Zusammenpressung gewisser Organe und bestimmter Körperteile ist, und welche hauptsächlich zur Verwendung nach einer Operation bestimmt ist, oder aber für solche Fälle, in denen diese Organe durch die dazu bestimmten natürlichen Körpermittel, beispielsweise die Traghäute, nur mangelhaft gestützt werden (vor allem nach Überanstrengungen oder infolge Operation dieser Stützteile), oder aber, weil sie aus irgendeinem anderen Grunde eines besonderen Schutzes bedürfen.
Zu diesem Zwecke wird nach vorliegender Erfindung einer der bekannten pneumatischen Gürtel verwendet, welcher jedoch aus mehreren ausdehnbaren Taschen besteht, die aus Kautschuk oder einem beliebig anderen Material hergestellt und nebeneinandergelegt sind. Es sind bereits in einer Anzahl der im Handel gebräuchlichen Bruchbandarten und ähnlicher Konstruktionen Druckgürtel bekannt, bei welchen der Druck einer einzelnen Tasche in bestimmter Richtung geleitet und dadurch eine besondere, nach Möglichkeit vorher abgegrenzte Wirkung erzielt wurde. Derartige Gürtel sind aber in den Fällen unbrauchbar, in denen es sich darum handelt, gleichzeitig in zwei Richtungen, beispielsweise nach vorn und nach oben, eine Druckwirkung auszuüben, und ferner da, wo es sich darum handelt, größere Körperteile, insbesondere die gesamte Bauchwandung oder die inneren Organe des Bauches hochzuheben und zu stützen, sobald dieselben sich in einer durch Krankheit oder Schwächung· der Traghäute hervorgerufenen unregelmäßigen Lage befinden.
Zur Überwindung dieser Schwierigkeit sind bei vorliegender Gurtung mehrere Taschen zur Verwendung gebracht, welche in verschiedenem Maße aufblasbar sind, so daß durch die verschiedene Form, die sie beim Aufblasen erhalten, und durch die dadurch hervorgerufene verschiedene Richtung ihrer Ausdehnung eine resultierende Druckwirkung erzeugt wird, welche sich'auf die verschiedenste Weise durch gegenseitige Abstufung der Einzeldruckwirkungen der einzelnen Taschen in viel genauerer Weise herbeiführen läßt, als dies bei den bisher bekannten Systemen möglich war. Darüber hinaus bringt der Gegenstand vorliegender Erfindung aber selbst hinsichtlich der einzelnen Tasche einen wesentlichen Fortschritt dadurch, daß er eine Veränderung der Druckrichtung durch die Gestaltung der Tasche auch nach fertiger Herstellung derselben mit einfachen Mitteln vorsieht. Man. hat
35
40
45
55
bereits versucht, von vornherein einer Tasche bei Ausdehnung eine bestimmte Richtung dadurch zuzuweisen, daß man die Wandstärke an der betreffenden Stelle geringer genommen hat, doch selbstverständlich ist eine derartige Tasche nur für eine bestimmte Richtung verwendbar.
Nach vorliegender Erfindung wird die ein^ ■ mal hergestellte Tasche je nach der Druckrichtung, die man der Einzeltasche geben will, mit verschiedenen auswechselbaren Überzügen versehen, die ihrerseits wieder die schwächsten Wandstärken an verschiedenen Stellen aufweisen, so daß hierdurch eine große Variationsmöglichkeit der Gestaltung der Einzeltaschen gegeben werden kann.
Ein anderes Verstärkungsmittel für die Einzeltaschen nach vorliegender Erfindung besteht darin, daß ein Teil derselben durch Abschnürung in zwei der Größe nach beliebig verschiedene besondere Taschen abgeteilt werden kann.
An dem Körper selbst wird der pneumatische Gürtel durch eine besondere Gurtung oder irgendein anderes Spannungsmittel, beispielsweise ein Korsett, befestigt.
Der pneumatische Gürtel kann unabhängig von der Gur'tung hergestellt oder an demselben befestigt sein.
Der Gürtel wird direkt an den Teilen zur Anwendung gebracht, zu deren Zusammendrückung bzw. Stützung derselbe bestimmt ist, und kann mit einer Stoffhülle oder irgendeinem anderen zweckmäßigen Material versehen sein, um die direkte Berührung der Haut mit dem Kautschuk zu vermeiden.
Der Haltegürtel selbst kann aus einem beliebigen dehnbaren oder nicht dehnbaren Gewebe bestehen, welches mit Schnallen, Haken und Ösen oder anderen Befestigungsorganen versehen ist, um ihn in einer bestimmten Lage am menschlichen Körper festhalten zu können.
Nachdem der Traggürtel einmal in seine Stellung verbracht ist, wird man mittels einer kleinen Pumpe, einer Druckbirne o. dgl. den Gürteltaschen Luft zuführen und dieselben bis zu dem Maße der Druckstärke aufpumpen, welches ihrem Verwendungszweck entspricht.
Die Ventile oder Hähne der Gürteltaschen können zweckmäßig' derart angebracht werden, daß es dem Kranken möglich ist, selbst nach Belieben diese Taschen aufzublasen oder in ihrem Ausdehnungsgrad zu schwächen, um
so den Druck nach Wunsch abstufen zu können.
Diese Gurtungsart ist für die verschiedensten Verwendungsarten geeignet. Selbstverständlich können die Form, Abmessung, An-Ordnung und Ausdehnungen der Taschen des pneumatischen Gurtes Abänderungen erfahren.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen in mehreren Ausführungsformen zur.Darstellung gebracht und zeigt einen Gürtel, der für verschiedene chirurgische und medizinische Zwecke bestimmt ist.
Fig. ι und 1 a zeigen die Innenansicht eines Gürtels, wie er in Fällen unrichtiger Lagerung bzw. krankhafter Verschiebung von Körperteilen Verwendung findet und der insbesondere für Fälle von Darmverschlingung bestimmt ist.
. Fig. 2 und 3 stellen Schnitte nach Linie A-A' der Fig. 1 dar, und zwar sind in Fig. 2 die beiden Taschen des pneumatischen Gürtels gleichmäßig stark aufgeblasen dargestellt, während bei Fig. 3 die eine der Taschen stärker aufgebläht gedacht ist als die andere. .
Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach Linie B-B der Fig. 1.
Fig. 5 und 6 zeigen die Anwendung der Gurtung am menschlichen Körper von vorn und von der Seite.
Fig. 7 und 8 stellen eine besondere Taschenanordnung von vorn und von der Seite dar.
Fig. 9 enthält eine abgeänderte Ausführungsform, bei welcher die pneumatische Gurtung an einem Korsett angebracht ist.
Die Fig. 10 bis 12 zeigen eine weitere Ausführungsform, welche zur Verwendung, als Schwangerschaftsgürtel bestimmt ist, und zwar ist Fig. 10 eine Innenansicht, Fig. 11 und 12 dagegen stellen die Anwendung des Gürtels in senkrechtem und wagerechtem Schnitt dar.
Fig. 13 endlich zeigt eine Innenansicht einer vier ausblasbare Taschen aufweisenden Gurtung, während
Fig. 14 einen Schnitt nach Linie C-C der Fig. 13 veranschaulicht.
Der in den Fig. 1 bis 6 dargestellte Gürtel zur Behandlung von Verschiebungen von Organen enthält einen Traggurt α, welcher an seiner Innenseite zwei ausdehnbare Taschen b aus Kautschuk trägt, deren jede mit einem Ventil oder Hahn c versehen ist, und welche entweder nebeneinander (Fig. 1) oder übereinander (Fig. ι a) angeordnet sein können. Diese beiden Taschen stellen in ihrer Gesamtheit eine pneumatische Gurtung dar, welche eine genau halbmondförmige Gestalt annehmen und sich in den unteren Teil der Bauchwandung einführen lassen, und zwar zwischen das Hüftbein und das Schambein. Jede dieser Taschen ist in senkrechter Richtung derart gestaltet, daß dieselbe eine Art runde Einwinklung bildet, wie dies aus Fig. 4 bis 6 zu ersehen ist, welche letztere sich in den Bauch einzwängt und hierdurch die herabhängende Darmmasse anhebt, gleichzeitig aber auch kissenartig höher liegende, in ihrer Stel-
lung beeinträchtigte Organe, wie Magen, Nieren, Leber usw., stützen kann.
Jede dieser Taschen b ist in an sich bekannter Weise an ihrem Umfang und einem Teil ihrer Oberfläche verstärkt (Fig. 4), derart, daß ihre Ausdehnung in einer ganz bestimmten Richtung erfolgt und daß die· einmal aufgeblasene Tasche die ihr zugewiesene Form dauernd beibehält.
Die Verstärkung, der Taschen an diesen Stellen-kann außer der bereits bekannten Verdickung des Kautschuks durch ein Aufsatzstück von einer oder mehreren Stofflagen erzielt werden, wobei die Verstärkung von der Mitte zur Peripherie hin ansteigend gemacht • werden kann, um den zu stützenden Körperteil fester zu halten. Insbesondere wird diese Anordnung sich dann empfehlen, wenn die Gurtung nicht nur zur Stützung und Festhaltung von herabhängenden oder verschobenen Körperteilen dient, sondern wenn sie auch zur Haltung von Verbänden oder dauernden Aufbringung von Medikamenten Verwendung findet. Selbstverständlich kann jedes dieser Aufsatzstücke an verschiedenen Stellen verschiedene Dicke erhalten; es ist dadurch möglich, nachträglich die Richtung, in welcher eine Tasche voraussichtlich beim Aufblasen sich besonders ausdehnen wird, ständig durch Aufsetzen von auswechselbaren kapuzenartigen Bedeckungen in der gewünschten Weise zu beeinflussen, Man kann auch die Gestalt der aufgeblasenen Tasche dadurch regeln, daß man vor der Aufblasung auf derselben eine Schnur oder ein kleines Zugstück d aufbringt, welches in einer beliebigen Art darauf befestigt werden kann und derart gelegt wird, daß die Ausdehnung der Tasche beim Aufblähen derselben nach einem bestimmten Punkt erfolgen muß (Fig. 7 und 8). Der Traggurt α, auf welchem die pneumatischen Taschen befestigt sind, wird zweckmäßig unausdehnbar gemacht und kann durch Fischbeineinlagen oder andere geeignete Mittel eine besondere Verstärkung erfahren.
Die beiden Drucktaschen können auf der Vorderseite eines Korsetts, an dem unteren Teil, und zwar auf der Innenseite desselben (Fig. 9) befestigt werden. Entweder werden die Taschen auf dem Korsettgewebe befestigt oder aber auf den beiden Verschlußteilen; in letzterem Falle weist jede der Verschlußseiten an dem unteren Ende ein Plättchen auf, welches als starres Stützlager für die Drucktasche dient.
Bei der Stützvorrichtung, wie sie in den Fig. ι bis 6 und in Fig. 9 dargestellt ist, können beide Taschen bis zu verschiedenem Grade aufgeblasen werden.
Wenn eine der Taschen stärker als die andere aufgeblasen werden soll, kann man nach Belieben die hieraus sich ergebende ■ Druckrichtung genau feststellen und, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, den Druck genau nach Richtung und Stärke vorausbestimmen.
Die elastische Gurtung kann also sowohl einen Druck von unten nach oben, als auch von vorn nach hinten (Fig. 2) und in jedem anderen genau vorher bestimmten Richtungssinn ausüben (Fig. 3). Die Verwendung der \^orrichtung kann in folgender Weise erfolgen :
Vor Aufblasung der pneumatischen Taschen wird zunächst der Apparat an dem unteren Teil des Bauches eingestellt, hierauf wird der Kranke in wagerechte Lage gebracht oder noch besser in eine geneigte Lage, so daß die Schultern tiefer gelegen sind als der Sitz, damit die verschobenen Organe (sofern es hierzu nicht besonderen äußeren Eingriffes bedarf) wieder in ihre natürliche Lage zurückkehren. Hierauf bläst man die beiden Taschen bis zu dem gewünschten Grad auf, je nachdem ent- \veder gleichmäßig oder mit verschiedener Ansteigung, je nach der Richtung, welche für den Rückhalt des verschobenen Organes erf orderlieh ist. -
Die Vorrichtung nach vorliegender Erfindung zeigt eine besonders günstige Wirkung bei mageren Personen, deren hohle Bauchgestaltung bei Eintreten von Darmverschlingungen besonders gefährlich wirkt.
Der Apparat bewirkt:
1. eine Verstärkung des Druckes auf den Darm,
2. eine Anhebung und Hochhaltung' der darin enthaltenen Organe, und zwar gleichzeitig nach aufwärts und nach hinten zu, sowie in jeder anderen gewünschten Richtung, und zwar entweder durch eine verhältnismäßig direkte Druckeinwirkung, beispielsweise in den Fällen von Darmverschlingungen und Magenverschiebung, oder aber indirekt durch Vermittlung der wieder angehobenen Darmmasse bzw. des diese umspannenden Netzes, beispielsweise im Fall von Wanderniere.
. Infolge seiner besonderen Gestaltung unter- · liegt die pneumatische Gurtung unter Einwirkung der Körperbewegungen nur einer verschwindenden Gestaltsveränderung und übt immer den gleichen Druck in der beibehaltenen Richtung aus, wie auch die Bewegungen des Körpers verlaufen. Die Vorrichtung gestattet also, durch die Anordnung der Taschen den Druck zu leiten und auf eine bestimmte Stelle zu beschränken und ihn festzulegen, d.h. Abweichungen seiner Richtungen und seiner Stärke zu verhindern, so daß keinerlei Verschiebungen oder Schwankungen in irgendeiner Hinsicht mehr während des Gebrauches zu befürchten stehen.
Eine fernere besonders wichtige Verwendungsart des pneumatischen Gürtels ist die als
Blinddarmgurtung, zu dem Zwecke, eine Beeinträchtigung des Blinddarmfortsatzes zu verhüten und eine Verstopfung desselben zu bekämpfen. Dieser Zweck wird erreicht durch einen sanften und trotzdem gründlichenDruck, \velcher durch die aufgeblasenen Lufttaschen erzielt wird und eine leichte Massage des Blinddarmes herbeiführt, wodurch die \^erdauungsstoffe einerseits mechanisch zum leichten Abfluß gebracht werden, während andererseits eine Zusammenziehung der Muskulatur des Blinddarmes erfolgt. Insbesondere nach Blinddarmoperationen kann der Gürtel als Schutzmittel und Stütze Verwendung finden.
Des weiteren kann der Gürtel bei Affektionen des Uterus, der Ovarien und der Tuben und nach Operationen an diesen Organen in Gebrauch genommen werden, insbesondere aber auch als Schwangerschaftsgürtel dienen. In letzterer Verwendung zeigen insbesondere die Fig. 10 und 12 eine Anwendung des Gurtes, welcher beispielsweise aus drei Taschen oder drei Gruppen von senkrechten Taschen b1, V, bs bestehen kann und derart gestaltet ist, daß dieselben sich in das Becken, und zwar in die Vertiefung zwischen den Hüftbeinknochen, einlegen können. Durch ihre besondere Anordnung werden diese Taschen den Uterus einkeilen und gestatten, ihn hochzuheben und in dieser günstigen Stellung aufrecht zu erhalten, wodurch in einem gewissen Maße vermieden wird, daß derselbe sich auf das kleine Becken und die darin enthaltenen Organe auflegt.
Der Gürtel kann auch als Wöchnerinnengürtel zu folgenden Zwecken Verwendung· finden:
1. um die Bauchwandung zu stützen und den Druck des Darmes zu ersetzen, welcher bei der Niederkunft plötzlich aufhört,
2. die Gebärmutter zu stützen und sie in ihrer Abwärtsbewegung zu leiten,
3. die Spannungswirkungen der Bänder dieses Organes zu mildern.
In den Fig. 13 und 14 ist eine pneumatische Gurtung dargestellt, welche vier Taschen b enthält und insbesondere zur Verwendung nach einer Operation in der Bauchhöhle bestimmt ist, beispielsweise zur Aufrechterhaltung und Zusammendrückung der operierten Organe. Sobald die Operation beendet ist, wird bei Anbringung des Verbandes eine verhältnismäßig dünnere Watteschicht als gewohnlich verwendet werden, da die leicht aufgeblasenen Luftkissen für die Nachgiebigkeit des Verbandes sowie für seine genaue Einstellung ausreichend Sorge tragen. Nachdem die Vorrichtung so angebracht ist, beginnt man die verschiedenen Taschen aufzublasen; infolgedessen muß der Druck ein genau gleicher über der ganzen Bauchfläche sein, da alle vier Taschen mit gleicher 'Druckwirkung aufgeblasen werden; sobald der Druck an der unteren Seite des Bauches stärker sein muß, wird man zuerst die unteren Taschen aufblasen. Sobald der Druck ein örtlich begrenzter sein muß, beispielsweise an der rechten Beckengrube im Falle einer Blinddarmoperation, wird zuerst das dieser Stelle gegenüberliegende Abteil der Polsterung aufgeblasen. Nach. einmaliger Anbringung der Gurtung kann man ohne Gefahr, den Verband irgendwie zu stören und ohne auch nur die Gurtspannungsvorrichtung zu berühren, den Druck durch Zufuhr von Luft in den Taschen verstärken, oder aber durch Öffnung der Ventile oder Hähne denselben verringern, worauf eine gewisse Luftmenge zum Entweichen gelangt, die man wieder genau abzumessen in der Lage ist. ,80
Auch als Sportgürtel kann der Gegenstand der Erfindung Verwendung finden.
Bei allen Zweigen seiner Verwendung wird derselbe einen gleichzeitig starken und gründlichen, als auch sicheren und dabei milden, genau abgemessenen, auf eine bestimmte Stelle beschränkten, oder aber auf eine große Fläche gleichmäßig sich verteilenden und nach Belieben verwendbaren Druck ausüben.
Die verschiedenen oben erwähnten Anwendüngen sind nur beispielsweise angegeben, da der Gegenstand der Erfindung noch für eine große Anzahl anderweitiger Verwendungen medizinischer als auch chirurgischer Art benutzt werden kann, und zwar in allen Fällen, wo es erforderlich ist, ein Organ in seiner natürlichen oder in einer bestimmten anderen Stellung zu stützen,· zu erhalten, einzupressen, oder auch es in seine frühere Stellung zurückzuführen. Die äußeren Formen, Abmessungen, sowie die Anordnung der Gurtung bzw. Zusammensetzung der Taschen, ebenso wie die Art der Spannung und Befestigung des Traggurtes können je nach den verschiedenen Verwendungsarten Abänderungen erfahren.

Claims (5)

  1. Pate nt-An Sprüche:
    . i. Druckgürtel für medizinische und chirurgische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckkissen zwei oder mehrere aufblasbare Taschen enthält, um die gemeinsame Druckwirkung derselben auf den betreffenden Körperteil nach Stärke und Richtung beliebig regeln zu können.
  2. 2. Druckgürtel für medizinische und chirurgische Zwecke nach Anspruch 1, bei welchem die einzelnen Taschen infolge der Verschiedenheit ihrer Wandstärke durch Aufblasen eine bestimmte Form erhalten, dadurch gekennzeichnet, daß für diese
    Taschen auswechselbare Überzüge von verschiedenartiger Wandstärke vorgesehen sind, um· beim Aufblasen an bestimmten Stellen der Taschen nach Bedarf besondere Druckwirkungen hervorzurufen.
  3. 3. Druckgürtel für medizinische und chirurgische Zwecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Unterteilung des Kissens in einzelne Taschen an den geeigneten Stellen Abschnürungen vorgesehen sind, zu dem Zwecke, Größe und Form sowie Druckrichtüng der Taschen je nach Bedarf der zu behandelnden Körperstelle anpassen zu können.
  4. 4. Druckgürtel für medizinische und chirurgische Zwecke nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckkissen in zwei nebeneinanderliegende Taschen unterteilt ist, welche derart gestaltet sind, daß der Gürtel eine halbkreisförmige Form annimmt, zu dem Zwecke, sich dem unteren Teil des Bauches gut einzufügen und hierdurch den geeigneten Druck auszuüben.
  5. 5. Druckgüftel für medizinische und chirurgische Zwecke nach Anspruch 1 bis 3 als Schwangerschaftsgürtel, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckkissen in drei nebeneinanderliegende Taschen unterteilt ist, so daß die mittlere mit Hilfe der beiden seitlichen Taschen den Uterus einklemmt und stützt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
    Berlin. Gedruckt in der reiChsdruckerei.
DENDAT211280D Active DE211280C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE211280C true DE211280C (de)

Family

ID=473105

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT211280D Active DE211280C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE211280C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0077760A2 (de) * 1981-10-19 1983-04-27 Massimo Giontella Dynamischer Stützgürtel, insbesondere zur Behandlung von Arthrose der Lenden-Wirbelsäule

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0077760A2 (de) * 1981-10-19 1983-04-27 Massimo Giontella Dynamischer Stützgürtel, insbesondere zur Behandlung von Arthrose der Lenden-Wirbelsäule
EP0077760A3 (de) * 1981-10-19 1983-07-06 Massimo Giontella Dynamischer Stützgürtel, insbesondere zur Behandlung von Arthrose der Lenden-Wirbelsäule

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69631532T2 (de) Ambulante wirbelsäulenstreckvorrichtung
EP1423061B1 (de) Kniegelenkorthese
DE2709369A1 (de) Orthopaedisches korsett
DE2556086A1 (de) Orthopaedische stuetz- und richtvorrichtung
DE212010000006U1 (de) Orthopädische Vorrichtung
DE3500078A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum verringern des koerpergewichts
DE2502202A1 (de) Stuetzmieder
DE2417624A1 (de) Vorrichtung zur mechanischen herzstimulierung
DE1197192B (de) Vorrichtung zum Halten und Berichtigen der Statik der Wirbelsaeule, insbesondere Guertel
DE2921015A1 (de) Orthopaedische vorrichtung
EP2114325B1 (de) Vorrichtung zum entlasten und therapieren der cervicalen wirbelsäule
CH386619A (de) Stützvorrichtung für den menschlichen Körper
AT412752B (de) Vorrichtung zur abstützung des rumpfes einer person
EP0311993B1 (de) Bewegungssystem für Liege-, Sitz- und Stehmöbel
EP1060718A1 (de) Bekleidungsstück und orthopädische Einrichtung dafür
EP3143971A1 (de) Orthese zur beckenstabilisation
DE211280C (de)
EP3706700A1 (de) Kissen zur verwendung nach einer brustoperation
DE202009014038U1 (de) Therapiehose
AT502986B1 (de) Stützbandage
EP1220627B1 (de) Aufblasbares kissen
DE1816588A1 (de) Vorrichtung zur Stuetzung,Korrektur und Behandlung der menschlichen Wirbelsaeule
DE19523672A1 (de) Doppelter Schultergürtel
DE202006004999U1 (de) Rucksack zur Verhinderung der Rückenlage im Schlaf
DE196949C (de)