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Die Erfindung betrifft die Nukleierung von Eis zum
Gefrieren von Nahrungsmitteln und ähnlichen biologischen
Materialien und Zusätze zur Förderung einer derartigen
Nukleierung.
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Beim Gefrieren von Nahrungsmitteln und ähnlichen
biologischen Materialien ist es wichtig, die Bildung van großen
Eiskristallen zu minimieren, weil dies im allgemeinen eine
schädliche Wirkung auf die Struktur oder den Zustand des
Materials nach dem Auftauen hat. Es wurde gefunden, daß,
wenn das Gefrieren in der Gegenwart einer großen Anzahl die
Eisbildung fördernder Keime erfolgt, das gesamte vorhandene
Wasser in Form von kleinen Kristallen gefroren werden kann.
Es gibt jedoch starke Beschränkungen bezüglich der
Substanzen, die der Nahrung zugesetzt werden können, so daß
Nukleierungszusätze bisher nicht in einem beträchtlichen
Ausmaß verwendet wurden.
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Kürzlich wurde vorgeschlagen, den Nahrungsmitteln Zellen
von Pseudomonas syringiae zuzusetzen, die ein natives
Protein tragen, das in der rage ist, Eis zu nukleieren. Dieser
Organismus ist weit verbreitet und ist in vielen Fällen für
das vorzeitige Gefrieren von Zuchtpflanzen wie Weinreben,
Erdbeeren, Kartoffeln, Tomatenpflanzen und dgl.
verantwortlich. Es wurde gefunden, daß die Zellen von P. syringiae
die Eisnukleierung und die Bildung von kleinen
Eiskristallen fördern können, wenn sie während des Gefrierens in
den Nahrungsmitteln vorhanden sind. Außerdem beschreibt das
US-Patent 4 200 228 ein Verfahren, bei dem derartige
Organismen
zur Schneeherstellung verwendet werden, während die
internationale Patentanmeldung WO 83/03831 die
Transformation von bestimmten Wirts-Mikroorganismen, konkret E.
coli, mit das eisnukleierende Protein kodierender DNA
beschreibt, um mikrobielle Mittel zur Hemmung der
Unterkühlung herzustellen.
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Bei P. syringiae handelt es sich um ein Mitglied der
Gattung Pseudomonas. Bestimmte Arten der Gattung sind
Pathogene, beispielsweise das menschliche Pathogen P.
aeruginosa. Einige Stämme von P. syringiae sind
bekanntermaßen auch Pathogene für bestimmte Pflanzen. Gleichermaßen
sind bestimmte Stämme von E. coli wohlbekannte menschliche
Pathogene. Folglich wären sie nicht zur Verwendung als
Nahrungsmittelzusätze geeignet. Selbst wenn sie in Form von
abgetöteten Zellen verwendet werden, besteht immer die
Gefahr, daß die Abtötung nicht vollständig ist und daß die
überlebenden Organismen anschließend bei der Lagerung und
beim Auftauen des Nahrungsmittels wuchern, und derartige
Mikroorganismen sind nicht in der Liste von Organismen
enthalten, die im U. S. Code of Federal Regulations, Bd.
21, Teile 170 bis 199, April 1986, veröffentlicht vom U. S.
Government Printing Office, mit GRAS (Generally Regarded as
Safe) bezeichnet werden.
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Kürzlich wurde in der internationalen Patentanmeldung WO
89/06498 ein Verfahren zum Gefrieren von festen
Nahrungsmitteln und anderen biologischen Produkten mit einem
nichttoxischen Mikroorganismus mit einem eisnukleierenden
Phänotyp vorgeschlagen, der durch Transformation mit einem
Plasmid, das ein ein Eisnukleierungs-Protein kodierendes
Gen aufweist, erhalten wurde. Es wird jedoch kein Plasmid
konkret erwähnt, das praktisch verwendet werden könnte, um
einen nichttoxischen Mikroorganismus zu transformieren.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf der Isolierung des
Gens, das für die Expression eines eisnukleierenden
Proteins in P. syringiae und anderen Organismen verantwortlich
ist, und auf dessen Verwendung in einem geeigneten Vektor
zur Transformation von Organismen, die sowohl in lebender
als auch in abgetöteter Form bezüglich Nahrungsmitteln als
GRAS aufgelistet sind, und zwar als Zusätze zu
Nahrungsmitteln oder anderen aufnehmbaren biologischen Materialien.
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Nach einem Aspekt der Erfindung wird ein pDP143 genanntes
Plasmid bereitgestellt, das zur Expression eines INA-
Proteins in Hefe-GRAS-Mikroorganismen verwendet werden
kann.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein weiteres
pDP148 genanntes Plamid bereitgestellt, das zur Expression
des gleichen INA-Proteins in
Laktokokken-GRAS-Mikroorganismen verwendet werden kann.
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Die hier verwendete Bezeichnung GRAS hat die in den obigen
U.S. Federal Regulations angegebene Bedeutung. Derartige
Mikroorganismen umfassen Hefe, z.B. Saccaromyces cerevisiae
oder carlsbergensis, Milchsäure-Bakterien, z.B. Lactococcus
lactis, Lactobacillus bulgaricus etc., Essigbakterien und
bestimmte filamentöse Pilze, z.B. Aspergillus-Arten.
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Die transformierten Mikroorganismen können in Form von
ganzen Zellen oder in Form von Fraktionen davon verwendet
werden. Es gibt Hinweise dafür, daß ganze Zellen wirksam
sind, und zwar selbst wenn das eisnukleierende Protein
innerhalb der Zelle verbleibt. In einigen Fällen jedoch
kann es vorteilhaft sein, die Zellen zu fragmentieren und
nur Fraktionen zu verwenden, die das aktive Protein tragen,
beispielsweise Zellwand-Fragmente.
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Die Mikroorganismen werden mit einem Vektor transformiert,
der für diesen Zweck geeignet ist. Im allgemeinen werden
Plasmide verwendet, wenn prokaryotische Wirte wie Bakterien
transformiert werden. Hefen können mit Plasmiden
transformiert werden, die jedoch so konstruiert werden können,
daß sie das aktive Gen in die chromosomale DNA integrieren.
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Die das eisnukleierende Protein kodierende DNA kann aus
natürlich vorkommenden Organismen wie P. syringiae, P.
fluorescens, P. coronafasciens, Xanthomonas translucens
oder Erwinia herbicola erhalten werden. Alternativ kann die
DNA auf der Grundlage von Genen synthetisiert werden, die
bereits sequenziert wurden, z.B. INAW (R. L. Green und G.
J. Warren, Nature, Bd. 317, 1985, S. 645 - 648) und INAZ
(G. J. Warren et al., Nucleic Acids Research, Bd. 14, Nr.
20, 1986, S. 8047 - 8060) oder die hier beschriebenen Gen-
Sequenzen.
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Das isolierte Gen kann mit geeigneten terminalen
Restriktionsstellen versehen werden, die es ermöglichen, es in
einen Vektor zu insertieren, der für den ins Auge gefaßten
Wirt geeignet ist.
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Wenn es sich daher bei dem ins Auge gefaßten Wirt um eine
Hefe, z.B. YP42, handelt, handelt es sich bei einem
geeigneten Plasmid-Vektor um pDP34 (europäisches Patent
89 810 297.5), der geeignet modifiziert wurde, z.B. das
Plasmid, das den E. coli-Vektor pUC19, das komplette Hefe-
2-Mikron-Plasmid und 2 Hefe-selektierbare auxotrophe Marker
aufweist, z.B. das URA3-Gen zur leichten Transformation und
zur Selektion des Plasmids mit niedriger Kopienzahl in Hefe
und das dLEU2-Allel des LEU2-Gens für die induzierte hohe
Kopienzahl.
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Es sei darauf hingewiesen, daß sichergestellt werden
sollte, daß es sich bei dem Initiator-Codon um das erste ATG
des Gens handelt, weil Hefen immer das erste gefundene ATG
verwenden, um die Translation zu initiieren, und das
erforderlichenfalls alle ATGs 5' vor dem "richtigen" ATG
ausgeschnitten werden müssen.
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Die Plasmide können dann verwendet werden, um einen
geeigneten Hefestamm zu transformieren und auf die Gegenwart der
auxotrophen Marker zu selektieren.
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Es wurde gefunden, daß Hefestämme, die wie oben beschrieben
transformiert wurden, nicht immer das eisnukleierende
Protein in zugänglicher Form produzieren und daß eine Hefe-
Signalsequenz eingeschlossen sollte, um das Protein zur
Zell-Oberfläche zu leiten. Bei einer derartigen Sequenz
kann es sich beispielsweise um die PHO5-Signal-Sequenz (B.
Wajeeh et al., Nucleic Acids Research, Bd. 12, Nr. 20,
1984, S. 7721-7739) oder um die alpha-Faktor-pre-pro-
Leader-Sequenz (J. Kurjan und I. Herskowitz, Cell 30, 1982,
S. 993 - 943) handeln. Außerdem wurde gefunden, daß bei der
Verwendung der alpha-Faktor-Leader-Sequenz vorzugsweise
eine Linker-Sequenz zwischen der pre-pro-Peptid-Sequenz und
dem interessierenden Gen vorhanden ist, z.B. der
8-Aminosäure-Linker im nativen alpha-Faktor.
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Es ist auch möglich, daß Eisnukleierungs-Protein zu einer
spezifischen Organelle in der Zelle zu leiten, z.B. zur
Vacuole. Zu diesem Zweck kann die pre-pro-Sequenz von
Carboxypeptidase Y (GPY) eingeführt werden, weil dieses
Protein bekanntermaßen zur Vacuole geleitet wird.
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Bei Lactococcus lactis handelt es sich um einen besonders
sicheren und für Nahrungsmittel geeigneten Mikroorganismus,
z.B. der Stamm LM0230. Ein geeignetes Plasmid zur
Transformation dieses Organismus ist pSC12vN, das aus dem E.
coli-Vektor pUC18, dem nicht induzierbaren Erythromycin-
Resistenz-Gen des Plasmids pVA838 (vgl. die folgende
Literaturstelle 1) und einem L.
lactis-Plasmid-Replikationsstartpunkt besteht. Dies macht Iedoch zusätzlich zu
dem interessierenden Gen die Einverleibung eines Promotors
erforderlich und es wurde gefunden, daß der modifizierte
tacII-Promotor besonders geeignet ist. Ein direkteres
Konzept zur Expression in L. lactis ist die Verwendung des
Promotors eines L. lactis-Gens wie beispielsweise des
Phospho-β-galactosidase-Gens des Stamms Z268
(Literaturstelle 2).
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1. (B. Brigitte et al., Gene 62, 1988, 249 - 261)
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2. (F. L. Macrina et al., Gene 19, 1982, 345 - 353)
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Die folgenden Mikroorganismen wurden bei der National
Culture of Industrial and Marine Organisms, Aberdeen,
Schottland am 24. Oktober 1989 unter den unten angegebenen
Zugangs-Nrn. hinterlegt.
S. cerevisiae
L. lactis
E. coli
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Der obige E. coli NCIMB 40217 wurde mit dem Plasmid
pUC21ENA3 transformiert, auf das im folgenden Bezug
genommen wird.
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Die folgenden Beispiele dienen lediglich der
Veranschaulichung:
Beispiel 1
Isolation von eisnukleierenden Pseudomonaden
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In den Wäldern in der Nähe des Nestlé-Forschungszentrums
Vers-chez-les-Blanc wurde von den Pflanzen eine Probe von
etwa 15 g Blättern und Blüten entnommen und in einen
sterilen 500 ml Schüttelkolben gegeben. Dann wurden 100 ml
steriler Pepton (0,1 %)/Phosphat (50 mM, pH 7)-Puffer
zugegeben und dann wurde der Kolben mit 300 UpM bei 30ºC 1 h
geschüttelt. Die Flüssigkeit wurden entnommen und die
Zelltrümmer und die Bakterien wurden durch Zentrifugation,
10 000 UpM, 5 min, pelletiert. Der überstand wurde
verworfen und das Pellet wurde in 10 ml Pepton/Phosphat-Puffer
resuspendiert. Davon wurden 5 Aliquots zu 0,04 ml auf
Kings-Agar-Platten, die mit 40 ug/ml Cycloheximid und 0,1 %
Cetrimid ergänzt waren, ausplattiert und bei Raumtemperatur
48 h inkubiert. Die Platten sind wichtig und völlig
spezifisch für Pseudomonas (das Cycloheximid zerstört Pilze
oder ihre keimenden Sporen und bei dem Cetrimid handelt es
sich um ein biologisches Detergenz, das mit Ausnahme von
Pseudomonas die meisten Bakterien abtötet).
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Die Platten enthielten zwei Grundtypen von Kolonien. Die
einen waren schmal und bildeten einen Hintergrund von
individuellen Kolonien, während die anderen größeren
Kolonien sich darüber schichteten (so war es unmöglich zu
sagen, daß eine große Kolonie nicht mit einer kleinen
kontaminiert war).
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Zwei der Platten wurden auf die allgemeine Gegenwart der
eisnukleierenden Aktivität (INA) untersucht, und zwar indem
die Zellen mit 5 ml Pepton/Phosphat-Puffer von den Platten
abgewaschen und mit dem Tropfen-Gefrier-Assay untersucht
wurden. Dazu ist eine mit Paraffin beschichtete
Aluminiumschale erforderlich (diese ist erhältlich, indem eine 1
%ige Lösung von Paraffinwachs (fest) in Xylol auf die
Oberfläche des Aluminiums gewaschen und das Xylol abdampfen
gelassen wird). 10 ul-Tropfen der Platten-Waschungen wurden
zusammen mit Kontrollen bei -9ºC auf der Aluminiumschale
angeordnet und das Gefrieren wurde beurteilt. Beide
Platten-Waschungen gefroren unter diesen Bedingungen innerhalb
30 s reproduzierbar, während die Kontrollen lediglich
gelegentlich gefroren, wenn überhaupt. Diese Untersuchung
wurde bei der kritischeren Temperatur von -5ºC wiederholt,
wobei die Platten-Waschungen wiederum rasch und
reproduzierbar gefroren, während die Kontrollen bei dieser
Temperatur überhaupt nicht gefroren. Dies bestätigt die
Gegenwart von INA-Bakterien in diesen Isolaten.
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Von den verbliebenen Platten wurden 300 individuelle
Kolonien mit sterilen Zahnstochern auf Mikrotiter-Platten
übertragen und bei Raumtemperatur 3 Tage lang gezüchtet.
Dann wurden 10 ul-Tröpfchen mit einer Mehrkanal-Pipette auf
eine mit Paraffin beschichtete Aluminiumschale übertragen
und bei -5ºC aufbewahrt. Damit wurden 10 INA-Bakterien
identifiziert, wobei ein Typ schwache Aktivität besaß. Von
diesen wurden zwei, nämlich INA5 und INA7, zu reinen
Kulturen gereinigt, was durch Ausplattieren der Zellen zu
Einzelkolonien und durch Entnahme von 50 zufälligen Klonen
und durch Untersuchung auf eisnukleierende Aktivität bei
-5ºC ermittelt wurde.
Qualitativer Standard-Tropfen-Gefrier-Assay
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50 Tröpfchen mit einem Volumen von 10 ul wurden auf einer
mit Paraffin beschichteten Aluminiumschale angeordnet und
auf die Oberfläche eines Alkoholbads mit einer vorgewählten
Temperatur gestellt. Dort befand sich die Schale 1 min
lang, dann wurde die Anzahl der gefrorenen Tröpfchen
bestimmt. Diese wird in Form des Prozentsatzes gefrorener
Tröpfchen bei dieser Temperatur ausgedrückt. Ein Vergleich
mit den mit Wasser (A), M17-Medium (B), M17-Medium plus
DM0230 mit dem Plasmid pSC12vN (C) und M17-Medium plus
DM0230 mit dem Plasmid pDP135 (D) erhaltenen Ergebnissen
ist in Fig. 1 dargestellt, wobei der Prozentsatz der
gefrorenen Tröpfchen als Ordinate gegen die Temperatur (-ºC)
als Abszisse aufgetragen ist.
Quantitativer Standard-Tropfen-Gefrier-Assay
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Dieser beruht auf den Berechnungen von G. Vali (J. Atmos.
Sci. 28, 1971, 402 - 409) zur Quantifizierung von
eisnukleierenden Substanzen. Bei einem Standard-Assay wurde
1 ml Kultur entnommen und die Zellen wurden durch 2minütige
Zentrifugation pelletiert. Das Kultur-Medium wurde
verworfen und die Zellen wurden in 1 ml TE (10 mM Tris, 1 mM
EDTA, pH 7,0) resuspendiert. Von dieser Suspension wurden
Verdünnungsreihen auf 10&supmin;&sup7; in TE hergestellt. 10 Tröpfchen
jeder Verdünnung wurden auf eine mit Paraffin beschichtete
Aluminiumschale pipettiert und dann wurde die Schale auf
ein Alkohol/Wasserbad bei einer vorgewählten Temperatur
unter Null gestellt. Nach 3 min wurde die Anzahl der
gefrorenen Tröpfchen und ihre Stellung in der
Verdünnungsreihe aufgezeichnet. Die Anzahl der Eiskeime bei dieser
Temperatur wird gemäß Vali's Gleichung berechnet:
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N(t) = ln 1/(1-f) x 10D/V
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wobei N(t) für die Anzahl der Eiskeime bei der gegeben
Temperatur steht, f für den Anteil gefrorener Tröpfchen
steht, D für die Anzahl der Verdünnungen in der Reihe steht
und V für das Volumen des Tröpfchens in ml steht. Dies wird
dann bezüglich der Zellen-Konzentration normalisiert und
schließlich in Form des Log dieser Zahl ausgedrückt. Dies
ist eine quantitative Berechnung für eine eisnukleierende
Substanz und basiert auf dem geordneten Gefrieren in der
Verdünnungsreihe, d.h. wenn die Temperatur abfällt,
gefrieren zuerst die unverdünnten Tröpfchen, gefolgt von der
10&supmin;¹ Verdünnung usw. Dies kann nicht ohne weiteres zur
Quantifizierung des Gefrierens von reinem Wasser verwendet
werden, bei dem es sich im wesentlichen um einen
Zufallsprozeß handelt. Daher die Verwendung des qualitativen
Assays für diese nicht-eisnukleierenden Lösungen.
Isolation von chromosomaler DNA
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100 ml Kings-Medium wurden mit INA5 und INA7 inokuliert und
bei 30ºC über Nacht gezüchtet. Die Zellen wurden mit
10 000 UpM 5 min zentrifugiert und der Überstand wurde
verworfen. Die Zellen wurden in 5 ml 50 mM Tris, 50 mM EDTA,
pH 8,0 resuspendiert und dann wurden 0,5 ml einer frischen
10 mg/ml Lösung von Lysozym in 250 mM Tris, pH 8,0
zugegeben und dann wurde auf Eis 45 min inkubiert. Zu diesem
wurde dann 1 ml STEP (0,5 % SDS, 50 mM Tris, pH 7,5, 0,4 M
EDTA und 1 mg/ml Proteinase K) gegeben und es wurde 3 h bei
60ºC inkubiert. Dieses wurde zweimal mit 7 ml 1:1
Phenol/Chloroform-Gemisch extrahiert und die Phasen wurden
durch Zentrifugation getrennt. Dann wurden 15 ml Ethanol
zugegeben, um die DNA auszufällen, und die Flüssigkeit
wurde vorsichtig abgegossen. Die DNA wurde in 5 ml 10 mM Tris,
pH 8,0, 10 mM EDTA, 0,1 mg/ml RNase durch 2 bis 3stündige
Inkubation bei 60ºC gelöst (dabei handelt es sich um eine
kombinierte Solubilisierung und RNase-Behandlung). Die DNA
wurde erneut mit 10 ml Ethanol ausgefällt und dann wurde
die DNA durch Aufspulen entfernt (die DNA-Masse wurde
entfernt, indem sie gegen die Seite des Teströhrchens um einen
Zahnstocher gewickelt wurde). Diese DNA wurde dann in 5 ml
10 mM Tris, pH 7,5, 0,1 mM EDTA gelöst, wodurch sich eine
Lösung von etwa 1 mg/ml ergab.
Klonierung des INA-Gens
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Bei Oligo 17 handelt es sich um ein gemischtes
Oligonukleotid, das auf einem 8-Aminosäuren-Motiv der
wiederholten Sequenz beruht, die sowohl in INAZ als auch in INAW
konserviert ist [aus P. syringiae (R. L. Green & G. J.
Warren, Nature, Bd. 317, 1985, S. 645 - 648) bzw. P.
fluorescens (G. J. Warren et al., Nucleic Acids Research,
Bd. 14, Nr. 20, 1986, S. 8047 - 8060)] und nahezu 30mal in
jedem Fall wiederholt ist (unten).
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Sowohl an der INA5- als auch an der INA7-DNA wurden
analytische Restriktionsverdauungen vorgenommen und die
Fragmente wurden durch Agarose-Gel-Elektrophorese aufgetrennt.
Diese wurden dann auf Zetaprobe-Nylon-Membran überführt und
mit radioaktiv kinasiertem Oligo 17 (T. Maniatis et al.,
Molecular Cloning. A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor,
NY, 1982) hybridisiert. Nach dem Waschen wurde der Filter
bei -70ºC mit einer Verstärkerfolie 6 h autoradiographiert.
Das Autoradiogramm zeigte etwas Hintergrund, nämlich
nichtspezifische Hybridisierung, aber auch gute Signale. Zuerst
waren sowohl INA5 als auch INA7 identisch. Die Fragmente
hatten die folgenden Größen (INAZ in Klammern): SacI 7 kb
(?), SacI + BglII 6 kb (3,4 kb), BglII 16 - 19 kb (sehr
groß), BglII + EcoRI 5 kb (5 kb), EcoRI 9 kb (23 kb), EcoRI
+ Pvu 7 kb (3,75 kb), PvuI 8 kb (?), und SalI 1 kb (1 kb).
Daher waren, obwohl die EcoRI + BglII- und die
SalI-Fragmente die gleichen waren, die meisten der anderen
Restriktionsverdauungen unterschiedlich.
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Es wurde entschieden, daß 5 kb BglII + EcuRI-Fragment in
einen pUC-Vektor zu klonieren und mit Oligo 17 zu
durchmustern. 60 ug der INA5-DNA wurden mit dem Restriktions-
Enzymen BglII und EcoRI verdaut und die Fragmente wurden
auf einem 0,7 %igen Agarose-Gel aufgetrennt. Die Gel-
Fläche, welche Fragmentgrößen von 4,4 - 5,5 kb enthielt,
wurde aus dem Gel ausgeschnitten und elektroeluiert. Dieses
Gemisch wurde in das Plasmid pUC21 kloniert [ein auf pUC19
(C. Yanisch-Perron et al., Gene 33, 1985, S. 103 - 119)
basierendes Plasmid mit einer alternativen
Klonieranordnung, das mit synthetischen Oligonukleotiden erzeugt wurde,
welche in mit BamHI - SacI verdautes pUC19 kloniert
wurden], und zwar wie folgt (die reife Aminosäure-Sequenz des
LacZ-Gens ist in der oberen Zeile angegeben, die DNA-
Sequenz und ihr Komplement sind in den mittleren beiden
Zeilen angegeben, die Restriktions-Enzym-Erkennungsstellen
sind in der unteren Zeile angegeben, die synthetischen
Oligonukleotide sind in Großbuchstaben angegeben):
Beispiel-Ligation
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0,4 pmol (1 ul) BglII - EcoRI-verdautes pUG21,
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1,5 pmol (3 ul) gereinigtes BglII - EcoRI-INA5-Fragment,
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13 ul TE-Puffer
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wurden in einem Mikrozentrifugenröhrchen gut gemischt und
dann 2 min bei 56ºC erhitzt.
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Dann wurden 2 ul 10 x T4-DNA-Ligase-Puffer [660 mM Tris, pH
7,5, 50 mM MgCl, 50 mM Dithiothreitol (DTT), 10 mM
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Adenosin-5'-triphosphat ATP), 200 ug/ml Rinderserum-Albumin
(BSA)] zugegeben.
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Dann wurde 1 ul = 1 Einheit T4-DNA-Ligase zugegeben
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und dann wurde gut gemischt und 3 - 4 h bei 4ºC inkubiert.
Beispiel für kompetente E. coli-Zellen:
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100 ml YT-Medium (8 g/l Bacto-Trypton, 5 g/l Bacto-Hefe-
Extrakt, 5 g/l NaCl) wurden mit 1 ml frischer
Übernachtkultur BZ234-Zellen inokuliert.
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Dann wurde die Kultur bei 37ºC bis OD&sub6;&sub0;&sub0; = 0,4 inkubiert.
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Dann wurden die Zellen in einer Zentrifuge 5 min mit
10 000 UpM pelletiert.
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Der Überstand wurde verworfen und das Pellet wurde bei 4ºC
in einem gleichen Volumen sterilem 50 mM CaCl
resuspendiert.
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Dann wurde auf Eis 20 min inkubiert.
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Die Zellen wurden bei 10 000 UpM 5 min pelletiert.
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Der Überstand wurde verworfen und es wurde in 1/10-tel des
ursprünglichen Volumen 50 mM CaCl, 20 % Glycerol
resuspendiert.
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Diese E. coli-Zellen sind nun kompetent und können
unmittelbar verwendet werden oder sie können bei -70ºC zur
zukünftigen Verwendung eingefroren werden.
Transformation:
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Ein 100 ul Aliquot kompetenter Zellen wurde in ein
vorgekühltes steriles Glas-Teströhrchen gegeben.
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Die obige Ligations-Reaktion wurde dazugegeben und dann
wurde gut gemischt.
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Anschließend wurde auf Eis 20 min inkubiert.
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Dann wurde 2 min bei 42ºC erhitzt.
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Diese Zellen können nun direkt auf den selektiven Platten
(wie im Fall der Ainpicillin-Selektion) ausplattiert werden
oder es wurden 500 ul YT-Medium hinzugegeben und es wurde
bei 37ºC 2 h inkubiert (wie im Fall der Kanamycin- und
Erythromycin-Selektion).
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Von diesen selektiven Transformations-Platten wurden 8
Mikrotiter-Platten an Kolonien (768) entnommen. Diese
wurden auf Zetaprobe-Nylon-Filter repliziert, auf eine mit
Ampicillin ergänzte YT-Agarplatte gelegt und über Nacht bei
37ºC gezüchtet. Die Kolonien wurden direkt auf den Filtern
lysiert und mit radioaktiv kinasiertem Oligo 17
hybridisiert. Nach dem Waschen wurden die Filter 45 min
lang unter Identifizierung von 10 hybridisierenden Klonen
autoradiographiert.
ENA = E.-coli eisnukleierende Aktivität
Platte
Position
ENA
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Es zeigte sich, daß alle diese Kolonien bei -5ºC gefroren,
und zwar gewöhnlich innerhalb von 20 - 30 s, wohingegen die
Kontrollen nach 10 min nicht gefroren. Von allen 10 Klonen
wurden DNA-Präparationen im kleinen Maßstab hergestellt und
die DNA wurde mit EcoRI und BlgII verdaut (den Enzymen, die
zur Klonierung des Gens verwendet wurden, und die ein
einzelnes 4,5 kb-Insert und den 2,7 kb-Plasmid-Vektor
freisetzen sollten). ENA 4 und 10 zeigten die Gegenwart von zwei
Insert-Banden und wurden daher beiseite gelassen. Die
analytischen Verdauungen zeigten, daß ENA 1 und 6 Gemische von
Plasmiden enthielten. Wegen dieser Ergebnisse wurde ENA3
zur weiteren Analyse ausgewählt. Das Plasmid pUC21/ENA3 ist
in Fig. 2A der beigefügten Zeichnungen schematisch
dargestellt; Fig. 2B zeigt eine Restriktionskarte des ENA3-Gens.
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Als Ausgangspunkt wurde eine eingehende Restriktionskarte
des Plasmids ENA3 konstruiert. Diese zeigte eine
beträchtliche, wenn auch nicht perfekte Homologie zwischen dem
ENA3-Insert und dem publizierten INAZ-Gen aus Pseudomonas
syringiae. Die Restriktionskarte wurde für die umfassende
Subklonierung des ENA3-Insertes und zur anschließende DNA-
Sequenz-Analyse dieser Subklone verwendet.
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Das vollständige BglII - EcoRI-Fragment wurde sequenziert
und es enthielt 4446 bp, nämlich 12 Basenpaare weniger als
das publizierte INAZ-Gen. Es gibt zwei
Nebeninsertionen/Deletionen von 1 Nukleotid, und zwar beide außerhalb
der Protein-kodierenden Sequenz. Dabei handelt es sich um
die Insertion eines G beim bp 594 im ENA3-Gen und die
Deletion eines Nukleotids bei bp 4396. Eine wichtigere
Deletion tritt ungefähr bei den bp 1168 - 1179 auf, und
zwar handelt es sich um die Deletion von 12 Basenpaaren,
die den Protein-Leserahmen erhalten (eine Deletion von 4
Aminosäuren). Dies tritt bei einem 4x wiederholten
Sequenzmotiv
von "AACGCC" auf. Höchstwahrscheinlich sind diese
Wiederholungen für die Deletion verantwortlich.
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Die beiden P. syringiae-Sequenzen zeigen eine
Gesamthomologie von etwa 93 % (bestimmt mit dem Bestfit-Programm von
UWGCG) auf der DNA-Ebene, wobei es sich hauptsächlich um
die üblichen T T C- und G T A-Änderungen handelt. Auf der
Proteinebene steigt die Homologie auf etwa 98 %. Bei den
Änderungen handelt es sich um die Deletion von 4
Aminosäuren und um 37 Aminosäure-Substitutionen, von denen
lediglich 13 "konservativ" sind.
Beispiel 2
Expression von ENA3 in Hefe
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Ein wichtiger erster Schritt zur Expression des
eisnukleierenden ENA3-Gens in Hefe ist die Entfernung der beiden
"ATG"s, die unmittelbar (14 bp und 8 bp) 5' vor dem
richtigen "ATG" liegen. Dies ist erforderlich, weil Hefe immer
das erste "ATG" nimmt, das sie nach der mRNA-Initiation
findet, was in diesem Fall zu einem Peptid mit einer Länge
von 4 Aminosäuren führen würde, was nur sehr wenig des
eisnukleierenden Proteins ist. Eine zweite Erwägung ist die
Hinzufügung einer nützlichen Restriktionsstelle, um die
Hinzufügung von Hefe-Promotoren und/oder -Signalsequenzen
zu erleichtern.
Konstruktion von ENA3-term
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Das Plasmid ENA3 wurde mit dem Restriktions-Enzym EcoRI
verdaut und der 5'-Überhang wurde mit dem Klenow-Enzym
aufgefüllt. Dieses wurde anschließend mit BglII und PvuI
verdaut und dann wurden die DNA-Fragmente auf einem
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Agarpse-Gel aufgetrennt. Das 4,5 kb-Fragment wurde
ausgeschnitten und elektroeluiert. Bei dem Plasmid pUC21/LYS2-
term2 (R. D. Pridmore, unveröffentlichte Ergebnisse)
handelt es sich um den E. coli-Vektor pUC21, der den
bidirektionalen Hefe-LYS2-Terminator (U. N. Fleig et al., Gene 46,
1986, S. 237 - 245) enthält. Dieses Plasmid wurde mit NheI
verdaut und der 5'-Überhang wurde Klenow-repariert
(Maniatis et al.). Dieses wurde anschließend mit PstI
verdaut und die Fragmente wurden auf einem 2 %igen Agarose-Gel
aufgetrennt. Das 190 bp Fragment wurde ausgeschnitten und
elektroeluiert. Diese beiden Fragmente wurden mit PstI- und
BamHI-verdautem pK19 (R. D. Pridmore, Gene 56, 1987, S. 309
- 312) -Vektor gemischt und ligiert. Die Transformanten
wurden zunächst auf die eisnukleierende Aktivität
untersucht. Einer von diesen wurde dann durch Restriktions-
Enzym-Analyse weiter charakterisiert, um das Plasmid
pK19/ENA3-term zu bestätigen, das in Fig. 3A der
beigefügten Zeichnungen schematisch dargestellt ist. Fig. 3B
zeigt eine Restriktionskarte von ENA3-term, in der LYS2 T
den bi-direktionalen Hefe-LYS2-Terminator darstellt.
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Dieses Plasmid wurde dann mit den Restriktions-Enzymen
AatII und SacI verdaut und das 5 kb-Fragment wurde
Gelgereinigt und dephosphoryliert (Maniatis et. al.). Dieses
Fragment wurde zur Aufnahme zukünftiger Promotor-ENA3-5'-
Konstruktionen präpariert.
Konstruktion von pDP105:
-
Die Konstruktion von pDP105 war mit der Isolation eines
DNA-Fragments verbunden, und zwar ausgehend von der TagI-
Restriktionsstelle, etwa +8 bp vom "ATG" des ENA3-Gens
entfernt, bis zur SphI-Restriktionsstelle, etwa +185 bp.
Die DNA-Sequenz des "ATG" und des ENA3-Gens bis zur TaqI-
Restriktionsstelle wurde durch synthetische Oligonukleotide
ersetzt, die auch die neuen Restriktions-Enzym-Stellen
EcoRI und NdeI 5' vom "ATG" hinzufügten.
-
Bei dem Plasmid EC1 handelt es sich um einen ENA3-Subklon,
der ein 750 bp Sphl-Fragment enthält, das den Promotor und
das "ATG" überspannt. EC1 wurde mit den Restriktions-
Enzymen SphI und TaqI verdaut, die Fragmente wurden auf
einem 2 %igen Agarose-Gel aufgetrennt und das 180 bp
Fragment wurde ausgeschnitten und elektroeluiert. Dieses
Fragment wurden mit den synthetischen Oligonukleotiden 124 und
125 gemischt und in den mit SphI und EcoRI verdauten pUC19-
Klonier-Vektor ligiert. Die Plasmide, die das richtige
Insert trugen, wurden durch Restriktionsanalyse
identifiziert und schließlich durch DNA-Sequenz-Analyse
bestätigt. Dies führt zur EcoRI- und NdeI-Restriktion 5' bzw.
das "ATG" überlappend.
-
DNA-Sequenz um das "ATG" des ENA3-Gens, welche die TaqI-
Restriktionsstelle zeigt:
-
DNA-Sequenz der als Linker verwendeten Oligonukleotide:
Hinzufügung des GAPDH-Promotors
-
Zwei GAPDH-Promotor-Konstruktionen wurden hergestellt und
untersucht. Das 2 kb-HindIII-Fragment, welches das
vollständige GAPDH-Gen enthielt, (J. P. Holland & M. J.
Holland, The Journal of Biological Chemistry, Bd. 258, Nr.
19, 1979, S. 9839 - 9845) wurde von Ciba Geigy bezogen. Das
Gen wurde mit HindIII ausgeschnitten und in den E. coli-
Vektor pK19 übertragen. Zur Verkürzung des Promotors wurden
zwei Deletionen konstruiert, indem das Plasmid mit SmaI
(das innerhalb der pK19-Linker-Anordnung schneidet) und
entweder SnaBI (bp 424) oder SspI (bp 646) verdaut wurde,
wobei alle Enzyme verträgliche stumpfe Enden ergaben, und
zwar alle selbst-religiert. Dadurch ergaben sich für die
Plasmide pK19/GAPDH-dSna und pK19/GAPDH-dSsp
GAPDH-Promotorlängen von 600 bp bzw. 400 bp.
-
Die dSna- und dSsp-Promotoren wurden wie folgt isoliert.
Die Plasmide wurden mit dem Restriktion-Enzym AsuII verdaut
und der 5'-Überhang wurde mit dem Klenow-Enzym aufgefüllt.
Dieses wurde dann mit SacI verdaut und die Produkte wurden
auf einem 1 %igen Agarose-Gel aufgetrennt. DNA-Banden mit
der richtigen Größe wurden ausgeschnitten und die DNA wurde
aus dem Gel-Fragment elektroeluiert.
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Das pDP105-Plasmid wurde mit dem Restriktion-Enzym EcoRI
verdaut und der 5'-Überhang wurde mit Klenow-Enzym
aufgefüllt. Dieses wurde dann mit SphI verdaut und die Fragmente
wurden auf einem 2 %igen Agarose-Gel aufgetrennt. Das
richtige 200 bp-Fragment wurde aus dem Gel ausgeschnitten und
elektroeluiert.
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Das pDP105-ENA3-5'-DNA-Fragment wurde parallel in die
beiden Promotoren des E. coli-Vektors puC19 ligiert, der mit
SacI und SphI verdaut worden war. Dies ergab die Plasmide
pDP106 (dSsp) und pD107 (dSna).
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Die Plasmide pDP106 und pDP107 wurden mit den Restriktions-
Enzymen SphI und SacI verdaut und die Fragmente wurden auf
einem Agarose-Gel aufgetrennt. Die 550 bp- und 750 bp-
Fragmente wurden aus dem Gel ausgeschnitten und
elektroeluiert. Das Plasmid ENA3 wurde mit den Restriktions-
Enzymen AatII und SphI verdaut und die Fragmente wurden auf
einem Agarose-Gel aufgetrennt. Das 1,3 kb-Fragment wurde
aus dem Gel ausgeschnitten und elektroeluiert. Dieses ENA3-
5'-1,3 kb-AatII-SphI-Fragment wurde mit den isolierten
pDP106- und -107-Fragmenten separat gemischt und mit dem
zuvor präparierten pK19/ENA3-term-AatII-SacI-5 kb-Fragment
und ligiert. Daraus wurden die Plasmide pDP108 bzw. pDP109
identifiziert.
GAPDH/CAT-Promotoren
-
Es wurde eine zweite Linie von Promotoren konstruiert, die
auch einen E. coli-Promotor zwischen dem
Hefe-GAPDH-Promotor und dem ENA3-Gen trugen. Dies wurde vorgenommen, um die
Durchmusterung der Konstruktionen auf Aktivität vor deren
Transformation in Hefe zu erleichtern. Bei dem gewählten E.
coli-Promotor handelte es sich um den des Chloramphenicol-
Resistenzgens Tn9 (N. K. Alton & D. Vapnek, Nature 282,
1979, S. 864 - 869). Um die Einverleibung unerwunschter E.
coli-Sequenzen in die Konstruktion zu vermeiden, wurde der
Promotor synthetisiert und als Linker zwischen dem GAPDH-
Promotor und dem ENA3-Gen verwendet, nämlich wie folgt:
-
Die Großbuchstaben bezeichnen das, was synthetisiert wurde,
wobei es sich bei dem oberen Strang um Oligo 141 und bei
dem unteren um Oligo 142 handelt. Diese Oligonukleotide
wurden wie üblich gereinigt und dann getrocknet und zu
einer Konzentration von 300 pmol/ul wieder aufgelöst.
300 pmol jedes Oligonukleotids wurden in ein Volumen von
10 ul Hybridisierungs-Puffer (150 mM NaCl, 100 mM Tris, pH
8,0 und 1 mM EDTA) gemischt. Dieses wurde dann 5 min auf
95ºC erhitzt und dann über Nacht bei 55ºC inkubiert, um die
beiden komplementären Oligonukleotide zu hybridisieren.
-
Die folgenden DNA-Fragmente wurden auch isoliert. Die
Plasmide pK19/GAPDH-dSsp und -dSna wurden mit den
Restriktions-Enzymen AsuII und SacI verdaut und die
Fragmente wurden auf einem Agarose-Gel aufgetrennt. Die
400 bp- und 600 bp-Fragmente wurden aus dem Gel
ausgeschnitten und elektroeluiert. Das Plasmid pDP108 wurde mit
den Restriktions-Enzymen EcoRI und AatII verdaut und das
1,5 kb-DNA-Fragment wurde aus dem Gel isoliert. Dieses
1,5 kb-pDP108-Fragment wurde individuell mit den beiden
AsuII - SacI-GAPDH-Fragmenten, dem gereinigten pK19/ENA3-
term-5 kb-SacI-AatII-Fragment und dem Asull-EcoRI-Linker
(CAT-Promotor) gemischt und ligiert. Die Transformanten
wurden sowohl durch Restriktionsanalyse von
DNA-Präparationen im kleinen Maßstab als auch durch die
Eisnukleierungs-Aktivität und durch DNA-Sequenzierung überprüft.
Diese korrespondierten genau und es ergaben sich die
Plasmide pDP110 (dSsp) und pDPIII (dSna).
Übertragung in das Hefe-Expressionsplasmid
-
Das Hefe-Expressionsplasmid, das zum Untersuchen dieser
Konstruktionen verwendet wurde, wurde von der
Biotechnologie-Abteilung der Ciba-Geigy zur Verfügung gestellt.
Dabei handelte es sich um das Plasmid pDP34-Xho (pDP34,
vgl. europäische Patentanmeldung 89 810 297.5. Bei der Xho-
Modifikation handelt es sich um mit SacI und BamHI
verdautes pDP34, wobei die zur Herstellung von pUC21
verwendeten Oligonukleotide zugegeben werden, vgl. Seite 9), das
aus dem E. coli-Vektor puC19, dem kompletten Hefe-2-Micron-
Plasmid und zwei Hefe-selektierbaren auxotrophen Markern
besteht. Bei dem ersten handelt es sich um das URA3-Gen zur
leichten Transformation und zur Selektion des Plasmids in
Hefe mit niedriger Kopienzahl und bei dem zweiten handelt
es sich um das dLEU2-Allel des LEU2-Gens für die induzierte
hohe Kopienzahl.
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Das Plasmid pDP34-Xho wurde mit den Restriktions-Enzymen
SacI und MluI verdaut. Die Plasmide pDP108, 109, 110 und
111 wurden ebenfalls mit den Restriktions-Enzymen SacI und
MluI verdaut. Das pDP34-Plasmid wurde individuell mit den
vier Plasmid-Verdauungen ligiert und in E. coli
transformiert.
Die Transformanten wurden auf Ampicillin-Platten zur
Selektion des pDP34-Plasmids selektiert. Durch
Restriktionsanalyse wurden die Plasmide pDP112 (das die ENA3-
Konstruktion von pDP108 enthält), pDP113 (109), pDP114
(110) und pDP115 (111) identifiziert. Die Plasmide pDP114,
pDP115 und pDP34Xho sind in den Fig. 4A, 5A bzw. 6 der
beigefügten Zeichnungen schematisch dargestellt. Die
Restriktionskarten von ENA-110 (aus pDP110) und ENA-111
(aus pDP111) sind in den Fig. 4B und 5B dargestellt, wobei
P den Promotor darstellt und T den Terminator darstellt.
Hefe-Transformation
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Hefe-Zellen wurden aus einer Übernachtkultur in YPD-Medium
(1 % Bacto-Hefe-Extrakt, 2 % Bacto-Pepton, 2 % Dextrose)
inokuliert und über Nacht bei 30ºC gezüchtet.
-
Die Kultur wurde bei etwa OD&sub6;&sub0;&sub0; = 2,0 entnommen.
-
50 ml Zellen-Suspension wurden 5 min bei 3000 UpM
pelletiert.
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Der Überstand wurde verworfen und die Zellen wurden in
50 ml TE-Puffer gewaschen.
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Die Zellen wurden in 20 ml 1 M Lithiumacetat (in TE)
resuspendiert.
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Dann wurde bei 30ºC 90 min lang unter mildern Schütteln
inkubiert.
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Anschließend wurden die Zellen 5 min mit 3000 UpM
pelletiert.
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Der Überstand wurde verworfen und dann wurde in 1 ml 1 M
LiOAc resuspendiert.
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200 ul-Aliquots kompetenter Zellen plus 1 ug DNA wurden bei
30ºC 10 min inkubiert.
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Dann wurde 1 ml 50 %ige PEG-Lösung (in TE) zugegeben.
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Dann wurde gemischt und 60 min bei 30ºC inkubiert.
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Dann wurde ein Hitzeschock, 5 min, 42ºC, angewendet.
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Anschließend wurden die Zellen in der Mikrozentrifuge 5 s
lang pelletiert.
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Der Überstand wurde verworfen.
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Die Zellen wurden in 300 ul 800 mM Sorbitol resuspendiert
und auf selektiven Platten ausplattiert.
Expression des ENA3-Gens in Hefe
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Die Plasmide pDP112, pDP113, pDP114 und pDP115 wurden wie
oben beschrieben in den Hefe-Stamm YP42 (Genotyp: α,
ura3-52, his4-580, leu2) transformiert. Die Transformanten
wurden auf SD (0,67 % Bacto-Hefe-Stickstoff-Basis ohne
Aminosäuren, 2 % Dextrose)-Minimal-Agar-Platten, die mit
Histidin (20 mg/l) und Leucin (30 mg/l) ergänzt worden
waren, bei 30ºC selektiert. Die transformierten Kolonien
wurden auf den gleichen selektiven Platten zweimal zu
einzelnen Kolonien ausgestrichen, um die Transformanten zu
reinigen. Kolonien von jeder Plasmid-Konstruktion wurden
verwendet, um Kulturen in YPD-Medium zu inokulieren, die
unter Schütteln bei 30ºC gezüchtet wurden. Diese wurden bis
zur frühen log-Phase, OD&sub6;&sub0;&sub0; ungefähr 1,0, gezüchtet, und
die Zellen wurden pelletiert etc. Die
Eisnukleierungs-Spektren von YP42 plus die Plasmide pDP114 und pDP115 sind in
den Fig. 7 und 8 der beigefügten Zeichnungen schematisch
dargestellt. Diese Fig. zeigen log (Eiskeime/Zelle) als
Ordinate gegen die Unterkühlung (-ºC) als Abszisse für YPD-
Medium (º) graphisch dargestellt.
-
YP42 plus die Plasmide pDP114 und pDP115 wurde auch in SD2-
Medium (0,67 % Bacto-Hefe-Stickstoff-Basis ohne
Aminosäuren, 0,5 % Casaminosäuren, 2 % Dextrose und 50 mM
Natriumcitrat, pH 6,0) bei 30ºC unter Schütteln gezüchtet.
Die entsprechenden Gefrierspektren für SD2-Medium sind in
den Fig. 7 und 8 der beigefügten Zeichnungen angegeben ( )
Konstruktion von DDP140
-
Das Plasmid pDP133 wird später beschrieben. Dieses Plasmid
wurde mit den Restriktions-Enzymen MluI und SacI verdaut,
mit MluI- und SacI-verdautem pDP34Xho gemischt und ligiert.
Dieses wurde in kompetente E. coli-Zellen transformiert und
die Transformanten wurden auf YT-Platten selektiert, die
mit Ampicillin ergänzt worden war. Die Kolonien wurden
durch Gefrieren und durch Restriktions-Enzym-Analyse unter
Erhalt des Plasmids pDP140 durchmustert, das in Fig. 9A der
beigefügten Zeichnungen schematisch dargestellt ist. Fig.
9B zeigt eine Restriktionskarte von ENA-133 (aus pDP133),
wobei P den Promotor darstellt und T den Terminator
darstellt.
-
pDP140 wurde wie oben beschrieben in YP42 transformiert.
Die Kolonien wurden in SD2-Medium bei 30ºC unter Schütteln
kultiviert. Das Gefrierspektrum von YP42 plus dem Plasmid
pDP140 ist in Fig. 10 der beigefügten Zeichnungen gezeigt,
in der log (Eiskeime/Zelle) gegen die Unterkühlung (-ºC)
graphisch dargestellt ist.
UBI4-Promotor-Präparation und Hinzufügung
-
Bei dem Ausgangsmaterial handelte es sich um Ciba Geigy's
P1amid KS+/UB14, das aus dem genomischen 6 kb-SacI-Fragment
des Hefe-Wildtyp-Stamms S288C, welches das UB14-Gen (E.
Ozkaynak et al., The EMBO Journal, Bd. 6, Nr. 5, 1987,
1429-1439) enthält, in die SacI-Stelle des Bluescript-
Plasmids KS+ (Stratagene Cloning Systems, USA) kloniert,
bestand. Das Plasmid KS+/UB14 wurde mit den Restriktions-
Enzymen HindIII und BglII verdaut, die Fragmente wurden auf
einem Agarose-Gel aufgetrennt und die 1 kb-Bande wurde
ausgeschnitten und elektroeluiert. Das Plasmid Bluescript
SK+ (Stratagene Cloning Systems, USA) wurde mit den
Restriktions-Enzymen HindIII und BglII verdaut. Die beiden
DNA-Fragmente wurden zusammengemischt, ligiert und in
kompetente E. coli-Zellen transformiert. Die Transformanten
wurden auf YT-Platten, die mit Ampicillin ergänzt worden
waren, selektiert, durch Restriktions-Enzym-Verdauungen
analysiert und das Plasmid BA1 wurde identifiziert. Der das
Plasmid BA1 enthaltende E. coli-Stamm wurde dann mit dem
Helferphagen M13/K07 gemäß den Stratagene-Anweisungen
infiziert und die einzelsträngige Form von BA1 wurde aus dem
Überstand gewonnen. Dieser wurde zur weiteren Verwendung
gereinigt.
-
Der UB14-Promotor wurde durch Oligonukleotid-dirigierte
ortsspezifische Mutagenese modifiziert, um eine EcoRV-
Restriktionsstelle direkt vor dem "ATG" des UB14-Gens
einzuführen, nämlich wie folgt:
-
wobei es sich bei der oberen Sequenz um das genomische
UB14-Gen um das "ATG" herum (mit Großbuchstaben bezeichnet)
handelt und bei der unteren Sequenz (in Großbuchstaben) um
das zur Mutagenese verwendete Oligo 166 (wobei die neue
EcoRV-Restriktionsstelle darunter angegeben ist). Die
Mutagenese wurde mit dem "Oligonukleotid-dirigierten in
vitro Mutagenese-System, Version 2" (Amersham, UK) gemäß
den Anweisungen des Herstellers durchgeführt. Die
Transformanten wurden auf YT-Platten, die mit Ampicillin ergänzt
worden waren, selektiert, mit dem Restriktions-Enzym EcoRV
analysiert und das Plasmid SK+/UB14-EcoRV wurde
identifiziert.
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Das Plasmid pDP108 wurde mit dem Restriktions-Enzym NdeI
verdaut und der Überhang wurde mit dem Klenow-Enzym
aufgefüllt. Dieses wurde dann mit dem Restriktions-Enzym AatII
verdaut und die Fragmente wurden auf einem Agarose-Gel
aufgetrennt. Das 1,5 kb-DNA-Fragment wurde aus dem Gel
ausgeschnitten und elektroeluiert. Der Plasmid-Vektor pGEM7
(Promega, USA) wurden mit den Restriktions-Enzymen HindIII
und AatII verdaut. Der pGEM7-Vektor, der UBI4-Promotor und
das pDP108-5'-ENA3-DNA-Fragment wurden gemischt und
ligiert. Diese Ligation wurden in kompetente E. coli-Zellen
transformiert und auf YT-Platten, die mit Ampicillin
ergänzt worden waren, ausplattiert. Die Transformanten wurden
analysiert und das Plasmid BF1 wurde identifiziert.
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Das Plasmid BF1 wurde mit den Restriktions-Enzymen SacI und
AatII verdaut, die Fragmente wurden auf einem Agarose-Gel
aufgetrennt und das 2 kb-Fragment wurde elektroeluiert.
Dieses wurde mit dem oben beschriebenen gereinigten und
dephosphorylierten 5 kb-SacI-AatII-pK19/ENA3-term-Fragment
gemischt, ligiert und in kompetente E. coli-Zellen
transformiert. Die Transformanten wurden auf YT-Platten das mit
Kanamycin ergänzt worden war, selektiert und durch
Restriktions-Enzym-Verdauungen, Gefrieren und DNA-Sequenzierung
unter Erhalt von Plasmid pDP118 analysiert. Das ENA3-Insert
von pDP118 wurde dann in den Hefe-Expressions-Vektor pDP34
unter Erhalt des Plasmids pDP120 übertragen. Das Plasmid
pDP120 ist in Fig. 11A der beigefügten Zeichnungen
schematisch dargestellt. Fig. 11B zeigt eine Restriktionskarte
von ENA-118 (aus pDP118), wobei P bzw. T den Promotor und
den Terminator darstellen.
pDP120 wurde wie oben beschrieben in YP42 transformiert.
Die Kolonien wurden in SD2-Medium bei 30ºC unter Schütteln
kultiviert. Das Gefrierspektrum von YP42 plus pDP120 ist in
Fig. 12 der beigefügten Zeichnungen gezeigt, in der log
(Eiskeime/Zelle) gegen die Unterkühlung (-ºC) graphisch
dargestellt ist.
Zielorientierung des ENA3-Gens in Hefe
-
Um die Zielorientierung des eisnukleierenden Proteins und
möglicherweise seine phänotypische Expression zu
verbessern, wurden Konstruktionen hergestellt, bei denen
native Hefe-Signal-Sequenzen an den Amino-Terminus des
ENA3-Proteins fusioniert waren. Zwei wurden ausgewählt,
namlich die PHO5-Signal-Sequenz (B. Wajeeh et al., Nucleic
Acids Research, Bd. 12, Nr. 20, 1984, S. 7721 - 7739) und
die alpha-Faktor-pre-pro-Leader-Sequenz (J. Kurjan & I.
Herskowitz, Cell 30, 1982, S. 933 - 943).
PHO5-Signal-Sequenz
-
Die PHO5-Signal-Sequenz wurde erhalten, indem zwei
komplementäre Oligonukleotide synthetisiert wurden, die als
Linker wirken, während sie die benötigen
Aminosäure-Sequenzen wie folgt enthalten (die synthetischen
Oligonukleotide sind in Großbuchstaben angegeben):
-
Bei dem oberen Oligonukleotid handelt es sich um Oligo 174
(59 mer) und bei dem unteren um Oligo 175 (57 mer). Diese
beiden Oligonukleotide wurden in ungefähr äquimolaren
Mengen zusammengemischt und in einer Hochsalz-Lösung
hybridisiert. Diese hybridisierten Oligonukleotide wurden mit
den folgenden gereinigten Fragmenten gemischt, nämlich dem
oben beschriebenen mit SacI und AatII verdauten,
Gel-gereinigten und dephosphorylierten 5 kb-pK19/ENA3-term-Fragment,
dem mit SacI und EcoRI verdauten und Gel-gereinigten 700
bp-Fragment von pDP111 und dem mit NdeI und AatII verdauten
und Gel-gereinigten 1,45 kb-Fragment von pDP111. Dieses
wurde ligiert und in E. coli transformiert. Die
Transformanten wurden zuerst durch ihre Aktivität in E. coli und
zweitens durch Restriktions-Enzym-Analyse unter Erhalt der
Plasmide pDP117 und in pDP34 Plasmid pDP120 selektiert. Die
DNA-Sequenz-Analyse zeigte, daß ein Teil der PHO5-Signal-
Sequenz verdoppelt war. Die 8 mit * markierten Aminosäuren
(vgl. oben) sind verdoppelt und ergeben die folgende
Signal-Sequenz:
Signal-Spaltungsstelle
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Das Plasmid pDP121 ist in Fig. 13A der beigefügten
Zeichnungen schematisch dargestellt. Fig. 13B zeigt eine
Restriktionskarte von ENA-117 (aus pDP117), wobei P, SS bzw.
T den Promotor, die Signal-Sequenz und den Terminator
darstellen.
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Das Plasmid pDP121 wurde in den Hefe-Stamm YP42
transformiert und die Kolonien wurden auf SD + HIS + LEU-Platten
selektiert. Kulturen der Transformanten wurden in SD2-
Medium gezüchtet und auf eisnukleierende Aktivität
untersucht. Das Gefrierspektrum von YP42 plus pDP121 ist in Fig.
14 der beigefügten Zeichnung dargestellt, wobei log
(Eiskeime/Zelle) gegen die Unterkühlung (-ºC) graphisch
dargestellt ist.
Alpha-Faktor-Leader
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Bei dem Ausgangsmaterial für den pre-pro-alpha-Faktor-
Leader handelte es sich um Ciba Geigy's pUC/PHO5-alpha-
Faktor-Leader-Plasmid. Dieses wurde so modifiziert, daß es
eine EcoRI-Restriktionsstelle und 8 bp des PHO5-Promotors,
gefolgt von dem "ATG" und dem alpha-Faktor-Leader enthält.
-
Die pre-pro-Spalt-Region wurden ebenfalls modifiziert, und
zwar durch den Einschluß einer BglII-Restriktionsstelle an
der KEX2-Spaltstelle und einer PvuII-Restriktionsstelle
6 bp davor (eine Chiron Corp. Modifikation).
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Das Plasmid pUC/PHO5-alpha-Faktor-Leader wurde mit den
Restriktions-Enzymen EcoRI und HindIII verdaut und die
Fragmente wurden auf einem Agarose-Gel aufgetrennt. Das
300 bp-Fragment wurde ausgeschnitten und elektroeluiert.
Das Plasmid pDP111 wurde mit den Restriktions-Enzymen EcoRI
und SacI verdaut und die Fragmente wurden auf einem
Agarose-Gel aufgetrennt. Das 650 bp-Fragment wurde
ausgeschnitten und elektroeluiert. Diese beiden Bestandteile des
alpha-Faktor-Leaders bzw. des GAPDH-dSna-CAT-Promotors
wurden mit pUC19 zusammengemischt, mit den Restriktions-
Enzymen SacI und HindIII verdaut, ligiert und in E. coli
transformiert. Die Transformanten wurden analysiert und das
Plasmid pUC/GAPDH-dSna-CAT-alpha-Faktor-Leader wurde
identifiziert
-
Das Plasmid pUC/GAPDH-dSna-CAT-alpha-Faktor-Leader wurde
mit dem Restriktions-Enzym BglII verdaut und der
5'-Überhang wurde mit dem Klenow-Enzym aufgefüllt. Dieses wurde
dann mit dem Restriktions-Enzym SacI verdaut und die
Fragmente wurden auf einem Agarose-Gel aufgetrennt. Das
940 bp-Fragment wurde ausgeschnitten und elektroeluiert.
Das Plasmid pDP111 wurde mit dem Restriktions-Enzym NdeI
verdaut und der 5'-Überhang wurde mit dem Klenow-Enzym
aufgefüllt. Dieses wurde dann mit dem Restriktions-Enzym
AatII verdaut und die Fragmente wurden auf einem Agarose-
Gel aufgetrennt. Das 1400 bp-Fragment wurde ausgeschnitten
und elektroeluiert. Diese beiden gereinigten Fragmente
wurden mit dem mit SacI und AatII verdauten,
Gel-gereinigten und dephosphorylierten 5 kb-pK19/ENA3-term-Fragment
gemischt, ligiert und in E. coli transformiert. Die
Transformanten wurden zuerst auf eisnukleierende Aktivität
durchmustert und dann durch Restriktions-Enzym-Analyse und
schließlich durch DNA-Sequenz-Analyse, und zwar unter
Identifizierung des Plasmids pDP126. Das Insert wurde dann
zur Untersuchung in Hefe in pDP34 überführt, wodurch sich
das Plasmid pDP129 ergab, das in Fig. 15A der beigefügten
Zeichnungen schematisch dargestellt ist. Fig. 15 B zeigt
eine Restriktionskarte von ENA-126 (aus pDP126), wobei P, T
und L den Promotor, Terminator bzw. Leader darstellen. Das
Plasmid pDP129 wurde wie oben beschrieben in den Hefe-Stamm
YP42 transformiert. Die Transformanten wurden verwendet, um
Kulturen von SD2-Medium zu inokulieren, und diese wurden
bei 30ºC unter Schütteln inkubiert. Das Gefrierspektrum von
YP42 plus Plasmid pDP129 ist in Fig. 16 der beigefügten
Zeichnungen schematisch dargestellt, wobei log
(Eiskeime/Zelle) gegen die Unterkühlung (-ºC) graphisch
dargestellt ist.
Alpha-Faktor-Leader plus Linker
-
Neuere Informationen bezüglich der Verwendung des alpha-
Faktor-Leaders zur Herstellung von rekombinanten Proteinen
in Hefe besagen, daß ein zusätzliches Erfordernis notwendig
ist. Im nativen alpha-Faktor folgt auf das pre-pro-Peptid
ein Linker mit 8 Aminosäuren und dann das alpha-Faktor-
Peptid. Die Linker-alpha-Faktor-Anordnung wird in dem Gen
5fach wiederholt und die Linker werden während der
Prozessierung des alpha-Faktors entfernt. Die Informationen
besagen, daß der Linker nach dem pre-pro-Leader und vor dem
interessierenden Gen zugegebenen werden sollte. Dieses
wurde mit Hilfe von synthetischen Oligonukleotiden als
Linkern zur Insertion der benötigten Aminosäuren
vorgenommen.
-
Das Plasmid pUC/GAPDH-dSna-CAT-alpha-Faktor-Leader wurde
mit den Restriktions-Enzymen SacI und BglII verdaut und die
Fragmente wurde auf einem Agarose-Gel aufgetrennt. Das
940 bp-Fragment wurde ausgeschnitten und elektroeluiert.
Das Plasmid pDP111 wurde mit den Restriktions-Enzymen NdeI
und AatII verdaut und die Fragmente wurden auf einem
Agarose-Gel aufgetrennt. Das 1400 bp-Fragment wurde
ausgeschnitten und elektroeluiert. Die beiden gereinigten
Fragmente wurden mit den beiden hybridisierten Oligonukleotiden
208 und 209 und dem oben beschriebenen pK19/ENA3-term-SacI
- AatII-Fragment gemischt, ligiert und in E. coli
transformiert. Die Transformanten wurden durch Restriktions-Enzym-
Verdauungen und DNA-Sequenz-Analyse unter Identifizierung
von Plasmid pDP127, das ebenfalls eisnukleierende Aktivität
zeigte, durchmustert. Das Insert wurde in das
Hefe-Expressionsplasmid pDP34 übertragen, und zwar unter Erhalt
von Plasmid pDP130, das in Fig. 17A der beigefügten
Zeichnungen schematisch dargestellt ist. Fig. 17B zeigt eine
Restriktionskarte von ENA-127 (aus pDP127), wobei P, T bzw.
L den Promotor, Terminator und Leader + Linker darstellen.
Das Plasmid pDP130 wurde wie oben beschrieben in YP42
transformiert. Die Transformanten wurden zum Inokulieren
von Kulturen von SD2-Medium verwendet und bei 30ºC unter
Schütteln gezüchtet. Das Gefrierspektrum von YP42 plus
Plamid pDP130 ist in Fig. 18 der beigefügten Zeichnungen
dargestellt, wobei log (Eiskeime/Zelle) gegen die
Unterkühlung (-ºC) graphisch dargestellt ist.
Zielorientierung auf die Vacuole
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In den oben beschriebenen Fällen wird lediglich eine native
Hefe-Signal-Sequenz an das ENA3-Protein angefügt und dies
kann die Zielorientierung des Proteins auf die Membranen,
wahrscheinlich über das endoplasmatische Retikulum,
unterstützen oder auch nicht. Wenn ein Protein in das
endoplasmatische Retikulum eingetreten ist, besteht der Standard-
Stoffwechselweg in der Sekretion aus der Zelle, oder in
diesem Fall möglicherweise in der Insertion in die äußere
Membran. Hier wird das ENA3-Protein auf eine spezifische
Organelle innerhalb der Zelle ausgerichtet, nämlich auf die
Vacuole.
-
Das Protein Carboxypeptidase Y (CPY) wird zur Vacuole
geleitet (L. A. Valls et al., Cell 48, 1987, S. 887 - 897),
und zwar in einer pre-pro-Form, die in der Vacuole durch
Proteinase B (das PEP4-Gen-Produkt) prozessiert wird. Es
wurde auch gezeigt, daß die für die Zielorientierung
benötigten Sequenzen innerhalb der pre-pro-Leader-Sequenz
lokalisiert sind. Diese wurde daher vor dem ENA3-Protein
insertiert.
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Bei dem Ausgangsmaterial handelte es sich um Ciba Geigy's
pBR322/PHO5-pre-pro-CPY-Plasmid. Als spezifische Linker
zwischen dem GAPDH/CAT-Promotor und der natürlichen StuI-
Restriktionsstelle ungefähr 35 bp im CPY-pre-Peptid werden
synthetische Oligonukleotide benötigt:
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Die synthetisierten Oligonukleotide sind in Großbuchstaben
gezeigt, und zwar handelt es sich dabei um Oligo 206 (oben)
und Oligo 207 (unten). Das Plasmid pBR322/PHO5-pre-pro-CPY
wurde mit den Restriktions-Enzymen HindIII und StuI verdaut
und die Fragmente wurden auf einem Agarose-Gel aufgetrennt.
Das 800 bp-Fragment wurde ausgeschnitten, elektroeluiert
und mit den hybridisierten Oligos 206 und 207 und dem mit
EcoRI und HindIII verdauten pUC19-Plasmid gemischt und
zusammenligiert. Dieses wurde in E. coli transformiert und
die Transformanten wurden durch Restriktions-Enzym-Analyse
unter Erhalt von Plasmid pUC19/CPY(p-p) durchmustert. Das
Plasmid pUC19/CPY(p-p) wurde mit den Restriktions-Enzymen
EcoRI und HincII verdaut, die Fragmente wurden auf einem
Agarose-Gel aufgetrennt und das 340 bp-Fragment wurde
ausgeschnitten und elektroeluiert. Dieses Fragment wurde mit
mit EcoRI und HincII verdauten pUC18 gemischt, ligiert und
in kompetente E. coli transformiert. Die Kolonien wurden
durchmustert und das Plasmid pUC18/pre-pro-CPY wurde
identifiziert.
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Das Plasmid pUC18/pre-pro-CPY wurde mit den Restriktions-
Enzymen EcoRI und HindIII verdaut und die Produkte wurden
auf einem Agarose-Gel aufgetrennt. Das 350 bp-Fragment
wurde ausgeschnitten und elektroeluiert. Zu diesem wurde
der Gel-gereinigte 680 bp SacI-EcoRI-GAPDHdSna/CAT-Promotor
aus dem Plasmid pDP110 und mit Sacl plus HindIII verdautes
pUC19 gegeben, dann wurde ligiert und in kompetente E. coli
transformiert. Die Kolonien wurden durchmustert und das
Plasmid pUC18/GAPDHdSna-CAT-pre-pro-CPY wurde
identifiziert. Das Plasmid pUC18/GAPDHdSna-CAT-pre-pro-CPY wurde
mit dem Restriktions-Enzym SalI verdaut und der Überhang
wurde mit dem Klenow-Enzym aufgefüllt. Dieses wurde dann
mit SacI verdaut und die Fragmente wurden auf einem
Agarose-Gel aufgetrennt. Das 750 bp-Fragment wurde
ausgeschnitten und elektroeluiert. Das Plasmid pDP108 wurde mit
dem Restriktions-Enzym NdeI verdaut und der Überhang wurde
mit dem Klenow-Enzym aufgefüllt. Dieses wurde dann mit
AatII verdaut und die Fragmente wurden auf einem Agarose-
Gel aufgetrennt. Das 1500 bp-Fragment wurde ausgeschnitten
und elektroeluiert. Diese beiden isolierten Fragmente
wurden dann mit dem oben beschriebenen mit SacI und AatII
verdauten, Gel-gereinigten und dephosphorylierten 5 kb-
pK19/ENA3-term-Fragment gemischt, ligiert und in kompetente
E. coli transformiert. Die Kolonien wurden durch
Restriktions-Enzym-Analyse und durch Gefrieren durchmustert, und
in beiden Fällen wurden die gleichen Plasmide, nämlich
pDP136, identifiziert. Das Insert von Plasmid pDP136 wurde
in das Hefe-Expressions-Plasmid pDP34 übertragen, und zwar
unter Erhalt von Plasmid pDP143, das in Fig. 19A der
beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. Fig. 19B zeigt eine
Restriktionskarte von ENA-136 (aus pDP136), wobei P bzw. T
den Promotor und den Terminator darstellen.
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Das Plasmid pDP143 wurden wie oben beschrieben in YP42
transformiert. Die Transformanten wurden verwendet, um
Kulturen von SD2-Medium in inokulieren und wurden bei 30ºC
unter Schütteln inkubiert. Das Gefrierspektrum von YP42
plus Plasmid pDP143 ist in Fig. 20 der beigefügten
Zeichnungen dargestellt, in der log (Eiskeime/Zelle) gegen die
Unterkühlung (-ºC) graphisch dargestellt ist.
Beispiel 4
Expression in Lactococcus lactis
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Die Expression des ENA3-Gens mit seinem nativen
Pseudomonas-Promotor wurde ohne Erfolg versucht (Daten nicht
gezeigt, obwohl die wichtigen -35- und -10-Regionen sehr
ähnlich zum Lactococcus lactis-Phospho-β-galactosidase-
Promotor sind (B. Boizet et al., Gene 62, 1988, 249 - 261)
(nicht gezeigt). Was aber wichtig sein kann, ist die
Gegenwart eines möglichen mRNA-Leaders mit 60 - 65 Basenpaaren
direkt vor dem initiierenden "ATG". Dieses wurde
untersucht, indem ein Hybrid-Promotor mit den -35- und -10-
Sequenzen des ENA3-Promotors und dem potentiellen Leader
des Phospho-β-galactosidase-Promotors konstruiert wurde.
Dies wurde unter Verwendung von synthetischen
Oligonukleotiden durchgeführt, die im folgenden angegeben sind:
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Bei den Basenpaaren 1 bis 45 handelt es sich um den
modifizierten ENA3-Promotor. Die Basenpaare 46 bis 115 stellen
die entsprechende Sequenz des Phospho-β-galactosidase-Gens
dar. Von den Basenpaaren 146 bis 120 folgt die
Erkennungsstelle für das Restriktions-Enzym NdeI, einschließlich des
"ATG"s
für das ENA3-Gen. Die synthetischen Oligonukleotide
sind in Großbuchstaben gezeigt.
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Die Oligonukleotide wurden kinasiert und wie beschrieben
aneinander hybridisiert. Das Plasmid pDP108 wurde mt den
Restriktions-Enzymen NdeI und AatII verdaut und die
Fragmente wurden auf einem Agarose-Gel aufgetrennt. Das 1,5 kb-
Fragment, das das 5'-Ende des ENA3-Gens enthielt, wurde
ausgeschnitten und elektroeluiert. Dieses DNA-Fragment
wurde mit den obigen synthetischen Oligonukleotiden, dem
oben beschriebenen SacI - AsuII-600 bp-Hefe-Promotor-
Fragment von pK19/GAPDH-dSna und dem gereinigten und mit
Phosphatase behandelten 5 kb-SacI - AatII-Fragrnent von
pK19/ENA3-term gemischt und ligiert. Diese Ligation wurden
in kompetente E. coli-Zellen transformiert und auf YT-
Platten, die mit Kanamycin ergänzt worden waren,
ausplattiert. Die Transformanten wurden durch Restriktions-
Enzym-Verdauungen, die Eisnukleierungs-Aktivität und DNA-
Sequenzierung unter Erhalt des Plasmids pDP133
durchmustert.
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Das Plasmid pDP133 wurde mit den Restriktions-Enzymen AsuII
und XbaI verdaut und die Fragmente wurden auf einem
Agarose-Gel aufgetrennt und das 3,5 kb-Fragment wurde
ausgeschnitten und elektroeluiert. Bei dem Plasmid pSC12vN
handelt es sich um eine Ciba Geigy-Konstruktion, die aus
dem E. coli-Vektor pUC18, dem nicht-induzierbaren
Erythromycin-Resistenz-Gen des Plasmids pVA838 (F. L.
Macrina et al., Gene 19, 1982, 345 - 353) und einem
Lactococcus lactis-Plasmid-Replikationsstartpunkt, der in
ihren Laboratorien isoliert wurde, besteht. pSC12vN wurde
mit den Restriktions-Enzymen ClaI und XbaI verdaut und mit
alkalischer Phosphatase behandelt, um die Religation dieses
Vektors auszuschließen. Das INAZ-βGAL-ENA3-DNA-Fragment und
das ClaI - XbaI-verdaute pSC12vN wurden zusammengemischt
und ligiert. Dieses wurde in E. coli transformiert und die
Kolonien wurden durch Restriktions-Enzym-Analyse und auf
eisnukleierende Aktivität durchmustert. So wurde das
Plasmid pDP135 identifiziert. Die Plasmide pSC12vN und
pDP135 sind in den Fig. 21 und 22A der beigefügten
Zeichnungen schematisch dargestellt, in denen L. lactis º den L.
Lactis-Plasmid-Replikationsstartpunkt darstellt. Fig. 22B
zeigt die Restriktionkarte von ENA-133 (aus pDP133), wobei
P bzw. T den Promotor und den Terminator darstellen.
Transformation des Lactococcus lactis-Stammes LM0230
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Eine Übernachtkultur von L. lactis LM0230 in M17G (M17-
Medium plus 0,5 % Glucose) wurde für ein 1 % Inokulum in
frisches M17G-Medium verwendet. Dieses wurde bei 30ºC bis
zu einer optischen Dichte (OD&sub6;&sub0;&sub0;) von ungefähr 0,4
gezüchtet und dann wurden die Zellen durch Zentrifugation mit
10 000 UpM 5 min lang pelletiert. Der Überstand wurde
verworfen und die Zellen wurden in einem gleichen Volumen PS-
Puffer (7 mM Na-Phosphat, pH 6,6, 0,5 Molar Sucrose) bei
4ºC resuspendiert. Die Zellen wurden wiederum pelletiert
und schließlich in 1/100 Volumen PS-Puffer resuspendiert
und bis zur Verwendung auf Eis gelagert (kompetente
Zellen). Die Transformation wurde unter Verwendung eines
Biorad Gene Pulser in Verbindung mit der Puls-Steuerung
und den Gene Pulser-Küvetten mit einem Elektrodenabstand
von 0,2 cm durchgeführt. 100 ul der kompetenten Zellen
wurden mit einem Volumen von 1 - 4 ul DNA in entweder
Wasser oder TE-Puffer gemischt und dann auf den Boden der
vorgekühlten Küvette pipertiert. Die Probe wurde bei 2000
Volt mit 400 Ohm Widerstand gepulst. Die Probe wurde dann
aus der Küvette in ein steriles Mikrozentrifugenröhrchen
gegeben und auf Eis gestellt. Schließlich wurden die Zellen
1 min mit einer Mikrozentrifuge pelletiert, in 300 ul M17G-
Medium resuspendiert und 1 h bei 30ºC inkubiert. Die Zellen
wurden dann auf M17G-Platten, die mit 4 ug/ml Erythromycin
ergänzt worden waren, ausplattiert und über Nacht bei 30ºC
inkubiert.
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Das Plasmid pDP135 wurde wie oben beschrieben in den
L. lactis-Stamm LM0230 transformiert. Die Transformanten
wurden verwendet, um Kulturen von M17G-Medium, das mit
4 ug/ml Erythromycin ergänzt worden war, zu inokulieren und
dann wurde bei 20ºC unter Schütteln bis zu einer OD&sub6;&sub0;&sub0; von
ungefähr 1,0 inkubiert. Diese Kulturen wurden wie oben
beschrieben untersucht und die Ergebnisse wurden graphisch
dargestellt. Das Gefrierspektrum von LM0230 plus Plasmid
pDP135 ist in Fig. 23 der beigefügten Zeichnungen
dargestellt, wobei log (Eiskeime/Zelle) gegen die Unterkühlung
(-ºC) graphisch dargestellt ist.
P-β-Gal-Promotor
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Ein weiteres, direkteres Konzept zur Expression von fremden
Genen in L. lactis besteht in der Verwendung des Promotors
eines bekannten echten L. lactis-Gens. Bei einem
veröffentlichten derartigen Gen handelt es sich um das Phospho-β-
galactosidase-Gen des Stamms Z268. Die Synthese wurde
folgendermaßen vorgenommen:
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Die 6 Oligonukleotide wurden wie üblich synthetisiert und
gereinigt. 100 pmol jedes Oligonukleotids wurden in einem
Mikrozentrifugenröhrchen gemischt und die 5'-Phosphate
wurden unter Verwendung des Enzyms T4-Polynukleotid-Kinase
und von [γ-³²P]ATP als Phosphat-Donor angefügt. Diese
Oligonukleotide wurden dann wie beschrieben aneinander
hybridisiert. Das Plasmid pJDC9 (J.-D. Chen und D. A.
Morrison, Gene 64, 1988, 155-164) wurde mit den
Restriktions-Enzymen SacI und HindIII verdaut und auch mit
alkalischer Phosphatase behandelt. Das Plasmid pDP108 wurde mit
den Restriktions-Enzymen NdeI und HindIII verdaut und die
Fragmente wurden auf einem Agarose-Gel aufgetrennt, und das
3,85 kb-Fragment, welches das komplette ENA3-Gen und den
LYS2-Terminator enthielt, wurde ausgeschnitten und
elektroeluiert.
Dieses DNA-Fragment wurde mit HindIII - SacI-
verdautem pJDC9, dem Oligonukleotid-Gemisch und dem zuvor
gereinigten SacI - AsuII-600-bp-Hefe-Promotor-Fragment von
pK19/GAPDH-dSna gemischt und ligiert. Dieses wurde dann in
kompetente E. coli-Zellen transformiert, 2 h bei 37ºC in
500 ul frischem YT-Medium exprimiert, auf YT-Platten, die
mit 100 ug/ml Erythromycin ergänzt worden waren,
ausplattiert und über Nacht bei 37ºC inkubiert. Die Kolonien
wurden zuerst durch Restriktions-Enzym-Analyse und auf
eisnukleierende Aktivität und schließlich durch
DNA-Sequenzierung durchmustert. Dadurch ergab sich Plasmid pDP137, das
zwei einzelne Basenpaar-Deletionen im sequenzierten
Promotor enthielt (mit dem # markiert, vgl. oben).
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Das Plasmid pDP137 wurde mit den Restriktions-Enzymen AsuII
und XbaI verdaut und die DNA-Fragmente wurden auf einem
Agarose-Gel aufgetrennt. Das 3,95 kb-Fragment wurde
ausgeschnitten und die DNA wurde elektroeluiert. Dieses
Fragment wurde mit dem oben beschriebenen XbaI - ClaI-verdauten
pSC12vN-Plasmid gemischt, ligiert und in kompetente E. coli
transformiert. Die Kolonien wurden mittels der
eisnukleierenden Aktivität und durch Restriktions-Enzym-Analyse
unter Identifizierung des Plasmids pDP148 durchmustert, das
in Fig. 24A der beigefügten Zeichnungen schematisch
dargestellt ist, wobei L. lactis º den L.
lactis-Plasmid-Replikationsstartpunkt darstellt. Fig. 24B zeigt eine
Restriktionskarte von ENA-137 (aus pDP137), wobei P bzw. T
den Promotor und den Terminator darstellen. Das Plasmid
pDP148 wurde wie oben beschrieben in LM0230 transformiert.
Die Transformanten wurden verwendet, um Kulturen von M17G-
Medium, das mit 4 ug/ml Erythromycin ergänzt worden war, zu
inokulieren und diese wurden unter Schütteln bei 20ºC
gezüchtet. Das Gefrierspektrum von LM0230 plus Plasmid pDP148
ist in Fig. 25 der beigefügten Zeichnungen dargestellt,
wobei log (Eiskeime/Zelle) gegen die Unterkühlung (-ºC)
graphisch dargestellt ist.