DE67738C - Scheere mit Parallelogramm - Bewegung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 69: Schneidwerkzeuge.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, um Scheeren und scheerenartige Werkzeuge durch ein Parallelogramm zu bewegen, indem die Schenkel der Scheerenbacken mit ungleicharmigen Hebeln gelenkig verbunden werden, deren kürzere Hebelarme zwischen den Scheerenschenkeln durch einen Gelenkbolzen verbunden sind, während an den freien Enden der längeren Arme zwei weitere Hebel angreifen, die zum bequemen Angriff der Kraft auf einer Stange geführt werden. Durch die Wahl eines entsprechenden Verhältnisses zwischen den kurzen und langen Armen der ungleicharmigen, die Scheerenschenkel aufnehmenden Hebel ist man in der Lage, eine grofse Kraftübersetzung zu erzielen.

Auf beiliegender Zeichnung ist in Fig. 1 bis 5 die Erfindung als Baumscheere dargestellt. Fig. ι und 2 zeigen diese Baumscheere in Seitenansicht in geöffneter bezw. geschlossener Lage. Fig. 3 ist die Hinteransicht des oberen Theiles einer Scheerenbacke, welche die Befestigungsweise der Scheere an einer Stange u. s. w. ersichtlich macht. Fig. 4 und 5 sind Vorder- und Seitenansicht einer Feder, welche das unbeabsichtigte Schliefsen der Scheere, etwa durch das Gewicht der Hebel, verhindert.

Die Scheere selbst besteht aus den um einen Bolzen χ drehbaren Backen ab, deren Form nach der Bestimmung der Scheere einzurichten ist. Bei dem angenommenen Beispiel, wonach die Scheere als Baumscheere benutzbar sein soll, haben die Scheerenbacken eine schnabelartige Form, so- dafs die Aeste leicht und sicher gefafst werden können. Mit den Schenkeln a¹ b¹ der Scheerenbacken sind um Bolzen drehbare ungleicharmige Hebel c d verbunden , deren kürzere Arme c¹ d^l zwischen den Schenkeln a^l b¹ durch einen Bolzen e, der nach der Darstellung mit einem Oesenring versehen ist, gelenkig, verbunden werden. An die freien Enden der längeren Hebelarme c² d'² sind Hebelglieder fg einer Parallelogramm-Verbindung angelenkt. Die Feststellung der .Backen α b in der geöffneten Lage (Fig. 1) zur Verhinderung des unbeabsichtigten Schliefsens erfolgt durch eine Blattfeder h, die an dem Schenkel a¹ befestigt ist und deren mit schrägen Anläufen versehener Nasenansatz i in Ausschnitte jp der Scheerenbacken greift, wenn diese Ausschnitte bei geöffneter Scheere zusammenfallen, ohne indessen dem Schliefsen der Scheere durch Ausübung von Zug an dem Kniehebelwerk einen erheblichen Widerstand entgegenzusetzen.

Die eine Scheerenbacke erhält seitlich einen Ring oder eine Tülle k, in welche das Ende einer Stange I eingeführt werden kann, um die Scheere in entsprechende Höhe bringen zu können. Das Schliefsen und Oeffhen der Scheere erfolgt durch zwei Schnuren oder zwei Enden derselben Schnur, die beziehentlich durch die auf einander fallenden Oesenenden der Hebelglieder fg und durch den Ring des Gelenkbolzens e der kurzen Hebelarme gezogen werden. Je nachdem das eine oder andere Schnurende angezogen wird, findet ein Schliefsen oder Oeffnen der Scheere statt. Auch schon bei verhältnifsmäfsig geringem Kraftaufwand wird eine grofse Kraftä'ufserung der Scheerenbacken zu erreichen sein, so dafs man mit einer derartigen Baumscheere ungleich

stärkere oder härtere Aeste als mit den bekannten Baumscheeren abschneiden kann.

In Fig. 6 ist dieselbe Erfindung als Blechscheere dargestellt, bei welcher ebenfalls eine erhebliche Kraft ausgeübt werden mufs. Das an die Scheerenschenkel angelenkte Parallelogramm CDFG ist derart eingerichtet, dafs sich die Verbindungsgelenke der Hebel C D, sowie der Hebel F G gerade führen. Diese Geradeführung wird durch eine Stange M gebildet, auf welcher sich das hülsenförmige Gelenkstück N der Hebel F G hin- und herschieben läfst, während der Gelenkbolzen der Hebel entweder in einem Schlitz der Stange M gleitet oder in anderer Weise eine übrigens nicht unbedingt nothwendige Führung vermittelt wird. Die Stange M erhält einen Griff O, und ein anderer Griff P wird mit dem Kopf N bezw. dessen die Hebel FG aufnehmenden Gelenkbolzen in Verbindung gebracht, wie aus Fig. 7 in Seitenansicht ersichtlich. Durch Festhalten der Scheere an dem Griff O und Hinoder Herschieben des Griffes P bezw. des Kopfes N auf der Stange M wird das Oeffnen oder Schliefsen der Scheerenbacken veranlafst.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Scheere, deren über den Drehpunkt hinaus verlängerte Schenkel an die benachbarten Stäbe (C D) eines gelenkigen Parallelogramms (C D F G) derartig angeschlossen sind, dafs durch Verschieben des Parallelogramms mittelst Angriffes an der der Scheere gegenüberliegenden Ecke das Oeffnen und Schliefsen der Scheere bewirkt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.