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Einrichtung zur Verschiebung des Abtastzeitpunktes der Zeichenimpulse
in Start-Stop-Telegraphenempfängern in Start-Stop-Telegraphenempfängern sind vielfach
Einrichtungen zur Verschiebung des Abtastzeitpunktes der Zeichenimpulse vorgesehen.
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Dies geschieht dadurch, daß die Winkellage des umlaufenden Steuergliedes
zur Abtastung des Zeichenimpulses zu dem Steuerglied für die Abtastung des Start-
und Stopimpulses verändert wird. Das Steuerglied zur Abtastung des Stopimpulses
wird im Ruhezustand beispielsweise durch einen Anschlag des Empfangsmagneten festgehalten.
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Zur Verschiebung des Abtastzeitpunktes wird bei einer bekannten Anordnung
zwischen die Antriebswelle und das Steuerglied zur Abtastung der Zeichenimpulse,
das nachstehend als Empfängernockenwelle bezeichnet werden soll, ein Vorgelege mit
gegenläufiger Schrägverzahnung eingeschaltet. Bei dieser Anordnung ist der Anschlag,
mit dem das Wählgetriebe vom Empfangsmagneten im Ruhezustand gegen die Wirkung einer
Reibungskupplung festgehalten wird, auf der Antriebswelle befestigt. Die Empfängernockenwelle
steht daher nicht dauernd unter .dem Einfluß des Antriebes, sondern ist im Ruhezustand
frei, so daß sie innerhalb des durch die Zahnräder des Antriebes gegebenen Spieles
verschiedene Stellungen einnehmen kann. Entsprechend diesen verschiedenen Stellungen
kann sich der Abtastzeitpunkt verändern.
Bei einer anderen bekannten
Anordnung ist zwar der Nocken für das Anhalten des umlaufenden Steuergliedes fest
auf diesem selbst angeordnet. Die Verschiebung des Auslösezeitpunktes erfolgt durch
Übertragung der Bewegung des Empfangsmagnetankers in einem Punkte, der in der Verlängerung
der Drehachse des umlaufenden Steuergliedes, z. B. der Empfängernockenwelle, liegt.
Bei dieser Anordnung wird der Anker im allgemeinen nicht von dem Magneten nach der
Auswertung eines jeden Impulses wieder angezogen, sondern vom Steuerglied aus mechanisch
angelegt, um den Erregerstrom des Empfangsmagneten klein halten zu können. Die Empfängernockenwelle
besitzt auch einen Nocken, durch den der Anker nach der Auswertung aller Impulse
wieder angelegt wird. Der- Zeitpunkt des Wiederanlegens kann jedoch bei der bekannten
Einrichtung nicht mit verschoben werden. Da aber das Wiederanhalten der Empfängernockenwelle
nicht vor dem Zeitpunkt erfolgen kann, in dem der Anker wieder angelegt wurde, kann
der Zeitpunkt des Anhaltens bei einer Verschiebung des Abtastzeitpunktes für die
übrigen Impulse zu früh oder zu spät liegen, so daß sich eine erhebliche Beschränkung
des Abtastbereiches ergibt.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, den Bereich der Abtastverschiebung
zu erweitern und auch den Zeitpunkt, in dem das Wiederanhalten der Empfängernockenwelle
dem Stopimpuls entsprechend erfolgt, bei solchen Einrichtungen verschiebbar zu machen,
bei denen der Nocken für das Wiederanlegen des Ankers auf dem drehbaren Steuerglied
für die Abtastung der Zeichenimpulse (Empfängernockenwelle) angeordnet ist.
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Dies geschieht dadurch, daß das Steuerorgan des umlaufenden Steuergliedes,
"das beim Eintreffen des Stopimpulses der telegraphischen Zeichenkombination das
Wiederanlegen des Ankers an den Empfangsmagneten steuert, ,an einen Punkteiner Hebelanordnung
angreift, der in bezug auf die Abtastglieder für die Zeichenimpulse um die Achse
des drehbaren Steuergliedes geschwenkt werden kann.
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Gemäß weiterer Erfindung läßt sich die Anordnung zur Verschiebung
des Zeitpunktes für das Wiederanlegen des Ankers mit der Anordnung zur Übertragung
der Auslösebewegung beim Startimpuls vereinigen. Dies kann in. der Weise geschehen,
daß die Schwenkbewegung für die Verschiebung beider Zeitpunkte zwangsläufig um den
gleichen Betrag erfolgt. Man kann dann die gleiche Verschiebungseinrichtung für
beide Schwenkbewegungen benutzen. Gemäß weiterer Erfindung wird ein dreiarmiger
Hebel für die-Übertragung der Bewegung 'benutzt, dessen Drehachse schwenkbar ist.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf die konstruktive Ausbildung, deren
Einzelheiten aus der nachstehenden Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung hervorgehen.
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Ein Empfangsmagnet i steuert seinen Anker 2 gegen die Wirkung der
Feder 3. Mit dem Anker werden die auf einer Achse 4 befestigten Hebel 5 und 6 bewegt.
Die Empfängernockenwelle 7 wird in der Pfeilrichtung über eine nicht dargestellte
Reibungskupplung angetrieben. Sie kann auch als gemeinsame Sende- und Empfängerwelle
ausgebildet sein. Auf der Empfängerwelle 7 sind fünf Kokken 8 angebracht, die zur
Steuerung der Wählglieder 9 dienen. Diese sind auf einer Achse i o in Langlöchern
i i .gelagert und besitzen an ihrem oberen Ende einen Ansatz 12, der mit dem Anker
2 des Empfangsmagneten i zusammenwirkt. Sie werden unter Einwirkung einer Feder
13 gegen die locken 8 gedrückt und besitzen einen weiteren Ansatz 14, der ihre Bewegung
auf die eigentliche Auswählvorrichtung überträgt. Der Hebel 6 wird durch eine Nockenscheibe
15 gesteuert, die entsprechend den fünf Impulsen der Impulskombination den Anker
2 an den Empfangsmagneten i anlegt. Eine Nockenscheibe 16 steuert einen Hebel
17 gegen die Wirkung der Feder 18. Der Empfangsmagnet besitzt eine Schneide
19, die mit einer entsprechenden Schneide 2o am Hebel 17 zusammenwirkt. Das Anhalten
der Empfängernockenwelle im Ruhezustand besorgt ein fest auf ihr angebrachter Anschlagnocken
2 i, während das Anlegen des Ankers zur Zeit des Stopimpulses durch einen Nocken
22 veranlaßt wird, der auch auf der Empfängerwelle sitzt. Der Nocken2i arbeitet
mit einem Hebe123 zusammen, der auf einem Stift 24. gelagert ist und unter Einwirkung
der Feder 25 steht. Der Stift 24 ist auf einem Hebel 26 befestigt, der um den Punkt
27 drehbar ist. Dieser Punkt liegt in der Verlängerung der Achse der Empfängernockenwelle
7. Der Hebel 26 besitzt eine Skala 28; an der die Größe der Verdrehung gegenüber
einer feststehenden Marke 9 festgestellt werden kann. An seinem abgewinkelten Ende
30 trägt der Hebel 26 einen Stift 31, auf dem ein Hebel mit den drei Armen
32, 33 und 34 gelagert ist. An dem Arm 32 arbeitet dieser Hebel mit dem Nocken 22
zusammen, während der Arm 33 die Bewegung des Hebels 23 in der dargestellten Ruhelage
verhindert. Der Arm 34 überträgt die -Bewegung des dreiarmigen Hebels auf einen
Winkelhebe135, der auf einer Achse 36 gelagert -ist -und seinerseits mit
dem Arm 5 zusammenarbeitet. Der Übertragungspunkt der Bewegung zwischen dem Hebe134
und
dem@Hebel 35 liegt auch in der Verlängerung der Achse der Empfängernockenwelle.'
-Die Befestigung--für die Verschiebungseinrichtung, insbesondere für die Marke 29
und den Hebel 26; ist -nicht gezeichnet, um die Darstellung übersichtlicher zu machen.
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Zur Beschreibung der- -Wirkungsweise sei angenommen; daß-_vom Empfangsmagneten
i eine telegraphische Impulskombination-aufgenommen wird. Bei Ruhestrombetrieb beispielsweise
wird der Anker 2 vom Empfangsmagneten i so lange dauernd angezogen gehalten, wie
-keine Impulskombinationen eintreffen.. Dem eigentlichen Zeichenimpuls der Impulskombination
geht der Startimpuls voraus, der in einer Stromunterbrechung besteht. Der Anker
z fällt ab unter dem- Einfluß der Feder 3. Durch den, Hebel 5 wird der Winkelhebel
35 um die Achse 36 im Uhrzeigersinn verschwenkt. -Der Winkelhebel 35 überträgt seine
Bewegung auf den dreiarmigen Hebel am Arm 34 und entzieht dadurch dem Hebel
23 am Arm 33 seine Stütze. Die Empfängernockenwelle 7,. die im Ruhezustande
am Nocken 2 i durch den Hebel .23 festgehalten wurde, drückt nunmehr den Hehe123
gegen die Wirkung der Feder 25- weg, so -daß, sich dieser um die Achse 24 gegen
den Uhrzeigersinn dreht. -Der Hebel 23 kehrt kurz danach unter dem Einfluß der Feder
in- die ursprüngliche Lage zurück.
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Nunmehr folgen die fünf Zeichenimpulse. Nach Abtastung des Startimpulses
'wird durch die Nockenscheibe 15 über den Hebel 6 der Anker 2 gegen die Wirkung
der Feder 3 wieder an, den Empfangsmagneten -angelegt. Unter der Annahme, daß- der
.erste Impuls der Impulskombination ein Stromimpuls- ist, bleibt der Anker angezogen
und wird im gewünschten Abtastzeitpunkt durch die Schneide 2o des Hebels 17 unter
Steuerung durch die Nockenscheibe 16 in der einmal eingenommenen Lage verriegelt.
Durch die 1Nockenscheibe 8 wird das Wählglied 9 gegen :die Wirkung der Feder 13
um die Achse i o geschwenkt. Es kann diese Sch'venkb@ewegung ausführen, weil es
sich nicht an der Kante des Ankers abstützt. Der Ansatz 14 wird keine Bewegung auf
die Auswahlvorrichtung übertragen.
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Wenn nun der zweite Impuls ein Keinstromimpuls ist, so fällt der Anker
2 unter dem Einfluß der Feder 3 wieder ab, nachdem er vorher durch die Nockenscheibe
15
über den Hebel 6 angelegt wurde. Im gewünschten Abtastzeitpunkt wird diese
Lage des Ankers wieder von der Schneide 2o des Hebels 17 entsprechend der
Steuerung durch die Nockenscheibe 16 an der Schneide i 9 festgelegt. Durch die dem
zweiten Impuls entsprechende Nockenscheibe 8 wird das zugeordnete Wählglied :gegen
die Wirkung der Feder 13 verschwenkt. Dies geschieht jedoch in-diesem Fall um-den
Drehpunkt 12, da sich der Ansatz 12 an der Kante des Ankers 2 des Empfangsmagneten
r abstützt. Das Wählglied benutzt daher den ihm . durch das Langloch i i vorgeschriebenen
Weg; und der Ansatz 14 macht eine entsprechende Bewegung, durch die eine Verschiebung
der zugeordneten Wählvorrichtung erfolgt.
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Es sei darauf hingewiesen, daß diese Wählvorrichtung z.- B. durch
Wählschienen gebildet werden kann, daß aber auch ein Wählgetriebe vorgesehen sein
kann, durch-das eine übersetzung-- der Impulskombination nach dem Wegsummenverfahren
erfolgt. Weiterhin ist zu bemerken, daß für jeden Impuls eine Nockenscheibe 8 vorgesehen
ist und dementsprechend auch fünf Wählglieder 9 vorhanden sein müssen.
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Ist nunmehr der fünfte Impuls der Impulskombination übersetzt, sa
drückt die Nockenscheibe 22 am Arm 32 den dreiarmigen Hebel wieder in die dargestellte
Lage. Der dreiarmige Nebel wird also um den Stift 3 i im Uhrzeigersinn gedreht.
Durch den Arm 34 wird der' Winkelhebel 35 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt und
legt über den Arm 5 den Anker 2 des Empfangsmagneten i wieder an. - Dieser bleibt
dem Stromimpuls entsprechend., der bekanntlich bei Ruhestrombetrieb ein Stromimpuls
ist, angezogen. Kommt nunmehr der Nocken2i nach Beendigung der Umdrehung -der Empfängerwelle
6 in die ursprüngliche Lage zurück, so wird er durch den Ansatz des Hebels 23 festgehalten.
Der Hebel ä3 kann sich nicht um den Stift 24 drehen, da er am Arm 33 des dreiarmigen
Hebels festgehalten wird. Eine neue Auslösung kann erst erfolgen, wenn der Anker
2 wieder abfällt: Man- könnte den Hebelarm 34 direkt vom Hebel 5 . des Empfangsmagneten
steuern lassen. Jedoch ist der - Zwischenhebel 35 deshalb - vorteilhaft, weil -
sich eine Hebelübersetzung wählen läßt, durch die die von der Feder 3 aufzubringende
Kraft für das Wegdrücken des Hebelarmes 33 vom Hebel 23 erheblich vermindert wird.
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Für den Fall, daß der Abtastzeitpunkt der Impulse verschoben werden
soll, wird der Hebel 26 um einen Betrag, dessen Größe an der Skala 28 abgelesen
werden kann, um den Drehpunkt 27 verschoben. Dies kann während des Betriebes geschehen.
Dabei bewegen sich der Anschlagpunkt des Hebels 23 und der Punkt, in dem die Nockenscheibe
22 den Hebelarm 32 beeinflußt, auf konzentrischen Kreisen zur Empfängernockenwelle,
und zwar um gleiche Beträge. Der -Auslösezeitpunkt beim Startimpuls und der Zeitpunkt,
in
dem der Anker entsprechend -dem Sperr-Impuls wieder angelegt wird, werden dabei
relativ zu den Abtastzeitpunkten der einzelnen Impulse, die durch die Nockenscheibe
16 bestimmt sind, verschoben. Es ergibt sich dadurch ein wesentlich größerer Abtastbereich
als bei bekannten Anordnungen.