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Ausrückvorrichtung für Garnkontrollmaschinen. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Ausrückvorrichtung für Garnkontrollmaschinen mit einem unter dem Einfluß
des Fadenzuges stehenden Hebel. Während man bisher den Faden durch eine am Ende
des Hebels angebrachte Gabel oder über eine dort angebrachte Rolle laufen ließ derart;
daß der Hebel bei Unregelmäßigkeiten im Garn und daraus folgenden starkem Fadenzuge
ausschwingt, soll erfindungsgemäß der Hebel unter die Wirkung einer Feder gestellt
werden, welche Feder den Hebel in der dem normalen Fadenzuge entsprechenden Stellung
hält, so daß bei zu starkem Zuge unter Anspannung der Feder der Hebel nach der einen
Seite und bei Nachlassen des Fadenzuges der Hebel infolge der Federwirkung nach
der anderen Seite ausschwingt. Diese doppelte Wirkungsweise des Hebels ermöglicht
die Anordnung eines doppelten Kontaktes, und dementsprechend die Stillsetzung der
Maschine sowohl bei zu lockerem als auch bei zu straffem Faden. Bei zu starkem Fadenzuge
lüftet der Hebel vor Erreichung der Kontaktschlußstellung zunächst eine auf die
Fadenspule wirkende -Bremse bz-,v. hebt sie aus.
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Auf der Zeichnung ist iri _ Fig. i eine Garnkontrollmaschine mit der
neuen Einrichtung in einer Seitenansicht dargestellt. Fig.2 zeigt den die Fadenrolle
und die Mittel zur Fadenführung enthaltenden Teil der Maschine in Oberansicht..
Fig. 3 ist eine Sonderdarstellung des Ausrücers. Fig.4 ist eine Sonderdarstellung,
betreffend die Bremse für die Fadenrolle. .
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Der Fadenvorrat ist auf der- Rolle 42 (s. Fig. 2) zu einer Spule aufgewickelt,
die von einer Spindel 43 getragen wird. Der z. B. aus umsponnenem Leitungsdraht
bestehende.Faden 44 wird über eine Rolle 45 (s. auch Fig, i) und von da nach einem
Fadenprüfer geleitet, der aus zwei gegeneinander verstellbaren Teilen 46 besteht,
die zwischen sich einen Schlitz 47 freilassen, der gerade so bemessen ist, daß er
nur den glatten Faden durchläßt. Vom Fadenprüfer gelangt der Faden 44 über eine
Rolle 48 hinweg nach einem Fadenzugprüfer, der aus einem an seinem oberen Ende drehbar
aufgehängten Pendelhebel 50 mit Fadenüberlaufrolle 49 besteht. Von der Rolle
49 des Fadenzugprüfers läuft der Faden 44 nach der Spulvorrichtung 13 und der Spule
i4.
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Sobald nun in dem zum Spüler laufenden Faden,eine verdickte Stelle
(ein Knoten o. dgl.) vorhanden ist, klemmt sich diese verdickte Stelle zwischen
den Backen 46 des Fadenprüfers in dessen Schlitz 47 fest. Die Spule 14 zieht den
Faden nach wie vor an sich. Dadurch' wird der Hebel 5o des Fadenzugprüfers, der
durch eine Federbelastung o. dgl. in seiner normalen Stellung festgehalten wird,
unter Überwindung des Belastungsdruckes zur Ausschwingung gebracht, und zwar nach
links im Sinne der Fig. z. Die Ausschwingung hat zur Folge, daß ein eine Rolle tragender
Kontaktarm 5i
eine Feder 52 gegen den Kontakt 53 drückt und dadurch
einen elektrischen Stromkreis schließt. Der Stromkreis wirkt auf einen Elektromagneten
54 ein, der das eine Ende 22 eines Doppelarmhebels als seinen Anker anzieht und
dadurch den Vorsprung 24 am anderen Ende des Hebels nach oben bringt.
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Der Vorsprung 24 trifft unter einen Anschlag 25, der das Ende eines
Sperrhebels bildet. Der Sperrhebel legt sich im nicht angehobenen Zustande mittels
seiner Rolle 26 verriegelnd vor einen Anschlag 27 an dem unter Federzug stehenden
Schlitzschieber 28 (s. Fig. 3). Sobald die Nase 24 den Sperrhebel 25 anhebt, kann
der Schlitzschieber 28 dem Zuge seiner (nicht mitgezeichneten) Feder folgen und
in die in Fig. gezeichnete Stellung gelangen. Die Verschiebung des Schlitzschiebers
bewükt das Stillsetzen der Maschine durch Vermittlung der z. B. bei der bekannten
Conantmaschine bekannten Kupplung.
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Sobald die Maschine ausgerückt ist, braucht natürlich der Stromkreis
nicht mehr zu wirken. Es ist deshalb an der Schlitzschiene 28 eine Rolle 156 vorgesehen,
die bei der Verschiebung des Schiebers von einer Kontaktfeder 157 abgleitet, so
daß diese Feder außer Eingriff mit dem Kontaktstück 158 kommt. Dadurch wird der
vorher geschlossene Stromkreis wieder geöffnet. 3 Jedenfalls wird das Stillsetzen
der Maschine herbeigeführt, noch ehe auf die Spule bzw. deren bereits fertiggestellte
Windungen irgendein unzulässiger Zug durch den Wickeldraht 44 übertragen werden
kann. Es ist weiter klar, daß derselbe Vorgang sich abspielen wird, wenn die Vorratsrolle
42 durch irgendwelche Umstände aufhört, den Faden willig herzugeben. Tritt hier
eine Festklemmung ein, dann bringt der verstärkte Fadenzug ebenfalls den Hebel
50
so zum Ausschwingen, daß durch die Kontaktfeder 52 der Stromkreis geschlossen
und die Maschine abgestellt wird.
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Es kann aber auch der umgekehrte Fall eintreten, daß nämlich der Faden
bricht oder von der Vorratsrolle ungehemmt abläuft, wobei also das von der Vorratsrolle
kommende Fadenende ohne Zug ist. In diesem Falle schwingt der Hebel 50 seiner
Federbelastung folgend nach rechts im Sinne der Fig. i aus. Dabei kommt die Rolle
des Kontaktweges 51 mit der Kontaktfeder 55 zum Eingriff und drückt sie gegen den
Kontakt 56 nieder. Das hat wiederum die Stromschließung zur Folge, also eine Betätigung
des Elektromagneten 54 und damit das Stillsetzen der Maschine. Auch hier wiederum
geschieht das Stillsetzen der Maschine, bevor die Unregelmäßigkeit im Fadenzuge
ihre Wirkung auf den bereits fertig gewickelten Teil der Spule 14 ausüben kann.
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Der Zug des von der Vorratsrolle 42 kommenden Fadens wird nun überwacht
und geregelt durch eine Bremsvorrichtung, bestehend in einem Arm 57, der sich mit
entsprechender Krümmung auf den Umfang einer Scheibe 58 auflegt, die auf der Spindel
43 der Vorratsrolle 42 sitzt. Zweckmäßig wird der dem Umfang der Scheibe 58 entsprechend
gekrümmte Arm 57 mit Filz o. dgl. besetzt. Es sitzt nun der gekrümmte Arm 57 auf
einem Träger 59, der von einer Stange 6o getragen wird. Die Stange 6o ruht mit ihren
Enden in Köpfen 61 und 62 (s. Fig. 2), die als Rändelscheiben ausgerüstet und durch
Schrauben 64 und 65 in dem Gestellteil 63 in jeder beliebigen Lage feststellbar
angeordnet sind. Es ist nun um die Stange 6o eine Feder 66 gewunden, deren eines
Ende an dem Träger 59 und deren anderes Ende an der Rändelscheibe 61 befestigt ist..
Dreht man diese Scheibe, dann wird die Feder 66 gespannt in dem Sinne, daß der Arm
57 einen Druck auf die Scheibe 58 ausübt. Es ist klar, daß man diesen Bremsdruck
genau regeln kann.
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Von der Stange 6o wird nun auch der Fadenprüfer 50 mit Hilfe
des die Stange umfassenden Auges 67 getragen. An diesem Auge ist eine ebenfalls
um die Stange 6o gewundene Feder 68 befestigt, deren anderes Ende an der zweiten
Rändelscheibe 62 festgemacht ist. Die Spannung der Feder 68 wird so bemessen, daß
sie hinreicht, um den Hebel 5o bei Fadenbruch zum Ausschwingen nach rechts im Sinne
der Fig. 1 zu veranlassen, um dadurch den Stromschluß zum Abstellen der Maschine
herbeizuführen.
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Es ist nun an dem Träger 59 des Bremsarmes 57 ein Stift 69 vorgesehen.
Wird der Fadenzug zu groß, dann schwingt, wie bereits beschrieben, der Hebel 5o
nach links im Sinne der Fig. 1 aus. Bevor er dabei den Kontaktschluß herstellt;
trifft die Hebelstange gegen den Stift 69, was eine Verdrehung des Trägers 59 auf
dem Stabe 6o, und zwar entgegen der Spannung der Feder 66 zur Folge hat. Es wird
auf diese Weise der Bremsarm 57 gelüftet bzw. ganz von der Bremsscheibe 58 abgehoben.
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Wenn man Spulen von nicht genau zylindrischer, sondern z. B. im Längsschnitt
elliptischer Gestalt herstellt, wie sie z. B. auch für die Armaturen von Elektromagneten
üblich sind, dann läuft der Faden nicht mit einer gleichmäßigen oder gleichmäßig
wachsenden Geschwindigket, sondern er läuft mit wechselnder Geschwindigkeit stoßweise,
während dagegen die verhältnismäßig schwere Vorratsrolle 42 infolge des Beharrungsvermögens
das Bestreben hat, mit mehr oder weniger gleic>iförmiger Geschwindigkeit umzulaufen.
Dadurch kommt es, daß der Faden abwechselnd stramm und schlapp wird und dementsprechend
auch der Fadenzugprüfer 5o hin und her pendelt, um die Zugunterschiede durch Verlängerung
odex Verkürzung des zwischen dem Spuler
13 und der Rolle 48 liegenden
Fadenteiles auszugleichen. Diese Schwingungen des Hebels 50 bedeuten aber zugleich,
daß die Hebelstange 50 wiederholt mit dem Stift 69 des Bremsarmträgers
59 zum Eingriff gelangt, so daß der Bremsarm 57 wiederholt gelüftet wird.
Dadurch wird ein praktisch gleichmäßiger Fadenzug der Vorratsrolle 42 und der zu
bewickelnden Spule 1q. hergestellt.
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Sobald aber die Vorratsrolle 42 stecken bleibt und den Faden nicht
mehr willig hergibt, wird der Arm des Hebels 5o gegen den Stift 69 gedrückt
und der Bremsarm 57 vollkommen von der Scheibe 58 abgehoben. Es kann nun die Vorratsrolle
42 frei umlaufen. Lag die Ursache der schweren Drehung der Vorratsrolle jedoch nicht
in der Bremsung, dann besorgt der Fadenzugprüfer, wie beschrieben, den Kontaktschluß
und damit das Stillsetzen der Maschine, wonach die Ursache des Übelstandes festgestellt
werden kann.