Spannungsreguliereinrichtung für die Lunte beim Aufwinden für Vorspinnmasehinen (Flyer). Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Spannungsreguliereinrichtung für die Lunte beim Aufwinden für Vorspinnmaschi- nen (Flyer), zum Beispiel für Wolle und Baumwolle. Der Erfindungsgegenstand be zweckt die Vermeidung von Schnitten im Garn, wie sie durch übergrossen Fadenzug zu entstehen pflegen.
Durch die Erfindung wird bewirkt, da.ss beim Überschreiten der nor malen Luntenspannung in selbsttätiger Weise der Zug beim Aufwinden verringert, hier durch die Luntenspannung auf ihre normale Grösse zurückgeführt und dadurch Schnitten im Garn vorgebeugt wird.
Die Luntenspan- nung kann nun- entweder unmittelbar durch die Lunte selbst unter Verwendung eines Fühlers oder mittelbar durch die Grösse der Antriebskraft für die Flügel oder für die Spulen, die in einer bestimmten Beziehung zur Luntenspa_nnung beim Aufwinden steht, beeinflusst werden. Diese beiden Beeinflus <B>s</B> "un- 1.smögliahkeiten ergeben mehrere Arten von Reguliereinrichtungen, von denen einige beispielsweise Ausführungsformen im nach folgenden beschrieben werden.
Auf der Zeichnung sind sechs Ausfüh rungsformen in neun Figuren dargestellt, und zwar zeigen F'ig. 1 und 2' eine Reguliereinrichtung unter Verwendung eines Fühlers, bei welcher bei zu grosser Luntenspannung eine Verschie bung des Antriebsriemens auf der konischen Riemenscheibe bewirkt wird; Fig. \3' zeigt eine Regulierung vermittelst Fühlers; bei welcher die Fühlerbewegung auf die Streckzylinder übertragen wird; Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform der Übertragungsvorrichtung für die Fühler bewegung;
Fig. 5 und 6 stellen eine Vorrichtung dar, welche zur Spannungsregulierung die Ab hängigkeit der Luntenspannung beim Auf winden von der Antriebskraft der Flügel bezw. der Spulen benutzt; Fig. 7 und 8 stellen eine andere Ausfüh rungsform der in den Fig. 5 und 6 gezeigten Vorrichtung dar;
Fig. @9 zeigt eine Reb iliervorrichtung, die sowohl bei zu grosser, als auch zu kleiner Luntenspannung auf normale Spannung re- .
guliert In den F'ig. 1 und 2 ist 1 die Lunte und 2 ein um eine feste Achse 3 drehbarer Fühler, der beständig oder auch periodisch auf der Lunte aufliegt und eine Durchbiegung der selben veranlasst, die für normale Lunten spannung etwa. durch die punktierte Linie dargestellt sein mag. Ändert sich die Span nung der Lunte, so hebt oder senkt sich der Fühler.
Der auf der Achse 5 schwingbar angeordnete Finger 4 wird von dem Schwing hebel 6 betätigt, der von dem Streckzylinder 7 aus durch Vermittlung eines Kurbelgetriebes 8 angetrieben wird; eine Feder hält den Finger 4 in Anlagestellung gegen die am Schwinghebel 6 angeordnete Stellschraube 6'. Bei normaler Luntenspannung nimmt der Fühler 2 eine gewisse tiefe Lage ein, in welcher die Nase 2' am Fühler in die Ein kerbung 9 zu liegen kommt,, wodurch die wei tere Bewegung des Fingers 4 verhindert wird.
Bei zu grosser Luntenspannung hebt sich der Fühler 2 und gibt den Finger -4 frei, der dann seinen vollen Schwingungsweg ausfüh ren und eine Vorrichtung zur Verringerung der Luntenspannung in Tätigkeit setzen kann.
Die hier dargestellte Vorrichtung besteht bei spielsweise aus einer am Finger 4 angelenk- ten Klinke 10, die in das Sperrad 11 ein greift und demselben mit der angebauten Seiltrommel 12 eine Drehung erteilt. die durch eine Schnur oder kleine Kette 13 auf die Trommel 14 übertragen wird. Die Dre hung der Trommel 14 wird beispielsweise durch das Zahnrad 15 undj die Zahnstange 16 auf die Riemengabel 17 übertragen, wodurch eine Verschiebung des Riemens 18 auf der konischen Riemenscheibe 19 bewirkt und; da mit eine Verminderung der Geschwindigkeit der Spulen und- der Spannung der Lunte er zielt wird.
Statt der oben beschriebenen Einrichtung zur Spannungsverminderung kann man in den Antrieb der Streckzylinder eine Vorrichtung einbauen., die vorübergehend eine Verände-. rang der Geschwindigkeit dieser Organe be wirken kann; beispielsweise ein Differential werk oder eine Kupplung mit verschiedenen Geschwindigkeitsstufen. In Fig. 3 ist ein solches Ausführungsbeispiel dargestellt.
Hier wirkt die Klinke 10 (Fig. \?) auf den Streck zylinder 7 unter Vermittlung eines Diffe rentialwerkes, indem sie einerseits das lose auf der Achse des Streckzylinders 7 sitzende Sperrad 20 betätigt und anderseits das Rad 21 durch Vermittlung des auf der Welle des Streckzylinder 7 sitzenden Rades 22 den Streckzylindern die gleichmässige Haupt bewegung erteilt. Das Rad 22 erhält so, die Summe der Bewegungen des Rades 21 und des Sperrades 20 und wird daher eine grössere Geschwindigkeit annehmen, wenn das Sperr rad 20 in Bewegung ist, als wenn dieses sich in Ruhe befindet.
i Die Einrichtung des Luntenfühlers kann auch dazu benutzt werden., die GescUwindig- keit der Flügel oder Spulen zu beeinflussen, also beispielsweise bei allzugrosser Lunten spannung diese Geschwindigkeit leicht zu ver grössern. Es kann dies geschehen dadurch, dass man die Klinke im Differentialwerk betätigen lässt, das entweder in den Antrieb der Flügel oder der Spulen geschaltet ist.
Fig. 4 zeigt eine Übertragungsvorrichtung für die Fühlerbewegung, die wesentlich ab weicht von der in Fig. 1 und 2 dargestellten. Der Fühler 23 fühlt ebenfalls dauernd oder in bestimmten Zeitabschnitten die Spannung der Lunte 1 ab. Im Ruhezustand liegt er auf der Stütze 24 auf.
Soll er in Tätigkeit treten, so, senkt sich die Stütze 24 ein wenig, und je nachdem die Luntenspannung normal ist oder zu gross, wird sich der Fübler 2$ senken mit der Stütze oder nicht.
Im letz teren Falle. also bei übergrosser Luntenspan- nung, bildet sich zwischen Fühler 23 und Stütze 24 ein Spielraum, in welchem eine ebenfalls auf der Stütze 24 aufliegende, hin- und herschwingende Zunge 25 eindringt in Vollendung ihrer Schwingungsamplitude. Die ses Ausschwingen der Zunge 25 wird zur Auslösung der die Geschwindigkeit der frag lichen Organe ändernden Vorrichtung, das heisst zur Regulierung der Luntenspannung benutzt.
An Stelle der bisher beschriebenen Zwi- schengetriebe zwischen Fühler und der die Geschwindigkeit ändernden Vorrichtung karr eine elektrische Vorrichtung, beispielsweise ein Elektromagnet, treten,, wobei, dann der Fühler lediglich das Einschalten der elek trischen Vorrichtung besorgt.
Bei den Reguliereinrichtungen vermittelst Fühlers wird die Luntenspa.nnung direkt kon trolliert und die Bewegung des K'ontroll- orga.nes auf eine diej Luntenspannung än dernde Vorrichtung übertragen. Aus der Be ziehung zwischen der Luntenspannung beim Aufwinden und der benötigten Antriebskraft der Flügel bezw. der Spulen kann eine in direkte Methode, für die Spannungsregulie rung der Lunte abgeleitet werden.
Tatsäch lich übt das gespannte Isuntenstück 26 (Fig. 1),, das den Pressfinger 27 des Flügels mit der Spule verbindet, eine auf den Flügel wirkende und von der Spule gelieferte Kraft aus, in dem die Spule sich schneller dreht als der Flügel und diesen mitzuziehen sucht. Die Spannung der Lunte hat demnach die Wir- kung" die für den Antrieb der Flügel ge brauchte Kraft zu vermindern und um eben so viel die für die Spulen ge brauchte zu vergrössern.
Schaltet man daher in den Flügel- oder in den Spulenantrieb eine für Änderungen der übertragenen Kraft emp findliche Vorrichtung, so kann vermittelst derselben entweder eine die Verminderung des Zuges einleitende Vorrichtung betätigt werden oder es kann dieselbe die Zugvermin derung selbst besorgen.
Eine nach diesem Prinzip arbeitende Vor richtung ist in den F'ig. 5 und 6 dargestellt. Bei dieser Vorrichtung ist in den Antrieb der Flügel durch die Welle 28 ein Differen tialwerk 29, 34 31, 32 geschaltet. Die durch diese Räder übertragene Kraft sucht das die Planetenräder tragende Rad 31 mitzunehmen, derart, da.ss auf die .Sperrklinke 33, die sieh der Mitnahme des Rades 31 widersetzt, eine mehr oder weniger grosse Kraft ausgeübt wird, die proportional ist der übertragenen Kraft und daher zur Intätigkeitsetzung einer Re guliervorrichtung benutzt werden kann,
wenn der die Klinke 33 tragende Zapfen 34 durch eine Feder 35 in seiner Stellung gehalten wird; es werden nämlich" je nach der Grösse der Wirkung, die Klinke 33 und der die selbe tragende Hebel 36 zwei verschiedene Stellungen einnehmen, wobei die Feder 35 mehr oder weniger zusammengedrückt ist. Die Auslösung der die Geschwindigkeit der Flügel ändernden Vorrichtung durch den Hebel 36 findet folgendermassen statt: Auf der Achse 37 ist dauernd ein hin- und her- sehwingender Hebel 38 angeordnet, der eine in das Rad 31 eingreifende Klinke 39 trägt; eine Stange 40 verbindet die Klinke 39 mit dem Hebel 36.
Je nachdem der Hebel 36 die eine oder die andere der beiden äussersten Stellungen einnimmt, wird die Klinke 39 dem Rad 31 eine Bewegung erteilen oder nicht, und dadurch im ersteren Falle eine Vergrösserung der Flügelgeschwindigkeit her beiführen.
Eine andere Ausführungsform der Lunten- spannunffsregulierung nach diesem Prinzip wird in Fig. 7 und 8 dargestellt. Gemäss der selben wird der Antrieb der Flügel durch eine besondere Vorrichtung 41, 56 (Fig. 8) unter stützt, die auf eine grössere Geschwindigkeit der Flügel hinwirkt, als dieselben normaler weise besitzen.
Weil nun, wie oben angeführt, die Luntenspannung eine treibende Kraft für die Flügel dargestellt" wird notwendigerweise bei zu grosser Luntenspannung dieselbe im Verein mit der Vorrichtung 41, 56 genügen zum Antrieb der Flügel, und: zwar ohne Mit hilfe der Klinke 42. Diese letztere hat nur den Zweck, den Flügeln bei normaler Lunten- Apannung die normale Geschwindigkeit zu ge währleisten, die sie von der Hauptantriebs welle 43 über die Räder 44, 45 und 46 er halten.
Wenn daher bei übergrosser Lunten spannung die von den Flügeln verbrauchte Kraft gesunken ist, übernimmt die Vorrich- tun- 41 allein den Antrieb der Flügel, deren Geschwindigkeit sich über ihre normale Ge schwindigkeit hinaus steigert und so die Re gulierung der Luntenspannung bewirkt. Die Wirkungsweise der genannten Vorrichtung 41, 56 auf das Rad 47 durch Vermittlung des Planetengetriebes 48, 49, 50 ist die fol gende Das Rad 50 trägt die beiden Planeten räder 48 und 49; es erhält von der Haupt antriebswelle 43 aus über die Räder 44, 45 und 51 eine Drehgeschwindigkeit, die ein wenig grösser ist als die Hälfte derjenigen des Rades 46, das die Klinke 42 trägt.
Von die sen beiden Geschwindigkeitskomponenten er hält das Rad 52 als resultierende Geschwin digkeit eine langsame und im Drehsinne der Räder 47 und 50 wirkende Geschwindigkeit. Das Ende 54 des über die Trommel. 41 ge schlungenen Riemens 53 wird daher gespannt. -während das Ende 55 spannungslos ist.
Diese Spannung im Bandende 54 entspricht derjeni gen: der Feder 56, an welcher es befestigt ist; mit ihrem andern Ende ist die Feder 56 an dem Hebelarme 57 befestigt. Diese Spannung stellt eine treibende Kraft dar, welche durch die Planetenräder 48, 49 auf das Rad 47 und demnach auf die Flügel übertragen wird mit der Wirkung, die Geschwindigkeit derselben zu erhöhen, und zwar um ungefähr 10 % bis 15 % über die Normalgeschwindigkeit, welch letztere durch die Klinke 42 gewährleistet wird.
Während der Zunahme der Spulen soll die Feder 56 sich langsam entspannen, was durch eine sehr langsame Drehung des He bels 57 erreicht wird.
An Stelle der in der Ausführungsform der Fig. 7 und 8 angeordneten Trommel 41 mit einem dieselbe umschlingenden Bande 53 kann mit der gleichen Wirkung eine Rei bungskupplung angeordnet werden, beispiels weise eine Kupplung mit Reibungskegel, welch letzterer lose auf der die Flügel an treibenden Welle sitzt und in einen auf der selben Welle sitzenden Gegenkegel eingreifen kann.
Die bisher beschriebenen Spannungs- reguliereinrichtungen wirkten sämtlich nu. auf eine Verminderung einer allzugrossen ljuntenspannung. Die Fig. 9 stellt eine Vor richtung dar,: die sowohl in positivem, als auch in negativem Sinne die Luntenspan- nung regelt, also nicht nur eine zu grosse Spannung herabmindert, sondern auch eine zu geringe Spannung erhöht.
Die Regulier vorrichtung wirkt auf ein Verschieben des Riemens 18 auf den konischen R.iemensehei- ben 19 (Fig. 2), und zwar bald in dem einen, bald in dem andern Sinne. Als Luntenspan- nungsa.nzeiger wird ein Fühler 58 verwendet, der auf der Lunte 1 aufliegt, so dass je nach der Spannung der Lunte sein freies Ende eine höhere oder tiefere Lage einnimmt.
Im Verein mit dem Fühler 58 arbeiten die auf der Achse 61 sitzenden Glieder 59 und 60, wobei die Achse 61 durch die Arme 62 mit der Welle 63 verbunden ist, so dass das Ganze unter Einwirkung des an der Achse 61 an greifenden Exzenterarmes 64 eine schwin gende Bewegung um die Welle 63 ausführt. Bei jeder Drehung des Exzenters 65 schwin gen die zwei Taster 59 und 60 gegen den Fühler 58 vor, der bei zu grosser Lunten spannung die Stellung 58, bei zu kleiner .Span nung die Stellung 58' und bei normaler Span nung eine mittlere Stellung einnimmt.
Je nach der abnormaleren Stellung des Fühlers wird der eine Taster 59 oder der andere Taster 60 durch den Fühler 58 an der Voll endung seiner Linksbewegung gehindert. Bei zu grosser Luntenspannung wird der Taste 59 durch Einwirkung des Anschlages 66 die Klinke 67 in das Sperrad 68 eingreifen ma chen,: welcher Zustand eine in der Zeichnung nicht dargestellte Feder aufrecht zu erhalten sucht. Der Anschlag 69 der Klinke 67 ver- lässt sodann den Taster 59 und die Klinke 67 legt sich auf die Zähne des Sperrades E8 und wird über dasselbe gleiten, ohne es mit zunehmen.
Beim Zurückschwingen des Ta: sters 59 jedoch wird nun die Klinke 67 das Sperrad 68 zwingen, sich in dieser Richtung zu bewegen, iund hierdurch wird eine gewisse Drehung der auf derselben Welle wie das Sperrad 68 sitzenden Schnurtrommel 7Q her vorgerufen, was eine Verschiebung des Rie mens auf den konisehen Scheiben 19 (Fig. 2) durch die Vermittlung der Zahnstange 16 herbeiführt.
Bei zu kleiner Luntenspannung wird beim Schwingen nach links der Taster 60 gegen den in diesem Falle in der Stellung 58' stehenden Fühler stossen. wodurch unter der Einwirkung des Fingers 71 die Klinke 72 in Eingriff mit dem Sperrad 70 gebracht wird. Die hierdurch hervorgebrachte, in ent gegengesetztem Sinne wie bei zu grosser Luntenspannung wirkende Drehung des Sperrades 68 und damit der Schnurtrommel 70 wird auf die Zahnstange 16 übertragen, wodurch eine Verschiebung des Riemens auf den konischen Trommeln in entgegengesetz tem Sinne wie vorhin hervorgerufen wird.
Bei normaler Luntenspannung steht der Fühler 58 in der Mitte zwischen den in Fig. 9 gezeichneten Stellungen, so dass die Taster 59 und @60 ungehindert ihre Links schwingung ausführen können und weder in dem einen, noch in dem andern Sinne eine Drehung der Schnurtrommel 70 herbei führen.