DE2657775C2 - Verfahren zur Herstellung eines als Hauptkomponente Cyclohexan-1,2,3,4-tetracarbonsäure enthaltenden Stoffgemisches und dieses enthaltende Mittel zur Verhinderung steinbildender Ablagerungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines als Hauptkomponente Cyclohexan-1,2,3,4-tetracarbonsäure enthaltenden Stoffgemisches und dieses enthaltende Mittel zur Verhinderung steinbildender AblagerungenInfo
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Description
Es ist bekannt, zur Verhinderung der Ausfällung von
Erdalkaliionen Polyphosphate und in neuerer Zeit Phosphonsäuren einzusetzen (DE-AS 1216 471 und
DE-AS 14 69 233). Die Phosphonsäuren werden den Polyphosphaten vorgezogen, da sie hydrolysestabil sind
und deshalb ihre Wirksamkeit auch in sauren und alkalischen Medien volt behalten.
Es ist auch bekannt, daß bei Anwendung der Phosphonsäuren schon unterstöchiometrische Mengen
ausreichen, um die Härtebildner des Wassers in Lösung zu halten. Diese Erscheinung ist allgemein unter
Threshold-Effekt oder auch »Impfwirkung« bekannt (Ralston, J. Petrol. Technol. 21 (1969) 1029). .
Da stickstoff- und phosphorhaltige Substanzen für die
Eutrophierung der Gewässer verantwortlich gemacht werden, hat man wiederholt, nach neuen stickstoff- und
phosphorfreien Verbindungen mit Impfwirkung gesucht.
Bekannt sind bisher hauptsächlich zwei Klassen von Verbindungen, die weder Stickstoff noch Phosphor
enthalten und die in unterstöchiometrischen Mengen
wirksam sind. Es sind dies einmal Polymere der verschiedensten Zusammensetzung (Elliot, Desalination
8 (1970) 232) und zum anderen modifizierte Polysaccharide,
z. B: sauer oder oxidativ abgebaute Stärken (DE-PS
18 10 571, DE-OS 19 25235).
Beide Typen von Impfsubstanzen wirken aber nur in höheren Konzentrationen, verglichen mit den Phosphonsäuren.
Ferner ist bekannt, daß die Cyclohexan-1,2J,43-pentacarbonsäure
eine derartige Wirkung besitzt (DE-PS 21 32 802).
Es wurde nun gefunden, daß auch die Cyclohexan- so 1,2,3,4-tetracarbonsäure besonders im neutralen Bereich
eine sehr gute steinverhütende Wirkung besitzt. Der Einsatz dieser Polycarbonsäure scheiterte bisher jedoch
an Jer schwierigen Herstellung der Verbindung.
Nach bekanntem Verfahren wird dl? Cyclohexan·
1.2,3,4-tetracarbonsäure durch Umsetzung von U-Cyclohexadien
mit Maleinsäureanhydrid und Oxidation des dabei erhaltenen Bicyclo-(2,Z2)-octen(7)-2,3-dicarbonsäureanhydrids
hergestellt (Justus Liebigs Ann, Chem. 571 (1951) Seiten 153 - 157). Dieses Verfahren ist eo
jedoch technisch unbrauchbar, da das 1.3-CycloheMdien
großtechnisch nicht zur Verfügung steht.
Iljne weitere Möglichkeil zur Herstellung der
Cyclohexan-1.2,3.4-tetracarbonsäure ist die Oxidation
von Hicyclo■(2.2.2)-oclen(7)- 1.2.3-tricarbonsäure-2,J-an- *>'.
hvdrid. <his jedoch nach Justus Liebigs Ann. Chem. 565
(1949) Seiten 148-1*56. aus 1-Acetoxybutadicn und
Acrylsäure über 2-Acctoxv-l.2.i.Mctrahvdrobenzosäure
und weitere Umsetzung mit Maleinsäureanhydrid nur in schlechter Ausbeute darstellbar ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines als Hauptkomponente CyclohexanlÄ3,4-tetracarbonsäure
enthaltenden Stoffgemisches, dadurch gekennzeichnet, daß man ohne Isolierung der
einzelnen Zwischenprodukte, in an sich bekannter Weise, 2 Mol eines Gemisches aus Essigsäureanhydrid
und Acetylchlorid im Verhältnis von 0,2:1,8 bis 13 :0,2
und 0,6 bis 1 Mol Crotonaidehyd in Gegenwart von Hydrochinon und p-Toluolsulfonsäure unter Rühren
und leichtem Erwärmen miteinander umsetzt, 0,6 bis 1 Mol Acrylsäure hinzufügt, unter Rückfluß auf Temperaturen
über 1000C, vorzugsweise 120-1400C, erhitzt,
mit 0,6 bis 1 Mol Maleinsäureanhydrid versetzt, nochmals auf Temperaturen über 10O0C, vorzugsweise
150- 160°C erhitzt und anschließend mit Salpetersäure in Gegenwart von NH4VOj als Katalysator oxidiert.
Die Erfindung betrifft weiter ein Mittel zur Verhütung von steinbildenden Ablagerungen in wäßrigen Medien,
enthaltend das Stoffgemisch gemäß Anspruch 1.
Überraschenderweise besitzt das erfindungsgemäße Mittel eine Impfwirkung, die der Impfwirkung der
reinen Cyclohexan-1,2,3,4-tetracarbonsäure entspricht.
Dies, obwohl es aus der Literatur bekannt ist und in
eigenen Versuchen festgestellt wurde, daß die bei der Umsetzung entstehenden Zwischenprodukte nur in
schlechter Ausbeute gebildet werden und somit in dem erfindungsgemäßen Produkt kein hoher Gehalt an der
Cyclohexan-1,2,3,4-tetracarbonsäure zu erwarten war.
Die Cyciohexan-1,2,3 4-tetracarbonsäure läßt sich aus
dem erfindungsgemäßen Produkt nicht in guter Ausbeute isolieren. Das Diinnschichlchromatogramm
ieigt aber, daß sie als Hauptkomponente vorhanden ist.
Das erfindungsgemäße Mittel zeigt vor allem bei dem eigenen pH-Wert des Wassers einen ausgezeichneten
Stabilisiereffekt und ist deshalb besonders zur Stabilisierung der Wasserhärte in Kühlkreisläufen geeignet.
Die gute Wirkung des erfindungsgemäßen Produktes im Vergleich zu der reinen Cyclohexan· 1.2,3,4-tetracarbonsäure
zeigen die folgenden Vergleichsversuche.
Dazu wurden 100 ml Wasser bekannter Härte mit 2.0 mg Substanz versetzt, auf pH 7 eingestellt und in
einem Wärmeschrank 16 Stunden bei 801C gehalten.
Dann wurde mit destilliertem Wasser auf 100 ml aufgefüllt, durch ein doppeltes Faltenfilter filtriert, im
liltrat die Resthärte bestimmt und gemäß DIN 19 640 in
mval Lrdalkaliionen im Liter umgerechnet (I mval
F.rdalkaliionen = 2.8°dH).
Versuchs-Numtner
Produkt
roval Erdalkaliionen |
prozentuale Hemmung |
6,2 6,3 |
92,0% 92,5% |
6,2 6,1 |
92,6% 90,2% |
5,9 6,0 |
88,8% 89,3% |
Cyclohexan-l^.^tetracarbonsäure (rein)
CycIohexan-lAS/f-tetracarbonsäure (rein)
erfindungsgemäßes Produkt Beispiel 1 erfindungsgemäßes Produkt Beispiel 1
CycIohexan-l^AS-pentacarbonsäure
Cyclohexan-l,2,3,4,5-pentacarbonsäure
In der DE-OS 21 32 802 wird die im Versuch 5 und 6 aufgeführte CycIohexan-l^AS-pentacarbonsäure zur
Verhinderung von steinbildenden Ablagerungen in wäßrigen Systemen eingesetzt. Die gute Wirkung der
CycIohexan-l,24.4J5-pentacarbonsäure liegt jedoch im
alkalischen Bereich, während das errindungsgemäße Mittel besonders zur Stabilisierung der Wasserhärte im
neutralen Bereich (z. B. Kühlkreisläufen) geeignet ist Hier ist, wie die Tabelle zeigt, das erfindungsgemäße
Mittel derCyclohexan-l^.^-pentacarbonsäure überlegen.
Das erfindungsgemäße Produkt besitzt auch gute komplexbildende Eigenschaften für zwei- und mehrwertige
Metallionen, wie z. B. Calcium, Magnesium, Eisen, Kupfer, Mangan und anderen. Es läßt sich in fest und
flüssige Produkte iinarbeiten, die in wäßrigen Medien eingesetzt werden. Das erfindungsfimäße Produkt ist
auch mit den üblichen Waschrohstoffen verträglich und kann Wasch- und Reinigungsmitteln rvgesetzt werden.
Vorteilhaft ist auch der Einsatz beispielsweise in automatisch arbeitenden Flaschenspülmaschinen und
bei der Tank und Containerreinigung.
204 g (2 Mol) Essigsäureanhydrid
157 g (2Mol)Acetylchlorid
140 g (2 Mol) Crotonaldehyd
0,8 g Hydrochinon
2 g p-ToluolsuIfonsäure
wurden zusammengegeben und bei Zimmertemperatur gerührt. Die Temperatur in der Reaktionslösung steigt
langsam auf ca. 700C an. Sobald die Temperatur wieder
abzufallen beginnt, wird noch eine Stunde gerührt.
Danach werden 144 g (2 MoI) Acrylsäure hinzugefügt und unter Rückfluß 2 Stunden im ölbad von 1400C
gerührt Nach Abkühlen auf ca. 800C werden 196 g
(2 Mol) Maleinsäureanhydrid zugegeben und unter Rückfluß nochmals 2 Stunden im ölbad von 1.500C
gerührt
Zu der dunkelbraunen, nach längerem Stehen teilweise kristallisierten Reaktionslösung gibt man
tropfenweise 1000 g 50%iger HNO3 (enthaltend 1 g
NHiVO3 gelöst). Die Temperatur steigt zunächst stark
an und die Zugabegesch.windigkeit wird so reguliert, daß
die Oxidation bei einer Temperaur von 80-900C ohne Wärmezufuhr abläuft Die Dauer der HNOj-Zugabe ist
etwa 5—6 Stunden. Während der Oxidation entwickeln sich nitrose Gase. Naeh der Salpetersäurezugabe wird
noch ! Stunde im Wasserbad von 80-900C erwärmt.
Nach Abkühlen verdünnt man mit 31 destilliertem Wasser, filtriert den unlöslichen flockigen Niederschlag
(ca. 20 g) ab und engt im Vakuum zur Trockene ein.
Ausbeute 440—450 g dunkelbrauner Sirup, der in der Kälte erstarrt Nach Auflösen in der gewünschten
Menge Wasser kann das Produkt direkt eingesetzt werden.
3,6 Mol Essigsäiireanhydrid
0,4 Mol Acetylchlorid
2,0 Mol Crotonaldehyd
2,0 Mol Acrylsäure
1,2 Mol Maleinsäureanhydrid
Es wird eine Imphubstanz von der gleich guten so Wirkung wie im Beispiel I erhalten.
Claims (2)
- Patentansprüche;1, Verfahren zur Herstellung eines als Hauptkomponente Cyclohexan-1A3,4-tetracsrbonsäure enthaltenden Stoffgemisches, dadurch gekennzeichnet, daß man ohne Isolierung der einzelnen Zwischenprodukte, in an sich bekannter Weise, 2 MoI eines Gemisches aus Essigsäureanhydrid und Acetylchlorid im Verhältnis von 0,2 :1,8 bis 1,8 :0,2 ι ο und 0,6 bis 1 Mol Crotonaidehyd in Gegenwart von Hydrochinon und p-Toluolsulfonsäure unter Rühren und leichtem Erwärmen miteinander umsetzt, 0,6 bis I Mol Acrylsäure hinzufügt, unter Rückfluß auf Temperaturen über 1000C erhitzt, mit 0,6 bis 1 Mol Maleinsäureanhydrid versetzt, nochmals auf Temperaturen über, 100." C erhitzt und anschließend mit Salpetersäure in Gegenwart yon NH4VO3 als Katalysator oxidiert
- 2. Mittel zur Verhinderung von steinbildenden Ablagerungen in wäßrigen Medien, enthaltend das Stoffgemisch gemäß Anspruch 1.
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