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Bremssteuerung' für elektrisch angetriebene Fahrzeuge Die Erfindung
bezieht sich auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge, bei denen die Motoren auch in
Bremsschaltung (Nutzbremsschaltung oder Widerstandsbremsschaltung) betrieben werden
können. In der Regel sind derartige Fahrzeuge außerdem mit einer Druckluftbreanse
versehen, durch welche ebenfalls eine Abbremsung der Fahrzeuge selbst oder des ganzen
Zuges erzielt werden kann. Man hat nun die beiden Bremsen bisher in der Weise voneinander
abhängig gemacht, daß ein druckluftbetätigter Steuerstromabschalter vorgesehen wurde,
der luftseitig dem Bremszylinder parallel geschaltet ist und beim Ansteigen des
Bremsdruckes auf einen bestimmten Wert, beispielsweise 1,5 atü, den Steuerstromkreis
der Richtungs-oder Trennschütze unterbricht, wodurch die Starkstromkreise der Fahrmotoren
unterbrochen werden. Die elektrische Bremse wird hierdurch plötzlich abgeschaltet,
wodurch sehr starke Stöße verursacht werden. Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat
man bereits vorgeschlagen, den Steuerstromabschalter für möglichst hohe Drucke zu
bemessen, jedoch konnte hierdurch keine merkliche Verringerung des Stoßes erzielt
werden.
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Nach der Erfindung werden nun die erwähnten Nachteile der bisher bekannten
Bremssteuerungen dadurch vermieden, -daß durch den druckluftbetätigten Steuerstromabsch,alter
beim Einschalten der Druckluftbremse selbsttätig das Nockenschaltwerk bzw. Bremsregelwerk
so ,gesteuert wird, daß die elektrische Brenisung ,allmählich ausgeschaltet wird.
Beispielsweise wird .der Steuerstromabschalter mit zwei Umschaltkontaktpaaren versehen,
die in die zum Nockenschaltwerk b.zw. Bremsregelgerät führenden Betätigungszuleitungen
»Lösen« und »Bremsen« eingefügt sind. Die Ausbildung .der Bremssteuerung gemäß der
Erfindung hat den Vorteil zur Folge, daß beim Übergang von der elektrischen Bremsung
auf die Druckluftbremsung die elektrische Bremse allmählich abgeschaltet wird, ohne
daß unerwünschte Bremskraftstöße auftreten.
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In der beiliegenden Zeichnung ist .ein vereinfachtes Steuerstromschaltbild
für ein elektrisches Fahrzeug wiedergegeben, bei dem durch einen druckluftbetäti,gten
Steuerstromabschalter selbsttätig beim Einschalten der Drückluftbremse das Bremsregelwerk
des Fahrzeugs im Sinne einer allmählichen Ausschaltung der elektrischen Bremsung
gesteuert wird.
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In der Zeichnung, in der die Steuerstromkreise für den Schaltwerkantrieb
zur Vereinfachung, lediglich dargestellt sind, bedeutet i die Steuerwalze, durch
die beim Fahrbetrieb
wie beim Bremsbetrieb der Sehaltwerkantrieb
in der erforderlichen Richtung eingeschaltet wird. Das Schaltwerk weist sieben Stellungen,
und zwar die Nullstellung o, die Stellungen I bis III für den Fahrbetrieb, die Stellungen
IV, V, VI für den Bremsbetrieb, auf. Im einzelnen haben diese Stellungen folgende
"Bedeutung: Stellung I Aufwärtsregelung des Schaltwerks beim Fahrbetrieb, Stellung
II Stillsetzer dies Schaltwerkantriebs beim Fahrbetrieb, 111 Einschalten
des Schaltwerkantriehs für Rücklauf. Sinngemäß bedeutet die Stellung IV Aufwärtsregelung
des Schaltwerks beim Bremsbetrieb, V Stillsetzer des Schaltwerkantriebs beim Bremsbetrieb,
VI Rückwärtsregeln des Schaltwerks beim Bremsbetrieb. 2 ist eine weitere Schaltwalze,
die zur Einstellung der Fahrtrichtung dient. Zum Antrieb des Schaltwerks dient der
Steuermotor q., dessen Stromkreis über einen Hilfsschalter 5 der Bremssteuereinrichtung
6 gesteuert wird. 7 ist die Feldwicklung des Schaltwerkantriebsmotors q., die durch
ein Wenderelais 8 je nach der gewünschter Drehrichtung des Schaltwerkantriebsmotors
eingeschaltet wird. Für die Speisung des Schaltwerkantriebsmotors ist ein Stromsammler
g von niedriger Spannung vorgesehen, welcher gleichzeitig zum Teil den Steuerstrom
für die Schaltrelais und Schaltgeräte liefert. 1o bedeutet eine Hilfsschaltwalze,
welchie mit dem eigentlichen von dem Motor q. angetriebenen, nicht dargestellten
Schaltwerk gekuppelt ist und infolge Anbringung geeigneter Schaltbeläge die Erzielung
der gewünschten Steuerung gestattet. Die Schaltwalze i o wird einerseits bei der
Aufwärtsregelung im Fahrbetrieb und der Abwärtsregelung beim Bremsbetrieb in der
einen Drehrichtung, bei .der Abwärtsregelung im Fahrbetrieb und der Aufwärtsregelung
im Bremsbetrieb in der anderen in der Zeichnwig ;angedeuteten Richtung ,angetrieben.
Außerdem sind für die Steuerung des Schaltwerkantriebmotors noch die Relais 11,
12 und der Bremsumschalter 13 vorgesehen. Das Relais 11 (Aufrelais) dient bei Fahr-
und Bremsbetrieb zum Einschalten des Motors bei Aufwärtsregelung, das Relais 12
zum Einschalten des Motors bei Abwärtsregelung. Durch den Brernsumüchalter 13 werden
die erforderlichen Unischaltungen, die für den Fahr- bzw. Bremsbetrieb erforderlich
sind, vorgenommen. 14 bedeutet ein Fortschaltrelais, durch -welches in Abhängigkeit
von den auftretenden Stromstößen die Steuerung dies Schaltwerks überwacht wird.
15 sind die ebenfalls in Abhängigkeit vom Fahrschalter 1 gesteuerten Richtungsschütze,
deren die Motorstromkreise schaltende Kontakte zur Vereinfachung weggelassen sind.
Die gesamte Steuerung ist von Hilfskontakten an den Richtungsschützen abhängig gemacht.
Ein Haltestromkreis für die Richtungsschütze ist über ein überstromrelais 16 geführt,
das eine überlastung der Motoren bei Fahr- und Bremsbetrieb verhindert.
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Die Wirkungsweise der Schaltung ist an Hand des Schaltbildes leicht
zu erkennen. Außer den im vorstehenden angeführten Schaltgeräten ist nun noch ein
Steuerstromabschalter 1g vorgesehen. Dieser Steuexstromabschalter weist zwei Kontaktpaare
20, 21 auf. Der Steuerstromabschalter 19 wird in Abhängigkeit von dem Luftdruck
in der Bremsleitung gesteuert, und zwar in der Weise, daß beirr Überschreiten eines
bestimmten Bremsdruckes eine Betätigung der erwähnten Kontakte eintritt. Der Kontakt
2o des Steuerstromabschalters 1g überbrückt vor dem Ansprechen des Schalters 1g
zwei Ruhestromkontakte 22, welche in dein Steuerstromkreis für die Aufwärtsregelung
des Schaltwerks bei Bremsbetrieb hinter dem Kontakt 24 des Bremsumschalters 13 liegen.
Beim Ansprechen des Schalters 1g werden die erwähnten Ruhestromkontakte unterbrochen,
damit nach dem Einschalten der Druckluftbremse die elektrische Bremsung nicht weiter
verstärkt werden kann. Gleichzeitig wird durch den zweiten Kontakt 21 über -die
Kontakte 23 unmittelbar der Stromkreis für die Abwürtsregelung des Schaltwerks geschlossen,
wodurch die Punkte 3o und 31 der Schaltung wunittelbar verbunden werden. Ein Rückschelten
des Schaltwerks tritt .auch in dem Falle ein, daß der Schaltwerkantriebsmotor in
der Stellung V der Walze 1 beim Bremsbetrieb stillgesetzt war.