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Einrichtung zum Prüfen vön Garnen auf äußere mechanische Unregelmäßigkeiten
Es sind Einrichtungen zum Prüfen von Garnen Sam laufenden Faden bekannt, auf denen
immer nur eine bestimmte Art von Unregelmäßigkeiten am durchlaufenden Faden ermittelt
werden kann. Diese Prüfeinrichtungen sind daher nicht nur mit erheblichen wirtschaftlichen,
sondern jauch mit prüfungstechnischen Nachteilen behaftet, weil mit ihnen kein vollständiges
Bild über den Verarbeitungswert des Garnes gewonnen werden kann. Im übrigen werden
die bekannten Garnprüfeinrichtungen nicht beim Auftreten einer Unregelmäßigkeit,
sondern Ferst beim Eintritt eines Fadenbruches stillgesetzt.
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Die Erfindung ,geht von einer Einrichtung zum Prüfen von Garnen sauf
verschiedene äußere mechanische Un megehnäßigkciten am laufenden Faden aus :und
besteht darin, daß elektrisch wirkende Absehaltorgane vorgesehen sind,. die beim
Auftreten jeder Art der äußeren mechanischen Unregelmäßigkeiten im Garn jeweils
die Ab- und Aufwickelvorrichtung stillsetzen. Dadurch wird auf einfachste Weise
eine zuverlässige Prüfung großer Garnlängen auf ihre Verarbeitungsfähigkeit und
Brauchbarkeit ohne Fadenbruch ermöglicht. Denn mit der Prüfeinrichtung nach der-
Erfindung werden alle im Garn möglicherweise. auftretenden äußeren mechanischen
Unregelmäßigkeiten, wie Knoten und Flusen, Verfitzungen, Dickenschwankungen, Überdehnungen
-usw., auf einmal, und zwar ohne einen Buch de! .-Fadens herbeiführen zu müssen,
erfaßt.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Prüfeinrichtung
nach der Erfindung -schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Vorderansicht und Abb. a eine Seitenansicht der
Prüfeinrichtung.
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3 ist der Haspel zur Aufnahme des zu prüfenden Garnes und q. die in
bekannter Weise durch eine Friktionsscheibe 5 angetriebene Spule zum Aufwickeln
des von dem Haspe13 abgezogenen Garnes. Zwischen der Ab- und Aufwickelvorricht@ung
sind ein als
Knotenfänger und Dickenmesser wirkender Fadentaster
und ein Fadenspanner angeor-dnet. Diese beiden Prüfgeräte durchläuft der zu prüfende
Fäden 7 nacheinander auf seinem. Wege vom Haspel 3 nach der Spule 4.
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Der Fadentaster ist als Wippe .ausgebildete und besteht bei dem dargestellten
Ausfäd@= rungsbeispiel aus zwei !um ,eine gemeinsame Achse ,entgegen der Wirkung
von Druck, federn-8 schwenkbaren Backen 9, die zwischen sich einen Fad endurchgangsschlitz
frei lassen, dessen Breite durch Verstellen der -einen Backe gegenüber der anderen
mittels einer Schraube io beliebig verändert und auf einer Skala i i abgelesen werden
kann.
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' Der Fadenspanner ist in seiner baulichen Ausführung ,an sich bekanüt;
er besteht aus zwei fest ,angeordneten Fadenführungsrollen 12 und 13 und einem gegenüber
,diesen verschwenkbaren Winkelhebel 14, dessen einer Schenkel ein verstellbares
Gewicht 15 und dessen anderer Schenkel seine Fadenführungsrolle 16 trägt: Dem Fadentaster
ist eine elektrische Kontakteinrichtung A und dem Fadenspanner eine elektrische
Kontakteinrichtung B bzw. noch eine Kontakteinrichtung C zugeordnet: Die Kontaktstellen
sind durch eine Leitung 17 mit für ähnlichen Zweck bekannten Elektromagneten 18,
19 zur Steuerung von Stillsetzvorrichtungen für den Haspel3 bzw. die Spule 4 verbunden.
Von den Elektromagneten 18, 19 führt die Leitung 20 zu der Strom quelle,
z. B. einem Transfarmator 21. Die Schaltungsanordnung ist so getroffen, daß gleichgültig,
@ob die Kontakteinrichtung A, die Kontakteinrichtung B oder die Kontakteinrichtung
C geschlossen wird, gleichzeitig beide Elektromagnete i8, i9 erregt und damit jedesmal
sowohl der Haspel 3 als auch die Spule 4 stillgesetzt werden. Dadurch wird vermieden,
dä.ß nach -dem Abschalten der Spule 4 vom Antrieb der Haspel infolge seines B@eharrungsveimögens
noch einige Umdrehungen weiterlaufen und sich dabei weiteres Garn abwickeln oder
auch verhaspeln kann.
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Die Stillsetzvarrichtung für den Haspel 3 weist einen .als Sperrklinke
ausgebildeten doppelarmigen Hebel 22 auf, der 'durch eine Feder 23 so, lange ;außer
Eingriff mit den Zähnen eines .auf der H.aspelachse sitzenden Sperrades 24 gehalten
wird; bis der Magnet 18 erregt wird. Dadurch erfolgt eine Verschwenkung des Hebels
22 entgegen der Federwirkung, wobei dieser mit seinem einen Ende in eine Zahnlücke
des Sperrades 24 bewegt wird.
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Bei der Stillsetzvorrichtung für die Spule 4 ist ein als Einrücktaste
ausgebildeter dbppelarmiger Hebel 2 5 vorgesehen, dessen einer Arm unter der Spulenspindel26
hergreift und dessen anderer Arm mit einer senkrecht verschiebbaren Nockenstänge
27 und einer Feder 28 in Verbindung steht. Die Feder 28 ist gespannt, wenn der Hebel
25 die in Abb. 2 gezeichnete Stellung einnimmt. Sie wird durch ,das unter den Nocken
der Stange 27 greifende ' Ende der Auslösestange 29 so, lange in Spannung gehalten,
bis bei einer Erregung des Magneten i 9 die Stange unter dem Nocken entgegen- der
Wirkung der Feder 30 weggezogen wird. Nunmehr wird durch Entspannung der
Feder 28 der Hebel 25 in Richtung des Pfeiles verschwenkt und dabei die Spulenspindel
26 von - der Friktionsscheibe 5 abgehoben. Um die nunmehr vom Antrieb abgeschaltete
Spulenspindel augenblicklich stiilzusetzen, ist noch ein Sperrhaken 31 vorgesehen,
der beim Anheben der Spulenspindel zwischen die Zähne eines auf dieser angeordneten
Sperrades 32 greift. Damit beim Abheben der Spindel 26 zwecks Auswechs@elns einer
vollen. Spule 4 gegen eine leere der Sperrhaken 31 nicht hinderlich ist, kann dieser
mittels eines Schiebers 33 (Abb. i) zur Seite bewegt werden.: Die Wirkungsweise
der Prüfvorrichtung ist folgende Der in bekannter Weise von dem Haspel 3. ablaufende
Faden 7 wird über den Fadenführer 34 durch den Schlitz des Fadentasters und- in
bekannter Weise über die Rollen 1z, 13 und 16 des Fadenspanners zur Spule 4 geführt,
auf die der Faden mittels eines hin und her gehenden Fadenführers 35 in regelmäßigen
Windungen wieder aufgewickelt wird. Durch entsprechende Einstellung des Gewichtes
15 auf dem Spannhebel 14 wird der Faden zweckmäßig bis zu seiner Elastizitätsgr:enze
belastet, ohne daß dabei durch den Hebel die Kontakteinrichtung B betätigt wird.
Bei dem Fadentaster ist der Durchgangsschlitz .auf die entsprechende Garnnummer
eingestellt. Infolgedessen fängt sich jeder im laufenden Fäden auftretende Knoten
und jede Verdickung im Schlitz des Fadentasters, wodurch dieser nach abwärts verschwenkt
und dabei die elektrische K,ont.akteinr ichtung A wirksam wird: Die Folge davon
ist ein augenblickliches Stillsetzer der Ab- und Aufwickelvorrichtung. Andererseits
wird bei einer Verfitzung des Garnes die Fadenspannung über das eingestellte Maß
hinaus gesteigert, wodurch der Spannhebel in Richtung des Pfeiles (Abb. i) verschwenkt,
und die elektrische Kontakteinrichtung B betätigt und dann augenblicklich die Auf-
und Abwickelvorrichtung stillgesetzt werden. Dadurch ist man in der Lage, jede im
Garn auftretende äußere mechanische Unregelmäßigkeit festzustellen und darüber hinaus
noch bei Anbringung einer Meßuhr 36 festzulegen,
an welchen Stellen
des Garnwickels Unregelmäßigkeiten beobachtet wurden. Nachdem die Unregelmäßigkeit
behoben oder .aus dem Bereich des Fadentasters gebracht ist, kann die Prüfeinrichtung
durch einfachen Druck auf die Taste des Hebels 25 wieder in Betrieb gesetzt werden.
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Treten wesentlich dünnere Stellen im laufenden Faden sauf, als die
zu prüfende Garnnummer verlangt, dann reißt der Faden infolge der nunmehr zu hohen
Belastung durch den Spannhebel 1q.. Um dabei die Ab-und Aufwick elvorrichtung ebenfalls
sofort stillzusetzen, ist noch die Kontakteinrichtung C vorgesehen worden, auf die
der Spannhebel beim Abwärtsschwingen trifft, wodurch der Stromkreis zu den Magneten
18 und i g geschlossen wird.