DE674966C - Verfahren zur Herstellung von Formamid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Formamid

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DE674966C
DE674966C DEB173115D DEB0173115D DE674966C DE 674966 C DE674966 C DE 674966C DE B173115 D DEB173115 D DE B173115D DE B0173115 D DEB0173115 D DE B0173115D DE 674966 C DE674966 C DE 674966C
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Germany
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barium
formamide
oxalate
alcohol
crude
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Expired
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DEB173115D
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English (en)
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Dr Fritz Brodkorb
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Bergwerksverband GmbH
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Bergwerksverband GmbH
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C233/00Carboxylic acid amides
    • C07C233/01Carboxylic acid amides having carbon atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Formamid Gegenstand des Patents 674 149 ist einverfahren zur Herstellung von Yormamid, das darin besteht, daß man Kohlenoxyd und Ammoniak unter erhöhtem Druck und bei erhöhter Temperatur der Katalyse unterwirft, wobei als Kontaktstoffe die Produkte der Einwirkung von Bariumoxyd auf AllLohole, wie Methyl- oder Äthylalkohol, in Form einer alkoholischen Lösung benutzt werden. Man erhält somit als Endprodukt ein im wesentlichen aus Alkohol, Formamid und darin gelöster Bariumverbindung bestehendes Gemisch.
  • Bei der Aufarbeitung dieses Gemisches bietet das Abdestillieren des Alkohols, zumal bei Benutzung des niedrigsiedenden Methylalkohols, keine Schwierigkeiten, doch ist die anschließende Abtreibung des Formamids zwecks Trennung von der Bariumverbindung eine umständliche und zeitraubende Arbeit, die auch bei Verwendung von durch Vakuum herabgesetzten Siedetemperaturen nicht ohne Zersetzung von Formamidanteilen verläuft, was sich durch auftretenden Ammoniakgeruch zu erkennen gibt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese zeitraubende und nicht ganz einfach durchzuführende Abtreibung des Formamids umgehen und ein für die meisten Zwecke hinreichend reines Formamid erhalten kann, wenn man die Umsetzung bis zur praktischen Erschöpfung des Katalysators fortsetzt, hierauf dieohnedies unwirksam gewordenen - Bariumverbindungen, deren Hauptbestandteil Bariumformiat, unter Umständen auch Bariumcyanid ist, ausfällt und durch Filtration von Yormamid trennt. Als Fällungsmittel benutzt man zweckmäßig Ammoniumcarbonatoder -oxalat, die in äquivalenten oder nahezu äquivalenten Mengen und unter mäßigem Erwärmen zugesetzt werden. Allgemein können die Salze, in erster Linie Ammüniumsalze, solcher Säuren verwendet werden, welche unlösliche oder leicht abscheidbar e Bariumsalze bilden. Ist im Reaktionsgemisch Alkohol, z. B. Methylalkohol, zugegen, so wird dieser durch Destillation entfernt, was vor oder nach der Ausfällung des Bariums geschehen kann. Ebenso wird es in vielen Fällen zweckmäßig sein, nach beendeter Katalyse im Reaktionsgemisch vorhandene ungelöste Anteile von Bariumverbindungen vor Zusatz des Fällungsmittels mechanisch abzutrennen. Das Reaktionsgemisch enthält nach Beendigung der Katalyse noch Anteile von gelöstem Ammoniak. Man kann dieses Ammoniak zur Bildung des Fällungsmittels selbst verwenden, indem man z. B. eine entsprechende Menge trockenen Kohlendioxyds einleitet oder die Flüssigkeit mit wasserfreier Oxalsäune versetzt. Auf diese Weise vermeidet man das Einschleppen von Wasser, das unter Umständen verseifend wirken kann (Bildung von Amm-oniumformiat durch Wasseranlagerung an das Formamid). Selbstverständlich kann man auch noch gasförmiges Ammoniak einleiten, falls hieran in der Lösung zu wenig vorhanden ist.
  • Das vom ausgefällten Bariumcarbonat oder -oxalat abfiltrierte Formamid enthält naturgemäß eine dem ausgefällten Bariumsalz äquivalente Menge von bei der Umsetzung gebildetem Ammoniumformiat. In den meisten Fällen stört dessen Anwesenheit nicht, besonders dann nicht, wenn das Foilnamid durch therm%sche Spaltung weiter .auf Blausäure verarbeitet wird, da das Ammoniumformiat sich ohnedies in der Hitze zu Formamid und anschließend zu Blausäure umsetzt. Ist aber trotzdem eine Reinigung des Rohformamids durch Destillation geboten, so läßt sich diese nach Entfernung der Bariumverbindungen im Vakuum anstandslos und verlustlos durchführen.
  • Das gefällte Bariumcarbonat oder -oxalat wird in an sich bekannter Weise in Bariumoxyd übergeführt, das zur Herstellung neuer Katalysat,ormengen in den Prozeß zurückkehrt.
  • Das vorstehend beschriebene Verfahren zeigt aufs neue die Überlegenheit der als Kontakte verwendeten Bariumverbindungen gegenüber den bisher benutzten Alkalialkoholaten. Man hat nicht nur den Vorteil, diese Bariumverbindungen nach ihrem Unwirksamwerden in sehr bequemer Weise wieder verwendbar machen zu können, s@on-Bern man kann sie darüber hinaus aus dem Rohprodukt durch eine einfache Fällung und anschließende Filtration entfernen und wird dadurch, wenigstens in den meisten Fällen, der Notwendigkeit enthoben, das Formamid einem zeitraubenden und nicht verlustlosen Abtreibungsprozeß zu unterwerfen.
  • Das Verfahren sei an Hand nachstehender Ausführungsbeispiele erläutert. Beispiel i Ein nach dem Verfahren des Hauptpatents gewonnenes, noch Bariumverbindungen gelöst enthaltendes Rohprodukt (50o ccm) enthält nach dem Abtrennen des während der Reaktion gebildeten Schlammes noch 15 g gelöstes Barium (als Ba0 berechnet). Nach Zugabe einer äquivalenten Menge Ammoniumbicarbonat (8,o g) wird die Lösung auf 6o bis 7o° erhitzt und einige Zeit auf dieser Temperatur gehalten, um den Niedcrschlag in gut filtrierbarer Form abzuscheiden. Das ausgeschiedene Bariumcarbonat (z0,2 g) wird darauf abfiltriert und das Filtrat zunächst bei gewöhnlichem Druck durch Destillation vom Alkohol befreit und dann im Vakuum bei i 13 bis 12 o' (aomm) fraktioniert.
  • Es verbleibt im Kolben ein hauchdünner dunkler Rest von Fonmamidzersetzungsprodükten, welcher nur noch 0,028 g Ba0 (als 0,043g BaS04 bestimmt) enthält. Beispiel a In ioo ccm eines analog Beispiel i gewonnenen, von Alkohol durch Destillatian befreiten, bariumhaltigen Formamids, enthaltend i i 8 g H C O N H., werden o, 5 5 g wasserfreie Oxalsäure und etwas Ammoniak eingeführt, worauf man auf 6o bis 70° erwärmt. Das ausgefallene Bariumoxalat (1,3-,) wird abfiltriert und das Filtrat im Vakuum fraktioniert.
  • Ein Verlust an Formamid tritt kaum ein, denn 116g Formamid werden erhalten. Im Kolben verbleibt ein hauchdünner Rest, in welchem noch 0,o5 g Ba0 nachgewiesen werden können.
  • Beispiel 3 Analog dem Beispiel a werden an Stelle der Oxalsäure und des Ammoniaks gasförmige N#ohlensäure und Ammoniak in i oo ccm o,9 g Ba0 enthaltende Formamidlösung eingeführt und das Barium als Carbonat gefällt. j, i g Carbonat fällt ,aus, das Filtrat wird ebenfalls ohne nennenswerte Verluste im Vakuum destilliert. Der Rückstand enthält 0,03 g Ba0.
  • Ohne die beschriebene Behandlung hätte der Rückstand in Beispiel i etwa 15 g Ba 0, im Beispiel a und 3 je o,9 g Ba0 betragen, welcher als Cyanid und Fo:rmiat vorliegen würde und während der Vakuumdestillation zu Formamidzersetzungen Ursache gegeben hätte. Die Aufarbeitung des nach Entfernung des Bariums hinterbleibenden Rohformamids durch Vakuumdestillation erfolgt in den vorstehenden Beispielen naturgemäß nur deshalb, um die üi dem minimalen Destillationsrückstand noch verbleibende Bariummenge analytisch erfassen zu können.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRÜ.CI-lR: i. Weiterbildung des Verfahrens zur Herstellung von Formamid nach Patent 674 49, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem durch praktische Erschöpfung des Bariumkatalysators erhaltenen Umsetzungsgemisch das Barium, gegebenenfalls nach Abfiltrieren der ungelösten Bariumverbindangen, durch Ausfällen, etwa als Carbonat, Oxalatoder Sulfat, und Filtrieren entfernt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem R;ohprodukt vorhandenen Alkohol vor Ader' nach der Entfernung des Bariums abdestilliert. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem rohen, noch Ammoniak enthaltenden Reaktionsprodukt die Fällung mit einem Fällungsmittel vornimmt, das, wie Amm,oniumcarbonat, -oxalatoder -sulfat, durch Einleiten von Kohlendioxyd bzw. Eintragen von wasserfreier Oxalsäure oder Schwefelsäure erzeugt ist. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das von Barium und gegebenenfalls von Alkohol befreite Rohformamid durch Vakuumdestillation reinigt.
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