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Rohrpostempfänger Gegenstand der Erfindung ist ein Rohrpostempfänger,
insbesondere für Saugluftbetrieb, der über eine dichte Weiche an das Fahrrohr angeschlossen
ist und bei dem in jeder Stellung derWeiche derTreibluftstrom aufrechterhalten bleiben
soll. Bei den bekannten, an, eine dichte Weiche anges,cl-lo#ssenen Empfängern ist
zur Aufrechterhaltung des Treibluftstromes an dem Empfängerrohr vor dem Empfängerschuh
ein Luftableitungsrohr vorgesehen, das hinter der Weiche in Richtung des Treibluftstromes
in das Fahrrohr mündet. Bei dieser Anordnung steht in jeder Stellung der Weiche
der Empfänger unter dem Einfluß des Saugluftstromes, so daß die den Empfänger abschließende
Klappe durch die lebendige Kraft der Büchse aufgeschlagen werden oder eine besondere
Empfängerschleuse vorgesehen werden fnuß, um ein ruhiges Ausschleusen der Büchse
zu ermöglichen.
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Die Erfindung vermeidet eine besondere Empfängerschleuse und erreicht
ein sanftes Ausschleusen der Büchse, da nach Umstellung der Weiche auf Durchfahrt
eine völlige Entlastung der Empfängerklappe eintritt. Die Bauhöhe des neuen Empfängers
kann sehr niedrig gehalten werden, da die Ausschleusklappe in der Rohrwand des waagerecht
auslaufenden Empfängerschuhes angeordnet werden kann. Der Empfänger kann dabei so
ausgebildet werden, daß das Rohrpostempfangsrohr nur etwa um Rohrstärke die Platte
des Bedienungstisches überragt.
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Erreicht werden diese Vorteile dadurch, daß das mit dem Empfänger
in Verbindung stehende Luftableitungsrohr in das mit einer Düse versehene Gehäuse
der dichten Weiche mündet, so daß in Durchfahrtsstellung. `der Weiche die Empfangseinrichtung
vom Treibluftstrom entlastet ist und in Ausfahrtsteilung der Weiche der vom ankommenden
Fahrrohr in das Büchsenzuführungsrohr eintretende Luftstrom über das Luftableitungsrohr,
Weichengehäuse, abgehendes Fahrrohr aufrechterhalten bleibt. .
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Ein Ausführungsbeispiel des Rohrempfängers gemäß der Erfindung ist
in der Zeichnung schematisch veranschaulicht.
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Fig. r zeigt die Ausführungsform eines bekannten, mit .einer dichten
Weiche in @ Verbindung stehenden Empfängers.
Fig. 2 zeigt den neuen
Empfänger in Seitenansicht, teilweise geschnitten.
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Fig.3 zeigt den neuen Empfänger Schnitt A-B nach Fig. 2 sowie seine
An q nung an einer Tischplatte.
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Fig. 4 zeigt den gleichen Empfänger nach-Fig.2, jedoch mit seitlich
angeordnetem Saugstutzen.
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Fig.5 zeigt ein Schaltschema mit schematisch dargestellter Rohrweiche.
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Die Enden des Fahrrohres i münden in die geradlinig gegenüberliegenden
Rohrstutzen 2, 3 des Weichengehäuses 4. An ihm sind weitere Rohrstutzen 5, 6 für
das Abzweigstück 7 und für das Luftrohr 8 vorgesehen, die beide mit dem Empfänger
9 in Verbindung stehen. Die dichte Weiche ist als Rohrweiche io ausgebildet. Das
Weichenrohr io kann um die Achse i i ausschwingen und wird in der einen oder anderen
Stellung durch einen Dichtungsstulp 12 luftdicht verschlossen. Das andere. Ende
des Weichenrohres io und der nach innen verlängerte Rohrflansch 2 sind durch ein
schmiegsames Schlauchstück 13 gegenüber dem Weichengehäuse 4 abgedichtet. Die Bewegung
des Weichenrohres io und der Dichtungsstulp 12 in der einen Richtung bewerkstelligen
die Elektromagnete 14, 15, während für die Rückführung genannter Teile in die Ausgangsstellung
die Federn 16, 17 sorgen. Es können hierfür auch dichte Weichen anderer Konstruktion
als die gezeigte zur Verwendung gelangen, und wäre es auch möglich, eine dichte
Weiche zu verwenden, bei der der Dichtungsstulp auf dem Weichenrohr selbst beweglich
angeordnet ist. Der Empfänger 9 ist im gezeigten Beispiel nach Fig. 2 waagerecht
angeordnet und überragt die Tischplatte i9 (Fig. 3) etwa um die Rohrstärke. Die
von einer Feder 2o in der Schließstellung gehaltene Klappe 21 schwingt bei Ausschleusung_
einer Büchse 22 nach einer Empfängermulde 23 aus geräuschdämpfendem Material aus,
die unterhalb der Tischplatte i9 Aufnahme findet. Gegenüber dem Luftrohra.nschluß
18 ist der Empfänger 9 durch eine mit Öffnungen 24 versehene Wand 25 getrennt. Eine
Kontaktvorrichtung 26, die am Empfänger 9 oder im Abzweigrohr 7 Anordnung findet
und in bekannter Weise mit einem Schaltglied in die Fahrbahn der Büchsen 22 hineinragt,
sorgt für die rechtzeitige Zurückstellung des Weichenrohres io in die gezeigte Ausgangsstellung.
Die Arbeitsweise wird später noch erläutert. Um den Rest des Büchsenschwunges aufzufangen
und zur Vermeidung heftiger Stöße im Empfänger wird vorgeschlagen, den Luftrohranschluß
18' seitlich des Empfängers 9' (Fig. 4) anzuordnen oder eine besondere Absaugkammer
27 zu schaffen und diese mit dem Anschlußstutzen 18 (Fig. 2) zu verbinden. Auf diese
Weise -wird die im Rohrbogen 7 zum Teil abgeernste Büchse im Empfänger seitlich
an @4e Absaugöffnungen 24' angepreßt und trifft ann nur noch mit ganz geringer Fahrt
gegen die Empfängerwand 28, wo sie ohne Prellung zum Stillstand kommt. Bei den gezeigten
Empfängerarten wird die Ausschleusklappe 2i nur durch das Büchsengewicht und nicht
durch die lebendige Kraft der bewegten Büchse beansprucht. Die Klappen 21 und die
Feder 2o können daher eine verhältnismäßige leichte Ausführung erhalten.
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Die Wirkungsweise des Weichenempfängers ist etwa folgende: Entsprechend
dem der Büchse zugedachten Ziel wird dieses von Hand in einen bekannten Speicher
elektrisch übermittelt oder an Einstellgliedern der Büchse kenntlich gemacht und
die Büchse in den Rohrpostsender (nicht gezeigt) eingeführt. Sie wird vom Luftstrom
fortbewegt, und kurz vor Ankunft der Büchse an der Weiche io der gewünschten Betriebsstelle
erfolgt die Schließung eines Kontaktes äg, und es kommt folgender Stromkreis zustande:
i. Erde, Arbeitskontakt 29, Weichenkontakt 30, Elektromagnet 15, Batterie, Erde.
Der Elektromagnet 15 erhält Strom und bewegt mit seinem Anker und einem Gestänge
den Dichtungsstulp 12 entgegen dem Druck der Feder 16 von der Mündung des Weichenrohres
io weg und gibt dieses frei. Am Ende der Bewegung des Stulpes 12 schließt dieser
den Kontakt 31, und der Weichenmagnet wird in nachstehendem 'Stromkreis erregt.
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2. Erde, Arbeitskontakt 31, Ruhekontakt 32 der Kontaktvorrichtung
26, Weichenmagnet 14, Batterie, Erde. Entgegen der Feder 17 stellt der Weichenmagnet
das Weichenrohr io in die mit gestrichelter Linie gezeigte Stellung, wo selbst es
am Ende seiner Bewegung bei Kontakt 3o den Stromkreis unter i. für -den Elektromagneten
15 unterbricht. Infolge seiner Aberregung drückt die Feder 16 den Dichtungsstulp
12 über das Ende des verschwenkten Weichenrohres io und dichtet es gegenüber dem
Weichengehäuse 4 ab. Dabei wurde am Arbeitskontakt 31 der Strombreis für den Weichenmagnet
14 geöffnet, der somit stromlos wird und abfällt. Das Weichenrohr kann aber nicht
dem Zuge der Feder 17 folgen, da es von dem übergezogenen Dichtungsstulp daran gehindert
wird. Der im Fahrrohr i vorhandene Luftstrom für die Fortbewegung der Büchsen wird
jetzt (Fig. 2) durch das Abzweigrohr 7, den Empfänger 9, das Luftrohr 8 und das
Weichengehäuse 4 in das abgehende Fahrrohr i umgelenkt, und.die Büchse gelangt jetzt
in den Empfänger 9. Auf ihrem Weg wird sie in
dem Abzweigrohr 7
stark abgebremst und kommt im Empfänger 9' an der Wand 28 (Fig.4) oder 25 (Fig.3)
zum Stillstand. Kurz zuvor verstellt die Büchse 22 die KontaktvorrIchtung 26, und
über den Arbeitskontakt 33 wird ein Stromkreis für den Elektromagneten 15 geschlossen,
während der Stromkreis für den Elektromagneten 14 über den Ruhekontakt 32 geöffnet
wird.
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3. Erde, Arbeitskontakt 33, Elektromagnet 15, Batterie, Erde. Der
Elektromagnet 15 zieht den Dichtungsstulp 12 von dem Weichenrohr io ab, so daß es
frei wird und von der Feder 17 in die Ausgangslage zurückgestellt wird. Die
Büchse 22 hat inzwischen die Kontakteinrichtung 26 wieder freigegeben, und sie befindet
sich wieder in Ruhe (Fig. 5). Bei Kontakt 33 ist dadurch der Stromkreis unter 3.
für den Elektromagneten unterbrochen, und die Feder 16 drückt den Dichtungsstulp
i2 auf das zurückgeschwenkte Weichenrohr io. über ein regelbares Ventil oder Düse
34 wird jetzt der Druckausgleich zwischen der Empfängerkammer und der Atmosphäre
hergestellt. Demzufolge ist die Klappe 21 vollkommen entlastet und gibt dem auf
ihr ruhenden Büchsengewicht nach und läßt die Büchse 22 über die geöffnete Klappe
2i in, die Empfangsmulde 23 abrollen. Diese ist mit geräuschdämpfendem Material
bekleidet, so daß der Ausschleusvorgang fast ohne Geräusch vonstatten geht.