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Vorrichtung zum Regeln der Vorgarnspannung für Vorspinnmaschinen (Flyer)
Der Gegenstand der vorliegenden Erfin,lung betrifft eine Vorrichtung zum Regeln
der Spannung des Vorgarnes beim Aufwinden von Wolle und Baumwolle für Vorspinnmaschi.nen
(Flver).
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Die bekannten Vorrichtungen zum Regeln der Fadenspannung, wie sie
vielfach vorkommen, können für Vorgarn nicht in Anwendung kommen, da sie mit Spannungsfühlern
arbeiten, die beständig auf dem Garn aufliegen und dasselbe dauernd (Itirclrgeknickt
halten. Bei Vorgarri ist infolge seines flaumigen Zustandes und .einer geringen
Widerstandsfähigkeit eine dauernde Berührung und.Durchknickung durch einen Fühler
LlI12L11asSlg.
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Zweck der Erfindung ist; eine Vorrichtung zu schaffen, die derart
wirkt, daß beim Überschreiten der normalen Luntenspannung durch periodisches Abfühlen
derselben mittels eine: Fühlers in selbsttätiger ZVeise der Zug beim Aufwinden verringert
und hier--hlrch die Luntenspannung auf ihre normale Größe zurückgeführt wird, wodurch
Schnitten im Garn vermieden werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß ein zwischen Lieferwerk und Spindel
angeordneter Fühler periodisch ausschwingt, während einer sehr kurzen Zeit die Lüntenspannung
abfühlt und bei abnormaler Spannung cles Vorgarnes ein Spannungs-Ausgleichgetriebe
in Tätigkeit setzt und so den Spi,ntleln bzw. den Spulen oder dem Streckwerk Zusätzliche
Bewegungen erteilt, bis die normale Vorgarnspannuing wie,derh,ergestellt ist.
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Da die Spannungsregelungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfin;lung'jeweils
nuibe i abnormaler Luntenspannung in Tätigkeit tritt, wird die für einen gewissen
Zeitraum festgestellte Anzahl der Regeleingriffe der Vorrichtung als Maß für den
guten oder schlechten Gang der Vorspinnma"scliine anzusehen sein.
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Auf der Zeichnung sind drei Ausführungsformen für die Erfindung in
sechs Abbildungen dargestellt, und zwar zeigen Abh. i im Aufriß eine Regelvorrichtung
nach der Erfindung unter Verwendung eines Fühlers, der bei zu großer Luntenspannung
eine Verschiebung des Antriebsriemens auf #ler konischen Riemenscheibe bewirkt,
Abb. a die Vorderansicht zu Abb. i, Abb. 3 die Vorrichtung nach Abb. i kn Grundriß,
Abb. 4 und 5 in Aufriß und Vorderalisicht eine andere Ausführungsform der Cbertragungs\-oi-richtting
für die Fühlerbewegung, Abb. 6 eine Regelvorr ielitting, die sowohl bei zu großer
als auch bei zti kleiner Luntenspannung auf normale Spannung einregelt.
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In den Abb. i, ? und 3 ist i das Vorgarn und 2 ein um eine feste Achse
3 schwenkbarer Fühler, der sich in gewissen regelmäßigen Zeitabschnitten auf das
Vorgarn auflegt und eine Durchbiegung derselben
veranlaßt, die für
normale Vorgarnspannung etwa durch die punktierte Linie dargestellt sein mag. Ändert
sich die Spannung des Torgarnes, so hebt oder senkt sich der Fühler. Der auf der
Achse 5 schwingbar angeordnete Finger 4 wird von dem Schwinghebel 6 bewegt, der
von der Streckwalze 7 aus durch Vermittlung eines Kurbelgetriebes S angetrieben
wird; eine Feder 20 hält den Finger 4 in Anlagestellung gegen die am Schwinghebel
6 angeordneteStellschraube 6'. Bei normaler Vorgarnspannung nimmt der Fühler 2 eine
gewisse tiefe Lage ein, in welcher die Nase 2' am Finger 4 in die Einkerbung 9 zu
liegen kommt, wodurch die weitere Bewegung des Fingers 4 verhindert wird. Bei zu
großerVorgarnspannunghebt sich der Fühler 2 und gibt den Finger 4 frei, der dann
seinen vollen Schwingungsweg ausführen und eine Verringerung der Luntenspannung
.herbeiführen kann. Diese beispielsweise hier dargestellte Vorrichtung besteht aus
einer am Finger 4 aasgelenkten Klinke io, die in ein .Sperrad i i eingreift und
demselben mit der angebauten Seiltrommel 12 eine Drehung erteilt, die durch eine
Schnur oder kleine Kette 13 auf die Trommel 14 übertragen wird. Die Drehung der
Trommel 14 wird beispielsweise durch das Zahnrad 15 und die Zahnstange 16 auf die
Riemengabel 17 übertragen, wodurch eine Verschiebung rles Riemens iS auf der konischen
Riemenscheibe i9 bewirkt und damit eine Verminderung der Geschwindigkeit der Spulen
und der -Spannung der Lunte erzielt wird. Eine Drehung der Trommel 12 und damit
eine Regelung der Vorgarnspannung durch Verschieben des Riemens iS erfolgt jedesmal
nur dann, wenn infolge abnormaler Spannung des Vorgarnes das Sperrad i i durch die
Klinke i o vorwärts geschoben worden ist. Aus der Gesamtgröße dieser Vorwärtsdrehung
des Sperrades i i läßt sich demnach die Anzahl der Regeleingriffe des Fühlers 2
in einem gewissen Zeitabschnitt ermitteln, welche Anzahl ein Maß, für den guten
oder schlechten Gang und somit für die Regelnotwendigkeit der Maschine darstellt.
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Statt der oben beschriebenen Einrichtung zur Spannungsverminderung
kann man in (leas Antrieb der Streckwalzen eine Vorrichtung einbauen, die vorübergehend
eine Ver-@inderung der Geschwindigkeit dieser Glieder bewirken kann, beispielsweise
ein Differentialgetriebe oder eine Kupplung mit verschiedenen Geschwindigkeitsstufen.
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Die Einrichtung des Luntenführers kann auch dazu benutzt werden, die
Geschwindigkeit der Flügel oder Spulen zu beeinflussen, also beispielsweise bei
allzu großer Vorgarnspannttng diese Geschwindigkeit leicht zu vergrößern. Es kann
dies dadurch geschehen, daß man die Klinke io ein Differentialgetriebe steuern läßt,
das entweder in den Antrieb der Flügel oder der Spulen geschaltet ist.
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Die Abb.4 und 5 zeigen eine Übertragungsvorrichtung für die Fühlerbewegung,
die wesentlich abweicht von der in den Abb. i, 2 und 3 dargestellten. Der Fühler
2 fühlt ebenfalls in bestimmten Zeitabschnitten die Spannung des Vorgarnes, i ab.
Im Ruhezustand liegt er auf der Stütze 21 auf. Soll er in Tätigkeit treten, so senkt
sich die Stütze 21 ein wenig, und, je nachdem die Vorgarnspannung normal ist oder
zu groß, wird sich der Fühler 2 mit der Stütze senken oder nicht. Im letzteren.
Falle, also bei übergroßer Vorgarnspannung, bildet sich zwischen Fühler 2 und Stütze
21 ein Spielraum, in welchen eine ebenfalls auf der Stütze 21 aufliegende hin und
her schwingende Zunge 22 eingreift. Dieses Ausschwingen der Zunge 22 wird zur Auslösung
der die Geschwindiglceit der fraglichen Glieder ändernden Vorrichtung, d. h. zur
Regelung der Vorgarnspannun g, benutzt.
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-Bei den Regelvorrichtungen mittels Fühlers wird die Vorgarnspannung
unmittelbar kontrolliert ünd die Bewegung des Kontrollgliedes auf die die Vorgarnspannung
ändernde Vorrichtung übertragen. Aus der Beziehung zwischen der Vorgarnspannung
beim Aufwinden und der Antriebskraft der Flügel bzw. der Spulen kann eine Möglichkeit
für die Spannungsregelung des Vorgarnes abgeleitet werden." Tatsächlich bildet das
.gespannte Vorgarnstück 23 (Abb. i), das den Preßfinger 24 des Fliigels mit der
Spule verbindet, eine auf den Flügel wirkende und von der Spule gelieferte Kraft,
indem die Spule sich schneller dreht als der Flügel und diesen mitzuziehen sucht.
Die Spannung des Vorgarnes hat demnach die Wirkung die für den Antrieb der Flügel
gebrauchte Kraft zu vermindern und um ebensoviel die für die Spulen gebrauchte zu
vergrößern. Schaltet man daher in den Flügel- oder in den Spulen= antrieb eine für
Änderungen der übertragenen Kraft empfindliche Vorrichtung ein, so kann mittels
derselben entweder eine die Verminderung des Zuges einleitende Vorrichtung gesteuert
werden, oder es kann dieselbe die Zugverminderung selbst besorgen.
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Die bisher beschriebenen Spannungsregelvorrichtungen wirkten nur auf
eine Verminderung einer allzu großen Vorgarnspannung.
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Die Abb. G stellt eine Vorrichtung dar, die sowohl in positivem als
auch in negativem Sinne die Vorgarnspannung regelt, also nicht nur eine zu große
Spannung vermindert, sondern auch eine zu geringe Spannung
erhöht.
Diese Regelvorrichtung bewirkt ein Verschieben des Riemens 18 auf den konischen
Riemenscheiben ig (Abb. 2), und zwar bald in dem einen, bald in dem anderen Sinne.
Als Vorgarnspannungsanzeiger wird der am Maschinengestell gelagerte Fühler :2 verwendet,
der sich in regelmäßigen Zwischenräumen auf das Vorgarn i auflegt, so daß je- nach
der Spannung des Vorgarnes sein freies Ende eine höhere oder tiefere Lage einnimmt.
Im Verein mit dem Fühler 2 arbeiten die auf der Achse 25 sitzenden Glie-:ler 26
und 27, wobei die Achse 25 durch die Arme 28 mit der Welle 29 verbunden sind, so
daß das Ganze unter Einwirkung des an der Achse 25 angreifenden Exzenterarmes 30
eine schwingende Bewegung um die Welle 29 ausführt. Bei jeder Drehung des Exzenters
31 schwingen die zwei Taster 26 und 27 gegen den Fühler 2 vor, der bei zu großer
Vorgarnspannung die Stellung 2', bei zu kleiner Spannung die Stellung 2", und bei
normaler Spannung eine mittlere Stellung einnimmt. Je nach der abnormalen Stellung
des Fühlers 2 wird der eine Taster 26 oder der andere Taster 27 durch den Fühler
2 an der Vollendung seiner Linksbewegung gehindert.
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Bei zu großer Vorgarnspannung wird der Taster 26 die Hebelklinke 32
bei Auftreffen auf den einen als Anschlag ausgebildeten Hebelarm 38 in das Sperrad
32 eingreifen lassen, welchen Zustand eine in der Zeichnung nicht dargestellte Feder
aufrechtzuerhalten sucht. Der Anschlag 38 der Klinke 32 verläßt sodann den Taster
26, und die Klinke 32 legt sich auf die Zähne des Schaltrades 33. Über dieses Schaltrad
33 gleitet sie dann, ohne es mitzunehmen. Beim Zurückschwingen des Tasters 26 jedoch
wird nun die Klinke 32 das Schaltrad 33 zwingen, sich in der gleichen Richtung zu
bewegen. Hierdurch wird eine gewisse Drehung der auf derselben Welle wie das Schaltrad
33 sitzenden Schnurtromme135 hervorgerufen, was eine Verschiebung des Riemens auf
den konischen Scheiben ig (Abb. :2) durch die Vermittlung der Zahnstange 16 herbeiführt.
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Bei zu kleiner Vorgarnspannung wird der Taster 27 beim Schwingen nach
links gegen den in diesem Falle in der Stellung 2" stehenden Fühler stoßen, wodurch
die Klinke 37 unter der Einwirkung des Fingers 36 in Eingriff mit dem Schaltrad
35 gebracht wird. Die hierdurch hervorgebrachte, in entgegengesetztem Sinne wie
bei zu großer Vorgarnspannung :wirkende Drehung des Schaltrades 33 und damit der
Schnurtromme135 wird auf die Zahnstange 16 übertragen, wodurch eine Verschiebung
des Riemens auf den konischen Riemenscheiben i9 in entgegengesetztem Sinne wie vorhin
.hervorgerufen wird.
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Bei normaler Vorgarnspannung steht der Fühler 2 in der Mitte zwischen
den in Abb. 6 gezeichneten Stellungen, .so daß die Taster 26 und 27 ungehindert
ihre Linksschwingung ausführen können und weder in dem einen noch in dem anderen
Sinne eine Drehung der Schnurtrommel35 herbeiführen.