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Herstellung von festem Alkalicyanid Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Kreislaufverfahren zur Herstellung von festen Alkalicyaniden.
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Es ist bereits bekannt, festes Alkalicyanid entweder durch Fällen
aus einer alkoholischen Lösung von Ätzalkali herzustellen oder durch Eindampfen
aus einer wässerigen Lösung von Ätzalkali, das bei niedriger Temperatur und im Vakuum
vorgenommen wird. Bei letzterein Verfahren,bildet sich Natriumformiat als Nebenprodukt.
Es ist außerdem bekannt, zu einer gesättigten Lösung von Ätzalkali in Alkohol eine
gewisse Menge Alkalimetall und cyanhaltiges Gas zuzugeben. Dabei wird auf ein Mol
Alkalicyanid ein Mol Wasser gebildet. Zur Entfernung dieses Wassers wird Alkalimetall
zugesetzt, wodurch das Wasser zersetzt wird und Wasserstoffgas als Nebenprodukt
entsteht. Erfindungsgemäß wird demgegenüber von einer wässerigen konzentrierten
Lösung von Ätzalkali ausgegangen, aus der das gebildete Alkalicyanid durch Alkohol
ausgefällt wird. Auf diese Weise ist es möglich, Alkalicyanide in fester Form in
einem Kreislaufverfahren herzustellen. Irgendwelche Eindampfungen sind dabei nicht
notwendig.
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Bei dem Verfahren wird ein Alkohol als Fällungsmittel verwendet, derselbsttätigwiedergewonnen
wird, so daß eine Ergänzung des Alkohols nur in ganz geringem Umfang erforderlich
ist.
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Die Erfindung wird beispielsweise folgendermaßen ausgeführt: Die konzentrierte
Lösung eines Alkalihydroxyds wird mit Cyanwasserstoffsäure neutralisiert, wodurch
eine Lösung des be-
treffenden Alkalicyanids entsteht. Durch das
Neutralisieren
der Alkalilauge mit Blausäure und durch das Arbeiten mit konzentrierter Lauge wird
eine außerordentlich hohe Ausbeute erzielt. Außerdem wird das Auftreten unerwünschter
Nebenreaktionen verhindert. Nun wird ein Alkohol zugesetzt, in dem das Cyanid ganz
oder im wesentlichen unlöslich ist, so daß dasselbe in fester Form ausfällt. Das
Cyanid wird darauf von der Flüssigkeit getrennt und zu letzterer festes Alkalihydroxyd
zugesetzt. Die Trennung des Alkohols von der wässerigen Lösung geschieht durch den
Zusatz von Ätzalkali. Dadurch entsteht eine konzentrierte Ätzalkalilösung, über
der sich der Alkohol absetzt, so daß er leicht dekantiert werden kann. Die Flüssigkeit
ist nun wieder in ihren ursprünglichen Zustand einer konzentrierten Alkalihydroxydlösung
versetzt, und das Verfahren kann im Kreislauf wiederholt werden, wobei der entwässerte
Alkohol zu erneuter Fällung benutzt wird.
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Das Verfahren ist im einzelnen in der beiliegenden Zeichnung erläutert.
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Demgemäß wird zunächst eine konzentriertewässerigeLösungvonNatritimhydroxyd
zweckmäßig im Verhältnis i : i hergestellt. Dann wird Blausäure in Gas- oder
flüssiger Form zugesetzt, bis Neutralisation erreicht ist. jetzt wird das entstandene
Natriumcyaliid durch Zusatz einer im wesentlichen wasserfreien, aber im Wasser löslichen
Flüssigkeit atisgefällt; als Beispiele solcher Flüssigkeitdil seien genannt: Äthyl-,
Isopropyl- und tertiäre Butylalkohole.
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Wenn auch jede andere iiii wesentlichen wasserfreie und in Wasser
lösliche Flüssige keit, in der das Cyanid unlöslich ist, verwendet werden kann,
so haben sich die genannten Stoffe als besonders gut wirksam erwiesen.
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Das Cyanid kann von der alkoholischen Flüssigkeit durch Filtrieren
getrennt, zur Entfernung des restlichenAlkoliols,-etrocknet und gegebenenfalls brikettiert
werden. Die wässerige, alkoholische Lösung wird mit der erforderlichen Menge festen
Natriumhydroxyds versetzt, wodurch eine konzentrierteNatriumhydratlösung und wasserfreier
Alkohol gebildet wird; so wird der Alkohol durch den Natriumhydroxydzusatz wieder
in den für den Kreislaufprozeß gewünschten Zustand versetzt.
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Das durch die Reaktion gebildete Wasser, das allmählich eine unerwünschte
Anreicherung erfahren würde, wird aus dem Kreislaufprozeß dadurch entfernt, daß
ein Teil der reagierenden Flüssigkeit von Zeit zu Zeit abgelassen wird, oder das
Wasser wird in irgendeinem geeigneten Zeitpunkt des Verfahrens abgedainpft. Nachstehend
ist ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens gegeben-5ooccm einer 376g Natriumhydroxyd
im Verhältnis i : i enthaltenden wässerigen Lösting werden mit 2491.- Blausäure
(HCN) neutralisiert. Die Lösung wird auf 40' C erliitzt, und es werden 1473ccm
wasserfreier Äthylalkohol bei der gleichen Temperatur zugesetzt. Die ausgefällteil
!Natritimcyanidkristalle werden abfiltriert und im Vakuum bei 722' C getrocknet.
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Das Filtrat ist im wesentlichen eine wässerige Äthylalkohollösung
mit ein wenig Niatriumcyanid. 5oo ccm derselben werden mit 150 9 festem
Natriumliydroxyds versetzt, gerührt und der Alkohol dadurch im wesentlichen entwässert.
Da die Natronlauge und der Alkohol übereinanderbefindliche Schichten bilden, so
läßt sich eine bequeme Trennung durchführen. Das Verfahren wird dann iiii Kreislauf
wiederholt.
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Das Verfahren kann in gleicher Weise unter Verwendung von Isopropylalkohol
an Stelle von Äthylalkohol ausgeführt werden.
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Das Verfahren wird bei Verwendung voll tertiärem Butylalkohol in folgender
Weise ausgeführt.
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75 ccm tertiärer Butylalkohol, 3,8 ccm Wasser und
20 g festes Ätznatrort werden geinischt und auf 40' C erhitzt.
Eine Mischung von 19,5 ccm (13, 5 g) H C.NL und So ccm tertiärer Butylalkohol
werden nach und nach zu der ersten Mischung unter Rühren zuge-,geben und die so
gewonnenen Natriumcyanidkristalle von der Flüssigkeit getrennt. Das Filtrat bestellt
in der Hauptsache aus Alkohol mit etwas gelöstem Wasser und einem geringen Prozentsatz
von restlichem Natriumcyanid. Zu dem Filtrat wird null festes Ätznatron unter Rühren
zugegeben und auf diese Weise die Hauptmenge des Wassers von dem Alkohol entfernt,
wobei sich die Flüssigkeit in zwei Schichten absetzt, von denen die eine aus im
wesentlichen entwässertem Alkohol bestellt und die andere eine konzentrierte Lösung
von Ätzilatron darstellt. Der Alkohol und die Ätznatronlösung werden dann von neuem
im Kreislauf unter Zusatz von frischen Materialien verwendet.
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Aus Vorstehendem ist ersichtlich, daß die Erfindung eine Kreislauferzeugung
von festem Cyanid ermöglicht, die eine Verdampfung erspart; die mit einer solchen
verbundenen Schwierigkeiten gelangen in Wegfall. Der im Prozeß gebrauchte Alkohol
wird in reaktionsfähiger Form ständig durch den Ätznatronzusatz wiedergewonnen,
wodurch ein bequemes und sehr wirksames Verfahren entsteht. Es wird ein Alkalicyanid
mit einem Reinheitsgrad von 9-7'1, erhalten.